Putin-Lexikon
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PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN
Profiteure und Opfer des Putin-Regimes



A1a-1 (Ab, Av, Ag)          Ü
berarbeitet und aktualisiert im Feb. 2023


ABASHILOV, Gadschi Ahmedovich II III (1950-2008, gew. sowjet. bzw. russ. Journalist u. Politiker in Dagestan, RF. Avare nach Nationalität. Absolvent der Fakultät für Fremdsprachen der Staatsuniversität Dagestan. In den 1990er Jahren war er im Komsomol aktiv u. war Chefredaktor der gesellschaftspolit. Zeitung Jugend von Dagestan. Im März 1999 wurde Abashilov, der inzwischen ein bekannter Journalist in der Republik geworden war, zum Abgeordneten der Volksversammlung von Dagestan gewählt. Im Mai 2006 wurde er zum stv. Minister für Information, nationale Politik u. Aussenbeziehungen ernannt. Im Jan. 2007 wurde Abashilov zum Vorsitzenden der staatl. TV- u. Rundfunkgesellschaft von Dagestan ernannt, einer Zweigstelle der Allruss. staatl. TV- u. Rundfunkgesellschaft WGTRK. Gleichzeitig arbeitete er weiterhin mit der Zeitung Jugend von Dagestan zusammen. Um das ethnische "nationale Gleichgewicht an der Spitze“ der Verwaltung Dagestans zu wahren, musste Abashilov auf seinen Job in der Regierung verzichten. Im März 2008 wurde Abashilovs Auto in Makhachkala, der Hauptstadt von Dagestan, von Unbekannten mit automat. Waffen beschossen, woraufhin Abashilov seinen Verletzungen erlag, während sein Chauffeur mit schweren Verletzungen davonkam. Nach Abashilovs Tod wurde ein Strafverfahren nach Art. 105 StGB RF wegen "Mordes" eingeleitet. Der Generalstaatsanwalt RF, s. Jurij Chajka, nahm die Ermittlungen unter seine persönl. Kontrolle. Vertreter der Ermittlungsbehörden von Dagestan äusserten die Ansicht, dass das Verbrechen mit der beruflichen Tätigkeit Abashilovs zusammenhing - Kollegen bezeichneten ihn als unerbittlichen Kämpfer gegen den Extremismus /gemeint war der islamist. Terror/. Sie betrachteten aber auch andere Versionen des Mordes, insbesond. häusliche Gewalt. In der Zwischenzeit brachten die Medien dieses Verbrechen mit der Ermordung Iljas Shurpaevs, eines Korrespondenten des "Ersten Kanals" u. Autors zahlreicher Berichte über heikle Ereignisse in Dagestan u. Abchasien, in Verbindung, der am selben Tag in Moskau stattfand. Es wurde festgestellt, dass beide Journalisten auf der "schwarzen Liste“ der Dagestaner Zeitung Gegenwart erwähnt wurden. Der Generaldirektor der Zeitung Rizvan Rizvanov wiederum bestritt die Informationen über die Existenz dieser Liste.)

ABDULLAEV, Supjan Minkalovich (1956-2011, gew. tschetschen. islamist. Widerstandskämpfer, wahhabit. Scharia- Ideologe, Politiker der selbsternannten Tschetschen. Republik "Itschkerija". Absolvent der Tschetschen.-Inguschischen Staatsuniversität, danach arbeitete er als Sportlehrer an Schulen im Bezirk Vedeno, Tschetschenien. Er studierte auch den Islam bei den tschetschen. u. dagestan. Religionsgelehrten, unterrichtete Kinder in religiösen Schulen /Medresen/, war Kandidat für den Master of Sports im Freestyle Wrestling. Er war einer der Organisatoren der Partei "Islamische Wiedergeburt" in der UdSSR Ende der 1980er Jahre. In den 1990er Jahren nahm er aktiv am polit. Geschehen in Tschetschenien teil u. leitete das islamische Zentrum "Ar-Risal" in Groznyj. Im Nov. 1994 nahm er als Teil einer Kampfgruppe an einem Angriff auf bewaffnete Einheiten der Anti-Dudaev-Opposition in Groznyj teil. Als stv. Kommandant des Islamischen Bataillons nahm er aktiv an den Kampfhandlungen gegen russ. Militäreinheiten u. im Aug. 1996 am Angriff auf Groznyj teil. Er befehligte separate Einheiten bei Angriffen auf die Gebäude des FSB, der 6. Abteilung, des Regierungsgebäudes, auf das Dynamo-Stadion u.a. Bereiche. Nach dem 1. Tschetschenienkrieg wurde er von Präsident s. Aslan Maskhadov zum stv. Minister des Ministeriums für Scharia-Staatssicherheit ernannt. Am Vorabend des 2. Tschetschenienkriegs - V. Putin war inzwischen an die Macht gelangt - beteiligte sich Abdullaev als Kommandant der Streitkräfte der "Tschetschen. Republik Itschkerija" Anfang Sept. 1999 aktiv an den Kampfhandlungen gegen russ. Truppen. Ab Herbst 2003 leitete er den Shali-Sektor der Ostfront der "Itschkerija"-Streitkräfte. Im Juli 2004 wurde er Finanzminister in der erneuerten Regierung "Itschkerijas". Der Innenminister Tschetscheniens, Ruslan Alkhanov, charakterisierte Abdullaev als einen der Begründer des Wahhabismus in Tschetschenien. Durch ein Dekret des Präsidenten der Republik "Itschkerija", s. Doku Umarov, wurde Abdullaev Anfang März 2007 zum Vizepräsidenten "Itschkerijas" ernannt. Seit diesem Jahr war er auch 1. Stv. des "Emirs" des "Kaukasus-Emirats", Doku Umarov. Bis 2011 unterrichtete Abdullaev junge Mudschaheddin in Trainingslagern in bergigen Waldgebieten; unter seinen Schülern befanden sich auch die Täter des Terroranschlags im Flughafengebäude von Moskau-Domodedovo im Jan. 2011. Ende März 2011 eschienen Informationen, dass Abdullaev, genannt auch "Rot/haarig/er Supjan", während einer Spezialoperation im Bezirk Sunzha in Inguschetien ums Leben gekommen sei. Sein Tod wurde später von Vertretern des "Kaukasus-Emirats" bestätigt. Von seinen Leuten, den Mudschaheddin, wurde er bewundert u. liebevoll als "Vater" verehrt.)

ABDULATIPOV, Ramazan Gadzhimuradovich II III (1946-, sowjet. bzw. russ. Geisteswissenschaftler, Staatspolitiker u. Diplomat der Republik Dagestan, RF. Avare nach Nationalität. Absolvent eines Fernstudiums an der Fakultät für Geschichte der Universität von Dagestan u. der Philosoph. Fakultät der Zhdanov-Staatsuniversität Leningrad mit einer Dissertation über "Die Persönlichkeit im System der nationalen Beziehungen einer entwickelten sozialist. Gesellschaft“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Doktors der Philosophie. Danach arbeitete er als Assistent u. Lehrer an der Universität u. wurde Professor, Spezialist für Kulturwissenschaften, Geschichte u. nationale Beziehungen. Ordentl. Mitglied der Russ. Akademie der Naturwissenschaften. Ehem. Abgeordneter der 2. u. 6. Staatsduma RF, ehem. Oberhaupt der Republik Dagestan /2013/14-17.
Politiker in den 1990er Jahren: 1990 wurde Abdulatipov zum Volksabgeordneten der RSFSR gewählt, bis 1993 war er Vorsitzender des Rats der Nationalitäten des Obersten Sowjets der RSFSR. 1991 war er einer der Autoren der "Polit. Erklärung an den Obersten Sowjet u. den Kongress“, bekannt als "Erklärung der Sechs“, in der 2 stv. Vorsitzende des Obersten Sowjets u. beider Kammern dem Vorsitzenden des Obersten Sowjes s. Boris Elcyn das Vertrauen entzogen. Im Sommer 1991 nahm er als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten am Wahlkampf von Vadim Bakatin für das Amt des Präsidenten Russlands teil. Während des Putsches gegen s. Mikhail Gorbachjov vom Aug. 1991 sprach er sich gegen das sog. "Notstandskomtee" aus. Zusammen mit Ruslan Khasbulatov beteiligte er sich im Herbst 1991 an der Lösung des Konflikts zwischen Tschetschenen u. Avaren in Dagestan. Im Dez. 1991 stimmte er als Mitglied des Obersten Sowjets der RSFSR für die Ratifizierung des Belovezher-Abkommens über die Auflösung der UdSSR. Im Sept. 1993 übernahm er die Position des 1. stv. Vorsitzenden des Staatskomitees RF für Angelegenheiten der Föderation u. Nationalitäten. Im Okt. 1993 nahm er am Gründungskongress der "Partei der russ. Einheit u. Zustimmung" teil u. trat in deren Föderationssrat ein. Im Dez. 1993 wurde er in den 1. Föderationsrat RF als Vertreter Dagestans u. im Jan. 1994 zum stv. Vorsitzenden des Föderationsrats RF gewählt u. gleichzeitig zum 1. Stv. des Ministers RF für Nationalitäten u. Regionalpolitik ernannt. Im Dez. 1995 wurde er in die 2. Staatsduma RF als Vertreter von Bujnaksk in Dagestans gewählt, wo er u.a. Vorsitzender des Ausschusses für die Unterstützung bei der Freilassung von gewaltsam inhaftierten Militärangehörigen, Zivilisten u. der Suche nach vermissten Personen während des 1. Tschetschenienkriegs sowie Mitglied der Parlamentar. Versammlung des Europarats u. Mitglied der Interparlamentar. Versammlung der GUS-Mitgliedstaaten war. Im Sept. 1998 wurde er zum Vorsitzenden des Rats der "Versammlung der Völker Russlands“ gewählt. Im Mai 1999 wurde er zum Minister RF ohne Geschäftsbereich ernannt u. überwachte die Politik gegenüber dem Nordkaukasus. Im Aug. 1999 trat seine Regierung zurück.
Politiker ab 2000: Im Dez. 2000 wurde er vom Gouverneur des Gebiets Saratov zum Vertreter des Gebiets im Föderationsrat RF ernannt. Er war Mitglied der Ausschüsse für internationale Angelegenheiten, für Informationspolitik u. für die Methodik zur Umsetzung der verfassungsmässigen Befugnisse des Föderationsrats u. leitete die Arbeitsgruppe zur Finalisierung der Vorschläge des Föderationsrats RF zu Tschetschenien. Mit Ablauf seines Mandats trat er im März 2005 von seinem Amt als Mitglied des Föderationsrats RF zurück. Anschliessend wurde er zum ao. u. bevollmächtigten Botschafter RF in der Republik Tadschikistan ernannt; diese Position hatte er bis März 2009 inne. Ende Okt. 2009 wurde er zum Rektor der Moskauer Staatsuniversität für Kultur u. Kunst MGUKI gewählt. 2011 gelangte ein Aufruf von Studenten u. Absolventen, die R.G. Abdulatipov als Rektor der MGUKI der Inkompetenz bezichtigten, ins Internet, wobei der Konflikt bald beigelegt wurde - Inhalt u. Gründe sind unbekannt. Im Dez. 2011 wurde Abdulatipov Abgeordneter der 6. Staatsduma RF als Vertreter der kremlnahen Partei "Einiges Russland", in der er als stv. Vorsitzender des Duma-Ausschusses für föderale Struktur u. Fragen der lokalen Selbstverwaltung zuständig war.
Präsident/Oberhaupt von Dagestan: Ende Jan. 2013 veröffentlichte der Kreml-Pressedienst ein Dekret des Präsidenten RF V. Putin über Abdulatipovs Ernennung zum Präsidenten der Republik Dagestan. Im Sept. 2013 wurde er zum Präsidenten der Republik Dagestan gewählt. Ab Jan. 2014 trug er den Titel Oberhaupt der Republik Dagestan. Unter dem Motto "ein neues Dagestan" wurden als vorrangige Ziele der Regierung der Republik u.a. eine effiziente öffentl. Verwaltung, ein sicheres Dagestan, eine neue Industrialisierung, die Entwicklung des Unternehmertums, die Gewinnung von Bundesinvestitionen u. die Korruptionsbekämpfung genannt. Unter Abdulatipovs Ägide sollte auch eine neue Hymne der Republik Dagestan eingeführt werden. Im Juni 2015 reichte eine Initiativgruppe, der 29 Persönlichkeiten des öffentl. Lebens von Dagestan angehörten, beim Obersten Gericht von Dagestan eine Klage gegen das Oberhaupt u. die Regierung von Dagestan wegen der angezweifelten Rechtmässigkeit der von ihnen erlassenen Anordnung ein, die Hymne zu ändern u. einen Wettbewerb für eine neue Hymne zu veranstalten.
2014-15 u. 2017 war Abdulatipov von Amtes wegen Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Im Sept. 2017 gab er seine Absicht bekannt, das Amt des Oberhaupts von Dagestan auf eigenen Wunsch u. aus Altersgründen vorzeitig aufzugeben. Anfang Okt. 2017 wurde der Rücktritt angenommen. Im Dez. 2018 wurde Abdulatipov aufgrund einer Entscheidung der Delegierten des 18. Kongresses der Partei "Einiges Russland" aus dem Obersten Rat der Partei entfernt - Grund unbekannt. Bis Dez. 2018 war Abdulatipov als Sonderbeauftragter des Präsidenten RF für humanitäre u. wirtschaftl. Zusammenarbeit mit den Staaten der Kaspischen Region tätig. Danach war er Sonderbeauftragter RF bei der "Organisation für Islamische Zusammenarbeit" in Dschidda, Saudi-Arabien.
In den 2000er Jahren verfasste Ramazan Abdulatipov mehrere Schriften zu folgenden Themen: Dagestan in der Stunde der Prüfungen: Lektionen über Aggression u. Heldentum.; Die nationale Frage u. der Staatsaufbau Russlands.; Management ethnopolit. Prozesse: Fragen zu Theorie u. Praxis.; Das Schicksal des Islams in Russland: Geschichte u. Perspektiven.; Ethnopolitologie.; Mein tatarisches Volk.; Der Wille zu sterben: Philosophie der Krise des globalen Menschen.; Manifest der ethnonationalen Politik der RF.; Mein baschkirisches Volk.; Ethnonationale Politik in der RF.; Kaukasus: Geschichte, Völker, Kultur, Religionen. /Hrsg./; Russ. Kaukasus: Probleme, Suchen, Lösungen. /Hrsg.; Russland im 21. Jh.: eine allgemein-nationale Antwort auf die nationale Frage. Träger verschiedener Orden u. Auszeichnungen.)

ABDULKADZHIEV, Aslambek Sajpievich (1962-2002, gew. tschetschen. Widerstandskämpfer, Feldkommandant im 1. u. 2. Tschetschenienkrieg u.  Brigadegeneral der "Streitkräfte der sog. Tschetschen. Republik "Itschkerija" u. Vertreter s. Shamil Basaevs. Seit 1991 nahm er am antiruss. Widerstand in Tschetschenien teil. 1992 nahm er als Teil der "Streitkräfte der Konföderation der Bergvölker des Kaukasus" am bewaffneten Konflikt in Abchasien teil. 1995 war er am Angriff auf Budjonnovsk beteiligt. Im Aug. 1996 befehligte er eine Abteilung, die Groznyj stürmte. Nachdem die tschetschen. Hauptstadt unter die Kontrolle der Widerstandskämpfer geriet, wurde er zum Kommandanten der Stadt ernannt. Danach wurde er in das Parlament von "Itschkerija" gewählt u. wollte dessen Sprecher werden, aber dieses Amt wurde an einen anderen Abgeordneten vergeben - an Ruslan Alikhadzhiev, der von s. Aslan Maskhadov unterstützt wurde. 1997 wurde Abdulkhadzhiev Generaldirektor des Konzerns "Chechenkontrakt". 1999-2000 war eine Einheit unter seinem Kommando von 60-80 Kämpfern in Urus-Martan u. im Westen der Region Shali stationiert. Er war Mitglied der Terrororganisation "Высший военный маджлисуль шура объединённых сил моджахедов Кавказа" u. nahm in diesen Jahren mit seiner Abteilung an der Schlacht um Groznyj teil. Abdulkhadzhiev, auch "grosser Aslambek" genannt, kam im Aug. 2002 bei einer in Wikipedia im Detail beschriebenen Spezialoperation der Armee u. von Offizieren der tschetschen. Verwaltung für innere Angelegenheiten in einem Haus in Shali ums Leben.)

ABDULLAZJANOV, Edvard Junusovich II III IV V (1957-, sowjet. bzw. russ. Energietechniker, Industrieller u. Staatsmann. Absolvent der Kazaner Niederlassung des Moskauer Lenin- Instituts für Energietechnik mit der Qualifikation eines Elektroingenieurs u. Fachmann für  Kraftwerke, Kandidat der technischen Wissenschaften. Ao. Dozent, Professor, Rektor der Kazaner Staatl. Energet. Universität, Abgeordneter des 6. Staatsrats der Republik Tatarstan. Im März 2022 unterzeichnete er einen Brief der Hochschullehrer u. Wissenschaftler Russlands zur Unterstützung des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine, was ihm von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" der "1500 Kriegstreiber" führt, vorgeworfen wurde.)

ABISOV, Sergej Vadimovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII (1967-, ehem. ukrain. Polizeibeamter auf der Krym, seit 2014 im Dienst der pro-russ. Okkupationsbehörden. 1988 begann er seinen Dienst in den Organen des Innenministeriums als Polizist in einem separaten Bataillon der Abteilung für private Sicherheit des Exekutivkomitees des Krym-Gebiets. Absolvent des Odessaer Instituts des Innenministeriums der Ukraine. In den 1990er Jahren arbeitete er als Detektiv der Abteilung für die Bekämpfung von organisierten kriminellen Banden im Rahmen der Kriminalpolizei des ukrain. Innenministeriums im Krym-Gebiet, als leitender Detektiv für besonders wichtige Fälle im Bereich der Bekämpfung krimineller Banden u. des illegalen Waffenhandels im Rahmen der Kriminalpolizei der Verwaltung für Straffahndung des Innenministeriums der Ukraine auf der Krym, später zuständig auch für die Bekämpfung des illegalen Handels mit Munition u. Sprengstoffen, u. schliesslich als Leiter der Abteilung für die Aufdeckung von Straftaten im Zusammenhang mit der Verwendung von Schusswaffen u. Sprengstoffen. Seit Aug. 2005 war er in führenden Stellungen der Polizei der Stadt Simferopol in der Hauptverwaltung des Innenministeriums der Ukraine in der Autonomen Republik Krym tätig. Ab März 2014 war er Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums der Ukraine auf der Krym, die den neuen pro-russ. Behörden der Krym ünterstellt wurde. Im selben Monat wurde er von den Kiever Behörden „wegen Hochverrats“ aus den Organen des Innenministeriums der Ukraine entlassen. Nach der umstrittenen bzw. völkerrechtswidrigen Annexion der Krym durch Russland von 2014 wurde er per Dekret des Präsidenten RF vom Mai 2014 zum sog. "Innenminister" der "Republik Krym" ernannt. Laut der vom Innenministerium RF veröffentlichten Einkommensrechnung verdiente Abisov 2014 fast 1,6 Mln. Rubel. Im Juni 2018 wurde er im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal vom Amt des Leiters des Innenministeriums der Krym entlassen. Die ukrain. Behörden setzten Abisov auf ihre Fahndungsliste wegen des Verdachts, gemäss Art. 109 Teil 1 StGB UA entsprechende Straftaten begangen zu haben - es geht um "Handlungen, die darauf abzielen, die verfassungsmässige Ordnung gewaltsam zu ändern oder zu stürzen oder die Staatsgewalt an sich zu reissen“. Des übrigen unterliegt Abisov den von USA, EU, GB, Kanada, Australien, Schweiz, Liechtenstein, Norwegen. u. Ukraine erlassenen Sanktionen. Sergej Abisov ist der Bruder, Halbbruder oder Cousin von s. Jurij Abisov.)

ABISOV, Jurij Nikolaevich II III IV V VI VII (ehem. Kommandant der Krym-Sektion des berüchtigten "Berkut"-Bataillons /2006-14/, einer Sondereinheit des Innenministeriums der Ukraine, die im Feb. 2014 aufgelöst wurde. Bruder, Halbruder oder Cousin von s. Sergej Abisov. 2014 soll Jurij Abisov die Krym-Sicherheitskräfte des "Berkut" auf dem "Euromajdan" in Kiev befehligt haben. Jeden Tag habe er „brennende Autoreifen, geladene Maschinengewehre u. wütende Gesichter von Radikalen sehen müssen". Die Mitglieder der Krym-"Berkut“ hätten im Feb. 2014 die Republik verlassen, um sich der "Revolution der Würde“ zu widersetzen. Danach übernahm Jurij Abisov die Funktion des Kommandanten der berüchtigten Schnellen Sondereingreiftruppe SOBR des "Innenministeriums der Republik Krym" im Rang eines Polizeioberst, die 2016 zusammen mit OMON in die neu geschaffene Nationalgarde RF eingegliedert wurde. In diesem Jahr wurde Abisov zum persönl. Assistenten des pro-russ. Krym-"Präsidenten" s. Sergej Aksjonov ernannt, um Aufgaben im Zusammenhang mit der sozialen Stabilität zu erledigen", „einschliesslich der Koordinierung der Arbeit mit den Strafverfolgungsbehörden“. Zur Zeit der Ernennung war Abisov Kommandant der Sondereinheit für schnelle Eingreiftruppen namens "Khacan", die dem "Innenministerium" der Krym unterstellt war. Nach der umstrittenen bzw. völkerrechtswidrigen Annexion der Krym durch Russland von 2014 legten die Soldaten der Spezialeinheiten Russland einen Treueid ab. Der ehem. "Berkut"-Chef Abisov sagte nach Beginn des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine im März der Komsomolskaja pravda, dass viele seiner ehem. Kollegen an dem militär. Spezialeinsatz in der Ukraine beteiligt seien, mit denen er regelmässig Kontakt halte. Laut dem ehem. Sicherheitsbeamten würden sich "Entmilitarisierung u. Entnazifizierung" der Ukraine nicht vermeiden lassen. Schliesslich hätten die Massnahmen der Kiever Behörden längst dazu geführt. 2023 hatte Jurij Abisov die Funktion eines Co-Vorsitzenden des regionalen Hauptquartiers der "Allruss. Volksfront" ONF auf der Krym inne. Die von V. Putin gegründete ONF sammelt Geld für die Soldaten an der Donbass-Front. Abisov glaubt, dass sich jetzt alle NATO-Staaten gegen Russland erhoben hätten. Im Gegensatz zur Ukraine, die heute „von 50 NATO-Staaten beschuht u. bekleidet" werde, so Abisov, u. „die mit Patronen, Granaten u. Ausrüstung Öl ins Feuer giesst“, leiste das russ. Volk die Hauptunterstützung für die russ. Kämpfer an der Frontlinie in der speziellen militär. Operationszone. Ausserdem sagte er, dass heute in Russland eine „Säuberung der Gesellschaft auf natürlichste Weise" stattfinde. Am schlimmsten würden davon diejenigen „Schauspieler u. Schauspielerinnen" getroffen, die „am russ. Volk verdient" hätten u. nun die RF verliessen. Für sie werde „das Vergessen die schlimmste Strafe sein". Auch Jurij Abisov unterliegt den Sanktionen der Ukraine, weil er u. seine öffentl. Organisation ARPF, die auf Vorschlag V. Putins gegründet wurde u. deren Co-Vorsitzender des regionalen Hauptquartiers auf der Krym er ist, in öffentl. Äusserungen u. in sozialen Netzwerken den militär. Einmarsch Russlands in der Ukraine sowie die militär. Aktionen u. die Politik der RF unterstützte. Als einer der Anführer dieser Organisation sei er für die Organisation u. Verbreitung antiukrain. Propaganda verantwortlich, die die territoriale Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit der Ukraine sowie die Stabilität u. Sicherheit in der Ukraine untergrabe u. bedrohe.)

