Putin-Lexikon
Über 20 Jahre im Dienst der Information
Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland
______________________________
_________________________________________





PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN
Profiteure und Opfer des Putin-Regimes


B1 (V1) (Teil 1 Va-Vi)


VAGABOV, Magomedali Abdulgamidovich
(gew.
dagestan. Widerstandskämpfer, Rebell, Führer des militanten wahhabit. Untergrunds im Nordkaukasus, v.a. Dagestan u. Tschetschenien. Erhielt in Pakistan seine religiöse islamist. Ausbildung u. sein militär. terrorist. Training. Nach seiner Rückkehr setzte er seine kriminelle Karriere in Tschetschenien fort. Dort wurde er wegen „Organisation einer illegalen bewaffneten Formation“ zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt, aber bald amnestiert, u. ging erneut nach Pakistan zur weiteren Ausbildung als Terrorist. Danach sollte er wieder nach Tschetschenien zurückkehren, verblieb 2005-6 jedoch in Dagestan, wo er militante Gruppen bildete u. die Bewohner zum Dschihad aufrief. Inzwschen war Bagabov, der darginischer Nationalität war, 8. Emir u. Oberster Qadi des "Vilayat Dagestan" geworden. Das Nationale Anti-Terror-Komitee NAC Russlands führte ihn als „zweite Person in der Hierarchie des Kaukasus-Emirats“ auf seiner Fahndungsliste. 2010 beteiligte er sich an der Organisation von Terroranschlägen in der Moskauer U-Bahn, bei denen 40 Menschen starben u. 88 verletzt wurden. Im Aug. 2010 wurde er zusammen mit vier anderen Militanten von Beamten des FSB der Republik Dagestan in seinem Haus im Dorf Gunib umzingelt. Auf das Angebot der FSB-Kräfte, sich zu ergeben, eröffneten die Terroristen das Feuer mit automat. Waffen, wobei sie bei dem anschliessenden Gefecht getötet wurden.)

VADALOV, Aslambek Ilimsultanovich (auch bekannt unter seinem Namen "Emir Aslambek", tschetschen. Rebellenführer, der im Nordkaukasus kämpft. Nach Ausbruch des Ersten Tschetschenienkrieges 1994 schloss er sich den Separatistenkämpfern aus Gudermes an. 1999 schloss er sich nach der erneuten Invasion Tschetscheniens durch Russland im Herbst Khattabs arabischen Mudschaheddin in Tschetschenien an. Nach den Kämpfen um Argun u. Gudermes zog sich Vadalovs Einheit in die Bergbezirke Vedeno u. Nozhaj-Jurt zurück, um Guerilla-Angriffe auf russ. Sicherheitskräfte zu starten. 2000 kehrte Vadalov nach Ishkoj-Jurt zurück u. schloss sich einer kleinen lokalen Guerilla-Truppe an; die Einheit operierte sowohl unabhängig als auch in Zusammenarbeit mit anderen Rebellenformationen, einschliessl. der Teilnahme am Angriff vom 17. September 2001 auf Gudermes. In den nächsten Jahren erlitt die Separatistenbewegung erhebliche Verluste, aber Vadalov konnte sich hauptsächlich durch seine Überlebensfähigkeiten auszeichnen. Als solcher wurde er zum stv. Kommandeur der Region Gudermes der tschetschen. Streitkräfte unter Emir Askhab ernannt. Obwohl es dieser von ihm befehligten Einheit an Arbeitskräften fehlte, konnten seine Gruppe u. er zahlreiche kleine, aber bedeutende Angriffe gegen die russ. Sicherheitskräfte durchführen, insbes. um Ishkoj-Jurt. Nach dem Tod von Emir Askhab Anfang 2005 wurde Vadalov zum Kommandeur der Region Gudermes ernannt. Als fähiger Kommandeur kleiner Einheiten kämpfte Vadalov jedoch mit der Kontrolle einer grösseren Streitmacht, die eine breitere strateg. Perspektive erforderte. Seine Einheit wurde schliesslich aus dem eigentlichen Gudermes vertrieben u. in das Hochland von Vedeno u. Nozhaj-Jurt zurückgedrängt. Trotz dieser Rückschläge behielt er immer noch den Ruf "Engagement für die Sache u. hart erkämpfte Guerilla-Operationen" u. war der Erste, der im Jahr 2007 s. Doku Umarov die Treue schwor. Das "Kaukasus-Emirat" wurde 2007 gegründet. Er kämpfte bis 2007 für ein unabhängiges Tschetschenien. Am 1. August 2010 berichtete die "staatliche Website" des "Kaukasus-Emirats", "Kavkaz Center", dass Doku Umarov von seinem Amt als Emir des "Kaukasus-Emirats" zurückgetreten u. Vadalov zu seinem Nachfolger ernannt wurde. Es war nicht klar, ob Umarov lediglich "vorgeschlagen" habe, Vadalov zu seinem Nachfolger zu ernennen. Ein paar Tage später sagte Umarov, er habe nicht die Absicht, zurückzutreten, u. nannte das Video, in dem er seinen Rücktritt ankündigte, eine Erfindung. Im Aug. 2010 gab das "Kavkaz-Zentrum" bekannt, dass Vadalov von seinem Posten als stv. Militäremir des "Kaukasus-Emirats" zurückgetreten ist. Offenbar fungiert er aber als Kommandant des östichen Sektors des Vilayat Nokhchiycho".)

VAIKULE, Laima (offiziöse russ. Pop- u. Schlager-Sängerin lettischer Herkunft, die mit dem Werk Raimonds Pauls´ eng verbunden ist. Im August 2011 wurde sie für ihre künstlerischen Verdienste um die russ.-lett. Beziehungen der russ. Orden der Freundschaft verliehen. Im August 2018 erklärte sie während einer Tournee in Odessa, dass sie aufgrund der Sanktionen kein Recht habe, auf der Krim aufzutreten. Später erklärte sie im Fernsehsender Russia-1, dass sie dazu bereit sei, die Halbinsel erst nach Aufhebung der Sanktionen zu besuchen.)

VAISENBERG, Vasilij II III IV V (Kreml-kritischer Blogger, "Golos"-Experte. Er erhielt anonyme Drohungen, weil er Verstösse bei den Wahlen in den Regionen Südrusslands öffentlich gemacht hatte. Die unbekannte forderte seine Frau auf, eine Veröffentlichungen des Bloggers "sofort von überall zu entfernen" u. sich öffentlich zu entschuldigen, da sonst die Gesundheit seines Kindes beeinträchtigt würde. Bei der Abstimmung über Änderungen der Verfassung im Jahr 2020 wies er auf die Unzulässigkeit von Kampagnen durch Vertreter der Behörden hin. Er riet auch, die Polizei anzurufen, wenn ein Wähler in einem Wahllokal darüber informiert wurde, dass er bereits gewählt hatte.)

VAJNO (VAINO, WAINO), Anton Eduardovich II III IV (russ. Politiker estnischer Herkunft, Mitglied der Partei "Einiges Russland", seit 2016 als Nachfolger von s. Sergej Ivanov Leiter der Präsidialverwaltung RF u. Ständiges Mitglied des Sicherheitsrates RF. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland" wird Vajno als langjährigem Apparatschik in höchsten Positionen der Exekutive RF direkte aktive Beteiligung am Aufbau u. Funktionieren eines unrechtsstaatlichen, antidemokrat. u. korrupten Staatssystems vorgeworfen. Viele Jahre leitete er den Arbeitsalltag des Präsidenten RF V. Putin u. kennt die gesamte polit. u. administrative Elite des Landes perfekt. Laut journalist. Recherchen besitzt die Familie von Anton Vajno Immobilien in Moskau u. im Moskauer Gebiet im Gesamtwert von 1,6 Mrd. Rubel. Das deklarierte Gesamteinkommen der Vajno-Ehepartner von 2011-19 betrug 342 Mln. Rubel.)

VAKSBRG, Arkadij Iosifovich (gew. russ. Publizist u. Buchautor, befasste sich mit heiklen Themen wie Stalinismus u. russ. Mafia.)

VALERIJA (russ. Sängerin, eigtl. PARFILOVA, /Alla/ Jurevna. integraler Bestandteil des Kreml-nahen Showbusiness u. der russ. Staatspropaganda. 2008 nahm Valerija im Auftrag der Internationalen Organisation für Migration IOM, einer Agentur, mit der sie im vergangenen Jahr zusammengearbeitet hat, eine Goodwill-Botschafter-Aufgabe für die RF wahr, um den Menschenhandel zu bekämpfen. Angesichts ihrer polit. Haltung haben ihre TV-Clips u. öffentl. Aktivitäten u. Äuserungen insbes. über sexuelle Orientierung v.a. in den Nachbarländern Russlands gemischte, teils sogar heftige Reaktionen ausgelöst. Während sie 2008 ihr englischsprachiges Album  „Out of Control" promotete, trat Valerija in einem Video mit dem Slogan  „I love Pink News" für das gleichnamige britische LGBT-Portal auf. In einem anschliessenden Interview mit derselben Publikation erklärte sie jedoch, dass sie keine „Schwulenikone“ sein wolle u. von den Problemen der Homosexuellen in Russland, insbes. vom Verbot von Menschenrechtsaktionen in Moskau, nichts wisse. 2012 wurde sie offiziell als Vertraute des Kandidaten für das Amt des Präsidenten RF, s. Vladimir Putin, registriert. Putin hielt sie für einen Politiker, der wie kein anderer die Aufgaben des Präsidenten am besten bewältigen könne. Im Sommer 2012 sprach sie sich dafür aus, die Mitglieder der Pussy-Riot-Gruppe für ihre umstrittene Aktion in der Christ-Erlöser-Kathedrale von Moskau zu bestrafen. Sie zeigte sich empört über ihre Tat u. nannte die Mädchen  „Strassen-Hooligans". Im Juni 2013 unterstützte die Sängerin die Verabschiedung eines Gesetzes zum Verbot der sog. „Propaganda nicht-traditioneller sexueller Beziehungen“ u. nannte Homosexualität „biologisch ungerechtfertigte Orientierung“. Nach dem Referendum auf der Krym vom März 2014 gehörte Valerija u. ihr Mann s. Iosif Prigozhin zu den Unterzeichnern eines vom Kulturministerium RF veröffentlichten Dokuments, das die Position Putins in der Ukraine- u. Krymfrage durch „Kulturarbeiter Russlands" absegnen liess. Dies hatte Konsequenzen: 2014 wurde Valerija vom lettischen Aussenministerium auf die schwarze Liste gesetzt, weil sie die Annexion der Krym durch Russland unterstützt u. die Politik der ukrain. Behörden kritisiert hatte. Zusammen mit ihr kamen auch s. Iosif Kobzon, s. Oleg Gazmanov u. einige russ. Schauspieler auf diese Liste. Im Nov. schrieb Valerija in lett. Sprache einen Brief an den lett, Präsidenten Andris Berzins mit der Bitte, das Vorgehen des Aussenministeriums zu überprüfen u. die Entscheidung über ein Einreiseverbot aufzuheben. Ukrain. Aktivisten warfen Valerija u. Kobzon vor, „offen terrorist. Organisationen zu unterstützen". Berzins antwortete auf den Brief, dass der Präsident das derzeitige Verbot reduzieren oder aufheben könne, wenn der Aussenminister seine Entscheidung ändert. Mit diesem Skandal wurde auch das Ende des Musikfestivals "Novaja Volna" in Jurmala, Lettland, eingeläutet - der prominente Anlass, an dem seit Jahren Valerija, Vaikule, Gazmanov, Kobzon u. v.a. bekannte VertreterInnen der russ. Schlagerparade auftraten, wurde auf Initiative Putins kurzerhand nach Sotschi verlegt. 2018 war sie die Vertraute des Moskauer Bürgermeisterkandidaten s. Sergej Sobjanin.)

VALIULLIN, Timur Samirovich II (ehem. Leiter der Hauptdirektion zur Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums RF, Vorgänger von s. Oleg Ilichnych. Im Dez. 2018 trat Valiulin zurück. Laut Medienberichten stand sein Rücktritt im Zusammenhang mit dem Konflikt mit seiner Ex-Frau, die eine Anzeige gegen ihn verfasste. Sie berichtete über das nicht deklarierte Vermögen ihres Ex-Mannes in Italien u. Bulgarien sowie über einige andere Delikte. Dem 2012 von Putin ernannten Beamten wurde von Kritikern wie dem "Forum Freies Russland" aber auch Organisation u. Durchführung von polit. Repression vorgeworfen. Das Zentrum „E“ der Hauptdirektion für die Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums Russlands, das Funktionen der polit. Polizei wahrnimmt, verfolgt Oppositionsführer u. Aktivisten, spioniert sie aus u. ermittelt in Kriminalfällen „extremist. Natur“, auch in eindeutig weit hergeholten Fällen. Die Mitarbeiter des Zentrums „E“ setzen das breiteste Arsenal an Druck auf Aktivisten ein, einschliessl. Drohungen, Erpressungen, Rekrutierungsversuchen, Fälschung von Kriminalfällen, Schlägen usw. Es gibt Fälle, in denen einzelne Mitarbeiter des Zentrums „E“ an den Schlägen u. sogar Morden an Oppositionellen beteiligt waren. Timur Valiullin leitete 6 Jahre lang die Strafbehörde. Während seiner Amtszeit intensivierte das Zentrum 'E' seine Aktivitäten deutlich u. verfolgte Oppositionelle im ganzen Land. Valiulin selbst schlug repressive Initiativen vor; so schlug er auf einer Sitzung des Menschenrechtsrats des Präsidenten im Okt. 2017 vor, die Verantwortung von Eltern u. Schulen für die Teilnahme von Kindern an von den Behörden nicht genehmigten Kundgebungen zu verschärfen. Im April 2018 verhängten die USA Sanktionen gegen 24 russ. Beamte u. Geschäftsleute, darunter auch Timur Valiulin. 20121 veröffentichte er ein Video über die Stadt Cherepovec u. das Video: "Hitze 2021: So retten Sie unsere Städte. Urbanismus u. Architektur gegen die globale Erwärmung.)

