Putin-Lexikon |
Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ PUTIN-LEXIKON: Б1b (B1b) (Bar, Bas, Bat, Bau, Bakh, Bach, Bash, Bg) Überarbeitet und aktualisiert im Nov. 2023
BARAEV, Movsar Bukharovich
II (1979-2002, gew. tschetschen. Widerstandskämpfer, Rebell u. islamist.
Terrorist, Neffe von s. Arbi Baraev.
Aktiver
Teilnehmer der Separatistenbewegung in Tschetschenien,
Kommandeur des bewaffneten Islam. Sonderregiments "IPON/SPIR" der
selbsternannten "Tschetschen. Republik Ichkerija".
Während des 2. Tschetschenienkriegs ab 1999
kämpfte er gegen die russ. Bundestruppen, organisierte
mehrere Angriffe auf die Kolonnen russ. Truppen u. löste
eine Reihe von Explosionen in Gudermes, Groznyj u.
Urus-Martan aus. Nach dem Tod von Murad Jusupkhadzhiev im
Okt. 2002 leitete er das IPON/SPIR. Nach dem Tod seines
Onkels Arbi Baraev im Juni 2001 trat er das Erbe der
Abteilung seines bedeutenden Verwandten an, obwohl der
22/23-jährige Rebell aus Argun kaum übereine professionelle
terrorist. u. organisator. Ausbildung verfügte. Bekannt
wurde Movsar Baraev v.a. im Zusammenhang mit seiner
Beteiligung an der von s. Shamil Basaev organisierten Geiselnahme im Gebäude des Kulturhauses
"Dubrovka" in Moskau /II III/, in
dem im
Okt.
2002 das
Musical "Nord-Ost" aufgeführt wurde. Während der einige Tage
später erfolgten Erstürmung des Gebäudes durch zwei FSB-Sondereinheiten wurde Baraev
zusammen mit seiner Frau
Zura Baraeva u. den übrigen Terroristen
getötet.) BARANEC, Viktor Nikolaevich
I II
III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII BARANOV, Aleksandr Ivanovich II (1946-, sowjet. bzw. russ. Armeegeneral. Absolvent der Tashkenter "V.I. Lenin"-Waffenkommando-Hochschule, der "M.V. Frunze"-Militärakademie u. der "K.E. Voroshilov"-Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte in Moskau. In der Sowjetzeit diente er u.a. als Stabschef u. stv. Kommandeur einer motorisierten Schützendivision in der Gruppe der Sowjetstreitkräfte in Deutschland, danach in anderen Einheiten. In den 1990er Jahren war er Stabschef u. stv. Kommandant einer Einheit im Moskauer Militärbezirk, stv. Kommandeur des Volga-Militärbezirks u. 1. stv. Kommandeur des nordkaukas. Militärbezirks sowie Stabschef der Vereinigten Kräfte der Bundestruppen im Nordkaukasus während des 2. Tschetschenienkriegs. Er war einer der Führer der Militäreinsätze der russ. Truppen gegen die tschetschen. bewaffneten Widerstandskampfgruppen in Dagestan u. Tschetschenien u. war auch bei der Erstürmung Groznyjs beteiligt. 2000 wurde er zum Kommandeur des Militärbezirks Ural ernannt, amtete jedoch bis Anfang Mai 2000 auch als interimist. Kommandeur der Vereinigten Bundeskräfte des Militärbezirks Nordkaukasus. "Held der RF" wegen seines "Muts u. Heldentums" im Kampf gegen Widerstandskämpfer in Tschetschenien. 2001 wurde er Kommandeur des neu gebildeten Militärbezirks Volga-Ural u. vom Generalobersten zum Armeegeneral befördert. Im Juli 2004 wurde er zum Kommandeur des Militärbezirks Nordkaukasus ernannt, wo er erneut die Durchführung der Bekämpfung des Widerstands u. der separatist.-terrorist. Formationen organisierte u. den Rückzug der russ. Militärbasen aus Georgien leitete. Bekannt wurde Baranov v.a. im Fall des verschwundenen mutmasslichen tschetschen. Rebellenkämpfers Khadzhi-Murat Jandiev, dessen Verhaftung durch russ. Bundestruppen von seiner Mutter Fatima Bazorkina im Feb. 2000 in der TV gesehen wurde. Das Videomaterial wurde von einem Reporter des NTV- u. CNN-Fernsehens aufgenommen u. zeigte einen Armeeoffizier, der später als Generaloberst Aleksandr Baranov identifiziert wurde, den Soldaten befehlend, dieses Stück „Scheisse" zu „erledigen" u. zu „erschiessen". Danach wurde Jandiev in der Tat nie mehr gesehen u. auch seine Leiche wurde nicht gefunden. 