ABRAMOV, Aleksandr Grigorevich II (1959-, sowjet. bzw. russ. Physiker-Chemiker, Top-Unternehmer-Oligarch in der russ. Bergbau- u. Stahlbranche. Absolvent der Fakultät für molekulare u. chemische Physik des Moskauer Instituts für Physik u. Technologie MFTI mit einer Dissertation zum Thema "Physik u. Chemie des Plasmas" zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der physikal. u. mathemat. Wissenschaften am Institut für hohe Temperaturen der AdW UdSSR. 1992 gründete er mit Kommilitonen die Firma "Evrazmetal" u. wurde dessen Generaldirektor. Anschliessend wurde das Unternehmen in "Evrazholding" umgewandelt. 1999-2005 war Abramov Präsident des Konzerns "Evrazholding", der infolge des Insolvenzverfahrens die Hüttenwerke von Nizhnij Tagil, Novokuzneck-Kuzbass u. Westsibirien umfasste. Ausserdem war er Mitglied oder Vorsitzender von Verwaltungsräten anderer Firmen u. Bankinstitute. Mit dem Bergbau- u. Hüttenkomplex von "Evrazholding" baute er das grösste Stahl- u. Eisenimperium Russlands auf, das 125 Tsd. Arbeitnehmer beschäftigt/e u. etwa 22% der gesamten Stahlproduktion des Landes mit einem Jahresumsatz von 20 Mrd. USD kontrollierte. Mit der Zeit wurde der erfolgreiche Metallhändler selbst zum Oligarchen u. USD-Milliardär. Ferner war Abramov seit 2000 Mitglied des Unternehmerrats der Regierung RF. 2005 platzierte Abramov die Aktien der "Evraz"-Gruppe an der Londoner Börse; die Kapitalisierung der Gruppe" belief sich auf 5,1 Mrd. USD. 2005-6 war Abramov Präsident u. Vorstandsvorsitzender der "Evraz Group S.A.". Dann  verliess er den Posten des Vorstandsvorsitzenden der "Evraz-Gruppe" u. wurde ein nicht geschäftsführendes Mitglied des Vorstands. Ende 2008 kehrte er in die Position des Verwaltungsratspräsidenten der "Evraz-Gruppe" zurück u. verliess ihn 2012. 2011-22 war er Vorstandsvorsitzender von "Evraz". Ausserdem war er in dieser Zeit Präsident von "Fiztekh-Sojuz" u. Aufsichtsrat des MFTI. Im Dez. 2009 wurde berichtet, dass Abramov Aktionär der von s. Mikhail Prokhorov zusammen mit s. Sulejman Kerimov u. s. Viktor Vekselberg gegründeten russ. Kommerzbank "Internationaler Finanzclub" MFK/IFC werden würde. 2010 kaufte er 19,71% der IFC-Aktien auf u. wurde Miteigentümer der AG. Im selben Jahr erhielt er die Staatsbürgerschaft Zyperns. Im Dez. 2011 brachte Abramov in einem Interview mit der Financial Times die Idee einer möglichen Fusion zwischen "Evraz" u. "Severstal" aufs Tapet. Das kombinierte Unternehmen hätte nach Berechnungen das achtgrösste Stahlunternehmen der Welt in Bezug auf die Produktion werden können. Offenbar gab es aber keine Verhandlungen über eine solche Fusion, während Experten die Wahrscheinlichkeit eines solchen Deals als sehr gering einschätzen. 2012 meldete sich Abramov am Wohnort in Novokuzneck an, um im Kuzbass, wo die grössten Unternehmen der Holding tätig sind, Steuern zu zahlen. Im Dez. 2012 nahm er an einem Treffen der Wirtschaftsoligarchen mit Präsident RF V. Putin im Kreml teil. Im Mai 2022 schätzte das Magazin Forbes Abramovs Vermögen auf 6,7 Mrd. USD. Im Zusammenhang mit dem von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde Abramov auf die Sanktionslisten Neuseelands u. Grossbritanniens gesetzt. Im  Aug. verklagte Abramov den australischen Aussenminister, nachdem dessen Land Sanktionen gegen den Russen verhängt hatte, die, wie der Unternehmer glaubt, ihm ernsthaften Schaden zufügen. Ausserdem ist Abramov vom sog. CAATSA-Gesetz der USA betroffen.)

ABRAMOV, Konstantin Valerevich 
II III IV V VI VII (1972-, russ. Sozialpsychologe. Absolvent der Fakultät für Geschichte u. der Theaterabteilung der Moskauer Staatl. Pädagog. Lenin-Universität. Promotion mit einer Dissertation im Fachgebiet "Sozialpsychologie“ an der Russ. Staatl. Sozialuniversität zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der Psycholog. Wissenschaften. Ehem. Exekutivdirekto, nach anderen Angaben 1. stv. Generaldirektor des Allruss. Zentrums der Erforschung der öffentl. Meinung VCIOM, Mitglied des Expertenrats für die Anwendung des Werberechts beim Föderalen Antimonopoldienst RF, Mitglied des Aufsichtsrats des Zentrums für strateg. Innovationen der MSU, Mitglied des Beirats des Föderalen Dienstes für Geistiges Eigentum, Patente u. Marken, seit 2006 1. stv. Generaldirektor des VCIOM, Mitglied des Ethikrats des Ministeriums für Gesundheit u. soziale Entwicklung RF, ehem. Mitglied des Präsidiums des Öffentl. Rats der Hauptabteilung für Innere Angelegenheiten der Stadt Moskau, Vorsitzender des Öffentl. Rats der Direktion für Innere Angelegenheiten des südlichen Verwaltungsdistrikts der Stadt Moskau, Direktor der Soziolog. Winterschule der Stiftung "Vox populi" zur Unterstützung des Studiums der öffentl. Meinung beim Präsidenten RF, Mitglied der Jury der 3. u. 4. All-Army-Wettbewerbe für Spezialisten für psycholog. Arbeit des Verteidigungsministeriums RF, Mitglied des Expertenrats der Sicherheitskommission der Moskauer Stadtduma, Mitglied der Arbeitsgruppe zur Überwachung der Umsetzung des Massnahmenpakets in den Subjekten RF u. zur Suche nach besten Praktiken zur Identifizierung u. Förderung junger Talente Russlands im Rahmen des Nationalen Koordinierungsrats für die Förderung junger Talente Russlands. Seit 2014 CEO/Generaldirektor u. Vorstandsvorsitzender der "VCIOM-Stiftung", seit 2016 Mitglied des Direktoriums von "VCIOM-Media". Mitgliedschaft in nationalen u. internationalen Fach- u. Wissenschaftsgesellschaften: Abramov lehrt/e den Kurs "Effektive Kommunikation" auf der Grundlage der VCIOM-Abteilungen an den soziolog. Fakultäten der Russ. Staatsuniversität für Geisteswissenschaften u. der Hochschule für Wirtschaftswissenschaften. Seit 2018 Direktor des Nationalen Instituts für Managementsoziologie NISOCU, das in diesem Jahr im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. öffentl. Verwaltung RANEPA beim Präsidenten RF u. dem VCIOM gegründet wurde).

ABRAMOV, Sergej Aleksandrovich (1944-2024, gew. sowjet. bzw. russ. Science-Fiction-Autor, Journalist u. gesellschaftl. Aktivist. Absolvent der Fakultät für Zivilluftfahrt des Moskauer Instituts für Strassen, arbeitete als Vorarbeiter beim Bau des Flughafens Domodedovo u. blieb in der Abteilung des Instituts tätig. Als Journalist war er für die Zeitschriften Smena, Literaturnaja gazeta, Teatr u. Semja u. die Zeitung Pravda tätig. Er leitete lange Zeit den "Rat für Science Fiction- u. Abenteuerliteratur" beim Vorstand der Schriftstellervereinigung der RSFSR. Ab 1997 war er 1. stv. Vorsitzender des Komitees für Telekommunikation u. Massenmedien der Moskauer Regierung, ab 2000 1. stv. Leiter der Hauptverwaltung für Innenpolitik der Präsidialverwaltung RF. 2001-4 war er Sekretär der Präsidialräte für Kultur u. Kunst, Wissenschaft, Technologie u. Bildung sowie Sport. Ab 2004 Vorsitzender des Aufsichtsrats u. Partner der Investmentgesellschaft "Bering Vostok Capital Partner". Ausserdem war er Fachberater
der öffentl. Organisation "Megaprojekt" u. Mitglied der Allruss. öffentl. "Liga der Gesundheit der Nation" u. des General- u. Koordinierungsrats der öffentl. Organisation "Delovaja Rossija".) 05.24

ABRAMOV, Sergej Borisovich II III (1972-, russ. Finanzökonom, Top-Manager, ehem. Staatspolitiker u. Beamter. Absolvent eines Fernstudiums an der Staatl. Wirtschaftsuniversität Tashkent, Usbekistan, mit einem Abschluss in Rechnungswesen u. Wirtschaftsprüfung. Dissertation zum Thema "Die Rechnungskammer der RF unter den Bedingungen der Bildung u. Entwicklung des Finanzkontrollsystems in Russland“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der Geschichtswissenschaften. Später absolvierte er ein Aufbaufernstudium an der Russ. Akademie für Öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF mit einem Abschluss in Internationalen Beziehungen. In den 1990er Jahren arbeitete Abramov in der Devisenabteilung einer Bank, deren Lizenz entzogen u. die Bank selbst liquidiert wurde. Danach war er Schirmherr der Abteilung für Devisengeschäfte einer usbek. Bank. In Usbekistan schuf Abramov von Grund auf einen nationalen Wertpapiermarkt, dessen Transaktionsvolumen im Juli 2013 14,6 Mrd. Sum bzw. über 220 Mln. russ. Rubel erreichte. 2000 übernahm Abramov die Position des stv. Generaldirektors für Wirtschaft u. Finanzen eines Allruss. wissenschaftl. Forschungsinstituts für medizin. Ausrüstung des Gesundheitsministeriums RF. Im Jan. 2001 wurde er Geschäftsführer der Omsker Sozial- u. Handelsbank.
Tschetschenien: 2001 wurde Abramov zum Finanzminister der Republik Tschetschenien ernannt, wo er ein restriktives Geldregime führte. Im Mai 2002 wurde er im Zentrum Moskaus von einem Auto angefahren, als er das Gebäude des Finanzministeriums RF verliess, u. erlitt mittelschwere Verletzungen.
Anfang  2003 wurde er vom Leiter der tschetschen. Verwaltung s. Akhmat Kadyrov vom Posten des Finanzministers entlassen. In der Folge wurde Abramov zum Berater des Vorsitzenden der Rechnungskammer RF s. Sergej Stepashin ernannt. In dieser Funktion leitete er die Inspektion der Kammer für die operative Kontrolle über die Verwendung von Haushaltsmitteln in der Tschetschen. Republik. Im März 2004 wurde Abramov zum Ministerpräsidenten, im Mai zum amtierenden Präsidenten von Tschetschenien ernannt, nachdem der Präsident der Tschetschen. Republik Akhmat Kadyrov bei einem Terroranschlag im Stadion von Groznyj durch Sprengstoff getötet worden war. Abramov blieb 5 Monate lang amtierender Präsident Tschetscheniens, bis das Ergebnis der neuen Präsidentschaftswahl bekannt gegeben wurde, die von s. Alu Alkhanov gewonnen wurde. 2 Monate nach Kadyrovs Ermordung wurde in Groznyj ein Attentat auf Abramov verübt, den er durch einen glücklichen Zufall überlebte. Im Nov. 2005 wurde Abramov bei einem Autounfall auf einer Autobahn im Moskauer Gebiet schwer verletzt. Ob es sich um einen Anschlag handelte, blieb unklar. Kurz darauf wurde s. Ramzan Kadyrov, der Sohn Akhmat Kadyrovs, zum amtierenden MP der Republik Tschetschenien ernannt. Wegen seiner zahlreichen Verletzungen unterzog sich Abramov einer Langzeitbehandlung in u. bei Moskau u. flog dann nach München zur weiteren Behandlung. Im März 2006 wurde er auf eigenen Wunsch von seinem Amt als Regierungschef der Republik Tschetschenien entbunden, wobei er u. seine Arbeit in Tschetschenien von Ramzan Kadyrov in hohen Tönen „brüderlich" gewürdigt wurden u. er die Auszeichnung "Verdienter Ökonom der Tschetschen. Republik" erhielt.
Weitere Karriere: Im Juli 2006 wurde Abramov von der Staatsduma RF zum Rechnungsprüfer der von s. Sergej Stepashin geführten Rechnungskammer RF ernannt. Im Okt. 2007 wurde Abramov bei der Rechnungskammer RF vorübergehend von der Leitung der Direktion für die Überwachung der Privatisierung u. Verwaltung des Staatseigentums entfernt, nachdem 3 Mitarbeiter der Direktion, die unter seiner Führung arbeiteten, verhaftet wurden. In der Folge wurde Abramov durch Beschluss der Abgeordneten der Staatsduma RF vorzeitig seines Amtes enthoben.
Russ. Eisenbahnen: 2007-15 war Adamov Leiter der Direktion für Bahnhöfe der von s. Vladimir Jakunin geführten
Russ. Eisenbahnen, wo er Hunderte Bahnhöfe in Moskau u. St. Petersburg sowie in allen regionalen Zentren u. Großstädten zu überwachen hatte u. an der gross angelegten Modernisierung u. Renovation von Bahnhöfen in Russland u. der Errichtung von Verkehrsknotenpunkten beteiligt war, wofür 250-350 Mrd. Rubel investiert werden sollten. In den Jahren der Modernisierung der Moskauer Bahnhöfe unter der Leitung Abramovs stellten Experten erhebliche Fortschritte in den Bereichen Bequemlichkeit, Komfort u. Sicherheit für die Fahrgäste, Sauberkeit in den Hallen, auf Bahnsteigen u. Bahnhofsplätzen sowie Servicegeschwindigkeit an der Kasse u. Information fest. 2011 kündigte er die Einrichtung von Städtepartnerschaften etwa zwischen dem Kiever Bahnhof in Moskau u. dem Bahnhof Atocha in Madrid, Spanien, an. Gleichzeitig konzentrierte er sich darauf, die Flächen vor den Moskauer Bahnhöfen von illegalen Mietern zu befreien u. das frei gewordene Gelände zu begrünen. An den Bahnhöfen sollte überall drahtloses Internet verfügbar sein, Langzeitruheräume sollten eingerichet u. Bahnhöfe in den südlichen Distrikten sollten mit Solarpanels ausgestattet werden. 2012 eröffnete er zusammen mit dem Präsidenten der Russ. Eisenbahn AG s. Vladimir Jakunin, dem Leiter der Moskauer Eisenbahn Vladimir Moldaver u. dem Bürgermeister von Moskau s. Sergej Sobjanin das Technolog. Zentrum für die Steuerung des Vorort-Passagierkomplexes der Moskauer Eisenbahn auf dem Komsomol-Platz - das modernste u. hochtechnolog. Unternehmen in der Infrastruktur der Russ. Eisenbahnen. Als Teil des Transportsicherheitsprogramms wurden 4000 Videokameras, unzählige Scanner u. Sensoren in den Bahnhöfen der Russ. Eisenbahnen installiert. Das komplexe Sicherheitssystem habe es ermöglicht, Ende 2013 Terroristen am Eindringen in das Gebäude des Volgograder Bahnhofs zu hindern u. eine grosse Zahl von Opfern zu vermeiden. In Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2014 konzentrierte sich Abramov auf den Bau u. die Renovierung von Bahnhöfen in Sotschi, Adler u. Krasnaja Poljana. Im März 2015 wurde Abramov zum Berater des Präsidenten der Russ. Eisenbahnen Vladimir Jakunin ernannt. Im Sept. 2015 trat Abramov aufgrund des Rücktritts Jakunins als Präsident des Unternehmens von seinem Amt bei den Russ. Eisenbahnen zurück.
Rüstungsindustrie: Im Okt. 2015 wurde Abramov zum Industriedirektor von "Rostec" ernannt, wo er in dieser Funktion die Produktion von Waffen u. Munition, genauer das Cluster für konventionelle Waffen, Munition u. Spezialchemikalien zu leiten hatte. Neben militär. Produkten stellte das Cluster unter Abramov auch zivile Produkte her. Als Leiter der gemeinsamen Delegation von "Rostec" u. "Rosoboronexport" präsentierte Abramov auf einer der weltweit grössten Ausstellungen für Waffen u. Militärausrüstung "IDEX-2017" in Abu Dhabi im Namen Russlands Waffen, die sich im Nahen Osten auch während antiterrorist. Operationen  bewährten. Auf der Moskauer Militärausstellung "Army-2018" präsentierte "Rostec" neue Muster russ. Waffen. Infolgedessen wurden Vereinbarungen über die Lieferung russ. Waffen im Wert von über 100 Mrd. Rubel unterzeichnet. 2017 wurde Abramov als Industriedirektor von "Rostec" auch zum Vorstandsvorsitzenden des Rüstungskonzern"Motovilikhinskie zavody" ernannt u. in den Verwaltungsrat von "Uralvagonzavod" aufgenommen. 2017-18 war Abramov auch Vorstandsvorsitzender von "Kurganmashzavod". 2018 wurde in einem von Abramov geleiteten Cluster für die Su-57 eine funkabsorbierende Beschichtung für die Cockpithaube kreiert, die die Reflexion von Funkwellen vom Glas um die Hälfte reduziert. Ferner wurde eine Exportversion des "Tornado-G RSZO" u.a. vorbereitet. 2019 schlug Abramov, der v.a. für Kleinwaffenfabriken zuständig war, von denen viele unter westl. Sanktionen fielen, vor, den Schießsport u. den Umgang mit Schusswaffen unter Jugendlichen bekannt zu machen. Dies trage laut Abramov zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Waffen bei u. reduziere das Risiko einer Gewalteskalation. Ausserdem begannen diese Fabriken, die Truppen mit einer grundlegend neuen Pistole des Typs "Udav" zu beliefern, um veraltete Systeme zu ersetzen. Unter der Führung Abramovs begannen die Verteidigungsunternehmen von "Rostec" ferner in den Markt der zivilen Hightech-Logistikdienste einzusteigen. Ende 2019 bewertete der Chef von "Rostec" s. Sergej Chemezov im Zusammenhang mit der Versetzung Abramovs von "Rostec" an einen anderen Arbeitsplatz dessen Aktivitäten im Unternehmen positiv u. stellte fest, dass „unter seiner Führung viele neue Waffentypen entwickelt wurden, von denen viele bereits an die Truppen geliefert oder getestet werden", u. es seien „eine Reihe von Rüstungsunternehmen aus der Krise geführt" worden. Es habe auch eine Steigerung der Erlöse aus dem Verkauf ziviler Produkte an Unternehmen des militär.-industriellen Komplexes u. die Entwicklung der Zusammenarbeit mit anderen Ländern gegeben. Ende 2019 verliess Abramov den Posten des Industriedirektors bei "Rostec". In Wirtschaftskreisen gilt er als „professioneller Finanzier von hohem Rang“.
Eigene Firma: Im Sommer 2020 teilte Sergej Abramov mit, dass er Mitbegründer u. Vorstandsvorsitzender des im Mai registrierten privaten Unternehmens "Nomix" geworden sei, das sich auf VR-Lösungen in verschiedenen Geschäftsbereichen konzentriere. Abramov habe 100 Mln. Rubel in das Unternehmen investiert, das zu 100% der Struktur Abramovs gehöre. Laut der Website tadviser.ru besitzt Abramov 88% der Anteile an dieser Firma.)

ABRAMOVA, Elena Dmitrievna (1981-, russ. Richterin am Presnja-Distriktsgericht der Stadt Moskau. Sie begann ihre Karriere 2003, arbeitete als Sekretärin des Moskauer Tverskoj-Distriktsgerichts. 2009-12 Friedensrichterin des Tverskoj-Distrikts. Per Dekret des Präsidenten RF 2012 zur Richterin am Kuncevo-Distriktssgericht der Stadt Moskau ernannt. Per Dekret des Präsidenten RF 2017 zur stv. Vorsitzenden des Presnenskij-Distriktsgerichts ernannt. Kritiker des Putin-Regimes wie das "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, werfen ihr "Durchführung polit. Repression unter Ausnutzung offizieller Positionen sowie Verhängung von vorsätzlich ungerechten Urteilen mit offen polit. motiviertem Charakter" vor, um "die Putin-Justiz zu befriedigen". Dabei weist ihre aktive Rolle in solchen Prozessen auf ihre wahrscheinliche Beteiligung am System der informellen Vertragsbeziehungen mit Vertretern der Machtstrukturen hin. Abramova hatte es mit einigen so bemerkenswerten wie umstrittenen Strafverfahren zu tun. So verurteilte sie 2017 den Anführer der Sekte des "Gottes Kuzja", Andrej Popov, zu 5 Jahren Gefängnis; ihm wurde vorgeworfen, eine destruktive Sekte gebildet u. Betrug in besonders grossem Umfang begangen zu haben /s. auch II/. 2018 befasste sich Abramova mit dem Fall des Obersten des Innenministeriums RF s. Dmitrij Sakharchenko, der im Besitz von 9 Mrd. Rubel aufgefunden wurde u. dem eine Reihe von Bestechungen in Höhe von 2 Mrd. Rubel vorgeworfen wurde. Ferner befasste sie sich mit dem Fall der Hooligan-Fussballspieler Aleksandr Kokorin u. Pavel Mamaev /s. auch II III/. Ausserdem schickte sie Boris Gric zur Zwangsbehandlung /II/, weil er die Journalistin von "Echo Moskau“ s. Tatjana Felgengauer mit einem Messer angegriffen hatte. 2019 wurde Abramova zu einer der Protagonisten der Verfolgung von Teilnehmern u. Sympathisanten der russ. Opposition nach der Auflösung friedlicher Kundgebungen aus Protest gegen die behördl. Verweigerung der Zulassung unabhängiger Kandidaten zur Teilnahme an den Wahlen zur Moskauer Stadtduma, woraus der sog. "Moskauer Fall“ entstand. Im Aug. ordnete Abramova unter dem berüchtigten Art. 212.1 StGB RF, bekannt als sog. "Dadin-Artikel", die Verhaftung eines Moskauer Aktivisten, s. Konstantin Kotovs, an, der ein Mitglied der Kommission der Lokalwahlen war u. wegen dreifachen "Verstosses bei Massenveranstaltungen“, d.h. Teilnahme an von den Behörden nicht genehmigten Handlungen kriminalisiert wurde. Im Sommer 2019 wurde Kotov wegen Unterstützung des angeklagten Journalisten s. Ivan Golunov 3x festgenommen bzw. zu einer Geldstrafe verurteilt. Zuvor wurde der Aktivist s. Ildar Dadin nach diesem Art. verurteilt. Im Sept. verurteilte der Richter des Moskauer Tverskoj-Distriksgerichts Stanislav Minin Kotov zu 4 Jahren Haft in einer Haftanstalt mit normalem Strafvollzug. Im Sept. 2019 verurteilte Abramova auch Vladislav Sinica, einen Manager aus dem Moskauer Gebiet, zu 5 Jahren Gefängnis in einer Haftanstalt mit normalem Strafvollzug, weil er heikle Tweets über gewisse Siloviki u. deren Kinder abgesetzt hatte. Unter dem Pseudonym „Max Steklov“ äusserte er sich dahingehend, dass es ratsam wäre, die Anonymität der Sicherheitskräfte aufzuheben, u. drohte quasi, dass Polizei u. "Rosgvardija"-Beamte aufgrund der brutalen u. unverhältnismässigen Gewaltanwendung gegen die Demonstranten mit Rache rechnen könnten, die auch gegen ihre Kinder gerichtet ist.)

