Putin-Lexikon
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Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema
Osteuropa und Russland
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PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN
Profiteure und Opfer des Putin-Regimes
C
CARLSON,
Tucker
- Haarsträubendes Putin-Interview mit
den üblichen Propaganda-Lügen, die unwidersprochen blieben
und vom Kremlfür Propagandzwecke missbraucht wurden -
Scharfe Kritik im Westen, u.a. von BK Scholz - Wird es
gegen Tucker Carlson EU-Sanktionen geben? II III IV V (ZDF video) VI (ARD video) VII VIII
(NZZ) IX (ZDF video)
X
(video dt.) XI
XII
XIII
XIV
XV
(russ. Text) XVI (NZZ)
CASSIS, Ignazio
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI XII XIII (Schweizer Arzt /Dr. med./
u. Politiker der Partei FDP, Tessiner Bundesrat,
Vorsteher des Eidgenöss. Departements für auswärtige
Angelegenheiten EDA, Bundespräsident 2022. Im Juni 2021
war er als CH-Aussenminister für die Organisation der Gipfelkonferenz der Präsidenten der USA
u. Russlands, s. Joe Biden u. s. Vladimir Putin, in
Genf zuständig. Als Bundespräsident von 2022 wurde Cassis
vom Ausbruch der russ. Kriegsaggression gegen die
Ukraine im Feb. 2022 ünmittelbar überrascht,
wozu er in der Folge im Namen der CH-Regierung mehrmals
dezidiert gegen Russland Stellung nahm, den militär. Angriff
Moskaus auf die Ukraine als schweren Bruch der UN-Charta u.
des Völkerrechts scharf verurteilte. Dadurch wurden die
bisher recht guten Beziehungen der Schweiz zu Russland
schwer belastet u. die CH-Neutralität strapaziert. Zunächst
reagierte die CH-Regierung noch eher zurckhaltend auf die
Ereignisse, um dann eine klare Haltung einzunehmen. Am 28.
Feb. sprach Cassis auf einer PK in Bern von „Krieg" u.
sagte, dass der „russ. Angriff auf die Ukraine ein Angriff
auf die Souveränität, die Freiheit u. die Demokratie sowie
auf die Zivilbevölkerung u. auf die Institutionen eines
freien Landes" sei. Dies sei „völkerrechtlich, politisch u.
moralisch nicht hinzunehmen". Die Schweiz übernahm seither
die EU-Sanktionen gegen Russland vollständig - explizit
erwähnte Cassis die Finanzsanktionen gegen die russ.
Oligarchen sowie gegen Präsident s. Vladimir Putin, PM s.
Mikhail Mishustin u. Ausenminister s. Sergej Lavrov. Diese
Entscheidung des Bundesrats, so gegen Russland aufzutreten,
wurde nicht nur von einzelnen Exponenten der SVP kritisiert,
sondern Moskau reagierte gereizt u. verärgert u. setzte die
Schweiz auf die Liste der "unfreundlichen Staaten" /II/.
Die Einstufung als
"unfreundlicher Staat Land" folgte auf den Brief des russ. Aussenministers Sergej
Lavrov von Anfang Feb., in dem er von der Schweizer
Regierung wissen wollte, auf welcher Seite diese stehe.
In
einem Interview mit der Zeitung Le Matin Dimanche betonte der
FDP-Politiker in seinem ihm eigenen Humor, dass die Schweiz
ja „etwas weniger unfreundlich als andere Länder“ sei: „Wir
haben keine Diplomaten ausgewiesen, wir haben die russ.
Medien nicht verboten.“ Im März trat Cassis auf dem Berner
Bundesplatz bei einer Ukraine-Kundgebung auf, wo er
dem ukrain. Präsident Zelenskyj zurief:
„Wolodymyr, mein Freund. Wir bewundern Dich u. stehen
hinter Dir u. Deinem Volk.“ Da Zelenskyj zu dieser
Zeit aus verständlichen Gründen selbst nicht in die Schweiz
reisen konnte, verglich Cassis die Videoübertragung auf dem
Bundesplatz mit einem eigentlichen Staatsbesuch. In einem SRF-Interview vom April sagte Cassis,
es sei seine Pflicht als BP gewesen, den ukrain. Präsidenten
zu empfangen, wenn auch auf diese aussergewöhnliche
virtuelle Weise. Zur Frage der russ. Spione in der Schweiz
erklärte Cassis in der "Samstagsrundschau" übrigens, dass
die Schweiz solches Personal von russ. u.a. diplomat.
Vertretungen nicht einfach ausweisen könne oder wolle,
solange kein triftiger Grund dafür vorliege bzw. eine
gewisse Grenze des Tolerierbaren nicht überschritten werde.
Im April kritisierte s. Marija Zakharova,
die unzimperliche Sprecherin des russ. Aussenministeriums,
in einem von der russ. Botschaft in Bern verbreiteten Tweet
den Bundesrat u. vor allem Bundespräsident Ignazio Cassis
heftig. Russland verurteile die von der CH-Seite gemachten
"einseitigen" aussenpolit. Äusserungen „aufs Schärfste" u.
„fordere Bern auf, das sich als neutraler u. ‹ehrlicher
Makler› zu positionieren versucht, nachdrücklich dazu auf,
objektiv u. treulich mit den Fakten umzugehen". Dabei ist
Zakharova u. ihr Chef Lavrov wegen ihres Umgangs mit
"alternativen Fakten" u. ihrer einseitigen u. verzerrten
Betrachtung der Dinge u. Ereignisse international
berüchtigt. Später, v.a. nach den Ereignissen von Butscha,
forderte Bundesbern auch eine Aufklärung der in der Ukraine mutmasslich
begangenen Kriegsverbrechen. In Teilen der CH-Presse
u. -Politik wurde die Ansicht vertreten, dass die Schweiz wegen der EU-Sanktionen gegen
Russland unter Druck geraten sei u. dass sie sich etwa
bei der Aufspürung u. Sperrung von russ. Vermögen stärker
engagieren sollte. BP Cassis war bemüht, die in einer freien
Demokratie verschieden geäusserte Kritik aufzufangen u.
erklärte bei verschiedenen Gelegenheiten vor der
Öffentlichkeit seine Position u. die Haltung der
CH-Regierung in Bezug auf den russ. Angriff auf die Ukraine. Im Mai rechtfertigte u. verteidigte er
die Umsetzung der Sanktionen gegen Russland. Dabei
handle es sich nicht um einen Alleingang der Schweiz,
sondern man arbeite diesbezüglich eng mit der EU zusammen.
Dieses Vorgehen der Schweiz sei ausserdem zu 100% kompatibel
mit der Neutralität des Landes u. werde weltweit positiv
aufgenommen, nicht zuletzt auch in der Ukraine selbst.
Zur verwendeten
Terminologie rund
um das Thema "Krieg" sagte Cassis: Als Bundespräsident u.