VALUEV, Nikolaj Sergeevich II III (russ. Persönlichkeit aus Politik u. Sport. Abgeordneter der 6.-8. Staatsduma RF. Seit Okt. 2021 1. stv. Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Tourismus u. Entwicklung der Tourismusinfrastruktur- Ehem. weltberühmter Boxer. Auch bekannt als Tierschänder, dessen Fälle des Tötens von Tieren von der Öffentlichkeit verurteilt werden. Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

VALUEV, Vladimir Prokofevich (russ. Admiral, ehem. Kommandeur der Baltischen Flotte.)

VARISOV, Magomedzagid (gew. regierungskrit. Journalist u. Politologe in Dagestan. Direktor des "Zentrums für strategische Initiativen u. polit. Technologien". Er wurde im Juni 2005 auf der Heimfahrt in einem Firmenwagen erschossen. Während der Fahrer verletzt wurde, blieb die Frau Varisovs, die sich ebenfalls im Auto befand, unverletzt. Die Ermittler verbanden das Verbrechen mit den offiziellen u. sozialen Aktivitäten Varisovs: Er arbeitete lange Zeit in der Volksversammlung von Dagestan u. dann im Ministerium für Nationalitäten. In einer seiner jüngsten Veröffentlichungen befasste sich der Journalist mit einem möglichen Führungswechsel in Dagestan u. spekulierte darüber, wer an die Macht kommen könnte. Ende Mai wurde in Dagestan der Minister für Nationale Politik, Information u. Aussenbeziehungen Dagestans, Zagir Aruchov, durch eine Explosion getötet. Auch der Vorgänger Aruchovs auf dem Ministerposten, Magomedsalikh Gusaev, wurde in die Luft gesprengt. Allein im Jahr 2004 wurden in dieser Republik, zahleiche Beamte ermordet oder verletzt.)

VARLAMOV, Ilja Aleksandrovich II III IV V VI (russ. gesellschaftspolit. u. krit. Aktivist, Journalist, Videoblogger mit Schwerpunkt Urbanistik, Unternehmer. Varlamov machte Online-Fotoberichte von vielen polit. Aktionen. Berichtet seit 2008 über den "Marsch der Unzufriedenen", die Kundgebungen von "Strategie-31", den "Tag des Zorns" von 2010-11, über Kundgebungen gegen Wahlbetrug u. a. Massenaktionen. Sein Bericht von den Unruhen von 2010 auf dem Manege-Platz, wo eine Massenkundgebung von Nationalisten stattfand, die zu Zusammenstössen mit der Bereitschaftspolizei u. Krawallen eskalierte, wurde anschliessend von vielen Medien zitiert. Er ist auch einer der ersten, der Drohnenfotografie in seinen Berichten verwendet; z.B. tauchte in seinem Blog ein berühmtes Foto auf, das die massive Natur des Massenprotests gegen Wahlbetrug auf dem Bolotnaja-Platz 2011 zeigt. Er nahm auch an Protesten in Paris 2018 u. New York 2020 teil. 2010 begleitete er s. Vladimir Putin auf Reisen nach SPB u. Juzhno-Sachalinsk u. berichtete auch über den Besuch des Premierministers beim Seliger-Jugendforum. 2011 rief er den "Anti-Award" "Glasbolzen" ins Leben, der Beamten für dumme oder schädliche Entscheidungen bei der Verbesserung Moskaus verliehen wird. Ferner rief er 2011 das Projekt „Land ohne Dummheiten“ ins Leben. Im Rahmen des Projekts kämpfte er für die Freiheit der Fotografie in russ. Einkaufszentren u. Bahnhöfen sowie gegen die illegale Beschlagnahme von Parkplätzen. Er ist Mitglied des Expertenrats des Moskauer Architekturpreises. Im Jan. 2012 war er Mitbegründer des Projekts „Liga der Wähler“. Als Mitbegründer fungierten neben ihm bekannte russ. Journalisten, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens u. Kulturschaffende. Ziel des Projekts war es, die Wahlrechte der Bürger zu schützen u. die Beobachtung bei den Präsidentschaftswahlen in Russland 2012 zu organisieren. 2012 gründete er zusammen mit Maksim Katz die "Urban Projects Foundation". Zu den Aufgaben der Stiftung gehören Bildungs- u. Lobbyarbeit im Bereich der Urbanistik. Die Organisatoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Entwicklungsvektor der russ. Städte nach modernem europäischem Vorbild zu verändern, falls Ressourcen in den Ausbau des öffentl. Verkehrs u. der Fussgängerinfrastruktur investiert werden. Aus diesem Projekt entstand das Buch „100 Tipps für den Bürgermeister“.
2013-14 berichtete Varlamov auch ausführlich über die Proteste in Kiev, Ukraine, war persönlich vor Ort u. machte Fotoreportagen u. Live-Übertragungen. Im Jan. 2014 beschrieb er in einem Artikel ausführlich die Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten u. der
Spezialeinheit Berkut. Insgesamt verfasste er 29 Beiträge über die Ereignisse in Kiev, die von russ. u. ukrain. Medien verwendet wurden. Nach dem Beginn der Annexion der Krym durch Russland schrieb er den Artikel "Wer erobert die Krym?" Nach dieser Veröffentlichung warf ihm die Bewegung "Junge Garde der Partei Vereinigtes Russland" vor, für den Euromaidan zu arbeiten.
Varlamov ist Mitbegründer der Firma "Author's Media", über die Werbung auf seinem Blog verkauft wird. Vom Abgeordneten der Partei "Einiges Russland" Vladimir Burmatov, der "Jungen Garde" des "Einigen Russland" u. dem Journalisten s. Oleg Kachin wurde Varlamov vorgeworfen, massgeschneiderte Posts in den turkmen. Medien platziert zu haben. Varlamov erklärt, dass es in seinem Blog keine bezahlten Veröffentlichungen ohne entsprechende Tags gebe.
Im Rahmen seiner "Weltreise" besuchte er  2017 Turkmenistan. Seine Berichterstattung über dieses Land zog eine Reaktion der lokalen Medien auf sich, die Varlamov vorwarfen, für den Kreml zu arbeiten. Nach Varlamovs Besuch in Kasachstan kritisierte der Leiter der Architekturabteilung der Stadt Almaty den Autor u. bezeichnete seine Beiträge als PR u. nicht als Expertenmeinung. Im Rahmen seiner Reisen durch russ. Städte schreibt er Beiträge mit einem kritischen Blick auf die Organisation des öffentl. Verkehrs, der städtischen Umwelt u. der Stadtverwaltungssysteme. In einer Reihe von Beiträgen zum Thema "Grenze" vergleicht er die Grenzstädte Russlands mit nahegelegenen Städten in anderen Ländern. Eine Publikation über Groznyj, die die Probleme von Verkehr, Architektur, Innenhöfen u. den Zugang zum urbanen Umfeld für ältere u. mobilitätseingeschränkte Menschen beschrieb, rief ein Lob des Präsidenten Tschetscheniens, s. Ramzan Kadyrov, hervor; an einer Sitzung im Rathaus sagte der Tschetschene, er sei Varlamov dankbar dafür, dass er „die guten u. negativen Seiten in der Arbeit der Wohnungs- u. Kommunaldienste  von Groznyj klar aufgezeigt hat“. Die Stadt Naberezhnye Chelny nannte Varlamov „einen schlafenden Mikrobezirk“. Als Reaktion auf die Veröffentlichung sagte der Präsident der Republik Tatarstan, s. Rustam Minnikhanov, dass die Kritik berücksichtigt wurde. Die Stadt Pskov lobte er zwar für ihre Sauberkeit u. dass dort Geschichte u. Traditionen bewahrt" würden, wies aber auch darauf hin, dass die Stadt zugleich fernab von Touristenattraktionen sei, „unsaubere, kaputte Strassen u. eine fehlende grundlegende Infrastruktur für die Bewohner" aufweise u. scheute sich nicht zu schreiben", dass die Stadt unter der "Dummheit u. Nachlässigkeit" der Behörden leide. Nach Varlamovs Besuch gingen die städtischen Dienste die von Varlamov fotografierten Orte durch u. behoben die Mängel. In einer Reihe von Beiträgen über Tscheljabinsk beschrieb Varlamov die Situation eines Spielplatzes, der 20 Mln. Rubel kostete, seiner Meinung nach aber aus ärmlichen u. primitiven Strukturen besteht. Als Reaktion darauf warf Vladimir Burmatov, ein Abgeordneter von "Einiges Russland" Varlamov mangelnde Unabhängigkeit u. Bestechlichkeit vor. Varlamov veröffentlicht jährlich eine
Bewertung russ. Städte basierend auf der Höhe des Stadtbudgets pro Einwohner. Im April 2017 wurde Varlamov nach seiner Ankunft in Stavropol angegriffen. Am Flughafen übergossen ihn die Angreifer mit Grün, bestreuten ihn mit Mehl u. schlugen mehrmals zu. Nach einiger Zeit wiederholte sich der Angriff in der Stadt, wobei ein weisser Lada Priora sein Auto rammte. Varlamov forderte die Einleitung eines Strafverfahrens gemäss Artikel 144 des StGB RF wegen "Behinderung der legitimen beruflichen Tätigkeit eines Journalisten". Danach gab der Pressedienst der Polizei von Stavropol bekannt, dass eine Voruntersuchung durchgeführt werde u. die Identität von vier Teilnehmern des Angriffs bereits festgestellt worden sei. Im April 2018 kündigte Varlamov an, für das Amt des Bürgermeisters von Moskau kandidieren zu wollen. Dabei präsentierte er ein 17-Punkte-Programm mit dem Titel "Radikaler Urbanismus". Das Programm soll den Moskauer Kreml für kostenlose Besuche öffnen u. ihn wieder in Weiss färben, mehr Ressourcen für die Entwicklung des öffentl. Verkehrs bereitstellen u. einen gebührenpflichtigen Zutritt in die Innenstadt einführen. Im Mai verzichtete er jedoch auf eine Nominierung. Im Juli 2018 gründete er die Stiftung "Achtung!", die sich mit der Wiederherstellung des Aussehens historischer Gebäude in Russland befasst. Bis Ende Jan. 2020 wurden so 16 Objekte restauriert, 10 weitere Objekte befanden sich in Restaurierung. Für seine Aktivitäten erhielt er mehrere Auszeichnungen.)

VARLAMOV, Kiril Viktorovich (russ. Technologieunternehmer, Manager u. Persönlichkeit des öffentl. Lebens. Seit 2013 leitet er die "Stiftung zur Entwicklung von Internet-Initiativen", seit 2015 ist er Mitglied des Vorstands u. des Vorstands des "Instituts für Internetentwicklung". Im Dez. 2011 betrat er die Wahlkampfzentrale des Kandidaten für das Amt des Präsidenten RF, s. Vladimir Putin. In der im Feb. 2012 veröffentlichten Liste von 499 Putins Stellvertretern war Varlamov der einzige Vertreter der IT-Branche. Mehrere seiner Projekte wurden von Putin unterstützt. In den Städten des Urals u. der Volga-Region wurden beispielsweise „Foren des Mittelstands“ abgehalten, um die Meinungen von Unternehmern u. Fachleuten in kreativen Berufen zu den Aufgaben des Staates zu sammeln. Im Nov. 2012 gewann er den 27. Wettbewerb „Unternehmer des Jahres“ des Beratungsunternehmens "Ernst & Young" in 50 Ländern der Welt, wurde einer der Gründer der "Allruss. Volksfront" ONF Putins u. war als Mitglied des Organisationskomitees für Belange der „kreativen städtischen Mittelschicht“ zuständig. 2014 leitete er das ONF-"Zentrum zur Überwachung der technologischen Modernisierung". Darüber hinaus wurde er 2014 in den Vorstand des "Regionalen Öffentl. Zentrums für Internet-Technologien" ROCIT gewählt.)

VARTANOVA, Elena Leonidovna II III IV (sowjet. bzw. russ. Journalistin, Soziologin u. Lehrerin, Spezialistin auf dem Gebiet der Medienökonomie, der Mediensysteme der nordischen Länder, Schwerpunkt Finnland, wo sie als Dozentin lehrte, der Informationsgesellschaft u. der Kommunikationstheorie. Mitglied der Russ. Akademie für Pädagogik, Seit 2007 Dekan der Fakultät für Journalistik der Lomonossow-Universität Moskau als Nachfolgerin s. Jasen Zasurskijs. Mitglied des Sachverständigenrats der Höheren Beglaubigungskommission RF für Philologie u. Kunstkritik. Abschluss an der Fakultät für Journalistik der Lomonossov-Universität Moskau. 2000 wurde sie Professorin am Institut für Auslandsjournalismus u. Literatur u. 2001 Stv. Dekanin für Forschungsarbeit. Expertin des Europarats, Direktorin des "Zentrums für Medienstudien in Finnland u. Skandinavien", Mitglied des Vorstands des Netzwerks der UNESCO-Lehrstühle für Journalismus u. Kommunikation u. einer Reihe anderer internationaler Organisationen. Chefredaktorin der wissenschaftl. Zeitschrift "Medi@lmanakh" u. der elektron. wissenschaftl. Publikation "Medi@skop".)