ABRAMOVICH, Roman Arkadevich II III IV V VI (1966-, international bekannter russ.-israel. Geschäftsmann-Oligarch, USD-Multimilliardär. Geboren in Saratov, wuchs er als Vollwaise in der Republik Komi im Norden Russlands auf. 1983 trat er in die Forstabteilung des Industrie-Instituts von Ukhta ein, verspürte aber offenbar keinen Drang zum Studium, fiel hingegen durch ausgezeichnete organisator. Fähigkeiten auf. 1995 erwarben Abramovich u. sein damaliger Freund s. Boris Berezovskij eine Mehrheitsbeteiligung an der Ölgesellschaft "Sibneft", die sie für 100,3 Mln. USD kauften - zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen 2,7 Mrd. USD wert. Ab 2000 produzierte "Sibneft" jährlich Öl im Wert von etwa 3 Mrd. USD. Nach "Sibneft" war Abramovichs nächstes Ziel die Aluminiumindustrie Russlands. Nach der Privatisierung von Unternehmen der Branche führten die "Aluminiumkriege" zu Ermordungen von Managern von Hüttenwerken, Metallhändlern u. Journalisten. Abramovich soll als Sieger dieser Aluminiumkriege hervorgegangen sein. Später, während der BBC-Untersuchung des Reichtums von Abramovich, bemerkte der Reporter s. John Sweeney, dass die Morde aufhörten, nachdem Abramovich an der Spitze der Aluminiumindustrie stand. Auserdem kaufte er die Aktien des damaligen TV-Senders ORT - heute "Erster Kanal", der s. Boris Berezovskij gehörte. Ferner kaufte er auch eine Mehrheitsbeteiligung an der Fluggesellschaft "Aeroflot"; seine "Aeroflot"-Aktien gingen 2003 jedoch an den russ. Staat. 2001-8 war er Gouverneur des Autonomen Kreises der Tschuktschen in Tschukotka  u. Vorsitzender der Duma dieses Kreises /2008-13/. Unter dem Eindruck des international viel beachteten u. umstrittenen Gerichtsverfahrens gegen s. Mikhail Khodorkovskij verkaufte Abramovich nach u. nach seine Anteile an russ. Unternehmen. Seine "Rusal"-Anteile verkaufte er an die Gruppe "Bazovyj Element“ von s. Oleg Deripaska. Ende 2005 übernahm der staat. kontrollierte Konzern "Gazprom" die Mehrheit an Abramovichs Ölunternehmen "Sibneft"; dieser Verkauf an "Gazprom" für 13 Mrd. USD ermöglichte es der russ. Regierung, den grössten Teil der Öl- u. Gasindustrie Russlands in ihren Händen zu konsolidieren. 2011 verklagte Berezovskij Abramovich u. warf seinem früheren Geschäftspartner vor, ihn beim Verkauf von "Sibneft" betrogen zu haben. Abramovich beteuerte allerdings, dass Berezovskij keine Anteile an diesem Unternehmen hatte. Berezovskijs Schadenersatzklage - es ging um umgerechnet 5,6 Mrd. USD - wurde von einem Londoner Gericht abgewiesen.
Infolge der Finanzkrise ab 2007 verlor Abramovich einen Grossteil seines Vermögens, das sich damals von geschätzten 23,5 Mrd. USD auf 3,3 Mrd. USD verringerte. 2013 hatte Abramovich nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes noch ein geschätztes Netto-Vermögen von 10,2 Mrd. USD u. war damit auf Platz 13 der reichsten Bürger Russlands u. auf Platz 107 der reichsten Menschen der Welt. Auf der Forbes-Liste 2015 wurde das Vermögen Abramovichs mit 9,1 Mrd. USD angegeben. Damit belegte er Platz 137 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. 2022 stieg sein Vermögen auf 14,5 Mrd. USD. 2018 war er mit geschätzten 10,8 Mrd. USD der reichste Israeli. Lange Zeit galt Abramovich als einer der wichtigsten Oligarchen im Umfeld des Präsidenten RF V. Putin. Nach Aussagen Berezovskijs war er ein Wegbereiter für den Machtwechsel von Ex-Präsident s. Boris Elcyn zu Putin im Jahr 2000. Als Putin damals Präsident RF wurde, habe der äusserst scheue Abramovich eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der neuen Regierung gespielt. Abramovichs Machteinfluss war zu verdanken, dass auf sein Geheiss Strafverfahren eröffnet u. abgeschlossen sowie Ermittlungen u. Festnahmen eingeleitet werden konnten.
Schweiz: 2016 stellte Abramovich ein Gesuch für eine Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz, wo er sich in Verbier/VS niederlassen wollte. Das Bundesamt für Polizei "Fedpol" urteilte Anfang 2017, dass Abramovichs Anwesenheit in der Schweiz als Gefährdung der öffentl. Sicherheit u. als Reputationsrisiko für die Schweiz einzuschätzen sei. Abramovich sei "Fedpol" wegen des Verdachts auf Geldwäscherei u. mutmassl. Kontakte zu kriminellen Organisationen bekannt. Der Ursprung seines Vermögens wurde als mindestens teilweise illegal eingeschätzt. Abramovich suchte den Kontakt zur "Fedpol"-Direktion, aber die CH-Behörden blieben bei ihrer Einschätzung. Als er erfuhr, dass der Tages-Anzeiger über die Vorgänge rund um sein Gesuch berichten wollte, klagte er sowohl beim Zürcher Handelsgericht als auch beim Bundesgericht, deren Richter seine Beschwerden abwiesen.
GB/Israel: Nachdem die britische Regierung im Zuge des versuchten Mordes an s. Sergej Skripal schärfere Kontrollen zum finanziellen Hintergrund von schillernden Investoren u. russ. Oligarchen einführte, zog Abramovich seinen Antrag auf Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis in GB zurück u. liess sich in Israel nieder, wo er in Tel Aviv ein standesgemässes Anwesen besitzt. 2018 erhielt er als Kind ostjüdischer Eltern /Weissrussland, Litauen/ die israel. Staatsbürgerschaft, die dem russ. Tycoon erlaubt, ohne Visum in die EU einzureisen, während für GB ein Visum benötigt wird. Aufgrund von Problemen in GB u. seiner Aufnahme in den sog. "Kreml-Bericht" bzw. das
CAATSA-Gesetz der USA, begann Abramovich die Struktur seines Vermögens umzubilden, um neue Wellen von US-Sanktionen zu vermeiden. Zu diesem Zweck reduzierte er seine Beteiligung an der zypriot. "Offshore Crispian Investments Ltd.", die Aktien von "Norilsk Nickel" besitzt, auf 49,95%. Zuvor hatten er u. seine Geschäftspartner die Aktienstruktur von "Evraz", einer grossen russ. Metallurgie- u. Bergbauholding mit Vermögenswerten in RF, USA, Kanada, Tschechien, Italien, Kasachstan u. Hauptsitz in London /s. ABRAMOV, Aleksandr/, neu strukturiert.
FC Chelsea 1. Teil u. Philantropie: 2003 erwarb Abramovich für 150 Mio. Pfund den englischen Fussballclub FC Chelsea. Man spricht von der Abramovich-Ära bis 2022. Selbst Opfer von Online-Antisemitismus, hat Abramovich den Kampf gegen Antisemitismus u. Fanatismus im Sport u.a. Bereichen zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Im Mai 2021 wurde er beispiellosen Social-Media-Angriffen ausgesetzt, bei denen insgesamt fast 3000 Nachrichten gesendet wurden, die mit Antisemitismus u. Rassismus zusammenhingen. In Israel finanziert/e er ein Programm, das jüd. u. arab. Kinder auf Fussballfeldern zusammenbringt. In Russland unterstützt er den Sport mit seiner "National Football Academy Foundation" beteiligte die Umsetzung des gemeinnützigen Projekts "Lasst uns Kindern ein Stadion geben“ - auf seine Initiative hin wurden an Kinder- u. Jugendsportschulen in mehreren Städten Stadien gebaut, um Kindermannschaften zu trainieren. 2012 vereinbarten Abramovich u. der Gouverneur des Gebiets Omsk, s. Leonid Polezhaev, die "Arena Omsk" kostenlos in das Eigentum der Non-Profit-Partnerschaft "Sport Club Avangard" zu übertragen. Zuvor wurde das Hockey Center "Avangard", das auf Kosten von Roman Abramovich gebaut wurde, unentgeltlich in das Eigentum des SC "Avangard" überführt.
2017 gab Abramovich die Trennung von seiner 3. Ehefrau, Darja Zhukova, bekannt. Sie ist die
Tochter eines russ. Unternehmers jüdischer Herkunft, Aleksandr Borisovich Zhukov, u. selbst als Unternehmerin u. /Mode-/Designerin u. Galeristin tätig /II III/. Es bestehen 2 Kinder aus dieser Ehe, Sohn Aaron Aleksandr u. Tochter Leja.
Vermögen u. Besitztum: Im Mai 2021 wurde Abramovich von der Sunday Times als achtreichster Geschäftsmann Grossbritanniens eingestuft. Sein Vermögen wurde auf 12,1 Mrd. Pfund bzw. umgerechnet etwa 17,16 Mrd. USD geschätzt. In der russ. Rangliste der reichsten Geschäftsleute Russlands, die im April 2021 vom Magazin Forbes veröffentlicht wurde, belegte Abramovich mit einem Vermögen von 14,5 Mrd. USD den 12. Platz. Im vergangenen Jahr wuchs sein Vermögen um 3,2 Mrd. USD. Zusammen mit Michael Kaduri u. Jacob Safra ist Abramovich einer der wichtigsten Wohltäter der jüdischen Gemeinde Portugals. Weil er angeblicher Nachkomme sephardischer Juden ist, die von der Iberischen Halbinsel vertrieben wurden, ist Abramovich auch portugies. Staatsbürger. Abramovichs Ausgaben für den Kauf portugies. Fussballspieler waren ebenfalls hoch. Nach Schätzungen gab er dafür 165,1 Mln. Euro aus: 90,9 Mln. für "Benfica"- u. 74,2 Mln. für "Porto"-Spieler.
Zu Abramovichs grandiosen Besitztümern gehören: 3 Luxusyachten, von denen die Yacht "Eclipse" /II III/ ca. 170 m Länge erreicht u. damit den 3. Platz auf der Liste der längsten Motoryachten der Welt belegt. Der Schiffsrumpf besteht aus kugelsicherem Stahl u. die Fenster sind aus Panzerglas. An Bord ist ein dt. Raketenangriffswarnsystem installiert, es gibt 2 Hubschrauber mit Hangars. Die Kosten für die Yacht betragen 340 Mln. Euro. Die zweite, 115 m lange u. 100 Mln. Euro teure "Luna" ist die grösste Expeditionsyacht u. soll bei Bedarf die "Eclipse" ersetzen. Gebaut wurde sie 2009 im Auftrag Abramovichs auf den Werften in Bremerhaven, Deutschland. Die kleinste, 50 m lange Yacht "Sussurro“ befindet sich derzeit dauerhaft in Antibes u. wird als Begleitschiff eingesetzt. Abramovich besass zuvor auch 3 weitere grosse Yachten, die inzwischen für ein paar 100 Mln. USD  verkauft wurden. Eine erst 2021 fertiggestellte 140 m lange Super-Yacht namens "Solaris", die eine halbe Mrd. kostete u. über einen Anti-Fotografen-Laser u. ebenfalls ein Raketenabwehrsystem verfügt, wurde zuletzt in Barcelona, Montenegro u. in der Türkei gesichtet. Ausserdem besitzt oder besass Abramovich ein Mini-U-Boot, das bis zu einer Tiefe von 50 m tauchen kann. In Bezug auf Flugzeuge besitzt der Multimilliardär eine "Boeing 767-33A" im Wert von 56 Mln. Pfund, 1 "Boeing Business Class" für 28 Mln. Pfund u. 1 "Airbus A340-313X" sowie 3 "Eurocopter"-Hubschrauber im Wert von jeweils 35 Mln. Pfund, die seine Yachten bedienen.
2004 kaufte Abramovich 2 gepanzerte "Maybach"-62-Limousinen im Wert von 1 Mln. Pfund. Er besitzt auch einen 2,2 Mln. USD teuren "Ferrari FXX" - von dem nur 30 Stück hergestellt wurden, 1 "Bugatti Veyron", 1 "Maserati MC12 Corsa", 1 "Ferrari 360" u. 1 modifizierten "Porsche Carrera GT". Ab 2022 kontrollierte er zusammen mit seiner Familie Eigentum in UK im Wert von über 250 Mln. Pfund St., darunter etwa 70 Häuser, Gebäude u. Grundstücke. Ferner existieren die beiden damit verbundenen Treuhandfonds "HF Trust" im Wert von 900 Mln. USD u. "FinCEN" - 304 Mln. USD. Nach früheren Informationen in der englischen Presse sollen etwa 20 Spezialisten für seine Sicherheit gesorgt u. eine vergleichbare Anzahl von solchem Personal ihn bei seinen Yacht- u. Auslandsreisen begleitet haben.
Ukrainekrieg u. Sanktionen: Infolge des von Putin im Feb. 2022 entfessselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine führte die britische Regierung im März 2022 Abramovich als erstes Land einen der sieben „reichsten u. mächtigsten Oligarchen Russlands“ auf ihrer Sanktionsliste. Es folgten Kanada, die ihn wegen „Verletzung des Friedens u. der internationalen Sicherheit“ auf seine Sanktionsliste setzte. Ebenfalls fiel er unter australische Sanktionen als eine Person, die „einen enormen persönl. Reichtum angehäuft hat u. von wirtschaftl. u. strateg. Bedeutung für Russland ist, auch aufgrund der Verbindungen zum Präsidenten RF V. Putin“. Aus den gleichen Gründen wurden auch von der EU Sanktionen gegen ihn verhängt. Noch im gleichen Monat März 2022 schloss sich die Schweiz den Sanktionen in vollständiger Übereinstimmung mit den EU-Sanktionen an, u. im April folgte Neuseeland. Im Okt. 2022 unterzeichnete der ukrain. Präsident V. Zelenskyj 2 Dekrete zur Verhängung persönl. Sanktionen gegen 256 russ. Geschäftsleute, unter denen auch Roman Abramovich figurierte, die einzige Person auf der Liste, deren Sanktions-Beschränkungen erst nach dem Austausch aller ukrain. Gefangenen u. der Leichen der während der russ. Invasion in der Ukraine Getöteten in Kraft treten werden. Während Abramovich selbst es vermied, ein eindeutiges öffentl. Statement gegen Putins Krieg gegen die Ukraine zu setzen, machte sich dafür seine Tochter Sofija mit einer indirekten Stellung bemerkbar, indem sie auf ihrem "Instgagram"-Account ein rundes Warnschild mit einem durchgestrichenen Foto von Putin u. dem Kommentar postete
„Die grösste u. erfolgreichste Lüge der Kremlpropaganda ist die Aussage, dass die meisten Russen hinter Putin stehen" /s. Knopp, Guido: Putins Helfer, S. 129/. Nachdem Abramovich abgetaucht war, tauchte er Ende März 2022 unerwartet bei den gescheiterten Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine u. Russland in Kiev u. Istanbul auf, obwohl er nicht Teil der offiziellen Delegation war. Gleichzeitig gaben mehrere Medien an, dass Abramovich u. die ukrain. Unterhändler nach den Verhandlungen von Anfang März Anzeichen einer Vergiftung gezeigt hätten. Ein Giftanschlag wurde jedoch von niemandem bestätigt. Im Sept. 2022 stellte er britischen Freiwilligen, die an der Seite der Ukraine gekämpft u. bei der Verteidigung von Mariupol gefangen genommen u. anschliessend ausgetauscht wurden, ein Privatflugzeug für einen Flug nach Saudi-Arabien zur Verfügung. Laut Zelenskyj kam aus einer geplanten humanitären Evakuierungsaktion von Einwohnern Mariupols, die von Abramovich lanciert worden sein soll, nichts heraus". Danach tauchte er wieder ab. Anfang 2023 wurde bekannt, habe der Oligarch laut Guardian wenige Tage vor dem Ausbruch des Ukrainekrieg versucht, eigene Vermögenswerte durch eine Übertragung in Höhe von 4 Mrd. USD zugunsten seiner 7 Kinder vor Sanktionen zu schützen – ob er schon vorab über über den russ. Angriff informiert war, ist natürlich unbekannt. /Knopp, ebd., S. 130/.
Trotz seines geschätzten Vermögens von umgerechnet rd. 13 Mrd. CHF kriegte Abramovich erhebliche Geldprobleme, denn seine Bankkonten in USA, GB u. EU wurden im Zusammenhang mit den gegen Russland verhängten Sanktionen eingefroren. So konnte der russ. Oligarch vorerst auch seinen FC Chelsea nicht verkaufen, da ein solcher Verkauf ihm bis zu 3 Mrd. CHF einbringen würde. Weil die britische Regierung die Sanktionen gegen den Club gelockert hatte, sollte der Verkauf dennoch bald vollzogen werden können. Seine Mitarbeiter kosten ihn aber 750 Tsd. USD pro Woche. Wegen Fehlens von liquiden Mitteln in dieser Höhe soll Abramovich deshalb auf der Suche nach Geldgebern sein; wie die Presse vermeldete, soll er seine reichen Freunde in aller Welt um Geld gebeten haben. Im Sommer 2020 verkaufte Abramovich die Goldgräberfirma "Highland Gold" an s. Vladislav Sviblov. Im Jan. 2023 veröffentlichte die Zeitung The Guardian einen Artikel, in dem behauptet wurde, dass Abramovich Anfang Feb. 2022, also 3 Wochen vor Beginn des russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine, Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 4 Mrd. USD, darunter Immobilien, Superyachten, Privatjets u. Hubschrauber, auf seine Kinder übertragen habe. Ende Jan. 2023 war in der CH-Presse zu lesen, dass Abramovich nach neuen Presserecherchen im Rahmen der sog. "Oligarch Files"  bis zum Kriegsausbruch 2022 etwa 710 Mln. USD auf mehreren UBS-Konten gebunkert haben soll /II III/.
Das "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, erstellte auch einen Eintrag über Roman Abramovich, dem im wesentlichen "Nähe zu Putin u. Nutzung seines finanziellen Einflusses im Interesse des Putin-Regimes" vorgeworfen werden. Abramovich sei einer der ersten gewesen, der Elcyn empfohlen habe, Putin als seinen Nachfolger auszuwählen. Laut der Aussage Berezovskijs vor einem Londoner Gericht habe Abramovich seit der 2. Hälfte der 1990er Jahre erheblichen polit. Einfluss im Kreml ausgeübt. Im Okt. 1999 habe Abramovich an der Feier von Putins Geburtstag teilgenommen u. soll für den damaligen Premierminister RF eine 50-Mln.-USD-Yacht gekauft haben. Als Putin 2000 Präsident RF wurde, habe Abramovich eine Schlüsselrolle bei der Bildung der neuen Regierung gespielt, wie Berezovskij in seiner Aussage hinzufügte. Nach Angaben der britischen Behörden hätten Abramovich u.a. russ. Oligarchen als Staatsabgesandte des Putin-Systems im Westen fungiert u. als Ersatzgeldbörsen für den Kreml gedient u. könnten an den Versuchen des Kremls beteiligt gewesen sein, sich in innenpolit. Prozesse im Westen im Interesse des Putin-Regimes einzumischen. Nach Auffassung der britischen Behörden habe die Nutzung Londons als „Basis für die korrupten Vermögenswerte von Personen mit Verbindungen zum Kreml“ Auswirkungen auf die nationale Sicherheit Grossbritanniens gehabt; es habe das Risiko bestanden, dass dies „unsere Allianzen schwächt u. das Vertrauen in unsere Institutionen untergräbt“, wie es in einem Bericht des britischen Parlaments über Wäsche von „schmutzigem Geld“ aus Russland hiess.
FC Chelsea 2. Teil: Wegen Einreiseproblemen konnte FC Chelsea-Eigentümer Roman Abramovich die Spiele seines Klubs seit Jahren nur noch aus der Ferne verfolgen. Seitdem trieb seine Vertraute, eine gewisse Marina Granovskaja, die 2013 zum FC Chelsea kam u. dort ab 2014 als Sportdirektorin waltete, den radikalen Umbau des Teams voran. Während ihrer Amtszeit soll die einflussreiche russ.-kanad. Bussinessfrau erpresst u. bedroht worden sein. Nach der Übernahme des FC durch US-amerikan. Investoren trennte sich der Club von ihr. Am 26. Feb. 2022, 2 Tage nach dem russ. Überfall auf die Ukraine, kündigte der Besitzer Roman Abramovich an, dass er die Leitung des FC Chelsea an die Treuhänder der Chelsea Foundation übergeben würde, nachdem westl. Regierungen aufgrund des kriegerischen Ereignisses Sanktionen gegen russ. Oligarchen verhängt hatten. Die Treuhänder stimmten aber nicht sofort zu, da sie rechtliche Bedenken hinsichtlich der Regeln der Charity Commission for England and Wales hatten. Eine Woche später stellte Abramovich den Verein zum Kauf u. schrieb einen Kredit von 1,5 Mrd. Pfund ab, welchen der Verein ihm schuldete. Nach der Ankündigung von Sanktionen durch die britische Regierung gegen Abramovich durfte der FC Chelsea bis Ende Mai mit einer Sonderlizenz seine Arbeit fortsetzen. Im März 2022 war in der Presse zu lesen, dass Abramovich angekündigt habe, Milliarden aus dem Verkauf des FC Chelsea an die Kriegsopfer in der Ukraine zu spenden. Nach erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen ging der lukrative FC Chelsea Ende Mai 2022 in den Besitz eines Konsortiums über, bestehend aus der US-Investmentgesellschaft Clearlake Capital Group sowie den US-Amerikanern Todd Boehly u. Mark Walter u. dem in den USA lebenden Schweizer Unternehmer u. Mäzen Hansjörg Wyss /II III IV/. Die neuen Eigentümer erwarben die Anteile am Verein für 2,5 Mrd. Pfund - rund 2,9 Mrd. Euro. Nach anderen Angaben betrug der Übernahmepreis 4,25 Mrd. Pfund, also knapp 5 Mrd. Euro. Diese sensationelle Transaktion, für die die Regierungen Grossbritanniens u. Portugals ihre Genehmigung geben mussten - da Abramovich auch portugies. Staatsbürger ist - gilt als der kostspieligste Erwerb in der Geschichte des Sports. Der Erlös soll weder direkt noch indirekt dem Eigentümer des FC zugute kommen, sondern in Form humanitärer Zwecke, konkret für die Kriegsopfer in der Ukraine, verwendet werden. 1,75 Mrd. stehen dennoch zum Nutzen des FC Chelsea zur Vefügung. Abramovich trug den Verkauf seines FC mit Fassung, begrüsste die Einigung u. teilte mit, dass er „stolz" darauf sei, dass „durch unsere gemeinsamen Erfolge nun Millionen von Menschen von der neu zu gründenden gemeinnützigen Stiftung profitieren werden. Das ist das Vermächtnis, das wir gemensam geschaffen haben." Der sanktionierte russ. Oligarch selbst werde dabei leer ausgehen, hiess es, denn die britische Regierung wollte verhindern, dass der Erlös aus dem Verkauf Abramovich oder anderen sanktionierten Personen zugute kommt.) 04.24

ABRAMCHENKO, Viktorija Valerievna II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI (1975-, russ. Verwaltungsmanagerin u. hohe Staatsbeamtin u. -politikerin RF. Absolventin des Instituts für Land-, Kataster- u. Umweltmanagement in der Struktur der Staatl. Agraruniversität Krasnojarsk, später absolvierte sie die Russ. Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF. Ab 2000 war sie Mitarbeiterin der "Landeskatasterkammer", ab 2001 in verschiedenen Positionen tätig, darunter als stv. Leiterin der Abteilung "Roszemkadastr" u. "Rosnedvizhimost". Ab 2005 arbeitete sie im Ministerium für Wirtschaftsentwicklung RF u.a. als stv. Direktorin der Immobilienabteilung des Ministeriums. 2011 stv. Leiterin von "Rosreestr". Seit 2012 war sie Direktorin der Abteilung für Bodenpolitik, Eigentumsverhältnisse u. Staatseigentum des Landwirtschaftsministeriums RF, ab 2015 Staatssekretärin u. Stv. des Landwirtschaftsministers RF. 2016-20 war sie stv. Ministerin für wirtschaftl. Entwicklung RF, Leiterin des Föderalen Dienstes für staatl. Registrierung, Kataster u. Kartographie /Rosreestr/. Im Jan. 2020 wurde sie stv. MP im Kabinett Mishustin mit Zuständigkeit für den agro-industriellen Komplex u. für natürl. Ressourcen. Mitglied der kremlnahen Partei "Einiges Russland". Die Höhe des deklarierten Einkommens für 2020 betrug gute 18,718 Mln. Rubel, desjenigen des Ehepartners gute 3,587 Mln. Rubel. Infolge des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde sie auf die Sanktionslisten der Ukraine, EU u. Schweiz gesetzt. Abramchenko war verantwortlich für die Organisation von Veranstaltungen mit Beteiligung von Vertretern der rechtswidrig annektierten Krym u. soll Versuche überwacht haben, Getreide aus der Ukraine ohne Zustimmung der Ukraine zu schmuggeln. Im Mai 2022 traf sie sich mit dem Tschetschenführer s. Ramzan Kadyrov /II/.)

ABU KUTEJBA / QUTAJBA AL-MAKKI (1960-2004, gew. islamist. Terrorist saudiarab. Herkunft. 1995 kämpfte er in Bosnien, wo er sein Bein verlor. Im selben Jahr kam er während des 1. Tschetschenienkriegs in den Kaukasus, wo er an den Kämpfen auf der Seite der tschetschen. Widerstandskämpfer teilnahm u. Sabotagegruppen leitete, die in Tschetschenien operierten. Er war Mitglied der "Madzhlisul Shura von Itschkerija“, einer militär.-polit. separatist. Terrororganisation, u. verantwortlich für die propagandist. Unterstützung der Aktivitäten der Kämpfer. Im März 2000 organisierte er in Dzhani-Vedeno einen Angriff auf einen Konvoi, bei dem 42 OMON-Männer aus Perm getötet wurden. Ausserdem gehörte er zu den Organisatoren des legendären Rebellenangriffs auf Inguschetien vom Juni 2004, den er zusammen mit s. Abu Omar Zaid ausführte. Am 1. Juli wurde er in der Stadt Malgobek blockiert u. sprengte sich nach vielen Stunden des Kampfes mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft.)