Vertreter einer staatl. Institution könne er nicht einfach
Wörter wie "Krieg" oder "Kriegsverbrechen" benutzen, denn
diese Begriffe seien genau reguliert u. nach dem
Völkerrecht definiert. Aus diesem Grund habe er diese
Begriffe vermieden u. etwa von „bewaffnetem Konflikt", „militär.
Intervention", „russ. Vorgehen", „Situaton in der Ukraine" „mutmasslichen
Kriegsverbreche" u.a. gesprochen. Institutionen
hätten nicht die gleiche Wahlfreiheit der Worte wie einzelne
Parlamentarier Journalisten oder sonstige Menschen.
Institutionen müssten die Worte genau auf die Waagschale
legen u. sich fragen, was die Konsequenzen seien, wenn man
dieses oder jenes Wort benutze. Worte wie "Krieg",
"Kriegsverbrechen", "Genozid", "schwere Verstösse gegen das
humanitär. Völkerrecht", "mutmassl. Verstösse" usw. seien
nicht allgemeine Begriffe, sondern Entscheide von
unabhängigen Gerichtshöfen, es müssten Auflagen erfüllt
werden, damit diese Begriffe korrekt verwendet werden. Er,
Cassis, könne sie wohl als Einzelbürger benutzen, aber nicht
als Bundespräsident oder als EDA-Vorsteher. Das EDA müsse
als Institution diese diplomat. Zurückhaltung üben, denn in
der Diplomatie sei man sehr präzis mit der Wortwahl. ...
Gemäss Wortdefinition sei es eben nicht so klar; ein Krieg
sei im Völkerrecht so definiert, dass es auch eine
Kriegserklärung sein müsse. Und die habe es im Fall der
Ukraine nie gegeben. Später, am 19.3., sprach Cassis in
einem Gastkommentar dann selbst von einem „brutalen
Angriffskrieg". Auch der Begriff "Kriegsverbrechen" sei das
Resultat eines Entscheids eines unabhängigen Gerichtshofs,
erläuterte Cassis weiter. Deshalb habe er von
„mutmasslichen
Kriegsverbrechen" gesprochen. Auch wenn er als Mensch
„zutiefst
erschrocken, wirklich wortlos" war gegenüber dem, was wir
gesehen haben /Butscha usw./,
„sind wir als EDA-Vertreter nicht
gewöhnliche Menschen, die sich einfach frei äussern können.
Wir stellen eine Institution dar, die international
beobachtet wird, u. wir müssen die Dinge korrekt machen, um
die Glaubwürdigkeit der Schweiz zu gewährleisten. Wenn die
Schweiz sich nicht an das Völkerrecht hält, auch
sprachmässig, dann bricht sie das Recht, zumal gleichzeitig
Russland dafür verurteilt wird, dass es das Völkerrecht
massiv gebrochen hat; wir dürfen nicht den gleichen Fehler
machen". Die Journalistin bemerkte dazu, dass
es ausgerechnet die FDP-Bundesräte gewesen seien, die eine
diesbezügl. Zurückhaltung an den Tag legten. Cassis
bestritt diese Verbindung. Im Mai sagte BP Cassis in einem
Interview
mit 20min.ch, dass
er am 24. Feb., als der Krieg begann, um 4 Uhr morgens
geweckt worden sei, um informiert zu werden.
Zum
Thema des in der Schweiz hinterlegten russ. Geldes sagte
er, dass es „nicht schlimm ist, weil es russisch ist,
sondern weil es den Oligarchen gehört, ergo ist die Frage,
wieviel vom russ. Geld den Oligarchen gehört u. warum den
Oligarchen, weil wir wissen, dass sie direkt in diesen
Krieg involviert sind." Man habe bisher 8 Mrd. dieser
Gelder /von schätzungsweise insgemsamt ca. 200 Mrd./, die
in der Schweiz sind u. in Verbindung mit Oligarchen
stehen, eingefroren; alle anderen Gelder seinen Gelder von
Bürgern, die die Freiheit hätten, Geld in der Schweiz zu
haben. Eine Möglichkeit beim Wiederaufbau der Ukraine sei,
das eingefrorene russ. Geld zu benutzen. Das nenne man
aber Enteignung, wofür es eine besondere Gesetzesregelung
brauche. Diese Diskussion habe der Bundesrat noch nicht
geführt, u. eine solche Regelung müsse international
koordiniert werden. Zur Frage, ob die Schweiz genug
beigetragen habe, um als Vermittler zwischen Russland u.
der Ukraine beizutragen, wies Cassis darauf hin, dass die
Schweiz vor dem Ausbruch des Krieges sich
diplomatisch bemüht habe, etwa mit dem
Blinken-Lavrov-Treffen in Genf, damit kein Krieg
ausbricht. Während des Krieges habe die Schweiz klare
Stellung etwa zugunsten des humanitären Völkerrechts
bezogen u. sei deshalb von Russland auf die Liste
"unfreundlicher Länder " gesetzt worden. In dieser Phase
sei es kaum möglich, dass die Schweiz eine grosse
Diplomatie machen könne. Die Schweiz unterstütze aber die
Türkei bei diesen Bemühungen. Nach
Ende des Krieges könne
die Schweiz dann allenfalls wieder eine bedeutende
diplomat. Rolle als Vermittler spielen. Die Schweiz könne
in diesem Bereich aber nur etwas tun, wenn beide
Kriegsparteien wollten, dass die Schweiz etwas für sie
tut. Die Schweiz stehe während allen 3 Phasen des
Konflikts in Kontakt mit Russland. Als Reaktion auf eine
entsprechende skeptische Meldung aus dem Publikum
versicherte Cassis, dass die Schweiz aber „richtig
neutral" bleibe. In Bezug auf die "aktive polit.
Neutralität" der Schweiz sagte er, dass der Bruch der
UN-Charta u. des Völkerrechts durch Russland durch diese
militär. Aggression gegen ein souveränes Land diesmal
derart gross sei, dass „wir als Schweiz nicht schweigen
konnten, weil das nicht den Werten in unserer Verfassung
entspricht". Diesen Bruch habe man sehr laut u. sehr stark
verurteilen müssen, um zu sagen, „so geht es nicht, so
können wir die Welt nicht in Ordnung halten". Dies habe
zum Teil den Eindruck geweckt, dass die Schweiz die
Neutralität verloren habe - das sei aber überhaupt nicht
der Fall. Die Schweiz habe Sanktionen aufgrund von
Gesetzen erlassen, die vom Schweizer Volk bei Abstimmungen
angenommen worden seien. Der Bundesrat sei verpflichtet,
UN-Sanktionen umzusetzen u. er könne auch EU-Sanktionen
umsetzen, wenn er der Meinung ist, es sei richtig, sie
umzusetzen. Was die CH-Firmen in Russland betreffe, sei es
ihr freier Entscheid, in Russland weiterhin tätig zu sein
oder sich aus diesem Land zurückziehen. Was seine
eventuelle Reise nach Kiev angehe, sei der polit., symbol.
