Putin-Lexikon
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PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN
Profiteure und Opfer des Putin-Regimes


Б1b (B1b) (Bar, Bas, Bat, Bau, Bakh, Bach, Bash, Bg)   Überarbeitet und aktualisiert im Nov. 2023


BARAEV, Arbi Alautdinovich
 
II III IV (1973-2001, gew. tschetschen.
Widerstandskämpfer, Rebell, islamist. Terrorist, Separatist, Angehöriger des berüchtigten tschetschen. Baraev-Clans, ehem. Verkehrspolizist in Urus-Martan, der sich später den Wachen des ehem. Chefs der Verkehrspolizei von "Itschkerija" in Gudermes anschloss. Anderen Quellen zufolge war er der Leibwächter von s. Zelimkhan Jandarbiev, der ihn als einen glühenden Anhänger des "reinen Islam", auch "Wahhabismus" genannt, erzogen haben soll. Anhänger des Salafismus u. Unterstützer der Schaffung eines "Scharia"-Staates in Tschetschenien. Aktiver Teilnehmer an der separatist. Bewegung in Tschetschenien in den 1990er Jahren als einer der grausamsten Warlords des Widerstands im Krieg mit russ. Truppen in Tschetschenien. Gründer u. 1. Kommandeur des bewaffneten Islam. Sonderregiments "IPON/SPIR" der selbsternannten "Tschetschen. Republik Ichkerija", Brigadegeneral der Armee von "Ichkerija". Nach dem Ausbruch des 2. Tschetschenienkriegs 1999 beteiligte sich Baraevs Abteilung an der Verteidigung der Stadt Groznyj während der Operation zur Eroberung der Stadt durch russ. Truppen. Anfang 2000 zog er sich mit seiner Einheit in das Dorf Alkhan-Jurt zurück, wo er die Terroristengruppe "Dschihad-3" organisierte, die eine Reihe von Terroranschlägen auf tschetschen. Beamte durchführte, die mit russ. föderalen Kräften zusammenarbeiteten. Laut offizieller Fassung wurde Baraev mit seinen Komplizen im Juni 2001 bei einer Sonderoperation von FSB-Beamten getötet. Nach einer anderen Version wurde er in Alkhan-Kala, 10 km von Groznyj entfernt, von einer aus Tschetschenen bestehenden GRU-Einheit gefangen genommen. Nach einem 11 Stunden dauernden Verhör durch Beamte der GRU seien Baraev u. 4 seiner Komplizen erschossen worden. Im Okt. 2002 führte die Fortsetzung der SPIR die Geiselnahme im Moskauer Dubrovka-Theater durch, an der Baraevs 23-jähriger Neffe u. Nachfolger s. Movsar Baraev u. seine Frau Zura Baraeva beteiligt waren, die beide bei dem Anschlag ums Leben kamen. Berichten zufolge wurden die Überreste von Barajevs Gruppe nach der Geiselnahme im Theater in die regulären Rebellentruppen integriert. Sein Sohn Fathi Baraev kämpft/e als Teil der OBON-Einheit gegen die russ. Armee auf der Seite der Ukraine.)

BARAEV, Movsar Bukharovich II (1979-2002, gew. tschetschen. Widerstandskämpfer, Rebell u. islamist. Terrorist, Neffe von s. Arbi Baraev. Aktiver Teilnehmer der Separatistenbewegung in Tschetschenien, Kommandeur des bewaffneten Islam. Sonderregiments "IPON/SPIR" der selbsternannten "Tschetschen. Republik Ichkerija". Während des 2. Tschetschenienkriegs ab 1999 kämpfte er gegen die russ. Bundestruppen, organisierte mehrere Angriffe auf die Kolonnen russ. Truppen u. löste eine Reihe von Explosionen in Gudermes, Groznyj u. Urus-Martan aus. Nach dem Tod von Murad Jusupkhadzhiev im Okt. 2002 leitete er das IPON/SPIR. Nach dem Tod seines Onkels Arbi Baraev im Juni 2001 trat er das Erbe der Abteilung seines bedeutenden Verwandten an, obwohl der 22/23-jährige Rebell aus Argun kaum übereine professionelle terrorist. u. organisator. Ausbildung verfügte. Bekannt wurde Movsar Baraev v.a. im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an der von s. Shamil Basaev organisierten Geiselnahme im Gebäude des Kulturhauses "Dubrovka" in Moskau /II III/, in dem im Okt. 2002 das Musical "Nord-Ost" aufgeführt wurde. Während der einige Tage später erfolgten Erstürmung des Gebäudes durch zwei FSB-Sondereinheiten wurde Baraev zusammen mit seiner Frau Zura Baraeva u. den übrigen Terroristen getötet.)

BARANEC, Viktor Nikolaevich I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII
XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII 19.1.09 (1946-, aus der Ukraine stammender sowjet. bzw. russ. Militärjournalist, Publizist, Schriftsteller, Oberst i.R. Absolvent der Journalistenfakultät der Militärpolit. Hochschule in Lvov u. der Redaktionsabteilung der Militärpolit. "Lenin"-Akademie. Er diente in der Ukraine, im Fernen Osten u. in der Westgruppe der Sowjetstreitkräfte in Deutschland, vorwiegend  als Korrespondent, dann in Moskau als Mitarbeiter einer Militärzeitschrift. Ende 1986 war er als Kriegsberichterstatter in Afghanistan tätig u. arbeitete später als Militärbeobachter für die Zeitung Pravda. Ab 1998 war er als Militärkolumnist der Zeitung Komsomolskaja pravda tätig, der er bis heute die Treue hielt, später trat er als Militärexperte in der Sendung "Miltär. Revue"
im Radio dieses Mediums auf, um u.a. die Ereignisse in Belarus u. der Ukraine zu kommentieren. Mitglied öffentlicher Räte des Verteidigungsministeriums u. der Militär. Industriellen Kommission RF, Mitglied des Präsidiums der Allruss. öffentl. Organisation "Offiziere Russlands". Bis 2012 kritisierte er den Präsidenten RF V. Putin u. sein Team scharf dafür, dass das Programm zur Bereitstellung von Wohnungen für entlassene Militärangehörige nicht umgesetzt u. Geldzulagen nicht rechtzeitig gezahlt wurden. Dementsprechend fragte er im Dez. 2011 MP V. Putin bei einer Ausgabe der "Direkten Linie mit V.P", warum das Versprechen der Regierung, allen entlassenen Offizieren bis Ende 2010 eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen, nicht erfüllt wurde, warum der MP „Angst hat”, Minister zu entlassen, die in ihren Bereichen nicht effektiv arbeiteten. Nach der Sendung lobte der MP Baranec für seine Offenheit mit den Worten: „Ich brauche auch eine solche Wahrheit ... weil Sie ausdrücken, was die Armee beunruhigt. Ich schätze diesen Mut u. diese Direktheit des Offiziers." Im Jan. 2012 wurde Baranec zur sog. Vertrauensperson von V. Putin bei der russ. Präsidentschaftswahl vom März 2012 ernannt. Er spielte eine aktive Rolle in dessen Wahlkampf u. nahm an Putins Seite bei Mediendebatten teil. Am 1. März 2012 veröffentlichte er in der Armeezeitung Krasnaja zvezda einen Wahlkampfbeitrag unter dem Titel "Warum ich Putin wähle“, in dem er mit dem Argument auftrat, dass andere Anwärter auf die Präsidentschaft nicht über eine so reiche Erfahrung in der Regierung des Landes verfügten u. ihnen daher dieses Amt nicht anvertraut werden könne. Autor der Bücher "Elcyn u. seine Generäle“, "Die verlorene Armee“, "Der Generalstab ohne Geheimnisse“, "Die russ. Armee – Verteidiger oder Opfer?“, "Ehre der Uniform“, "Offizierskreuz“, "Sondereinsatz Krym 2014“. Träger des nationalen Literaturpreises "Schild u. Schwert des Vaterlands“, des Preises "Goldene Feder Russlands“ der Union der Journalisten Russlands, des Preises der Union der Journalisten Moskaus, des nach s. Artjom Borovik benannten Preises "Würde“, Träger von Auszeichnungen des Verteidigungsministeriums der UdSSR. 2020 wurde ihm per Dekret des Präsidenten RF die Auszeichnung "Für Verdienste um die Entwicklung des einheimischen Journalismus, hohe Professionalität u. langjährige fruchtbare Arbeit“ sowie der Titel eines "Verdienten Journalisten RF" verliehen. 2021 erhielt er den "Allruss. Vitalij-Dzhibuti-Preis für hohe Professionalität bei der Berichterstattung über militär. Themen". Baranec begrüsste die Ernennung von s. Sergej Shojgu zum Verteidigungsminister RF u. nannte sie „die beste Personalentscheidung des Präsidenten“.
Kritik u. Sanktionen: Viktor Baranec ist auf der Liste der 6000 Kriegstreiber von s. Aleksej Navalnyjs FBK aufgeführt. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird Baranec öffentl. Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen; für Personen auf dieser Liste werden internationale Sanktionen empfohlen. Im Jan. 2023 wurde er im Zusammenhang mit der russ. Invasion in die Ukraine als "russ. Propagandist", der in der Komsomolskaja pravda Kreml-"Propaganda verbreitet u. den Krieg gegen die Ukraine unterstützt", von der Ukraine entsprechend sanktioniert. Zahlreiche YouTube-Videos, in denen er auftrat, wurden gelöscht.)

BARANOV, Aleksandr Ivanovich II (1946-, sowjet. bzw. russ. Armeegeneral. Absolvent der Tashkenter "V.I. Lenin"-Waffenkommando-Hochschule, der "M.V. Frunze"-Militärakademie u. der "K.E. Voroshilov"-Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte in Moskau. In der Sowjetzeit diente er u.a. als Stabschef u. stv. Kommandeur einer motorisierten Schützendivision in der Gruppe der Sowjetstreitkräfte in Deutschland, danach in anderen Einheiten. In den 1990er Jahren war er Stabschef u. stv. Kommandant einer Einheit im Moskauer Militärbezirk, stv. Kommandeur des Volga-Militärbezirks u. 1. stv. Kommandeur des nordkaukas. Militärbezirks sowie Stabschef der Vereinigten Kräfte der Bundestruppen im Nordkaukasus während des 2. Tschetschenienkriegs. Er war einer der Führer der Militäreinsätze der russ. Truppen gegen die tschetschen. bewaffneten Widerstandskampfgruppen in Dagestan u. Tschetschenien u. war auch bei der Erstürmung Groznyjs beteiligt. 2000 wurde er zum Kommandeur des Militärbezirks Ural ernannt, amtete jedoch bis Anfang Mai 2000 auch als interimist. Kommandeur der Vereinigten Bundeskräfte des Militärbezirks Nordkaukasus. "Held der RF" wegen seines "Muts u. Heldentums" im Kampf gegen Widerstandskämpfer in Tschetschenien. 2001 wurde er Kommandeur des neu gebildeten Militärbezirks Volga-Ural u. vom Generalobersten zum Armeegeneral befördert. Im Juli 2004 wurde er zum Kommandeur des Militärbezirks Nordkaukasus ernannt, wo er erneut die Durchführung der Bekämpfung des Widerstands u. der separatist.-terrorist. Formationen organisierte u. den Rückzug der russ. Militärbasen aus Georgien leitete. Bekannt wurde Baranov v.a. im Fall des verschwundenen mutmasslichen tschetschen. Rebellenkämpfers Khadzhi-Murat Jandiev, dessen Verhaftung durch russ. Bundestruppen von seiner Mutter Fatima Bazorkina im Feb. 2000 in der TV gesehen wurde. Das Videomaterial wurde von einem Reporter des NTV- u. CNN-Fernsehens aufgenommen u. zeigte einen Armeeoffizier, der später als Generaloberst Aleksandr Baranov identifiziert wurde, den Soldaten befehlend, dieses Stück „Scheisse" zu „erledigen" u. zu „erschiessen". Danach wurde Jandiev in der Tat nie mehr gesehen u. auch seine Leiche wurde nicht gefunden. 2006 befasste sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGFM mit dem Fall u. befand, dass die russ. Regierung verantwortlich für die rechtswidrige Verhaftung u. Ermordung Jandievs sowie für das Versäumnis sei, eine ordnungsgemässe Untersuchung seines Verschwindens durchzuführen. Baranov bestritt jegliche direkte Beteiligung u. Verantwortung am Verschwinden Jandievs. Die russ. Behörden leiteten keine Untersuchung gegen den General ein u. stellten 2x klar, dass sie nicht beabsichtigten, der Aufforderung des EGFM nachzukommen. In der Antwort der Militärstaatsanwaltschaft RF vom März 2008 an die Vertreter Bazorkinas wurde erklärt, dass alle in der Entscheidung des EGFM erwähnten Verstösse gegen die Europäische Menschenrechtskonvention während der vorläufigen Untersuchung des Verschwindens von Jandiev ausgeräumt worden seien. Das Schreiben lieferte aber weder Gründe für eine solche Schlussfolgerung noch erläuterte es, warum während der Untersuchung, die seit fast 7 Jahren andauerte, die Täter nicht identifiziert u. vor Gericht gestellt wurden u. Jandievs Leiche nicht gefunden wurde. Im Mai 2008 trat Baranov in den Ruhestand. Im Feb. 2009 stellten die Vertreter Bazorkinas bei der für diesen Fall zuständigen militär. Ermittlungsabteilung den Antrag, auf der Grundlage des EGFM-Entscheids ein Strafverfahren gegen General Baranov mit der Feststellung einzuleiten, dass seine Handlungen die Sicherheit Jandievs gefährdet hätten. Im April 2009 wurde von russ. Seite geantwortet, dass es im Verlauf der Untersuchung keine Beweise für eine mögliche Beteiligung Baranovs an der Entführung u. Ermordung Jandievs gebe, wobei der Antrag auf Einleitung eines Strafverfahrens gegen ihn abgelehnt wurde. Dieser Fall ist exemplarisch für die fahrlässige Behandlung von Entscheidungen des EGFM u. die arrogante Ignoranz ihnen gegenüber durch Russland, sowie für seine massive Missachtung der Menschenrechtsnormen u. den Versuch, die Verantwortlichkeit innerhalb des russ. Militärs in der Regierungszeit Putins u. Medvedevs, in der während des 2. Tschetschenienkriegs schwerste Menschenrechtsverletzungen durch russ. Einheiten verübt wurden, zu verschleiern. S. auch den Fall Jurij Budanov.)

BARANOV, Anatolij Jurevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV (1959-, sowjet. bzw. russ. Journalist u. Publizist, kommunist. Politiker u. Parteiaktivist, oppositioneller polit. Stratege, Kunstsammler. Obwohl er eine medizin. Ausbildung erhielt, begann seine journalist. Karriere bei der Zeitung Moskovskij komsomolec; er war Leiter des Pressedienstes des Moskauer Stadtrats, Sonderkorrespondent, Kolumnist, Beauftragter der Informationsabteilung der Pravda u. Chefredaktor der Zeitung Pravda-5. 1995 war er eine der freiwilligen Geiseln der Terroristen während der Geiselnahme in Budjonnovsk. 2002 erwarb er die Website "Forum.msk.ru", deren Chefredaktor er war. 2007 wurde ihm von der Zentralen Kontroll- u. Prüfungskommission der KPRF "Neo-Trotzkismus" vorgeworfen u. Internet-Ressourcen zu benutzen, um die Programmrichtlinien der KP zu diskreditieren". Im Herbst 2007 verliess er die KPRF u. wurde von der "Partei der sozialen Gerechtigkeit" als Kandidat für die Wahlen zur Staatsduma RF nominiert. Mitglied der Vereinigung "Nationalversammlung RF" der Koalition "Anderes Russland". Im März 2010 unterzeichnete er einen Appell der russ. Opposition unter dem Titel "Putin muss gehen". Im Sept. 2010 wurde er zum Sekretär für Informationsentwicklung der Partet "Rodina / Heimat: gesunder Menschenverstand" gewählt. Ende 2011 wurde er bei einer Protestaktion festgenommen. Im Okt. 2012 nahm er an der Bürgermeisterwahl von Khimki teil, bei der er als Kandidat der "Partei der Kommunisten Russlands" auftrat u. lediglich 327 Stimmen bzw. 0,74% erhielt. Bis 2012 war er Mitglied des Rats u. des Exekutivkomitees der "Linken Front" von s. Sergej Udalcov. Ehem. Mitglied des "antizjuganovschen" Moskauer Stadtkomitees der KP, Anhänger des "Marktsozialismus"; als solcher ist er ein entschiedener Gegner von Reformern des Typs s. Anatolij Chubajs /Video gelöscht/. Derzeit ist er Mitglied der neuen "Vereinigten Kommunist. Partei OKP", Mitglied des Präsidiums des ZK u. Sekretär für Informationspolitik. In letzter Zeit tritt er regelmässig als Experte in verschiedenen russ. TV-Sendungen u. als Buchautor auf u. unterhält einen eigenen Video-Kanal. Träger verschiedener Preise. In Wikipedia wird er als „brillanter Vertreter des nonkonformist., investigativen Journalismus" vorgestellt. Dazu heisst es:  Sein prätentiöser journalist. Stil zeichnet sich durch eine ausgeprägte satirische Ausrichtung in einem breiten Spektrum von leichter Ironie u. zweideutigem Humor bis zu schockierendem Feuilleton-Geplänkel, von Reprise u. Aphorismus bis zu Groteske u. Pamphlet aus, er ist voller komplexer Metaphern u. Hyperbolisierungen, mit schroffem, oft sexualisiertem Slang, unerwarteten, manchmal provozierenden assoziativen Zügen u. paradoxen histor. u. literar. Analogien. ...")

BARANOV, Valerij Petrovich (1948-, sowjet. bzw. russ. Militärführer, Generaloberst i.R. Absolvent der Kazaner Panzerkommando-Hochschule u. der "Sowjetmarschall R.Ja. Malinovskij"-Militärakademie der Panzertruppen. Nach der Ausbildung wurde Leutnant Baranov zum Kommandanten eines Aufklärungszugs von PT-76-Amphibienpanzern in der Gruppe der Sowjetstreitkräfte in Deutschland ernannt. Ende der 1980er Jahre setzte er seinen Dienst als Kommandeur einer Panzerdivision der Garde im Militärbezirk Transbajkalien fort. In den 1990er Jahren wurde er zum Kommandeur des 55. Armeekorps ernannt, war stv. Kommandeur des Moskauer Militärbezirks für Kampfausbildung u. Ende des Jahrzehnts stv. Kommandeur des Militärbezirks Nordkaukasus. Ausserdem verteidigte er seine Dissertation zum Thema "Organisation der Ausbildung einer motorisierten Gewehr- /Panzer-/Division der russ. Armee" zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der Geschichtswissenschaften. Ordentliches Mitglied des Präsidiums der Akademie der Militärwissenschaften, Professor. Mitglied des Vorstands der Russ. Militärhistor. Gesellschaft, Mitglied des Büros der Generalinspektoren des Verteidigungsministeriums RF. 2000-1 u. 2003-4 befehligte er als Generaloberst die "Vereinigte Militärgruppe zur Durchführung von ´Antiterror´-Operationen im russ. Nordkaukasus", die nach Beginn des 2. Tschetschenienkriegs im Sept. 1999 per Dekret s. Boris Elcyns gebildet wurde. Im Aug. 2002 wurde Baranov zu den Truppen des Innenministeriums RF auf den Posten des 1. stv. Oberbefehlshabers versetzt. Am 9. Mai 2004 erlitt Baranov infolge eines Terroranschlags auf das "Dynamo"-Stadion in Groznyj, wo er mit dem Oberhaupt Tschetscheniens s. Akhmat Kadyrov einen Festanlass zu Ehren des Sieges besuchte, eine schwere komplexe Verletzung an den Beinen u. der Wirbelsäule. Nach einer langwierigen Behandlung in Russland u. Deutschland, gefolgt von einer Rehabilitation, konnte er seinen Dienst fortsetzen. 2005 nannte Präsident RF V. Putin Generaloberst Baranov „Stolz der Nation“. Er war Vorsitzender des Präsidiums der Expertengruppe u. Mitglied der Chefredaktion der 12-bändigen Enzyklopädie zum "Grossen Vaterländ. Krieg 1941-1945“ /II/. Baranov, seit 2008 im Ruhestand, diente als Militär insgesamt 43 Jahre, davon 37,5 Jahre im Verteidigungsministerium der Sowjetunion u. RF.)