ABU Omar bzw. Abu Dzejt/Zaid AL-KUWAITI (eigtl. Taufik al-Dzhedani) (1972-2005, gew. mutmassl. "Al-Qaida"-Agent bzw. -Emissär kuwait. Herkunft, der in Tschetschenien u. Inguschetien operierte.
In seinen frühen Jahren arbeitete er als Schauspieler in Kindersendungen der kuwait. TV. Später weckte er sein Interesse an Religion u. wurde Imam einer Moschee in Kuwait, wo er wegen illegaler Spendensammlung unter den Gemeindemitgliedern von der Arbeit suspendiert wurde. Im Zuge des 1. Tschetschenienkriegs trat Abu Zaid der islamist. Terrororganisation "Al-Qaida" bei u. liess sich in Militärlagern in Afghanistan entsprechend ausbilden, wo er sich auf die Handhabung von Sprengstoffe spezialisierte u. nach Medienberichten auch persönlich ihren Gründer u. Anführer Osama bin Laden traf. Danach, 1999 oder 2002, also in der Zeit des 2. Tschetschenienkriegs, gelangte er auf Einladung des Abgesandten von "Al-Qaida" in Georgien, des Jordaniers Abu Hafs al-Urduni, nach Tschetschenien. Nach seiner Ankunft im Nordkaukasus wurde Abu Zaid Sprengstoffausbilder in einschlägigen Ausbildungslagern für Widerstandskämpfer u. Rebellen, zuständig auch für ihre Indoktrination. Unter seinen Schülern befand sich der russ. Wahhabit s. Pavel Kosolapov, der von den russ. Strafverfolgungsbehörden verdächtigt wurde, im Feb.-März 2004 Sabotage- u. Terroranschläge in Stadt u. Gebiet Moskau organisiert u. im Aug. 2007 den "Nevskij"-Express-Zug in die Luft gesprengt zu haben. Abu Zaid verfasste Biographien von Tschetschenien-Kämpfern, genannt  Mudschaheddin, u. schrieb Beiträge für islamist. Websites, etwa qoqaz.com. Eine andere Richtung der Arbeit Abu Zaids war die Produktion von Propagandafilmen, die dem Krieg in Tschetschenien gewidmet waren. Zu diesem Zweck wurde in seinem Unterschlupf im inguschet. Dorf Kantyshevo/Thoj-Jurt ein spezielles Mini-Filmstudio eingerichtet. Nachdem der Chefkurator von "Al-Qaida" in Inguschetien, s. Abu Kutejba, schwer erkrankt war, ernannte Abu Hafs den Kuwaiter, auch "Kleiner Omar", "Hussejn", "Abbas" usw. genannt, zu seinem Vertreter in der Republik. Unter dem direkten Kommando Abu Zaids entstand eine Rebellenengruppe, bestehend aus 50 Kämpfern, darunter Araber, Tschetschenen u. Inguschen. Dabei machte Abu Zaid s. Magomed Khashiev zu seinem Vertrauten, der neuer Leiter des ingusch. "Jamaats" namens "Khalifat" wurde.
Terroranschläge: Der erste einer Reihe hochkarätiger Terroranschläge tschetschen. Rebellen-Terroristen, die von Abu Zaid - mit Unterstützung s. Shamil Basaevs - mitorganisiert wurden, war der bewaffnete Anschlag auf das Militärspital in Mozdok in Nordossetien Anfang Aug. 2003, wobei das Krankenhaus fast vollständig zerstört wurde. Bei diesem Anschlag kamen 52 Menschen ums Leben u. 82 wurden verletzt. Im Juni 2004 plante u. beteiligte sich Abu Zaid zusammen mit Abu Kutejba an dem Rebellenangriff auf die Stadt Nazran in Inguschetien u. leitete damit die legendäre Invasion Inguschetiens durch tschetschen. u. ingusch. Rebellen vom Juni 2004 unter der Führung Basaevs u. Umarovs ein, bei der nach offiziellen Angaben 98 Menschen getötet u. 104 verletzt wurden, hauptsächlich Mitarbeiter des Innenministeriums u. des FSB. Anfang Juli 2004 wurde Abu Zaid alleiniger "Kurator" von "Al-Qaida" in Inguschetien. Während dieser Zeit war er für alle Operationen der Rebellen u. Terroristen verantwortlich, die auf dem Territorium der Republik vorbereitet wurden. Laut der Untersuchung war Abu Zaid auch einer der Organisatoren der Geiselnahme in der Schule Nr. 1 in der Stadt Beslan, Nordossetien-Alanien, vom 1. Sept. 2004, bei der 333 Menschen, darunter 186 Kinder, ums Leben kamen, wobei der Plan selbst von den Rebellenführern s. Shamil Basaev u. s. Doku Umarov stammte. Im Auftrag Basaevs u. Umarovs versorgte Abu Zaid die teilnehmenden Attentäter mit Sprengstoff - später stellte sich heraus, dass die Sprengsätze, mit denen die Terroristen die Schule in Beslan verminten, in der Werkstatt von Abu Zaid hergestellt wurden. Einer der beiden arabischen Söldner, die von Abu Zaid nach Beslan geschickt wurden, war sein enger Freund Abu Farukh, der aus Saudi-Arabien in den Nordkaukasus kam u. der letzte Terrorist war, der beim Sturm auf die Schule am 3. Sept. 2004 getötet wurde. Im Herbst 2004 verstärkten die Spezialdienste ihren Kampf gegen die Strukturen des nordkaukas. Rebellenuntergrunds, wobei sie mehrere geheime Stützpunkte von Rebellen u. Verstecke mit gestohlenen Waffen finden konnten. Laut den Eintragungen in Abu Zaids Notizbuch musste er in diesem Zeitraum seine Operationen aus Geldmangel verschieben u. versteckte sich in einem geräumigen Betonbunker unter einem Haus im inguschet. Dorf Kantyshevo/Thoj-Jurt unweit von Nazran direkt an der Grenze zu Nordossetien/Beslan.
Liquidierung bzw. Tod:
Im Feb. 2005 wurde den Ermittlern der Ort von Abu Zaids Geheimversteck durch die Informationen eines Anwohners bekannt, der seine Beobachtungen dem FSB meldete. Am Morgen des 16. Feb. wurde das Haus des Terroristen von Beamten des FSB von Inguschetien umstellt. Als Antwort auf das Angebot, sich zu ergeben, eröffneten die Rebellen, die Abu Zaid bewachten, das Feuer aus Maschinengewehren. Beim Angriffsgefecht des FSB-Sonderkommands wurden 2 Wächter des "Al-Qaida"-Abgesandten getötet u. der Hausbesitzer, ein gewisser Musa Kodzoev, festgenommen. Als die Männer des Einsatzkommando oder der Kommandos, davon ausgehend, dass der Araber selbst sich nicht im Haus befand, weggehen wollten, trat einer von ihnen aus unbekannten Gründen gegen einen Gasherd, wobei die Kücheneinheit zusammenfiel; eine selbstgemachte Granate flog aus der Luke, die sich darunter öffnete, aber, nachdem sie die Wand getroffen hatte, nicht explodierte. Soldaten des Kommandos warfen zwei Granaten in die Öffnung im Boden u. gingen nach den darauf folgenden Explosionen in den Keller. Im Bunker unter dem Haus fanden die Beamten die Leiche eines jungen u. übergewichtigen Mannes. Infolge der Explosion im Keller erlitt Abu Zaid mehrere Schrapnellwunden im Gesicht u. sein rechter Arm wurde fast abgerissen. Nach einer anderen Version sprengte sich Abu Zaid mit einem Sprengsatz selbst in die Luft, nachdem der Eingang zu seinem Bunker entdeckt worden war. Bei der Inspektion des Unterschlupfs des mutmasslichen "Al-Qaida"-Emissärs stellten die Beamten fest, dass dieser Raum zur Lagerung einer grossen Menge Sprengstoff diente, darunter Dutzende arabischer funkgesteuerter Minen, die mit Nagelschnipseln u. TNT gefüllt u. mit Zündern ausgestattet waren. Es wurden auch selbstgebaute Richtminen gefunden, die völlig identisch mit den Minen waren, die von den Terroristen in Beslan benutzt wurden. Darüber hinaus wurden bei der Durchsuchung ein persönl. Notizbuch, Audio-, Foto- u. Videomaterial von Abu Zaid sowie religiöse Literatur u. Briefe seines in Beslan getöteten Freundes Abu Farukh sichergestellt. Der bei der Razzia getötete "Kleine Omar" wurde von zuvor festgenommenen Kämpfern sowie von einer Anwohnerin, angeblich Abu Zaids Geliebten, identifiziert. Für die offizielle Identifizierung wurden die Leichen von Abu Zaid u. seinen Wachen nach Vladikavkaz transportiert. Am 21. Feb. wurde die Liquidierung Abu Zaids offiziell verkündet. In der Erklärung des FSB RF hiess es, dass Abu Zaid der Verteiler von Geldern von "Al-Qaida" gewesen sei u. an der Finanzierung einer Reihe von Terroranschlägen beteiligt war. Mitarbeiter des Innenministeriums von Inguschetien stimmten einer solchen Einschätzung jedoch nicht zu u. wiesen darauf hin, dass die Rolle Abu Zaids in der Hierarchie der Untergrundgruppe vom FSB stark übertrieben würde, denn Abu Zaid sei ihrer Kenntnis nach an der Verteilung der Finanzströme nicht beteiligt, sondern sei nur ein qualifizierter Sprengstoffspezialist gewesen; für die Finanzierung der Terroranschläge, die er organisierte, sei Shamil Basaev zuständig gewesen.
"Abu Zaid-Archiv": Im April 2006 fanden u. beschlagnahmten Beamte des tschetschen. u. inguschet. FSB im Dorf Tsotsin-Jurt im Bezirk Kurchaloevskij in Tschetschenien bei der Durchsuchung des Hauses von Vakha Saltykhanov, dessen Tochter mit Abu Zaid verheiratet gewesen sein soll, Abu Zaids persönlich. Archiv, das aus Audio- u. Videokassetten, Lernkarten, CDs u. ein Dutzend Computerdisketten sowie Briefen u. arab. Büchern bestand. Nahezu alle Informationen auf elektron. Medien seien verschlüsselt gewesen. Eine der Videoaufzeichnungen enthielt Informationen über den Attentatsversuch auf den Präsidenten von Inguschetien, s. Murat Zjazikov, vom April 2004, der dabei von einer Granate getroffen u. leicht verletzt wurde. Diese Aufzeichnung ermöglichte es der Generalstaatsanwaltschaft, die direkte Beteiligung Abu Zaids an diesem Verbrechen festzustellen. In den Dokumenten des Archivs entschlüsselten die Ermittler ferner eine Liste mit 200 Namen u. Adressen von Teilnehmern des grossen Angriffs der Rebellen auf Inguschetien im Sommer 2004 sowie eine Liste von Terroristen, die an der Besetzung der Schule in Beslan im Sept. dieses Jahres teilnahmen. Mithilfe der gesichteten Archivalien ordneten die Strafverfolgungsbehörden ab Juni 2006 mehrere Spezialoperationen an, die mit der Zerschlagung dreier Rebellenstützpunkte u. der Tötung von 9 Mitgliedern der illegalen bewaffneten Formationen endeten.)


ABUMUSLIMOV, Said-Khasan Said-Magomedovich II III IV V VI (1953-, sowjet. bzw. tschetschen. Historiker, Ökonom, Schriftsteller, Publizist, Politiker. Absolvent der Fakultät für Geschichte der MSU, Aspirantur an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der MSU, Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. 1990-4 lehrte er Geschichte an der Tschetschen. Staatsuniversität. Ehem. Führer der nicht anerkannten Tschetschen. Republik "Itschkerija" unter Präsident s. Zelimkhan Jandarbiev. Nach Beginn des 2. Tschetschenienkriegs verliess er als Vertreter des Präsidenten s. Aslan Maskhadov das Land, um am OSZE-Gipfel in Istanbul teilzunehmen u. anschliessend in europäischen Ländern politisch zu arbeiten. Seitdem lebte er in der Türkei, in Aserbaidschan u. dann in Deutschland. Bis März 2005 untersuchte er als Kommissar der Tschetschen. Republik "Itschkerija" die "Verbrechen des russ. Grossmacht-Chauvinismus gegen das tschetschen. Volk u. andere kaukas. Völker". Als Gegner der Schaffung des kaukas. Emirats, Befürworter der Unabhängigkeit des Nordkaukasus in Form einer Konföderation u. Mitglied der "Vajnakhischen Demokrat. Partei" setzt er sich weiterhin für die Wiederherstellung eines unabhängigen demokrat. tschetschen. Staats ein.)