Akt der physischen Präsenz in Kiev für ihn im Moment
zweitrangig; es habe keinen Sinn, nach Kiev zu fahren, da
er mit Zelenskyj in gutem telefonischen Kontakt stehe. Am
Rande eines Anlasses sagte Cassis Ende Juni in Zürich,
dass der
„Krieg eines Tages vorbei sein wird, dass aber
Russland nicht von der Landkarte verschwinden" werde. Im
Sinne der von ihm definierten „kooperativen
Neutralität" wolle er als CH-Aussenminister die
Leitungen nach Moskau offenhalten, denn „grundsätzlich
ist es richtig u. wichtig, dass die Schweiz ihre
diplomat. Kanäle auf alle Seiten offen hält, auch
gegenüber Russland". Es „wäre Realitätsverweigerung",
dies nicht einzusehen. Als Cassis im Juli 2022
in Lugano, Schweiz, als Gastgeber eine internationale
Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine nach dem
Krieg eröffnete, an der eine
grosse
Delegation aus der Ukraine teilnahm, reagierte
Russland erwartungsgemäss nicht gross auf diese
Konferenz /II III/.
Nun war es so, dass
Russland zur dieser Konferenz nicht eingeladen wurde,
weil sie in einer Reihe von Konferenzen westlicher
Länder durchgeführt wurde, um zusammen mit der Ukraine
den Wiederaufbau des Landes zu erörtern u. zu planen.
Der ukrain. Präsident konnte aus nachvollziehbaren
Gründen selbst nicht nach Lugano reisen u. wurde vom PM
u. Parlamentsvorsitzenden der Ukraine vertreten. Cassis
zeigte sich
zufrieden
über die Ergebnisse der Konferenz, die die "Erklärung
von Lugano" angenommen hatte".
Die
Korruption in der Ukraine sei ein reales Problem, an
dessen Lösung im Rahmen der Reformen u. des
Wiederaufbauprogramms gearbeitet werde, sagte Cassis. In
Bern waren zu dieser Zeit mehrere Rechtshilfeersuche
aus Kiev eingegangen, in denen die Ukraine
die Schweiz um Unterstützung bei Ermittlungen wegen
Kriegsverbrechen bat. Am 1. Aug. 2022 gratulierte
Präsident Putin Cassis zum Nationalfeiertag der
Schweiz trotz "unfreundlicher" Beziehungen
zwischen beiden Ländern. 2 Tage später verkündete
Bern, dass die Schweiz die neuen EU-Sanktionen im
Bereich von Gold u. Golderzeugnissen gegen Russland in
Kraft gesetzt habe.
Offiziell war von Seiten Bundesberns jetzt von der
„anhaltenden russ. Militäraggression" in der Ukraine die
Rede. Als Moskau im Aug. bei der Frage abwinkte, ob die Schweiz als
Schutzmacht die Interessen der Ukraine in Russland
vertreten soll, wie dies von Kiev vorgeschlagen wurde,
reagierte Cotti gelassen.
Ein Nein aus Moskau heute müsse morgen nicht
unbedingt ein Nein sein, gab der Aussenminster zu
bedenken. Der Bundesrat habe nicht erwartet, dass
sich Moskau dafür bedanke, dass die Schweiz
Sanktionen übernommen hat, so Cassis weiter. Russland
behauptetet, die Schweiz sei kein neutraler Staat
mehr, weil sie sich den Sanktionen angeschlossen
habe. Im Rahmen des 2. Gipfels der "Krym-Plattform" vom Aug.
2022 wiederholte Bundespräsident Cassis
in einer Videobotschaft im
Chor mit zahlreichen anderen westl. Staaten, dass
die Schweiz die Militäragression Russlands gegen die
Ukraine verurteilt, u.
bekräftigte die unerschütterliche Unterstützung
der Schweiz für eine der Ukraine angehörenden
Krym. Russland müsse seine Truppen
unverzüglich aus der Ukraine abziehen,
u. die territoriale Integrität der Ukraine müsse
wieder hergestellt werden. Dabei berief sich der
Magistrat auf die "Erklärung von Lugano" vom Juli
2022. Der ukrain. Botschafter in Bern zeigte sich
dankbar für diese Haltung. In
seiner Rede an der
UN-Vollversammlung im Sept 2022 in New
York verurteilte Cassis den Krieg vehement
Er sei erschüttert über die Aggression von
Russland, die gegen
die elementarsten Grundsätze der Charta
verstosse. Die geplanten Referenden in
den besetzten Gebieten der Ukraine bezeichnet er
als gesetzeswidrig. Anlässlich des ersten
Treffens der "Europ. Polit. Gemeinschaft" in Prag sagte Cassis am 6.
Okt. 2022: „Es gibt ein gemeinsames
Verständnis darüber, dass Russland im Moment den
ganzen europ. Kontinent destabilisiert mit der
Energie als Waffe, der Energielieferung, und der
Migration." /II/. Am 20. Okt. besuchte Cassis
überraschend die Ukraine für 24
Stunden im Krieg, wo er verschiedene
hochrangige Regierungsvertreter traf
darunter Präsident Zelenskyj,
traf.
An der
Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in
Berlin vom 25. Okt. betonte
Cassis , dass der Ukraine mittel-
u. langfristige Perspektiven
geboten werden müssten, u.
forderte schnelle Antworten, um
einen "Marshall-Plan" auf den Weg
zu bringen. Am 1. Nov. beriet der
Bundesrat neues Hilfspaket
bis zu 100 Mln. CHF für die
Ukraine. Nachdem am 15. Nov. - 2
wohl fehlgeleitete Luftabwehr- -
Raketen/teile/ aus Richtung der
Ukraine auf polnischem Gebiet
eingeschlagen waren, was 2 Tote
zur Folge hatte,
zeigte
sich Cassis
sehr
beunruhigt
über die
jüngste
Entwicklung im
Ukraine-Krieg.
Im Jan. 2023
kritisierte
Cassis in
seiner
ersten
Stellungnahme
für die
Schweiz als
gewähltes
Mitglied
im
UN-Sicherheitsrat
den russ.
Angriffskrieg
gegen die
Ukraine als
eklatanten
Rechtsbruch
gegen die
Grundsätze der
UN-Charta. Am
WEF 2023 traf
Cassis Olena
Zelenska,
die Ehefrau
des ukrain.
Präsidenten /II/.
Zur Frage der
Verwendung
eingefrorener
russ.
Oligarchengelder
sagte Cassis
im Jan. 2023
am WEF in
Davos:
„Wer
Schäden
anrichtet,
sollte auch
dafür
aufkommen".
Derzeit fehle
in der Schweiz
zwar der
rechtliche
Rahmen, um die
eingefrorenen
Gelder zu
beschlagnahmen.
Aber dieser
sei
veränderbar,
so Cassis. Von
CH-Bankenvertretern
erhielt er
Widerspruch /II
II
III/.
Anlässlich der
Münchner
Sicherheitskonferenz
vom Feb. 2023
sah Cassis
„Anzeichen
für "militär.