BARANOV, Oleg Anatolevich II III IV V VI VII (1969-, sowjet. bzw. russ. Mitarbeiter der Organe für innere Angelegenheiten RF, Generalleutnant der Polizei. Er begann seinen Dienst in den Organen für innere Angelegenheiten 1989 als Polizist bei der 173. Polizeidienststelle in Moskau. 1999 absolvierte er das Jurainstitut des Innenministeriums RF /heute Moskauer Universität des Innenministeriums RF namens "V.Ja. Kikot"/. 2000-1 war er Leiter der 4. Abteilung des regionalen operativen Ermittlungsbüros für den südöstl. Verwaltungsbezirk von Moskau der zentralen regionalen Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität bei der entsprechenden Hauptverwaltung des Innenministeriums RF. 2001-3 Leiter der 3. Abteilung der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau. 2003 wurde er zum stv. Leiter der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau u. zum Leiter der 1. operativen Ermittlungseinheit ernannt. 2004 wurde er Leiter der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau. 2006 wurde er in die Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten der Stadt Moskau versetzt, wo er stv. Leiter der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität u. Leiter der 1. operativen Ermittlungseinheit wurde. 2008 übernahm er die Position des stv. Leiters der Kriminalpolizei der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten in Moskau. Im Mai 2011 wurde Baranov nach bestandener Rezertifizierung im Zusammenhang mit der Reform des Innenministeriums RF der Sonderrang eines "Polizeiobersten" verliehen. Im Juli 2011 leitete er die Kriminalpolizei der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für Moskau. Per Dekret des Präsidenten RF vom Juni 2012 V. Putin wurde ihm der Sonderrang eines "Generalmajors der Polizei" verliehen. Im Aug. 2012 wurde er per Dekret des Präsidenten RF zum stv. Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF u. zum Polizeichef der Stadt Moskau ernannt. Im Sept. 2016 wurde er per Dekret des Präsidenten RF zum Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für die Stadt Moskau ernannt u. ersetzte Anatolij Jakunin in diesem Amt. Im Nov. 2017 wurde Baranov per Dekret des Präsidenten RF der Sonderrang eines "Generalleutnants der Polizei" verliehen. Das zuletzt deklarierte Einkommen Baranovs für 2018 belief sich auf 2,792´627 Mln. Rubel, dasjenige der Ehefrau auf 1, 636´465 Mln. Rubel.
Kritik: Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, werden Oleg Baranov verschiedene Untaten wie die "Rechtfertigung des Schlagens von Verhafteten bei Kundgebungen sowie Macht- u. Amtsmissbrauch" mit folgender Begründung vorgeworfen: Oleg Baranov habe erklärt, es sei gerechtfertigt, festgenommene Personen bei Kundgebungen in Moskau zu schlagen. Baranov, der im März 2021 mit einem Bericht über die Aktivitäten der Organe für innere Angelegenheiten für 2020 auf einer Sitzung der Moskauer Stadtduma auftrat, stellte fest, dass die Polizeibeamten der Hauptstadt bei der Auflösung nicht genehmigter Kundgebungen aus rechtlichen Gründen Gewalt angewendet hätten. Laut Baranov handelte die Polizei am 23. u. 31. Jan. u. am 2. Feb. dennoch legal. Die Mitarbeiter der Behörden hätten körperliche Gewalt, Sambo-Techniken u. Spezialgeräte eingesetzt, die bei der Unterdrückung von Straftaten erlaubt seien. Für Personen auf dieser "Putin"-Liste werden internationale Sanktionen empfohlen.
Der Name Oleg Baranov taucht ferner in mehreren hochkarätigen Kriminalfällen auf. So sei er es laut Medienberichten gewesen, der beispielsweise seinen Untergebenen befahl, einen Grund zu finden, um das Projekt "Ombudsmann der Polizei" zu ´neutralisieren´ u. seinen Initiator Vladimir Voroncov einzusperren. Es seien die Mitarbeiter Baranovs gewesen, die den gesamten Umfang des moralischen u. psycholog. Drucks auf den Beschwerdeführer ausgeübt u. ihn gezwungen hätten, die erforderlichen Aussagen zu machen. Vladimir Voroncov hatte in den vergangenen 3 Jahren eine eher ungewöhnliche Nische im Segment der Ermittlungen zu Korruption u. Vetternwirtschaft im Innenministerium besetzt, weshalb er mit allen Mitteln unter Druck gesetzt wurde u. gegen ihn schliesslich ein Strafverfahren eingeleitet wurde. ...
Oleg Baranov war auch am skandalösen Fall von s. Ivan Golunov beteiligt. Er sei es gewesen, der vom Moskauer Bürgermeister s. Sergej Sobjanin beauftragt worden sei, die Situation rund um den inhaftierten "Meduza"-Journalisten zu untersuchen. Baranov habe diese Angelegenheit unter seine volle Kontrolle genommen. ...
Ukrainekrieg u. Sanktionen: Wegen Beteiligung an der Bildung, Unterstützung u. Umsetzung der Politik der Regierung RF sowie wegen Untergrabung der demokrat. Prozesse u. Institutionen in der Ukraine, der Bedrohung des Friedens, der Stabilität, der Sicherheit, der territorialen Integrität, der Souveränität u. Unabhängigkeit des Landes wurde er auf die Sanktionsliste der Ukraine gesetzt. Im Dez. 2022, inmitten des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine, wurde Baranov als "enger Verbündeter des Regimes" auf die kanadische Sanktionsliste gesetzt, ebenso wegen grober u. systemat. Menschenrechtsverletzungen gegen russ. Bürger, die "gegen den illegalen Einmarsch des russ. Regimes in die Ukraine u. gegen seine antidemokrat. Politik protestieren".)

BARINOV, Aleksej Viktorovich II (1951-, sowjet. Ingenieur der Öl- u. Gasindustrie, russ. Geschäftsmann u. ehem. Politiker. Absolvent der Industrie-Universität Tjumen u. des Moskauer Instituts für Petrochemie u. Gasindustrie namens "I.M. Gubkin". Er begann seine Karriere in der Öl- u. Gasindustrie des Gebiets Tjumen. In der 2. Hälfte der 1990er Jahre war er Generaldirektor bei "Lukoil", Vorstandsmitglied der "Polarlicht-Gesellschaft" u. stv. Generaldirektor für Öl- u. Gasproduktion von "Arkhangelskgeoldobycha", dann Generaldirektor dieser Firma. Ausserdem war er Vorstandsvorsitzender von "Arktikneft" u. Vorstandsmitglied der "Murmansker Seerederei" u.a. Firmen. Im Juni 2000 wurde er als Generaldirektor der zu "Lukoil" gehörenden  Firma "Arkhangelskgeoldobycha" von der Stadt Severodvinsk zum Abgeordneten der Gebietsversammlung von Arkhangelsk gewählt. Im Zusammenhang mit seinem Wechsel in den Apparat der Vertretung des Nordwestl. Bundesdistrikts RF trat er vorzeitig als Abgeordneter dieser Gebietsversammlung zurück. 2003-4 war er Bundesinspektor für den Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen, wo es eine bedeutende russ. Erdgas- u. Erdölwirtschaft unter der Kontrolle von "Gazprom" gibt. Im Feb. 2005 wurde er im 2. Wahlgang zum Leiter der Verwaltung/Gouverneur dieses Autonomen Kreises gewählt - bis 2012 war er der letzte gewählte u. nicht ernannte Leiter eines Subjekts RF. Im Mai 2006 wurde er wegen organisierten Betrugs in besonders grossem Umfang festgenommen u. vor Gericht gestellt, wodurch er per Dekret des Präsidenten RF wegen Vertrauensverlusts u. unsachgemässer Erfüllung seiner Pflichten das Amt des Leiters der Verwaltung des Autonomen Kreises der Nenzen verlor. Im Sept. 2007 wurde er von einem Gericht in Arkhangelsk von allen Anschuldigungen freigesprochen, mit Ausnahme der Privatisierung einer Wohnung in Arkhangelsk, die er von "Lukoil" erhielt u. für die er zu 3 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Sein Eintrag wurde im Strafregister vollständig gelöscht. In einem Interview von 2013 äusserte sich Barinov kritisch über das Bildungssystem Russlands, das nach seiner persönl. Meinung im Zerfallen begriffen sei. In Severodvinsk habe sich seit seiner Zeit im Prinzip nicht viel verändert, ausser dass die Menschen äusserlich etwas besser aussähen als früher. Die Wohnsituation vieler Einwohner sei jedoch nach wie vor desolat, weil es viele alte Holzhäuser gebe. Die WählerInnen hätten begriffen, dass es zwecklos sei, zu den Wahlen zu gehen, denn die "Partei der Macht" "Einiges Russland" habe mit zweifelhaften Methoden alle anstössigen Gegenkandidaten aus dem Rennen genommen - die Entscheidungen würden jeweils im voraus gemacht. Unter diesen Umständen werde daher bald niemand mehr wählen gehen. Das Justizsystem funktioniere ebenfalls nicht wie es sollte; es sei unverständlich, was die Justizorgane täten. Die Wiederherstellung des Prestiges der Armee, die vom Präsidenten eingeleitet worden sei, fand Barinov hingegen eine gute Sache. Die Perspektiven einer Stadt wie Severodvinsk seien im Prinzip vorhanden, aber die polit. Organe müssten mit den wirtschaftl. Strukturen zusammenarbeiten, sonst ergäbe sich dort nichts Positives.)

BARKASHOV, Aleksandr Petrovich II (1953-, sowjet. Elektroschlosser, russ. Geschäftsmann u. Politiker, rechtsextremer Nationalist u. Führer einer nationalpatriot. Bewegung. Nach dem Abitur diente er in den Streitkräften der UdSSR u. arbeitete als Elektroschlosser bei "Mosenergo". Ferner befasste er sich mit Karate an der Schule von Aleksej Shturmin, wo er eine internationale Qualifikation, den schwarzen Gürtel, erlangte. Ausserdem studierte er Geschichte, Archäologie, histor. Ethnographie, Religionsgeschichte, Philosophie u. Psychologie. 1985 trat er der ultrarechten nationalist. u. antisemit. Bewegung "Pamjat" bei u. stieg schnell als Führungsfigur auf. Im Okt. 1990 gründete er mit einigen Dutzend Anhängern die "nationale Einheit für ein freies, starkes, gerechtes Russland" - bald abgekürzt als "Russ. Nationale Einheit" RNE. Das Symbol der RNE ist ein nach links gerichtetes Hakenkreuz zusammen mit einem vierzackigen Stern. Die Organisation betont die „primäre Bedeutung“ des russ. Blutes u. beschuldigte „Internationalisten-Kommunisten“, die „genetische Reinheit“ der Nation mit einem Programm der Rassenmischung zu untergraben. Barkashov bestreitet zwar, ein Faschist zu sein, bewundert aber Adolf Hitler, den er „für einen grossen Helden der dt. Nation u. aller weissen Rassen" hält. Der Historiker Walter Laqueur schrieb, dass Barkashov in einem Interview erklärt habe, er sei ein Nazi. Während der russ. Verfassungskrise von 1993 führte Barkashov seine RNE-Kämpfer bei der Verteidigung des "Weissen Hauses" in Moskau gegen die Streitkräfte von s. Boris Elcyn an. Später wurde er wegen der Organisation u. Anstiftung zu Massenstörungen u. wegen illegalen Tragens von Waffen verhaftet u. inhaftiert, später amnestiert. Ende Feb. 1999 wurde er in einer Meinungsumfrage als einer der 10 bekanntesten "Politiker" Russlands eingestuft. 2003 liess er einen gewissen religiösen Fanatismus erkennen u. legte 2005 unter dem Namen Michael ein Mönchsgelübde bei der "Wahren Orthodoxen Kirche Russlands von "Metropolit" bzw. "Patriarch" Raphael /Prokopev, später Motovilov/ ab, die vom Moskauer Patriarchen s. Alexij II. als Häresie verurteilt wurde. Im Dez. 2005 wurde Barkashov zusammen mit 3 seiner Anhänger festgenommen, weil er "einen Polizisten angegriffen" haben soll. Laut einer Pressemitteilung der RNE soll Barkashov selbst von dem Polizisten, der in Barkashovs Wohnung eindrang, angegriffen u. verletzt worden sein. 2006 kündigte er die Gründung der religiösen Bewegung "Aleksandr Barkashov“ an, die "Pater" Michael als seinen spirituellen Stimulus betrachtet. Im Jan. 2009 appellierte er an die Adresse der Bischöfe der offiziellen Russ.-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, vom orthodoxen Glauben abzuweichen u. mit der gottbekämpfenden Macht des "Weltimperialismus" zusammenzuarbeiten. Im Nov. 2009 gründete Barkashov zusammen mit Generaloberst s. Vladislav Achalov u. Oberstleutnant s. Stanislav Terekhov, dem Führer der "Union der Offiziere", die "Union der Verteidiger Russlands". Im Rahmen der Holocaustleugnung besteht Barkashov darauf, dass nur „einige 100“ Juden in dt. Konzentrationslagern umgekommen seien, u. sagte, der Holocaust sei eine geschaffene „Ablenkung“, um einen von Juden inspirierten Völkermord an 100 Mln. Russen zu verschleiern. Barkashov unterstützte die Tschetschenienkriege u. forderte eine vorübergehende Internierung bzw. die Abschiebung von 80 Tsd. tschetschen. „Kriminellen“, die in Russland lebten. Im russ.-ukrain. Krieg, der seit 2014 im Gange ist, billigt Barkashov - u. sein Sohn - aktiv die von Russland unterstützten Separatisten des Donbass.)

BARKOV, Anatolij Aleksandrovich II (1948-, sowjet. Flugzeugmechaniker, Abteilungsleiter in der Öl- u. Gasindustrie, russ. Wirtschaftswissenschaftler u. Topmanager in der russ. Öl- u. Gasindustrie. In seiner Jugend arbeitete er bei der Ölgesellschaft "Bashneft" in der Baschkir. ASSR u. absolvierte die Abendschule eines Öl-Technikums. Später arbeitete er in der Öl- u. Gasindustrie im Autonomen Kreis der Chanten u. Mansen u. absolvierte das "Öl-Institut" von Ufa. In den 1990er Jahren machte er Karriere beim russ. Mineralölkonzern "Lukoil", wo er Mitglied der Geschäftsleitung sowie Vorstandsvorsitzender verschiedener Tochterfirmen u. Grossaktionär war. 2003 verteidigte er seine Dissertation zum Thema "Entwicklungsstrategie für unterstützende Systeme einer Mineralölgesellschaft, am Bsp. von Lukoil“, Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. Im Feb. 2010 ereignete sich am Lenin-Prospekt in Moskau eine folgenschwere Frontalkollision eines Mercedes S500, in dem Barkov sass, mit einem Citroën C3, der von einer 37-jährigen Einwohnerin des Moskauer Gebiets gefahren wurde. Während der Mercedes-Fahrer nicht u. Barkov nur leicht verletzt wurden, kamen die beiden Citroën-Insassen - eine von ihnen war die bekannte Geburtshelferin Vera Sidelnikova - ums Leben. Es gab widersprüchliche Berichte darüber, wer für den Unfall verantwortlich sei. Trotz der Tatsache, dass diverse Zeugen des Unfalls in verschiedenen Radiosendern der Ansicht waren, dass es Barkovs Mercedes gewesen sei, der auf die Gegenfahrbahn gelangte, behauptete die Verkehrspolizei, dass wohl der Citroën den Unfall verursacht habe. Am folgenden Verhalten der Polizei in Bezug auf die Rolle des Mercedes zu urteilen, schien es Versuche zu geben, vor der Öffentlichkeit Beweise zu verbergen u. zu vernichten u. die Wahrheit über den Unfallhergang zu manipulieren. So wurde etwa das Nummernschild an Barkovs Wagen unmittelbar nach dem Unfall ausgewechselt. Ausserdem wurde die Untersuchung des Tathergangs verzögert u. die Autos wurden von den Behörden nicht vorschriftsgemäss überprüft, sondern einfach an ihre Besitzer zurückgegeben. Es wurde von einem Versuch Barkovs gesprochen, sich der Verantwortung zu entziehen. Ein solches Verhalten seitens der Behörden könnte auf Protektion von ganz oben schliessen. Das unrühmliche Verhalten seitens der Firma "Lukoil" selbst gegenüber den Angehörigen der bei dem Unfall Getöteten führte zu einer negativen Haltung in der Öffentlichkeit, die besondes in der Internetgemeinschaft stark ausgeprägt war. So wurde etwa im Blog des Journalisten s. Artemij Troickij zum Boykott von "Lukoil" aufgerufen.)