ABYZOV, Mikhail Anatolevich II 2011-13:
III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI   2015-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII (Navalnyj) XXXIII XXXIV (1972-, russ. Mathematiker, Finanzmanager, ehem. polit. Staatsbeamter. Nach seinem Abschluss an einer speziellen mathemat. Schule trat er in die Fakultät für Mechanik u. Mathematik der MSU ein, beendete das Studium jedoch nicht. 2000 erhielt er ein Hochschuldiplom der Moskauer Staatl. Offenen Pädagog. Sholokhov-Universität.
"Novosibirskenergo":
In den 1990er Jahren gründete Abyzov ein Unternehmen, das mit türkischen, u. ein zweites, das mit bulgar. Waren handelte. Gleichzeitig begann er, mit dem Verteidigungs- u. Innenministerium RF zusammenzuarbeiten. 1997 erwarb Abyzov Aktien des Stromerzeugungsunternehmens "Novosibirskenergo", als dessen stv. Vorstandsvorsitzender er bald ernannt wurde. Nachdem er Miteigentümer von "Novosibirskenergo" geworden war, konnte er bis 1999 seine Beteiligung daran durch Kauf von Minderheitsanteilen auf 24,59% erhöhen. 2002 wurde Abyzov alleiniger Mehrheitsaktionär von "Novosibirskenergo". 2003 beschlagnahmte der Bundessicherheitsdienst "Novosibirskenergo". 2011 wurde "Novosibirskenergo" in "Sibeko" umbenannt. 2018 verkaufte Abyzov die Anteile, die er an "Sibeko" besass, für 32 Mrd. Rubel an eine Gesellschaft, die einem ehem. Kommilitonen, s. Andrej Melnichenko, gehörte. An den Verhandlungen über den Verkauf der Anteile war Abyzov persönlich beteiligt, ungeachtet eines Verbots der unternehmerischen Tätigkeit, das er aufgrund seiner Position als Minister für offene Regierung RF /2012-18/ zu beachten hatte.
"UES": 1998 wurde Abyzov zum Leiter der Abteilung für Investitionspolitik u. Geschäftsprojekte der Russ. AG "Unified Energy Systems“ UES, eines Unternehmens, das Elektrizität an seine Kunden verkaufte. Ein Jahr später wurde er stv. Vorstandsvorsitzender der "UES", deren Vorstandsvorsitzender s. Anatolij Chubajs war. Als stv. Vorstandsvorsitzender war Abyzov für die Umstellung der Zahlungsstruktur für Strom von Tauschgeschäften auf Barabrechnungen u. darüber hinaus für die Kraftstoffversorgung der Energieunternehmen verantwortlich, die Teil von "UES" waren. 2004 wurde Abyzov Geschäftsführer einer wichtigen Geschäftseinheit. s. German Gref, der damalige Minister für wirtschaftl. Entwicklung RF, war strikt gegen die Ernennung Abyzovs in den Vorstand der "UES". Viktor Kudrjavyj, Vorstandsmitglied der "UES" u. ehem. stv. Energieminister RF, glaubte, dass Abyzov seine eigenen kommerziellen Interessen verfolgte. 2005 reichte Abyzov seinen Rücktritt ein. Bei einer Sitzung des "UES"-Vorstands sprach Gref über die Möglichkeit, ein Strafverfahren gegen Abyzov einzuleiten. Während seiner Arbeit bei "UES" kaufte Abyzov trotz eines Interessenkonflikts Aktien von Energieunternehmen. Er beteiligte sich auch am Papierhandel für "Gazprom" auf dem grauen Markt, kaufte Aktien auf einer russ. Plattform u. verkaufte sie auf einer ausländ. Plattform. Ausserdem besass Abyzov zu dieser Zeit ein Ingenieurbüro, das sich mit dem Bau von Kraftwerken beschäftigte.
"Kuzbassrazrezugol": 2005 wurde Abyzov zum Generaldirektor des Kemerovoer Kohleunternehmens "Kuzbassrazrezugol", eines grossen Kohlelieferanten für "Novosibirskenergo", ernannt, der Iskander Makhmudov u. einem Andrej Bokarev gehört/e. Beide besassen NB bis Nov. 2017 auch 24,5% des "Kalashnikov"-Konzerns, Russlands grösstem Hersteller von Kleinwaffen. Abyzov hatte die Idee, "Kuzbassrazrezugol" u. "Novosibirskenergo" zu fusionieren. 2006 erwarb "Kuzbassrazrezugol" 51% von "Powerfuel", einem britischen Kohleunternehmen. Abyzov wurde Vorsitzender des Vorstands. Ein Jahr später löste sich die Allianz von Abyzov u. Bokarev mit Makhmudov auf, u. Abyzov trat als Generaldirektor von "Kuzbassrazrezugol" zurück u. behielt seinen Anteil an "Powerfuel", das kurz nach Erhalt von 180 Mln. Euro an EU-Subventionen für ein Projekt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bankrott ging.
Connection mit den Rotenbergs u. "Mostotrest": 2003 beaufsichtigte Abyzov als Mitglied des "UES"-Vorstands die Unterstützung von Judo u. griechisch-römischem Wrestling. So lernte Abyzov die mit V. Putin befreundeten Brüder s. Arkadij u. Boris Rotenberg kennen. Seit dieser Zeit hatten Abyzov u. die Rotenbergs „regelmässige Partnerschaften - wir arbeiteten mit der "SMP Bank" u. mit ihr verbundenen Versicherungsunternehmen zusammen“. 2006 stellte Bokarev Abyzov Konstantin Nikolaev vor, der ihn einlud, Partner in einem seiner Projekte, der Baufirma "Mostotrest", zu werden. Zu dieser Zeit war Arkadij Rotenberg Miteigentümer dieses Unternehmens u. besass indirekt 9,3% von "Mostotrest". 2007-11 war Abyzov Vorstandsvorsitzender von "Mostotrest". 2010, kurz vor dem Börsengang von "Mostotrest" an der Moskauer Börse, gab Abyzov bekannt, dass er seinen 50%-Anteil an "Marc O’Polo Investments", dem 50,3% von "Mostotrest" gehörten, an Arkadij Rotenberg verkauft hatte. Im selben Jahr lud Nikolaev Abyzov ein, an seinem neuen Projekt teilzunehmen, der Gründung von "Promtekhnologija", einem Moskauer Unternehmen zur Herstellung der T-5000-Gewehre, die unter der Marke ORSIS verkauft wurden. 2012 leitete Abyzov als Minister für offene Regierung eine Regierungskommission für öffentl.-private Partnerschaften im Bereich des militär.-industriellen Komplexes. Das Innenministerium, der Bundessicherheitsdienst, der Bundesschutzdienst u. der Bundesdienst der Nationalgarde /Rosgvardija/ nahmen die T-5000-Gewehre in Dienst.
"KES Holding": 2006 begann Abyzov mit s. Viktor Vekselberg, dem Gründer der "Renova Gruppe", Gespräche über die Möglichkeit einer Kapitalbeteiligung an dem Energieunternehmen "KES /Integrated Energy Systems/ Holding", das "Renova" damals gerade gründete. Um seine Beteiligungsabsicht an der "KES Holding" zu verschleiern, liess Abyzov seine Einlagen in das genehmigte Kapital in Form von Darlehen leisten. Von Abyzov kontrollierte Unternehmen transferierten 2006-8 etwa 380 Mln. USD an "Integrated Energy Systems" u. "Renova Industries". Abyzov sagte, er habe selbst 50 Mln. USD gezahlt, um die Möglichkeit zu verlängern, Aktionär der "KES Holding" zu sein. Erst 2009 bestätigte Abyzov, dass ihm die Möglichkeit gegeben worden sei, sich jederzeit am Kapital der "KES Holding" zu beteiligen. 2011 begannen die "Renova Gruppe" u. Abyzov im Rahmen der Vereinbarungen zum Verkauf der "KES Holding" an "Gazprom Energoholding", die Beteiligung Abyzovs am Kapital des Unternehmens zu formalisieren. Während Abyzov 2012 zum Minister für offene Regierung RF ernannt wurde, zog er es erneut vor, seine Beteiligung an dem Energieunternehmen nicht öffentlich zu machen u. sich nicht an dem Unternehmen zu beteiligen. 2013 forderte Abyzov von Vekselberg, ihm 451 Mln. USD für die Beteiligung an dem Unternehmen zu zahlen. Mit dem entstandenen Streit der beiden Finanziers hatten sich verschiedene Gerichte zu befassen.
"E4": 2006 nahm Abyzov das Geschäft mit den Vermögenswerten von "UES" auf u. gründete ein Engineering-Unternehmen namens "E4", das Russlands erster Full-Cycle-Auftragnehmer werden sollte. Die Idee war, Bau- u. Reparaturunternehmen in den Regionen zu erwerben, in denen "UES" die Umsetzung grosser Bauprojekte erwartete. Die Unternehmen wurden über eine dritte Gesellschaft bei Auktionen erworben, die von "UES" abgehalten wurden. Im Gründungsjahr umfasste die Zusammensetzung von "E4" 12 Bau- u. Reparaturunternehmen, die in 25 Regionen tätig sind,  wobei ca. 10 Mrd. Rubel für den Kauf von Bau- u. Reparaturanlagen ausgegeben wurden. 2007 wurde "UES" Hauptkunde von "E4" mit einem Auftragsbestand von 79,2 Mrd. Rubel. 2012 begann sich die finanzielle Lage von "E4" zu verschlechtern: Es fehlten die Mittel, um alle übernommenen Bauverpflichtungen zu bedienen. 2013 erwarb die "E4 Gruppe" Mehrheitsbeteiligungen an einer Reihe von Firmen über eine Kette von Unternehmen, die mit einer Firma in Zypern, eines
100%-Shareholders von "E4", verbunden war, dessen Begünstigte Ekaterina Sirotenko, die erste Frau von Abyzov, war. Durch dieses Konstrukt, das die Bilanzstruktur u. technische Erhöhung der Vermögenswerte von "E4" verbessern sollte, konnte "E4" neue Kredite anziehen, aber 58% der nach 2013 aufgenommenen Mittel wurden jedoch nie zurückgezahlt. An seinem Höhepunkt 2013 erreichte das Auftragsportfolio von "E4" 160 Mrd. Rubel, während der Marktanteil selbst laut Abyzov bis zu 50% betrug. 2014 forderten die "Alfa Bank" u. die "Sberbank" die Vorauszahlung der Kredite. 2015 wurde gegen die "E4 Gruppe" ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Abyzov versuchte erfolglos, mit den Gläubigern über eine Umstrukturierung ihrer Forderungen zu verhandeln. Der Gesamtbetrag der Schulden von "E4" betrug 34 Mrd. Rubel. 2015 erstattete die "Alfa Bank" Strafanzeige wegen Verdachts auf Kreditbetrug. s. Pjotr Aven, Vorstandsvorsitzender der "Alfa Bank", beschwerte sich bei Präsident RF V. Putin über Abyzov, u. es wurde für Putin ein Dossier über Abyzovs Offshore-Unternehmen zusammengestellt. So wurde die Struktur von Abyzovs Eigentum an "Sibeko" über zypriot. Firmen u. eine auf den Britischen Jungferninseln eingetragene Corporation offengelegt. 2017 wurde von der Moskauer Hauptverwaltung des Innenministeriums RF ein Strafverfahren gegen das Management von "E4" eingeleitet. 2018 forderte die "Alfa Bank", dass Abyzov, Sirotenko u.a. für die Kredite von "E4" haftbar gemacht werden.
Bright Capital: 2010 gründete Abyzov einen Risikokapitalfonds namens "Bright Capital", in den er 300 Mln. USD investierte. Die Investitionen wurden hauptsächlich in den USA u. in Europa getätigt. Geschäftsführende Gesellschafter des Fonds waren zwei andere Russen. Eine der ersten Investitionen von "Bright Capital" war eine 15-Mln.-USD-Investition in "Alion Energy", ein Unternehmen, das sich mit Robotiktechnik beschäftigte. Zu dieser Zeit war Abyzov als Vertreter von "Batios Holdings Ltd." im Vorstand von "Alion Energy. Im Juni 2018 wurde einer der geschäftsführenden Gesellschafter unter dem Vorwurf der Unterschlagung von 1,3 Mrd. Rubel zu Lasten der staatl. "Russian Venture Company" festgenommen. Nach seiner Verhaftung fungierte der zweite Gesellschafter als Geschäftsführer von "Bright Capital", das weiterhin aktiv in US-Startups investierte. Im Okt. 2018 diente der Fonds als Spätphasen-Kofinanzierer des Projekts "Genomatica", das sich mit der Herstellung umweltfreundlicher Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen befasste. 2021 investierte "Bright Capital" in ein Startup, das an der Entwicklung von Galliumnitrid-Transistoren für Hochspannungs-Energiewandler arbeitete.
Minister für "Offene Regierung": 2011 ernannte Präsident RF s. Dmitrij Medvedev Mikhail Abyzov zum Koordinator eines öffentl. Komitees seiner Anhänger, das ein Programm für die neue Regierung entwickeln sollte. Im Jan. 2012 wurde Abyzov per Dekret zum Berater des Präsidenten RF für die Koordinierung der Arbeit des "Open Government" ernannt u. im Mai 2012 zum Minister für "Open Government" - offene Regierung/sangelegenheiten/ - berufen. Während seiner Amtszeit als Minister 2012-16 stieg sein Jahreseinkommen von 60,7 Mln. Rubel um das 8,6-fache bis zu 520,9 Mln. Rubel an. 2017 ging sein Einkommen auf 181,2 Mln. Rubel pro Jahr zurück. Dennoch blieb Abyzov in all diesen Jahren einer der reichsten Beamten der russ. Regierung, u. 2015 war er der reichste. In seiner Funktion als Minister trat er des öftern in der Öffentlichkeit auf, gab Interviews u. nahm an Foren teil, wo er z.B. Gründe der Krise in Russland benannte. Die Idee von "Open Government“ war es, die Interaktion von Bürgern mit Ämtern zu vereinfachen. Staatl. Stellen waren verpflichtet, Informationen über ihre Aktivitäten im Internet zu veröffentlichen, wobei Portale für öffentl. Dienste u. Beschaffungswesen sowie Entwürfe von Regulierungsgesetzen u. ein elektron. Haushaltsplan entstanden. Als Minister leitete Abyzov die Kommission für öffentl.-private Partnerschaften im militär.-industriellen Komplex u. blieb Miteigentümer des Gewehrherstellers "Promtekhnologija", woraus er weiterhin Einnahmen erhielt. Darüber hinaus prüfte eine von Abyzov geleitete Expertenarbeitsgruppe im Rahmen von "Open Government" Petitionen u. Initiativen von Bürgern, die mehr als 100 Tsd. Unterschriften sammelten. Zu den Initiativen, die von "Open Government" unterstützt wurden, gehörte ein Vorschlag zur Ausweitung des Rechts der Bürger auf Selbstverteidigung in ihrem eigenen Zuhause, der von s. Marija Butinas Bewegung für das "Recht auf Waffen" eingebracht wurde. Bis Anfang 2016 wurde keine der Initiativen von der Expertengruppe genehmigt. Im Mai 2018 verliess Abyzov das Amt des Ministers aufgrund der Abschaffung des Amts.
Weitere Aktivitäten: Seit Juni 2003 ist oder war Abyzov Vorstandsvorsitzender von "Rossijskie kommunalnye systemy". 2006-12 war Abyzov Vorsitzender des Vorstands der Geschäftsgruppe "RU-COM". Seit 2010 ist er Vorstandsmitglied der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer.
Investigative Recherchen zu Abyzovs Vermögenswerten:
2017 veröffentlichte Oppositionsführer s. Aleksej Navalnyj ein Video, das Abyzovs ausgedehnte Villa Il Tesoro in der Toskana zeigte. Die Villa besitzt er über die Gesellschaft "Villa Il Tesoro Società Agricola S.R.L.", die einer zypriot. Firma gehört, deren Gründer "Emmerson International Corp." ist. 2019 fand die Internet-Publikation Baza heraus, dass Abyzov im Okt. 2012 als Minister seinem Sohn Daniel eine Villa im toskan. Ferienort Castiglione della Pescaia schenkte. Ausserdem kaufte er eine Villa in der Gemeinde Massa Marittima in der Toskana, Italien. Im Nov. 2020 konfiszierte das Gericht der Gemeinde Massa Marittima die Konten der "Villa Il Tesoro Società Agricola S.R.L." auf Begehren der Finanzpolizei, die feststellte, dass die Villa seit 2011 keinen Agrotourismus betreibt, aber dennoch weiterhin die für diese Art von Betrieben vorgesehenen Steuervorteile geniesst. 2019 deckte eine Recherche von Journalisten von OCCRP u. Novaja gazeta das Offshore-Netzwerk Abyzovs auf. Die Konten seiner 70 Unternehmen, die bei der estnischen "Swedbank Eesti" eröffnet wurden, erhielten 860 Mln. USD, während 770 Mln. USD in Offshore-Gerichtsbarkeiten auf Zypern, den Britischen Jungferninseln u. in Singapur transferiert wurden.
Ermitlungen u. Strafprozess:
Nachdem V. Putin 2018 für eine weitere Amtszeit zum Präsidenten RF gewählt worden war, wurde eine neue Regierung gebildet. Abyzov erhielt keine Funktion u. verliess Ende 2018 Russland u. lebte in Italien u. in den USA. Am 26. März 2019 gab das Ermittlungskomitee RF die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Abyzov bekannt. Er wurde der Begehung von Straftaten nach Art. 210 Teil 3 u. Art. 159 Teil 4 StGB RF wegen "Schaffung einer kriminellen Gemeinschaft unter Nutzung offizieller Positionen" u. "Betrugs in besonders grossem Umfang von 2011-14 verdächtigt. Ausserdem wurde er wegen Unterschlagung u. Überweisung von 4 Mrd. Rubel ins Ausland angeklagt. Am selben Tag wurde Abyzov vom FSB verhaftet. MP D.A. Medvedev, der von dem Fall nach Abyzovs Verhaftung erfuhr, erklärte später, dass ihm dessen Geschäftsaktivitäten völlig unbekannt gewesen seien, er jedoch über den Konflikt zwischen Abyzov u. seinen Gläubigern informiert worden sei, der eine „strafrechtliche Entwicklung“ bekommen habe. s. Dmitrij Peskov, Sprecher des Präsidenten RF V. Putin, sagte, dass dieser im voraus von der Entwicklung im Fall Abyzov gewusst habe, der Kreml jedoch kein Recht habe, die Festnahme zu kommentieren, damit dies nicht als Druck auf die Ermittlungen wahrgenommen werde. Experten wiesen darauf hin, dass die Abyzov zur Last gelegten Ereignisse 2011-14 stattgefunden hätten, als er Minister für offene Regierung war u. übermässige Einkommen erhielt, da er staatl. u. geschäftl. Aktivitäten kombinierte. Die Sprecherin des Föderationsrats RF, s. Valentina Matvienko, machte auf die Kontrolle des Ministers von Offshore-Unternehmen aufmerksam, mit der er ausser des Hauptdelikts selbst gegen das Gesetz verstossen habe. Am 27. März 2019 wurde Abyzov vom Gericht bis zum 25. Mai festgenommen. Abyzovs Interessen wurden vor Gericht von 8 Anwälten vertreten. Am 23. Mai verlängerte das Basmannyj-Gericht die Festnahme Abyzovs bis 25. Juli. Das Gericht teilte ferner mit, dass die Untersuchung überzeugende Beweise für Abyzovs Beteiligung an den ihm zur Last gelegten Delikte geliefert habe. Anschliessend verlängerte das Gericht erneut die Haftdauer Abyzovs bis 25. März 2021 u. dann bis 25. Sept. 2021. Im Aug. 2020 schloss das Ermittlungskomitee RF seine Untersuchung ab u. erhob eine endgültige Anklage gegen Abyzov u. seine Komplizen gemäss Art. 210 StGB RF wegen "Schaffung einer kriminellen Gemeinschaft unter Verwendung der eigenen offiziellen Position", Art. 159 Teil 4 StGB RF wegen "Betrugs in besonders grossem Umfang", Art. 174.1 Teil 4 Absatz a, b StGB RF "wegen Legalisierung von Geldern, die infolge einer Straftat erhalten wurden", Art 204 StGB RF wegen "Bestechung im Geschäftsverkehr" u. Art. 289 StGB RF wegen "illegaler Teilnahme an unternehmerischer Tätigkeit". Seine Komplizen wurden ebenfalls identifiziert, insbes. ehem. Top-Manager von "Sibeko" sowie der Direktor von "RU-COM". Nach Angaben der Ermittler hat Abyzov als wirtschaftl. Eigentümer von Offshore-Unternehmen im Zeitraum von April 2011 bis Nov. 2014 zusammen mit 2 anderen Russen eine kriminelle Gemeinschaft gegründet u. geleitet. 2014 habe Abyzov Gelder von "Sibeko" u. "RES" in Höhe von insgesamt 4 Mrd. Rubel gestohlen, was u.a. zu einer ungünstigen Zollbelastung für Energieverbraucher geführt habe, u. die gestohlenen Gelder seien aus Russland abgezogen u. auf Konten von zypriot. Banken deponiert worden. Ausserdem habe Abyzov, der eine Beteiligung an "Sibeko" habe verkaufen wollen, deren tatsächliches Vermögen er unter Verstoss gegen die Antikorruptionsgesetze der RF verschwiegen habe, 78 Mln. Rubel als kommerzielle Bestechung an ehem. Top-Manager von "Sibeko" überwiesen. Insgesamt habe die Komplizenschaft Abyzov aus 15 Personen bestanden. 4 der Angeklagten seien auf die internationale Fahndungsliste gesetzt worden. Infolgedessen wurden Sicherheitsmassnahmen ergriffen, einschliesslich der Beschlagnahmung von "RЕS"-Aktien, die Abyzov weiterhin über Offshore-Unternehmen besass. Im Aug. 2020 wurden die Ermittlungen durch das Ermittlungskomitee RF abgeschlossen. Abyzov u. seine Partner erhielten die endgültige Anklage gemäss den 5 oben genannten Artikeln StGB RU. Die Generalstaatsanwaltschaft RF gab sogar eine Pressemitteilung heraus. Die Hauptaufsichtsbehörde für die Untersuchung besonders schwerer Fälle der Generalstaatsanwaltschaft RF stellte fest, dass Abyzov Angaben über seine Vermögensverhältnisse, einschliesslich des Eigentums an Offshore-Unternehmen, versteckte, u. während der Ausübung des Staatsdienstes als Minister der Regierung RF seine unternehmerische Tätigkeit fortsetzte u. seine offizielle Position dafür nutzte.
Auf der Grundlage von Art. 235 Teil 2 Absatz 8 des ZGB RU in Bezug auf die Bekämpfung der Korruption u. den Nachweis des rechtmässigen Erwerbs von Einkommen wurde von der Generalstaatsanwaltschaft RF eine Klage eingereicht, um von Abyzov u. den von ihm kontrollierten ausländ. Unternehmen Gelder in Höhe von 32,5 Mrd. Rubel zurückzufordern. Im Okt. 2020 erfüllte das Gagarin-Bezirksgericht der Stadt Moskau die Ansprüche des Generalstaatsanwalts RF vollumfänglich u. forderte von Abyzov u. den von ihm kontrollierten Unternehmen - "Alinor Investments Ltd.", "Besta Holdings Ltd.", "Kullen Holdings Ltd.", "Lisento Investments Ltd." u. Vantroso Trading Ltd." gute 32,5 Mrd. Rubel, was einen Rekord in der Geschichte des russ. Justizsystem darstellte. Bei der Prüfung des Falls durch das Gericht wurde die Tatsache der Fortsetzung der unternehmerischen Tätigkeit Abyzovs festgestellt, während er Minister der Regierung RF. Das Gericht wies darauf hin, dass Abyzov damit gegen Art. 11 der Bundesverfassung "Über die Regierung RF" u. gegen Art. 12.1 Teil 3 des Bundesgesetzes "Über die Korruptionsbekämpfung“ verstiess. Am 21. Mai 2021 bestätigte das Moskauer Stadtgericht die Entscheidung des Gagarin-Gerichts, die somit in Kraft trat. Gleichzeitig erklärte das Moskauer Stadtgericht die Rückforderung von 32,5 Mrd. Rubel von Abyzov u. den mit ihm verbundenen Unternehmen für legal. Im März 2021 wandte sich die Generalstaatsanwaltschaft RF mit der Bitte an die Strafverfolgungsbehörden Italiens um Hilfe bei der Beschlagnahmung der Villen Abyzovs u. seines Sohnes Daniel. Im Aug. 2022 konfiszierte das Gericht die Aktien Abyzovs, mit denen es hoffte, den von der Generalstaatsanwaltschaft geltend gemachten Schadensersatz in Höhe von 32,5 Mrd. Rubel begleichen zu können. Abyzovs Vermögen wurde zum Marktpreis auf fast 40 Mrd. Rubel geschätzt, aber der Staat verrechnete es mit einem Nominalwert von 10 Mrd. Rubel. Somit schuldete Abyzov noch über 20 Mrd. Rubel, die er wahrscheinlich von anderen Vermögenswerten abtrennen musste.
Eigentum: Die Familie Abyzov besitzt mehrere ausländ. Immobilien u. Wohnräume in London u. wie erwähnt in Italien, so eine Villa in der Provinz Grosseto im Wert von 2,2 Mln. Euro, die an Daniels Sohn vergeben wurde. Laut einer Deklaration von 2016 besitzt Abyzov 4 Wohnungen in Russland. Ferner besitzt er 2 Mercedes-Automobile, verschiedene Motorräder sowie einen Hubschrauber u.a. Wikipedia gibt weitere Vermögenswerte an.
Familie:
Die Eltern der 1. Ehefrau Sirotenko leben seit 1991 in den USA u. erhielten 2008 die US-Staatsbürgerschaft. Die Kinder aus erster Ehe wurden in den USA geboren u. besitzen ebenfalls die US-Staatsbürgerschaft. Sohn Daniel lebt in den USA, ein weiterer Sohn u. eine Tochter leben in GB. Seit 2016 lebt/e Abyzov mit einer Freundin, Schwester eines erfolgreichen Models einer US-Firma, u. eines neu geborenen Sohnes in seiner Villa in der Nähe von Moskau. Im April 2020 heiratete Abyzov diese Frau in der U-Haftanstalt. Im Falle einer entsprechenden Verurteilug drohen Abyzov bis zu 20 Jahre Zuchthaus. Am 21. Dez. 2023 wurde Abyzov von einem Moskauer Gericht zu 12 Jahren Straflager verurteilt.) 12.23.

AVAKOV, Arsen Borysovych II (1964-, sowjet. bzw. ukrain. Systemingenieur, Geschäftsmann, USD-Multimillionär u. Staatspolitiker armen. Herkunft /eigtl. Avakjan/. Ehem. Vorsitzender der Staatsverwaltung des Gebiets Kharkiv /2005-10/, ehem. Innenminister der Ukraine /2014-21/. Absolvent eines Studiums der automatisierten Steuerungssysteme mit der Qualifikation "Systemingenieur" am Polytechnischen Institut Kharkov. Anschliessend arbeitete er als Ingenieur in einem Forschungsinstitut für Wasserschutz in Kharkov u. befasste sich mit Fragen der mathemat. Modellierung. 1990 gründete u. leitete er die Firma "Investor“, deren Präsident er bis 2005 war, u. 1992 die Geschäftsbank "Basis“. 2004 umfasste die Firma "Investor“ Dutzende Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen, darunter Öl- u. Gasunternehmen, eine Tee- u. eine Brotfabrik, eine Supermarktkette, ein TV-Unternehmen, mehrere Radiosender, eine Entwicklungsfirma, ein Hotel, eine Bank u.a. Verdienter Ökonom der Ukraine.
Politik:
2002 wurde Avakov zum Mitglied des Exekutivkomitees des Stadtrats von Kharkiv gewählt. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2004 war er stv. Leiter der Kharkiver Zentrale des Präsidentschaftskandidaten s. Viktor Jushchenko, der die Wahl gewann, u. 1. stv. Vorsitzender des Kharkiver regionalen "Komitees der nationalen Rettung“. Nach seinem Eintritt in die Politik übergab Avakov die Geschäftsführung seines Unternehmens an seine Partner u. Manager.
Gouverneur des Gebiets Charkiv: Im Feb. 2005 wurde Avakov per Dekret des Präsidenten der Ukraine
Viktor Jushchenko zum Vorsitzenden der Staatsverwaltung des Gebiets Kharkiv ernannt. Nach seiner Ernennung trat er von seinen Ämtern als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Firma "Investor“ u. der Bank "Basis“ zurück. Laut einer Reihe von Medien war Avakov ein Schützling von Petro Jushchenko, dem älteren Bruder des Präsidenten der Ukraine. Einer seiner Stellvertreter in Kharkiv, Jaroslav Jushchenko, war der Sohn von Petro Jushchenko, also der Neffe des Staatsoberhaupts der Ukraine. Im März 2005 wurde Avakov in den Rat der Partei "Volksunion / Unsere Ukraine“ gewählt u. war Mitglied des Parteipräsidiums. Im März 2006 wurde er zum Abgeordneten des 5. Kharkiver Gebietsrats u. zum Mitglied der Kommission für Haushaltsfragen gewählt. Im April 2009 wurde er auf Vorschlag des Führers der gesamtukrain. öffentl. Bewegung "Für die Ukraine!“ Vjacheslav Kirilenko zum Vorsitzenden der Kharkiver Gebietsorganisation "Für die Ukraine!“ gewählt.
In dieser Periode war er Mitglied des Nationalen Rats für die Interaktion zwischen staatl. Behörden u. lokalen Regierungsstellen, des Nationalen Sicherheits- u. Verteidigungsrats der Ukraine u. des OK der "UEFA Euro 2012" in Polen u. der Ukraine sowie Vorsitzender der regionalen Zweigstelle des Nationalen Olympischen Komitees in Kharkiv. Mitbegründer u. Präsident mehrerer Stiftungen, die sich mit Wohltätigkeit befassen, Co-Vorsitzender des OK eines Internationalen Science-Fiction-Festivals u. Mitglied des Nationalen Journalistenverbands der Ukraine.
Entlassung/Rücktritt: Am 3. Feb. 2010 wurde auf einer ao. Sitzung des Kharkiver Gebietsrats ein Misstrauensvotum gegen Avakov als Oberhaupt des Gebiets ausgesprochen, wobei 108 Abgeordnete "für“ seinen Rücktritt u. 8 "dagegen"
stimmten. 2 Tage später entliess der ukrain. Präsident Jushchenko Avakov aufgrund von Art. 118 Teil 10 der ukrain. Verfassung. Avakov, der jetzt s. Julija Timoshenko unterstützte, die es in die 2. Runde der Präsidentschaftswahl 2010 geschafft hatte, hielt diese Entlassung für rechtswidrig u. für keinen Zufall, dass die Entscheidung des Präsidenten, am Vorabend der 2. Runde der Präsidentschaftswahl die Gouverneure der beiden grössten Gebiete Dnepropetrovsk u. Kharkiv zu entlassen, getroffen wurde, um Timoshenkos Rivalen s. Viktor Janukovych bessere Ergebnisse bei der Wahl zu ermöglichen. Am 9. Feb. 2010, 2 Tage nach dem Sieg Janukovychs, trat Avakov als Vorsitzender der Staatsverwaltung des Gebiets Kharkiv zurück, wobei  er den Vorgang „Seifenoper“ nannte. Im April 2010 trat Avakov der Partei "Batkivshchyna / Vaterland" von Julija Timoshenko bei u. nahm ihr Angebot an, die Gebietsorganisation der Partei zu leiten. Allerdings wurde seine Position erschüttert, als Timoshenko die Präsidentschaftswahl gegen Janukovych verlor. Im Okt. 2010 nahm er zusammen mit der Vertreterin der KP der Ukraine Alla Aleksandrovska an der Wahl zum Bürgermeister von Kharkiv teil, wobei er einer der Konkurrenten des amtierenden Bürgermeisters u. Kandidaten der "Partei der Regionen" Janukovychs, s. Hennadiy Kernes, war. Dieser ging mit 30,09% der Stimmen als Sieger hervor u. liess Avakov mit 29,46% hinter sich. Die Stimmenauszählung u. die Wahl selbst fanden in einer skandalösen Atmosphäre mit Vorwürfen über zahlreiche Verstösse statt, wobei laut "Freedom House" Informationen vorlagen, dass das Wahlergebnis zugunsten von Kernes geändert wurde.
Vorübergehendes Exil u. Wahl zum Parlamentsabgeordneten
: Ab Herbst 2011 war Avakov mit seiner Stiftung geschäftlich im europäischen Ausland unterwegs u. förderte insbes. den Film "Das armenische Erbe Europas“. Aufgrund einer Strafverfolgung in der Ukraine hielt er sich in Italien auf u. verkaufte angeblich sein bestehendes Vermögen. In einem Interview mit dem ukrain. Online-Newsportal "Linkes Ufer" sagte Avakov, dass er der Nutzniesser mehrerer Produktionsfirmen in Italien sei, von denen einige zum Unternehmen "Investor" gehört hätten. Nachdem er Ende Okt. 2012 bei den ukrain. Parlamentswahlen 2012 auf den Listen der vereinigten Opposition "Batkivshchyna“ zum Volksabgeordneten der 7. Verkhovna Rada der Ukraine gewählt worden war, kehrte Avakov unter dem Schutz der parlamentar. Immunität in die Ukraine zurück. Während des "Euromajdans" 2013-14 war er an der Errichtung des Protestlagers beteiligt, das aus ​​Barrikaden u. Zelten bestand.