Eskalation"
u.
„keinen
Raum für
Ukraine-Verhandlungen".
Im Feb. 2032
kündigte der
Bundesrat ein
neues
Ukraine-Hilfspaket
von 140 Mln.
140 CHF an.
Hingegen sie
die
Militärhilfe
neutralitätspolitisch
problematisch.
Vor
der
UN-Vollversammlung
in New York im
Feb. 2023
verurteilte BR
Cassis erneut
die russ.
Aggression
gegen die
Ukraine
u.
forderte die
Einhaltung des
internationalen
Rechts u.
bestand auf
der Errichtung
eines
gerechten
Friedens.
Anfang März
2023 wurde
bekannt, dass
die
Frau
von Ignazio
Cassis sog.
«Putin-Ärztin» bis
zu ihrem Tod
betreute.
Nachdem die
Schweiz im Mai
2023 den
Vorsitz im SR
der
UN eingenommen
hatte,
mahnte Cassis
in diesem
Gremium in
Hinsicht auf
Russland die
Mitglieder der
UN an, die
Regeln für
nachhaltigen
Frieden zu
respektieren.
An
der
2. Ukraine
Recovery
Conference in
London /II
III/ vom
Juni 2023
sagte Cassis
der Ukraine
weitere
Unterstützung
zu; die
Schweiz werde
sowohl in
Notfällen als
auch beim
Wiederaufbau
helfen /II/.)
Ukraine-Friedensformel:
Schweiz will vermitteln (nzz.ch)
WEF:
Cassis will Selenski und Putin an einen Tisch bringen (nzz.ch)
-
BR Cassis trifft Lacvrov in New York und
erhält diplomat. Korb (video SRF)
CHAPMAN-(KUSHCHENKO),
Anna (Vasilevna)
VIII (ehem.
illegale russ. Geheimdienstagentin, die unter dem
Deckmantel einer Geschäftsfrau russ. Herkunft in den USA
operierte u. 2010 von den US-Behörden verhaftet u.
zusammen mit 9 anderen Angeklagten in diesem Fall im
Austausch gegen 4 russ. Staatsbürger, die zuvor der
Spionage für die USA u. GB beschuldigt worden waren, in
ihr Heimatland abgeschoben wurde.
Kushchenkos Vater
Vasilij Kushchenko war Diplomat, der zu verschiedenen
Zeiten in Papua-Neuguinea, Kenia u. Simbabwe arbeitete.
Die 1982 in Charkov, Ukrain. SSR, geb. Anna behauptete,
ihr Vater sei ein hochrangiger KGB-Offizier /gewesen/.
Laut ihrem Ex-Mann Alex Chapman „kontrollierte Annas
Vater vollständig Annas Leben, u. sie war zu allem für
ihn bereit". Im Sept. 2011 sagte der stv. russ. MP s.
Sergej Ivanov, der selbst
aus dem KGB UdSSR stammt,
gegenüber s. Andrej Kolesnikow, einem
Kolumnisten der Zeitung Kommersant, dass er
Anna seit seiner Kindheit u. auch ihren Vater kenne, mit
dem er zusammengearbeitet habe. Anna besuchte ein
Gymnasium mit künstlerischem u. ästhetischem Profil in
Volgograd. Nach dem Abitur 1999 trat sie in Moskau in
die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der
"Universität der Völkerfreundschaft" ein.
In GB: Im Sommer 2001 lernte sie während einer
Touristenreise nach GB auf einer Rave-Party in London
den 1979 geb. Alex Chapman kennen, der Angestellter
eines Tonstudios war. 2002 kam Alex nach Moskau, wo das
Paar ihre Ehe registrieren liess u. Anna den Nachnamen
ihres Mannes annahm. Laut der brit. Zeitung Daily
Mail habe sie Chapman geheiratet, um einen brit.
Pass zu erhalten. Nach der Heirat setzte Anna ihre
Ausbildung fort, während Alex in Moskau als
Englischlehrer tätig war. Nach ihrem Uniabschluss 2003
reiste sie nach GB aus, wo sie dann lebte u. mit Chapman
eine Firma gründete. Sie halfen in GB lebenden
Simbabwern, Geld in ihr Heimatland zu überweisen,
billiger als die Banken es anboten. Gelder sollen über
zahlreiche Bankkonten u. Briefkastenfirmen überwiesen
woren sein. Chapman sagte der Presse, dass er u. seine
Frau 2002-5 auf diese Weise „Millionen“ Pfund überwiesen
hätten. Der brit. Geheimdienst MI5 leitete später eine
Untersuchung der Aktivitäten ihrer Firma wegen des
Verdachts auf Geldwäsche ein. 2004 arbeitete
Anna für ein in London ansässiges Privatjet-Unternehmen;
sie soll mit Vermietung u. Verkauf von
Business-Class-Flugzeugen nach Russland befasst gewesen
sein. 2005 verliess Anna ihren Mann u. zog in eine
andere Wohnung in London, ein Jahr später trennte sich
das Paar. Anna soll materiellen Wohlstand angestrebt
haben, den Alex ihr nicht bieten konnte. In London sei
Anna laut Alex eine „arrogante u. unausstehliche“ Frau
geworden, obwohl sie „extrem klug" sei. In London habe
sie sich mit vielen reichen Leuten getroffen, darunter
angeblich auch mit dem Oligarchen s. Boris Berezovskij.
Die Chapmans liessen sich erst offiziell scheiden, als
Anna beschloss, nach Moskau zurückzukehren. 2015
verstarb Alex Chapman im Alter von 36 Jahren, laut
Angaben der brit. Presse von 2018, die sich auf einen
gerichtsmedizin. Bericht berief, wegen Drogenüberdosis.
Geschäftsfrau in
Russland: Ende
2006 kehrte Anna nach Russland zurück, wo sie ein
Unternehmen gründete u. ein Internetportal unter der
Domain "compromat.com" errichtete, um kompromittierendes
Material gegen Beamte zu sammeln. Laut der Zeitung
Vedomosti soll Anna mehrere Mln. USD für die
Eröffnung des Unternehmens erhalten haben, während
Anna selbst erklärte, dass sie für das Startkapital
selbst aufgekommen sei, indem sie u.a. ihren Schmuck
verkauft habe. Auch die staatl. "Agentur für die
Entwicklung des innovativen Unternehmertums" soll ihr
einen höheren Rubel-Betrag zur Verfügung gestellt haben.
Ausserdem plante sie, ein Internetportal für den
Immobilienmarkt zu führen. Trotz solider finanzieller
Unterstützung habe das Projekt nicht die erwarteten
Ergebnisse gebracht u. Anna sei als Geschäftsfrau
gescheitert.
In den USA: Im Feb. 2010 zog Anna in die USA,
angeblich um ein eigenes amerikan.