BARONOVA-CHEBOTARJOVA, Marija Nikolaevna II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX (1984-, russ. kritische Journalistin u. /ehem./ Oppositions-Aktivistin. Absolventin der Chemischen Fakultät der MSU. Sie arbeitete als Nachwuchsforscherin im Labor der MGU u. als Vertriebsleiterin in einem Chemieunternehmen. 2011 erhielt sie ein 2. Diplom, nachdem sie die Abendschule der Fakultät für Pädagog. Bildung der MGU absolviert hatte. 2016 machte sie auch eine Ausbildung in Rechtswissenschaften. Sie war sozial engagiert, ihr Interesse an der Politik entstand dank der TV-Sendung "600 Sekunden“, die von s. Aleksandr Nevzorov moderiert im 5. Kanal der Leningrader TV lief. Politisch aktiv wurde sie nach den Wahlen zur Staatsduma RF vom Dez. 2011, als sie nach einem Aufruf s. Aleksej Navalnyjs an einer Kundgebung in Chistye Prudy teilnahm. Sie schloss sich der Bewegung "Solidarnost" an u. wurde Pressesprecherin u. Assistentin des Staatsduma-Abgeordneten s. Ilja Ponomarjov. Sie fungierte als Koordinatorin der öffentl. Bewegung "Russland für alle" u. als Pressebeauftragte der Protestbewegung von 2011. Sie nahm am "Marsch der Millionen“ vom 6. Mai 2012 teil. Im Juni wurde ihre Wohnung durchsucht, u. noch im gleichen Monat wurde sie gemäss Art. 212 Teil 3 StGB RF wegen "Aufrufen zu Massenunruhen“ angeklagt. Im übrigen gab sie bekannt, dass sie u. ihre Mitarbeiter, die beim "Marsch der Millionen“ anwesend waren, planten, unter dem Arbeitstitel "Partei des 5. Dezember“ eine "neue polit. Struktur ohne alte Führer“ zu schaffen. Die Ermittlungen gegen Baronova im "Fall Bolotnaja" dauerten von Juni 2012 bis Dez. 2013, als sie im Rahmen einer Amnestie von der Anklage freigesprochen wurde. Zusammen mit s. Mitja Aleshkovskij u. Svetlana Reiter war sie Koordinatorin der Freiwilligenhilfe für die von einer Flutkatastrophe betroffenen Einwohner in Krymsk im Gebiet Krasnodar im Jahr 2012. Baronovas Fundraising-Aktivitäten entwickelten sich zu einem Skandal, denn sie wurde beschuldigt, das gesammelte Geld veruntreut zu haben. Baronova wiederum kündigte an, dass sie verfolgt werde, um sie zur Emigration zu zwingen. Im Okt. 2012 nahm sie an den Wahlen zum Koordinierungsrat der russ. Opposition als Vertreterin der "Partei des 5. Dezember“ teil, wurde aber nicht gewählt. Im Okt. 2014 gab sie bekannt, dass sie beginnen werde, ein von s. Mikhail Khodorkovskij u. Aleksej Navalnyj gegründetes Projekt zu beaufsichtigen, um russ. polit. Gefangenen u. ihren Familien zu helfen. Sie leitete das Projekt bis Herbst 2017. Khodorkovskij lernte sie durch Korrespondenz kennen, während er im Zusammenhang mit dem "Fall Jukos" eine Gefängnisstrafe verbüsste. In ihrer Genfer Rede vom Feb. 2015 sagte die unerschrockene rothaarig-blonde Lady, die ihr Profil als Oppositionelle des Putin-Regimes merklich schärfte, dass ihre Generation die Ereignisse rund um Khodorkovskij u. Lebedev des Jahres 2013 noch nicht so sehr beachtet habe u. sich ihrer Bedeutung erst jetzt bewusst geworden sei. Im Feb. 2016 kündigte Baronova ihre Absicht an, mit Unterstützung des von Mikhail Khodorkovskij geschaffenen Projekts "Offene Wahlen“ an den nächsten Wahlen zur Staatsduma RF in der Stadt Moskau teilzunehmen. Sie beschloss, Unterschriften für die Parteien "Jabloko" u. "PARNAS" zu ihrer Unterstützung zu sammeln. Um die Kampagne zu finanzieren, nahm sie als Privatperson von einer Geschäftsbank einen Kredit von über 2 Mln. Rubel auf. Stabschefin war eine Aktivistin von "Open Russia", der Organisation Khodorkovskijs. Während der Kampagne konzentrierte sich Baronova auf die Beendigung der polit. Verfolgung u. auf soziale Probleme. Nachdem sie im Aug. der Zentralen Wahlkommission 15 Tsd. Unterschriften - 3% der Wählerzahl - zur Verifizierung abgeliefert hatte, wurde Baronova von der Wahlkommission des Bezirks Basmannyj in Moskau als Kandidatin für die Wahlen zur Staatsduma RF amtlich registriert u. zugelassen. Im Sept. schlug Navalnyj vor, dass Baronova ihre Kandidatur zugunsten des Historikers s. Andrej Zubov, der von "Jabloko" u. "PARNAS" im Bezirk unterstützt wurde, zurückzieht, aber sie lehnte dies ab u. beschuldigte die Opposition des ideolog. u. polit. Sektierertums. Im Ergebnis verlor Baronova die Wahl mit 13´197 Stimmen gegen Andrej Zubov u.a. Dennoch war ihr Ergebnis eines der besten unter den Kandidaten von "Open Russia". Im Nov. 2016 wurde Baronova auf der Gründungskonferenz von "Open Russia" in Helsinki zu einem der 11 Mitglieder des Rats der Bewegung gewählt. Im Jan. 2017 übernahm sie die Leitung der Moskauer Niederlassung. Während der Konferenz vom April 2017 wurde sie in den Rat der Bewegung wiedergewählt. Aber schon im Juni gab sie ihre Entscheidung bekannt, "Open Russia" zu verlassen, da sie offenbar keine Lust mehr hatte, bei der Polizei herum- u. durch die Gerichte zu laufen, auf der Suche nach Ressourcen für den Aufbau der Demokratie zu sein oder sinnlos in Grossbritannien herumzusitzen". So kündigte sich ein Konflikt mit Khodorkovskij an, der ihre Handlungen als Reputationsschaden" für "Offenes Russland" betrachtete. Dennoch behielt Baronova weiterhin einen gewissen Einfluss in dieser Bewegung. Anlässlich der Präsidentschaftswahl RF 2018 nahm sie an Veranstaltungen teil, die vom Hauptquartier s. Ksenija Sobchaks organisiert wurden. Ende März 2018 wurde die Aufnahme Baronovas an die Stanford University bekannt.
Journalismus: Im Feb. 2019 wurde die Anstellung Baronovas als Chefredakteurin der russ. Internetausgabe des staatl. TV-Senders "RT" bekannt, wo sie ein karitatives u. Menschenrechtsprojekt betreute, das jedoch ausschliesslich in sozialen Netzwerken u. Instant Messengern existierte u. kein eigenes Bankkonto hatte – Spenden sollen auf die Privatkonten gewisser ausgewählter "RT"-Korrespondenten u. -Produzenten überwiesen worden sein, die dies ´verdient´ hätten. Baronova begründete ihr neues journalist. Engagement mit ihrem Wunsch, dem Land zu dienen, ihre Welt-Umgebung zu verbessern u. das „Recht auf positive Selbstverwirklichung“ auszuüben. Gleichzeitig wies sie auf die Beschäftigungsprobleme hin, die aufgrund ihrer früheren Laufbahn bestanden hätten. Baronovas Entscheidung, einen Job bei "RT" anzunehmen, wurde von Oppositionskreisen kritisiert, so von den Journalisten s. Sergej Parkhomenko u. s. Arkadij Babchenko. Navalnyj rief sogar dazu auf, solche Fälle „nicht zu vergessen“ u. ihnen „nicht zu vergeben“. So wechselte Baronova gewissermassen die polit. Seite u. ging zum Staatsfernsehen, wo die energische u. gesprächige Aktivistin vielleicht etwas verändern wollte, v.a. die einseitigen u. festgefahrenen Gesichtspunkte. Ab März 2019 war sie Teilnehmerin der berüchtigten Talkshow "60-Minuten" des staatl. TV-Senders "Rossija-1", in der besonders scharf gegen die Ukraine, die ´Staatsfeinde´ u. den Westen ´geschossen´ wird. Ab Nov. 2020 moderierte sie zusammen mit dem umstrittenen Journalisten s. Oleg Kashin, der von der Opposition ebenfalls als ein halber Verräter angesehen wird, die Sendung "Krieg u. Frieden“ im Radiokanal der "Komsomolskaja pravda", wo u.a. der umstrittene Militärjournalist u. Oberst i.R. s. Viktor Baranec den Ton angibt. Nach der Entlassung Kashins im Mai 2021 führte Baronova das Programm bis Anfang Juni alleine weiter. 2020-21 erkrankte sie 2x am Corona-Virus. u. machte die Sendung von zuhause aus. Als im Juli ein neuer Co-Moderator im Programm – s. Dmitrij Puchkov - ein völlig anderer Typ als Kashin, erschien, mit dem sich Baronova sofort zerstritt u. nach einer einzigen Sendung mit ihm diese alleine machte u. dann diesen Job aufgab, um durch die Journalistin des TV-Senders "Zvezda" Nadana Friedrichson ersetzt zu werden. Nach Beginn des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine, der für sie ein „Alptraum" gewesen sei, trat Baronova Anfang März bei "RT" zurück; 3 Tage zuvor hatte sie sich gegen den bewaffneten Konflikt ausgesprochen, obwohl sie zuvor in sozialen Netzwerken über NATO-Kollaborateure u. -Propaganda geschrieben hatte. Im Dez. 2022 setzte das Justizministerium RF Baronova auf die Personen-Liste der "ausländ. Agenten“, womit sie als Oppositionelle vom Putin-Regime praktisch endgültig aus dem Verkehr gezogen wurde.
Polit. Ansichten: Baronova bedauerte den Zusammenbruch der UdSSR u. beurteilte die Präsidentschaft s. Boris Elcyns äusserst negativ. Sie hielt sich für eine Befürworterin der Wiederherstellung Russlands "im Rahmen der slavischen Staaten". Nach ihren eigenen Worten „verehrte“ sie anfänglich V. Putin. Ihre Meinung änderte sich jedoch nach der Verhaftung Khodorkovskijs im Jahr 2003. Hingegen unterstützte sie die Annexion der Krym durch die RF im März 2014 – später sprach sie sich für ein gesamtruss. Referendum zu diesem Thema u. Verhandlungen mit der Ukraine aus. Die militär. Auseinandersetzung in der Ostukraine bezeichnete sie als einen Bürgerkrieg zwischen „Russland u. der Ukraine, einen Krieg in der slavischen Welt, der Welt der russ. Sprache“, an dem beide Seiten schuld seien. Die gegen Russland verhängten Sanktionen des Westens bewertete sie negativ u. hielt Putin nicht als „Gefahr für die Welt“. Marija Baronova ist ein eindrückliches u. tragisches Bsp. dafür, wie vielleicht etwas naive u. idealist. Journalisten u. Politiker von den Mühlen der intoleranten russ. Institutionen auf beiden Seiten rücksichtslos zermalmt werden können, wenn sie keine gradlinige polit. Haltung vertreten u. sprunghaft auf verschiedenen Hochzeiten tanzen. Viele YouTube-Videos der Jahre nach 2020, in denen Baronova auftrat, wurden offenbar gelöscht.)

BARSUKOV (eigtl. KUMARIN), Vladimir Sergeevich II III IVa IVb V VI VII VIII IX X XI (1956-, russ. Geschäftsmann, bekannter sowjet.-russ. Verbrecherboss aus St. Petersburg. Nach der Schule wurde er zur Armee eingezogen u. diente, nach Angaben von lenta.ru vom März 2019, 2 volle Jahre in einem Automobilunternehmen in Transbajkalien, wo er im Rang eines Vorarbeiters demobilisiert wurde. "Starshina" Kumarin habe vom Kommando ein ausgezeichnetes Leistungszeugnis u. eine Empfehlung für den Besuch der Universität erhalten. So konnte er in das Leningrader Institut für Feinmechanik u. Optik eintreten. Er verband sein Studium mit seiner Arbeit als Türsteher, Spediteur u. Barkeeper in verschiedenen Cafés von Leningrad. Zur gleichen Zeit habe er begonnen, sich mit Boxen zu beschäftigen. Schliesslich wurde er wegen Fehlzeiten vom Institut verwiesen, so dass er sein Studium erst 2001 offiziell abschliessen konnte, nachdem er im Alter von 45 Jahren eine Berufsqualifikation als Ingenieur mit Fachrichtung "Laserausrüstung u. -technologien" erhalten hatte. Gleichzeitig schloss er sich einer kriminellen Gruppe der Stadt an. 1985 kam Kumarin zum ersten Mal ins Gefängnis, nachdem er wegen Rowdytums, illegalen Patronenbesitzes u. Urkundenfälschung verurteilt worden war. Nachdem er 1987 auf Bewährung entlassen worden war, gründete er eine eigene kriminelle Bande, die "Tambovskaja Bratva", die ab 1989 in Leningrad in Erscheinung trat. Kumarin selbst stammt aus dem Gebiet Tambov. Wie lenta.ru berichtete, seien die "Bruderschaften“ aus spontan abgehaltenen Sportturnieren zwischen regionalen Trainingsteams entstanden, dann zwischen solchen der Stadt selbst. Diese jungen Sportsfreunde hätten später die Grundlage zukünftiger krimineller Banden gebildet. In Leningrad bildeten sich Anfang der 1990er Jahre 4 grosse "slavische" Banden der organisierten Kriminalität: die Kazaner, Tambover, Velikolukier u. Malyshevsker Bande. Daneben operierten auch kleinere aserbaidschan. u. tschetschen. Gruppen sowie die sog. "Vorkuta"-Kampfgruppen von Dieben. Nachdem sich die Slaven vereinigt hätten, hätten sie die alten kriminellen Behörden bedrängt, v.a. die Strafverfolgungsbehörden. Um das Problem mit diesen Banden in den Griff zu bekommen, habe der Staat neue Gesetze einführen müssen. Nachdem die "Tambovskaja" u. ihre Rivalin "Malyshevskaja" einen Showdown mit Schusswaffen lieferten, landeten über 70 Mitglieder der "Tambovskaja" auf der Anklagebank. Kumarin, der sich später "Nachtgouverneur von Petersburg" nannte, blieb lange Zeit die einflussreichste Figur in der Unterwelt der nördl. Hauptstadt Russlands, die den traurigen Ruhm einer Gangster-Hauptstadt erlangte, worüber der Journalist s. Aleksandr Nevzorov in seiner TV-Sendung "600 Sekunden“ von Kanal-5 zu berichten begann. So habe sich die "Tambover" Bande mit der Zeit zu einer Geschäftsgemeinschaft von Gangstern entwickelt, deren legalen, halb- u. illegalen "Einkommen" in die "Wirtschaft" "investiert" worden seien. Wegen der Errichtung u. Führung einer kriminellen Vereinigung, nationaler u. grenzüberschreitender Korruption, Verdachts der Geldwäscherei von Geldern der kolumbian. Drogenmafia u. wegen Auftragsmorden u. Drogenhandels wurde Kumarin auf die russ. Fahndungsliste gesetzt u. schon 1990 wegen Erpressung zu 4 Jahren Gefängnis mit Beschlagnahmung des Eigentums verurteilt. 1993 kam er im Rahmen einer Amnestie frei, kehrte nach SPB zurück u. führte weiterhin die kriminelle "Tambover" Bande an. Zu dieser Zeit tobte in SPB ein blutiger Bandenkrieg, bei dem die meisten Mitglieder anderer Banden ums Leben kamen. Nach einem schweren Anschlag auf sein Leben im Juni 1994, bei dem Kumarins Mercedes in der Turku-Strasse mit Maschinengewehren beschossen wurde, lag er 22 Tage lang im Koma im Krankenhaus, wo sein rechter Arm amputiert u. eine Niere entfernt werden mussten. Danach wurde Kumarin in der Schweiz u. in Deutschland ärztlich behandelt.
1995 oder 1996 kehrte Kumarin nach SPB zurück, nahm den Mädchennamen seiner Mutter Barsukov an, um das Image einer kriminellen Autorität loszuwerden u. als "seriöser" Geschäftsmann zu erscheinen. Er wurde Mitbegründer der Ölraffinerie "Kirishinefteorgsintez" u. etablierte
zusammen mit Vladimir Smirnov die Kontrolle über die St. Petersburger Ölgesellschaft "PTK", deren Vizepräsident Barsukov-Kumarin selbst war. Der lenta.ru-Artikel hielt zur Entstehung der "PTK" im Zusammenhang mit einer schweren Ölkrise fest: In den frühen 1990er Jahren gab es in der nördlichen Hauptstadt oft kein Benzin, der Preis war unverhältnismässig hoch, u. 1994 machten die Stadtbehörden "Surgutneftegaz" dafür verantwortlich. Als Reaktion auf den Monopolisten wurde die St. Petersburger "Ölgesellschaft" /PTK im Sept. 1994/ gegründet, an deren Errichtung das Bürgermeisteramt, die Baltic Shipping Company, der Seehafen von St. Petersburg, der Flughafen Pulkovo u. 17 weitere Unternehmen beteiligt waren - alles grosse Kraftstoffverbraucher. Aber es war eine Fassade, denn der wirkliche Besitzer der "PTK" war die organisierte kriminelle "Tambover" Gruppe." Bekanntlich war damals beim Bürgermeisteramt von SPB unter s. Anatolij Sobchak ein gewisser Vladimir Putin als Vizebürgermeister /bzw. 1. stv. Bürgermeister ab März 1994/ angestellt, der das einflussreiche Amt des Vorsitzenden des Aussenausschusses des Bürgermeisteramts von SPB bekleidete, um den Handel der Stadt mit dem Ausland zu leiten, abzuwickeln u. überwachen. Putin habe die Gründung der "PTK" massgeblich veranlasst. Wie in Wikipedia zu lesen ist, erteilte Putin 1994 als 1. stv. Bürgermeister von SPB der "PTK" das Recht, der einzige Benzinlieferant für die Stadt zu sein, einschliesslich der Versorgung der riesigen Flotte von städtischen Krankenwagen, Polizeiautos, Bussen u. Taxis. Ferner gab es, wie lenta.ru schrieb, Gerüchte, dass damals Mitglieder der organisierten kriminellen "Tambover" Gruppe fast den gesamten Drogenhandel kontrollierten, der über den Seehafen von SPB u. die Autobahnen im Nordwesten Russlands lief. Damals habe dieser Verkehr etwa ein Drittel des gesamten russ. Drogenhandels ausgemacht. Barsukov-Kumarin galt als eine Art Robin Hood oder Henry Ford, aber er blieb im Wesentlichen ein klassischer Gangster, der übrigens immer noch leicht den Befehl geben konnte, einen Menschen zu töten. Er sei sicherlich sehr klug u. ein grossartiger Geschäftsmann gewesen. Aber seine Hände seien voller Blut gewesen u. seine wohltätigen Aktivitäten seien durch kriminelle Taten getarnt worden. In SPB werde noch heute mit Respekt über Barsukovs Wohltätigkeit gesprochen. Die Marine habe ihn seinerzeit um 30 Mln. USD für den Wiederaufbau eines Zerstörers gebeten u. Patriarch s. Aleksij II., der Anfang der 90er Jahre angeblich selbst für die ROK Ölgeschäfte mit dem Ausland abwickelte, habe ihn gesegnet, um Laserbeleuchtung für die Kreuze orthodoxer Kirchen käuflich zu erwerben. Dafür, dass Barsukov keine kaukas. Kriminellen in die Stadt gelassen habe, seien ihm die Strafverfolgungsbehörden dankbar gewesen. Wie in den von lenta.ru auszugsweise zitierten Unterlagen des Strafverfahrens gegen Barsukov zu lesen ist, habe dieser grosses Ansehen im kriminellen Milieu von SPB genossen; er habe eine grosse Anzahl von einschlägigen Akteuren in der Stadt gekannt; sowohl Geschäftsleute wie auch Personen aus kriminellen Strukturen hätten sich an ihn als Anführer der kriminellen "Tambover" Gruppe gewandt, „um Hilfe bei der Lösung von Konfliktsituationen u. strittigen Fragen zu erhalten". Für die Lösung von Konflikten habe Barsukov jeweils seinen Prozentsatz von den von ihm begünstigten Personen bzw. einen Anteil am Unternehmensgewinn gefordert bzw. erhalten. Zu den gängigen "Geschäftspraktiken" gehörten sowohl betrügerische Raider-Inbesitznahmen des Eigentums von Unternehmen wie auch Fälschung von Dokumenten bei den Steuerbehörden. Das erworbene Geld sei nach folgendem Schlüssel verteilt worden: 45% an Daraselia u. seine Leute, 45% an Drokov u. Barsukov u. ihre Leute, 10% an Gypsy, die Brüder Cvetkov u. ihre Anwälte. 2001 wurde "PTK" in eine offene AG umstrukturiert u. 2002 verliess Barsukov das Unternehmen.
Was im durchaus lesenswerten lenta.ru-Artikel an Information schlicht verschwiegen wird ist die heikle Frage u. die Art der mutmassl. Beziehungen Putins zu Kumarin-Barsukov bzw. umgekehrt, zumal diese Angelegenheit vor der Veröffentlichung des lenta.ru-Beitrags von anderen unabhängigen Online-Medien behandelt wurde. Bekanntlich ist ein solches Thema in den Medien Russlands tabuisiert; sein Anfassen hätte wohl schwere Konsequenzen für die Herausgeber.
Ab 2000/1 wurden in der westl. Presse Informationen publik, in denen von Verbindungen der "Kumarin-Gruppe" zu dem damaligen Vorsitzenden des Aussenausschusses des Bürgermeisteramts von SPB, Vladimir Putin, die Rede war, der dort als Berater Anatolij Sobchaks fungierte u. Mitglied des Beirats des dt.-russ Immobilienunternehmens SPAG gewesen war. Insbesondere wurde moniert, dass die von Barsukov-Kumarin geleitete "Tambover" Bande „die Kontrolle über die hessische Firma SPAG erlangt u. sie zur Geldwäscherei eingesetzt“ habe. 1999 wurde die SPAG vom BND unter die Lupe genommen; ihr Chef, Rudolf Ritter, wurde beschuldigt, Geld sowohl für russ. kriminelle Strukturen als auch für kolumbian. Drogendealer des Calí-Kokainkartells, die in SPB ihre Ladungen löschten, gewaschen zu haben. Bei der Durchsuchung von Räumlichkeiten wurde Bargeld in Millionenhöhe gefunden; Ritters Mitarbeiter brachten, wie die dt. Staatsanwaltschaft herausfand, mit CHF gefüllte Koffer nach Liechtenstein. Ende März 2004 wurde Barsukov von dt. Staatsanwälten zum Fall SPAG vernommen, aber es wurde keine formelle Anklage gegen ihn erhoben. Ausser der Bürgermeisteramts- u. SPAG-"Connections" gebe es noch einen anderen belastbaren Beweis für die Beziehung zwischen Putin u. Barsukov-Kumarin. So war die von ihm kontrollierte Sicherheitsfirma "Rif-Security" für die Bewachung der legendären Elite-Datschen-Kooperative "Ozero" im Leningrader Gebiet zuständig, zu deren Gründern Putin u. seine engsten Mitarbeiter u. Freunde, u.a. deren Direktor Vladimir Smirnov, gehörten. Als Funktionäre ihrer Organisationen dürften Barsukov-Kumarin u. Putin in SPB also direkt oder indirekt in Kontakt gestanden oder sich - zumindest dem Namen nach - gekannt haben. Die Verbindungen von Vertretern der organisierten Kriminalität zur Stadtverwaltung wurden von zahlreichen Zeugenaussagen bestätigt. Es wird angenommen, dass eine Reihe anderer Angeklagter der "Tambover-Malyshever" Bande ebenfalls mit der "PTK" verbandelt waren. In einem Interview aus dem Gefängnis bestritt Barsukov jedoch seine Bekanntschaft mit Putin. Hingegen war Barsukov geschäftlich mit den legendären Unterweltgrössen s. llja Traber u. Dimitrij Skigin /II/ verbandelt, die auch Putin gekannt haben dürfte/n/. Das Trio beherrschte den Hafen von SPB. In einem Interview mit Novaja gazeta von 2011 erklärte Kreml-Sprecher s. Dmitrij Peskov, dass „Putin weder mit "Sotrama"" noch mit der Gründung von Ölhandelsfirmen wo auch immer etwas zu tun hatte“. Immerhin gab Peskov bei der Frage, ob Putin mit Dmitrij Skigin u. Ilja Traber vertraut sei, zu, dass sie „einst in SPB an einem Projekt zum Bau eines Ölterminals arbeiteten, in dessen Zusammenhang sie sich wiederholt offiziell an die Führung des Bürgermeisteramts von SPB gewandt" hätten. Skigin hatte einen Geschäftspartner namens Maksim Freidzon. Dieser erlebte die frühen Phasen der Karriere Vladimir Putins, der damals im Rathaus von SPB arbeitete, u. könnte als Zeuge aussagen. Bestimmte Projekte wie gewisse "staatliche" Waffengeschäfte, hätten mit Putin abgesprochen werden müssen, um sich, laut Freidzon, für ein Bestechungsgeld abzustimmen. Laut einer brisanten Aussage Freidzsons von 2015, der heute israel. Geschäftsmann ist, „diente Putin sowohl Kumarin als auch Kostja Mogila /einem weiteren hochberüchtigten Mafiaboss/, der mit ihm Krieg führte ... u. hatte Angst vor beiden." Putin sei „mit Blut- u. Kokaingeld, das durch den Ölhandel u. andere Stadtprojekte gewaschen wurde, an ihn gebunden." Auch als Präsident habe Putin „immer noch Angst vor Kumarin", denn „Kumarin weiss viel." Mogila wurde getötet, während Kumarin-Barsukov - aufgrund seiner "weltlichen" Verbrechen - angeklagt wurde u. für mind. 25 Jahre hinter Gefängnismauern verschwand, s. unten. Das "Forum Freies Russland", das die sog.  "Putin-Liste" führt, schreibt über Barsukov-Kumarin: „Kumarin war berühmt für seinen Ehrgeiz u. seine Unkontrollierbarkeit, daher wurde er mit der Machtübernahme Putins wegen der Veröffentlichung einer Reihe aufschlussreicher Pressebeiträge u. der laufenden Ermittlungen gegen ihn zu einem Problem. ... Es scheint unwahrscheinlich, dass er freikommt oder die Wahrheit über Putins Mafia-Verbindungen enthüllt, während dieser an der Macht ist." Nach Ablauf der Gouverneurszeit s. Vladimir Jakovlevs u. s. Aleksandr Beglovs wurde s. Valentina Matvienko, eine Kreml-loyale Staatspolitikerin, 2003-11 in dieses Amt gewählt. Sie habe schnell begonnen, die Ordnung in der städtischen Verwaltung wiederherzustellen, u. dafür gesorgt, dass die Behörden die Zügel der Stadtregierung übernahmen. Aber es habe sich herausgestellt, dass der "Wohltäter" Barsukov-Kumarin ein Gangsterunternehmer geblieben sei. Er konnte also nicht mehr lange seiner Verhaftung, Anklage, Verurteilung, Inhaftierung u. Bestrafung entgehen. Dennoch waren in den Jahren 2005-7 Barsukov u. die "Tambover" Bande an Razzien u. Unternehmensplünderungen von einer Reihe von Geschäftsfirmen in SPB beteiligt. Auf dem Höhepunkt seines "Erfolgslebens" wurde anlässlich des 50. Geburtstags Barsukov-Kumarins, des gefeierten Paten von SPB, 2006 in SPB ein Fest veranstaltet, an dem prominente Vertreter der russ. Musikszene auftraten. Vor seiner Verhaftung war er als Assistent oder Berater des Abgeordneten der Staatsduma RF Aleksandr Nevzorov tätig, der eine gewisse persönliche Sympathie gegenüber der "Tambover" Bande an den Tag gelegt zu haben schien.
Verhaftung, Verurteilungen u. Haftzeit: Im Aug. 2007 wurde Barsukov wegen Betrugs u. einer Reihe anderer damit zusammenhängender Delikte in seiner Datscha festgenommen.
An der Operation, die von der Generalstaatsanwaltschaft durchgeführt wurde, nahmen 200 Beamte oder Soldaten der Spezialeinheiten teil, die sogar mit Granatwerfern bewaffnet waren. Im Nov. 2009 wurde Barsukov in einer Offsite-Sitzung vom Kujbyshever Bezirksgericht von SPB in Moskau wegen einer Reihe von Raider-Beschlagnahmungen von Unternehmen in SPB für schuldig befunden u. zu 14 Jahren Gefängnis in einem Straflager mit verschärftem Strafvollzug /russ.: Strafkolonie mit strengem Regime/ plus einer Geldstrafe von 1 Mln. Rubel verurteilt, während andere in den Fall verwickelte Personen 5-15 Jahre Haft erhielten. Im Mai 2011 wurde Barsukovs Haftzeit unter Beibehaltung der Geldbusse auf 11,5 Jahre verkürzt. Im März 2012 wurde er in einer Offsite-Sitzung vom Kujbyshever Bezirksgericht von SPB in Moskau wegen einer Reihe von Erpressungen, u.a. des Eigentümers eines Einkaufszentrums in der Höhe von 19,5 Mln. Rubel, für schuldig befunden u. unter Berücksichtigung des früheren Urteils zu einer Haftstrafe von 15 Jahren in einem Straflager mit verschärftem Strafvollzug plus einer Geldstrafe von 1 Mln. Rubel verurteilt. Im Frühjahr 2013 begann der Prozess im Fall des versuchten Mordes an Sergej Vasilev, Miteigentümer des Unternehmens "Petersburger Ölterminal". Die Anhörungen wurden nach Moskau verlegt. Im Juni 2014 wurden Barsukov u. 2 weitere Angeklagte auf der Grundlage eines Freispruchs durch die Geschworenen für nicht schuldig befunden. Im Nov. hob der Oberste Gerichtshof RF auf Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft RF das Urteil des SPBer Stadtgerichts auf, das die Angeklagten freigesprochen hatte, u. wies den Fall an dasselbe Gericht für einen neuen Prozess zurück. Nadezhda Mariinskaja, Oberstaatsanwältin der Strafjustizbehörden von SPB, machte die Medien für die Entscheidung der Geschworenen wegen Beeinflussung ihres Verhaltens durch diese verantwortlich. Die Presse hatte einige Tage vor der Urteilsverkündung das letzte Wort Barsukovs mit seinem Aufruf veröffentlicht, dass die Geschworenen „kein korruptes u. gekauftes Berufsgericht" sein sollten. In der Folge wurde eine neue Anklage gegen ihn erhoben. Im Aug. 2015 sagte der ehem. Abgeordnete der Staatsduma RF s. Mikhail Glushchenko, der als einer der Anführer der "Tambover" Bande beschuldigt wurde, den Mord an s. Galina Starovojtova von 1998 organisiert zu haben, vor Gericht, dass Barsukov-Kumarin der eigentl. Auftraggeber des Verbrechens gewesen sei. Im Aug. 2016 wurde Barsukov-Kumarin u. 4 seiner Wachmänner in einer Offsite-Sitzung vom SPBer Stadtgericht in Moskau wegen Mordes u. versuchten Mordes an Sergej Vasilev für schuldig befunden u. unter Berücksichtigung früherer Urteile zu 23 Jahren Gefängnis plus einer Geldstrafe von 1 Mln. Rubel verurteilt. Im März 2018 leitete ein Gericht in SPB gegen Barsukov u. andere einen neuen Prozess wegen Errichtung einer kriminellen Vereinigung ein. Im März 2019 sprach das Kujbyshever Bezirksgericht in SPB Vladimir Barsukov wegen Gründung einer organisierten kriminellen Vereinigung für schuldig u. verurteilte ihn unter Berücksichtigung früherer Urteile zu 24 Jahren Gefängnis u. einer Geldstrafe von 1 Mln. Rubel, die er u. sein Mitverurteilter Vjacheslav Drokov, der 21 Jahre Haft erhielt, zahlen mussten. Im April 2019 erhob der Ermittlungsdienst des FSB von SPB Anklage gegen Barsukov im Fall der Ermordung der Duma-Abgeordneten Galina Starovojtova, denn es wurde davon ausgegangen, dass er das Verbrechen angeordnet hatte. Zuvor wurde berichtet, dass die Vorsitzende des Kujbyshever Bezirksgerichts in SPB Elena Gorbunova tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde; sie hatte sich mit dem Fall Barsukov-Kumarin befasst. Im Juni 2019 wurde die Haftstrafe um 6 Monate  verkürzt. Die Strafverbüssungsfrist wurde ab 22. Aug. 2007 berechnet, so dass Barsukov formal bis Aug. 2031 im Gefängnis bleiben sollte. Das Recht auf Bewährung erhalte er frühestens 2025. Wer wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung verurteilt worden sei, könne Bewährung erst nach Verbüssung von 3/4 der Strafe beantragen. Im Übrigen könne die Kombination der Straffristen nach den gesetzlichen Normen nicht mehr als insgesamt 25 Jahre ergeben. Ausserdem wurde ihm der Mord an dem SBPer Vizegouverneur Mikhail Manevich zugeschrieben. Für 3 Mordfälle, die Barsukov zu verantworten habe u. bei denen die Ermittlungen noch liefen, habe das Gericht nur 1 Jahr Haft gegeben. Der bedeutendste Fall sei diesbezüglich wohl die Anstiftung zum Mord an der Politikerin Galina Starovojtova. Nachdem der invalide Barsukov seit 12 Jahren in U-Haft sass, wurde der 4-fach Verurteilte laut einer Mitteilung des Rechtsanwalts Konstantin Kuzminykh in Fontanka im Jan. 2020 in eine medizin. Justizvollzugsanstalt in der Stadt Kirov eingeliefert, wo an Tuberkulose erkrankte Häftlinge einsitzen. Im Juni 2020 wurde Barsukov laut seines Anwalts Sergej Afanasev im Fall Starovojtova nach SPB in die U-Haftanstalt Kresty verlegt. Dort sollte er im Prozess seinem Widersacher Mikhail Glushchenko, dem Hauptzeugen der Anklage, gegenübertreten. Im Aug. wurde Barsukov krank u. wurde in eine Krankenstation der U-Haftanstalt Kresty überführt. Im Okt. 2021 wurde Barsukov auch noch wegen Mordes an seinem Patensohn Jan Gurevskij u. Wachmann Georgij Pozdnjakov im Jahr 2000 angeklagt. Im Feb. 2022 wurde gemeldet, dass die Ermittlungen im Strafverfahren gegen Vladimir Barsukov-Kumarin abgeschlossen seien. Er sei der Anstiftung zu 2 Morden - an Jan Gurevskij u. Georgij Pozdnjakov im Jahr 2000 - u. der Beihilfe zum Handel mit Schusswaffen beschuldigt worden. Die Ermittlungen in den Mordfällen hätten über 10 Jahre gedauert. Der Angeklagte habe auf nicht schuldig plädiert. Barsukov ist verheiratet u. hat eine Tochter, die ihn vor Gericht vertritt bzw. vertreten darf. Ende Mai 2023 verröffentliche Fontanka unter dem Titel "Lass uns über den Tod sprechen" das erste u. einzige Interview mit Vladimir Barsukov-Kumarin seit fast 16 Jahren Gefangenschaft. Man habe es geschafft, durch das Gefängnis an ihn heranzukommen. Im Mai 2019 gab es offenbar eine Gelegenheit, mit Barsukov-Kumarin im Kresty zu sprechen. Ihn besuchte offenbar ein alter Bekannter aus den 1990er Jahren, ein gewisser Evgenij Vyshenkov, s.Z. stv. Chefredaktor von Fontanka, der früher als Kriminalpolizist arbeitete u. selbst Mitglied einer Gruppe des organisierten Verbrechens in SPB war, wofür er wegen einschlägiger Delikte zu 6 Jahren Haft verurteilt wurde. Im Gefängnis traf der Reporter einen kleinen, hageren, alten u. schwerstbehinderten Mann mit ein paar lockeren Zähnen an, der davon gezeichnet war, die meiste Zeit seiner Gefängnishaft in Einzelhaft verbracht zu haben. Das Gespräch erschien in der verkürzten Wiedergabe etwas schwammig, Barsukovs Antworten wirkten etwas geheimnisvoll, fatalistisch u. allgemein. Er wurde gefragt, wieso er seinerzeit, 2007, nicht aus Russland ausgereist sei, ob er mit seinen Angehörigen telefoniere u. welche Lektüre er im Gefängnis lese. Er habe seit 12 Jahren kein Telefon mehr in der Hand gehabt, benutze keine E-Mail-Adresse u. lese die Evangelien. Etwas philosophisch erläuterte er, dass er weder vor der Zukunft noch vor der Vergangenheit Angst habe. Auf die Frage, ob er hoffe, dass er aus dem Gefängnis rauskomme, antwortete er, es sei besser, nicht daran zu denken, denn man dürfe sich nicht von zu vielen guten Gedanken verführen lassen, sonst werde man selbstgefällig u. verpasse etwas. Er habe viel Zeit allein verbracht u. habe niemanden, vor dem er angeben könnte. Er beichte 3x im Monat, obwohl er unschuldig sei u. nichts zu sündigen habe. Vyshenkov vermerkte, man habe viel mehr u. tiefer geredet, als es im Text stehe. Viele Themen seien sehr persönlich für ihn oder für andere geworden, u. manche Dinge würden für die Leser unverständlich werden, so dass es etwas schwierig war, dieses Gespräch für die Öffentlichkeit wiederzugeben.)