2006 befasste sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGFM mit dem Fall u. befand, dass die russ. Regierung verantwortlich für die rechtswidrige Verhaftung u. Ermordung Jandievs sowie für das Versäumnis sei, eine ordnungsgemässe Untersuchung seines Verschwindens durchzuführen. Baranov bestritt jegliche direkte Beteiligung u. Verantwortung am Verschwinden Jandievs. Die russ. Behörden leiteten keine Untersuchung gegen den General ein u. stellten 2x klar, dass sie nicht beabsichtigten, der Aufforderung des EGFM nachzukommen. In der Antwort der Militärstaatsanwaltschaft RF vom März 2008 an die Vertreter Bazorkinas wurde erklärt, dass alle in der Entscheidung des EGFM erwähnten Verstösse gegen die Europäische Menschenrechtskonvention während der vorläufigen Untersuchung des Verschwindens von Jandiev ausgeräumt worden seien. Das Schreiben lieferte aber weder Gründe für eine solche Schlussfolgerung noch erläuterte es, warum während der Untersuchung, die seit fast 7 Jahren andauerte, die Täter nicht identifiziert u. vor Gericht gestellt wurden u. Jandievs Leiche nicht gefunden wurde. Im Mai 2008 trat Baranov in den Ruhestand. Im Feb. 2009 stellten die Vertreter Bazorkinas bei der für diesen Fall zuständigen militär. Ermittlungsabteilung den Antrag, auf der Grundlage des EGFM-Entscheids ein Strafverfahren gegen General Baranov mit der Feststellung einzuleiten, dass seine Handlungen die Sicherheit Jandievs gefährdet hätten. Im April 2009 wurde von russ. Seite geantwortet, dass es im Verlauf der Untersuchung keine Beweise für eine mögliche Beteiligung Baranovs an der Entführung u. Ermordung Jandievs gebe, wobei der Antrag auf Einleitung eines Strafverfahrens gegen ihn abgelehnt wurde. Dieser Fall ist exemplarisch für die fahrlässige Behandlung von Entscheidungen des EGFM u. die arrogante Ignoranz ihnen gegenüber durch Russland, sowie für seine massive Missachtung der Menschenrechtsnormen u. den Versuch, die Verantwortlichkeit innerhalb des russ. Militärs in der Regierungszeit Putins u. Medvedevs, in der während des 2. Tschetschenienkriegs schwerste Menschenrechtsverletzungen durch russ. Einheiten verübt wurden, zu verschleiern. S. auch den Fall Jurij Budanov.) BARANOV, Anatolij Jurevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV (1959-, sowjet. bzw. russ. Journalist u. Publizist, kommunist. Politiker u. Parteiaktivist, oppositioneller polit. Stratege, Kunstsammler. Obwohl er eine medizin. Ausbildung erhielt, begann seine journalist. Karriere bei der Zeitung Moskovskij komsomolec; er war Leiter des Pressedienstes des Moskauer Stadtrats, Sonderkorrespondent, Kolumnist, Beauftragter der Informationsabteilung der Pravda u. Chefredaktor der Zeitung Pravda-5. 1995 war er eine der freiwilligen Geiseln der Terroristen während der Geiselnahme in Budjonnovsk. 2002 erwarb er die Website "Forum.msk.ru", deren Chefredaktor er war. 2007 wurde ihm von der Zentralen Kontroll- u. Prüfungskommission der KPRF "Neo-Trotzkismus" vorgeworfen u. Internet-Ressourcen zu benutzen, „um die Programmrichtlinien der KP zu diskreditieren". Im Herbst 2007 verliess er die KPRF u. wurde von der "Partei der sozialen Gerechtigkeit" als Kandidat für die Wahlen zur Staatsduma RF nominiert. Mitglied der Vereinigung "Nationalversammlung RF" der Koalition "Anderes Russland". Im März 2010 unterzeichnete er einen Appell der russ. Opposition unter dem Titel "Putin muss gehen". Im Sept. 2010 wurde er zum Sekretär für Informationsentwicklung der Partet "Rodina / Heimat: gesunder Menschenverstand" gewählt. Ende 2011 wurde er bei einer Protestaktion festgenommen. Im Okt. 2012 nahm er an der