Immobilienvermietungsprojekt aufzuziehen. Sie liess sich
im Wolkenkratzer am Exchange Place 20
in Manhatten unweit der Börse nieder. Ein Experte
kritisierte die mangelhafte Qualität
ihrer Immobiliensuchmaschine, die im März 2011
nicht mehr verfügbar war. Dennoch gab Anna ihre
Geschäftsideen nicht auf. Im Juni 2010 erhielt Anna
einen Anruf von einem Mann, der sich als „Roman“ ausgab
u. behauptete, ihr Kurator zu sein. „Roman“, der sich
als Scheinagent der US-amerikan. Geheimdienste
entpuppte, schlug Anna vor, sich mit ihr persönlich zu
treffen. Während des Treffens teilte ein FBI-Agent
Chapman mit, dass sie einem „illegalen russ.
Einwanderer" einen gefälschten Pass aushändigen solle.
Der Anruf u. das Erscheinen von „Roman" weckten dennoch
Annas Verdacht. Im Juni 2010 kaufte Chapman ein
Mobiltelefon unter einem fiktiven Namen u. unter Angabe
einer nicht existierenden Adresse. Mit dem gekauften
Telefon telefonierte Anna mit ihrem Vater Vasilij
Kushchenko u. einem Freund in New York, denen sie sagte,
dass sie „dem Scheitern nahe" sei. Beide empfahlen ihr,
den Auftrag nicht auszuführen. Kushchenko riet seiner
Tochter, den vom „Spion" erhaltenen gefälschten Pass der
Polizei zu übergeben, was Anna am nächsten Tag bei einer
New Yorker Polizeistation auch tat u. alles Vorgefallene
erzählte, woraufhin sie festgenommen wurde. Chapmans
abgehörten Anrufe u. verfolgten Aktionen zwangen das
FBI, 10 mutmassliche Mitglieder eines russ.
Geheimdienstnetzwerks in den USA festzunehmen. Ende Juni
wurde Anna Chapman zusammen mit 10 Bürgern Russlands u.
Perus, die gleichzeitig
mit ihr festgenommen worden waren, wegen illegaler
Zusammenarbeit mit dem Auslandsgeheimdienst der RF
angeklagt. Es wurde ihr der Versuch vorgeworfen, Daten
über US-Atomwaffen u. die Iran-Politik der USA, über
CIA-Führer u. US-Kongressabgeordnete zu beschaffen. Die
Verhaftung russ. Agenten war der berüchtigtste
Spionageskandal seit der Sowjetzeit u. das grösste
Fiasko russ. Geheimdienste im Ausland. Den Unterlagen
der US-Staatsanwaltschaft zufolge erhielten Chapman u.
Mikhail Semenko 2009 vom Hauptquartier des russ.
Auslandsgeheimdienstes eine verschlüsselte Nachricht.
Sie seien für eine Langzeitmission in die USA geschickt
worden. Ihre Hauptaufgabe habe darin bestanden,
Verbindungen zu Entscheidungsträgern in der US-Politik
herzustellen u. aufzubauen u. Berichte darüber an die
"Zentrale" in Moskau zu senden. Im Juli 2010 gab Chapman
wie andere in diesem Fall in den USA festgenommene russ.
Staatsbürger ihre nachrichtendienstlichen Aktivitäten in
den USA zu, woraufhin sie per Gerichtsbeschluss zu einer
Freiheitsstrafe, zur Beschlagnahme aller Vermögenswerte
u. Gelder in den USA u. zur Ausweisung aus dem Land
verurteilt wurden. Noch am selben Tag wurde Chapman
zusammen mit anderen Angeklagten in dem Fall im Austausch gegen 4 russ. Staatsbürger,
u.a. s. Sergej Skripal, nach Russland abgeschoben, die
zu unterschiedlichen Zeiten wegen Spionage für die USA
u. GB verurteilt wurden u. ihre Strafe in Russland
verbüssten. Im Juni 2011 verurteilte das Moskauer
Bezirksmilitärgericht einen hochrangigen Offizier des
russ. Auslandsgeheimdienstes, einen gewissen Oberst Aleksandr Poteev, in Abwesenheit
zu 25 Jahren Gefängnis. Zuvor berichteten
Geheimdienstquellen, dass Poteev, der in die USA
geflohen war, verdächtigt wurde, eine Gruppe illegaler
russ. Geheimdienstagenten an die amerikan. Seite
verraten zu haben, darunter Anna Chapman. Diese
bestätigte bei ihrer Aussage über ihre
Geheimdienstaktivitäten in den USA, dass es ihrer
Meinung nach in der Tat Poteev gewesen, der
Informationen über sie u.a. russ. Geheimdienstler an die
US-Sonderdienste übermittelt zu haben. Im Juli 2016 gab
"Interfax" unter Berufung auf eigene Quellen den Tod des
64-jährigen Ex-Obersten bekannt. Laut der Washingtoner
Anwaltskanzlei "Trout Cacheris" sei Anna Chapman trotz
der Anschuldigungen u. ihrer Geständnisse nicht als
Spionin nach geltendem US-Recht zu betrachten, da sie im
Zuge ihrer Arbeit keinen Zugang zu geheimen
Informationen erlangt habe, die den USA schaden könnten.
Die Ansicht, dass die Aktivitäten der ausgewiesenen
russ. Bürger den USA keinen Schaden zugefügt haben,
wurde auch von MP RF s. Vladimir Putin geteilt /,der als
ehem. KGB-Agent vermutlich daran interessiert war, den
Skandal zu verharmlosen/. Chapman sei lediglich
vorgeworfen worden, die US-Behörden nicht über ihre
Zusammenarbeit mit einer ausländ. Regierung informiert
zu haben. Die Medien brachten eine Version zur
Beachtung, wonach Chapman an der Geldwäsche für
hochrangige russ. Beamte in den USA beteiligt gewesen
sein soll, obwohl keine Beweise, die diese Version
dokumentiert hätten, veröffentlicht wurden. Die Zeitung
Moskovskij komsomolec fügte dieser Version
bei, dass Chapman „Teil einer Gruppe war, die von dem
unvergesslichen s.
Vjacheslav Ivankov“ u. seinem Verwandten Evgenij Dvoskin
gebildet worden sei. Im April 2012 erklärte der stv.
FBI-Direktor für Spionageabwehr, Frank Figliuzzi, dass
der Spionagering „einem der Mitglieder der
Präsidialverwaltung bereits so nahe war, dass wir nicht
länger warten konnten". Seinen Angaben zufolge habe
Chapman versucht, einen engen Mitarbeiter von Präsident
s. Barack Obama zu verlocken /soblaznit/, u. habe sich
immer näher an immer höhere Beamte „herangeschlichen".
Wieder in Russland: Kurz nachdem Chapman zwangsweise
nach Russland abgeschoben wurde, kündigte ihr US-Anwalt
Robert Baum die Absicht seiner Mandantin an, nach GB
zurückzukehren, da Anna neben der russ. auch die brit.