VASILENKO, Mikhail MikhajlIovich (russ. Top-Manager, Generaldirektor u.  Vorstandsvorsitzender der "Sheremetevo International Airport" AG. Belegte Platz 1 unter den Top-Managern von Transportunternehmen im Ranking der Top-1000 der russ. Manager der Zeitung Kommersant u. der Vereingung der Manager der Jahre 2015-17. Seit 2005 sind unter der Leitung u. mit Beteiligung Vasilenkos mehrere Phasen des gross angelegten Ubaus u. der Modernisierung des internationalen Flughafens Scheremetjewo im Gange. Es wurde ein Masterplan für die Entwicklung des Flughafens bis 2030 entwickelt; versch. neue Terminals u. ein neues Gebäude für das Kontroll- u. Versandzentrum wurden gebaut, die Startbahn 2 wurde rekonstruiert; eine Eisenbahnverbindung von Moskau zum Flughafen eingerichtet. Seit 2016 wurde unter der Leitung Vasilenkos ein langfristiges Programm zur Entwicklung des internationalen Flughafens Scheremetjewo bis 2026 verabschiedet; es sollen bis dann 80 Mln. Passagiere pro Jahr abgewickelt werden. 2017 wurde ein neues Frachtterminal in Betrieb genommen, 2018 wurden das Passagierterminal B10 u. eine unterirdische Inter-Terminal-Passage eingeführt, die die südlichen u. nördlichen Teile des Flughafens verbindet, sowie ein dritter Auftankkomplex erstellt. Im Rahmen des laufenden Programms sind der Bau neuer Terminals u. der Umbau alter Terminals sowie der Ausbau der Verkehrsanbindung u. Parkplatzanlagen geplant.)

VASILEV, Igor Vladimirovich II (russ. Politiker der Partei "Einiges Russland", seit 2017 Gouverneur des Gebiets Kirov. 2004-10 vertrat er die Republik Komi im Föderationsrat u. war Mitglied der Ausschüsse des Föderationsrates für Finanzmärkte u. Geldumlauf, für Angelegenheiten des Nordens u. der kleinen Völker, stv. Vorsitzender der Kommission für die Interaktion mit der Rechnungskammer. Im Mai 2010 ernannte der Föderationsrat Vassilev zum Rechnungsprüfer der Rechnungskammer, zuständig für die Steuer- u. Zolldienste der Bundesanstalt für Immobilienverwaltung. Nachdem er im Sept. 2013 dieses Amt verlassen hatte, war er 2014-16 als Leiter der Rosreestr.tätig. Dreimal, in den Jahren 2006, 2010 u. 2013, wurde Vasilev als Kandidat für das Oberhaupt der Republik Komi in Betracht gezogen, kam dabei jedoch nicht zum Zug. Als der russ. Präsident Vladimir Putin im Juli 2016 den der Bestechung verdächtigten Gouverneur der Region Kirov, s. Nikita Belykh, entliess, ernannte er Vassilev zum Interimschef dieses Gebiets. In der Folge wurde er von der Partei "Einiges Russland" für die vorgezogenen Neuwahlen nominiert, obwohl es Konkurrenten anderer Parteien gab, die in einem vermutlich unfairen Wahlkampf ausgebootet wurden. Im Sept. 2017 wurde Vasilev mit 64,03% der Stimmen zum Gouverneur gewählt u. trat zwei Tage später sein Amt für eine Amtszeit von 5 Jahren an. Vasilev erntete Kritik dafür, weil er am Vorabend der Gouverneurswahlen massiv von den regierungsnahen Medien in ein gutes Licht gerückt worden war, die aktiv über seine angeblichen Erfolge berichteten, die eigentlich seinem in Ungnade gefallenen Vorgänger Belykh zuzuschreiben gewesen waren. Der LDPR-Gouverneurskandidat sprach ihm u. seinem Team die Fähigkeit ab, die Probleme des Gebiets Kirov zu verstehen. Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

VASILEV, Sergej Aleksandrovich (russ. Ökonom u. Politiker. In den 1980er Jahren war Vasilev Leiter des berühmten Labors für regionale Wirtschaftsprobleme der St. Petersburger Universität für Wirtschaft u. Finanzen /ehem. Leningrad Institute of Finance and Economics/, eine der Hochburgen des Moskau-Leningrader Kreises von Ökonomen, die sich mit der Vorbereitung von Reformen beschäftigten, u. führender intellektueller Kopf der reformist. Leningrader Ökonomen, zu deren Kreis auch s. Anatolij Chubais u. s. Andrej Illarionov gehörten. 1990 ging er in die Politik als Abgeordneter des Leningrader Stadtrats, wo er als Vorsitzender der Ständigen Kommission für Wirtschaftsreform des Leningrader Stadtrats fungierte. 1991-94 leitete er das Arbeitszentrum für Wirtschaftsreformen bei der Regierung RF, 1994-97 war er stv. Wirtschaftsminister RF, 1997-98 1. stv. Leiter des Regierungsapparats RF, 1998-99 Vorstandsvorsitzender der "International Investment Bank", 1999-2001 Präsident des "Leontev International Centre for Socio-Economic Research", dessen wissenschaftl. Leiter er war. Ab 2000 war er wissenschaftl. Leiter der St. Petersburger Zweigstelle der "Higher School of Economics". 2001-7 war er Mitglied des Föderationsrats RF, ab 2002 Vorsitzender des Ausschusses des Föderationsrats für Finanzmärkte u. Geldumlauf. Seit Juni 2007 Vorstandsmitglied u. bis 2019 stv. Vorsitzender der staatl. "Vneshekonombank" /Bank für Aussenwirtschaft/. Seit Juli 2020 ist er stv. Vorstandsvorsitzender der "Eurasischen Entwicklungsbank".)

VASILEV, Vladimir Abdulaevich II III IV V VI VII (russ. Politiker der Partei "Einiges Russland", ehem. Präsident der Republik Dagestan. In Dagestan gab es bei fast völligen Fehlens einer wirklichen Opposition keine Volkswahlen für das Oberhaupt der Republik, so dass Vasilev von seinem Parlament ohne Probleme formell als Oberhaupt von Dagestan anerkann wurde. Im Jan. 2018 begann in Dagestan eine Antikorruptionskampagne. Zuerst wurde der Bürgermeister von Machatschkala u. dann die Spitze der Regierung von Dagestan verhaftet , u.a. der Regierungschef selbst u. die stv. Premierminister sowie einige ehem. Minister u.a. Personen mit Funktionen. Ihnen wurde Landbetrug sowie Bestechung u. Bildung einer kriminellen Gemeinschaft vorgeworfen. Im Juli 2018 wurde in Dagestan im Auftrag von Vasilev ein Wettbewerb ins Leben gerufen, um das Personal mit talentierten u. ehrgeizigen Spezialisten zu ersetzen. Das es in Dagestan weder eine Opposition noch freie Medien noch eine kritische parlamentarische Kontrolle gab/gibt, ist es schwieirg einzuschätzen, inwieweit seine Regierungsmethoden dieser Republik entsprachen. 2019 lag Dagestan in Bezug auf die Löhne an zweiter Stelle in Russland.  Im Okt. 2020 wurde Vasilev per Dekret des Präsidenten Russlands zum Berater des russ. Präsidenten ernannt. Vasilev werden von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland" zahlreiche Verfehlungen u. Gesetzenvertösse vorgeworfen, so eine Mitschuld an der Besetzung u. Annexion der Krym 2014 in Form ihrer "gesetzlichen Registrierung" als stv. Sprecher der Staatsduma RF. Zusammen mit fast allen anderen Abgeordneten stimmte er am 18. März 2014 für die Annexion der Halbinsel durch Russland, wofür er von Putin die Medaille "Für die Befreiung der Krym u. Sevastopols" erhielt; Mitschuld an der Zerschlagung freier Wahlen im Land als hochrangiger Funktionär von "Einiges Russland", u.a. mit eigenen Verwaltungsmitteln; Abstimmung in der Staatsduma RF für Strafgesetze, die die Menschenrechte u. Freiheiten, die Normen des humanitären Völkerrechts u. der Sicherheit in Europa u. der Welt grob verletzen; Inkompetenz als Leiter der Liquidierung des Terroranschlags auf das Theater Dubrovka 2002, der zu massiven Verlusten an Menschenleben führte.)

VASILEV, Vladimir Sergeevich II (russ. Ökonom, Politologe, Amerikanist u. Publizist. Absovent der MGIMO, Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Forschungsleiter am Institut für USA- u. Kanadastudien der Russ. Akademie der Wissenschaften, Regelmässiger Experte des Radiosenders "Vesti FM“, Rezensent für "Cargrad TV". Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

