Über 20 Jahre im Dienst der Information
Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und
Russland
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THEMEN UND LINKS IM AUGUST 2019
Russland
20 Jahre Putin in Russland:
Es
herrscht Putin-Dämmerung in Russland
Einst als Nobody durch Boris Jelzyns Willen in Russland zufällig und
willkürlich an die oberste Staatsmacht gelangt, hat sich der ehemalige
Hinterhof-Halbstarke und obskure KGB-Agent mit zweifelhaftem
Doktortitel, der an Ian Flemings Dr. No erinnert, zum Langzeitherrscher
Russlands gemausert, mit fatalen Folgen für dieses Land und die ganze
Welt. In Russland nach wie vor bei Teilen des Volkes hoch angesehen,
aber nicht unumstritten, wird der rachsüchtige Politpate vom
demokratischen Westen, der Russland wegen seiner Sünden mit Sanktionen
belegt hat, weitgehend gemieden, weil er die Regeln des Völkerrechts
missachtet und sich innen- wie aussenpolitisch wie ein zarenhafter
Autokrat aufführt, der die Opposition nach altsowjetischer Manier
unterdrückt und die Welt mit Drohungen, Einschüchterungen, Annexionen
fremden Staatsgebiets und Erpressung mit neuen nuklearen Waffen in
Schach hält. Die schändliche Feindseligkeit dieses ultrareaktionären
russischen Präsidenten gegenüber Europa und dem Westen übertrifft sogar
noch die antiwestliche Haltung sowjetischer Kommunisten von anno dazumal
wie Chruschtschow oder Breschnew. Jegliche Kritik des Westens am
eiskalten "Mann ohne Gesicht", dem eine direkte oer indirekte Nähe zur
russischen Mafia nachgesagt wird, prallt an den Mauern des Kremls
systematisch ab.
Wie es aber mit Russland weitergehen soll, weiss kein Mensch,
wahrscheinlich nicht einmal Putin selbst. Nach 20 Jahren
Putin-Herrschaft scheint Russland in der Welt ziemlich isoliert
dazustehen, trotz der scheinbaren Macht, die dieses Land ausstrahlt. Zum
20-Jahres-"Jubiläum" Putins toben in Moskau Demonstrationen von
Menschen, die sein Regime nicht mehr wollen, in Sibirien brennen die
Wälder und im hohen Norden steigt die Radioaktivität nach einem
mysteriösen Atomunfall, den der Kreml à la Tschernobyl zu vertuschen
versucht. Auch wirtschaftlich geht es mit dem Riesenreich wieder bergab
und es droht der russischen Wirtschaft eine Rezession. Das russische System
ist erstarrt. Obwohl Putins Stern am Sinken ist, leuchtet am Horizont
noch keine Alternative zu diesem unheilvollen Präsidenten auf.
Hyperlinks dazu:
-
20 Jahre Putin: Brückelt der Untastbare?
-
Putin-Dämmerung in Russland
-
Die sieben Eigenschaften von Vladimir Putin
-
Die irre Karriere eines KGB-Agenten
-
Video dazu
-
Das System Putin
-
Machterhalt durch Günstlingswirtschaft
-
Trump als Verbündeter Putins
-
Vladimir Putin (Wikipedia)
-
Protestwelle in Russland: Putins harte Hand
versagt
-
Der Putin-Regierung fehlt ein Plan
-
Putins Wirtschaftsberater Titov warnt vor Rezession
-
Stabilität und Stillstand in Russland
-
Oreschkin: Putin ist populär, weil er gegen die USA und EU kämpft
- Wie
Putin mit seiner sinkenden Popularität zurechtkommen soll
-
Umfassende Waldbrände in Sibirien mit fatalen Folgen für Mensch und
Umwelt
-
Die russische Zivilgesellschaft wird stärker
-
Putin will schwimmende AKWs exportieren
Russische Beiträge dazu:
-
20 лет Путина в большой политике: Степашин рассказал, как страна
получила нового премьера -
Эксперты рассказали, как изменился Путин за 20 лет у власти
-
Реформы Путина:
другая страна 20
лет спустя
-
Кудрин: Путин сохранил взгляды, которых придерживался 20 лет назад
-
Назарбаев: 20 лет назад никто не понимал, что началась "эпоха Путина"
-