Staatsbürgerschaft besitzt. Das brit. Innenministerium
erklärte jedoch, es werde Anna Chapman, die von den
US-Behörden der Spionage für Russland beschuldigt wurde,
nicht erlauben, sich in GB aufzuhalten. Im Juli 2010
wurde Chapman ihre brit. Staatsbürgerschaft entzogen u.
es wurde ihr verboten, nach GB einzureisen. Im Aug. 2010
befand sie sich - wie bei allen Abgeschobenen üblich
- in obligator. Quarantäne im Moskauer Gebiet, wo
der MP RF Putin alle 10 Ex-Spione traf. Später sagte
Putin, die Enttarnung der Agenten sei das Ergebnis des
Verrats des russ. Überläufers gewesen, wobei der PM, wie
erwähnt selbst ein ehem. KGB-Agent, was nicht genug
betont werden kann, den Überläufer ein „Schwein“ u.
„Vieh“ nannte, während die enttarnten Agenten seiner
Ansicht nach Menschen waren, die „ihr Leben auf den
Altar des Vaterlandes legten“. Einige russ. Medien
äusserten Zweifel daran, dass A. Chapman tatsächlich mit
den russ. Sonderdiensten in Verbindung steht bzw. stand.
Anfang Okt. 2010 wurde Chapman als Anlage- u.
Innovationsberaterin des Präsidenten der
"Fondservicebank" eingestellt. Um ein „kulturologisches
Projekt“ im Zusammenhang mit der „Erforschung des
Weltraums“ umzusetzen, nahm sie im Nov. als Beraterin
der Bank am Start des Raumschiffs "Sojus TMA-M" im
Kosmodrom von Baikonur teil. Im Mai 2013 wurde sie in
den Vorstand der "Fondservisbank" gewählt. Im Dez. 2010
trat Chapman dem "Öffentl. Rat" der Jugendbewegung "Junge Garde" der kremlnahen Partei
"Einiges Russland“ bei, deren
Anführer Timur Prokopenko sagte, dass Anna
die Leitung der patriot. Erziehung der Jugend in der
Bewegung übernehmen werde. Chapmans Eintritt in den
"Öffentl. Rat" der "Jungen Garde" stiess groteskerweise
ausgerechnet von Seiten des ultrarechtsnationalist. LDPR-Führers
s. Vladimir Zhirinovskij auf Kritik, der eine etwas
andere Auffassung von Patriotismus u. Jugendpolitik
hatte. 2011-14 arbeitete Chapman auch für REN TV v.a. als Moderatorin von
pseudowissenschaftl. Sendungen. Ab Mai 2011 war sie
Chefredakteurin der Fachzeitschrift Venture
Business News. Dank Chapmans Leidenschaft für
soziale Netzwerke u. Internetdienste, in denen nach
ihrer Verhaftung u. Abschiebung eine grosse Menge an
persönl. Informationen über sie gespeichert waren, wurde
Chapman zur Heldin vieler Veröffentlichungen in westl.
u. russ. Medien. Sie stellte sich u.a. für erotische
Fotoshootings in den Magazinen Maxim u. Zhara
/Hitze/ zur Verfügung, soll aber das Angebot einer
US-Firma abgelehnt haben, in einem Pornofilm
mitzuspielen. Aufgrund der Veröffentlichung
einschlägiger Bilder erhielt Chapman in der Presse den
Spitznamen „Agent 90-60-90“ oder „Agentin 00Sex“. Als
solcher wurde sie etwa im Spiegel vorgestellt. Auch
andere Westmedien berichteten
über sie, etwa über Alkoholprobleme. Ausserdem
unterhält sie eine eigene Modemarke, betreibt
Modeshows u. vermisse Amerikas Männer. Im Juli
2013 machte sie auf ihrem Twitterkonto s. Edward Snowden
einen Heiratsantrag. Im Aug. 2013 wurde Chapman in der
abtrünnigen Region Berg-Karabach gesichtet. Sie sei mit
einer Gruppe russ. Beamter gekommen, hiess es, um mit
der "Republik Arzach" darüber zu sprechen, wie der
territoriale Konflikt mit Aserbaidschan gelöst werden
könnte. Ihr Besuch löste in Aserbaidschan Protest aus;
das Bakuer Aussenministerium erklärte Chapman u. die
anderen russ. Besucher kurzerhand als unerwünschte
Personen in Aserbaidschan. Später besuchte Chapman den
Ort Tsitsernakaberd, eine Gedenkstätte
in Armenien, die den Opfern des Völkermords an den
Armeniern gewidmet ist, u. lobte in einem Interview die
Armenier, deren gesellschaftl. u. familiären Werte ein
Vorbild für die russ. Gesellschaft darstellten. Nach
dieser Zeit war in den gängigen Medien eher weniger über
die wahrscheinlich vielbeschäftigte rothaarige Russin zu vernehmen.)
CHRUPALLA, Tino
II III IV (dt. Politiker der AfD. Geboren u. aufgewachsen in
der DDR. Von Beruf Maler u. Lackierer.
Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit Ende
Nov. 2019 neben Jörg Meuthen zu einem der
beiden AfD-Bundessprecher/Parteivorsitzenden
gewählt. Gemeinsam mit s. Alice Weidel ist
Chrupalla seit Sept. 2021 Vorsitzender
der AfD-Bundestagsfraktion u. seit Juni
2022 Bundessprecher.
Aussenpolitisch fordert Chrupalla ein Ende
der Russland-Sanktionen,
weil die Wirtschaft seines Landkreises darunter
leide. Im Juni 2021 reiste Chrupalla
gemeinsam mit einigen weiteren AfD-Abgeordneten
zum 80. Jahrestag des Angriffs der
Wehrmacht auf die Sowjetunion nach
Moskau u. legte dort einen Kranz nieder. Der DPA in
Moskau sagte Chrupalla zu seinem Besuch, dass er
„ein Zeichen der Versöhnung setzen"
wollte. Leider sei er der einzige Vertreter aus
Deutschland gewesen, der hier einen Kranz abgelegt
habe. Bei einem weiteren Besuch in Moskau
wenige Wochen später hielt Chrupalla auf Einladung
des russ. Verteidigungsministeriums bei
einer Konferenz eine Rede, in der er von der
„psycholog. Kriegsführung“ der Alliierten nach
dem 2. Weltkrieg sprach,
deren Umerziehungspolitik nachhaltige
Auswirkungen auf die nationale Identität der
Deutschen gehabt habe, u. die Politik der
Westalliierten nach 1945 mit der Propaganda
der Nazis verglich.
Im Hinblick auf den russ. Überfall auf die Ukraine vom
Feb. 2022 sagte
Chrupalla Ende Nov. 2022 in der ZDF-Sendung "Markus Lanz",
der russ. Präsident s.
Vladimir Putin sei
„kein Kriegsverbrecher“ u. ihn als solchen zu
„titulieren“ helfe niemandem. Zuständige Gerichte
müssten die Frage nach Kriegsverbrechen „nach dem Krieg“
beantworten, nicht Experten. Zudem äusserte Chrupalla,
es gebe „amerikan. Präsidenten, die genauso
Kriegsverbrecher sind“ u. meinte v.a. s.