BARCIC, Igor Njazbeevich II III IV V VI VII VIII IX (1969-, russ. Ökonom u. Jurist. Jurastudium an der Staatsuniversität Rostov a.D., Absolvent der Allruss. Akademie für Aussenhandel mit Abschluss in Wirtschaftswissenschaften u. der Russ. Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF; Dissertation zum Thema "Der Verfassungs- u. Rechtsraum der RF“, Promotion in Rechtswissenschaften, Professor im Fachbereich Staatsbau u. Recht. Weitere Studien an entsprechenden Hochschulen in Deutschland, USA, Frankreich. Verdienter Rechtsanwalt RF. Ehem. Direktor des Sekretariats des stv. Vorsitzenden der Staatsduma RF, ehem. stv. Vizerektor für Forschung, Direktor des Wissenschafts- u. Informationszentrums der Russ. Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF RAGS, ehem. Prorektor der RAGS für wissenschaftl. Arbeit. Seit 2011 Direktor der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. Öffentl. Dienst beim Präsidenten RF RANEPA/РАНХиГС. Mitglied zahlreicher Expertenräte u. der Akademie der Polit. Wissenschaften. Chefredaktor der Revue Staatsdienst, Mitglied mehrerer Fachzeitschriftredaktionen. Autor von 4 Lehrbüchern u. über 200 wissenschaftl. Beiträgen. Chefredaktor der "Encyklopädie für Öffentl. Verwaltung in Russland", wissenschaftl. Fachreferent für Fragen der Verfassung RF u. des Verfassungsrechts. Ende Dez. 2020 wurde Barcic auf Veranlassung des Lefortovo-Gerichts in Moskau als Hauptangeklagter im Strafverfahren wegen Unterschlagung öffentl. Gelder am Institut für Staatsdienst u. Verwaltung der RANEPA festgenommen. FSB-Beamte hätten an dieser Universität einen Plan zur Unterschlagung von Geldern aufgedeckt. Der Betrugsfall habe sowohl die Leitung als auch das Lehr- u. Verwaltungspersonal der Universität betroffen. Gegen Barcic wurde wegen besonders schwerer Unterschlagung ermittelt. 2024 wurde er deshalb zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren auf Bewährung verurteilt.) 11.24