Первая встреча Путина с интернет-сообществом 20 лет назад – как это было
-
Валентин Юмашев: Путина нашел
не я
-
Владимир Путин озвучил самые тяжелые события за 20 лет президентства
-
Константин Косачев о 20-летии внешней политики Владимира Путина
-
Путину
удалось сохранить страну, заявил Неверов
-
20 лет путинизма: промежуточные итоги
-
20
лет эпохи Путина: Налоги выросли на 70%, услуги ЖКХ подорожали в 27 раз
-
Биограф рассказал, как Путин предлагал Европе создать альянс
-
20 лет Путина: трансформация общества
-
20 лет Владимира Путина: Трансформация режима
-
Виталий Третьяков:
Владимир Путин. 20 лет у власти
-
Комментарий: 20 лет правления Путина сделали мир менее безопасным
-
Двадцать лет Владимира Путина. Проект сдувается
-
Neues Russland-Buch von Angela Stent
II
III
IV
V
VI
Massenproteste und -verhaftungen in Russland:
Russlands Behörden setzen Youtube nach öffentlichen Protesten und
Festnahmen unter Druck
Russische Medienaufseher haben nach den Massenprotesten und -festnahmen
vom Juni, Juli und August das Internetunternehmen Google aufgefordert,
keine Videos mehr von den Massenprotesten und Festnahmen auf der
Plattform Youtube zu veröffentlichen, da diese von diesen Behörden als
unerwünschte Werbung aufgefasst werden. In einem entsprechenden
Schreiben wurde das Unternehmen von der berüchtigten russischen
Zensurbehörde Roskomnadzor aufgefordert, Massnahmen gegen das
gewerbliche Vorführen von nicht genehmigten Protesten zu ergreifen. Auf
Youtube sind zahlreiche Videos zu sehen, die das teilweise äusserst
aggressive Vorgehen der russischen Bereitschaftspolizei gegen friedliche
Protestierende und deren Festnahmen (ca. 2000) in Moskau zeigen. In
Russland ist eine Art Bürgerkrieg zwischen Opposition und dem
Unterdrückungsstaat Putins im Gang, den die Weltöffentlichkeit mit
grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Für die russische Opposition hat das
soziale Netzwerk eine grosse Bedeutung, weil es im Gegensatz zu Radio
und Fernsehen weniger stark vom Kreml kontrolliert werden kann.
Plattformen wie Youtube sind dem Kreml schon lange ein Dorn im Auge, so
dass das Putinregime mit der Idee liebäugelt, in Russland das Internet
nach chinesischem Vorbild zu kontrollieren, zensieren und unterdrücken.
Videos zu den Protesten in Moskau:
-
Video 1
-
Video 2
-
Video 3
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Video 4
-
Video 5 -
Video 6
-
Video 7
-
Video 8
-
Weitere Videos
Hyperlinks dazu:
-
Über 200 Festnahmen bei genehmigter Demonstration am 10.8. in Moskau und
SPB II
-
Offizielle Demonstratiom am 10.8. in Moskau (Video)
-
Russische Behörden setzen Youtube nach Protesten unter Druck
-
Wie Festgenommene der Demonstrationen vor Gericht willkürlich behandelt
werden -
Wut, Frust und Verzweiflung wachsen in Russland von Tag zu Tag
-
Kurzer Sieg der Zivilgesellschaft
-
Etappensieg für die russische Opposition
-
Trotz Protesten kein Frühling in Moskau
-
Putin entlässt ranghohe Polizeivertreter im Fall Golunov
-
Navalnyj nach Festnahme wieder frei
-
Navalnyj bei Kundgebung in Moskau festgenommen
-
Journalist Ivan Golunov wieder freigelassen -
Hunderte Festnahmen bei Solidariätsdemo für Golunov
-
Sie sind Ivan Golunov
-
Kreml äussert sich zum Fall Golunov?
-
Überall Verfahrensfehler -
Die Verfolgung des Ivan Golunov
-
Drogen gegen Kritiker
-
Der Fall, der Russland hoffen lässt
- Weshalb
der Fall Golunov die ganze russische Gesellshaft etwas angeht
- Ivan
Goluniv (Wikipedia)
-
Menschenrechtsaktivist Ojub Titiev vor Gericht
-
Ex-Chef der Republik Komi zu schwerer Strafe verurteilt (russ.)