Bürgermeisterwahl von Khimki teil, bei der er als Kandidat der "Partei der Kommunisten Russlands" auftrat u. lediglich 327 Stimmen bzw. 0,74% erhielt. Bis 2012 war er Mitglied des Rats u. des Exekutivkomitees der "Linken Front" von s. Sergej Udalcov. Ehem. Mitglied des "antizjuganovschen" Moskauer Stadtkomitees der KP, Anhänger des "Marktsozialismus"; als solcher ist er ein entschiedener Gegner von Reformern des Typs s. Anatolij Chubajs /Video gelöscht/. Derzeit ist er Mitglied der neuen "Vereinigten Kommunist. Partei OKP", Mitglied des Präsidiums des ZK u. Sekretär für Informationspolitik. In letzter Zeit tritt er regelmässig als Experte in verschiedenen russ. TV-Sendungen u. als Buchautor auf u. unterhält einen eigenen Video-Kanal. Träger verschiedener Preise. In Wikipedia wird er als „brillanter Vertreter des nonkonformist., investigativen Journalismus" vorgestellt. Dazu heisst es: „Sein prätentiöser journalist. Stil zeichnet sich durch eine ausgeprägte satirische Ausrichtung in einem breiten Spektrum von leichter Ironie u. zweideutigem Humor bis zu schockierendem Feuilleton-Geplänkel, von Reprise u. Aphorismus bis zu Groteske u. Pamphlet aus, er ist voller komplexer Metaphern u. Hyperbolisierungen, mit schroffem, oft sexualisiertem Slang, unerwarteten, manchmal provozierenden assoziativen Zügen u. paradoxen histor. u. literar. Analogien. ...") BARANOV, Valerij Petrovich (1948-, sowjet. bzw. russ. Militärführer, Generaloberst i.R. Absolvent der Kazaner Panzerkommando-Hochschule u. der "Sowjetmarschall R.Ja. Malinovskij"-Militärakademie der Panzertruppen. Nach der Ausbildung wurde Leutnant Baranov zum Kommandanten eines Aufklärungszugs von PT-76-Amphibienpanzern in der Gruppe der Sowjetstreitkräfte in Deutschland ernannt. Ende der 1980er Jahre setzte er seinen Dienst als Kommandeur einer Panzerdivision der Garde im Militärbezirk Transbajkalien fort. In den 1990er Jahren wurde er zum Kommandeur des 55. Armeekorps ernannt, war stv. Kommandeur des Moskauer Militärbezirks für Kampfausbildung u. Ende des Jahrzehnts stv. Kommandeur des Militärbezirks Nordkaukasus. Ausserdem verteidigte er seine Dissertation zum Thema "Organisation der Ausbildung einer motorisierten Gewehr- /Panzer-/Division der russ. Armee" zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der Geschichtswissenschaften. Ordentliches Mitglied des Präsidiums der Akademie der Militärwissenschaften, Professor. Mitglied des Vorstands der Russ. Militärhistor. Gesellschaft, Mitglied des Büros der Generalinspektoren des Verteidigungsministeriums RF. 2000-1 u. 2003-4 befehligte er als Generaloberst die "Vereinigte Militärgruppe zur Durchführung von ´Antiterror´-Operationen im russ. Nordkaukasus", die nach Beginn des 2. Tschetschenienkriegs im Sept. 1999 per Dekret s. Boris Elcyns gebildet wurde. Im Aug. 2002 wurde Baranov zu den Truppen des Innenministeriums RF auf den Posten des 1. stv. Oberbefehlshabers versetzt. Am 9. Mai 2004 erlitt Baranov infolge eines Terroranschlags auf das "Dynamo"-Stadion in Groznyj, wo er mit dem Oberhaupt Tschetscheniens s. Akhmat Kadyrov einen Festanlass zu Ehren des Sieges besuchte, eine schwere komplexe Verletzung an den Beinen u. der Wirbelsäule. Nach einer langwierigen Behandlung in Russland u. Deutschland, gefolgt von einer Rehabilitation, konnte er seinen Dienst fortsetzen. 2005 nannte Präsident RF V. Putin Generaloberst Baranov „Stolz der Nation“. Er war Vorsitzender des Präsidiums der Expertengruppe u. Mitglied der Chefredaktion der 12-bändigen Enzyklopädie zum "Grossen Vaterländ. Krieg 1941-1945“ /II/. Baranov, seit 2008 im Ruhestand, diente als Militär insgesamt 43 Jahre, davon 37,5 Jahre im Verteidigungsministerium der Sowjetunion u. RF.)