VASILEVA, Evgenija Nikolaevna (russ. Managerin, ehem. hochrangige Beamtin, Künstlerin  u. Kunst-Unternehmerin. Ehem. Leiterin der Abteilung für Eigentumsverhältnisse des russ. Verteidigungsministeriums, ehem. Mitglied des Direktoriums von Oboronservis /einer kommerziellen Organisation, die 2008 durch ein Dekret des Präsidenten RF u. durch Dekrete der Regierung RF zur Freistellung von Soldaten aus nicht typischen wirtschaftlichen Aufgaben gegründet wurde u. vom Verteidigungsministerium RF kontrolliert wird/.  Amtierende Staatsrätin RF, parteilos. Bekanntt wurde Vasileva im Herbst 2012 im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal im Verteidigungsministerium, der zum Rücktritt von Minister s. Anatolij Serdjukov führte. Während der Ermittlungen u. des Prozesses im Fall "Oboronservis" wurde Vasileva zu einer der beliebtesten russ. Medienfiguren. Im Okt. 2012 wurde in ihrer Wohnung eine amtl. Durchsuchung im Fall "Oboronservis" durchgeführt. „Neben relevanten Dokumenten wurden bei ihr mehr als 3 Mln. Rubel, Antiquitäten, mehrere Dutzend Gemälde, eine grosse Anzahl von Schmuck u. Schmuck beschlagnahmt“, sagte ein Vertreter des Untersuchugskomitees.
Im Nov. 2012 wurde im TV-Sender "Russia-1" ein Dokumentarfilm von s. Arkadij Mamontov unter dem Titel "Korruption" über einen Finanzbetrug im Verteidigungsministerium RF ausgestrahlt. Darin wurde u.a. gesagt, dass Vasilevas Gehalt als Leiterin der Abteilung für Eigentumsverhältnisse des Verteidigungsministeriums mit Besoldungsstufe 3 5 Mln. Rubel betrug. Darüber hinaus erhielt Vasileva beim Verkauf von Staatseigentum unter ihrer Beteiligung Boni in Höhe von 1,5 bis 2 Mln. Rubel. Die Beamtin war Besitzerin einer 13-Zimmer-Wohnung im Elite-Viertel "Goldene Meile" im Zentrum von Moskau. Die ungefähren Kosten dieser Wohnung wurden auf etwa 10 Mln USD geschätzt. Nach anderen Angaben betrug die Wohnfläche der Wohnung 118,8 m², sie hatte 4 Zimmer u. wurde Anfang 2010 für 44,5 Mln. Rubel gekauft /nach damaligem Kurs ca. 110 Tsd. Euro/. Laut öffentl. zugänglichen Daten betrug die Fläche der Wohnung 192 m². Bei den Durchsuchungen von Vasilevas Wohnung im Strafverfahren wurden, wie in der Dokumentation vermerkt, mehr als 1500 Schmuckstücke aus ihrer Wohnung beschlagnahmt. Die Zeitung
Komsomolskaja pravda schrieb unter Bezugnahme auf ihre Quellen, dass bei der Durchsuchung 51 Tsd. Edelsteine ​​u. 19 kg Gold beschlagnahmt wurden. Noch im Nov. wurde Vasileva nach dem Pragraphen über „Grossbetrug“, Teil 4 von Art. 159 StGB RF angeklagt. Vasilevas Anwälte sagten, dass die Staatsanwaltschaft alle Anklagen gegen ihre Mandantin fallen lassen sollte, u. erklärten, dass „es nicht ein einziges Beweisstück gibt, das Vasileva belastet“. Die Verdächtige wurde vom FSB festgenommen, das Gericht in Khamovniki weigerte sich, Vasileva gegen eine Kaution von 15 Mln. Rubel freizulassen u. setzte sie unter Hausarrest. Gemäss Akten war Vasileva zusammen mit anderen Personen an dem Diebstahl von Eigentum der Tochtergesellschaften von "Oboronservis" in der Höhe von insgesamt mehr als 360 Mln. Rubel beteiligt. Die Angeklagte erklärte sich unschuldig u. weigerte sich, bei den Ermittlungen mitzuwirken. Ex-Verteidigungsminister Serdjukov bestätigte im Prozess die Unschuld Vassilevas u. versicherte mehrmals, dass die Angeklagte ihn seiner Meinung nach in Bezug auf die vom Verteidigungsministerium verkauften Gegenstände nicht getäuscht habe. Im Zuge der Ermittlungen wurde Vassileva ihres Postens im Verteidigungsministerium RF enthoben. Laut den Unterlagen des Strafverfahrens, die der Presse im Stadium der Ermittlungen zur Verfügung standen, beging Vasileva, die Führungsfunktionen bei "Oboronservis" ausübte, schwere Verbrechen "durch Täuschung u. Vertrauensmissbrauch, die die Führung des russ. Verteidigungsministeriums irreführte". Zur Umsetzung des kriminellen Plans holte Vasileva E.F. Smetanova ins Boot, die eine Handelsorganisation gründen u. unter dem Deckmantel der Vermittlung von Agenturleistungen nach dem "notwendigen" Käufer der zu verkaufenden Immobilie suchen sollte, um die liquidesten Objekte u. Unternehmen zugunsten von E.N. Vasileva u. anderen Personen zu möglichst niedrigen Preisen zu erwerben. Trotz der Anschuldigungen sagte der ehem. Verteidigungsminister A. Serdjukov, der als Zeuge vernommen wurde, dass Vasileva in ihrer Position viel nützliche Arbeit geleistet habe u. nannte einige Beispiele. Im Nov. 2013 bestritt Vasileva in einem Interview mit s. Ksenia Sobchak im TV-Sender "Dozhd" die ihr unterstellten Anschuldigungen. Im März 2013 beschlagnahmten die Ermittler die drei Wohnungen von Vasileva in Moskau u. SPB sowie ihr Haus im Gebiet Leningrad u. andere Objekte im Zentrum von Moskau. Um die Bewegungen der untersuchten Person zu kontrollieren, wurde ihr eine elektron. Fussfessel angelegt u. eine spezielle Überwachungsanlage in der Wohnung installiert. Gleichzeitig verlängerte das Gericht den Hausarrest Vasilevas bis Mai. Im gleichen Monat wurde die "Unternehmerin" der Veruntreuung von Aktien der AG «31 Государственный проектный институт специального строительства» in Höhe von mehr als 190 Mln. Rubel angeklagt. Im April 2013 gab die Militärhauptstaatsanwaltschaft bekannt, dass Vassileva an der illegalen Verpachtung von Land an das Verteidigungsministerium RF im Gebiet Leningrad beteiligt war, wodurch dem Staat ein Schaden in der Höhe von 1 Mlrd. Rubel verursacht worden sei. Im Mai 2013 wurde bekannt, dass gegen Vassileva ein neues Strafverfahren eingeleitet wurde - unter dem Paragraphen "Überschreitung der behördl. Befugnisse mit schwerwiegenden Folgen". Vasileva wurde vorgeworfen, mehrere Immobilien u. Grundstücke in SPB, die dem Verteidigungsministerium RF gehörten, zu niedrigeren Preisen verkauft zu haben. Im Juni 2013 wurde bekannt, dass Vasileva auch eine Reihe von Betrügereien mit dem Eigentum des Verteidigungsministeriums RF in Gesamtwert von 600 Mln. Rubel verdächtigt wurde. Im Juli 2013 wurde bekannt, dass die Hauptabteilung Militärische Ermittlungen GVSU ein weiteres Strafverfahren im Zusammenhang mit Vassileva u. Serdjukov eröffnete, wobei in diesem Fall der Schaden durch Betrug über 1 Mlrd. Rubel betrug. Serdjukov bestritt, dass ein Schaden durch die Arbeit Vassilevas entstanden war. Im gleichen Monat wurde das Bankkonto Vasilevas per Gerichtsbeschluss beschlagnahmt. Im Okt. 2013 wurde bekannt, dass Vasileva mit einer endgültigen Version in.12 Fällen nach Art. 159, 174, 285 u. 286 StGB RF wegen Betrugs, Legalisierung krimineller Gelder u. wegen Amtsüberschreitung u. Amtsmissbrauchs angeklagt wurde, was für Vasileva eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren bedeutete. Im Nov. 2013 schrieb Vasileva einen offenen Brief an die Presse u. die russ. Öffentlichkeit, in dem sie in allen 12 ihr vorgelegten Angklagepunkten ihre Unschuld beteuerte, dass es keine kriminelle Gruppe gab u. dass sie ihre ehemal. Arbeitskollegen weder zu diskreditieren noch zu diffamieren beabsichtigt habe. Der offizielle Vertreter des Untersuchungsausschusses RF, V. Markin, kommentierte, dass Vasileva auf diese Weise nicht nur die ihr vom Gericht auferegten Beschränkungen verletzt habe, sondern auch den Komplizen Signale gegeben habe, u. dass ihre humane Behandlung durch das Untersuchungsgericht von ihr fälschlicherweise als Schwäche oder Unsicherheit wahrgenommen worden sei. Ausländ. Medien machten darauf aufmerksam, dass Serdjukovs Reformen während seiner Regierungszeit äusserst effektiv u. lobenswert gewesen seien u. dass der Skandal um "Oboronservis" polit. Motive verbirgt. Demnach roch es irgendwie nach Intrige u. dass Vasileva von Kriminellen mehr oder weniger bewusst in die Falle gelockt wurde u. hineingefallen war. Aber die Anhäufung von Eigentumswerten u. die Selbstbereicherung muss nolens volens verlockend gewesen sein. Im Dez. 2013 verkündete Vasileva in der TV-Sendung von s. Marianna Maksimovskaja auf REN-TV die Absurdität der Anschuldigungen gegen sie. Im Juni 2014 wurde Vasilevas Eigentum im Wert von 450 Mln. Rubel eingezogen: Bankkonten, Gemälde, Schmuck, 6 Immobilienobjekte.
Am 1. Juli 2014 begann das Bezirksgericht Presnenskij in Moskau mit der Prüfung des Falls in der Sache "Oboronservis"/Vasileva. Die Anhörung unter dem Vorsitz von Richterin Tatjana Vasjutschenko dauerte mehr als 10 Monate. Vor dem Bezirksgericht Presnenskij sagte der Ex-Verteidigungsminister Serdjukov bei der Anhörung im Fall "Oboronservis" aus, dass er Vasileva vertraue, mit ihrer Arbeit zufrieden sei u. über Transaktionen mit dem Vermögen des Verteidigungsministeriums informiert gewesen sei, die in seiner Meinung nach legal gewesen seien. Trotz der Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe für die Angeklagt beantragt hatte, wurde Vasileva am 8. Mai 2015 des Betrugs beim Verkauf von Vermögenswerten des Verteidigungsministeriums RF für schuldig befunden u. zu 5 Jahren Haft in einem Gefängnis mit normlem Strafvollzug verurteilt, wobei Vasileva ihre Unschuld beteuerte. Noch im Gerichtssaal wurde sie festgenommen. Unter Berücksichtigung ihres Hausarrests sollte Vasileva weitere 2,5 Jahre absitzen. Von Vasileva u. 4 weiteren Angeklagten, die auch entsprechende Strafen erhielten, zog das Gericht insgesamt mehr als 215 Mln. Rubel ein /was beim damaligen Kurs etwa 269 Tsd. Euro entsprach/. Der vom Gericht festgestellte Schadensbetrag, den Vasileva dem Staat direkt bescherte, belief sich auf fast 647 Mln. Rubel. Das Urteil wurde in 12 vom Hauptfall getrennten Kriminalfällen gefällt. Die Erstberufung wurde von den Anwälten fristgerecht eingelegt. Im Juli 2015 wurde jedoch bekannt, dass die Klage zurückgezogen wurde, so dass das Urteil in Kraft trat. Danach wurde Vasileva im Untersuchungsgefängnis Nr. 6 in Petschatniki inhaftiert. Am 23. Juli 2015 wurde sie laut FSIN in eine Frauenkolonie im Gebiet Vladimir überstellt. Am 7. August wurde offiziell bekannt gegeben, dass Vasileva ihre Strafe in der Strafvollzugskolonie Nr. 1 /IK-1/ im Dorf Golovino, Gebiet Vladimir, verbüsst. Aber schon am 25. Aug. 2015 wurde die prominente Strafgefangene auf Antrag ihrer Anwälte u. einer positiven Beurteilung durch die Gefängnisverwaltung trotz der festgelegten 10-tägigen Frist für das Inkrafttreten von Gerichtsentscheidungen noch am selben Tag aus der Haft entlassen; 2 Jahre 2 Monate u. 28 Tage vor Ablauf der durch das Urteil festgesetzten Fünfjahresfrist. Der ehem. Beamtin wurden 36 Gemälde zurückgegeben, die als Beweismittel in dem Fall aufbewahrt wurden.

Die Freilassung Vasilevas, die nur 34 Tage in der Haftanstalt verbrachte, löste eine Welle der Kritik in der Öffentlichkeit, in Menschenrechtskreisen u. unter den in Russland verurteilten Gefangenen aus, die jahrelang auf Bewährung warteten. Der Vorgang untergrabe die Autorität des Justiz- u. Strafverfolgungssystems u. beeinträchtige das Vertrauen der Bürger in die Justiz “, kommentierte die Ombudsfrau für Menschenrechte in Russland, s. Ella Pamfilova, /!!!/ in einer Sondererklärung zur vorzeitigen Freilassung Vasilevas. Die Situation um Vasileva, den Fall "Oboronservis", bei dem es hochrangigen Kriminellen gelang, sich der Verantwortung zu entziehen, die Problematik privilegierter Gerichtsverfahren, erregte die Aufmerksamkeit des russ. Sicherheitsrats. Eine soziolog. Umfrage des Levada-Zentrums ergab, dass 8% der Russen die Freilassung Vasilevas positiv, 70% negativ sahen. Die Gesellschaftl. Kammer RF legte beim Obersten Gericht RF Berufung ein mit der Bitte, die früheren Aktivitäten von Richter Ilja Galagan, der die verurteilte Vasileva freigelassen hatte, zu überprüfen. Die Staatsanwaltschaft richtete einen ähnlichen Aufruf an den Untersuchungsausschuss RF. Am 7. Juli 2018 kandidierte Richter Ilja Galagan per Dekret des Präsidenten für eine Beförderung u. wurde Richter am Regionalgericht Vladimir. Der Fall Vasileva hinterlässt unweigerlich den Eindruck, dass bei ihrer allzu vorzeitigen Freilassung Protektion auf höchster Ebene im Spiel gewesen sein könnte, zumal sie vom Ex-Verteidigungsminister persönlich in Schutz genommen wurde. Am 1. April 2017 wurde die Information veröffentlicht, dass Vasileva das gesamte beschlagnahmte Eigentum, darunter sechs Wohnungen u. mehr als tausend Schmuckstücke, zurückgegeben wurde, da sie den entstandenen Schaden an den Staat erstattet habe. Der Untersuchungsausschuss RF stellte klar, dass die Gemälde keinen künstlerischen Wert darstellten. Im Juni 2017 gab der Untersuchungsausschuss RF bekannt, dass die Ermittlungen im Fall Vasileva andauern. Einige Beobachter glaubten, dass der Fall "Oboronservis" u. die strafrechtl. Verfolgung Vasilevas mit der Verschärfung der Familienbeziehungen zwischen dem ehem. Verteidigungsminister Serdjukov u. seiner Frau Julija Zubkova - Tochter des ehem. PM RF, s. Viktor Zubkov, aufgrund einer ausserehelichen Affäre mit Vasileva zusammenhängen könnte.
Studium u. Tätigkeit als Künstlerin: Ausserhalb dieser Affäre wurde Vasileva berühmt als Künstlerin, Kunstkritikerin, Kuratorin, Kritikerin, mit Ausstellungen ihrer Werke auf der ganzen Welt. 2016-18 nahm sie während des Studiums im Rahmen ihrer Magistratur an der Moskauer Staatsuniversität MGU u. der British Higher School of Design an mehreren Ausstellungen teil, in denen sie ihre Projekte, Installationen, Videoarbeiten u. Fotografien im Bereich der zeitgenöss. Kunst präsentierte u. daber unter dem abgekürzten Namen EVA auftrat. 2019 nahm sie an Ausstellungen in Italien, GB, Schweiz, Israel, Griechenland, Frankreich, 2020-21 in Italien, Südkorea u. Russland teil. 2020 wurde die Lady zum Ehrenmitglied der Russ. Akademie der Künste zur Ehrenakademikerin gewählt.)