-
Die russische Zivilgesellschaft wird stärker
Wiederaufflammen der Proteste in Russland:
Mutige Frauen und kühne Investigativjournalisten im Dienst gegen Putin
und seinen korrupten Unrechts-, Polizei- und Schurkenstaat
In Russland waren einige wenige mutige Frauen schon immer stark gegen
Diktatur, Willkür und Unrechtsstaat aufgestanden, während das
ausgehöhlte Volk passiv und gleichgültig blieb. Oft zahlten diese Frauen
mit dem Entzug ihrer Freiheit oder gar mit ihrem Leben einen hohen
Preis. Man erinnert sich an vorderster Front etwa an Anna Politkovskaja,
die 2006 in Moskau, oder an Natalja Estemirova, die 2009 im Kaukasus von
Unbekannten ermordet wurden. Die wahren Hintermänner wurden öffentlich
nie benannt. Weltweit wird vermutet, dass sie im Auftrag Putins
gehandelt hatten, auf dessen Konto im übrigen zahlreiche andere Morde
und Verbrechen an Oppositionellen "im Namen der Staatsraison" gehen
sollen. Allerdings gibt es für solche Behauptungen bisher keine Beweise.
Nicht vergessen blieben die noblen Aktivitäten des Komitees der
Soldatenmütter, die sich um die Situation der einer grausamen Willkür
ausgesetzten Soldaten in der russischen Armee kümmern. In lebhafter
Erinnerung sind auch die spektakuklären Provokationen der jungen Frauen
der Punkgruppe "Pussy Riot" geblieben, die 2012 wegen angeblicher
religiöser Blasphemie mit aktiver Unterstützung des russisch-orthodoxen
Patriarchen Kirill ins Straflager geschickt wurden.
Bei den Präsidentschaftswahlen des Jahres 2018 trat Xenia Sobtschak als
Kandidatin derjenigen Bürger auf, die "gegen Korruption, Propaganda und
internationale Isolation" ihre Stimme erhoben. Da im autoritären
Unrechts- und Polizeistaat des ehemaligen subalternen KGB-Agenten Putin,
wo die korrupten Bürokraten, bar jeglichen demokratischen
Verständnisses, regieren, keine "wilde" Opposition geduldet ist, waren
die politischen Initiativen all dieser Frauen zum kläglichen Scheitern
verurteilt.
Bei den neusten Protesten in Moskau vom 3. August 2019 ist besonders
Ljubow Sobol, eine Mitstreiterin Navalnyjs, ins Visier der Behörden
geraten. Als Oppositionelle(r) kann man in Russland heute nur hoffen,
beten und warten, bis die eher an ein faschistisches Regime des Typs
Pinochet erinnernde unselige Putin-Zeit endet. Für viele Russinnen und
Russen ist das Putinregime moralisch schon längst an seinem Ende
angelangt. Ähnlich wie Trump in den USA verfügt Putin jedoch nach wie
vor über eine ausreichend grosse Unterstütztung in der russischen
Bevölkerung.
Aber es gibt in Russland auch überaus kühne und unerschrockene
Investigativjornalisten wie Aleksej Navalnyj (der erneut im Gefängnis
sitzt) oder Ivan Golubov. Gegen verschiedene Mitglieder der Moskauer
Stadtregierung wie Pjotr Birjukov und Natalja Sergunina, deren Vermögen
plötzlich drastisch anstieg, wurde von Seiten von russischen
Enthüllungsjournalisten recherchiert. Im Fall Birjukov wurde 2019 etwa
der Investigativjournalist Ivan Golunov verhaftet, fälschlich angeklagt,
im Gefängnis vermutlich gefoltert und aus dem Hausarrest wieder
entlassen. Ein Grossteil der in der Putinzeit eingesetzten höheren
Beamten in den Regionen wurden wegen teilweise landesweit Aufsehen
erregender Korruptionsaffären entlassen oder abgewählt.
Nun arbeitet die russische Justiz daran, die friedlichen Demonstrationen
in Massenunruhen umzudeuten, um noch härter gegen Demonstranten vor
Gericht vorgehen zu können. Es
gibt viele Gründe, warum die Kritiker Putins Russland für einen
Unrechts-, Polizei- und Willkürstaat halten, manche wie Masha Gessen ihn
sogar als Mafiastaat bezeichnen.
Hyperlinks dazu:
-
Erneut Hunderte Festnahmen in Moskau nach Manifestation für freie
Stadtratswahlen in Moskau -
Erneut
(unbewilligte) Grossdemonstration in Moskau (31.8.)