BASAEV, Shamil Salmanovich II III IV / V VI VII VIII IX X XI (1965-2006, gew. tschetschen. islamist.-fundamentalist. Rebellenführer, Terrorist, Politiker. Nach seinem Dienst in der Sowjetarmee in einer Einheit für Bodenunterstützung der Luftwaffe bemühte er sich 3x erfolglos, in die Jurist. Fakultät der MSU einzutreten, weil er die Auswahlprüfungen nicht bestand. So trat er 1987 in die Moskauer Staatsuniversität für Landnutzungsplanung ein, wurde aber im folgenden Jahr wegen akadem. Unfähigkeit in Mathematik - nach anderen Quellen wegen Fehlzeiten - aus der Institution ausgeschlossen. Während seines Aufenthalts in Moskau arbeitete er als Kontrolleur im öffentl. Verkehr u. als Wachmann in einem Imbissladen, danach als Leiter der Computerverkaufsabteilung einer Firma namens "Vostok-Alfa" u. lebte mit dem Eigentümer der Firma, Supjan Taramov, zusammen, der später auf der Seite der Streitkräfte der RF kämpfte. Während des Putsches gegen Gorbachjov im Aug. 1991 war Basaev an der Verteidigung des "Weissen Hauses" in Moskau, d.h. des Regierungsgebäudes der RSFSR, in dem sich s. Boris Elcyn verschanzt hatte, beteiligt, denn laut seinen Aussagen in einem Interview mit der Zeitung Moskovskaja pravda vom Jan. 1996 war zu befürchten, dass bei einem Erfolg des Putsches die Unabhängigkeit Tschetscheniens gefährdet wäre. Danach kehrte er nach Tschetschenien zurück. Im Sommer 1991 wurde Basaev Teil einer bewaffneten Gruppe, die im Rahmen des "Nationalkongresses des tschetschen. Volkes" gegründet wurde. Er selbst gründete die bewaffnete Gruppe "Vedeno", die Gebäude bewachte, in denen die Kongresse der "Konföderation der Völker des Kaukasus" stattfanden. Im Okt. 1991 kandidierte Basaev für die Präsidentschaft Tschetscheniens. Nach dem Wahlsieg Dzhokhar Dudaevs bildete er eine Sabotage- u. Aufklärungsgruppe mit Sitz in der Hauptstadt Groznyj, um „die Freiheit u. Interessen der "Tschetschen. Republik Itschkerien" /1991-2000/ u. ihres Präsidenten“ zu schützen. Laut einigen Berichten war Basaev an Terroranschlägen u. der Entführung eines Passagierflugzeugs beteiligt. Dann diente er als Kommandeur einer Kompanie eines Spezialbataillons der Nationalgarde Dudaevs. 1991-92 nahm Basaev an der Seite Aserbaidschans am Konflikt in Berg-Karabach teil. Im Aug. 1992 ging Basaev an der Spitze einer Abteilung von Militanten nach Abchasien, um im georg.-abchas. Konflikt auf abchas. Seite zu kämpfen; dort wurde er zum Kommandeur der Gagra-Front, zum stv. Verteidigungsminister Abchasiens u. zum Berater des Oberbefehlshabers der abchas. Streitkräfte im Rang eines Oberstleutnants befördert. Für besondere Verdienste verlieh ihm der Präsident Abchasiens s. Vladislav Ardzinba die Medaille "Held Abchasiens“. Einigen Behauptungen zufolge soll Basaev während des georg.-abchas. Kriegs von GRU-Offizieren beim russ. 345. Luftlanderegiment ausgebildet worden sein. In einem Interview mit Nezavisimaja gazeta vom März 1996 bestritt Basaev diese Information. Anfang 1993 kehrte Basaev nach Groznyj zurück u. bildete eine separate Kampfeinheit aus Tschetschenen, die später als "abchas. Bataillon“ bekannt wurde, das Dudaevs Hauptstreitmacht gegen die russ. Streitkräfte bildete, die Tschetschenien angriffen. Zudem reiste er zu einer speziellen militär. Ausbildung nach Afghanistan. Während des 1. Tschetschenienkriegs war Basaev ein Anführer der Verteidigung Groznyjs, diente als Kommandeur der Süd-, danach der Ost- u. Zentralfront u. leitete Überfälle auf russ. Stellungen auch ausserhalb Tschetscheniens, so im Stavropoler Land, wo die Eroberung von Budjonnovsk mit einer Geiselnahme den spektakulärsten Fall eines solchen Überfalls darstellte. Dafür wurde er auf Dudaevs Anordnung „für besondere Verdienste um das Vaterland, für Mut u. Selbstlosigkeit bei der Abwehr der russ. Aggression“ geehrt u. zum Brigadegeneral der "Tschetschen. Republik Itschkerien" befördert. Nach dem Tod Dudaevs wurde Shamil Basaev im April 1996 Führer des Staatl. Verteidigungskomitees u. Oberbefehlshaber der Streitkräfte Itschkeriens. Basaev forderte von Russland Reparationszahlungen u. den Austritt aller muslimischen Republiken des Nordkaukasus aus der RF u. ihre Vereinigung zu einem einzigen Staat. Im Nov. 1996 kündigte Basaev seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der "Tschetschen. Republik Itschkerien" an. Bei der Wahl vom Jan. 1997 erhielt er 23,5% der Stimmen u. belegte damit den 2. Platz. Im Feb. wurde Basaev auf dem Gründungskongress der "Freiheitspartei" zu ihrem Ehrenvorsitzenden gewählt. Anfang April wurde er zum 1. stv. PM der Regierung von Itschkerien ernannt, wobei er die Industrie überwachte u. Regierungschef s. Aslan Maskhadov während dessen Abwesenheit vertrat. Im Jan. 1998 wurde Basaev zum amtierenden Vorsitzenden des Ministerkabinetts der "Tschetschen. Republik Itschkerien" ernannt. Im April wurde er zum Vorsitzenden des "Kongresses der Völker von Itschkerien u. Dagestan" gewählt, dessen Ziel „die Befreiung des muslimischen Kaukasus vom russ. imperialen Joch“ sein sollte. Im Juli trat Basaev vom Posten des amtierenden MP zurück u. wurde zum stv. Oberbefehlshaber der Streitkräfte Itschkeriens ernannt. Im Feb. 1999 löste Basaev seine "Freiheitspartei" auf u. wurde Chef der Opposition gegen Aslan Maskhadov. In der "Zwischenkriegszeit" näherte sich Basaev dem Wahhabismus u. Salafismus u. somit dem islam. Radikalismus an u. sprach öffentlich über die Möglichkeit, Massenvernichtungswaffen gegen Russland einzusetzen. Ausserdem forderte er die Schaffung eines "Kalifats" vom Kaspischen bis zum Schwarzen Meer. Im Aug. u. Sept. 1999 führte er zusammen mit s. Amir ibn Al-Khattab die islamische *Friedensbrigade“ u. die vereinten Abteilungen der Feldkommandanten während des Feldzugs in Dagestan an, der den 2. Tschetschenienkrieg auslöste, der von dem Präsidenten RF s. Boris Elcyn u. Vladimir Putin, der inzwischen zum PM u. amtierenden Präsidenten RF aufgestiegen war, angeordnet wurde. Ende 1999/Anfang 2000 leitete Basaev zusammen mit Aslan Maskhadov die Verteidigung Groznyjs gegen die Bundestruppen. Beim Versuch, aus der belagerten tschetschen. Hauptstadt auszubrechen, erlitten die tschetschen. Kämpfer schwere Verluste, während Basaev selbst von einer Mine getroffen u. schwer verwundet wurde, was ihn jedoch nicht davon abhielt, weiterhin die militär. Führung über die Aktionen seiner Kämpfer auszuüben. Nach Angaben der föderalen Streitkräfte befand sich Basaevs Stützpunkt bis zum Frühjahr 2001 im Dorf Duisi in der Region Akhmeta in Georgien. Im Jan. 2001 entführten tschetschen. Kämpfer den US-Bürger Kenneth Gluck, einen Vertreter der internationalen Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen“ in Tschetschenien. Basaev schrieb einen Brief an Gluck, in dem er sich für die Entführung mit der Begründung entschuldigte, „unsere Mudschaheddin“ hätten ihn für einen Spion gehalten. Gluck wurde schliesslich vom FSB befreit. Den Ermittlungen zufolge wurde der Amerikaner von Kämpfern der Einheit des Feldkommandanten Abubakar Dzhumaev entführt, der im Feb. 2002 getötet wurde. Nach diesem Vorfall stellten sowohl "Ärzte ohne Grenzen" wie auch die UN ihre Arbeit in Tschetschenien ein. Im Sommer 2002 organisierte Basaev zusammen mit Maskhadov die "Grosse Mejlis"-Konferenz in den Bergen Tschetscheniens, die eine grosse Anzahl von tschetschen. Feldkommandanten zusammenbrachte u. Änderungen der Satzung der "Tschetschen. Republik Itschkerien" verabschiedete. Basaev übernahm den neuen Posten des Leiters des Militärkomitees des "Obersten Rats der Vereinigten Kräfte der Mudschaheddin des Kaukasus" u. wurde zum stv. Oberbefehlshaber u. zum Stv. Maskhadovs ernannt. Im Frühherbst 2002 bildete Basaev die Sabotage- u. Terroreinheit "Rijadus-Salikhin". Nachdem die Gruppe von s. Movsar Baraev im Okt. 2002 im Moskauer Dubrovka-Theater eine Massengeiselnahme durchgeführt hatte, für die Basaev die organisator. Verantwortung übernahm, trat er von allen seinen offiziellen Stellungen in der Führung der "Tschetschen. Republik Itschkerien" zurück u. rief das tschetschen. Volk auf, sich um Maskhadov zu scharen. Später behauptete Basaev, dass seine Gruppe die Gebäude der Staatsduma u. des Föderationsrats RF in Beschlag nehmen sollte. Basaev bekannte sich im Namen der "Rijadus-Salikhin"-Einheit auch zur Explosion eines mit Sprengstoff beladenen u. von einer tschetschen. Familie gefahrenen Lastwagens in der Nähe des Regierungsgebäudes in Groznyj vom Dez. 2002, bei der 71 Menschen getötet wurden. Des weiteren übernahm Basaev die Verantwortung für eine Serie von brutalen Selbstmordanschlägen des Jahres 2003, darunter Bombenanschläge auf ein Rockfestival in Tushino bei Moskau, das Militärspital von Mozdok, den Zug Kislovodsk-Mineralnye Vody in Essentuki u. beim Moskauer Hotel "National". Später wurde festgestellt, dass alle diese Anschläge von der autonomen Gruppe "Dschamaat der Mudschaheddin von Karatschaj“ ausgeführt wurden. 2003 wurde Shamil Basaev von den USA offiziell als Terrorist eingestuft, u. der UN-Sicherheitsrat setzte ihn auf die schwarze Liste von Personen, die wegen Kontakten zu Al-Kaida geächtet werden sollen. Im Feb. 2004 berichtete Basaev, dass Saboteure der "Rijadus-Salikhin"-Einheit im Moskauer Gebiet mit Granatwerfern u. einer bestimmten Menge Plastitsprengstoff Gasleitungen u. Strommasten gesprengt hätten mit dem Zweck, das Heizungssystem in Moskau auszuschalten. Der Schaden hielt sich offenbar in Grenzen. Auch im März 2004 u. Mai 2005 wurden offenbar von derselben Gruppe wieder mehrere Strommasten im Moskauer Gebiet gesprengt. Ausserdem bekannte sich Basaev zur Ermordung des tschetschen. Präsidenten s. Akhmat Kadyrov, der bei einer Siegesparade zum 9. Mai 2004 mit anderen Führungspersonen des Landes im Fussballstadion von Groznyj in die Luft gesprengt wurde. Im Sept. 2004 übernahm Basaev im Namen der "Rijadus-Salikhin"-Einheit auch die Verantwortung für die damaligen Terroranschläge in Moskau, darunter eine Explosion auf der Kashirskoe-Autobahn u. ein Selbstmordattentat in der Nähe des Eingangs der Metrostation Rizhskaja. Später wurde festgestellt, dass auch diese u. einige andere Terroranschläge ebenfalls von der autonomen Gruppe "Dschamaat der Mudschaheddin von Karatschaj“ verübt wurden. Auf das Konto Basaevs gingen schliesslich offenbar auch die Anschläge auf 2 russ. Passagierflugzeuge im Aug. 2004 mit 44 Todesopfern, obwohl Basaev behauptete, dass die von ihm entsandten Terroristen die Flugzeuge nicht in die Luft gesprengt, sondern nur erbeutet hätten, u. dass diese Flugzeuge von russ. Luftverteidigungssystemen abgeschossen worden seien. Basaev galt jetzt als einer der meistgesuchten Männer Russlands. Der russ. Inlandsgeheimdienst FSB setzte 300 MlnRubel /8,2 MlnEuro/ auf seinen Kopf aus. In den Sommermonaten 2003 versteckte sich Basaev mit seiner Frau u. 2 Wachleuten in einem Privathaushalt in der Stadt Baksan in der Republik Kabardino-Balkarien. Nachdem die russ. Geheimdienste entsprechende Angaben über Basaevs Aufenthaltsort erhalten hatten, umstellten Sondereinheiten des Innenministeriums u. des FSB in der Nacht des 24. Aug. das Haus u. versuchten, einen Angriff durchzuführen, aber Basaev u. seine Gefährten konnten im Kampf entkommen, wobei Basaev selbst verwundet wurde. Danach soll Basaev in die Tyzyl-Schlucht geklettert sein u. Kabardino-Balkarien verlassen haben. Indessen gingen die von tschetschen. Separatisten u. Terroristen verübten Anschläge auf zivile Ziele in Russland weiter. Laut Basaevs Erklärung wurden im Mai 2005 auch das Stanislavskij- u. das Nemirovich-Danchenko-Theater in Moskau von einer tschetschen. Sabotagegruppe in Brand gesteckt. Vertreter der russ. Behörden bestritten jedoch Basaevs Beteiligung an der Moskauer Energiekrise u. den Theaterbränden stets u. sprachen von Propaganda. Im Juni 2004 überfielen militante Kämpfer unter der Führung Basaevs Inguschetien u. eroberten oder blockierten mehrere grosse Verwaltungs- u. Militäreinrichtungen im Hauptort Nazran. Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Angriff, an dem insgesamt 570 bewaffnete Mitglieder inguschetischer u. tschetschen. Gruppen beteiligt gewesen seien, 97 Menschen getötet, davon 28 Zivilisten, während auf der Seite der Militanten 6 Tote u. mehrere Verwundete anfielen. Eine Videoaufnahme zeigte Basaev im Lagerhaus des Innenministeriums von Inguschetien. Das "Rijadus-Salikhin"-Kommando bekannte sich im Sept. 2004 auch zur Geiselnahme von Beslan, die internationales Entsetzen erregte, weil dabei mind. 335 Menschen ums Leben kamen, darunter viele Kinder. Im Aug. 2005 wurde Basaev per Dekret des Präsidenten "Itschkeriens", s. Abdul-Khalim Sadulaevs, zum Vizepremier der Republik ernannt. Im Juni 2006 erhielt Basaev von Sadulaevs Nachfolger s. Doku Umarov per Dekret auch die Position des Vizepräsidenten der Republik. Gleichzeitig wurde ein Brief Basaevs an Putin bekannt, in dem dem Kreml /gross/russ. Expansion/sträume/ in den Kaukasus u. Russismus" vorgeworfen wurde.
Tod: Am 10. Juli 2006 erschien auf der Website der Dschihadisten "Kavkaz-Center" unter Bezugnahme auf das sog. Militärkomitee von "Itschkerien" eine Nachricht, dass Shamil Basaev beim Dorf Ekazhevo im Distrikt Nazranov in Inguschetien an den Folgen einer versehentlich stattgefundenen Explosion eines Lastwagens mit Sprengstoff verstorben sei. Nach Angaben des Militärkomitees der Separatisten sei keine spezielle Operation gegen ihn durchgeführt worden, sondern es habe sich um einen Unfall gehandelt. Laut der offiziellen russ. Version, die später zahlreiche Bestätigungen erhielt, war der Tod Basaevs jedoch das Ergebnis einer im voraus geheim vorbereiteten Spezialoperation, die von russ. Sonderdiensten während der angeblichen Vorbereitung eines Terroranschlags durch tschetschen. Militante unter der Führung Basaevs in Inguschetien durchgeführt wurde. Die Mitteilung der Separatisten, dass Basaev in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 2006 in der Nähe des Dorfes Ekazhevo im Distrikt Nazranov in Inguschetien bei der Explosion eines mit Waffen u. Munition beladenen KamAZ-Lastwagens, den er begleitete, ums Leben gekommen war, wurde vom FSB bestätigt. Es wurde darauf hingewiesen, dass ein geplanter Anschlag tschetschen. Terroristen im Zusammanhang mit dem in diesem Monat stattfindenden G8-Gipfel in St. Petersburg stand. Zusammen mit Basaev wurden ein paar weitere Militante getötet. Die Information wurde von FSB-Direktor s. Nikolaj Patrushev selbst offiziell bekannt gegeben. Basaevs Leiche wurde erst 6 Monate später nach einer molekulargenetischen Untersuchung identifiziert.
Familie: Im Juni 1995 wurde das Haus von Shamil Basaevs Onkel Khasmagomed Basaev in Vedeno durch einen Raketen- u. Bombenangriff zerstört, wobei 12 Angehörige von Basaevs Familie getötet wurden, darunter seine Schwester Zinaida u. 7 Kinder. Sein Bruder Shirvani Basaev nahm ebenfalls an den Kämpfen gegen Russland teil: Während des 1. Tschetschenienkriegs war er Kommandant im Dorf Bamut u. nahm an russ.-tschetschen. Verhandlungen teil. Im Winter 1999-2000 beteiligte sich Shirvani aktiv an der Verteidigung von Groznyj. Im Dez. 2000 wurde darüber berichtet, dass er im Kampf mit russ. Truppen tödlich verwundet worden sei, wobei diese Information später widerlegt wurde. Vater Salman Basaev versteckte sich nach Beginn des 2. Tschetschenienkriegs bei entfernten Verwandten vor den föderalen Streitkräften u. starb im Jan. 2002 bei einem Zusammenstoss mit russ. Truppen im Dorf Akhkinchu-Borzoj, Distrikt Kurchaloev, in Tschetschenien.)

BASANSKIJ, Anton Aleksandrovich II III IV V VI VII VIII XI (1987-, russ. Bergbauingenieur u. Staatspolitiker. Absolvent der Staatl. Bergbau-Universität St. Petersburg namens "G.V. Plekhanov", qualifiziert als Bergbauingenieur mit einem Abschluss in Untertagebergbau von Mineralvorkommen. Später trat er in das Institut für Staatsdienst u. Verwaltung der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. Öffentlichen Dienst beim Präsidenten RF ein. Danach arbeitete er als Untertagebaubergmann u. als technischer Direktor im Gebiet Magadan u. als Ingenieur in einer Firma in SPB. Ausserdem war er stv. Leiter für Beziehungen zu öffentl. Organisationen von Bergbauunternehmen in der Nordwestregion u. Mitglied der öffentl. Kommission für Korruptionsbekämpfung in SPB.
Politik: 2015 wurde Basanskij in die 6. Stadtduma von Magadan gewählt. 2017-20 war er Mitglied der "Kammer junger Gesetzgeber" beim Föderationsrat RF, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftspolitik, stv. Vorsitzender der Magadaner Stadtduma. Ab 2020 war er Mitglied der 7. Stadtduma von Magadan. 2021 trat er im Zusammenhang mit seiner Wahl in die 8. Staatsduma RF als Abgeordneter der Stadtduma von Magadan vorzeitig zurück. Mitglied der kremlnahen Partei "Einiges Russland“. Aufgrund der öffentl. Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine u. wegen Untergrabung der territorialen Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit der Ukraine aufgrund der Anerkennung der DVR u. LVR steht Basanskij seit Feb. 2022 unter persönl. internationalen Sanktionen der EU, GB, USA, Kanadas, Schweiz, Australiens, Neuseelands u. Japans sowie der Ukraine. Sein Name ist deswegen auch in der vom "Forum Freies Russland" geführten "Putin-Liste" enthalten. Sein Vater Aleksandr Basanskij /II/, s.Z. Generaldirektor der Gesellschaft "Arbat", ist Multimilliardär u. belegt im entsprechenden Forbes-Ranking den 4. Platz unter den 100 einkommensstärksten russ. Beamten.)

BASARGIN, Viktor Fjodorovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIIII (1957-, sowjet. bzw. russ. Bergbauingenieur, Staatspolitiker. Absolvent des "Asbest-Bergbau-Technikums", des Sverdlovsker Bergbau-Instituts namens "V.V. Vakhrushev" u. des Uraler Verwaltungs-Instituts. Danach arbeitete er als leitender Ingenieur im Asbest-Bergbau. In der Sowjetzeit war er 1. Sekretär des Asbest-Stadtkomitees des Komsomol u. Sekretär des Komsomol-Gebietskomitees Sverdlovsk. In den 1990er Jahren arbeitete er als stv. Vorsitzender der Vermögensstiftung des Gebiets Sverdlovsk, als 1. stv. Vorsitzender des Sverdlovsker Gebietskomitees für die Verwaltung des Staatseigentums u. als Vorsitzender der Vermögensstiftung des Gebiets Sverdlovsk. Ab 2000 arbeitete er als Leiter des Büros des Bevollmächtigten Vertreters des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural u. als stv. Bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural. 2008-12 war er Bundesminister für regionale Entwicklung RF, ab 2010 Mitglied der Regierungskommission für wirtschaftl. Entwicklung u. Integration. Als Bundesminister für regionale Entwicklung RF unterzeichnete er 2010 zusammen mit dem Leiter des Kulturministeriums eine Verordnung, wonach die Liste der historischen Städte Russlands um mehr als das 10-fache reduziert werden sollte u. in der insbes. Städte wie Moskau, Pskov, Nizhnij Novgorod u.a. nicht mehr enthalten waren. Nach seiner Entlassung als Minister RF wurde er im April 2012 zum amtierenden Gouverneur des Landes Perm ernannt. Als solcher war er 2014-15 Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Als Gouverneur von Perm setzte Basargin die Politik seines Vorgängers teilweise fort, begann jedoch, der Sozial- u. Infrastrukturpolitik mehr Beachtung zu schenken, die aus 15 Elementen bestand u. u.a. den Wiederaufbau des Bahnhofs Perm-2 umfasste, um ihn zu einem grossen Verkehrsknotenpunkt zu machen. Weitere Elemente betrafen den Bau einer neuen Strassenbrücke über den Fluss Kama sowie die Umbenennung des Flughafens "Bolshoe Savino" in "Perm International Airport" mit der Absicht, ihn zu privatisieren u. 100% der Anteile an "Kolcovo-Invest" als Teil der "Renova"-Unternehmensgruppe von s. Viktor Vekselberg zu verkaufen, die den Wettbewerb für den Bau eines neuen modernen Flughafens gewann. Bei einem neu ausgeschriebenen Wettbewerb im selben Jahr erhielt jedoch s. Oleg Deripaska den Zuschlag. Nach der Annullierung dieses Resultats ging der Zuschlag erneut an einen anderen Investor. Die meisten der von Basargin vorgesehenen Infrastrukturprojekte, die auch den Bau u. Ausbau moderner Autobahnen umfassten, bzw. die Bauarbeiten wurden aus verschiedensten Gründen entweder nicht begonnen oder nicht realisiert, abgebrochen oder verschoben - Stand 2017. In der Rangliste der Effizienz von Gouverneuren, die im Okt. 2015 vom "Civil Society Development Fund" veröffentlicht wurde, belegte Basargin den letzten 83. Platz. 2013 bezeichnete der russ. Oppositionsführer u. Moskauer Bürgermeisterkandidat s. Aleksej Navalnyj in seinem Blog den Gouverneur von Perm als Betrüger im Zusammenhang mit der Unterschlagung von Haushaltsmitteln durch das Ministerium für regionale Entwicklung RF im Fall des Kaufs einer Handelsvertretung Ungarns im Jahr 2008. Im Feb. 2017 reichte Basargin seinen vorzeitigen Rücktritt als Gouverneur ein u. wurde von Präsident RF V. Putin per Dekret unverzüglich aus dem Amt entlassen. Sein Nachfolger als Gouverneur von Perm wurde s. Maksim Reshetnikov. Basargin übernahm die Leitung des Bundesamts für Verkehrsüberwachung "Rostransnadzor" u. wurde somit Hauptverkehrsinspektor RF.)

BASKOV, Nikolaj Viktorovich II III IV V VI VII (1976-, russ. populärer offiziöser Pop- u. Opernsänger, Komponist, Liedtexter, TV-Moderator, Filmschauspieler, Pädagoge, Hochschuldozent. Absolvent der Musikschule am Novosibirsker Konservatorium. Nach seinem Umzug nach Moskau studierte er an einer Schule Musik u. Choreographie. 1992 stand er auf der Bühne eines Kindermusiktheaters u. ging auf Tournee in USA, Israel, Schweiz u. Frankreich . 1993 trat er in die Russ. Akademie für Theaterkunst GITIS, danach in die Russ. Gnesin-Musikakademie ein. 1998 wurde er Solist am Novosibirsker Opern- u. Ballett-Theater, 1999 Praktikant am Bolshoj-Theater u. übernahm erste bedeutende Rollen. Dann unterzeichnete er einen Vertrag mit 2 spanischen Theatern in Barcelona u. Madrid. Nachdem er 2004 das Bolshoj-Theater verlassen hatte, unterschrieb er einen Vertrag mit dem Staatl. Akadem. Opern- u. Balletttheater "A.S. Pushkin" in Nizhnij Novgorod u. 2005 mit dem Staatl. Opern- u. Balletttheater der Republik Mari El in Joshkar-Ola. Titel: "Volkskünstler der Ukraine" - 2004; 2022 aberkannt, " Volkskünstler Tschetscheniens" - 2005; "Meister der Kunst" Moldawiens - 2007, "Volkskünstler RF" - 2009, "Volkskünstler Baschkiriens - 2022. Im April 2011 trat er im "Goldenen Saal" der Wiener Philharmoniker mit einem Konzert aus klassischen Arien u. Romanzen auf. Während vieler Jahre trat Baskov an Konzerten des russ. Staatsfernsehens auf, so an der beliebten Samstagssendung "Subbotnyj vecher", u. nahm am Festival "Novaja volna" /II/ teil. 2011-16 war Baskov Professor an der Fakultät für Gesang der Moskauer Staatl. "M.A. Sholokhov"-Universität für Geisteswissenschaften, seit 2016 Professor am Institut für Künstle der Moskauer Pädagog. Staatsuniversität MPGU.
Politik: 2003 wurde Baskov auf dem 2. Kongress der "Russ. Partei des Lebens" als Abgeordnetenkandidat bei den Wahlen zur 4. Staatsduma RF nominiert, aber die Partei erreichte die Wahlhürde nicht. 2014 unterstützte er öffentlich die Annexion der Krym durch die RF. Während der Präsidentschaftswahl RF 2018 schloss Baskov sich dem sog. "Putin-Team" des russ. Eishockeyspielers s. Aleksandr Ovechkin an, das den Kandidaten V. Putin unterstützte. Im Sept. 2020 trat er in Minsk, Belarus, bei einem Konzert auf u. nahm auch an einer Videoaufnahme zur Unterstützung A. Lukashenkos teil. Danach "griffen" einige Weissrussen die sozialen Netzwerke des Sängers an u. beschuldigten ihn der "Käuflichkeit" u. des "Verrats am belaruss. Volk". Die verärgerten Menschen erinnerten ihn an das harte Vorgehen der belaruss. Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten während den Protestkundgebungen von 2020. Während des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine drückte Baskov seine Unterstützung für den Feldzug russ. Truppen aus, den er als friedenserhaltende Operation bezeichnete. Im März 2022 trat er im Luzhniki-Stadion bei einem Kundgebungskonzert in Anwesenheit Putins zu Ehren des Jahrestags der Annexion der Krym durch Russland auf, das unter dem Motto "Für eine Welt ohne Nazismus! Für Russland! Für den Präsidenten!“ ausgetragen wurde.
An Silvester 2022/23 trat Baskov auch im Neujahrsgalakonzert des russ. Staatsfernsehens zu Ehren des in der Ukraine kämpfenden russ. Militärs auf.
Sanktionen:
Wegen seiner unmissverständlichen öffentl. Unterstützung des russ. Kriegs gegen die Ukraine figuriert Baskovs Name auf diversen schwarzen Listen von "Propagandisten u. Kriegstreibern" verschiedener privater Organisationen wie der Antikorruptionsstiftung FBK s. Aleksej Navalnyjs mit dem Vorschlag, Sanktionen gegen diese Personen zu verhängen. Gleichfalls wird er auf der sog. "Putin-Liste" des "Forums Freies Russland" geführt, das Sanktionen gegen diese Personen in der EU anstrebt. Wegen seiner Unterstützung des russ. Kriegs gegen die Ukraine wurde er zudem auf die schwarze Liste der Personen gesetzt, deren Einreise nach Lettland unerwünscht ist. Im März 2022 gab die ukrain. Generalstaatsanwältin s. Irina Venediktova bekannt, dass Baskov wegen Propaganda u. Rechtfertigung eines Krieges in Abwesenheit verhaftet u. auf die internationale Fahndungsliste gesetzt worden sei. Im Okt. 2022 wurde Baskov auf die ukrain. Sanktionsliste für Personen des öffentl. Lebens gesetzt, "die öffentlich zu einem Angriffskrieg aufrufen u. die bewaffnete Aggression der RF gegen die Ukraine sowie die vorübergehende Besetzung des ukrain. Territoriums rechtfertigen u. als rechtmässig anerkennen". Im Feb. 2023 wurde Baskov auf die kanadische Sanktionsliste der "russ. Desinformationsagenten" gesetzt, da er an der Verbreitung russ. Desinformation u. Propaganda beteiligt sei.)