BARANOV, Oleg Anatolevich
II III IV V VI VII
(1969-, sowjet. bzw. russ. Mitarbeiter der Organe für innere
Angelegenheiten RF, Generalleutnant der Polizei. Er begann
seinen Dienst in den Organen für innere Angelegenheiten 1989
als Polizist bei der 173. Polizeidienststelle in Moskau.
1999 absolvierte er das Jurainstitut des Innenministeriums
RF /heute Moskauer Universität des Innenministeriums RF
namens "V.Ja. Kikot"/. 2000-1 war er Leiter der 4. Abteilung
des regionalen operativen Ermittlungsbüros für den südöstl.
Verwaltungsbezirk von Moskau der zentralen regionalen
Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität bei
der entsprechenden Hauptverwaltung des Innenministeriums RF.
2001-3 Leiter der 3. Abteilung der Verwaltung zur Bekämpfung
der organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere
Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau.
2003 wurde er zum stv. Leiter der Verwaltung zur Bekämpfung
der organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere
Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau
u. zum Leiter der 1. operativen Ermittlungseinheit ernannt.
2004 wurde er Leiter der Verwaltung zur Bekämpfung der
organisierten Kriminalität der Verwaltung für innere
Angelegenheiten des südöstl. Verwaltungsbezirks von Moskau.
2006 wurde er in die Hauptverwaltung für innere
Angelegenheiten der Stadt Moskau versetzt, wo er stv. Leiter
der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität
u. Leiter der 1. operativen Ermittlungseinheit wurde. 2008
übernahm er die Position des stv. Leiters der
Kriminalpolizei der Hauptverwaltung für innere
Angelegenheiten in Moskau. Im Mai 2011 wurde Baranov nach
bestandener Rezertifizierung im Zusammenhang mit der Reform
des Innenministeriums RF der Sonderrang eines
"Polizeiobersten" verliehen. Im Juli 2011 leitete er die
Kriminalpolizei der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF
für Moskau. Per Dekret des Präsidenten RF vom Juni 2012 V.