Innenminister der Ukraine: Während der polit. "Euromajdan"-Krise in der Ukraine entliess die Verkhovna Rada am 21. Feb. 2014 den amtierenden Innenminister s. Vitalij Zakharchenko u. ernannte am nächsten Tag Arsen Avakov zum amtierenden Minister. Unmittelbar nach seiner Ernennung kündigte Avakov an, dass der Führung des Innenministeriums der Ukraine Vertreter des "Rechten Sektors" u. der "Majdan-Selbstverteidigung" angehören würden. Als nächstes verfügte Avakov personelle Veränderungen im Innenministerium u. ordnete eine offizielle Untersuchung der Begehung von Disziplinarvergehen, Überschreitung von Amtsbefugnissen u. Amtsmissbrauch durch die Leiter der Hauptverwaltungen u. einiger regionaler Verwaltungen des Innenministeriums an u. unterzeichnete eine Weisung "Über die Auflösung der "Berkut““, einer berüchtigten Sondereinheit, die dem Innenministerium der Ukraine unterstellt war. Am 27. Feb. 2014 wurde Avakov als Innenminister der Ukraine
in der 1. Jacenjuk-Regierung bestätigt. Im März legte er sein Mandat als Volksabgeordneter der Verkhovna Rada nieder.
In der Nacht vom 24. auf den 25. März wurde ein gewisser s. Aleksandr Muzychko, ein Aktivist des "Rechten Sektors", in Polizeigewahrsam im Gebiet Rivne getötet. 12 Tage zuvor veröffentlichte Muzychko eine Videobotschaft auf YouTube, in der er erklärte, dass man ihn auf Befehl Avakovs töten wolle. Der "Rechte Sektor“ beschuldigte den Innenminister des Mordes an Muzychko u. kündigte Rache an. Als Antwort erklärte Avakov: „Wenn einige Banditen den Minister bedrohen,
bin ich bereit, diese Herausforderung anzunehmen.“ Am Abend des 27. März stürmten Aktivisten des "Rechten Sektors" die Verkhovna Rada u. forderten Avakovs Rücktritt. Basierend auf den Ergebnissen seiner 100-tägigen Amtszeit als Innenminister zählte Avakov die Verhinderung eines Separatistenszenarios in Kharkiv, die Wiederherstellung der Nationalgarde u. die erfolgreiche Arbeit der Polizei bei der Präsidentschaftswahl 2014 zu seinen wichtigsten Errungenschaften. Gleichzeitig räumte er ein, dass es unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht möglich sei, eine Reform im Innenministerium durchzuführen.
Während der
Präsidentschaft s. Petro Poroshenkos: Ende Juli 2014 gab Avakov die Pläne seiner Behörde bekannt, etwa 20 Tsd. Polizisten in den [Separatisten-]Gebieten Luhansk u. Doneck auszuwechseln, die sich während der Ereignisse in diesen Gebieten diskreditiert hatten. Im Aug. unterzeichnete der Minister eine Weisung über gemeinsame Massnahmen des Innenministeriums u. des Nationalen Rats für TV u. Rundfunk zur Überwachung der Einhaltung der Gesetzgebung im Bereich eines vorübergehenden Sendeverbots für russ. TV-Kanäle, die Krieg u. Gewalt im Land propagieren. Im Aug. gab Avakov bekannt, dass er nicht gemeinsam mit der Partei "Batkivshchyna" an den nächsten Parlamentswahlen teilnehmen werde. Statt dessen trat er im Sept. dem Militärrat der neu gegründeten Partei "Volksfront" von MP s. Arsenij Jacenjuk bei, obwohl nach der ukrain. Gesetzgebung Militärangehörige u. Beamte von staatl. Polizeibehörden keiner polit. Partei angehören dürfen. Ende Aug. kündigte Avakov an, bis Mitte Sept. einen Entwurf für eine Reform des Innenministeriums vorzulegen, der bis Ende Okt. von der Regierung u. vom Parlament angenommen werden soll, wobei erstere das Konzept zur Reform am 22. Okt. genehmigte. Dabei sollte die Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität UBOP mit der Begründung abgeschafft werden, dass es sich um „eher einen repressiven Apparat“ gehandelt habe, während „alles Nützliche aus der Verwaltung für die Kontrolle der organisierten Kriminalität in den kriminellen Block fliessen wird“. Darüber hinaus wurden 15 Tsd. Polizisten in den Gebieten Doneck u. Luhansk, die in den von den bewaffneten Formationen der "DVR" u. "LVR" kontrollierten Gebieten verblieben, aus dem Innenministerium entlassen, wobei ihnen die sozialen Garantien entzogen wurden. Im Okt. kündigte Avakov den Beginn der Lustration in seiner eigenen Behörde nach Inkrafttreten des entsprechenden, vom ukrain. Präsidenten Poroshenko unterzeichneten Gesetzes an, wobei bis Ende Okt. 91 Mitarbeiter entlassen wurden, darunter die Leiter der Polizeidienststellen in den Gebieten Kiev, Doneck, Chernihiv, Ternopil, Khmelnickij u. Poltava sowie die Führung des Sicherheitsdiensts u. der Verkehrspolizei GAI wie auch 8 Generäle. Anfang Dez. stellte die in der Verkhovna Rada gebildete Koalition, vertreten durch die Parteien "Petro-Poroshenko-Block“, "Volksfront“, "Selbsthilfe“, "Radikale Partei von s. Oleg Ljashko“ u. "Vaterland“, den Entwurf einer neuen Regierung vor, in der Arsen Avakov den Posten des Innenministers der Ukraine behielt. Die Verkhovna Rada nahm diesen Vorschlag mit 288 Stimmen an. 2015 war Avakovs Gehalt als Minister eines der höchsten in der ukrain. Regierung u. belief sich auf fast 14 Tsd. UAH - weniger als 700 USD. Nach dem Rücktritt der 2. Jacenjuk-Regierung im April 2016 u. der Bildung einer neuen Regierung unter s. Vladimir Hrojsman behielt Avakov das Amt des Innenministers der Ukraine.
Während der
Präsidentschaft s. Volodymyr Zelenskyjs: Auf Vorschlag des neuen ukrain. Präsidenten Zelenskyj wurde Avakov auf der 1. Versammlung der 9. Verkhovna Rada der Ukraine Ende Aug. 2019 als Innenminister in der neuen Regierung von s. Oleksij Honcharuk bestätigt. Er war somit der einzige Minister, der nach dem Machtwechsel in der Ukraine 2014 sein Amt behielt. Die neue Präsidialverwaltung war jedoch mit Avakovs Einfluss, den er in der Poroshenkozeit ausbaute, unzufrieden. 2019 versuchte Zelenskyj, die Nationalgarde aus der Unterstellung des Innenministeriums zu entnehmen, doch Avakov missbilligte den Versuch, seinen Einfluss einzuschränken, so dass Zelenskyjs Büro nachgeben musste. Gleichzeitig setzte sich der Minister für die Schaffung eines eigenen militär. Geheimdiensts innerhalb der Nationalgarde ein, mit einem geheimen Budget u. der Befugnis, Sondereinsätze ausserhalb der Ukraine durchzuführen. Laut dem nach Aleksandr Razumkov benannten "Ukrain. Zentrum für wirtschaftl. u. polit. Forschungen" hatten im Feb. 2020 74% der befragten Ukrainer Avakov kein Vertrauen entgegengebracht. Seine Unbeliebtheit hinderte ihn jedoch nicht daran, der neuen Regierung von s. Denis Shmyhal vom März 2020 beizutreten. Im Mai 2020 wurde Avakovs Rücktritt von der Parlamentsfraktion "Stimme“ nach der Aufsehen erregenden Vergewaltigung einer 26-jährigen Frau in Kaharlyk durch Polizisten gefordert, doch der Präsident behielt den Minister im Amt, was die Medien mit der Schwäche des Präsidenten u. Avakovs engen Beziehungen zum Oligarchen s. Igor Kolomojskyj, der seinerseits eng mit Zelenskyj verbunden war, erklärten. Am 13. Juli 2021 reichte Avakov seinen Rücktritt ein, der 2 Tage später von der Verkhovna Rada genehmigt wurde. Die in den Medien am meisten diskutierte Version des Rücktritts war Zelenskyjs Unzufriedenheit mit dem Minister. Nach der Entlassung Avakovs u. der Ernennung von Denis Monastyrskyj zum neuen Innenminister der Ukraine ging die gesamte Kontrolle über den Sicherheitsblock auf Zelenskyjs Team über. Monastyrskyj kam im Jan. 2023 bei einem Hubschrauberabsturz in Brovary ums Leben. Zum neuen Innenminister der Ukraine wurde Ihor Klymenko ernannt.
Kritische Bewertung Avakovs als Innenminister der Ukraine:
Arsen Avakov war ukrain. Innenminister unter 2 Staatspräsidenten, 4 Regierungschefs u. 5 Regierungen. Er vermied öffentl. Konflikte mit seinen Vorgesetzten u.a. Politikern geschickt u. übernahm nach u. nach die Kontrolle über die grösstmögliche Anzahl ukrain. Sicherheitsbehörden. Ihm unterstanden die Landespolizei, der staatl. Grenz-, Rettungs- u.
Migrationsdienst u. die Nationalgarde. Die unter Avakov durchgeführten Reformen im Innenministerium trugen nicht dazu bei, das Ausmass der Gewalt im System zu verringern. So litten 2017 über 640 Tsd. Ukrainer unter den groben Handlungen von Polizeibeamten u. 96 Tsd. wurden Opfer von Folter. In den 5 Jahren unter Avakov kam es nur zu 25 Verurteilungen wegen Folter, die tatsächlich zu Gefängnisstrafen führten.
Die laufende Neuzertifizierung u. Lustrierung der Mitarbeiter des Innenministeriums brachten nicht die erwarteten Ergebnisse. Experten stellten fest, dass die Führung des Innenministeriums u. der Nationalen Polizei zunächst keine ganzheitliche Strategie für die Umbildung der Polizei hatte. Infolgedessen wurden die Gerichte mit Klagen ehem. Polizeibeamter überhäuft, die sich keiner Rezertifizierung unterzogen u. entlassen wurden. Durch richterliche Entscheidung wurden bis zu 90% der Entlassenen wieder in ihre Positionen eingesetzt.
Um die Zahl der Beschwerden zu reduzieren, beschloss das Ministerium, die Regeln für die Bildung u. Arbeit von Zertifizierungskommissionen zu ändern u. nur diejenigen Angestellten neu zu zertifizieren, die leitende Stellungen in den regionalen Abteilungen der Nationalen Polizei innehaben. Nach einigen Schätzungen wurden bei der Rezertifizierung nur 8% der Polizisten entlassen, während die übrigen Mitarbeiter ihre Posten behielten.
Während seiner Amtszeit war Innenminister Avakov neben persönl. Korruption in eine Reihe von Skandalen in der Behörde verwickelt. Ihm wurden Untätigkeit bei der Untersuchung des tödlichen Anschlags auf eine Antikorruptions-Aktivistin, Vertuschung bei der Ermordung eines 5-jährigen Knabens u. Fälschung von Beweismitteln bei der Festnahme von Verdächtigen im Fall der Ermordung des Journalisten s. Pavel Sheremet vorgeworfen.

Im Jan. 2016 veröffentlichte die Zeitschrift "Novoe vremja“ eine Recherche, wonach es
Innenminister Avakov  nicht nur gelungen sei, alle zuvor verlorenen Geschäftsaktiva zurückzuerlangen, sondern dass er über seine Familie Geld mit Gasproduktion durch Senkung der Kosten u. Optimierung der Steuern verdient habe. Laut einer journalist. Recherche u. Informationen im offiziellen "Vestnik zakupok" kaufte das Innenministerium 2014 Rucksäcke für Einheiten, die an Militäroperationen im Donbass teilnahmen, zu deutlich überhöhten Preisen u. über die von Avakov kontrollierte Firma "Investor". Das von Avakovs Frau Inna Avakova geleitete Unternehmen verkaufte die Rucksäcke für 3000 UAH ans Militär, während ihr Marktpreis 500 UAH nicht überstieg.
Ausserdem focht Avakov
2015 einen schweren Konflikt mit s. Mikheil Saakashwili aus, dem Ex-Präsidenten Georgiens, der damals Vorsitzender der Staatsverwaltung des Gebiets Odessa war. Während Avakov wegen inakzeptablen Korruptionsvorwürfen zum Schutz seiner Ehre u. Würde angeblich eine Klage gegen den umstrittenen Georgier einreichte, warf Saakashwili im Dez. 2016 Avakov illegale Aktivitäten beim Bernsteinabbau im Gebiet Rivne vor, wobei die Polizei laut Saakashwili jeden Tag 100 Tsd. USD verdiente, um diese Aktivitäten zu "schützen“, während die Gewinne von Avakov, der Staatsanwaltschaft u. den örtlichen Behörden untereinander persönlich verteilt würden.
Im Juli 2016 sagte der Journalist u. Volksabgeordnete Serhij Leshchenko in einem ukrain. TV-Kanal, dass Arsen Avakov Pläne für eine militär. Machtergreifung in der Ukraine u. die Errichtung einer Militärdiktatur aushecke, um

die Nachfrage nach einer „starken Hand“ in der Gesellschaft zu befriedigen u. der Bitte mancher Leute zu entsprechen, die Ordnung im Land wiederherzustellen. Statt Demokratie wäre dann eine Militärjunta mit Putin-Syndrom angesagt. Avakov unterstützte die rechtsextreme Organisation "Nationales Azovsches Korps“, obwohl 2019 39 US-Kongressabgeordnete forderten, die Organisation als terroristisch einzustufen.

Strafverfolgung:
Ukraine: Der Name Arsen Avakov figurierte seit den 1990er Jahren in den Akten der Kharkiver Polizei u. wurde auf seine Verwicklung in folgende Verbrechen überprüft: Unaufgeklärter Mord an dem stv. Vorsitzenden der Firma "Investor" Aleksandr Konovalov /1993/, Diebstahl von Gaskondensat in besonders grossem Umfang, Unterschlagung von Geldern. Bis 2012 wurden keine Strafverfahren gegen Avakov eingeleitet. Im Feb. 2008 beschuldigte s. Hennadyj Kernes Avakov in der TV öffentlich u. direkt des Mordes an seinem Partner.

Kernes nannte Avakov auch als Auftraggeber des Attentats auf ihn, das im März 2014 stattfand. Im Jan. 2012 eröffnete die Staatsanwaltschaft der Ukraine ein Strafverfahren gegen Arsen Avakov nach Art. 365 StGB UA wegen "böswilligen Missbrauchs von Macht u. Amtsgewalt mit schwerwiegenden Folgen, insbes. wegen illegaler Zweckänderung u. Übertragung von Staatsland. Als Initiatoren des Falls betrachtete Avakov Hennadyj Kernes, den Vorsitzenden der Staatsverwaltung des Gebiets Kharkiv, u.a., so einen Berater des damaligen Präsidenten der Ukraine s. Viktor Janukovych. Da sich Avakov seit Herbst 2011 im europäischen Ausland aufhielt, wurde er Ende Jan. 2012 von "Interpol" auf die internationale Fahndungsliste gesetzt, während ein Bezirksgericht in Kharkiv über seine Festnahme als vorbeugende Massnahme gegen ihn entschied. Avakov legte beim Generalstaatsanwalt der Ukraine Berufung ein mit der Bitte, das Strafverfahren gegen ihn aufgrund des Fehlens von Beweisen einzustellen. Ende März verhaftete ein italienisches Gericht Avakov für 40 Tage. Im April liess ihn ein römisches Gericht frei. Im Okt. 2012 fand in Italien ein Prozess statt, bei dem die Auslieferung Avakovs an die Ukraine verweigert wurde. Im Sept. 2016 gab der Generalstaatsanwalt der Ukraine s. Jurij Lucenko die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Avakov bekannt, wobei 2 Tage später derselbe GSA mitteilte, dass das Verfahren gegen Avakov eingestellt worden sei.
Russland: Im Juni 2014 eröffnete das Ermittlungskomitee RF ein Strafverfahren gegen Arsen Avakov u. den Leiter der Staatsverwaltung des Gebiets Dnepropetrovsk s. Ihor Kolomojskyj aufgrund des Vorwurfs, Morde zu organisieren, verbotene Mittel u. Methoden der Kriegsführung einzusetzen, die berufliche Tätigkeit von Journalisten zu behindern u. solche in der Ostukraine zu entführen. Avakov bezeichnete die Strafverfolgung in Russland ironisch als „hohe Anerkennung“ für die von ihm geleistete Arbeit u. kündigte an, weiterhin „für das Putin-Regime so unbequem wie möglich zu sein“. Im Juli 2014 prüfte u. gab das Moskauer
Basmannyj-Bezirksgericht dem Antrag des Ermittlungskomitees RF statt, in Abwesenheit eine Präventivmassnahme in Form einer Inhaftierung gegen Arsen Avakov zu verhängen. Der Prozess selbst fand auf Ersuchen des Staatsanwalts unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zu diesem Zeitpunkt genoss Avakov jedoch diplomat. Immunität. Im April 2018 eröffnete das Ermittlungskomitee RF ein Strafverfahren gegen Arsen Avakov aufgrund von Art. 12 StGB RF. Die Anklage wurde erhoben, weil das Innenministerium der Ukraine die auf ihrem Territorium lebenden Russen daran gehindert hatte, an der Präsidentschaftswahl in Russland teilzunehmen. Anfang Nov. 2018 verhängte Russland Sanktionen gegen Arsen Avakov u. 322 ukrain. Bürger. Im Feb. 2022 veröffentlichte das Ermittlungskomitee RF eine Liste ukrain. Militärpersonen u. Politiker, die angeblich am „Mord an russischsprachigen Menschen im Donbass“ beteiligt waren, wobei insbes. Arsen Avakov „Aufrufe zu terrorist. Aktivitäten“ vorgeworfen wurden. Im Okt. 2023 setzte "Rosfinmonitoring" Arsen Avakov auf die Liste der "Terroristen u. Extremisten".

Persönliches u. Geschäftsvermögen, Geschäftspartner: Arsen Avakov war viele Jahre einer der reichsten Menschen der Ukraine. Laut der Zeitschrift "Focus" belief sich sein persönl. Vermögen 2007 auf ca. 300 Mln. USD, wobei es Anfang 2008 auf 385 Mln. USD anwuchs, was Avakov den 67. Platz in der Rangliste einbrachte. Laut "Focus" sank das Vermögen bis 2013 auf 98,9 Mln. USD, was dem 118. Rang entsprach. Avakov u. Mitglieder seiner Familie besitzen mehrere Dutzend Unternehmen u. Tochtergesellschaften. Offiziell waren in Avakovs elektron. Deklaration für 2015 15 jurist. Personen aufgeführt, deren letztendlicher Nutzniesser Avakov selbst oder seine Frau waren. Zu Avakovs engsten Geschäftspartnern zählen ausser seiner Frau Inna u. seines Sohnes Aleksandr auch ein gewisser Igor Kotvickij, ehem. Abgeordneter des Gebietsrats Kharkiv u. Volksabgeordneter der 8. Verkhovna Rada, der auch „Avakovs Geldbörse“ genannt wird. Gleichzeitig schreiben ukrain. Medien Avakov die Kontrolle über die Strukturen zu, die er mit Hilfe seiner Mitarbeiter geschaffen hat. Zu diesen Strukturen gehören Anlagen, die Erdgas, Beryllium, Lithium, Uran u.a. natürliche Ressourcen fördern, sowie Beteiligungen an einer Brennerei, einer Tabakhandelskette, einem Hersteller von Militärfahrzeugen, einem Kharkiver Hotel u. an 4 Solaranlagen in den Gebieten Nikolaev u. Cherkassy. Offiziell besitzen Avakovs Frau u. sein Sohn 3 Solarkraftwerke von 3-10 MW in den Gebieten Kiev, Odessa u. Kherson, das TV-Unternehmen ATN, das Finanzunternehmen "Foresight", den Investmentfonds "Verona" sowie eine 25%-Beteiligung an einem Hotel u. an einem Bauunternehmen. 2018 entdeckten die Medien, dass Avakov in der italien. Region Latium an der Mittelmeerküste eine 26 Zimmer umfassende Villa besitzt, wobei es sich laut Avakov um eines der Projekte seiner Frau handle. Laut "Bihus.Info"-Journalisten liegt der Marktwert von Immobilien der Bank "Basis" zwischen 100 u. 150 Mln. UAH. 3 Jahre nach dem Widerruf der Banklizenz wurde die Entscheidung aufgehoben. Laut der Gewinn- u. Verlustrechnung für 2020 besitzt Arsen Avakov zusammen mit seiner Frau 2 Wohnungen in Kharkiv mit einer Fläche von 657,9 m² u. 70,9 m² sowie eine Wohnung von 55,4 m² in Chuguev sowie ein Grundstück im Gebiet Kharkiv mit einer Fläche von 12 Hektar. Im selben Jahr hatte Avakov ein offizielles Gehalt von 4 Mln. UAH plus Zinsen u. fast 5 Mln. UAH an Dividenden. Die Familie verfügt über mehrere 100 Tsd. USD u. Euro sowie etwa 1 Mln. UAH auf ihren Konten. Laut dem Journalisten u. Volksabgeordneten Serhij Leshchenko befinden sich etwa 40 Mln. USD auf Offshore-Konten in Panama.) 10.24

AVDEEV, Aleksandr Alekseevich IIa IIb III IV Va Vb VI VII VIII IX Xa Xb XI XII XIII (1946-, sowjet. bzw. russ. Diplomat u. Politiker. Absolvent des Moskauer Staatl. Instituts für Internationale Beziehungen MGIMO. Ehem. Minister RF für Kultur /2008-12/. 2010 unterzeichnete er zusammen mit dem Leiter des Ministeriums RF für regionale Entwicklung die Verordnung Nr. 418/339, wonach die Liste der historischen Städte Russlands mehr als 10x reduziert wurde - von 478 auf 41. Unter seiner Beteiligung wurde 2011 der "Bundesdienst zur Überwachung der Einhaltung des Gesetzes zum Schutz des kulturellen Erbes" "Росохранкультура" liquidiert. Einer der Gründe war das Ergebnis der Prüfung dieser Behörde durch die Rechnungskammer, die ihr Ineffizienz vorwarf. Laut Avdeev wurden die Funktionen dieses Dienstes auf das Kulturministerium selbst übertragen, um angeblich den Schutz von Denkmälern u. die Durchsetzung von Gesetzen zum Schutz des kulturellen Erbes zu stärken. Kritiker dieser Entscheidung bemerkten, dass der Bundesdienst mit der Überwachung der Ausgaben befasst war, die das Kulturministerium zur Wiederherstellung von Objekten verwendete. Ihrer Meinung nach wurden nun Kontrollfunktionen auf das Ministerium selbst übertragen, was dazu führen werde, dass das Kulturministerium die Rechtmässigkeit seiner Tätigkeit u. der Verwendung von Geldmitteln selbst überwacht. Dies kann Korruption fördern. Im April 2012 äusserte sich Avdeev dahingehend, dass er eine Gefängnisstrafe für die Frauen von "Pussy Riot", die in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale eine Antiputin-Manifestation aufgführt hatten, eine zu strenge Strafe halte. 2013-23 war Avdeev Ao. u. Bevollmächtigter Botschafter RF im Vatikan u. gleichzeitig Vertreter RF beim Souveränen Malteserorden.)

AVDEEV, Roman Ivanovicha II III IV V VI VII VIII IX (1967-, russ. Top-Unternehmer-Oligarch, Finanz- u. Immobilienmanager, USD-Milliardär. Mitte der 1990er Jahre erwarb er eine Mehrheitsbeteiligung an einer Zuckerfabrik im Gebiet Lipeck u. kaufte landwirtschaftl. Flächen in der Umgebung, auf deren Grundlage Mitte der 2000er Jahre die agroindustrielle Gruppe "Chernozeme" gegründet wurde, die 3% des einheimischen Zuckers produzierte. Später wurden diese Vermögenswerte verkauft. 2006 wurde er Generaldirektor des Konzerns "Rossium", der sich am Erwerb von Grundstücken u. Baumärkten im Moskauer Gebiet beteiligte. Darüber hinaus bekleidete er eine Führungsposition bei der "Moskauer Kreditbank". Später gründete er die Immobilienagentur "Domus Finance" u. die Entwicklungsgesellschaft "Ingrad". Im Rahmen seiner Wohltätigkeitsaktivität gründete Avdeev die Stiftung "Arithmetik des Guten", um die Probleme der sozialen Verwaisung in Russland systematisch anzugehen, u. das "Labor für Bildungsprojekte“. Vermögen: Im April 2011 schätzte das Magazin Forbes das Vermögen Avdeevs auf 950 Mln. USD; dies bedeutete Platz 102 der Liste der reichsten Geschäftsleute Russlands. Ende 2012 lag Avdeev bereits auf Platz 69 mit einem Kapital von 1,3 Mrd. USD. 2018 rückte er mit 1,7 Mrd. USD auf den 56. Platz vor. 2017 wurde er Miteigentümer des FC Torpedo Moskau. 2018 wurde er als Eigentümer des Konzerns "Rossium" auf die vom US-Finanzministerium veröffentlichte Putin- bzw. Oligarchen-Liste / CAATSA-Gesetz von 210 Persönlichkeiten, die dem russ. Präsidenten V. Putin nahestehen, gesetzt.)

AVDORKHANOV, Akhmad Zelimkhanovich II (1971-2005, gew. tschetschen. Agronom, Feldkommandant, diente in den Raketentruppen, die in der Stadt Tartu, Estnische SSR, stationiert waren, Oberfeldwebel. Brigadegeneral der "Streitkräfte der Tschetschen. Republik "Itschkerija", aktiver Teilnehmer der bewaffneten Formationen von Produdaevsk, seit 1994 kämpfte er als Teil der Präsidentengarde s. Dzhokhar Dudaevs, Chef der Sicherheitsabteilung von s. Aslan Maskhadov, Kommandant der Präsidentengarde, zuletzt Kommandant des Gudermes-Sektors der Ostfront der Itschkerija-Streitkräfte. Avdorkhanov war einer der einflussreichsten Kommandeure des 2. Tschetschenienkriegs, zeichnete sich durch besonderen Mut aus, lehnte den Wahhabiten kategorisch ab, stand am Ende aber aufgrund der Umstände dem Wahhabismus dennoch nahe. Bruder von s. Zaurbek Avdorkhanov. Er wurde vergiftet u. starb im Sept. 2005.)

AVDORKHANOV, Zaurbek Zelimkhanovich (1976-2012, gew. tschetschen. Feldkommandant-Terrorist, Teilnehmer des 2. Tschetschenienkriegs auf der Seite der nicht anerkannten Tschetschen. Republik "Itschkerija". Mitglied der Terrororganisation "Kaukasus-Emirat", Bruder von s. Akhmad Avdorkhanov. Kommandant des Sektors Kurchaloj der Ostfront der "Streitkräfte der Tschetschen. Republik "Itschkerija". 2010 kündigte s. Ramzan Kadyrov an, 10 Mln. Rubel für verlässliche Informationen über den Aufenthaltsort von s. Aslambek Vadalov oder Zaurbek Avdorkhanov zu zahlen. Letzterer war in seinem Zuständigkeitsbereich - Bezirk Kurchaloj von Tschetschenien - für Angriffe auf Konvois des Innenministeriums u. Militärkonvois verantwortlich. Seine Gruppe war an Überfällen auf Verwaltungschefs, Polizeibeamte, Bundestruppen u. Zivilisten beteiligt, insbesondere an der Ermordung von 8 Polizisten im Dorf Ishkhoj-Jurt im April 2004 u. am Angriff auf die Dorfpolizei des Dorfes Meskety am 25. Sept. 2003. Amir Zaurbek gilt als einer der Kommandeure der "Sonderoperation gegen Kadyrovs Männer im Dorf Tsentaroj", die am 29. Aug. 2010 von einer 60-köpfigen Abteilung durchgeführt wurde. Offizielle Quellen des tschetschen. Innenministeriums bestätigten, dass 3 der identifizierten getöteten Kämpfer Mitglieder der Gruppe von Zaurbek Avdorkhanov waren. Laut Ramzan Kadyrov wurde  Avdorkhanov Ende Juli 2012 im Rahmen einer Sonderoperation von FSB-Offizieren für Inguschetien im Dorf Galashki zusammen mit seinem Bruder Ibrahim u. einem engen Kämpfer namens Ajub Khaladov liquidiert. Laut s. Junus-Bek Evkurov starben alle 3 durch unachtsamen Umgang mit Sprengstoff. Die Nachricht vom Tod Avdorkhanovs wurde von den Angehörigen des Feldkommandanten bestätigt.)