-
Russische Opposition setzt Proteste für freie Wahlen fort
- Offizielle
Demonstration am 10.8. in Moskau (Video) -
Über
200 Festnahmen bei genehmigter Demonstration am 10.8. in Moskau und SPB
Videos:
I II III VI V VI VII VIII IX X XI XII -
Demo, Knüppel, Kreg -
Der Kreml wird nervös -
Die Jugend hat Putin nicht mehr unter Kontrolle -
Keine
Angst vor Demonstrationen
-
Die Grenzen des Systems Putin
-
https://ovdinfo.org -
SOBOL, Ljubow Eduardovna -
POLITKOVSKAJA, Anna Stepanovna
-
ESTEMIROVA, Natalja Chussainovna
-
SOBTSCHAK, Xenija Anatoljevna
-
Union der Komitees der Soldatenmütter Russlands
-
Pussy Riot -
Russische Frauen zwischen Diskriminierung, Anpasung und Rebellion
-
GUDKOV, Dmitrjy -
BIRJUKOV, Pjotr Pavlovitsch
-
SERGULINA, Natalja Alekseevna
-
NAVALNYJ, Alexei Anatoljevitsch
-
GOLUNOV, Iwan Valentinovitsch
-
TROITSKIJ, Artemyj -
JUNEMAN, Roman
-
Russland - ein lupenreiner Polizeistaat
-
Kuriose- Szenen vor Gericht
-
Russische Polizei macht sogar vor Schweizer Reporterin nicht Halt
-
Wie
Festgenommene der Demonstrationen vor Gericht willkürlich behandelt
werden
Regionalwahlen in Russland
In den Regionen Russland wurde der Sieg überall
den Kandidaten des Machtapparats zugesprochen. Verluste für die
Kreml-Partei sind vor allem in Moskau zu verzeichnen. Einen
Achtungserfolg erzielte immerhin die ewiggestrige "System"-Opposition.
Aber auch einige von Aleksej Navalnyj direkt oder indirekt unterstützte
Kandidaten hatten einen gewissen Erfolg, während der Kreml in Moskau
einen Denkzettel erhielt, der die Kontrolle über die Machtpolitik
behält.
Hyperlinks dazu:
-
Pseudowahlen in Russland nicht ohne einen
schnöden Trick, um die Wähler zu täuschen
-
Zahlreiche (umstrittene)
Manipulationsversuche, Behinderungen und Verstösse und äusserst geringe
Stimmbeteiligung in Moskau bei 17-22% und in SPB bei ca. 24%, in den
entfernteren Regionen war sie höher, und Vorwürfe gegen westliche
soziale Netzwerke wegen Politpropaganda und "Einmischung".
-
Achtungserfolg für die ewiggestrige
"System"-Opposition
-
Gewählte und nicht gewählte Kandidaten
(russ.) -
In den Regionen wurde der Sieg überall den
Kandidaten des Machtapparats
-
Übersichtsseite zu den Regionalwahlen
-
"Jabloko" nach 10 Jahren erstmals wieder in
der Moskauer Stadtduma (russ.)
-
Moskauer Stadtduma (russ.)
-
Video: Russland: Stadtratwahl in Moskau
-
Sergej Mitrochin -
Aleksej Minjajlo -
Ljubov Sobol
-
Valerija Kasamara und Roman Juneman
verpassten die Wahl (russ.)
-
Putin hat seine Gegner erfolgreich entzweit.
Für wen sollen sie am 8.9. nun stimmen?
-
"Aserbaidschaner" Alexandr Beglov - nicht
unumstrittener Gouverneur von St. Petersburg (russ.) - folgt nach
-
"Aserbaidschaner" Georgij Poltavchenko
-
Russland vor den (vorherbestimmten)
Regionalwahlen vom 8.9.
-
Russland wählt – Stimmungstest für Kremlchef
Putin -
Russland-Wahl mit viel Kritik - Stimmungstest
für Kremlchef Putin
-
Putin unter Druck
-
Hinter den Kulissen herrscht Nervosität
-
Zar Putin der Korrupte – oder warum es
Russland mies geht
-
Die Opposition hat Einfluss
-
Warum die Kreml-Kandidaten oft gewinnen
-
"Es gibt nur einen wirklichen Wähler, und der heisst Wladimir Putin"
-
"Es geht um Macht und sehr viel Geld"
-
Auch ein Autokrat braucht Legitimation
- "Wahlen sind eine recht traurige Zeit"
- Russlands Wahlleiterin mit Elektroschocker überfallen -
Nadja Tolokonnikova mit 16 anderen Personen
in Moskau festgenommen (ital.)