VASILEVA, Olga Jurevna (sowjet.-russ. Kirchenhistorikerin, Religionswissenschaftlerin, Hochschullehrerin u. Politikerin mit angebl. pro-stalinist. Neigungen. Ehem. Mitarbeiterin des Zentrums für Religions- u. Kirchengeschichte des Instituts für Russ. Geschichte der Russ. Akademie der Wissenschaften, ehem. Leiterin des Zentrums für Religionsgeschichte u. Kirche. Ehem. Leiterin der Abteilung für staatlich-konfessionelle Beziehungen der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF. Dozentin am Sretensky Theological Seminary, Honorarprofessorin der Moskauer Staatsuniversität für Geistes- u. Wirtschaftswissenschaften, 2012 stv. Direktorin der Kulturabteilung der Regierung RF. 2014 war sie eine der Initiatoren der Diskussion über Konservatismus am Standort der „Allruss. Volksfront". Sie war Mitglied des Rates für die Vorbereitung von Programmen für den Kurs "Patriotische Geschichte" des Bildungsministeriums RF, der Kommission für religiöse Vereinigungen der Regierung RF u. der Arbeitsgruppe der Kommission beim Präsidenten für Menschen mit Behinderungen. Ferner war sie Mitglied des „Rats für die Berichterstattung über Religionsfragen in elektron. Medien beim Ministerium für Presse, Fernsehen, Hörfunk u. Massenmedien". Amtierende Staatsrätin RF 2. Klasse, Präsidentin der Russ. Bildungsakademie. Im Aug. 2016 wurde sie auf Vorschlag des PM s. Dmitrij Medvedevs u. Billigung des Präsidenten RF V. Putin an Stelle von s. Dmitrij Livanov als erste Frau als Ministerin für Bildung u. Wissenschaft der RF installiert. Sie leitete das Ministerium für Bildung u. Wissenschaft RF bis zu seiner Aufteilung im Mai 2018 in das Ministerium für Bildung u. das Ministerium für Wissenschaft u. Hochschulbildung RF. Nach dieser Teilung übernahm Vasileva das Amt der Bildungsministerin RF bis zum Rücktritt der Regierung RF im Jan. 2020, wobei sie von der neuen Regierung nicht übernommen wurde. Die Ernennung Vasilevas zur Bildungsministerin RF löste einen breiten öffentl. Aufschrei in pädagog., wissenschaftl. u. religiösen Kreisen sowie bei vielen bekannten polit. Persönlichkeiten aus. In orthodox.-religiösen Kreisen wurde hingegn mit Anerkennung reagiert: Protodiakon s. Andrej Kuraev beschrieb Vasileva als eine Person, die „viele unrühmliche Seiten der Kirchengeschichte des 20. Jhs. kennt“. Befürchtungen vor einer möglichen Klerikalisierung der Behörde waren nach ihrer Ernennung seiner Meinung nach vergeblich, da Vasileva eine ernsthafte Wissenschaftlerin sei, die keine "Neophytenbrille" trage. Einen ähnl. günstigen Standpunkt vertraten der Physiker s. Andrej Zajakin, einer der Gründer der Dissernet-Gemeinschaft, u. s. Igor Bartsits, Direktor des "Instituts für öffentl. Dienst u. Management der RF für Volkswirtschaft u. öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF". der Vasileva die Fähigkeit bescheinigte, „das Publikum ruhig, ausgeglichen u. würdig zu halten", egal was es sei. Die Hauptvorwürfe gegen Vassileva als Ministerin bestand darin, dass sie nach Meinung ihrer Gegner kein klares Reformprogramm im Bildungsbereich der RF vorgelegt habe. Das Projekt der neuen Bildungsstandards, das von der von ihr geleiteten Abteilung entwickelt wurde, wurde von vielen Literaturlehrern kritisiert. Auch der Verdacht eines Korruptionsplans kam auf, nämlich dass Vasileva angeblich Lobbyarbeit für die Interessen des Prosveshchenie-Verlags betrieben habe, der als „zypriotischer Offshore-Monopolist“ bezeichnet wurde. Eine uneindeutige Einschätzung wurde auch durch Vasilevas Bestreben verursacht, nach ihrem Geschmack fokussierteThemen in den Bildungsprozess einzuführen. Einer der schärfsten Kritiker Vasilevas war der Journalist s. Aleksandr Nevzorov, der zum Beispiel über all die „unglücklichen Kinder“ sprach, die bei all den /zweifelhaften/ Neuerungen, die das Ministerium unter Vasilevas Führung in die Schulen einführte, gequält werden sollen. 2018 unterstützte Vasileva gemäss des Vorschlags V. Putins die Erhöhung des Rentenalters in Russland.)

VASSERMAN, Anatolij Aleksandrovich II III IV (russ. Journalist u. polit. Kommentator ukrain.-jüd. Herkunft /aus Odessa/ mit radikalen Ansichten, betrachtet sich als Stalinisten u. überzeugten Marxisten in der Interpretation der analytischen Gruppe „S. Platonov “. Befürworter der Annexion der Ukraine an Russland. Er hat wiederholt erklärt, dass er „die ukrain. u. belaruss. Sprachen als Dialekte des Russischen u. nicht als unabhängige Sprachen betrachte, da er überzeugt sei, dass „die Ukraine ein integraler Bestandteil Russlands ist“ u. dass „eine unabhängige Ukraine für alle ihre Bürger gefährlich“ sei. Er ist der Auffassung, dass es in Russland notwendig sei, den Einsatz von Schusswaffen zur zivilen Selbstverteidigung zuzulassen. Er kritisierte s. Ramzan Kadyrovs Vorschlag, Teilnehmer nationalist. Kundgebungen inhaftieren zu lassen. Kritisiert konsequent die internationale Politik der USA, schliesst die Beteiligung der USA am Tod des Ex-Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, nicht aus. Behauptet, dass die Ermordung von Muammar Gaddafi ein Verbrechen gewesen war, für das Barack Obama, Nicolas Sarkozy, David Cameron u. Anders Fogh Rasmussen sich zu verantworten hätten. Widersetzt sich dem Verbot von Tabak, Drogen u. psychotropen Substanzen u. argumentiert, dass es notwendig sei, sie mit Agitation u. Prävention zu bekämpfen, während jedes Verbot zur gegenteiligen Wirkung führe u. eine Zunahme der Verbreitung provoziere. Aus dem gleichen Grund hält er eine Entkriminalisierung der Prostitution für möglich. Er erklärte, dass alle Bildungsreformen der letzten 30 Jahre rückgängig gemacht werden sollten, da moderne Schulkinder über kein Wissenssystem verfügen. Kritisierte die Initiative E.B. Mizulinas, der Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für Familie, Frauen u. Kinder, die Verwendung des Mat im Internet zu verbieten. Zum  „Anti-Piraterie"-Gesetz kommentierte er, dass solche Projekte die intellektuelle Entwicklung des Menschen behinderten u. zur Verwandlung des Menschen in einen Affen beitrügen. Unterstützt das Verbot der Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare, da er der Meinung ist, dass Kinder, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, Schwierigkeiten beim Aufbau einer eigenen Familie haben; hält es für eine Dummheit, homosexuelle Partnerschaften mit Ehen gleichzusetzen, worüber er trotz seines absoluten Atheismus zu diesem Thema auf Seiten der orthodoxen Kirche spricht. Seine Einstellung zur Religion formulierte er mit dem Satz  „Ich bin Atheist nicht aus Gewohnheit, sondern aus Überzeugung". Dennoch betont er, dass die orthodoxe Kirche in Russland eine positive soziale Rolle spielt. Er bezeichnet sich selbst nicht als Jude, sondern als Russe jüdischer Herkunft. Behauptet, dass die Nationalität einer Person eine Reihe von erworbenen Gewohnheiten darstelle. Hält den Nationalismus für eine ansteckende Geisteskrankheit u. bezeichnet sich selbst als entschiedenen Gegner des Nationalstaates. Bestreitet die anthropogene Natur der globalen Erwärmung. In Interviews u. in den Medien hat Vasserman wiederholt erklärt, dass er niemals heiraten werde. Sein Hobby ist das Sammeln verschiedener Arten von Schusswaffen, die er seit mehr als einem halben Jahrhundert sammelt. Im Sept. 2015 leitete der Sicherheitsdienst der Ukraine SBU eine Untersuchung gegen Vasserman wegen Separatismus u. Anstiftung zu ethnischem Hass ein. Auf Antrag des Abgeordneten der Verchovna Rada der Ukraine aus der Fraktion des "Blocks Petro-Poroshenko", Oleksiy Goncharenko, hat der Untersuchungsausschuss des SBU ein Strafverfahren nach Teil 2 von Art. 110 des StGB der Ukraine gegen Vasserman wegen „Separatismus" eröffnet. Ihm wurde vorgeworfen, 2015 Materialien mit Aufrufen zur Änderung der Grenzen u. des Territoriums der Ukraine in Umlauf gebracht zu haben. Im Juni 2016 wurde er von der Partei "Gerechtes Russland" als Kandidat für das Mandat eines Abgeordneten der Staatsduma RF nominiert; er belegte den 2. Platz in seinem Wahlkreis. Im Sept. 2016 verurteilte er die russischsprachige Wikipedia mit der Begründung, dass sie bei polit. Bezügen „vollständig von der totalitären Sekte der 'Liberalen' kontrolliert" werde, die „nicht nur alle illiberalen Quellen für unerlaubt, d.h. inakzeptabel, erkläre, sondern auch gegen die Regeln" von Wikipedia selbst „verstosse", „um das Monopol zu behalten“. Der krit. Publizist s. Stanislav Belkovskij äusserste sich über Vasserman dahingehend, weil er so tue, als ob er alles wisse, aber im Grunde von den Dingen nichts verstehe. Humor über Vasserman ist im Internet weit verbreitet; insbesondere wird dort über seine extrem hohe /Pseudo-/Gelehrsamkeit, über seinen Bart u. seine eigentümliche Kleidung gescherzt. Einige der Witze über Vasserman sind in Artikeln der „Absurdopedia" u. „Lurkomorie" festgehalten; er wurde mehrmals Opfer von Telefonstreichen. Er erhielt den Internet-Spitznamen  „Onotole". Nachdem Gerüchte aufkamen, dass Vasserman für das Amt des Bürgermeisters von Odessa kandidieren wolle, erschienen der Name u. das Porträt von „Onotole“ an den Wänden der Häuser von Odessa. Im März 2021 kündigte er im Radiosender "Es spricht Moskau" an, dass er 2021 für die 8. Staatsduma RF kandidieren werde, wobei er die Optionen der Selbstnominierung oder Renominierung durch die Partei "Gerechtes Rusland" nicht ausschliesse. Er kandidierte für den Preobrazhenskij-Wahlkreis № 205 der Stadt Moskau im Einzelmandat mit Unterstützung des Bürgermeisteramtes u. wurde Mitglied der sogenannten. "Sobkanins Liste". Er gewann dort die Wahlen mit Hilfe der elektron. Fernabstimmung u. umging so den Sekretärs des Zentralkomitees der KPRF, Sergej Obukhow, der von "Smart Voting" s. Aleksej Navalnyjs  unterstützt wurde. Er schloss sich der Fraktion "Gerechtes Russland - Für die Wahrheit" an. Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Der über die russ. u. ukrain. Staatsbürgerschaft verfügende Vasserman unterliegt den Sanktionen von EU, GB, USA, Kanada, Australien, Japan, Schweiz )

VAKHRUKOV, Sergej Alekseevich (russ. Politiker, ehem. stv. bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural, 2007-12 Gouverneur des Gebiets Jaroslavl. Ehem. Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Urspüngl. Mitglied der Partei "Jabloko", trat er  2003 zur Partei "Einiges Russland" über. Im April 2012 wurde er durch Präsident Dmitrij Medvedev vorzeitig entlassen, seine Aufgaben wurden dem stv. Gouverneur des Gebiets Jaroslavl, Sergej Jastrebov, übertragen. Im Jan. 2013 zum stv. Minister für regionale Entwicklung der RF ernannt. Im Dez. 2013 zum stv. Sekretär des Sicherheitsrats RF ernannt; im Dez. seines Amtes als stv. Minister für regionale Entwicklung RF entlassen. Im Okt. 2016 zum stv. Sekretär des Sicherheitsrats RF ernannt.  Sein Sohn Dmitrij wurde 2018 zum Direktor der Abteilung für staatl. Regulierung von Tarifen u. Infrastrukturreformen des Ministeriums für wirtschaftl. Entwicklung RF ernannt.)

VAVILOV, Andrej Petrovich (russ. Politiker u. Geschäftsmann, ehem. Mitglied des Haushaltsausschusses des Föderationsrats RF, Mitglied der Kommission für Informationspolitik des Föderationsrates, Vertreter des Gebiets Penza im Föderationsrat der Bundesversammlung RF, ehem. stv. Finanzminister. Ehem. Direktor des Instituts für Finanzforschung, Gründer der Stiftung "Wissenschaftliches Potential". Ehem. stv. Finanzminister in der Jelcyn-Zeit. 2007 gab der Oberste Gerichtshof Russlands dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, ein Strafverfahren gegen Vavilov einzuleiten. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Vavilov, der das Amt des ersten stv. Finanzministers innehatte, Diebstahl begangen u. seine offizielle Position missbraucht habe. Offenbar ging es um Unterschlagung von 231 Mln. USD aus dem Staatshaushalt, angeblich für die Produktion von MiG-29-Flugzeugen. Schliesslich wurde Vavilov nach zwei Artikeln des StGB RF angeklagt (Unterschlagung durch Betrug in besonders grossem Umfang u. Amtsmissbrauch mit schwerwiegenden Folgen.)