AVDOTINA, Aleksandra Anatolevna
(russ.
Richterin des
Presnenskij-Bezirksgerichts in Moskau, die per Dekret des Präsidenten RF vom 23. Okt. 2017 zur Strafrichterin des Bezirks Presnenskij der Stadt Moskau ernannt wurde. Zu Beginn ihrer Tätigkeit an diesem Gericht befasste sich die junge Richterin mit hochkarätigen Kriminalfällen. Ihr wird von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, "Ausübung polit. Repression unter Ausnutzung ihrer offiziellen Position" vorgeworfen. So beteiligte sich Avdotina an der strafrechtl. Verfolgung von Oppositionellen im "Moskauer Fall“ von 2019, die gegen die Weigerung der Behörden protestierten, unabhängige Kandidaten für die Wahlen zur Moskauer Stadtduma zuzulassen. Der entsprechende friedliche Protest am 27. Juni 2019 gipfelte in einer brutalen Auflösung durch die Polizei u. die russ. Nationalgarde sowie etwa 1500 Festnahmen. Am 2. Aug. liess Richterin Avdotina den Studenten u. Blogger Egor Zhukov, den Aktivisten Kirill Zhukov u. Aleksej Minjailo, Volontär des Stabs von s. Ljubov Sokol, wegen „Organisation u. Teilnahme an Unruhen“ verhaften. Infolgedessen erhielt Egor Zhukov 3 Jahre Gefängnis auf Bewährung für seine Videos auf YouTube, Kirill Zhukov wurde zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er versucht hatte, den Helm eines der Beamten zu heben; das Verfahren gegen Minjailo wurde eingestellt.)

AVEN, Pjotr Olegovich II III IV / V VI VII VIIIa VIIIb IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII (1955-, sowjet. bzw. russ. Physiker-Mathematiker, Ökonom u. ehem. Politiker, kremlnaher Top-Oligarch u. internationaler Geschäftsmann mit russ. u. lettischer Staatsbürgerschaft. Absolvent einer Moskauer Physik- u. Mathematikschule u. der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Moskauer Staatsuniversität MSU, Diplom an der Abteilung für mathemat. Methoden der Wirtschaftsanalyse u. Promotion in Wirtschaftswissenschaften mit einer Dissertation im Fachgebiet "Mathemat. Methoden der Wirtschaftsforschung“. Er war ein Schüler des Akademkerin S.S. Shatalin, arbeitete am Institut für Systemforschung des Staatskomitees für Wissenschaft u. Technologie u. der AdW der UdSSR, sowie im selben Büro mit s. Egor Gajdar. 1991-2 war Aven 1. stv.  Aussenminister der RSFSR, Vorsitzender des Ausschusses für Aussenwirtschaftsbeziehungen der RSFSR, Minister für Aussenwirtschaftsbeziehungen RF in der Regierung Gajdar sowie Vertreter des Präsidenten RF Elcyn für die Beziehungen zu den Industrieländern. Wie Aven sich erinnerte, zählte die erste postkommunist. Regierung Russlands bei der Durchführung von Reformen auf westliche Hilfe u. sei enttäuscht u. schockiert gewesen, als der IWF dem Land 1992 nur 1 Mrd. USD zur Verfügung stellte, während die USA dem krisengeschüttelten Mexiko 1990 ad hoc 40 Mrd. USD zuwiesen. Der 1. stv. MP Egor Gajdar stellte Aven in seinen Memoiren zum Zeitpunkt seiner Ernennung zum Minister als einen Mann ohne Erfahrung mit bürokrat. Arbeit" dar, der durch „Nervosität u. häufige Stimmungsschwankungen extrem verwundbar" gewesen sei u. dass er, Gajdar, mit Elcyn regelmässig über die Frage gesprochen habe, Aven zu ersetzen. Aven möge ein guter Spezialist sein, aber ... er ist kein Minister.“ 1993 war Aven Mitglied der Partei "Wahl Russlands" u. deren Kandidat für die Staatsduma RF.
Danach trat Aven in die Geschäftswelt ein. Er war zunächst Gründer u. CEO einer Beratungsfirma u. wurde 1994 Mitglied des Aufsichtsrats des Konsortiums "Alfa Group" u. gleichzeitig Präsident der "Alfa-Bank" u. 2011 ihr Vorstandsvorsitzender /bis 2022/. 2004 ernannte das Magazin Institutional Investor Aven zum besten Finanzdienstleistungsmanager Russlands. 2006 wurde er Vorstandsmitglied der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer RSPP. 2007 wurde er zum Vorsitzenden des Russ.-Lettischen Wirtschaftsrates gewählt, den er 2017 verliess. Seit 2011 ist er Mitglied des Präsidiums des russ. Rats für internationale Angelegenheiten.

2013 gründete Aven mit seinem Partner s. Mikhail Fridmann die Investmentfirma "LetterOne Holdings S.A." in Luxembourg u. wurde Mitglied des Verwaltungsrats. Ausserdem wurde er Vorstandsvorsitzender des Fintech-Unternehmens "ABH Holdings", dem die Alfa-Bank bzw. einige ihrer Töchter angehören, mit Hauptsitz in den Niederlanden.
2017 reichte Aven zusammen mit seinen Partnern s. Mikhail Fridman u. s. German Khan, eine Klage wegen Verleumdung gegen "BuzzFeed" ein, weil dieses Medienportal das nicht überprüfte Russland-Dossier Donald Trumps veröffentlicht hatte, in dem Finanzbeziehungen u. Absprachen mit Putin behauptet wurden. Im gleichen Jahr reichten Aven, Fridman u. Khan eine Verleumdungsklage gegen das private Ermittlungsunternehmen "Fusion GPS" u. dessen Gründer Glenn Simpson ein, der den ehem. MI6-Agenten s. Christopher Steele mit der Erstellung des Dossiers beauftragt hatte, um das Dossier unter Journalisten zu verteilen u. die Veröffentlichung zuzulassen. 2018 veröffentlichte der Kreml eine Erklärung, in der er feststellte, dass Aven, Fridman u. Khan keine Interessen Putins oder der russ. Regierung vertraten. Die Erklärung folgte nach einem Treffen zwischen dem Kreml, Aven u. Fridman. Im April 2018 reichten Aven, Fridman u. Khan beim Obersten Gerichtshof des Districts of Columbia eine Verleumdungsklage gegen Steele ein, wobei die Klage abgewiesen wurde. 2018 reichten die Anwälte von Aven, Fridman u. Khan eine weitere Klage gegen die Ermittlungsfirma "Fusion GPS" u. den Gründer Glenn Simpson ein, in der sie eine Verleumdung aus dem Steele-Bericht monierten. Der US-Bezirksrichter hat bis dato jedoch noch nicht über die Klage entschieden. Zusammen mit den Partnern der Alfa-Bank, Fridman u. Khan erhob Aven in Grossbritannien Klage wegen Verleumdung gegen "Orbis Business Intelligence", Steeles privates Geheimdienstunternehmen. Im Juli 2020 forderte Richter Warby von der Queen's Bench Division des brit. High Court of Justice Steele auf, Aven u. Fridman Schadenersatz zu zahlen, weil Steele behauptete, sie hätten Putin „grosse Mengen illegalen Bargeldes" geliefert, als Putin stv. Bürgermeister von St. Petersburg war. Richter Warby erklärte, dass die Behauptung „nachweislich falsch" sei, u. gewährte den Schadenersatz als Entschädigung für „den Verlust von Autonomie u. für den Reputationsschaden, der durch Pflichtverletzungen verursacht wurde". Der Richter erklärte, dass Steeles Dossier auch fälschlicherweise behauptete, Aven u. Fridman hätten Putin aussenpolit. informell beraten. Wie aus der Gerchtsentscheidung vom Aug. 2020 hervorgeht, wies der Richter an, den Inhalt des Berichts zu korrigieren sowie Friedman u. Aven 18 Tsd. £ als Entschädigung zu zahlen.

Aven lehrt als Professor an der Wirtschaftshochschule Moskau, Mitglied des Kuratoriums dieser Schule u. Mitglied des Kuratoriums der Russ. Olympioniken-Unterstützungsstiftung. Als Fan des Fussballvereins "Spartak Moskau" ist er seit 2015 Mitglied des Vereinsvorstands. Autor von wissenschaftl. Arbeiten u. Artikeln zu Wirtschaft u. Handel, die von führenden Medien zitiert werden.
Wohltätigkeit: Aven wird in der Presse als Kunstkenner u. Philanthrop erwähnt. Seit 2014 Co-Vorsitzender des Kuratoriums des Puschkin-Staatsmuseums der Schönen Künste in Moskau. Im Rahmen der 2008 von Pjotr u. Elena Aven gründeten Wohltätigkeitsstiftung "Generation" werden „Kindergesundheit, Projekte im Bereich des kulturellen Austauschs zwischen Lettland u. Russland unterstützt sowie Stipendien u. Förderungen im Bereich der Wissenschaft vergeben“. Dank der Unterstützung der Stiftung fanden in Riga Konzerte russ. Musiker u. Schauspieler statt. Eine der bedeutendsten Stiftungsgeschenke ist ein Konzertflügel von Steinway&Sons im Wert von 120 Tsd. Euro für Maestro Raimonds Pauls. Die Stiftung unterstützt auch das Krankenhaus in Madona mit moderner Ausrüstung. Zusammen mit s. Roman Abramovich, s. Viktor Vekselberg u. s. Arkadij Volozh finanziert er das Jüdische Museum u. Zentrum für Toleranz in Moskau.

Vermögen:
Laut dem Magazin Forbes belegte er 2021 mit einem Privatvermögen von 5,3 Mrd. USD den 30. Platz in der Liste der 200 reichsten Geschäftsleute Russlands. Im Nov. 2022 wurde der aktuelle Stand mit 4,3 Mrd. USD angegeben. Da Aven auch Bürger der Republik Lettland ist, gilt er als reichster Bürger Lettlands. Gemäss "Bloomberg" sank sein Vermögen 2022 von 6,4 Mrd. auf 5,3 Mrd. USD.
Vorwürfe: Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem
"Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, werden Aven "Ausnutzung der Amtsstellung für kriminelle Zwecke, Korruption, Wirtschaftsdelikte u. grobe Einmischung in die Angelegenheiten eines fremden Staates" vorgeworfen. 1. Die Medien veröffentlichten Informationen darüber, dass Aven eine wichtige Rolle bei der Lobbyarbeit bei der Regierung RF für eine Entscheidung über eine drastische Erhöhung der Zölle auf importierte Autos spielte, was für das Unternehmen "LogoVAZ" von s. Boris Berezovskij von Vorteil war. 2. 1998 beschuldigten Journalisten der Zeitung Sovershenno sekretno Pjotr ​​Aven, illegal eine staatliche Datscha zu einem reduzierten Preis erworben zu haben, ohne dass darauf Steuern erhoben wurden. 3. 1997 beschuldigte Viktor Palij, Ex-Chef von "Nizhnevartovskneftegaz, einer Tochtergesellschaft von "TNK", die Strukturen der "Alfa-Bank" der räuberischen u. illegalen Privatisierung von TNK. 4. Im April 2019 veröffentlichte das US-Justizministerium eine bearbeitete Version des Berichts von Sonderermittler Robert Mueller über die Einmischung des Kremls in US-Wahlen. In dem Dokument heisst es: Pjotr Aven, Miteigentümer der "Alfa Group" u. Mitbegründer der Investmentgesellschaft "LetterOne", habe ausgesagt, dass er Ende 2016 dem russ. Präsidenten Putin versprochen habe, zu versuchen, einen Kommunikationskanal zwischen Moskau u. dem Team von s. Donald Trump aufzubauen. Nachdem Trump gewählt worden war, beauftragte Aven Richard Barth, Vorstandsmitglied von "Letter One", mit der Suche nach Kontakten in der Übergangsverwaltung. Diese Anweisung sei kurz nach Putins Treffen mit Top-Geschäftsleuten im Kreml u. wenige Wochen nach Avens Einzelgespräch mit dem russ. Führer erteilt worden.
Westl. Sanktionen:
2018 wurde er auf die sog. "Kreml-Liste“ des US-Finanzministeriums Putin nahestehender Unternehmer gesetzt. Nach dem Beginn des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde Pjotr Aven zusammen mit seinen Partnern s. Mikhail Fridman u. s. German Khan auf die Sanktionslisten mehrere Länder gesetzt. In der Begründung des Sanktionsbeschlusses des Rates der EU von Ende Feb. 2022 heisst es in Bezug auf Aven u.a.: „Pjotr ​​Aven ist einer der engsten Oligarchen von s. Vladimir Putin. Er ist ein Hauptaktionär der "Alfa Group", zu der auch eine der grössten russischen Banken, die "Alfa Bank", gehört. Er ist einer von rund 50 wohlhabenden russ. Geschäftsleuten, die sich regelmässig mit Vladimir Putin im Kreml treffen. Seine Freundschaft mit Putin reicht bis in die frühen 1990er Jahre zurück u. funktioniert nicht unabhängig von den Forderungen des Präsidenten. ... Er ist auch als besonders enger Freund von "Rosneft"-CEO s. Igor Sechin bekannt, einem wichtigen Verbündeten Putins. Die älteste Tochter Putins, Marija, leitete das Wohltätigkeitsprojekt "Alfa-Endo", das von der "Alfa-Bank" finanziert wurde. Im März 2022 verhängte UK/GB Sanktionen gegen Pjotr Aven mit der Erklärung, dass er zusammen mit anderen Unternehmern aus Russland „die russ. Regierung begünstigt oder unterstützt“ habe. Aven sei „ein enger Mitarbeiter von Putin u. stehe daher mit einer Person in Verbindung, die an der Destabilisierung der Situation in der Ukraine u. der Bedrohung ihrer territorialen Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit beteiligt ist”. Darüber hinaus wird bei der Begründung der Sanktionsentscheidung gegen Aven behauptet, dass er zusammen mit seinem Geschäftspartner Fridman eine aktive Rolle bei den Bemühungen der russ. Führung spielt, die nach 2014 gegen Russland verhängten Sanktionen aufzuheben. Auch Australien u. Kanada verhängten persönl. Sanktionen gegen Aven. Aven u. Fridman nannten die Vorwürfe der EU verleumderisch u. kündigten an, sie „mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln“ anzufechten. Laut TASS wurde Ende Mai 2022 unter Berufung auf „eine Quelle in der Nähe seines Umfelds“ ein Strafverfahren gegen Pjotr Aven im Zusammenhang mit der Verletzung der gegen ihn verhängten Sanktionen eingeleitet, ohne über eine offizielle Bestätigung zu verfügen. Im Juli milderte ein Londoner Gericht die Entscheidung, einige Aven-bezogene Konten einzufrieren. Im Okt. 2022 gaben die britischen Behörden einen Teil von Avens Geldern frei. Aven lebt mit seiner Familie in London, GB. Im April 2024 hob der EU-Gerichtshof in erster Instanz Sanktionen gegen Aven und Fridman auf mit der Begründung, der EU-Rat habe keine ausreichenden Belege dafür geliefert, warum die beiden russ. Oligarchen auf die Sanktionsliste gesetzt wurden. Der Rat hatte diese Massnahme u.a. damit begründet, dass Aven u. Fridman mit dem Präsidenten RF in enger Verbinden stünden u. russ. Entscheidungen u. Handlungen unterstützt hätten, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität u. Unabhängigkeit der Ukraine bedrohten /II III IV V/.) 04.24

AVKSENTEVA, Serdana Vladimirovna II III IV V VI VII (1970-, russ. Historikerin, Verwaltungsfachfrau u. Politikerin in Jakutien. Absolventin der Fakultät für Geschichte u. Recht der Staatl. M.K. Ammosov-Universität Jakutsk mit einem Abschluss als Geschichtslehrerin, u. der Fernöstlichen Akademie für Staatsdienst mit einem Abschluss in Staats- u. Gemeindeverwaltung. Ehem. Bürgermeisterin von Jakutsk, Republik Sakha-Jakutien. Ausserdem war/ist sie als Direktorin einer Handelsfirma tätig. Im Sept. 2018 wurde sie bei den Parlamentswahlen zur Leiterin eines Jakutsker Stadtbezirks von der Jakutsker Regionalabteilung der "Partei der Wiedergeburt Russlands" gewählt, blieb jedoch selbst parteilos. Sie gewann die Wahl vor ihrem engsten Rivalen, einem Vertreter der kremlnahen Partei "Einiges Russland", u. übernahm als erste Frau das Amt des Bürgermeisters von Jakutsk. Nach ihrem Amtsantritt wurde Avksenteva die Mitgliedschaft in der Kremlpartei "Einiges Russland“ verwehrt, obwohl sie sich den Reihen der "Unterstützer“ dieser Partei anschloss. Zur Erklärung sagte sie: „Ich musste klarstellen, dass Jakutsk keine oppositionelle Stadt u. ich keine oppositionelle Bürgermeisterin bin.“ Ihre Amtszeit war mit einigen grösseren u. kleineren Skandalen behaftet. Um Haushaltsmittel zu sparen, versteigerte sie im 1. Jahr ihrer Amtszeit Dienstwagen von Beamten, verweigerte die Finanzierung von teuren Veranstaltungen, d.h. von Aktivitäten der Aussen- u. Öffentlichkeitsarbeit, von Empfängen von Delegationen u. von Dienstreisen. Anstelle eines Porträts von s. Vladimir Putin hängte die Bürgermeisterin in ihrem Büro ein Foto auf, auf dem Menschen zu sehen waren, die die jakut. Sommerferien "Ysyach" feiern. Im März 2020 ereignete sich in einem überbelegten jakut. Tierheim ein Vorfall mit der Massentötung von Tieren, bei denen Tollwut diagnostiziert wurde. Der Vorfall löste Empörung bei Tierschützern aus u. liess Avksenteva in den sozialen Medien an angreifen. Im Juli 2020 stimmte Avksenteva gegen die Putinsche Verfassungsänderungen. Im Nov. 2020 initiierte sie auf der Suche nach Geld für die Stadt den Verkauf des Bürogebäudes des Bürgermeisters, um das Budget aufzustocken, u. plante, Beamte an den Stadtrand zu versetzen. Die Reaktionen waren unterschiedlich: Während die meisten Stadtbewohner die Idee schlecht fanden, wurde sie von Politikwissenschaftlern für ein PR-Gag gehalten. Gleichzeitig berichtete sie darüber, dass die Beamten auf Dienstwagen verzichten u. auf das Taxi umsteigen sollten. 2020 bewertete die Mehrheit der Einwohner Jakutsks - 50% - die Arbeit des Bürgermeisteramts in diesem Jahr negativ u. nur 42% positiv. Am Ende des Jahres sank ihre persönl. Bewertung bei Umfrageteilnehmern von 70% im Jahr 2018 auf 23%. Während ihrer Amtszeit wurde das Büro der Bürgermeisterin von Jakutsk mehrmals von Sicherheitsbeamten durchsucht. Im Jan. 2021 kündigte sie den Rücktritt vom Amt des Bürgermeisters der Stadt aus gesundheitl. Gründen an. Ihre Entscheidung wurde von der Jakutsker Stadtduma bestätigt. Die Medien äusserten wiederholt den Standpunkt, dass auf Avksenteva pollt. Druck ausgeübt wurde, um ihre Nominierung bei den Wahlen zur Staatsduma RF im Herbst 2021 zu verhindern. Im Juli 2021 wurde Avksenteva auf dem 3. Kongress der Partei "Neue Leute" für die Staatsduma-Wahlen vom Sept. 2021 nominiert, auf Platz 2 der föderalen Parteiliste hinter dem Parteiführer Aleksej Nechaev. In die Amtszeit Avksentevas fiel auch die "Affäre s. Aleksandr Gabishev", wobei sie die repressive Behandlung des oppositionellen Schamanen kritisierte. Im Ausland genoss Avksenteva eine gewisse Bewunderung: Ihre Arbeit, ihre anfängliche Popularität als Bürgermeisterin von Jakutsk u. ihr atypischer Führungsstil" einer Politikerin für Russland wurden im Nov. 2019 von der einflussreichen brit. Wochenzeitung The Economist gewürdigt. Nachdem Russland im Feb. 2022 die Unabhängigkeit der "Volksrepubliken" von Doneck u. Lugansk anerkannt hatte u. Avksenteva sich selbst für eine bewaffnete Invasion in der Ukraine ausgesprochen hatte, geriet sie auf die Sanktionslisten der der Ukraine, von EU, GB, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan u. Schweiz.)

AGAEV, Abu-Bakar (Vakha) Abuevich II III  IV V VI VII (1953-2020, gew. sowjet. bzw. russ. Historiker-Ökonom, Geschäftsmann, Mäzen u. Staatspolitiker tschetschen. Nationalität; geboren in der Kasachischen SSR in einer Familie, die 1944 von der Tschetschen.-Ingusch-ASSR nach Kasachstan deportiert wurde. Absolvent der Fakultät für Geschichte der nach L.N. Tolstoj benannten Staatsuniversität von Tschetschenien-Inguschien in Groznyj, u. der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des Moskauer Genossenschaftsinstituts Centrosoyuz. Im Dez. 2011 wurde er als Abgeordneter der 6. Staatsduma RF als KPRF-Vertreter aus dem Krasnojarsker Land gewählt, in der er stv. Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für Vermögensfragen war. 2013 wurde ihm für sein persönl. Beitrag zur sozioökonom. Entwicklung der Region der Titel "Ehrenbürger der Tschetschenischen Republik" verliehen. 2016 wurde er als KPRF-Vertreter als Abgeordneter der 7. Staatsduma RF wiedergewählt. Gestorben im Sept. 2020 in Moskau an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Sein Sohn Bekkhan Vakhaevich Agaev war Abgeordneter der 6. Staatsduma RF als Vertreter der kremlnahen Partei "Einiges Russland". Im Zusammenhang mit seiner Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine unterliegt er den Sanktionen von EU, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan, GB, Ukraine u. Schweiz, weil er für die Resolution Nr. 58243-8 "Aufruf der Staatsduma RF an den Präsidenten RF V. Putin über die Notwendigkeit, die Volksrepubliken Doneck u. Luhansk anzuerkennen“, stimmte u. daher polit. Massnahmen traf, die die territoriale Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit der Ukraine untergraben u. die Ukraine weiter destabilisierten.)

AGALAKOVA, Zhanna Leonidovna II III IV V VI VII VIII IX X XI (1965-, sowjet. bzw. russ. Journalistin, ehem. Sonderkorrespondentin, TV-Moderatorin. Absolventin der Fakultät für Journalismus der MSU. Nach dem Studium arbeitete sie als Korrespondentin im TV-Studio des Innenministeriums der UdSSR. 1999-2022 arbeitete sie beim "Ersten Kanal" des russ. Staatsfernsehens. Im Mai 2000 gab sie die Ergebnisse der Abstimmung der russ. Fachjury beim "Eurovision Song Contest" 2000 in Stockholm bekannt. 2000-2 moderierte sie zusammen mit s. Vladimir Pozner die Sendung "Vremena" im "Ersten Kanal". Ab Sept. 2005 war sie Korrespondentin des "Ersten Kanals" in Paris, 2013-19 Sonderkorrespondentin des "Ersten Kanals" in New York. Ab Aug. 2019 arbeitete sie wieder in Paris. Die aus Kirov stammende Journalistin war 2002 Trägerin des nationalen TV-Preises "TEFI" in der Nominierung "Moderator des Informationsprogramms" u. wurde mit dem "Orden der Freundschaft" u. 2006 der "Medaille des Verdienstordens für das Vaterland II. Grads" ausgezeichnet. Agalakovas letzter Bericht im "Ersten Kanal" wurde am 17. Feb. 2022 veröffentlicht. Am 3. März reichte sie inmitten der russ. Invasion in der Ukraine beim Sender aus Protest ihren Rücktritt ein u. wurde am 17. März offiziell entlassen. Am 22. März nannte sie auf einer Pressekonferenz bei "Reporter ohne Grenzen" in Paris dieses Ereignis als Grund für ihren Rücktritt bzw. ihre  Entlassung. Ihrer Meinung nach wurde das russ. TV für Kreml-Propaganda missbraucht. Sie sehen nur den Machtapparat", sagte die 56-Jährige, die die Sowjetzeiten noch erlebt hatte. Gleichzeitig kritisierte sie, dass im Westen die russ. Kultur erstickt u. getötet" werde - was freilich blanker Unsinn ist. Von der Absicht Putins, die ukrain. Kultur zu zerstören, kam von ihrer Seite kein Wort über die Lippen.)