-
Navalnyj-Mitstreiterin Ljubov Sobol verhaftet
Russland: Weitere Themen & Links:
-
ARTE-Doku:
Kiril Serebrennikov. Kunst und Macht in Russland.
-
Kunst und Macht in Russland -
Progression des Progressiven -
Porträt eines Unerreichbaren -
Kirill
Serebrennikov (Wikipedia) -
Die DVD
-
Новая волна - 2019. Юбилейный вечер Игоря Крутогo (26.8.)
II
III
-
Russland
wirft USA nach Test einer Mittelstreckenrakete nach Ende des
INF-- Abrüstungsvertrags "Eskalation der militärischen Spannungen" vor
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Moskau: "Direkte militärische Bedrohung"
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Putin kündigt "symmetrische" Antwort an
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Moskau: "Wenn die USA Rakten stationieren, tun wir das auch"
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Putin
möchte ins G-8-Format zurück
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Wiedersprüchliche Reaktionen in Moskau -
E7 halten Russland auf Abstand
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Russland als Partner und Feind ist schwierig
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Macron
empfängt Putin in seiner Sommerresidenz
- Erneut
Notlandung eines Flugzeugs in Moskaus mit zahlreichen Verletzten
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Deutsche
Weltkriegsbombe im Zentrum Moskaus entdeckt
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Höhere
Radioaktivität und übliche Geheimniskrämerei nach rätselhaftem
Atomunfall bei Raketentest am Weissen Meer II III VI VII VIII IX X
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Russische
Behörden setzen Youtube nach Protesten unter Druck
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Putin
provoziert mit Besuch bei Nachtwölfe-Rockern auf der Krym - Kritik aus
Kiev -
Putin auf der Krim - Kritik aus Kiev
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Umfassende
Waldbrände in Sibirien mit fatalen Folgen für Mensch und Umwelt
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warnen vor russischem schwimmenden AKWs
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Wirtschaftsberater Titov warnt vor Rezession
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Wie
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Neue
US-Sanktionen gegen Russland wegen Skripal-Vergiftung
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KGB
- Moskaus geheime Macht (ZDF-history)
Osteuropa
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und Lettland gedenken des sowjetischen Truppenabzugs vor 25 Jahren
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Zur
Perspektive der estnischen Regierungskoalition (engl.)
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Hontscharuk ist neuer Regierungschef der Ukraine
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(ukr.)
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zu Gesprächen in Kiev
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Zelenskijs
Präsidentschaft nimmt Form an -
Wie
weiter in der Ukraine?
Judenhass
in der Ukraine scheint noch nicht überwunden
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Warschau
bekräftigt 850-Milliarden-Rechnung an Deutschland
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75
Jahre Warschauer Aufstand
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Tschechiches
Portal für investigativen Journalismus investigace.eu
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Die
schöne Frau, die im Strache-Ibiza-Video auf dem Sofa zu sehen war, war
übrigens nicht die vermeintliche reiche Oligarchennichte, sondern die
Frau von Johann Gudenus, die Serbin (aus Kroatien) Tajana Tajcic II
III
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Höchst
grotesk: Merkel feiert mit Orbán 30 Jahre Grenzöffnung in Ungarn II
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Kulinarisches
Moldawien
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Titos
"Möwe" rostet in Rijeka vor sich hin
Rumänien
Politische Schlammschlachten und ein Skandal nach dem anderen - die EU
ist ob diesem wilden Treiben not amused
Rumänien kommt politisch und gesellschaftlich nicht zur Ruhe. In
Bukarest tobt ein Zermürbungsmachtkampf zwischen Sozialdemokraten
(Postkommunisten) und der bürgerlichen Nationalliberalen Partei, die dem
rumänischen Staatspräsidenten Klaus
Johannis nahesteht.
Der Kleinkrieg zwischen den beiden verfeindeten politischen Lagern nimmt
immere bizarrere Züge an.