BASMANOV, Vladimir Anatolevich II III IV V VI VII VIII (eigtl. BELOV-POTKIN, 1980-, russ. rechtsradikaler Nationalist u. Politaktivist. Das Pseudonym "Basmanov“ wurde aufgrund seiner Leidenschaft für die Geschichte der Smuta-Zeit der Wirren u. in Anlehnung an den russ. Militärführer Pjotr Basmanov unter Zar Boris Godunov gewählt. Absolvent der Moskauer Staatsuniversität für Kultur u. Kunst MGUiKI. 1993 trat er der 1980 in der SU entstandenen russ. ultranationalist.-patriot. u. antisemit. Gruppierung "Pamjat" bei. Im Okt. 1993 beteiligte er sich im Alter von 13 Jahren an der Verteidigung des "Weissen Hauses" in Moskau. Gründer u. ehem. Anführer der 2002 nach ethnischen Pogromen in Krasnoarmejsk entstandenen rechtsextremist. russ.-nationalist. "Bewegung gegen illegale Einwanderung" DPNI. Er war der Autor des Programms u. der ersten ideolog. Dokumente der Organisation, ab Sept. 2002 Koordinator des Zentralrats der "DPNI" u. 2003-6 Koordinator der Moskauer Regionalabteilung der "DPNI". Bei der Präsidentschaftswahl RF 2004 wurde er als Vertrauensperson des ultranationalist. Dumaabgeordneten s. Sergej Glazev registriert. Basmanov war ferner der Initiator des ersten "Russ. Marsches" der russ. Nationalisten, der am 4. Nov. 2005 stattfand, u. Organisator der meisten nachfolgenden russ. nationalist. Märsche, in Zusammenarbeit mit s. Dmitrij Djomushkin u. s. Aleksandr Belov-Potkin, dessen Bruder Basmanov ist. Nach den ethnischen Spannungen in Kondopoga vom Sept. 2006 musste er untertauchen, wobei er ab Juli 2007 erneut als Koordinator des Moskauer Regionalbüros der "DPNI" tätig war. Im Frühjahr 2008 initiierte er eine Reform der "DPNI" u. trat im Mai von seinem Amt als Koordinator des ZK der "DPNI" zurück. Im Juli wurde er auf dem 1. Kongress der "DPNI" in deren Nationalrat u. zu einem der stv. Vorsitzenden der "DPNI" gewählt. 2008 war er auch der Organisator eines unbewilligten "Russ. Marsches" am Arbat in Moskau, bei dem er von der  Bereitschaftspolizei OMON festgenommen wurde. Anschliessend wurde ihm die Organisation von Massenunruhen vorgeworfen. Ende April 2009 wurde er aufgrund des Rücktritts von Aleksandr Belov kommissar. Leiter der Zentralverwaltung der "DPNI". Im Juli 2009 wurde er auf dem 2. Kongress der "DPNI" erneut in deren Nationalrat gewählt u. zum Vorsitzenden der "DPNI" ernannt. Nun wurde er strafrechtlich verfolgt. Im April 2010 tauchte er unter.
Emigration: Nach einer Reihe von Verhören u. Durchsuchungen sowie der Aufforderung der russ. Sonderdienste, die "DPNI" aufzulösen, u. der Drohung mit strafrechtlicher Verfolgung beschloss Basmanov im April 2010, die "DPNI" zu verlassen. Im Mai 2010 begab er sich in die erzwungene polit. Emigration im Ausland, zuerst in der Ukraine u. in Moldawien, u.seit 2022 lebt er in Montenegro. Im Exil leitete er weiterhin die zentralen Exekutivorgane der "DPNI", die 2011 vom Obersten Gerichtshof RF als extremist. Organisation erklärt u. verboten wurde. Im Feb. 2011 koordinierte er Vorbereitungen für die Gründung einer einheitlichen polit. Organisation russ. Nationalisten. Im April 2011 initiierte er zusammen mit Dmitrij Djomushkin die Gründung der "Ethnopolit." Vereinigung "Russen", deren "Nationalrats"-Mitglied u. stv. Vorsitzender des "Nationalen Aktionskomitees" sowie deren Ideologe er wurde. 2015 wurde diese Organisation in Russland ebenfalls behördlich verboten. 2013 unterstützte er den "Euromajdan in der Ukraine u. legte somit eine gemässigte pro-ukrain. Haltung an den Tag. Nach dem "Friedensmarsch", der am 21. Sept. 2014 in Moskau stattfand, beschlossen Basmanov u. seine Gleichgesinnten, sowohl Teilnehmer des Marsches als auch polit. Emigranten, die Gründung einer neuen nationalist. Organisation – des Komitees "Nation u. Freiheit“ KNS, dessen Ziele die Integration von Nationalisten in den allgemeinen zivilen Oppositionsprotest, die Vertretung der Interessen der Nationalisten darin sowie die Unterstützung von Oppositionskandidaten bei Wahlen waren. Im Juli 2020 entschied ein Bezirksgericht in Krasnojarsk in einer öffentl. Gerichtsverhandlung, die Aktivitäten des Komitees auf dem Gebiet der RF zu verbieten. Im Exil legte er Berufung beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein u. forderte die Einleitung eines Strafverfahrens gegen V. Putin, den er 2016 einen Kriegs-/Verbrecher nannte, der in Russland eine repressive Diktatur errichtet habe; das Putin-Regime bezeichnete er als "Diebesregime", das "sein Volk töte", die herrschende Regierung übe eine "verbrecherische Politik" aus. In diesem Video sprach er auch über seine familiäre Herkunft, über das Schicksal seines Bruders, der in Russland ebenfalls polit. verfolgt wird, erzählte seine eigene Geschichte u. wie die Sonderdienste ihm 2010 vorgeschlagen hatten, seine Mitstreiter zu verraten u. die "DPNI" aufzugeben. Seine Videos pflegt er mit dem Ruf "Slava Rusi" zu beenden u. sein Outfit ist mit schwarzem Bart versehen. 2017 stellte er die Ideologie des "National-Idealismus" vor. Nach Änderungen in der Verfassung RF wurde Anfang Juli 2020 die "Bewegung der Nationalisten" gegründet, wobei Basmanov im Sept. zu ihrem Führer gewählt wurde. Im Juni 2023 befürwortete er die Meuterei der "Gruppe Wagner" in Russland.) 11.24

BASSOV, Oleg Irenarkhovich (1950-, Komplize der Separatisten von Doneck. Als Direktor des Instituts für Notfall- u. Rehabilitationsmedizin in Doneck habe er seit März 2014 die Mitarbeiter des Instituts u. der Nationalen Medizin. Universität Doneck aufgefordert, zu separatist. Kundgebungen zu gehen, u. habe Propagandaarbeit zur Notwendigkeit der Vorbereitung eines bewaffneten Aufstands in Doneck gegen die „Kiever Junta“ durchgeführt. Vom Frühjahr 2014 an habe er die Mitarbeiter der medizin. Einrichtungen von Doneck, die die selbsternannte "Volksrepublik Doneck“ nicht unterstützt hätten, einschliessl. derer, die die besetzten Gebiete verlassen hatten, erpresst u. mit Repressalien bedroht. Nach der Evakuierung der medizin. Einrichtungen sei er in Doneck geblieben u. habe mit den Separatisten /"Terroristen"/ zusammengearbeitet u. eine Stelle an der "wiederhergestellten" Medizin. Universität bekommen.)

BASTRYKIN, Aleksandr Ivanovich II III IV V VI VII VIII IX X-Nav XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII (1953-, sowjet. bzw. russ. Jurist u. Justizgeneral RF des Putin-Regimes. Als Chef des berüchtigten Ermittlungskomitees RF u. enger persönl. Vertrauter V. Putins ist Bastrykin als ein zentraler "Silovik" u. berüchtigter jurist.-polit. Hardliner des Putin-Regimes zu betrachten, dessen mutmassliche Mitschuld an den Verbrechen dieses Regimes noch zu untersuchen u. aufzuklären sind. Absolvent der Jurist. Fakultät der Staatsuniversität Leningrad, wo er in derselben Gruppe mit Putin studierte, Aspirant am Lehrstuhl für Strafprozess u. Kriminalistik. 1. Dissertation zum Thema "Probleme der Untersuchung von Strafsachen unter Beteiligung ausländ. Staatsbürger" zur Erlangug des akadem. Grads eines Kandidaten der Rechtswissenschaften. 2. Dissertation zum Thema "Interaktion des nationalen u. internationalen Rechts im Bereich der sowjet. Strafjustiz“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Doktors der Rechtswissenschaften. Später fanden die Mitarbeiter der Dissernet-Community in Bastrykins Doktor-Dissertation Entlehnungen/Plagiate aus Werken anderer Autoren. Während eines "Runden Tisches" an der Sorbonne in Paris 2013 wurde er gebeten, sich dazu zu äussern, aber er weigerte sich u. drohte, die Beschwerdeführer zu verklagen. Auch blieb er bei dieser Gelegenheit in seiner Funktion als Chef des Ermittlungskomitees RF die Antwort auf die Frage nach Folter in russ. U-Haftgefängnissen schuldig. Daraufhin wurde er von den Anwesenden im Saal mit der Anschuldigung ausgebuht, er sei ein Mörder. Als Wissenschaftler u. "Verdienter Jurist RF" ist Bastrykin Autor zahlreicher Fachartikel u. von /Lehr-/Büchern zu jurist., straf- u. völkerrechtl. Themen. 2016 veröffentlichte er ein Buch über "neue Versionen" zur Ermordung Sergej Kirovs 1934, die dem Säuberungsterror Stalins vorausging. In den 1970er Jahren diente Bastrykin in den Organen für innere Angelegenheiten von Leningrad als Inspektor der Kriminalpolizei u. Ermittler, war Mitglied der KPdSU u. Sekretär des Komsomol, Volksabgeordneter in Leningrad u. in der späten Sowjetzeit als Dozent am Lehrstuhl für Strafverfahren u. Kriminalistik der Jurist. Fakultät der Staatsuniversität Leningrad tätig. In den 1990er Jahren war er Direktor des Instituts für Fortbildung von Ermittlungsmitarbeitern der Staatsanwaltschaft der UdSSR in Leningrad, Leiter der Abteilung für Ermittlungstaktiken, Leiter der Jurist. Fakultät der Gewerkschaftsuniversität St. Petersburg, Rektor u. Professor des SPBer Rechtsinstituts, Leiter der Rechtsabteilung des Nordwestbezirks der Truppen des Innenministeriums RF, Dozent an der SPBer Akademie des Innenministeriums RF u. an der SPBer Schule für die Truppen des Innenministeriums RF, Direktor der nordwestl. Filiale der Rechtsakademie des Justizministeriums RF, Vorsitzender des Akadem. Rats u. Leiter des Lehrstuhls für Staats- u. Rechtstheorie. Ab 2001 leitete er die Hauptverwaltung des Justizministeriums RF für den Nordwestl. Föderationskreis u. setzte seine Lehrtätigkeit an der Rechtsakademie des Justizministeriums RF fort. 2006 wurde er Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für den Zentralen Föderationskreis. Im Okt. 2006 wurde Bastrykin auf einer Sitzung des Föderationsrats RF als stv. Generalstaatsanwalt RF bestätigt, als welcher er für Fragen der Rechtstreue in den Ermittlungsorganen zuständig war. Im Juni 2007 wurde er vom Föderationsrat RF in der Position eines 1. stv. Generalstaatsanwalt RF als Vorsitzender des Ermittlungskomitees der Staatsanwaltschaft RF bestätigt u. trat im Sept. sein neues Amt an. Ab Okt. 2010 war er amtierender u. ab Jan. 2011 ernannter Vorsitzender des Ermittlungskomitees RF. Justizgeneral RF. Mitglied des Präsidiums des Rats des Präsidenten RF zur Bekämpfung der Korruption, des Rats des Präsidenten RF für Kosakenangelegenheiten sowie des Nationalen Antiterrorismuskomitees. Laut Slon.ru wurde das berühmt-berüchtigte Ermittlungskomitee RF 2013 zusammen mit anderen Strafverfolgungsbehörden zu einer polit. Einheit aufgestellt, die von der Präsidialverwaltung unabhängig sei u. quasi zum Staat im Staate wurde, um willkürlich u. auf Befehle von oben frei schalten u. walten zu können, wobei sie v.a. der Ausübung der Repression gegen Dissidenten diene u. wohl den Straftatbestand des Amtsmissbrauchs erfüllt. 2009 wurde Bastrykin bei einem Bombenanschlag auf den Nevskij-Express zwMoskau uSPB verletzt. Im Mai 2009 gab er auf einer abteilungsübergreifenden Sitzung harte Erklärungen insbes. zur Bekämpfung der Kriminalität unter Migranten u. zur Verbesserung der Migrationspolitik ab, wobei er auf das zunehmende Ausmass der illegalen Migration nach Russland u. das hohe Mass an Korruption im föderalen Migrationsdienst zu sprechen kam u. unter Wanderarbeitnehmern "illegale" Bandenbildung feststellte. Dieses Thema beschäftigte ihn auch in späteren Jahren, so 2023. Andererseits wurde der Name Bastrykins selbst auch in einer Reihe von Medienbeiträgen kritischer Journalisten wie s. Aleksandr Khinshtejn, s. Evgenija Albac u. s. Anatolij Baranov erwähnt, die über die mutmassl. Verbindungen des Ermittlungskomitees RF zur kriminellen Unterwelt schrieben. Laut eines Beitrags der Zeitung New Times, der auf der Oppositionswebsite "Open Russia" veröffentlicht wurde, habe bei der Ernennung Bastrykins zum Vorsitzenden des Ermittlungskomitees RF der Einfluss der kriminellen Bande von s. Gennadij Petrov eine Rolle gespielt. Im Zusammenhang mit der Bildung ständig neuer Abteilungen bei der Verbrechensbekämpfung schrieb die Novaja gazeta, Bastrykin u. sein Komitee jage imaginäre Verräter, nämlich diejenigen Politikwissenschaftler, die die Amtszeitverlängerung Putins kritisierten, oder Ärzte u. Journalisten, die während der COVID-19-Pandemie ihre kritischen Beobachtungen veröffentlichten, denn seine eigentliche Aufgabe sei die Abschreckung der Opposition. Vom oppositionellen Blogger s. Aleksej Navalnyj wurde Bastrykin wohl ironisch beschuldigt, ein Doppelagent u. Spion für die NATO-Staaten zu sein, nachdem Navalnyj in seiner Wohnung eine Videoüberwachungsanlage gefunden hatte, die er der Abteilung Bastrykins zuordnete. Bastrykin wurde wiederholt Korruption vorgeworfen. So entdeckte Navalnyj öffentlich zugängliche Dokumente der Tschechischen Republik, die bewiesen, dass Bastrykin 2007-9 eine Aufenthaltserlaubnis für Tschechien besass u. dort über eine von ihm kontrollierte tschech. Firma Wohneigentum erwarb. Er wies darauf hin, dass Bastrykin seine Beteiligung an der tschech. Firma rückwirkend verkauft habe, beschuldigte ihn, die für den Verkauf der Beteiligung an dem Unternehmen erforderlichen Vollmachten gefälscht zu haben, u. forderte seinen Rücktritt. Problematisch sei dabei der Umstand gewesen, dass russ. Staatsbeamte in seiner Position laut Gesetz - auch im Ausland - keine Firmen besitzen dürften. Die besagte Firma sei auch in der Steuererklärung Bastrykins nicht angegeben worden, was dem Tatbestand der Steuerflucht nahekam u. auch sonstige Gesetze, die das erlaubte Einkommen der Beamten regelten, verletzt habe.
In einem Interview mit Rossijskaja gazeta vom April 2015 schlug Bastrykin vor, die Bestimmungen, nach denen das internationale Völkerrecht ein wesentlicher Bestandteil des Rechtssystems der RF ist, aus der Verfassung RF zu streichen. Zweitens solle das Verfassungsgericht RF nicht nur mit dem Recht, sondern auch mit der Pflicht auszustatten sein, die verfassungsrechtl. Bestimmungen des Völkerrechts zu überprüfen, die für sich beanspruchen, ein Regulator des innerstaatlichen Rechts zu sein. Drittens solle die russ. Strafprozessgesetzgebung durch entsprechende Normen ergänzt werden, die das Verfahren bei der Untersuchung von Straftaten mit "internationalem" Charakter regeln. Viertens regte er an, ein internationales Tribunal zur Untersuchung "internationaler" Verbrechen im Südosten der Ukraine, d.h. im Donbass, zu schaffen.
Kritik:
Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird Bastrykin "aktive Unterstützung bei der Machtaneignung durch V. Putin, Korruption, Führung eines staatl. Straforgans - des Ermittlungskomitees RF - sowie Organisation von Repressionen gegen Dissidenten u. Machtmissbrauch" vorgeworfen. Das "Forum" hält dazu fest: Bastrykin leitet seit vielen Jahren eines der wichtigsten Repressionsorgane Russlands - das Ermittlungskomitee RF. Unter seiner Führung sei das Komitee zu einem Instrument geworden, um das Putin-Regime aufrechtzuerhalten, Oppositionelle aktiv zu verfolgen, sog. "Ermittlungen“ durchzuführen u. Strafverfahren gegen diese einzuleiten. Neben seinen beruflichen, repressiven Aktivitäten sei Bastrykin dafür bekannt, dass er sich offen in die Aktivitäten der Medien einmische u. Journalisten mit Repressalien drohe, wenn sie nicht dieses oder jenes täten. Im Juni 2012 habe Bastrykin s. Sergej Sokolov, den Chefredakteur der Novaja gazeta, "eingeladen", mit ihm in ein Flugzeug nach Nalchik, Republik Kabardino-Balkarien, einzusteigen. An Bord habe er von dem Journalisten gefordert, sich für einen kritischen Artikel über ein heikles Thema zu entschuldigen, der Bastrykin nicht gepasst habe. Nachdem das Flugzeug am späten Abend im Kaukasus gelandet war, hätten Bastrykins Wachleute Sokolov in ein Auto gesetzt u. seien mit ihm ohne Erklärung in einen Wald gefahren. Dort habe Bastrykin in einem Gespräch mit dem Journalisten dessen Zeitung kritisiert u. sein Leben bedroht.
Internationale Sanktionen: Nach der Annexion der Krym 2014 stand Bastrykin auf den Sanktionslisten der EU u. der USA. Russ. Menschenrechtsaktivisten forderten wiederholt, Bastrykin auf die Liste des sog.
Magnitsky-Gesetzes u. andere von den USA u. der EU geführten Sanktionslisten zu setzen, weil er die Aktivitäten der Opposition u. ausländ. NROs in Russland unterdrücke. Im Jan. 2017 wurde sein Name von den USA tatsächlich der Magnitsky-Liste hinzugefügt. Im Feb. 2017 verabschiedete das brit. Unterhaus ein Sondergesetz - analog zum "Magnitsky Act" der USA - von dem ausser anderen russ. Bürgern auch Bastrykin betroffen war. Die ukrain. Behörden haben ihn auf ihre eigene Sanktionsliste gesetzt, weil er ein Strafverfahren gegen hochrangige Beamte der Ukraine u. Soldaten der ukrain. Armee eingeleitet hatte. Ausserdem wurde er auf eine gesonderte Sanktionsliste der Ukraine im Fall der ukrain. Kämpferin s. Nadezhda Savchenko gesetzt, die an der Front im Donbass von Separatisten gefangen genommen u. gegen ihren Willen an die russ. Behörden übergeben wurde, von denen sie in einem umstrittenen Gerichtsprozess wegen angeblicher Spionage u. Beihilfe zum Mord angeklagt u. zu langjähriger Haft verurteilt wurde. 2016 kündigte Litauen an, dass Bastrykin auf eine Sanktionsliste derjenigen Personen gesetzt werde, denen die Einreise nach Litauen im Zusammenhang mit der Verurteilung Savchenkos untersagt ist. Anfang Mai 2021 wurde Bastrykin "wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen in Russland, einschliessl. willkürlicher Festnahmen u. Inhaftierungen“, auf die Sanktionslisten aller EU-Staaten gesetzt u. für die "grossangelegten u. systematischen Repressionskampagnen" u. Verfolgungen seines Ermittlungskomitees gegen die russ. Opposition verantwortlich gemacht. Im Zusammenhang mit der Vergiftung und Inhaftierung Aleksej Navalnyjs 2021 verhängte die EU eine Einreisesperre gegen Bastrykin u. Kontensperrungen gegen ihn als Chef des Ermittlungskomitees RF. Sein Name figuriert auch auf entsprechenden Sanktionslisten von GB, Kanada u. Australien. Im Mai 2023 schlug Bastrykin auf dem Internationalen Rechtsforum in St. Petersburg vor, aus Gründen der wirtschaftlichen Sicherheit unter Kriegsbedingungen die wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes zu verstaatlichen.
Die 2. Ehefrau Bastrykins, Olga Ivanovna Aleksandrova, Kandidatin der Rechtswissenschaften, ist Dozentin u. Rektorin der Allruss. Staatsuniversität für Justiz des Justizministeriums RF.)