Putin wurde ihm der Sonderrang eines "Generalmajors der
Polizei" verliehen. Im Aug. 2012 wurde er per Dekret des
Präsidenten RF zum stv. Leiter der Hauptverwaltung des
Innenministeriums RF u. zum Polizeichef der Stadt Moskau
ernannt. Im Sept. 2016 wurde er per Dekret des Präsidenten
RF zum Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF
für die Stadt Moskau ernannt u. ersetzte Anatolij Jakunin in
diesem Amt. Im Nov. 2017 wurde Baranov per Dekret des
Präsidenten RF der Sonderrang eines "Generalleutnants der
Polizei" verliehen. Das zuletzt deklarierte Einkommen
Baranovs für 2018 belief sich auf 2,792´627 Mln. Rubel,
dasjenige der Ehefrau auf 1, 636´465 Mln. Rubel. BARINOV, Aleksej Viktorovich II (1951-, sowjet. Ingenieur der Öl- u. Gasindustrie, russ. Geschäftsmann u. ehem. Politiker. Absolvent der Industrie-Universität Tjumen u. des Moskauer Instituts für Petrochemie u. Gasindustrie namens "I.M. Gubkin". Er begann seine Karriere in der Öl- u. Gasindustrie des Gebiets Tjumen. In der 2. Hälfte der 1990er Jahre war er Generaldirektor bei "Lukoil", Vorstandsmitglied der "Polarlicht-Gesellschaft" u. stv. Generaldirektor für Öl- u. Gasproduktion von "Arkhangelskgeoldobycha", dann Generaldirektor dieser Firma. Ausserdem war er Vorstandsvorsitzender von "Arktikneft" u. Vorstandsmitglied der "Murmansker Seerederei" u.a. Firmen. Im Juni 2000 wurde er als Generaldirektor der zu "Lukoil" gehörenden Firma "Arkhangelskgeoldobycha" von der Stadt Severodvinsk zum Abgeordneten der Gebietsversammlung von Arkhangelsk gewählt. Im Zusammenhang mit seinem Wechsel in den Apparat der Vertretung des Nordwestl. Bundesdistrikts RF trat er vorzeitig als Abgeordneter dieser Gebietsversammlung zurück. 2003-4 war er Bundesinspektor für den Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen, wo es eine bedeutende russ. Erdgas- u. Erdölwirtschaft unter der Kontrolle von "Gazprom" gibt. Im Feb. 2005 wurde er im 2. Wahlgang zum Leiter der Verwaltung/Gouverneur dieses Autonomen Kreises gewählt - bis 2012 war er der letzte gewählte u. nicht ernannte Leiter eines Subjekts RF. Im Mai 2006 wurde er wegen organisierten Betrugs in besonders grossem Umfang festgenommen u. vor Gericht gestellt, wodurch er per Dekret des Präsidenten RF wegen Vertrauensverlusts u. unsachgemässer Erfüllung seiner Pflichten das Amt des Leiters der Verwaltung des Autonomen Kreises der Nenzen verlor. Im Sept. 2007 wurde er von einem Gericht in Arkhangelsk von allen Anschuldigungen freigesprochen, mit Ausnahme der Privatisierung einer Wohnung in Arkhangelsk, die er von "Lukoil" erhielt u. für die er zu 3 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Sein Eintrag wurde im Strafregister vollständig gelöscht. In einem Interview von 2013 äusserte sich Barinov kritisch über das Bildungssystem Russlands, das nach seiner persönl. Meinung im Zerfallen begriffen sei. In Severodvinsk habe sich seit seiner Zeit im Prinzip nicht viel verändert, ausser dass die Menschen äusserlich etwas besser aussähen als früher. Die Wohnsituation vieler Einwohner sei jedoch nach wie vor desolat, weil es viele alte Holzhäuser gebe. Die WählerInnen hätten begriffen, dass es zwecklos sei, zu den Wahlen zu gehen, denn die "Partei der Macht" "Einiges Russland" habe mit zweifelhaften Methoden alle anstössigen Gegenkandidaten aus dem Rennen genommen - die Entscheidungen würden jeweils im voraus gemacht. Unter diesen Umständen werde daher bald niemand mehr wählen gehen. Das Justizsystem funktioniere ebenfalls nicht wie es sollte; es sei unverständlich, was die Justizorgane täten. Die Wiederherstellung des Prestiges der Armee, die vom Präsidenten eingeleitet worden sei, fand Barinov hingegen eine gute Sache. Die Perspektiven einer Stadt wie Severodvinsk seien im Prinzip vorhanden, aber