VEDERNIKOV, Mikhail Jurevich II (russ. parteiloser Politiker, seit 2018 Gouverneur des Gebiets Pskov. Im Sept. 2005 eröffnete die regionale Staatsanwaltschaft des Gebiets Leningrad ein Strafverfahren gemäss Artikel 126 Teil 2 des StGB RF wegen "Entführung" gegen den Abgeordneten Mikhail Vedernikov u. seinen Bruder Nikolaj. Grundlage für die Einleitung eines Strafverfahrens war die Episode mit dem Geschäftsmann Denis Zaigraev. Einen Monat nach Einleitung eines Strafverfahrens wurde Mikhail Vedernikov im Oktober 2005 von der Partei "Einiges Russland" zum Abgeordneten des Abgeordnetenrates von Vyborg gewählt. Die Geschichte wurde im Feb. 2017 erneut aufgewärmt, nachdem Mikhail Vedernikov zum stv. Bevollmächtigten des Präsidenten RF im Nordwest-Bundesbezirk ernannt worden war. Nach der Ernennung von Mikhail Vedernikov, dem amtierenden Gouverneur der Region Pskov, bestritt Denis Zaigraev, der in diesem Fall als Opfer auftrat, die Tatsache seiner Entführung durch die Brüder Vedernikov im Jahr 2005 u. gab an, dass der Konflikt keinen kriminellen Charakter gehabt habe sei u. dass Mikhail Vedernikov u. Denis Zaigraev normale Beziehung unterhielten. 2019 wurde Vernikov als guter Gouverneur gelobt, der sich durch "energische" Arbeit u. "persönliche Verantwortung" auszeichne, einen guten Kontakt mit den Wählern pflege u. dass seine aktive Lobbyarbeit für regionale Interessen dem Gebiet Bundesgelder bechere, die die Errichtung mehrerer sozial wichtiger Infrastrukturprojekte wie Milchproduktion, Schule in Velikie Luki, Stadion, Bezirkskrankenhaus u.a. ermögliche. Danach stieg die Popularität des Gouverneurs stark an. Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

VEKSELBERG, Viktor Feliksovich II III IV V VI VII VIII IX X (min. 2:20:34)  (russ. Top-Geschäftsmann-Oligarch, Multimilliardär, Mäzen u. Investor in der Schweiz. Mit einem geschätzten Vermögen von 13,4 Mlrd. USD  US ist er gemäs Forbes Magazine 2018 auf Rang 99 der reichsten Menschen der Welt sowie auf Rang 9 der reichsten Russen. Er ist Gründer u. Eigentümer der Renova-Gruppe, besass Anteile am russ. Ölkonzern TNK-BPhält namhafte Beteiligungen am weltweit zweitgrössten Aluminiumproduzenten RUSAL u. am Schweizer Technologiekonzern OC Oerlikon. Vekselberg ist Mitglied mehrerer bedeutender russ. Ausschüsse, Räte Kommissionen u. Wirtschaftsverbände: Mitglied der Kommission für föderale, interregionale u. regionale sozioökonom. Politik beim Vorsitzenden des Föderationsrats RF; Mitglied des Koordinierungsrates des metallurg. Komplexes des Wirtschaftsministeriums RF; Mitglied des Vorstands des Verbands der Industriellen des Bergbau- u. Metallurgiekomplexes Russlands; Mitglied des Vorstands der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer; Vorsitzender des Ausschusses für internationale Aktivitäten des Russ. Verbandes der Industriellen u. Unternehmer.
Renova: 2006 gab "Renova" den Kauf einer 10,25%-Beteiligung am Schweizer Konzern "Oerlikon" bekannt, u. 2007 erwarb die Gruppe eine Sperrbeteiligung am Schweizer Maschinen- u. Maschinenbaukonzern "Sulzer". "Renova" hat seine Anteile an den Konzernen sukzessive erhöht u. beträgt heute 44,7% an "Oerlikon" u. 62,86% an "Sulzer". Vekselberg betrachtet seine CH-Vermögenswerte als strateg. Investitionen, die es "Renova" ermöglicht haben, Synergien durch den Zugang zu Technologien zu erzielen. Ein Bsp. für einen solchen Synergieeffekt ist das Joint Venture zw. "Rusnano" u. "Renova" zur Schaffung der grössten Produktion von Solarmodulen in Russland auf der Basis der Dünnschichttechnologie von Oerlikon Solar-Hevel. 2009 leitete das Eidgenöss. Finanzdepartement /Schweizer Finanministerium SFM/ eine Untersuchung ein u. später ein Gerichtsverfahren gegen Vekselberg /Unternehmen "Renova"/ u. gegen die beiden österreich. Unternehmer Ronny Pecik u. Georg Stumpf, /Untenehmen "Victory"/, vertreten durch "Everest", wegen des Verdachts der Verschleierung von Beteiligungen an "Sulzer" u. "Oerlikon". Gemäss SFM hat "Everest" 2006-7 heimlich insgesamt 31,2% der Aktien von "Sulzer" erworben, diese jedoch den Behörden nicht mitgeteilt u. damit gegen CH-Recht verstossen, während "Renova" u. "Victory" in Absprachen "Oerlikon"-Aktien erwarben. Nach CH-Recht ist eine Person oder ein Unternehmen, die mehr als 5% der Aktien kauft, verpflichtet, ihren/seinen Gesamtbesitz an der Börse offenzulegen. Im Sept. 2010 hat das CH-Bundesstrafgericht die Klage mangels Beweisen u. Plausibilität für die Anklage im Fall "Oerlikon" abgewiesen. Im Okt. desselben Jahres endeten die Ermittlungen des SFM mit einer gütlichen Einigung, wonach Vekselberg u. seine österreich. Partner 10,6 Mln. USD zur Begleichung der Ansprüche bezahlten. Der Fall hatte keine weiteren Konsequenzen. 2010 kündigte Vekselberg an, von Zürich in den Kanton Zug zu wechseln: Einer der Gründe war die Abschaffung der Pauschalbesteuerung in Zürich, für die die Mehrheit der Bürgerinnen u. Bürger des Kantons stimmte. Im Kt. Zug gilt weiterhin eine Pauschalsteuer. 2017 wurde Vekselberg Staatsbürger der Republik Zypern.
Im April 2004 gründete Vekelsberg die Stiftung "Связь времён" u. leitet deren Kuratorium. Bereits das erste Projekt der Stiftung - der Erwerb der weltweit grössten Privatsammlung von Werken des grossen russ. Juweliers Peter Carl Fabergé in den USA ihre Rückkehr nach Russland - sorgte sowohl in Russland als auch im Ausland für einen grossen öffentl, Widerhall. Bis heute wurde die Sammlung im Rahmen vön öffentl. Ausstellungen in 18 Städten Russlands u. der Welt ausgestellt. Mit dieser Initiative verbunden ist die Gründung des Fabergé-Museums in SPB. Zu den weiteren Anliegen der Stiftung gehören: Rückgabe der Glocken des Hg. Danilov-Klosters aus den USA u. des Archivs des russ. Philosophen
Ivan Iljin nach Russland im Jahr 2006; Restaurierung des Vrubel-Saals in der Tretjakov-Galerie u. des histor. Denkmals Fort Ross (Kalifornien, USA). Vekselberg ist ferner einer der Leiter des Verbands der Jüdischen Gemeinden Russlands u. Vorsitzender des Kuratoriums des Jüdischen Museums in Moskau. Für deren Bau von Denkmälern spendete Vekselberg Gelder in Höhe von 300 Tsd. USD. 2020, während der Coronavirus-Pandemie, stellte Vekselberg mehr als 180 Mln. Rubel für den Kauf von Ausrüstung, Masken u. Produkten für sozial ungeschützte Russen zur Verfügung.
2016 war in der Presse zu lesen, dass russ. Oligarchen unter den polit. Druck des Kremls geraten seien, wobei aus dem Umfeld Vekselbergs verlautete, dass auch er davon betroffen war. Der Kreml lade Vekselberg regelmässig vor, u. der Ton soll bei diesen Unterredungen stets ziemlich rauh sein. Indizien mehrten sich, dass die Behörden sogar sog. "Kompromat", russ. für kompromittierendes Material, gegen ihn zusammentragen, um ihn unter Druck zu setzen. Dabei handelt es sich um den folgenden Hintergrund: Seit Russland unter einer Wirtschaftskrise leidet, schaffen die Superreichen Russlands riesige Geldsummen ausser Landes. Die Regierung sucht fieberhaft nach neuen Einnahmequellen u. Wegen, die immense Kapitalflucht zu stoppen. Diesem Druck soll sich auch Vekselberg beugen u. Vermögenswerte nach Russland zurückführen. So verschob er Ende 2015 die Beteiligungen an vier russ. Grosskonzernen von Zypern nach Russland, wie Daten des Wirtschaftsdienstes "Spark" zeigen. Um die Steuern tief zu halten, kontrolliert er sein Industrieimperium in der Schweiz u. in Russland über ein verschachteltes Netz von Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen wie Zypern, Panama oder der Karibik. Staatspräsident Putin hat es zur patriot. Pflicht erklärt, Geld in Russland anzulegen – u. erhält dafür von seiner Klientel Zuspruch. Niemand wage, öffentlich dagegen etwas einzuwenden. Wer das dennoch tue, setze sich dem Verdacht aus, grössere Vermögenswerte im Ausland zu besitzen. Auslandsvermögen stelle die Regierung als sicherheitspolit. Problem dar. (s. NZZ vom 27.3.2016).
Seit April 2018 steht Vekselberg auf der Sanktionsliste der US-Regierung. Sein Name figuriert auch auf entsprechenden Sanktionslisten von GB, Kanada, Australien, Japan, Polen, Ukraine. Die Massnahme war auf angebliche Beteiligung an den Manipulationen bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 durch russ. Einheiten - einschliessl. Vekselberg - u.a. nicht näher bezeichnete Aktivitäten zurückzuführen. Seine US-Vermögenswerte wurden eingefroren. Um noch grössere Vermögensverluste zu vermeiden, senkte er seine Beteiligung beim Technologiekonzern "Sulzer" von ursprünglich 63 auf unter 50%. Laut Forbes ging sein Gesamtvermögen, seitdem er auf der US-Sanktionsliste steht, in wenigen Monaten um 2-3 auf 12 Mrd. zurück. Im Juni 2018 sperrten mehrere öffentl. u. private Banken in CH im Zusammenhang mit zuvor verhängten US-Finanzsanktionen Vekselbergs Konten für schätzungsweise 1 Mlrd. USD. Infolge der Sanktionen soll bei CH-Banken Privatvermögen von 2 Mrd. CHF blockiert worden sein. Vekselberg, der dem russ. Präsidenten s. V. Putin nahesteht, bezeichnete diese Sanktionen als „illegal u. unfair“ u. kündigte an, rechtlich dagegen vorzugehen.
Um seine Rechnungen in der Schweiz dennoch abwickeln zu können, ging er zur Staatsbank "Postfinance", um dort ein Postkonto zu eröffnen. Die Posttochter eröffnete zuerst standardmässig ein Konto für ihn, aber kurz danach beendete sie die Geschäftsbeziehung mit dem Russen wieder. Der Unternehmer reichte deshalb eine Klage gegen "Postfinance" beim Berner Handelsgericht ein. Das Berner Handelsgericht wies seine Beschwerde mit Urteil vom Nov. 2020 ab. Das Bundesgericht kritisierte aber die Auslegung des Berner Handelsgerichts als bundesrechtswidrig. Im Feb. 2022 erhielt Vekselberg mit seiner Beschwerde gegen die "Postfinance" vor dem Bundesgericht Recht u. Anspruch auf sein eröffnetes Konto bei "Postfinance". Das höchste Gericht liess dennoch offen, ob "Postfinance" das Konto gestützt auf die neue Verordnung erneut schliessen könnte.
Ukrainekrieg 2022: Vekselberg wuchs in der Ukraine auf u. hat dort Verwandte. Öffentlich sprach er bisher nicht über Putins Angriffskrieg in der Ukraine.)

VENEDIKTOV, Aleksej Alekseevich II III (russ. JournalistChefredaktor, Mitinhaber - 18 % - u. Moderator des Hörfunksenders Echo Moskvy, Präsident von Эхо-ТВ. Er sitzt im öffentl. Rat des Russ. Verteidigungsministeriums u. ist zudem Mitglied in der Stadtkammer von Moskau. 2001 erklärte s. Vladimir Putin gegenüber Venediktov „du bist kein Verräter, du bist der Feind“. Trotz der schwierigen Beziehung zw. Putin u. dem Chefredaktor von "Echo Moskvy" während des Krieges im Kaukasus, gratulierte Putin 2005 dem Journalisten zu seinem 50. Geburtstag. 2008 gratulierte Putin ihm „Tag der Nationalen Einheit" u. wünschte ihm „Erfolg in seiner berufl. Tätigkeit“. Im Aug. 2008 berief Putin 35 Medienführer, darunter Venediktov, in seine Residenz in Sotschi u. tadelte letzteren massiv. Putin gefiel nicht, wie der Moskauer Radiosender „Echo Moskvy" über den russ.-georg. Konflikt in Südossetien berichtete. Trotzdem beschloss Putin bisher nicht, den Radiosender zu schliessen oder Veneditktov zu entlassen. Im Dez. 2011 kündigte s. Dmitrij Medvedev seine Entlassung an, u. zwei Wochen später lud Putin ihn ein, sein Vertrauter zu werden, aber Venediktov weigerte sich, ein Vertrauter von Putin oder Zhirinovskij zu werden. Venediktov definiert seine polit. Ansichten als konservativ, bezeichnet sich selbst als Konservativen, ist Bewunderer von Ronald Reagan u. Margaret Thatcher. Von anderen wird er als „konservativer Neoliberaler“ definiert.)

VENEDIKTOVA, Iryna Valentynivna II III IV (ukrain. Juristin u. Politikerin, ehem. ukrain. Generalstaatsanwältin. 2018 wurde sie Rechtsberaterin von s. Wolodymyr Zelenskyj. Sie war Mitglied seiner Wahlkampfzentrale während des Wahlkampfs zum Präsidentenamt. Im Juli 2019 wurde sie auf Listenplatz 3 der Partei "Sluha narodu" zur Abgeordneten der Verkhovna Rada gewählt. Im Aug. 2019 übernahm sie den Vorsitz des parlamentar. Ausschusses für Rechtspolitik. Im Dez. 2019 wurde sie zur kommissar. Direktorin des Staatl. Ermittlungsbüros der Ukraine ernannt. Sie war damit die erste Frau in der Geschichte der Ukraine, die eine staatl. Strafverfolgungsbehörde leitet. Im März 2020 wurde Venediktova zur Generalstaatsanwältin ernannt. Gleichzeitig wurde sie Mitglied des Nationalen Sicherheits- u. Verteidigungsrats der Ukraine. Nach dem Beginn der russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine im Feb. 2022 hatte sie russ. Kriegsverbreche im Kriegsgebiet aufzuklären. Am 17. Juli 2022 wurde Venediktova, eine enge Vertraute des Präsidentin, zusammen mit dem Chef des ukrain. Geheimdiensts SBU s. Ivan Bakanov von Präsident Zelenskyj inmitten der per Dekret entlassen bzw. suspendiert. Aus diesen Behörden seien mehr als 60 Mitarbeiter in den russ. besetzten Gebieten geblieben u. kollaborierten mit dem Feind, sagte Zelenskyj in einer Videoansprache. Er nannte auch die Zahl von 651 Überläufern; es gebe Strafverfahren gegen Mitarbeiter von Staatsanwaltschaft u. anderen Strafverfolgungsbehörden wegen Hochverrats u. Kollaboration mit russ. Diensten. Als des. Nachfolger Venediktovas wurde Oleksij Simonenko bestimmt. Im Nov. 2022 wurde Venediktova zur neuen Botschaftern der Ukraine in der Schweiz ernannt. Im  Jan. 2023 trat sie ihr neues Amt in Bern an. In einem TA-Media-Interview /II III/ sagte sie im Feb., dass sie die Schweiz zwar als ein Vorbild, einen idealen Staat ansehe, dass aber „die Schweiz angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine nicht neutral sein" könne u. forderte Waffenlieferungen. Am gleichen Tag erschien ein NZZ-Interview mit ihr.)