George W. Bush im
Zusammenhang mit
dessen Irakkrieg, den Chrupalla als Angriffskrieg
bezeichnete.
Ob das Massaker von Butscha in
der Ukraine als Kriegsverbrechen einzustufen
sei, antwortete Chrupalla, dieser Vorfall sei
noch nicht komplett ausgewertet worden. Beim
Thema der Angriffe der ukrain. zivilen
Infrastruktur durch Russland wich der AfD-Chef
aus.Chrupalla sprach
sich ausserdem gegen Waffenlieferungen an die Ukraine
aus, denn diese würden den Konflikt nicht „befrieden
oder beenden, sondern verlängern“, ferner werde mit an
die Ukraine gelieferten Waffensystemen „auch auf russ.
Gebiet geschossen“. Daher müsse es „so schnell wie
möglich um einen Waffenstillstand u. Friedensgespräche
gehen“. Es sei aber eine „Binse", nach Verhandlungen zu
rufen; „irgendwann werde dieser Krieg mit Verhandlungen
enden, aber auf der Basis der militär. Ergebnisse.")
02.24
CIRILLO, Lanfranco
II (russ. Architekt italien.
Herkunft, der in Moskau u. Dubai lebt. Gründer u.
Mitinhaber des Architekturbüros "Masterskaja", das er
1995 am Neuen Arbat im historischen Zentrum von Moskau
eröffnete. Als Architekt, Innenarchitekt u.
"Lifestyle-Lehrer der Neureichen“ hat er Datschen u.
Villen gebaut u. eingerichtet. Laut Cirillo gehören zu
seinen Kunden 43 oder 44 russ. Milliardäre. 2014
erhielt er nach über 20 Jahren Aufenthalt im Land die
russ. Staatsbürgerschaft. In einer Sonderausgabe
"Russland-Italien" des Wirtschaftsmagazins Milano
Finanza International berichtete
Cirillo, dass er nach einem Jahr im Geschäft bereits
15 Mln. USD verdient habe /2015/. Später betrug der
Jahresumsatz von "Masterskaja" 30-40 Mln. USD.
Cirillos Domizil befindet sich im 51. Stock des
gläsernen "Imperia Towers" des
Finanzbezirks Moscow City im Südwesten Moskaus.
In seinem Büro hängt ein grosses Putin-Wandporträt.
Er wohnt im
Hochhauskomplex nebenan, wo ihm mehrere 10 Tsd. qm
Bürofläche gehören. Einer der ersten Aufträge für
Cirillo war übrigens mit s. Vagit Alekperov
verbunden, dem früheren langjährigen Chef des "Lukoil"-Konzerns,
für den er Architekturaufträge ausführte. 2016
erreichte Cirillos Firma "Masterskaja" die Endrunde
des Architekturwettbewerbs für den Entwurf eines neuen
Parlamentszentrums in Moskau. Laut Plan sollte der
Komplex die Gebäude der Staatsduma RF u. des
Föderationsrats RF vereinen u. seinen Platz in der
Nähe der Mnjovnikovskaja-Aue im Nordwesten
von Moskau finden. Zwar
konnte der Architekt den Entwurf 2016 vor Vertretern
der beiden Parlamentskammern präsentieren, aber die
Idee eines solchen Parlamentszentrums wurde
schliesslich jedoch aufgegeben.
Laut
NZZ soll
das pompöse Projekt in russ. Architektenkreisen auf
wenig Anklang gestossen sein oder es hätten dem
Staat die Mittel für die Weiterverfolgung des
Vorhabens gefehlt. Cirillo erlangte internationale
Aufmerksamkeit als "Putins Architekt", als die russ.
Oppositionsfigur s. Aleksej Navalnyj Anfang 2021 ein
YouTube-Video von Präsident Putins angeblichem
"Neuen Versailles“ veröffentlichte. Der Bau dieses
legendären "Putin-Palast“-Komplexes am Kap
Idokapas bei Gelendzhik an der Schwarzmeerküte,
der
ab 2005 vom russ. Militärbaubetrieb "Specstroj
Rossii"
errichtet wurde, u. dessen Entwurf von
Lanfranco Cirillo
stammt, soll über 1 Mrd. USD gekostet haben.
Wie die Presse berichtete, habe das öffentl. Aufsehen,
das dieses Video verursachte, die italien.
Steuerbehörden auf den Plan gebracht, so dass gegen
Cirillo seit 2022 wegen Steuerdelikten in Italien in
den Jahren 2013-19 ermittelt wird, wobei im Rahmen der
Ermittlungen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 141
Mln. Euro bei ihm beschlagnahmt wurden, die
u.a. Villen in Norditalien u. Sardinien, Helikopter,
Jachten u. Schmuck seiner Frau umfassen.
In Italien wurde sein Vermögen
eingefroren u. seit Aug. 2022 ist er von "Interpol"
zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Medienberichten zufolge zeigte sich Cirillo
überrascht, sich einer solchen Kontroverse stellen
zu müssen, nachdem er über 20 Jahre in Russland
gelebt u. gearbeitet hatte.
Die Vorstellung, dass er den Palast für Putin gebaut
haben soll, findet er absurd. Es sei auch „völliger
Unsinn" zu behaupten, dass er den "Palast" für den
russ. Präsidenten entworfen habe, sagte er in einem
Gespräch mit der NZZ.
Ausserdem versicherte er, dass er Putin dort kein
einziges Mal getroffen u. mit ihm nie über dieses
Projekt gesprochen habe. Cirillo
besteht ferner darauf, dass er Russland nie wirklich
verlassen, dass er seinen Lebensmittelpunkt nicht
wieder nach Italien verlegt habe u. damit in seinem
Heimatland nicht steuerpflichtig geworden sei.
Dass er der Geldwäscherei verdächtigt werde,
verletze ihn. Alle seien schockiert darüber, wie er
von Italien behandelt werde. Der Architekt selbst
hält dies alles für ein Missverständnis, ein
Ausfluss der gefährlichen Hybris des Westens
gegenüber allem Russischen. Wie andere vermögende
Russen fühle auch er sich vom Westen wegen des
Kriegs in der Ukraine an den Pranger gestellt.
Cirillo bezeichnet den Krieg in der Ukraine als
Bürgerkrieg, an dem beide Seiten Schuld trügen. In
einem Interview sagte er: „Ich bin stolz darauf,
bedeutende Werke in Russland geschaffen, Dutzende von
italien. Unternehmen beauftragt zu haben u. das Beste
der italien. Exzellenz in die Häuser vieler wichtiger
u. einflussreicher Menschen gebracht zu haben." Er
habe jedoch „mit Gelassenheit u. Zuversicht begonnen,
persönlich mit den Behörden zusammenzuarbeiten u.
werde dies auch weiterhin tun, bis seine Position
vollständig geklärt“ sei. Im Mai 2016 kündigte
Cirillo Pläne zum Bau eines Weinguts u. eines
Agrotourismusprojekts in der Nähe von Anapa an. Sein
Geschäftspartner ist oder war Aleksandr Kislicyn,
früherer Chef von "Lukoil-Inform". 2021 belegten die
Weine ihrer Firma Platz 50 im Forbes-Ranking.