BASURIN, Eduard Aleksandrovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII Weitere (1966-, militärpolit. Figur aus der sowjet. Ostukraine, pro-russ. militär. Separatistenführer in der sog. "Volksrepublik Doneck" DVR. Absolvent der "A.A. Elpishev"-Militärpolit. Ingenieurs-Hochschule in Doneck, danach diente er in der sowjet. u. russ. Armee im Land Perm. 1997 trat er in den Ruhestand u. kehrte danach nach Doneck zurück, wo er als Direktor einer Produktionsfirma arbeitete. Er  begann seine aktiven polit. Aktivitäten in der selbsternannten DVR im Juli 2014 als polit. Offizier der Kalmius-Brigade, einer Spezialeinheit der bewaffneten Volksmiliz dieses umstrittenen Separatistengebiets. Im Herbst 2014 wurde er auch einer der Koordinatoren des militär. Konflikts in Doneck. Später genehmigte der "Volksrat" der DVR seine Kandidatur als stv. Korpsführer des Verteidigungsministeriums der DVR, zuständig für die Arbeit mit dem Personal. Ab Jan. 2015 war er als Oberst der DVR inoffizieller Pressesprecher des Militärkommandos der DVR u. "Neurusslands". In dieser Funktion gab er auf Pressekonferenzen Informationen über den Verlauf der Kriegshandlungen in der DVR bekannt. In seinen "coolen" Presseauftritten als Stv. des "Kommandeurs des Operativen Kommandos" pflegte er, das ukrain. Militär als Banditen u. Kriegsverbrecher zu bezeichnen. Sowohl Basurin als auch die Kalmius-Brigade wurden 2015 von der EU sanktioniert. Basurin wurde vorgeworfen, wiederholt versucht zu haben, die OSZE-Mission im Donbass zu behindern. Im Jan. 2016 wurde Basurin im Rahmen des Sanktionsprogramms "Ukraine Designations Regarding Separatists“ auch von den USA sanktioniert, "weil er verantwortlich oder mitschuldig ist oder sich direkt oder indirekt an Handlungen oder Strategien beteiligte, die die Sicherheit, Stabilität, Souveränität oder territoriale Integrität der Ukraine bedrohen“ u. weil er "die Regierungsgewalt über einen Teil oder eine Region der Ukraine ohne Genehmigung der Regierung der Ukraine behauptet u. im Namen der selbsternannten Volksrepublik Doneck u. der selbsternannten Volksrepublik Lugansk handelt". Nach Beginn des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine forderte Basurin den Einsatz chemischer Waffen gegen die Verteidiger von Mariupol. Im April berichtete der Militärgeheimdienst der Ukraine, Basurin sei im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Einsatz chemischer Waffen von Russland festgenommen worden, wobei diese Anschuldigung nicht bestätigt wurde. Basurin setzte seinen Auftrag fort u. drängte im Juni in seiner offiziellen Funktion als Militärsprecher der DVR die ukrain. Truppen in Severodoneck, sich zu ergeben. Im Feb. 2023 berichtete der Militärkorrespondent Aleksandr Sladkov, dass Basurin von seinem Posten als Sprecher der DNR-Militärführung entlassen wurde.)

BATUEV, Erik (Valerij Nikolaevich) (1969-2002, gew. sowjet. Tierarzt, russ. Journalist, Schriftsteller u. udmurt. Dichter, Experte für militär Konflikte. Studium an der Journalist. Fakultät der MSU, Mitglied des Schriftstellerverbands RF. Reisen nach Tschetschenien, Tadschikistan, Türkei, Afghanistan, Jugoslavien/Kosovo, Iran, Palästina, Israel. Veröffentlichung von Gedichtsammlungen. Im März 2002 wurde er bei einem Raubüberfall im Alter von 32 Jahren getötet. Zum Zeitpunkt des Mordes war er Sonderkorrespondent der Moskovskie novosti. In Izhevsk, Udmurtien, u. anderen ugrofinnischen Republiken erhielt sein Tod breite Medienaufmerksamkeit; so wurde auch ein Dokumentarfilm über ihn in der TV der Republik Udmurtien ausgestrahlt.)

BATURIN, Viktor Nikolaevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII (1956-, sowjet. Organisations- u. Produktionsmanager, russ. Geschäftsmann. Absolvent des nach S. Ordzhonikidze benannten Moskauer Instituts für Verwaltung mit einem Abschluss in Organisations- u. Produktionsmanagement. In der Sowjetzeit arbeitete er in leitenden Positionen in der Luft- u. Raumfahrtindustrie. Mitgründer u. Direktor des Bauunternehmens "Inteco / Inteko", Moskau. Ehem. Vorsitzender der Regierung der Republik Kalmückien u. Berater des Präsidenten s. Kirzan Iljumzhinov. Anfang 2006 gab die Schwester Viktor Baturins, s. Elena Baturina, in den Medien bekannt, dass ihr Bruder den Posten des Vizepräsidenten des Unternehmens "Inteko" verlassen u. das Recht verloren habe, ihre Interessen zu vertreten u. in ihrem Namen Erklärungen abzugeben. Von allen USD-Multimilliarden-Vermögenswerten von "Inteko" erhielt Baturin nur 50% der Anteile von "Inteko-Agro" u. des Entwicklungsgeschäfts in Sotschi. Baturin versuchte, seine Schwester zu verklagen, u. forderte die rechtliche Vollstreckung der Kündigungs- u. Entschädigungszahlungen auf der Grundlage des Gesetzes, jedoch ohne Erfolg. 2008 wurde ein Strafverfahren gegen Viktor Baturin wegen Morddrohungen eröffnet. Die Klage wurde von seiner Ex-Frau Jana Rudkovskaja bei der Polizei eingereicht, nachdem Baturin mit einer Pistole gedroht hatte, sie zu erschiessen. 2011 hat ein Moskauer Gericht Baturin im Zusammenhang mit gross angelegtem Betrug u. wegen Verkaufs von Immobilien für schuldig befunden. Baturin wurde zu 3 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Im gleichen Jahr wurde er wegen Betrugsversuchs in besonders grossem Umfang erneut von der russ. Polizei festgenommen. Das Gericht verlängerte die Haftzeit Baturis bis März 2012. 2013 verurteilte ein anderes Moskauer Gericht Baturin wegen Betrugs mit Schuldscheinen der Firma "Inteko" zu 7 Jahren Haft in einem Gefängnis mit normalem Strafvollzug. 2016 wurde er vom Obersten Gericht Kalmückiens vorzeitig aus der Haft entlassen, der Rest der Frist wurde durch eine Geldstrafe kompensiert. Nach seiner Freilassung verklagte Baturin über die von ihm kontrollierten Firma "Batu" seine Anwältin Saglara Bakhnikova, die ihm half, das Gefängnis vorzeitig zu verlassen, wegen Betrugs. Bakhnikova behauptete, Baturin habe die Strafverfolgung gegen sie eingeleitet, um die Schulden für die von ihr geleisteten Hilfe nicht zurückzahlen zu müssen. Im Juli 2021 wurde bekannt, dass die Zentralstelle des Ermittlungskomitees RF ein Strafverfahren gegen Baturin wegen versuchten Betrugs eröffnete. Viktor Baturin wurde beschuldigt, Beweise in einem Zivilverfahren vor Gericht gegen seine Schwester Elena Baturina gefälscht zu haben /ausführl. s. russ. Wikipedia-Text/. Die Parteien beschuldigten sich gegenseitig der Fälschung, wobei die Behauptungen Baturins vom Gericht zurückgewiesen wurden. Im April 2022 bekannte sich Baturin wegen Betrugs u. Beweisfälschung schuldig. Das Moskauer Stadtgericht beliess ihn bis Juni 2022 in Haft.
Ausserdem ist oder war Baturin mit dem russ. Historiker Oleg Sokolov befreundet, der v.a. für seine histor. Arbeiten zur europäischen Militärgeschichte des 17.-19. Jh. u. seine Studien über die napoleon. Armee bekannt wurde, wofür er von Frankreich mit der Aufnahme in die Ehrenlegion geehrt wurde. In Russland gehörte Sokolov der reaktionär-nationalistRuss. Militärhistor. Gesellschaft an. Das Moskauer "Borodino-Schlacht-Panoramamuseum" sollte nach Baturins Wunsch u. der Unterstützung Sokolovs /oder umgekehrt/ in ein Napoleon-Museum umgewandelt werden, was bei den Museumsmitarbeitern auf heftige Ablehnung stiess. Die Verhaftung Baturins stoppte diesen Prozess. Im Nov. 2019 gestand Sokolov, seine Ehefrau, von der er getrennt lebte, ermordet u. ihren Körper zerstückelt zu haben. Im Dez. 2020 wurde er wegen Mordes zu 12,5 Jahren Haft verurteilt. 2022 bekannte sich Viktor Baturin des Betrugs u. der Fälschung von Beweismitteln schuldig. Im Nov. 2023 wurde er vom Moskauer Simonovskoj-Gericht zu einer 6-jährigen Haftstrafe u. einer Geldstrafe von 500 Tsd. Rubel verurteilt.)

BATURINA, Elena Nikolaevna II III IV V VI VII VIII IX X (1963-, sowjet. Konstruktionstechnikerin u. -ingenieurin, bekannte russ. Top-Unternehmerin u. USD-Milliardärin, Schwester des Geschäftsmanns s. Viktor Baturin u. Witwe des ehem. Moskauer Oberbürgermeisters s. Jurij Luzhkov /1992-2010/. Absolventin des nach S. Ordzhonikidze benannten Moskauer Instituts für Verwaltung. In den 1980er Jahre arbeitete sie als leitende Bauingenieurin u. als Forscherin am Institut für wirtschaftl. Probleme der komplexen Entwicklung in Moskau, u.a. 1989 begann ihre Geschäftstätigkeit mit der Errichtung einer Genossenschaft, die sie zusammen mit ihrem Bruder Viktor Baturin gründete. 1991 wurde "Inteco / Inteko" als Firma registriert, die als russ. Entwicklungsgruppe, eigtl. als russ. Investment- u. Baufirma auf die Herstellung verschiedener Arten von Kunststoffprodukten spezialisiert war. Bis 1994 war Baturina Direktorin u. bis 2011 Präsidentin dieses Unternehmens. Ausserdem war sie Mitglied der Kommission für die Entwicklung des Marktes für bezahlbares Wohnen im Rat des Präsidenten RF, zuständig für die Umsetzung vorrangiger nationaler Projekte u. der demograph. Politik. Des Übrigen besass sie Anteile an "Gazprom" u. "Sberbank".
Klagen gegen den Journalismus u. Oppositionelle:
Baturina hat wiederholt Journalisten erfolgreich verklagt: 2000 gewann sie eine Klage gegen den "ORT"-TV-Sender u. s. Sergej Dorenko. 2004 rechtfertigte das Gericht ihre Klage zum Schutz der Ehre u. Würde Baturinas gegen die Redaktion der Zeitung Vedomosti u. den Journalisten Elmar Murtazaev. 2005 gewann sie eine Klage gegen die Zeitung Kommersant. 2007 drückte Baturina ihre Unzufriedenheit mit einer Ausgabe des Magazins Forbes aus, in dem ihr ein Bild von ihr auf der Titelseite u. die Unterstellung, dass sie die Unterstützung von Regierungsbehörden geniesse, nicht gefiel. Damit bekam sie es mit der Verlagsgruppe "Axel Springer SE" zu tun. 2007 reichte Baturinas Unternehmen beim Moskauer Schiedsgericht eine Klage gegen den Verlag u. bei einem anderen Gericht eine weitere Klage gegen den Chefredaktor der Zeitschrift ein. Das Moskauer Schiedsgericht rechtfertigte die Klage gegen "Axel Springer Russia" u. wies den Verlag an, die in Forbes veröffentlichten Informationen zu widerlegen. Ein anderes Gericht verpflichtete die Journalisten, ihrer Firma 106,5 Tsd. Rubel zu zahlen u. Widerlegungen abzudrucken. Im Sept. 2009 forderte der Oppositionspolitiker u. frühere 1. stv. MP RF s. Boris Nemcov in einem Bericht die Behörden auf, den Moskauer Bürgermeister Jurij Luzhkov, mit dem Baturina seit 1991 verheiratet war, wegen Korruption strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen, u. argumentierte, dass dessen Tätigkeiten zur Bereicherung seiner Ehefrau Elena Baturina geführt hätten. Der Forderung nach einem Rücktritt Luzhkovs im Zusammenhang mit den Geschäften Baturinas schlossen sich auch s. Leonid Gozman, Co-Vorsitzender der Partei "Rechte Sache", u. die Bewegung "Solidarität" an. Nach der Veröffentlichung dieses Berichts reichten Baturina u. "Inteko" eine Klage gegen Nemcov ein u. forderten die Widerlegung aller Anschuldigungen, wobei ihnen das Gericht nur teilweise recht gab. Eine diesbezüglich weitergeführte Klage an das Oberste Schiedsgericht RF wurde von diesem abgewiesen. Geschäftsleute, die mit Baturina zu tun hatten, beobachteten ein ziemlich arrogantes, beschämendes Aufreten ihrer Person u. schlossen aus ihrem Verhalten, dass sie einen erheblichen Einfluss auf ihren Mann ausgeübt haben musste. 2010 wurde Luzhkov per Dekret des Präsidenten RF s. Dmitrij Medvedev aus dem Amt des Oberbürgermeisters von Moskau entlassen, nachdem gegen ihn u. seine Frau ernsthafte Korruptionsvorwürfe erhoben worden waren.
Weitere Geschäftsentwicklung: Im Dez. 2009 veröffentlichte die Zeitung Vedomosti Daten, aus denen hervorging, dass "Inteko" im Sommer 2009, als andere Entwicklungsunternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der damaligen Finanzkrise konfrontiert waren, Bankkredite in Höhe von 27 Mrd. Rubel vorzeitig zurückzahlte.
Im Feb. 2011 durchsuchten Einheiten der Sonderpolizei OMON die Büroräume von "Inteko". Im Okt. gaben die Ermittlungsbehörden bekannt, dass Baturina Vorladungen ignoriert hatte, bei denen sie zu Zahlungen der Bank of Moscow auf eines ihrer Konten als Zeugin aussagen sollte. 2011 verlegte Baturina ihr Geschäft ins Ausland, wo sie sich vorwiegend aufhielt, u. wurde Präsidentin von "Inteco Management". Noch im gleichen Jahr wurde "Inteco" an die "Safmar"-Gruppe verkauft. 2017 ging die Kontrolle über "Inteco" auf den "Banking Sector Consolidation Fund" über, der einen neuen Verwaltungsrat des Unternehmens bildete. 2018 wurden die Anteile von "Inteco" an die "Bank of Non-core Assets" übertragen, die auf der Grundlage der Bank "TRUST" errichtet wurde - eines russ. Finanzinstituts mit mehrheitl. staatl. Beteiligung, gegründet im Rahmen der Zentralbank RF zur Sanierung des Bankensystems. 2019 nannte "Inteco" das Unternehmen um, führte ein neues Logo ein u. bot zum ersten Mal seit 7 Jahren Neubauprojekte, v.a. Wohnkomplexe der Business- u. Luxusklasse, auf dem Moskauer Immobilienmarkt zum Verkauf an. Im Okt. 2020 erwarb "Trust" 100% der Aktien von "Inteco".
Vermögen: In der Rangliste der 200 reichsten UnternehmerInnen Russlands belegte Elena Baturina gemäss Forbes 2018 den 81. Platz. In der Rangliste der Welt-Milliardäre, die 2019 u. 2020 vom Forbes-Magazin zusammengestellt wurde, behauptete sie mit einem Vermögen von 1,2 Mrd. USD zum 14. Mal in Folge den Status der reichsten Frau Russlands. Nach einer Aufwertung belief sich ihr Vermögen 2021 sogar auf 1,3 Mrd. USD u. 2022 auf 1,4 Mrd. USD. Laut Forbes ist Baturina auch die einzige selbständige russ. Unternehmerin, die ihr Geschäft in der Bauindustrie selbst aufgebaut hat. In der Weltliste der Milliardärinnen, die ihr Vermögen selbst erworben haben, belegte sie den 55. Platz. Insgesamt gab es in der Rangliste dieses Jahres 227 Frauen dieser Art, während über 75% der Unternehmerinnen ihr Vermögen von Familienmitgliedern geerbt haben. Laut Kommersant figurierte der Name Baturinas Ende 2020 unter den Top 10 der russ. Unternehmer u. Top-Manager. Baturina ist ferner Gründerin der humanitären Stiftung "BE OPEN" u. an anderen Hilfsprojekten beteiligt. Ausserdem tritt sie als Sponsorin u. Mäzenin in Sport, Kultur u. Kunst auf. Elena Baturina erhielt ein Einreiseverbot für die Ukraine einreisen, da sie laut Beschluss des Sicherheitsdienstes der Ukraine SBU u. des Nationalen Sicherheits- u- Verteidigungsrats der Ukraine NSDC eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt.
Im Zusammenhang mit dem von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde Baturina im Okt. 2022 auf die Sanktionsliste der Ukraine gesetzt.)

BATCHIKOV, Sergej Anatolevich II (1953-, sowjet. bzw. russ. Ökonom u. Unternehmer. Absolvent des Instituts für Sozioökonom. Geographie des Auslands an der Geograph. Fakultät der MSU u. eines Aufbaustudiums am Institut für Weltwirtschaft u. Internationale Beziehungen der AdW der UdSSR. Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. Experte für Lateinamerika. Ehem. stv. Vorstandsvorsitzender der privaten branchenübergreifenden russ. Investmentholdinggesellschaft "Interros" des "Oligarchen" s. Vladimir Potanin. Ehem. Vorstandsmitglied der systemrelevanten russ. Versicherungsgesellschaft "RESO-Garantija". Derzeit ist Batchikov Vorstandsmitglied der russ. Privatbank "Jugra" des superreichen russ. Geschäftsmanns Aleksej Khotin, ferner Vorstandsvorsitzender der Russ. Handels- u. Finanzunion u. Direktor des "Zentrums der Internationalen Akademie für Probleme des Managements". 2003 kandidierte Batchikov für die 4. Staatsduma RF auf der Liste der KPRF u. leitete später den Wahlkampf s. Sergej Glazevs als Präsidentschaftskandidat. Als Kritiker der bestehenden Regierung Russlands u. der Politik V. Putins hält er die von ihm angekündigten nationalen Projekte“ nicht geeignet für die weitere Umstrukturierung u. Modernisierung der Wirtschaft u. des sozialen Bereichs, weil sie keine Anzeichen für eine Neuausrichtung der staatl. Politik zeigten. Die darin vorgesehene Mittelzuführung entspreche dem Ausmass der Probleme, die diese "Projekte" zu lösen versprechen, nicht. Als Kommunist befürwortet er die Planwirtschaft, soziale Gerechtigkeit u. Souveränität, wie er in einem Interview von 2019 bei "Jamal Media" sagte. Russland gehöre zur polaren Zivilisation", die ein Teil der eurasischen Zivilisation" sei. China sei als strateg. Partner für Russland zu gross/stark. China, das Russland für rückständig halte, sei daher lediglich ein situativer Partner. Mitglied des 2012 gegründeten "Izborsk-Klubs". Vizepräsident der Russ.-Kubanischen Freundschaftsgesellschaft. Batchikovs Name ist in der Sanktionsliste der Ukraine eingetragen, weil er, als Mitglied des "Izborsk-Klubs", Narrative im Einklang mit der Kreml-Propaganda zur Unterstützung russ. Aktionen verbreite, so in einigen Publikationen des "Izborsk-Klubs", die die Ukraine diskreditieren, verunglimpfen u. in einem negativen Licht darstellen, Zweifel am Recht der ukrain. Nation auf Selbstbestimmung u. Eigenstaatlichkeit aufkommen lassen, Aufrufe zur Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine enthalten u. die Geschichte verzerren.)