VERBICKAJA, Ljudmila Alekseevna II (gew. sowjet.-russ. Linguistin, Rusststin u. Hochschullehrerin. Sie war Vizepräsidentin der  UNESCO-Kommission für Fragen der Frauenbildung u. Vorsitzende des Kuratoriums der "Stiftung Russki Mir".Sie wirkte in diversen Kommissionen u. Räten der russ. Regierung mit. Zu den Beileidsbekundern gehörte auch Präsident s. V. Putin.)

VEREMEJENKO, Sergej Alekseevich II III IV (russ. Geschäftsmann, Politiker, Abgeordneter der 7. u. 8. Staatsduma RF, Mitglied des Duma-Ausschusses für Verkehr u. Bau in der Fraktion "Einiges Russland“, Mitglied des Vorstands der "Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer", Vorsitzender ihrer Kommission für Tourismus, Gastgewerbe u. Freizeitindustrie. Ist im Gebiet Tver tätig, wo er stv. Abgeordneter der gesetzgebenden Versammlung u. Vorsitzender des Ausschusses für Agrarpolitik u. Umweltmanagement ist. 2003 nahm er an den Wahlen zum Präsidenten der Republik Baschkortostan teil u. erreichte gegen den damaligen Staatschef Murtaza Rakhimov die zweite Runde u. kündigte dann an, seine Kandidatur zurückzuziehen. 2003 erwarb er die  "Centrkombank", der 2016 die Konzession wegen risikoreicher Kreditpolitik u. wiederholter Verstösse gegen das Geldwäschereigesetz entzogen wurde. Nach offiziellen Angaben war Veremejenko zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr an der Bank beteiligt. Die Quellen der Zeitung Kommersant behaupteten jedoch, dass die Miteigentümer Mitglieder seiner Familie waren u. dass die Bank von Veremejenko kontrolliert wurde. Ende 2020 befand sich das Unternehmen in Liquidation. Stv. Generaldirektor des Wissenschafts- u. Produktionsunternehmens "Sapfir", das Elemente für ballistische Raketen wie die R-36M "Satan" herstellt u. sich im Besitz von Veremejenko befindet. 2020 besass er 34% der Aktien des Unternehmens. 18% der Anteile wurden von der ältesten Tochter Margarita Chernova - sie ist die stv. Generaldirektorin des Unternehmens -, 18,7% von der Firma "Travelplus" der mittleren Tochter Serafima Veremejenko, u. 16,5% von der "Centrkombank" gehalten. Als Generaldirektor von "Sapfir" fungierte 2021 der Bruder Veremejenkos, Aleksandr. 2019 belief sich der Reingewinn des Unternehmens auf 260 Tsd. Rubel, der Umsatz betrug 571 Mln. Rubel. 2018 belief sich das Einkommen des Abgeordneten fast 493 Mln. Rubel. 2020 versteuerte er ein Einkommen von fast 11 Mln. Rubel. 2021 belegte Veremejenko laut Forbes den 69. Platz im Ranking der reichsten Geschäftsleute Russlands. Sein Vermögen wurde auf 420 Mln. USD geschätzt. Ausserdem beteiligt sich Veremejenko mit seiner Stiftung als Mäzen u. Financier an der Erhaltung architekton. u. histor. bedeutender Denkmler u. der Wiederherstellung kirchlicher Anlagen. Vom "Forum Freies Russland" wird ihm öffentl. Unterstützung für die von Putin entfesselte russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine von 2022 vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Veremejenko unterliegt den Sanktionen von EU, GB, USA, Kanada, Australien, Japan, Schweiz, Ukraine.)

VERESHCHAGIN, Leonid Emilevich II (sowjet.-russ. Filmfunktionär, Filmregisseur u. Produzent. Generaldirektor der Filmfirma „TriTe Studio"; Vorsitzender des Expertenrates der Cinema Foundation, Sekretär der Union der Kameramänner Russlands, Mitglied des Präsidiums der Nationalen Akademie der Filmkünste u. -wissenschaften Russlands.)

VERKHOVSKIJ, Aleksandr Markovich (russ. Journalist u. Publizist; Direktor des Informations- u. Analysezentrums "Sova", Vizepräsident u. Chefredakteur des Informations- u. Forschungszentrums "Panorama".)

VERZILOV, Pjotr Jurevich II (russ.-kanad. Künstler u. Aktivist, ehem. inoffizieller Sprecher der Punkrock-Gruppe „Pussy Riot", war mit dem „Pussy Riot"-Mitglied s. Nadezhda Tolokonnikova verheiratet. Nachdem einige Mitglieder der Gruppe „Pussy Riot" im Februar 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale eine Protestkundgebung veranstaltete u. im August wegen „Rowdytums“ zu 2 Jahren Haft verurteilt worden waren, wurde Verzilov nach ihrer Festnahme u. Inhaftierung Sprecher der Gruppe. Er bat die Sängerin Madonna vor ihrem Moskau-Konzert 2012 um Unterstützung. Im Okt. 2012 veröffentlichten die inhaftierten „Pussy-Riot"-Mitglieder jedoch über ihren Anwalt einen Brief, in dem sie Verzilov als ihren Sprecher mit der Begründung ablehnten, er habe „die Vertretung u. Entscheidungsfindung von Pussy Riot an sich gerissen" u. ihre Ansichten falsch dargestellt. Verzilov gehörte auch zu den Gründern des Nachrichtenportals „MediaZona", das seit 2014 kritisch über das Rechtssystem u. die Strafverfolgungspraxis in Russland berichtet. Mitte Juli 2018 wurde er zusammen mit s. Veronika Nikulshina, Olga Pakhtusova u. Olga Kurachjova für 15 Tage inhaftiert, nachdem er während des WM-Finales in falschen Polizeiuniformen auf das Spielfeld eingedrungen war. In der Folge verbot der Richter ihnen auch den Besuch von Sportveranstaltungen für 3 Jahre. Mutmassl. Vergiftungsversuch: Im Sept. 2018 berichteten die Medien, dass Verzilov in ein Krankenhaus eingeliefert worden war u. sich in einer toxikologischen Abteilung des Klinischen Krankenhauses „Bakhrushin" in Moskau in einem kritischen Zustand befinde. Seine Verwandten schlossen eine Vergiftung aus polit. Gründen nicht aus, Die Spitaleinweisung erfolgte kurz, nachdem er ein Gerichtsverfahren gegen das „Pussy-Riot"-Mitglied s. Veronika Nikulshina am Moskauer Basmannyj-Gericht besucht u. dem TV-Sender „Al Jazeera" ein kritisches Interview über das russ. Rechtssystem gegeben hatte. Als er für MediaZona arbeitete, sollte er laut Novaja gazeta im Juli 2018 einen journalist. Abschlussbericht über die Ermittlungen zur Ermordung von 3 russ. Journalisten in der Zentralafrikanischen Republik erhalten. Einige Tage später wurde er zur weiteren medizin. Versorgung u. Untersuchung an die Charité nach Berlin geflogen. Während die Ärzte des deutschen Krankenhauses in einer Erklärung klarmachten, dass Verzilov „sehr wahrscheinlich" vergiftet worden sei, bezichtigte die Gruppe „Pussy Riot" die russ. Regierung der Vergiftung Verzllovs. Im Juni 2020 wurde Verzilov aus seiner Wohnung geholt u. von der Polizei festgehalten, weil er im Juli 2019 angeblich Unruhen organisiert hatte.)

VESELNICKAJA, Natalja Vladimirovna (russ. Anwältin. 2005-13 vertrat sie mit ihrer Anwaltskanzlei "Camerton Consulting" die Interessen der Militäreinheit "55002", einer Logistikabteilung des FSB RF in Gerichtsverfahren. Im März 2012 stellte Novaja gazeta fest, dass "es Legenden über die erfolgreiche Anwaltschaft von Veselnickaja in der Region Moskau gibt". Die Aktivitäten Veselnickajas in den USA begannen 2015 mit der Vertretung der Interessen der "Crocus Group of s. Araz u. Emin Agalarov". Laut Veselnickaja bat sie 2016 Araz Agalarov, der zuvor eine Geschäftsbeziehung mit s. Donald Trump Sr. im Zusammenhang mit der Organisation des Miss Universe-Wettbewerbs in Russland im Jahr 2013 hatte, um ein Treffen mit Vertretern der Wahlkampfzentrale des US-Präsidentschaftskandidats Trump. Vermittler war Agalarovs Bekannter, Musikunternehmer u. PR-Spezialist Rob Goldstone, der die Amerikaner überredete, sich mit Veselnickaja zu treffen, die angeblich finanzkompromittierendes Material über Trumps Rivalin Hillary Clinton besass. Im Juni 2016 traf sich Veselnickaja laut The New York Times mit s. Donald Trump Jr., s. Jared Kushner u. s. Paul Manafort im Trump Tower. Laut The Wall Street Journal diskutierte Veselnickaja mit Trump Jr. die mögliche Aufhebung des "Magnitsky Act", der US-Sanktionen gegen russ. Beamte, Ermittler u. Richter verhängte, die im Zusammenhang mit dem Tod Magnickijs verhängt wurden. Als Ausgleichsmanahme für die mögliche Aufhebung des Magnitskij-Gesetzes schlug Veselnickaja vor, das in Russland verabschiedete "Dima Jakovlev-Gesetz" zu diskutieren, das US-Eltern die Adoption russ. Kinder untersagte. Laut The Wall Street Journal zeigte Trump Jr. aber kein Interesse an Veselnickajas Vorschlägen u. Informationen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal bestätigte Veselnickaja ihre persönliche Bekanntschaft mit dem russ. Generalstaatsanwalt Tschaika. Die Washington Post fasste zusammen, dass der Veselnickaja-Skandal sich als Wendepunkt in der Untersuchung einer möglichen Einmischung Russlands in Trumps gewonnener US-Präsidentschaftswahl herausstellen könnte. Im April 2018 wurde bekannt, dass sich Veselnickaja mit Mitgliedern des Geheimdienstausschusses u. Ermittlern des US-Senats in Berlin traf u. ihnen im Fall einer möglichen russ. Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl aussagte. Nach dem Ende der Ereignisse schaltete Veselnickaja ihre eigene Website auf, auf der sie eine alternative Version der Ereignisse veröffentlichte u. über ihre Rolle in dieser Geschichte berichtete, um "allen zu helfen, zu verstehen, was passiert ist". (s. auch Belton, Putins Netz, 571)
Veselnickaja vertrat auch Denis Katsyv, dem Eigentümer von "Prevezon Holdings". Er wurde der Geldwäscherei durch den Kauf von Elite-Immobilien von einem Teil des Betrags beschuldigt, den s. Sergej Magnickij angeblich gestohlen hatte.
Im Jan. 2019 wurde bekannt, dass Veselnickaja in den USA in Abwesenheit angeklagt wurde, weil sie die Untersuchung von Geldwäscherei durch "Prevezon Holdings" behindert habe. In der Anklageschrift heisst es, Veselnickaja habe bei der Prüfung einer Klage in den USA gegen "Prevezon Holdings" absichtlich falsche Ergebnisse einer Untersuchung der Aktivitäten des Unternehmens vorgelegt, die angeblich von den russ. Behörden durchgeführt u. den Angeklagten freigesprochen habe. Nach Angaben des US-Justizministeriums verschwieg Veselnickaja als Teil des Anwaltsteams vor dem amerikan. Gericht, dass sie „in Zusammenarbeit mit einem hochrangigen russ. Staatsanwalt“, vermutlich s. Jurij Tschajka, an der Erstellung eines gefälschten Dokuments beteiligt gewesen war. Der Anklage wegen drohen Veselnitskaja in den USA bis zu 10 Jahre Gefängnis.)