AGALAROV, Araz Iskender II III IV V VI VII (1955-, sowjet. bzw. aserbaidschan.-russ. Elektroingenieur, USD-Milliardär, Geschäftsmann-Oligarch. Absolvent des Polytechn. Instituts in Baku mit einem Abschluss als Ingenieur für elektron. Computer. Kritiker des Putin-Regimes wie das "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, werfen ihm "kriminelle Verbindungen, Vetternwirtschaft, illegale Landnahme u. Einmischungsversuche in die US-Präsidentschaftswahlen" vor. 2008 gab es Veröffentlichungen über die Raider-Landnahme bei Bauern u. einkommensschwachen Einwohnern des Bezirks Istra im Gebiet Moskau durch Agalarovs Strukturen zum Bau eines Elitewohndorfes u. des grössten Golfplatzes Europas. Bewohner des Dorfs Voronino beschwerten sich, dass „die Mitarbeiter von "Crocus International" moralischen Druck auf die Anwohner ausüben, von denen viele bereits gezwungen waren, ihre Häuser zu verkaufen". Die Leute würden einfach aus ihren Häusern „verdrängt“ u. ihr Schicksal habe niemanden interessiert. 2017 berichtete die New York Times, dass Araz Agalarovs Sohn s. Emin Agalarov eine Rolle als Vermittler zwischen der russ. Anwältin s. Natalja Veselnickaja u. s. Donald Trumps Mitarbeitern gespielt habe, wobei man sich im Trump Tower in New York traf. Diese Episode wurde zu einem der Themen in s. Robert Muellers Untersuchung der angeblichen russ. Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen von 2016. 2018 reichte die Demokrat. Partei der USA eine Klage ein, in der den Agalarovs die Beteiligung an einer Verschwörung zum Hacken des Computersystems der Partei vorgeworfen wurde. Im Herbst desselben Jahres wurden alle Handelskonten der Unternehmen der Agalarovs in den USA geschlossen. Agalarov ist einer von vielen russ. "Oligarchen", die vom sog. CAATSA-Gesetz der USA von 2017 tangiert sind, weil die Agalarovs sich in die US-Wahlen von 2016 mit russ. Propaganda eingemischt haben sollen, um den Sieg der demokrat. Kandidatin Hillary Clinton zu verhindern.)

AGALAROV, Emin II III IV V VI (1979-, Sohn von s. Aras Agalarov, Finanzökonom, Geschäftsmann, international bekannter Sänger aserbaidschan. Herkunft. 1994-2001 lebte er in den USA, wo er das Marymount Manhattan College, New York, mit einem Bachelor in BWL, Bereich Finanzwesen, absolvierte. 2016 unternahm Emin zum ersten Mal eine grosse Tournee durch 50 Städte Russlands. Im Zusammenhang mit internationalen Schönheitswettbwerben u. der Wahlhilfe zugunsten des US-Präsidentschaftskandidaten s. Donald Trump fanden 2016 mit der Vermittlung der russ. Anwältin s. Natalja Veselnickaja fragwürdige Kontakte zwischen Emin u. seinem Vater Araz u. Trumps Umfeld, insbes. zu s. Jared Kushner u. s. Paul Manafort, im Trump Tower in New York statt. Nach dem Treffen überwies Agalarov 1,2 Mln. USD an eine von Emin kontrollierte Bank in New Jersey, eine Überweisung, die von den US-Strafverfolgungsbehörden untersucht wurde. 2019 u. 2020 wurde er in die Forbes-Bewertung "40 erfolgreichste Stars des Showbusiness u. des Sports unter 40" aufgenommen u. belegte die Plätze 23 bzw. 29.)

AGARUNOV, Dmitrij Gavrilovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII (1968-, russ. Informatiker u. Technologieunternehmer. Studium an der Moskauer Staatl. Technischen Bauman-Universität. Später setzte er seine Ausbildung fort, so an der Stockholm School of Economics in Russland, der Stanford Business School u. am Massachusetts Technological Institute. In den 1990er Jahren war er im Import u. Einzelhandel von Videospielen u. Konsolen tätig. Gründer u. Leiter des Medienunternehmens "Gameland", das in verschiedenen Jahren Zeitschriften herausgab. 2013 schloss "Gameland" die meisten Papiermagazine u. konzentrierte sich auf Projekte, die der Cybersicherheit gewidmet sind, u. auf die Online-Verbreitung spezialisierter kostenpflichtiger Inhalte. Ausserdem trat Agarunov als Hacker in Erscheinung. Seit vielen Jahren bloggt er im LiveJournal, in dem er seine persönl. Berufserfahrungen, Erfolge u. Schwierigkeiten mit einer Vielzahl v. Unternehmern u. interessierten Personen teilt. Derzeit ist dennoch Facebook die von ihm am häufigsten genutzte Plattform. Agurunov, der sich zum Judentum bekennt, gründete 2008 ein jüdisches Gemeindezentrum im Moskauer Stadtteil Khamovniki.)

AGASHIN, Denis Vladimirovich II III IV V VI VII VIII IX (1975-, russ. Finanzökonom, Geschäftsmann u. ehem. Staatspolitiker. Ab 1998 war er als Generaldirektor der Interregionalen Finanzgesellschaft "Alfa" in Sarapul, Udmurtien, kaufmänn. Leiter der Izhevsker Brotfabrik u. Generaldirektor der Bäckerei tätig. Ab 2003 Generaldirektor der Udmurt. Brotgesellschaft, seit 2009 Generaldirektor der "Udmurt. Industrie-Holding". Absolvent eines Studiums in Finanzen u. Kredite an der Udmurt. Staatsuniversität von Izhevsk mit einer Dissertation zum Thema "Verbesserung der Effizienz der Zusammenarbeit im Getreideproduktekomplex der Region, basierend auf den Materialien der Udmurt. Republik", zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der Wirtschaftswissenschaften.
Politik: Wahl zum Abgeordneten des 3. u. 4. Staatsrats der Republik Udmurtien. 2008-9 Sekretär des Polit. Rats der Udmurt. Regionalabteilung der
kremlnahen Partei "Einiges Russland". 2009-10 Minister für Verkehr u. Strassenwesen der Republik Udmurtien. Im Nov. 2010 stimmte die Stadtduma von Izhevsk der Kandidatur von Denis Agashin für das Amt des Leiters der Verwaltung der Hauptstadt Udmurtiens zu. Im Okt. 2011 erschien im Internet ein Video, das eine Rede Agashins vor den Veteranenorganisationen von Izhevsk zeigte. Die Aufnahme wurde von Vertretern der KPRF gemacht u. dem stv. Leiter der udmurt. Sektion der "Partei der Patrioten Russlands" übergeben - im Rahmen der Vereinbarung über einen gemeinsamen Kampf gegen die Regierungspartei. In dem Video lud Agashin die Veteranen ein, für die Partei "Einiges Russland“ zu stimmen, u. erklärte, übrigens in Anwesenheit von Mitgliedern der Wahlkommission, dass die Finanzierung der Republik direkt von den Abstimmungsergebnissen abhängen werde. Die Reaktionen der Parteien waren heftig. Die Führung der Partei "Einiges Russland" distanzierte sich von den Aussagen Agashins, der auch Mitglied des Generalrats der Partei war, u. erklärte, dass er nicht als Abgeordneter der Partei sprach u. sein Treffen mit Veteranen "aus eigener Initiative" abhielt, was Agashin auch bestätigte. Gemäss s. Oksana Dmitrieva, der 1. stv. Vorsitzenden der Fraktion "Gerechtes Russland", entsprach diese Tat einer Untergrabung der Verfassungsordnung, weil Druck auf den Willen der Bürger ausgeübt worden sei. Der Vorsitzende der Partei "Jabloko", s. Sergej Mitrokhin, sprach von Bestechung der Wähler u. forderte in einem Telegramm an die Zentrale Wahlkommission die Bestrafung des entsprechenden Wahlverbands der Kremlpartei "Einiges Russland". Ausserdem appellierte er an den Generalstaatsanwalt u. forderte die Abgeordneten der Stadtduma von Izhevsk auf, den Rücktritt Agashins einzuleiten. Laut den Analysten der Website gazeta.ru spiegelte dieser Fall selbst für das moderne Russland" einen einzigartigen polit. Skandal wider. Auf der Website demagogiya.ru belegte Agashin bei der Abstimmung im Okt. den 1. Platz bei der Nominierung "illegale Kampagnen mit Elementen der Bestechung". Im Nov. 2011 befand das Leninskij-Bezirksgericht von Izhevsk Agashin wegen illegaler polit. Kampagnen für schuldig u. belegte ihn mit einer Geldstrafe von 2000 Rubel. Im Jan. 2012 ernannte das Magazin Svojo Delo Agashins Darbietung zum „Skandal des Jahres“. Die Washington Post führte den Skandal als Beispiel für die wachsende Rolle des Smartphones im polit. Leben der russ. Gesellschaft an, das zu einem kleinen Sieg im Kampf gegen Wahlverstösse in Russland beigetragen habe, was die wachsende Bedeutung der elektron. Überwachung zeige. Im Mai 2015 trat Agashin freiwillig von seinem Amt zurück u. kündigte seine Absicht an, im Herbst an den Stadtduma-Wahlen von Izhevsk teilzunehmen. Der Ex-Beamte stellte sich in der Tat als selbsternannter Kandidat auf, verlor aber gegen den Kandidaten der Partei "Einiges Russland".)

AGEEV, Viktor Nikolaevich / Mykolajovych II III IV (1959-, sowjet. bzw. ukrain. u. russ. Elektroingenieur u. Verwaltungsfachmann, Verwaltungsfachmann u. Krym-Politiker. Absolvent des Charkover Instituts für Mechanisierung u. Elektrifizierung der Landwirtschaft u. des Charkiver Regionalinstituts für öffentl. Verwaltung der Nationalen Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten der Ukraine mit Master-Abschluss in öffentl. Verwaltung. Nach einer Karriere als Elektroingenieur, Ingenieur u. Generaldirektor einer Firma wurde er 2002 als Abgeordneter des Obersten Rats der Autonomen Republik Krym ARK, Ukraine, gewählt u. 4 Jahre später als solcher wiedergewählt. Ab Mai 2006 war er Vorsitzender der Ständigen Kommission der Verchovna Rada der ARK für Industrie, Bau, Verkehr, Kommunikation sowie Brennstoff- u. Energiekomplex. 2007 erhielt Ageev den Titel "Verdienter Baumeister der Ukraine". Im Nov. 2010 übernahm Ageev das Amt des Bürgermeisters der Stadt Simferopol u. wurde im Sept. 2014 zum Vorsitzenden des Stadtrats von Simferopol gewählt, das Amt bekleidet er bis heute. Mitglied der "Partei der Regionen " u. "Einiges Russland".)

AGRAMUNT FONT DE NERA, Pedro II (1951-, span. Politiker. 2016-17 Vorsitzender der Europ. Volkspartei u. Vorsitzender der Parlamentar. Versammlung des Europarats PACE. Von Kritikern seiner Tätigkeit beim Europarat wurde ihm u.a. vorgeworfen, im Zusammenhang mit der sog. "Kaviar-Diplomatie“ eine zu grosse Nähe zu den Regimen in Aserbaidschan u. Russland zu haben u. in seiner Position als Berichterstatter Menschenrechtsverletzungen in Aserbaidschan zu decken. Ferner wurde ihm Beitrag zu Propaganda u. Desinformation vorgeworfen. So erklärte Agramunt während seiner PACE-Präsidentschaft, dass die umstrittene bzw. völkerrechtswidrige Annexion der Krym durch Russland von 2014 keine ausreichende Grundlage für die Aufrechterhaltung von Sanktionen gegen Russland darstelle. Im März 2017 hielt er sich zusammen mit russAbgeordneten u. einem Vizepräsidenten der Staatsduma RF in Syrien auf, wobei er das Flugzeug des russ. Verteidigungsministeriums benutzte, u. traf sich u.a. mit dem syrischen Machthaber s. Bashar al-Asad. Von der Parlamentar. Versammlung des Europarats wurde dies als beachtliche Leistung der Kremldiplomatie angesehen. In der Versammlung verlangten daraufhin Abgeordnete fraktionsübergreifend seinen Rücktritt. Da sich Agramunt aber weigerte zurückzutreten, entzog ihm das Präsidium im April 2017 das Vertrauen u. das Recht, Stellungnahmen im Namen des Rats abzugeben, sowie die Reisebefugnis. Nachdem ihm eine Amtsenthebung drohte, erklärte Agramunt schliesslich seinen Rücktritt.)

AGRANOVSKIJ, Dmitrij Vladimirovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII (1971-, russ. Jurist, kommunist. Politiker. Absolvent des Polytechnikums des Moskauer Gebiets u. der Jurist. Fakultät der MSU mit Spezialisierung in Verfassungsrecht. Seit 1996 als Rechtsanwalt tätig, begann er seine Laufbahn als Mitglied der Rechtsanwaltskammer des Moskauer Gebiets, Zweigstelle Elektrostal. Seit 2008 arbeitet er bei der Moskauer Anwaltskammer "Lipcer, Stavickaja u. Partner" u. wurde 2009 deren Direktor. Das Kollegium ist spezialisiert auf Strafsachen u. Fälle vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte EGMR. Als Mitglied des "Zentrums für Unterstützung des internationalen Schutzes" arbeitet er mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zusammen, gewann 14 Klagen.
Agranovskij wurde v.a. als Anwalt für viele Aktivisten polit. Organisationen, hauptsächlich der russ. Linken, d.h. Kommunisten, bekannt. Er vertrat Mitglieder der "National-Bolschewist. Partei Russlands", die 2004 an der Beschlagnahmung des öffentl. Empfangsbüros des russ. Präsidenten teilgenommen hatten, ferner ein Mitglied der "Linksfront", s. Leonid Razvozzhaev, sowie polit. Gefangene im "Fall Bolotnaja" u.a. 2009 verteidigte er Vera Basistova, eine "rote Menschenrechtsaktivistin“, die in den sog. "Odessa-Fall“ verwickelt war. 2010-12 vertrat er die Interessen der Zeitung Sovetskaja Rossija gegen zwei Klagen, die gegen sie eingereicht wurden. 2010-12 war er einer der Vertreter vor dem Europ. Gerichtshof im Fall der Klage "KPRF u. andere gegen Russland", um die Wahlen zur Staatsduma RF von 2003 anzufechten. Seit 2014 verteidigt Agranovskij russ. Staatsbürger, die in der Ukraine verhaftet wurden. So leitete er etwa den Fall von Marija Koleda, die im April vom SBU in der Ukraine festgenommen u. später im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen wurde. Ausserdem leitete er den Fall Andrej Sokolovs, der vom SBU in der Ukraine festgenommen u. später freigelassen wurde u. nach Russland zurückkehrte. 2015 verurteilte Agranovskij s. Aleksej Navalnyj wegen Lüge. 2019 leitete er auch den Fall zur Klage von s. Oleg V. Deripaska gegen s. Gennadij A. Zjuganov, wobei eine bedingungslose Vergleichsvereinbarung zwischen den illustren Streitparteien geschlossen werden konnte.
Ratings: 2004 wurde er von der Redaktion der Zeitschrift Profile in die Liste der 40 bekanntesten Anwälte Russlands aufgenommen. Laut Magazin GQ von 2012 gehörte er zu den 20 einflussreichsten Anwälten Russlands. Gemäss der Website http://viperson.ru von 2014 belegte er den 59. Platz, 2018 den 54. Platz im Rating der russ. Anwälte. Im April 2021 belegte er laut der Website All-Russian Rating "Best Lawyers“ den 19. Platz in der Gesamtrangliste der besten Anwälte Russlands, den 16. Platz in der Strafsachen-Rangliste u. den 2. Platz in der Rangliste der Anwälte, die Fälle beim EGMR führen. In der Rangliste der renommiertesten Anwälte Russlands, die im Juli 2019 vom "Institut für die Entwicklung der Rechtskultur u. -kommunikation" erstellt wurde, belegte er den 3.-4. Platz in Bezug auf die Gesamtpunktzahl. Für seine Arbeit u. Leistungen erhielt er Preise, Orden, Auszeichnungen u. Dankesschreiben aller Art.
Politik: Mitglied der KPRF seit 1994, Mitglied-Kandidat des ZK KPRF. Seit 1997 stv. Stadtrat der Stadt Elektrostal, Moskauer Gebiet - wiedergewählt 2001, 2005, 2010 u. 2015, Vorsitzender der Kommission für Rechtsfragen. Assistent des 1. stv. Vorsitzenden der Staatsduma RF I.I. Melnikov von der KPRF. Träger der Orden des ZK KPRF "Partei-Tapferkeit“ u. "Für Verdienste um die Partei“. Als patriot. Publizist ist er Autor von über 300 Artikeln in den den Linken u. russ. Kommunisten nahestehenden Zeitungen Zavtra u. Sovetskaja Rossija. Seit Feb. 2013 moderiert er auch eine gesellschaftspolit. Sendung auf dem Kanal "Rote Linie".
Kritik: Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem
"Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird Dmitrij Agranovskij "Zusammenarbeit mit russ. Sonder- bzw. Geheimdiensten, Unterstützung bei Repressionen gegen die liberale Opposition u. Anfachung der antiukrain. Hysterie" vorgeworfen. Mit der Verschärfung der Diktatur in Russland unter Putin driftete der "rote Anwalt“ Dmitrij Agranovskij allmählich vom Regime-Protest zur Zusammenarbeit mit den staatl. Behörden ab. Die gemeinsamen Interessen von Agranovskij u. dem Kreml manifestierten sich in der Strategie, den am Bolotnaja-Prozess Beteiligten Leonid Razvozzhaev zu schützen, der im Okt. 2012 von russ. Sonderdiensten in Kiev entführt u. nach Moskau gebracht wurde. Agranovskij zeigte sich im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine am eloquentesten als kremlfreundlicher Wächter mit roter Plakette. Als Berkut-Söldner in Kiev Demonstranten erschossen, beklagte er sich über die Weichheit der Regierung Janukovych. Nach dem Sieg der "Revolution der Würde" /Euromajdan/ wandte er sich offen gegen die territoriale Integrität der Ukraine u. unterstützte uneingeschränkt die kremlfreundlichen Gebilde der sog. "Volksrepubliken" von Doneck u. Luhansk, die von der ukrain. Regierung als terrorist. Formationen betrachtet werden. Über die Israelis äusserte er sich in seinem LiveJournal einmal wie folgt: Es ist notwendig, die Israelis zu vernichten - das ist so ein Haufen Banditen". Es ist bemerkenswert, dass im Gegensatz etwa zu s. Mark Fejgin, dem wegen "unethischer" Äusserungen formell der Anwaltsstatus entzogen wurde, Agranovskijs in Russland offenbar salonfähig gewordene wilde Rhetorik für die russ. Behörden bisher anscheinend keinen Stein des Anstosses bedeutete.)

AGURBASH, Nikolaj Georgievich II III IV (1954-, aus Jalta gebürtiger u. aus dem Donbass stammender sowjet. bzw. russ. Ökonom u. Unternehmer mit griech. Wurzeln. Absolvent der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der MSU. 1991 erste u. 2006 zweite Doktorarbeit. Mitglied der Russ. Akademie für Unternehmertum u. der International Academy of Management. 2002 heiratete er die belaruss. Popsängerin Lika Jalinskaja /s. Agurbash, Anzhelika im Belarus-Lexikon/, für die er produzierte u. allein für ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kiev, Ukraine, 2005, 5 Mln. USD investierte. Mit ihrem Beitrag "Love Me Tonight" erreichte sie im Halbfinale mit insgesamt 67 Punkten lediglich den 13. Platz u. konnte sich somit nicht für das Finale qualifizieren. Gründer u. Leiter des komplexen Unternehmens "Mortadel" mit Sitz im Dorf Nagornoe im Bezirk Puschkin im Moskauer Gebiet, Hersteller von Fleischprodukten u. Delikatessen. Das Unternehmen ist Träger der Auszeichnungen "Beste russ. Marke", „Bestes Unternehmen XXI" u. der Goldmedaille "Branchenführer". Im Rating 2010 der Top-Führungskräfte der Zeitung Kommersant belegte der Unternehmer den 4. Platz in der Kategorie "Herstellung von Konsumgütern". 2013 zahlte das Unternehmen zwei Bussgelder wegen der Verschmutzung des Flusses Tschjornaja mit Abfällen aus seiner Schweinefarm, überzeugte jedoch später den amtierenden Gouverneur des Gebiets Vladimir von seiner Unschuld. 2015-18 befand sich das Unternehmen in einer schwierigen finanziellen Lage, die jeweils zu Insolvenzverfahren führte. Nachdem ein hochkarätiger Konflikt zw. seiner Ehefrau s. Elvira Agurbash u. dem Grosseinzelhändler "Dixy" eskalierte, wurden die Fleischprodukte von "Mortadel" von allen Filialen der Kette boykottiert. Auf dem Höhepunkt des Konflikts kam es zu einer schmutzigen Verleumdungskampagne gegen das Unternehmen: Im Sommer 2017 berichteten die Medien, u.a. NTV u. Ren TV, über die angebliche Existenz von menschlichem DNA in den Würsten der Firma "Mortadel". Nach starker öffentl. Beachtung stellten sich die Informationen als Fake News heraus, die Originalveröffentlichungen mit Informationen über menschliche DNA in Würsten der Firma wurden entfernt u. die Autoren der Berichte entschuldigten sich bei der Firma. Dennoch blieb nach dem Skandal ein Nachgeschmack übrig, der "Mortadel" zumindest einen Imageschaden bescherte u. sich negativ auf den Verkauf der Würste auswirkte. Nikolaj Agurbash widmet sich der Philanthropie u. legt besonderen Wert auf die Schirmherrschaft der Russ.-Orthodoxen Kirche. s. Alexij II., Patriarch von Moskau u. ganz Russland, feierte 2004 Agurbashs Tätigkeit mit der Verleihung des Ordens "Daniil von Moskau" III. Grades, u. 2008 wurde ihm noch ein anderer Orden der Russ.-Orthodoxen Kirche verliehen. Unter der Leitung von Agurbash gibt es einen Fonds zur Förderung junger Talente, auf dessen Kosten Absolventen von Schulen im Moskauer Gebiet jährlich eine höhere Ausbildung erhalten. Agurbash hängt dem Grundsatz an: "Es kann keine Demokratie in Familie u. Geschäft geben.")

AGURBASH-KASENOVA, Elvira II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI (1975-, russ. Juristin, Unternehmerin u. Politikerin. Absolventin der Jurist. Fakultät der MSU. In den frühen 2000er Jahren arbeitete sie für eine grosse Firma namens "Mercury", deren Haupttätigkeit darin bestand, die Eröffnung teurer Markenboutiquen in Grossstädten zu überwachen. Seit 2013 ist sie Managerin in der landwirtschaftl. u. Lebensmittelherstellungsfirma "Mortadel" ihres Ehemanns s. Nikolaj Agurbash. 2017 wurde sie 1. Vizepräsidentin der Firma. Der Öffentlichkeit wurde sie v.a. dadurch bekannt, als sie die Preispolitik der Einzelhandelsketten im Föderationsrat RF scharf kritisierte. Als Verfechterin der Interessen der Kleinunternehmer sprach sie sich lautstark gegen Monopole u. hohe Aufschläge für Waren aus, die von grossen Einzelhandelsketten diktiert wurden. In diesem Zusammenhang ist sie auch wegen eines hochkarätigen Konflikts mit dem Grosseinzelhändler "Dixy" bekannt geworden. Elvira Agurbash wurde von der Partei "Allianz der Grünen" als Präsidentschaftskandidatin RF von 2018 aufgestellt, wurde von der Zentralen Wahlkommission jedoch nicht registriert.)


Neuster Stand: 02.23 (37)  Keine Garantie für Richtigkeit u. Vollständigkeit der Angaben.

  Fortsetzung s. A1a-2