die polit. Organe müssten mit den wirtschaftl. Strukturen zusammenarbeiten, sonst ergäbe sich dort nichts Positives.) BARKASHOV, Aleksandr Petrovich II (1953-, sowjet. Elektroschlosser, russ. Geschäftsmann u. Politiker, rechtsextremer Nationalist u. Führer einer nationalpatriot. Bewegung. Nach dem Abitur diente er in den Streitkräften der UdSSR u. arbeitete als Elektroschlosser bei "Mosenergo". Ferner befasste er sich mit Karate an der Schule von Aleksej Shturmin, wo er eine internationale Qualifikation, den schwarzen Gürtel, erlangte. Ausserdem studierte er Geschichte, Archäologie, histor. Ethnographie, Religionsgeschichte, Philosophie u. Psychologie. 1985 trat er der ultrarechten nationalist. u. antisemit. Bewegung "Pamjat" bei u. stieg schnell als Führungsfigur auf. Im Okt. 1990 gründete er mit einigen Dutzend Anhängern die "nationale Einheit für ein freies, starkes, gerechtes Russland" - bald abgekürzt als "Russ. Nationale Einheit" RNE. Das Symbol der RNE ist ein nach links gerichtetes Hakenkreuz zusammen mit einem vierzackigen Stern. Die Organisation betont die „primäre Bedeutung“ des russ. Blutes u. beschuldigte „Internationalisten-Kommunisten“, die „genetische Reinheit“ der Nation mit einem Programm der Rassenmischung zu untergraben. Barkashov bestreitet zwar, ein Faschist zu sein, bewundert aber Adolf Hitler, den er „für einen grossen Helden der dt. Nation u. aller weissen Rassen" hält. Der Historiker Walter Laqueur schrieb, dass Barkashov in einem Interview erklärt habe, er sei ein Nazi. Während der russ. Verfassungskrise von 1993 führte Barkashov seine RNE-Kämpfer bei der Verteidigung des "Weissen Hauses" in Moskau gegen die Streitkräfte von s. Boris Elcyn an. Später wurde er wegen der Organisation u. Anstiftung zu Massenstörungen u. wegen illegalen Tragens von Waffen verhaftet u. inhaftiert, später amnestiert. Ende Feb. 1999 wurde er in einer Meinungsumfrage als einer der 10 bekanntesten "Politiker" Russlands eingestuft. 2003 liess er einen gewissen religiösen Fanatismus erkennen u. legte 2005 unter dem Namen Michael ein Mönchsgelübde bei der "Wahren Orthodoxen Kirche Russlands von "Metropolit" bzw. "Patriarch" Raphael /Prokopev, später Motovilov/ ab, die vom Moskauer Patriarchen s. Alexij II. als Häresie verurteilt wurde. Im Dez. 2005 wurde Barkashov zusammen mit 3 seiner Anhänger festgenommen, weil er "einen Polizisten angegriffen" haben soll. Laut einer Pressemitteilung der RNE soll Barkashov selbst von dem Polizisten, der in Barkashovs Wohnung eindrang, angegriffen u. verletzt worden sein. 2006 kündigte er die Gründung der religiösen Bewegung "Aleksandr Barkashov“ an, die "Pater" Michael als seinen spirituellen Stimulus betrachtet. Im Jan. 2009 appellierte er an die Adresse der Bischöfe der offiziellen Russ.-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, vom orthodoxen Glauben abzuweichen u. mit der gottbekämpfenden Macht des "Weltimperialismus" zusammenzuarbeiten. Im Nov. 2009 gründete Barkashov zusammen mit Generaloberst s. Vladislav Achalov u. Oberstleutnant s. Stanislav Terekhov, dem Führer der "Union der Offiziere", die "Union der Verteidiger Russlands". Im Rahmen der Holocaustleugnung besteht Barkashov darauf, dass nur „einige 100“ Juden in dt. Konzentrationslagern umgekommen seien, u. sagte, der Holocaust sei eine geschaffene „Ablenkung“, um einen von Juden inspirierten Völkermord an 100 Mln. Russen zu verschleiern. Barkashov unterstützte die Tschetschenienkriege u. forderte eine vorübergehende Internierung bzw. die Abschiebung von 80 Tsd. tschetschen. „Kriminellen“, die in Russland lebten. Im russ.