Als Vertreter der regierenden Sozialdemokraten (PSD) gaben vor allem
Victor Ponta und Liviu
Dragnea international
zu reden. Der frühere Premier Victor
Ponta wurde
im Mai 2018 vom Obersten Gericht in dem 17 Anklagepunkte umfassenden
Korruptionsverfahren, in dem es unter anderem um Fälschung, Steuerbetrug
und Geldwäscherei während seiner Zeit als Anwalt in den Jahren 2007-11
ging, freigesprochen. Im Juni 2018 war Liviu
Dragnea,
Parteichef der PSD, wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch zu dreieinhalb
Jahren Haft verurteilt worden. Diese Geschichte ging in die Jahre
2006-12 zurück. Aufgrund einer weiteren Verurteilung wegen Wahlbetrugs
im Jahr 2016 konnte er nach dem Wahlsieg seiner Partei im selben Jahr
nicht Regierungschef werden, galt aber als mächtigster Politiker des
Landes. Zudem wurde Dragnea vorgeworfen, EU-MIttel für
Infrastrukturprojekte unterschlagen zu haben. Im Mai 2019 hat das
Oberste Gericht Rumäniens die Haftstrafe für Dragnea bestätigt.
Viel zu reden gab auch das Thema Korruption. Kürzlich hatte die
rumänische Regierung eine Lockerung des Korruptionsstrafrechts
beschlossen, die kürzere Verjährungsfristen und Straffreiheit im Falle
einer Selbstanzeige vorsieht. Diese Reform wurde von der EU stark
kritisiert, handelt es sich bei Rumänien doch um ein Land, das besonders
stark korruptionsanfällig ist. Rumänien wurde von der EU angemahnt, auf
eine Amnestie für korrupte Politiker zu verzichten und effiziente
Massnahmen zur Korruptionsbekämpfung durchzusetzen.
Seit Januar 2018 ist Vasilica
Viorica Dãncilã von
der PSD Ministerpräsidentin Rumäniens, die das Erbe ihrer gescheiterten
Vorgänger übernommen hat, aber politisch dilettantisch wirkt, als
Marionette Dragneas gilt und entsprechend selbstbewusst auftritt. Zum
Verdruss der Opposition wurde Dãncilã von ihrer Partei auch noch als
Präsidentschaftskandidatin gegen Klaus Johannis nominiert. Die nächste
Präsidentschaftswahl wird am 10. November fällig.
Nach dem
Dragnea-Skandal in Rumänien wurden
die regierenden Sozialdemokraten bei den Europawahlen vom
Mai 2019 mit 11,8%-Minuspunkten schwer abgestraft und mit 25,8% auf
Platz 2 verwiesen. Allerdings erhielten die Nationalliberalen auch nicht
mehr Prozente, da sie im Vergleich zur Wahl von 2014 4% einbüssten. Die
eigentliche Gewinnerin in Rumänien war die Uniunea
Salvați România, die sich in der rechten Mitte verortet und
der Korruption den Kampf angesagt hat. Sie erhielt auf Anhieb 23,9% der
Stimmen.
Seit
Jahren demonstrieren die
Rumäninnen und Rumänen auf der Strasse vor allem in der Hauptstadt
Bukarest gegen die sozialdemokratische Regierung und gegen die
Korruption in der Politik. Sie werfen den Politikern Inkompetenz und
Machtmissbrauch vor. Endlose Kabinettsumbildungen sind das Markenzeichen
rumänischer Regierungen. Die choatischen Verhältnisse verleihen der
rumänischen Politik eine besondere Aura der Wlllkür, Instabilität und
Unglaubwürdgkeit.
Unter
schweren Druck geriet die linke Regierung zuletzt durch den Fall zweier
ermordeter Mädchen, von denen das erste Opfer nach seiner
Entführung per Handy mehrfach den Polizeinotruf betätigt hatte. Die
Behörde hatte auf die verzweifelten Anrufe viel zu spät und unsachgemäss
reagiert. In dem Fall waren eine 15- und ein 18-Jährige in der
südrumänischen Stadt Caracal von einem 65-jährigen Mann vergewaltigt und
getötet worden. Das Delikt löste in Rumänien Erschütterung und
Massenproteste aus, der Innenminister wurde entlassen.