Als Philanthrop bereist Lanfranco Cirillo die Welt für
Wohltätigkeitsprojekte u. Polarexpeditionen. Seine
Tochter Elisabetta Cirillo starb 2019 im Alter von 33
Jahren nach langer schwerer Krebskrankheit. Sie war
bekannt als Autorin u. Bloggerin, die über ihren Kampf
gegen den Krebs berichtete. Im Gedenken an seine
verstorbene Tochter setzt sich Lanfranco Cirillo für
Nachhaltigkeit u. Umweltschutz ein u. engagiert sich in
einer internationalen Stiftung, die den Klimawandel in
den Polarregionen der Arktis u. Antarktis erforscht.
Im Alter von 60 Jahren 2020 hatte Cirillo genug von der
Architektur u. gab seine "Masterskaja" auf. Offenbar
erlitt er Enttäuschungen u. finanzielle Verluste nach
dem Einstieg bei einer russ. Bank u. mit einer
Überbauung ausserhalb Moskaus. In der Folge wollte er
sich anderen Themen zuwenden, so dem Immobiliengeschäft,
einem Weingut an der russ. Schwarzmeerküste, der
Förderung junger Talente, der Polarforschung u. dem
Klimawandel. Aber dann wurde Cirillo von einem alten
Bauprojekt, "Putins Palast", eingeholt. Lanfranco Cirillo ist ein
begeisterter Segler, der den russ. Segelsport nach
Kräften als Sponsor unterstützt. In einem Interview mit
dem TV-Sender "Dozhd" erklärte Cirillo, auch Sponsor der
russ.-orthodoxen Kirche zu sein, obwohl er selbst
Katholik sei. Kurioserweise gibt es keine russ. Version
seiner engl. u. franz. Wikipedia-Seite.)
CLINTON, William Jefferson "Bill" II III (ehem., 42. US-amerikan.
Präsident. Bei einem Treffen am
Gipfel der APEC-Länder im Sept. 1999 in Auckland,
Neuseeland, wo Bill Clinton kurz nach dessen
Berufung zum MP RF erstmals auf s. Vladimir
Putin traf, schien er nicht besonders
beeindruckt gewesen zu sein. Er soll bei ihm
immerhin „einen starken Kontrast" zu Boris Jelzin,
mit dem sich Clinton ausgesprochen gut
verstand, festgestellt haben. Allerdings schien
Putin die Ratschläge, die ihm Clinton auf dem Weg
gegeben hatte, nicht beherzigt zu haben. So sagte
Clinton 1999 etw, dass „die Korruption die russ.
Gesellschaft zerstört". Auch betonte der Amerikaner,
wie „extrem wichtig" freie u. faire Wahlen beim
Aufbau einer Demokratie seien.
CLINTON, Hillary Diane
Rodham
(ehem. US-amerikan. Aussenministerin u.
Präsidentschaftskandidatin u. Putin-Kritikerin. Im
Dez. 2016 warf Clinton dem russ. Präsidenten s.
Vladimir
Putin vor, die Wahl zu ihren
Ungunsten beeinflusst zu haben, um sich dafür zu
rächen, dass sie die Rechtmässigkeit der russ. Wahlen 2011 angezweifelt
habe. Vor einem Treffen mit dem russ.
Aussenminister Lavrov sagte Clinton im Dez. 2012 im
Dublin über die geplante "Eurasische Union":
„Es gibt Bestrebungen, die Region zu
re-sowjetisieren. ... Man wird es so nicht
nennen. Man wird es Zollunion nennen, es wird
Eurasische Union heissen und so fort. ... Aber
wir sollten hier keinen Fehler machen. Wir
kennen das Ziel u. wir versuchen, wirksame Wege
zu finden, sein Erreichen zu verzögern oder zu
verhindern." /Fasbender, Putin, 452/. Seit der
Protestwelle in Russland von 2011/12 galt das
Verhältnis zwischen Moskau und Clinton als
belastet. Da man in Moskau glaubte, mit einer
Trump-Regierung besser bedient zu sein, setzte
man darauf, eine Präsidentschaft Hillary
Clintons zu vermeiden. /Fasbender 508./
Anfang
Jan. 2017 veröffentlichten die
Geheimdienste CIA, FBI u. NSA eine
Einschätzung, dass jeder von ihnen unabhängig
voneinander mit „grosser Sicherheit“ davon ausgeht,
dass der russ. Präsident Putin persönlich die
Hacker-Attacken auf die Demokratische
Partei angeordnet habe. Anschliessend habe er die
so gewonnenen brisanten Informationen verdeckt
über WikiLeaks veröffentlichen lassen,
um die Wahl zum Wohle Trumps zu beeinflussen. Diese
Einschätzung wurde umgehend von der russ. Regierung
zurückgewiesen. Der designierte Präsident s.
Donald Trump hatte die Geheimdienste für diese
Einschätzung wiederholt kritisiert, sagte dann aber
einige Tage nach einem Briefing mit den
Geheimdiensten, er glaube nun ebenfalls, dass Russland
hinter den Hacker-Angriffen im Wahlkampf stehe. Donald
Trump u. der russ.
Präsident Putin hatten sich im Wahlkampf
mehrfach gegenseitig positiv übereinander geäussert,
u. Trump hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung
Russland aufgefordert, Clintons E-Mail-Server zu
hacken, um die angeblich noch fehlenden E-Mails zu
finden.
Im Kampf um die US-Präsidentschaftskandidatur der
Demokraten liess Hillary Clinton mit einer ungewöhnlichen
Aussage über den russ. Präsidenten aufhorchen.
Putin als Ex-Agent desGeheimdienstes KGB habe "per Definition keine Seele",
sagte die ehem. First Lady Ende Jan. 2019
auf die Frage eines Wählers hin. Ihre
Aussage, die für öffentl. Gelächter sorgte,
war offensichtlich auf eine Aussage des ehem.
US-Präsidenten s. George W. Bushgemünzt, der
beim ersten Treffen mit Putin als Präsident
2001 erklärte, er habe einen Blick in Putins
Seele gewinnen können. In einem Interview mit dem irischen TV-Sender RTE sagte der
frühere US-Präsident im April 2023, dass er es
bereue, seinerzeit die Ukraine dazu gedrängt
zu haben, ihre Atomwaffen abzugeben.)
COHEN, Michael
(US-amerikan. Jurist u. ehem. Rechtsanwalt,
sagte vor mehreren Ausschüssen des Kongresses aus,
u.a. bestätigte er, dass Donald Trumps Wahlkampfteam
Kontakt zu Russland hatte.)
COMEY, James
(US
CURTIS, Stephen
II III (Sweeney 249, 168)
Neuster Stand: 06.23
(10)
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