-ukrain. Krieg, der seit 2014 im Gange ist, billigt Barkashov - u. sein Sohn - aktiv die von Russland unterstützten Separatisten des Donbass.) BARKOV, Anatolij Aleksandrovich II (1948-, sowjet. Flugzeugmechaniker, Abteilungsleiter in der Öl- u. Gasindustrie, russ. Wirtschaftswissenschaftler u. Topmanager in der russ. Öl- u. Gasindustrie. In seiner Jugend arbeitete er bei der Ölgesellschaft "Bashneft" in der Baschkir. ASSR u. absolvierte die Abendschule eines Öl-Technikums. Später arbeitete er in der Öl- u. Gasindustrie im Autonomen Kreis der Chanten u. Mansen u. absolvierte das "Öl-Institut" von Ufa. In den 1990er Jahren machte er Karriere beim russ. Mineralölkonzern "Lukoil", wo er Mitglied der Geschäftsleitung sowie Vorstandsvorsitzender verschiedener Tochterfirmen u. Grossaktionär war. 2003 verteidigte er seine Dissertation zum Thema "Entwicklungsstrategie für unterstützende Systeme einer Mineralölgesellschaft, am Bsp. von Lukoil“, Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. Im Feb. 2010 ereignete sich am Lenin-Prospekt in Moskau eine folgenschwere Frontalkollision eines Mercedes S500, in dem Barkov sass, mit einem Citroën C3, der von einer 37-jährigen Einwohnerin des Moskauer Gebiets gefahren wurde. Während der Mercedes-Fahrer nicht u. Barkov nur leicht verletzt wurden, kamen die beiden Citroën-Insassen - eine von ihnen war die bekannte Geburtshelferin Vera Sidelnikova - ums Leben. Es gab widersprüchliche Berichte darüber, wer für den Unfall verantwortlich sei. Trotz der Tatsache, dass diverse Zeugen des Unfalls in verschiedenen Radiosendern der Ansicht waren, dass es Barkovs Mercedes gewesen sei, der auf die Gegenfahrbahn gelangte, behauptete die Verkehrspolizei, dass wohl der Citroën den Unfall verursacht habe. Am folgenden Verhalten der Polizei in Bezug auf die Rolle des Mercedes zu urteilen, schien es Versuche zu geben, vor der Öffentlichkeit Beweise zu verbergen u. zu vernichten u. die Wahrheit über den Unfallhergang zu manipulieren. So wurde etwa das Nummernschild an Barkovs Wagen unmittelbar nach dem Unfall ausgewechselt. Ausserdem wurde die Untersuchung des Tathergangs verzögert u. die Autos wurden von den Behörden nicht vorschriftsgemäss überprüft, sondern einfach an ihre Besitzer zurückgegeben. Es wurde von einem Versuch Barkovs gesprochen, sich der Verantwortung zu entziehen. Ein solches Verhalten seitens der Behörden könnte auf Protektion von ganz oben schliessen. Das unrühmliche Verhalten seitens der Firma "Lukoil" selbst gegenüber den Angehörigen der bei dem Unfall Getöteten führte zu einer negativen Haltung in der Öffentlichkeit, die besondes in der Internetgemeinschaft stark ausgeprägt war. So wurde etwa im Blog des Journalisten s. Artemij Troickij zum Boykott von "Lukoil" aufgerufen.)
BARONOVA-CHEBOTARJOVA, Marija Nikolaevna
II III IV
V
VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII
BARSUKOV (eigtl.
KUMARIN), Vladimir Sergeevich II
III IVa IVb V VI VII VIII IX X XI (1956-, russ. Geschäftsmann,
bekannter sowjet.-russ. Verbrecherboss aus St. Petersburg.
Nach der
Schule wurde er zur Armee eingezogen u. diente, nach Angaben
von
lenta.ru vom März 2019, 2 volle Jahre in einem
Automobilunternehmen in Transbajkalien, wo er im Rang eines
Vorarbeiters demobilisiert wurde. "Starshina" Kumarin habe vom
Kommando ein ausgezeichnetes Leistungszeugnis u. eine
Empfehlung für den Besuch der Universität erhalten. So konnte
er in das Leningrader Institut für Feinmechanik u. Optik
eintreten. Er verband sein Studium mit seiner Arbeit als
Türsteher, Spediteur u. Barkeeper in verschiedenen Cafés von
Leningrad. Zur
gleichen Zeit habe er begonnen, sich mit Boxen zu
beschäftigen. Schliesslich wurde er wegen Fehlzeiten
vom Institut verwiesen, so dass er sein Studium erst 2001
offiziell abschliessen konnte, nachdem er im Alter von 45
Jahren eine Berufsqualifikation als Ingenieur mit Fachrichtung
"Laserausrüstung u. -technologien" erhalten hatte.