BAUMGERTNER, Vladislav Arturovich II III IV V (1972-, russ. Unternehmer. Absolvent der Staatl. Technischen Universität des Uralgebiets mit späterer Weiterbildung bei der Kingston Business School in Financial Management bei der University of London. 1996-8 arbeitete er im internationalen Konzern ABB. Ehem. Werbekaufmann, dann Generaldirektor des russ. Bergbauunternehmen"Uralkali". 2011 gehörte er zu den ersten 100 der Reserve der Führungspersonen des Präsidenten RF s. Dmitrij Medvedev. Im Aug. 2013 wurde er in Weissrussland/Belarus wegen Machtmissbrauchs festgenommen, als er auf Einladung zu Gesprächen mit MP M. Mjasnikovich eintraf. Der Häftling wurde demonstrativ in den zentralen TV-Sendern von Belarus gezeigt, als er sich in Handschellen u. mit gepressten Händen im Minsker KGB-Gefängnis wiederfand; die Operation wurde von Experten als öffentl. Demütigung der russ. Seite interpretiert. Ein dreimonatiger Aufenthalt in einer U-Haftanstalt, Hausarrest in Minsk, angespannte Verhandlungen zwischen hochrangigen Vertretern beider Länder, darunter die Staatschefs Putin u. Lukashenko, u. ungewöhnliche Bedingungen in der Auslieferungshaft am Minsker Flughafen vor dem Rückflug nach Russland erregten eine erhebliche öffentl. u. mediale Beachtung des Falls. Im Juli 2013 gab Baumgertner den Rückzug von "Uralkali" bekannt - die Firma unterhielt eine enge Partnerschaft mit "Belaruskali". Im Hintergrund spielte sich ein Konkurrenzkonflikt zwischen den beiden Unternehmen ab. Ende Juli 2013 gab "Uralkali" bekannt, den Verkauf ihrer Produktion über die Belaruss. Kali AG zu stoppen u. diese selbst zu vermarkten, da "Belaruskali" vorgeworfen wurde, seit Dez. 2012 mehrfach Geschäfte an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft vorbei getätigt zu haben. Im Nov. 2013 wurde Baumgertner nach Russland überstellt, wo kurz zuvor zur Erleichterung der Auslieferung noch ein Strafverfahren gegen ihn wegen angeblichen Amtsmissbrauchs eingeleitet wurde, das erst im Feb. 2015 eingestellt wurde. Ende Nov. 2013 wurde Baumgertner zwar erneut in den Vorstand von "Uralkali" gewählt, im Dez. jedoch vom Posten des Generaldirektors von "Uralkali" entlassen. Im Aug. 2015 nahm Baumgertner seine Karriere als Top-Manager wieder auf u. leitete nun die Hafengesellschaft "Global Ports" bis März 2017. Danach leitete er das Schweizer Unternehmen "Alevo", das Energiespeichertechnologien entwickelte. Im Aug. meldeten die Produktionseinheiten von "Alevo" in Concord, North Carolina, USA, Insolvenz an. /s. auch KERIMOV, Sulejman/.)

BAUNOV, Aleksandr Germanovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI Weitere (1969-, russ. Philologe, Journalist, Publizist. Studium der Klassischen Philologie an der Philolog. Fakultät der MSU. 1999-2003 war er im diplomat. Dienst des Aussenministeriums RF bei der russ. Botschaft in Griechenland angestellt. Danach war er als Reporter, Redaktor der internationalen Abteilung der Zeitschrift Russkij Newsweek u. 2009-15 als Kolumnist u. Herausgeber des Online-Newsportals Slon.ru tätig - nach 2016 Republic.ru. Als nächstes arbeitete er als Experte für internationale u. nationale Politik im Moskauer Carnegie Center u. als Chefredaktor von carnegie.ru. Autor einer Reihe von Beiträgen zu internationalen u. innenpolit. Themen u. zur Aussenpolitik Russlands, die in renommierten russ. u. ausländ. Publikationen wie Foreign Affairs, Foreign Policy, The Atlantic u.a. erschienen. Er veröffentlichte auch mehrere Reiseführer für Griechenland. 2014 war er Vorsitzender der Jury des "PolitProsvet"-Preises. Seit 2022 arbeitet er als wissenschaftl. Mitarbeiter am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien, Österreich.)

BAKHIN, Arkadij Viktorovich II (1956-, sowjet. bzw. ehem. hochrang. russMilitärfigur. Absolvent der Moskauer Militär. Kommandohochschule, Student der "M.V. Frunze"-Militärakademie u. der Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte RF. Ab 1987 Kommandeur in verschiedenen Einheiten der Sowjetarmee u. der Streitkräfte RF. Ab 2000 Kommandeur der russ. Transkaukas. Militärbasis, stv. Kommandeur des Nordkaukas. Militärbezirks, stv. Kommandeur der Streitkräfte des Sibir. Militärbezirks, Kommandeur der Streitkräfte des Militärbezirks Volga-Ural, Kommandeur des Westl. Militärbezirks. 2012 von Präsident RF V. Putin zum stv. Verteidigungsminister RF ernannt. Im Feb. 2015 wurde ihm vorgeworfen, direkt an der Annexion der Krym durch Russland u. v.a. an dem bewaffneten Konflikt in der Ostukraine beteiligt gewesen zu sein. Die investigative journalist. Plattform "Bellingcat" betrachtet Bakhin als einen der russ. Militärbefehlshaber, die für den Transport des Buk-Luftverteidigungssystems in das von pro-russ. Separatisten kontrollierte Gebiet des Donbass u. den Abschuss der Rakete verantwortlich waren, durch den im Juli 2014 die malaysische Boeing MH17 mit 298 Passagieren abstürzte. Aus diesem Grund wurde er auf die Sanktionslisten der EU u. Kanadas sowie der Schweiz u. der Ukraine gesetzt. Er befand sich jedoch nicht unter den Angeklagen oder Verurteilten des Strafprozesses vom Nov. 2022 in NL. Im Nov. 2015 wurde der Armeegeneral aus dem Militärdienst entlassen u. wechselte zum staatl. Konzern "Rosatom", wo er die Produktion konventioneller, d.h. nicht nuklearer Waffen überwachen sollte.)

BAKHMINA, Svetlana Petrovna II III IV V VI VII VIII IX (1969-, russ. Juristin. Absolventin der Jurist. Fakultät der MSU. In den 1990er Jahren arbeitete sie als Rechtsberaterin u. in der allgemeinen Rechtsunterstützung in Unternehmen, die zur "Menatep Bankengruppe" von s. Mikhail Khodorkovskij gehörten. Ab 1997 leitete sie die Rechtsabteilung des von ihm gegründeten u. geleiteten russ. Erdölförderungskonzerns "Jukos", hatte bei dieser Firma aber auch andere Positionen inne u. war seit 1998 Vorstandsmitglied von "Jukos Exploration and Production" u. von "Jukos-Moskau", "Samaraneftegaz", "Tomskneft" u. "Juganskneftegaz". Als "Jukos" 1997 einen Anteil von 54% an der "Eastern Oil Company" VNK erwarb, übertrug der neue VNK-Vorstand die Anteile einer Reihe von Tochtergesellschaften des Unternehmens, darunter "Tomskneft", an Offshore-Unternehmen auf den Bahamas, in Belize u. Zypern. 2001 eröffnete die Moskauer Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren in dieser Sache. Im Rahmen des Strafverfahrens wurden bei "Jukos-Moscow" mehrere Durchsuchungen durchgeführt u. Mitarbeiter der Rechtsabteilung der Firma, darunter Svetlana Bakhmina, verhört. Im Dez. 2004 wurde Bakhmina festgenommen u. wegen Steuerhinterziehung u. Unterschlagung angeklagt. Inzwischen war Khodorkovskij selbst verhaftet und zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. 2005 trat die Mutter von 2 Kleinkindern in einen Hungerstreik, weil ihr die Möglichkeit verweigert wurde, mit ihren Kindern zu telefonieren. Im April 2006 wurde Bakhmina wegen Steuerhinterziehung zu 2 Jahren Haft u. wegen Unterschlagung zu 6,5 Jahren Haft verurteilt, was das Simonovskij-Bezirksgericht zu einer 7-jährigen Haftstrafe in einem Gefängnis mit verschärftem Strafvollzug verband. Nach einer Berufung wurde die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Aug. 2006 vom Moskauer Stadtgericht aufgehoben u. ihre Haftstrafe entsprechend auf 6,5 Jahre verkürzt. Bakhmina erhielt jedoch die Erlaubnis, eine Verschiebung der Haftstrafe zu beantragen, weil sie kleine Kinder hatte. Ihr Antrag auf Aufschub ihrer Strafe um 9 Jahre wurde vom Berufungsgericht jedoch abgelehnt. Im Mai 2008 legte sie bei einem Gericht in Mordwinien Berufung auf eine vorzeitige bedingte Entlassung ein. Die Berufung wurde abgelehnt. Im Sept. 2008 legte sie erneut beim gleichen Gericht in Mordwinien Berufung auf eine vorzeitige bedingte Entlassung ein, da sie die Hälfte ihrer Haftzeit im Frauenstraflager Nr. 14 in Mordwinien abgeleistet hatte. Die Berufung wurde erneut abgelehnt, obwohl Bakhmina im 7. Monat schwanger war. Im Nov. 2008 brachte sie ein Mädchen zur Welt. Ihr Begnadigungsgesuch wurde nicht beantwortet. Im April 2009 wurde sie jedoch endlich aus dem Gefängnis entlassen. Kommentatoren waren der Meinung, dass Svetlana Bakhmina keiner Straftat schuldig war, aber aufgrund der polit. Rache der Behörden gegen "Jukos" u. dessen leitenden Mitarbeiter de facto eine polit. Gefangene war. In der Anschuldigung wurde behauptet, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht in der Lage gewesen seien, den Leiter der Rechtsabteilung von "Jukos" s. Dmitrij Gololobov zu fassen, u. sich daher für die Strafverfolgung von Svetlana Bakhmina entschieden hätten, weil sie die einzige jurist. Person von "Jukos" war, derer man habhaft werden konnte. Der kanad. Anwalt des inhaftierten "Jukos"-Vorstandsvorsitzenden Mikhail Khodorkovskij, Robert Amsterdam, behauptete nach seiner Ausweisung aus Russland u. vor dem Urteil über Bakhmina, dass „die Staatsanwaltschaft zugegeben hat, dass sie eine Geisel des Kremls" u. somit ein Bauernopfer war. 2009-17 war Bakhmina Geschäftsführerin einer Kanzlei von Juristen "zur systemat. Unterstützung des Business". Derzeit ist sie Partnerin einer Anwaltskanzlei, wo sie sich mit Fragen des Unternehmens-, Kartell- u. internationalen Privatrechts befasst. Bakhmina ist Mitgründerin der gemeinnützigen Hilfsstiftung "Protjani ruku" u. der öffentl. Bewegung "Russland hinter Gittern", die Menschen im Gefängnis unterstützen. 2016 lancierte die Stiftung das Projekt "Оtkrytyj spisok", bei dem es sich um eine Datenbank zu Opfern polit. Repression zwischen 1917 u. 1991 handelt. Autorin von jurist. Artikeln in russ. Wirtschafts- u. Rechtspublikationen u. Bloggerin im Magazin Snob.)

BACHURIN, Sergej Viktorovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII (1969-, sowjet. Landwirtschaftstechniker, russ. Jurist, hoher Polizeifunktionär der Organe für innere Angelegenheiten RF. Absolvent des Orjoler Technikums für Mechanisierung u. Elektrifizierung der Landwirtschaft, später auch des Rechtsinstituts des Innenministeriums RF in Orjol mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften. In der 2. Hälfte der 1990er Jahre war er Detektiv der Kriminalpolizei für die Aufdeckung von Eigentumsdelikten der Abteilung für innere Angelegenheiten im Gebiet Orjol u. stv. Leiter der Kriminalpolizei der Abteilung für innere Angelegenheiten im Gebiet Orjol. Ab 2002 war er Leiter einer Abteilung der Verwaltung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Orjol. Wiederholte Dienstreisen für besondere Aufgaben in das Gebiet des Nordkaukasus. Dann wurde er Leiter der analogen Abteilung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität in der Stadt Livnyj des Gebiets Orjol, stv. Leiter der Abteilung für die Bekämpfung terrorist. u. extremist. Verbrechen im Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums RF der entsprechenden Verwaltung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Kriminalpolizei des Gebiets Orjol, stv. Leiter der Verwaltung u. Leiter der Polizeidienststelle für öffentl. Sicherheit der Verwaltung für innere Angelegenheiten von Voronezh, stv. Leiter der Verwaltung für Straffahndung der Kriminalpolizei der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Voronezh, Leiter der Verwaltung für Straffahndung der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Lipeck, stv. Leiter der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Lipeck; Leiter der Verwaltung für Straffahndung, stv. Leiter der Polizei für operative Arbeit der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für das Land Krasnodar, Leiter der Verwaltung des Innenministeriums RF des Gebiets Kaluga. Seit Juni 2016 leitet er die Hauptverwaltung des Innenministeriums RF im Föderationskreis Nordkaukasus. 2015 Generalmajor der Polizei, 2017 Generalleutnant der Polizei, 2019 Generaloberst der Polizei. Im Dez. 2022 wurde Bachurin vor dem Hintergrund des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Sanktionsliste Kanadas gesetzt als "enger Vertrauter des Regimes“ u. wegen grober u. systemat. Menschenrechtsverletzungen gegen russ. Bürger, die "gegen die illegale Invasion des russ. Regimes in der Ukraine protestierten u. wegen antidemokratischer Politik“. Wegen "Beteiligung an der Bildung, Unterstützung u. Umsetzung der Politik der Regierung RF, wegen Untergrabung demokrat. Prozesse u. Institutionen in der Ukraine u. wegen Bedrohung ihres Friedens, ihrer Stabilität u. Sicherheit sowie ihrer territorialen Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit" figuriert sein Name auch in der ukrain. Sanktionsliste.)

BASHAEVA, Valerija Evgenevna (russ. Ermittlerin für besonders wichtige Fälle der Koptevskij Mezhrajonnyj Ermittlungsabteilung der Ermittlungsverwaltung des Nördl. Verwaltungsbezirks der Stadt Moskau. Leutnant der Justiz. Der Ermittlerin Bashaeva wird von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, "Durchführung polit. Repressionen unter Ausnutzung ihrer offiziellen Position u. Amtsmissbrauch" vorgeworfen. Sie war eine der Beteiligten an der strafrechtl. Verfolgung von Teilnehmern an friedlichen Protesten am 27. Juli u. 3. Aug. 2019 in Moskau gegen die Weigerung der Wahlkommission, unabhängige Kandidaten bei den Wahlen zur Moskauer Stadtduma zuzulassen. Die Ermittlerin nahm in mehreren Fällen im Bezirksgericht Presnenskij an Anhörungen von Personen teil, die irgendwelcher Vergehen mit polit. Hintergrund beschuldigt wurden. Im Meshchanskij-Gericht versuchte Bashaeva, Dmitrij Vasilev, Teilnehmer der Protestaktion vom 27. Juli u. Direktor des TV-Senders "Doktor", in absentia, da er aus gesundheitl. Gründen nicht IV anwesend sein konnte, festzunehmen. Ihr Antrag wurde jedoch abgelehnt.)

BASHIROV, Marat Faatovich II III IV V VI VII VIII IX (1964-, sowjet. Maschinenbauer u. Radiotechniker, russ. Polittechnologe tatar.-udmurt. Herkunft. Absolvent des Izhevsker Mechan. Instituts mit einem Abschluss als Ingenenieur-Konstrukteur u. Technologe für radioelektron. Geräte. Später studierte er an der Akademie für Volkswirtschaft der Regierung RF u. an der MBA-Fakultät "Government Relations“ der MGU. 1987 wurde er ins Innenministerium der Stadt Izhevsk, Udmurt. ASSR, entsandt. In den 1990er Jahren war er im Volksabgeordnetenrat des Oktober-Bezirks politisch tätig. Er wurde Assistent des Vorsitzenden des Ausschusses des Föderationsrats RF für internationale Angelegenheiten Vladimir Podoprigora. Ab 1997 arbeitete er als Generaldirektor einer Firma u. war als Polittechnologe an Präsidentschaftswahlen in Russland u. der Ukraine sowie an Wahlen zur Staatsduma RF u. an Gouverneurswahlen in den russ. Regionen beteiligt. 2003-4 war er stv. Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit u. Leiter des Pressedienstes des Gouverneurs des Gebiets Nizhnij Novgorod. Danach war er Vorsitzender des Aufsichtsrats des "Interregionalen Verbands der Arbeitgeber von Energieversorgern" u. Präsident einer gemeinnützigen Partnerschaft im Bereich "Business u. Government Relations". Mitglied des "Nationalen Registers unabhängiger Direktoren der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer", Mitglied der Arbeitsgruppe für Wohnungswesen u. kommunale Dienstleistungen des Öffentl. Rats des Ministeriums für Regionalentwicklung RF, Mitglied der Kommission des Energieministeriums RF für die Durchführung von Kongressen u. Ausstellungen, Mitglied der Energiekommission der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer. Generaldirektor des "Center for the Study of Problems of International Sanctions Regimes“. Ab April 2004 arbeitete er als Berater des Generaldirektors der Firma "Renova" u. leitete die Direktion für regionale Projekte des "Instituts für Unternehmensentwicklung" der "Renova"-Unternehmensgruppe. Usw. Im Juli 2014 ernannte der Chef der sog. "Volksrepublik Lugansk" LVR, s. Valerij Bolotov, Marat Bashirov zum provisor. Vorsitzenden des "Ministerrats der LVR", danach wurde er vom "Obersten Sowjet der LVR" in diesem Amt bestätigt. Aber schon im Aug. trat er im Zusammenhang mit dem Abgang Bolotovs von diesem Amt zurück u. wurde von s. Igor Plotnickij ersetzt. Noch im selben Monat kehrte er nach Russland zurück. Sanktionen: Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ostukraine folgte eine beispielslose westl. Sanktionswelle gegen ihn u.a. Funktionäre der "LVR". Ausser der Sanktionen der EU gelangte er auf die Sanktionslisten Kanadas u. Japans. Im Okt. 2020 wurde er von Australien, im Juni 2021 von der Ukraine sanktioniert. Aufgrund der Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine unterliegt Bashirov seit März 2022 den Sanktionen aller EU-Staaten u. der Schweiz. Später wurde er auch auf die Sanktionslisten Grossbritanniens u. Neuseelands gesetzt. Im Juli 2022 fror Montenegro Bashirovs Eigentum in Budva ein.)

BGANBA, Valeri(j) Ramshukhovich II III IV V VI VII VIII IX (1953-, sowjet. Agronom, abchasPolitiker. Absolvent des Staatl. Agrarinstituts des Kuban in Krasnodar. Danach arbeitete er als Agronom in der Tschetschen.-Ingusch. ASSR u. der Abchas. ASSR als Direktor einer Tabakfermentierungsanlage u. Vorsitzender des agroindustriellen Verbands von Gagra. 1991 wurde er in den Obersten Sowjet der Republik Abchasien gewählt, der kurz darauf in Volksversammlung umbenannt wurde, u. war bis 1997 Abgeordneter. 1998-2002 war er Vorsitzender des Regionalparlaments des Bezirks Gagra, 2002-6 Vorsitzender der Regionalregierung des Bezirks Gagra. 2007 wurde er wieder Mitglied der abchas. Volksversammlung, zu deren Vorsitzenden er 2012 gewählt wurde. Als Präsident s. Aleksandr Ankvab 2014 im Zuge der Proteste in Abchasien zurücktreten musste, übte Bganba als Parlamentspräsident von Mai bis Sept. zugleich kommissarisch das Amt des Präsidenten Abchasiens aus. Als der bisherige MP Abchasiens s. Gennadij Gagulija Anfang Sept. 2018 bei einem Autounfall ums Leben kam, wurde Bganba vom neuen Präsidenten s. Raul Khadzhimba zum abchas. PM ernannt. Nach dem Rücktritt Khadzhimbas wurde Bganba im Jan. 2020 von der Volksversammlung kommissarisch zum Präsidenten Abchasiens ernannt. Nach der Wahl s. Aslan Bshanias zum neuen Präsidenten Abchasiens im April 2020 trat Bganba als PM zurück. Sein Bruder Zaur Bganba /II/ war Leiter der Verwaltung des Bezirks Gagra.
De-facto-Unabhängigkeit Abchasiens: Im Aug. 2008 ratifizierte der Präsident RF s. Dmitrij Medvedev den Beschluss der beiden Kammern des russ. Parlaments, Föderationsrat RF u. Staatsduma RF, Abchasien gleichzeitig mit Südossetien als selbständigen Staat anzuerkennen. Als bisher einzige allgemein anerkannte Staaten haben seit 2008 Russland, Nicaragua, Venezuela, Nauru u. Syrien die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt, wobei die pazifischen Inselstaaten Tuvalu u. Vanuatu ihre 2011 ausgesprochene Anerkennung wenige Jahre später im Zuge der Aufnahme diplomat. Beziehungen mit Georgien zurückzogen. Nahezu alle anderen Staaten der Welt betrachten Abchasien als georg. Hoheitsgebiet u. anerkennen die in Georgiens Hauptstadt Tiflis amtierende Exilregierung der
Autonomen Republik Abchasien als rechtmässig, auch wenn sie de facto keinen Einfluss in der Region ausübt. Abchasien bildet zusammen mit den anderen von Russland durch sogenannte eingefrorene Konflikte geschaffenen De-facto-Regimen Arzach/BergKarabach-, Transnistrien uSüdossetien die "Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten" des Raums der ehem. Sowjetunion, die sich wechselseitig in ihren Souveränitätsbestrebungen unterstützen.)


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