Nach
Ablauf der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft im
Juni hob Staatspräsident Klaus
Johannis ein wenig im Sinne des Eigenlobs die
Ratspräsidentschaft seines Landes als Erfolg hervor. Diese und das
EU-Gipfelreffen in Hermannstadt/Sibiu vom Mai seien auch von den anderen
EU-Staaten positiv bewertet worden. Trotz Kritik hatte Rumänien im
Januar 2019 die EU-Ratspräsidentschaft für ein halbes Jahr übernommen.
EU-Kommisionspräsident Jean-Claude Juncker hatte bezweifelt, dass
Rumänien fähig ist, den Vorsitz zu übernehmen.
Innenpolitisch und wirtschaftlich ist die Lage Rumäniens aber nach wie
vor prekär und höchst fragil. So hat ein Drittel von befragten
rumänischen Angestellten sich über eine Verschlechterung ihrer
finanzellen Lage beklagt. Trotz Bestrebungen, Nationalismus und
Xenophobie den Kampf anzusagen, gibt es in Rumänien immer wieder
Versuche, die deutsche Minderheit zu diffamieren. Gerade die siebenbürgische
Stadt Hermanstadt/Sibiu gilt als höchst
eindrückliches Paradebeispiel dafür, wie die Koexistenz der Ethnien mit
bemerkenswerten multikulturellen Veranstaltungen erhalten, gestaltet und
gepflegt werden kann. Touristisch besticht Rumänien durch eine
atemberaubende Landschaft, pittoreske mittelalterliche Städtchen, stolze
Kirchenburgen und andere kulturelle Sehenswürdigkeiten. Auch wegen der
Gastronomie ist Rumänien eine Reise wert. Die rumänische Sprache und
Volksmusik gehören zu den schönsten Gütern der Menschheit.
Hyperlinks dazu:
-
Massenproteste in Rumänien gegen Regierung, Polizei und Korruption
-
Zum aktuellen politischen Zustand Rumäniens
-
Schlammschlacht in Präsidentschaftswahlkampagne in Rumänien nimmt Form
an
-
Korruption in Rumänien
-
Zu viel Korruption - zu wenig Perspektiven
-
EU-Kommission warnt Rumänien vor Amnestie für korrupte Politiker
-
Liviu
Dragnea (Rumänien) muss Haftstrafe antreten II III IV V -
Wikipedia
-
Konflikt erfasst Wirtschaft mit voller WuchtI
-
Entlassung des Innen-, Aussen- und Bildungsministers
-
Innen- und Aussenminister entlassen II
-
Romanian education minister dismissed after controversial remark related
to kidnapping case
-
Ecaterina
Andronescu
-
Regierungsumbildung vom November 2018
-
Präsident lehnt Entassung des Generalstaatsanwalts ab
-
Bildungsminister Rumäniens
-
Ministerpräsidenten Rumäniens
-
Informelle Tagung der Staats- und Regierungschefs der EU vom 9.5. in
Sibiu
-
Bilanz der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft
-
Halbzeitbilanz der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft
-
Politikerentgleisungen
-
Hermannstädter Bürgermeisterin wieder im Amt
-
Possenstück im Fall Astrid Fodor
-
Das rumänische Geschäftsmodell besteht darin, EU-Fördergelder zu
missbrauchen
-
Strittige Personalvorschläge für EU-Topjobs
-
Wer ist Laura Kövesi? -
Wikipedia
-
Ein Drittel von befragten rumänischen Angestellten klagt über
Verschlechterung ihrer finanziellen Lage
-
Rumänien übernimmt EU-Ratspräsidentschaft trotz Kritik II
III
IV
V
VI
-
Schlappe für Sozialisten in Rumänien bei Europawahlen
-
Ergebisse der Euroapwahl in Rumänien
-
Wie die EU im Fall Rumäniens versagt hat
-
Neues Justizdekret in Rumänien im Kreuzfeuer der Kritik
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Victor
Ponta
-
Klaus
Johannis
-
Rumäniscehe Regierungschefin als Kandidatin für das Präsidentenamt
nomniert -
Vasilica
Viorica Dãncilã
-
Rumäniens
Zweikampf um den Rechtsstaat
-
Verleumdungskampagne
gegen das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien III IV
-
Rumäniens
Juden verteidigen Klaus Johannis
-
Ungarisch-rumänisches Verhältnis verschlechtert sich weiter
-
Rumänien
bleibt, die Rumänen gehen
-
Dramatische
Mädchenmorde in Rumänien II III IV V VI VII VIII IX
-
Bücher
von Lucian Boia II III IV V VI
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