VESHNJAKOV, Aleksandr Albertovich II (russ. Beamter, ehem. Sekretär, dann Vorsitzender der Zentralen Wahlkommission Russlands vo 1999 bis 2007. Er verlor seinen Posten als Vorsitzender der Wahlkommission RF, nachdem er sich gegen die Inkraftsetzung eines neuen Wahlgesetzes gewehrt hatte, das eine Mindestbeteiligung von 20% abschaffte, ohne die eine Wahl ungültig war, u. neue Gründe für die Verweigerung der Zulassung von Kandidaten einführte, wohl um „unerwünschte“ Kandidaten zu verhindern. Seine Verdrängung von der Wahlkommission lässt sich nach Ansicht einiger Experten auch in der Tat durch seine kritische Haltung zu den empörendsten Änderungen der Wahlgesetzgebung erklären. Es ist möglich, dass das polit. Establishment in Russland an der polit. Loyalität des Mannes zweifelte u. ihn als Abweichler verdächtigte, zumal sene Äusserungen in den acht Jahren im Amt erhebliches Gewicht im Land hatten u. er dadurch eine bedeutende Medienpräsenz aufbaute, was den Regierenden ein Dorn im Auge gewesen sein dürfte. Veshnjakovs Nachfolger, der ehem. ultranationalist. Abgeordnete der Staatsduma RF s. Vladimir Churov, hatte gesagt, er werde das Wahlgesetz kaum kommentieren u. eher dazu neigen, Dinge durchzusetzen" als Veshnjakov die getan hatte. Nachdem s. Ella Pamfilova das Amt antgetreten hatte, wurden die Wahlen in Russland noch zu einer weit grösseren Farce. Nach seinem Abgang bei der Wahlkommission wurde er zum Botschafter Russlands in Lettland ernannt, bis Ende 2016, wo er gemäss Kritikern strikt dem offiziellen aussenpolit. Kurs der RF folgte u. von ihnen wohl deshalb der Komplizenschaft der Regierenden u. der Mitbeteiligung an der Etablierung des Autoritarismus in Russland bezichtigt wurde.)

VINNICHENKO, Nikolaj Aleksandrovich (hochrang. jurist. russ. Staatsbeamter. Infolge der Verwaltungsreform in der RF wurde ein besonderes föderales Exekutivorgan geschaffen, der Föderale Gerichtsvollzieherdienst, dessen Hauptaufgabe die Organisation der Zwangsvollstreckung von Gerichtsakten der Gerichte der allgemeinen Gerichtsbarkeit u. der Handelsgerichte war. 2004 wurde Vinnichenko per Dekret des Präsidenten RF zum Direktor des Föderalen Gerichtsvollzieherdienstes - dem obersten Gerichtsvollzieher RF - ernannt. Danach Bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF in den Föderationskreisen Ural u. Nordwesten. Seit 2013 stv. Generalstaatsanwalt RF. Er erklärte, dass es sich bei der Rakete, die den Absturz von Malaysia Airlines Flug 17 im Juli 2014 über der Ostukraine verursachte, um eine ukrain. Rakete handelte. Im Jahr 2021 sanktionierte er die Auslieferung von Andrej Kazimirov, einem Aktivisten aus Weissrussland, der in Russland vor der Folter, der er in Weissrussland ausgesetzt war, Zuflucht suchte, nachdem er wegen der Teilnahme an Kundgebungen festgenommen worden war.)

VINOGRADOV, Mikhail Jurevich II (russ. Politikwissenschaftler u. Expete für regionale Angelegenheiten. 2001 wechselte er an das "Zentrum für Kommunikationstechnologien "PROPAGANDA", wo er die Abteilung für Politikberatung leitete u. Strategien für den Wahlkampf entwickelte. Ehem. Generaldirektor des "Zentrums für aktuelle Politik in Russland". Seit 2008 Präsident der Petersburger Politikstiftung. Einer der Initiatoren der Schaffung polit. Bewertungen russ. Regionen. Seit 2007 erstellt er ein Rating zum polit. Überleben von Gouverneuren. 2012 erstellte er erstmals ein Rating der Stiftung "Petersburger Politik", eines prominenten russ. Think Thanks, mit einer Einschätzung der gesellschaftspolit. Stabilität der Regionen. Er veröffentlichte einen Index des Einflusses der Chefs der 200 grössten Städte Russlands, eine Bewertung der innovativen Aktivitäten in Russland  - gemeinsam mit RBK u. der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF. Ausserdem begann er damit, ein Ranking der Vizegouverneure für die Innenpolitik zu entwickeln. Gehörte Ende 2011 zu den meist zitierten Personen in der PR-Branche u. 2013 zu den meist zitierten russ. Politikwissenschaftlern.)

VINOGRADOV, Nikolaj Vladimirovich (russ. Politiker der KPRF, ehem. Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF, ehem. langjähriger Gouverneur des Gebiets Vladimir bis 2013. Im Jan. 2008 wurde Vinogradov nach der Entscheidung des Büros des Regionalkomitees Vladimir der KPRF empfohlen, seine Mitgliedschaft in der KP auszusetzen, was in der Partei als "Aussetzung der Mitgliedschaft" wahrgenommen u. kommentiert wurde. Wie Valerij Rashkin, Sekretär des ZK der KPRF für Arbeitsorganisation, erklärte, war die Entscheidung auf die ungünstige Situation in der Region für den Kommunisten Vinogradov zurückzuführen, während der Gouverneur selbst keine Konflikte mit der Parteiorganisation hatte. In Wirklichkeit wurde die Parteimitgliedschaft nie ausgesetzt. 2009 schlug der russ. Präsident s. D. Medvedev Vinogradov für das Amt des Gouverneurs des Gebiets Vladimir, was von der gesetzgebenden Versammlung der Region Vladimir genehmigt wurde. Vinogradov führte die Liste der KPRF bei den Wahlen der Abgeordneten der gesetzgebenden Versammlung des Gebiets Vladimir der 6. Einberufung im Sept. 2013 an, lehnte nach den Wahlen aber das Abgeordnetenmandat ab.)

VINOKUR, Vladimir Natanovich (ein russ. Schauspieler u. Komiker. Mitglied des Öffentlichen Rates des Untersuchungsausschusses RF. Im Jan. 2018 wurde er bei den Präsidentschaftswahlen am 18. März 2018 zum Vertrauten von s. Vladimir Putin. Im Sommer 2018 unterstützte er die Anhebung des Rentenalters.)

VITKO, Aleksandr Viktorovich (war massgeblich an den Ereignissen der Krymkrise von 2014 beteiligt. Er stellte dem ukrain. Militär am 3. März 2014 ein Ultimatum mit der Forderung, sich bis zum 4. März 2014 5 Uhr zu ergeben, andernfalls würden auf der gesamten Krym die Militäreinheiten der ukrain. Streitkräfte gestürmt werden. Am 5. März 2014 wurde durch die ukrain. Generalstaatsanwaltschaft gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, da er der Anstiftung zum Verrat u. der Organisation von Sabotage beschuldigt wurde. Das russ. Verteidigungsministerium bezeichnete diese Handlung als Provokation, die auf die Destabilisierung der Situation auf der Krym abziele. Der stv. Verteidigungsminister s, Anatolij Antonov bemerkte dazu am 12. März 2014, dass „der Kommandeur der Schwarzmeerflotte seine Pflicht auf gesetzlicher Grundlage erfülle, in strenger Übereinstimmung mit der gültigen russ.-ukrain. Vereinbarung über die Stationierung der russ. Flotte auf dem Territorium der Ukraine“. Die Aussenminister der Europäischen Union verhängten im März 2014 Sanktionen gegen 21 Ukrainer u. Russen, die ihrer Meinung nach für das am 16. März 2014 stattfindende Referendum über den Status der Krym verantwortlich zeichneten. Über diesen Personenkreis, dem auch Vitko angehörte, wurden Einreiseverbote u. Kontensperrungen verhängt. Im Mai 2014 wurde er per Dekret Putins zum Admiral der russ. Schwarzmeerflotte ernannt. Im April 2016 erteilte das Kiever Bezirksgericht Pecherskij auf Ersuchen der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Ukraine eine Genehmigung für die Festnahme Vitkos wegen der Begehung einer Reihe schwerer Verbrechen. Er wurde von der Ukraine auf die Fahndungsliste gesetzt. Im Mai 2018 wurde er seines Amtes als Kommandant dieser Flotte enthoben u. zum weiteren Dienst an das Oberkommando der russ. Marine in SPB entsandt. Im Nov. 2018 wurde er zum stv. Oberbefehlshaber der Marine ernannt. Mit Dekret des Präsidenten RF wurde er im Dez. 2019 zum Chef des Hauptstabs der Russ. Marine ernannt u. wurde so 1. stv. Oberbefehlshaber der Russ. Marine.)

VITTEL, Igor Stanislavovich (russ. Journalist u. TV-Persönlichkeit, Expertengast bei zahlreichen polit. Talkshows in grossen russ. TV-Sendern. Mitglied mehrerer sozialer u. polit. Vereinigungen u. Gewerkschaften wie der Journalistenunion Russlands, des Nationalen Antikorruptionskomitees, des Rats für Aussen- u- Verteidigungspolitik u. des Öffentl. Rats des Russ. Jüdischen Kongresses  sowe der Kuratorien der Stftung "Post-Crisis World" u. der "Stiftung gegen Leukämie"; Berater des Vorsitzenden der Moskauer Stadtabteilung des Allruss. Fonds für Veteranen u. Spezialdienste "Vympel-Garant". Er produzierte zwei Dokumentarfilme: über den Tschetschenienkrieg u. über die Betäubungsmittelproblematik. 2016 kandidierte er bei den Wahlen für die Staatsduma RF, blieb aber erfolglos. Seit Mai 2019 macht er das Programm „Vittel. Realität" im Radiokanal "Echo von Moskau".)

VITUKHNOVSKAJA, Alina Aleksandrovna (nonkonformist. russ. Dichterin, Schriftstellerin, Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, Menschenrechtsaktivistin, Politikerin. Im März 2014 äusserte sie im Zuge der Annexion der Krym durch die RF zusammen mit einer Reihe prominenter Persönlichkeiten aus Wissenschaft u. Kultur Russlands ihre Ablehnung des Vorgehens der russ. Behörden auf der Halbinsel. Sie unterzeichnete einen Antikriegsappell der "Initiativgruppe für die Abhaltung des Kongresses der Intelligenz" "Gegen den Krieg, gegen die Selbstisolation Russlands, gegen die Wiederherstellung des Totalitarismus". Mitglied des Moskauer Schriftstellerverbandes, Mitglied des PEN-Moskau u. der Vereinigung "Freies Wort". 2018 verliess sie das russ. PEN-Zentrum aus polit. Gründen u. trat dem Internationalen PEN-Club bei. Koordinatorin der Bewegung "Republikanische Alternative". 2016 kündigte sie ihre Absicht an, sich für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen 2018 zu nominieren, zog dieses Vorhaben jedoch im Dez. wegen der Allianz der Kräfte s. Ksenia Sobchaks u. s. Aleksej Navalnyjs zurück.)

VITJAZEVA, Julija II III IV (Min. 1:47:37) (russ. Journalistin u. Blogerin ukrain. Herkunft, Mitarbeiterin der Agentur "News Front", berichtet über die Ukraine aus russ. Sicht.)

VISHNEVSKIJ, Boris Lazarevich II (russ. Politiker, Politikwissenschaftler, Journalist, Publizist, Oppositioneller, seit 2016 Führer der "Jabloko"-Fraktion in der gesetzgebenden Versammlung von SPB. Arbeitete bis 2007 als Assistent des Vorsitzenden der Gesetzgebenden Versammlung von SPB, als Berater des 1. Vizegouverneurs von SPB Igor Artemev, Leiter der Expertengruppe der "Jabloko"-Fraktion in der gesetzgebenden Versammlung. Beteiligte sich 2006-11 aktiv an der erfolgreichen Kampagne gegen den Bau des "Gazprom"-Turms in SPB, schrieb über 150 Artikel gegen den Bau. Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Mitglied des Journalistenverbandes Russlands, des Internationalen PEN-Clubs, des St. Petersburger Zentrums "Strategie", der Allruss. Gesellschaft zum Schutz von historischen u. kulturellen Denkmälern. 2010 unterzeichnete er einen Appell der russ. Opposition "Putin muss gehen". 2011 wurde er von der "Jabloko"-Partei zum Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung von SPB gewählt. 1989-2011 nahm er an allen Wahlkämpfen teil: dreimal - 1999, 2003 u. 2011 - kandidierte er erfolglos auf der "Jabloko"-Liste für die Staatsduma RF. 2014 verurteilte er die Annexion der Krym durch  Russland als illegal u. unterzeichnete einen entsprechenden Aufruf. Im Dez. sprach er sich auf einer Sitzung des Bundesrates der "Jabloko"-Partei für die bedingungslose Rückgabe der Krym an die Ukraine aus u. sagte: Die Krym gehört nicht uns. Sie wurde gestohlen. Die gestohlenen Waren müssen zurückgegeben werden. Ohne Erklärung der Gründe, warum dies schwierig u. unmöglich ist. ... 2015 wurde er auf dem XVIII. Kongress der "Jabloko"-Partei zum Mitglied des Bundespolit. Komitees gewählt. 2017 widersetzte er sich der Übertragung der St. Isaaks-Kathedrale durch die Behörden von SPB an die Leitung der Russ.-Orthodoxen Kirche. 2018 kritisierte er die Idee, den Petersburger Sportkomplex abzureissen u. plädierte für den Erhalt seines histor. Erscheinungsbildes. 2019 wurde er auf dem XXI. Kongress der "Jabloko"-Partei zum stv. Prteivorsitzenden der Partei gewählt. 2019 kündigte er seine Absicht an, bei den bevorstehenden Wahlen im Sept. 2019 als Kandidat der "Jabloko"-Partei als Gouverneur von SPB teilzunehmen. Er wurde jedoch am Ende nicht zugelassen, da er nicht genügend Unterschriften für die Registrierung gesammelt hatte. Im Jan. 2020 verurteilte er den Abriss des Petersburger Sportkomplexes. Im Karabach-Konflikt nimmt er eine pro-armenische Haltung ein. Autor von über 6000 Artikeln in russ. Medien. Autor von sechs Büchern. Kolumnist der Novaja Gazeta. Preisträger.)

 

Neuster Stand: 02.23 (44)

Fortsetzung s. B(V)2

.