Gleichzeitig schloss er sich einer kriminellen Gruppe der
Stadt an. 1985 kam Kumarin zum ersten Mal ins Gefängnis,
nachdem er wegen Rowdytums, illegalen Patronenbesitzes u.
Urkundenfälschung verurteilt worden war. Nachdem er 1987 auf
Bewährung entlassen worden war, gründete er eine eigene
kriminelle Bande, die
"Tambovskaja
Bratva", die ab 1989 in Leningrad in
Erscheinung trat. Kumarin selbst stammt aus dem Gebiet
Tambov. Wie lenta.ru berichtete, seien die
"Bruderschaften“ aus spontan
abgehaltenen Sportturnieren zwischen regionalen Trainingsteams
entstanden, dann zwischen solchen der Stadt
selbst. Diese jungen Sportsfreunde hätten später die
Grundlage zukünftiger krimineller Banden gebildet.
In Leningrad bildeten sich Anfang der
1990er Jahre 4 grosse "slavische" Banden der organisierten
Kriminalität: die Kazaner, Tambover, Velikolukier u.
Malyshevsker Bande. Daneben operierten auch kleinere
aserbaidschan. u. tschetschen. Gruppen sowie die sog.
"Vorkuta"-Kampfgruppen von Dieben. Nachdem sich die Slaven
vereinigt hätten, hätten sie die alten kriminellen Behörden
bedrängt, v.a. die Strafverfolgungsbehörden. Um das Problem
mit diesen Banden in den Griff zu bekommen, habe der Staat
neue Gesetze einführen müssen. Nachdem
die "Tambovskaja" u. ihre Rivalin "Malyshevskaja" einen
Showdown mit Schusswaffen lieferten, landeten über 70
Mitglieder der "Tambovskaja" auf der Anklagebank.
Kumarin,
der sich später "Nachtgouverneur von Petersburg" nannte,
blieb lange Zeit die einflussreichste Figur in der
Unterwelt der nördl. Hauptstadt Russlands, die den
traurigen Ruhm einer Gangster-Hauptstadt erlangte, worüber
der Journalist s. Aleksandr
Nevzorov in seiner TV-Sendung "600 Sekunden“ von Kanal-5
zu berichten begann. So habe sich
die "Tambover" Bande
mit
der Zeit zu einer
Geschäftsgemeinschaft von Gangstern entwickelt, deren legalen,
halb- u. illegalen "Einkommen" in die "Wirtschaft"
"investiert" worden seien.
Wegen
der Errichtung u. Führung einer kriminellen
Vereinigung, nationaler u. grenzüberschreitender
Korruption, Verdachts der Geldwäscherei von Geldern der
kolumbian. Drogenmafia u. wegen Auftragsmorden u.
Drogenhandels wurde Kumarin auf die russ. Fahndungsliste
gesetzt u. schon 1990 wegen Erpressung zu 4
Jahren Gefängnis mit Beschlagnahmung des Eigentums verurteilt.
1993 kam er im Rahmen einer Amnestie frei, kehrte nach SPB
zurück u. führte weiterhin die kriminelle "Tambover" Bande an.
Zu dieser Zeit tobte in SPB ein blutiger Bandenkrieg, bei dem
die meisten Mitglieder anderer Banden ums Leben kamen.
Nach einem schweren Anschlag auf
sein Leben im Juni 1994, bei dem Kumarins Mercedes in der
Turku-Strasse mit Maschinengewehren beschossen wurde, lag
er 22
Tage lang im Koma im Krankenhaus, wo sein rechter Arm
amputiert u. eine Niere entfernt werden mussten. Danach wurde
Kumarin in der Schweiz u. in Deutschland ärztlich
behandelt. BARCIC, Igor Njazbeevich II III IV V VI VII VIII IX (1969-, russ. Ökonom u. Jurist. Jurastudium an der Staatsuniversität Rostov a.D., Absolvent der Allruss. Akademie für Aussenhandel mit Abschluss in Wirtschaftswissenschaften u. der Russ. Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF; Dissertation zum Thema "Der Verfassungs- u. Rechtsraum der RF“, Promotion in Rechtswissenschaften, Professor im Fachbereich Staatsbau u. Recht. Weitere Studien an entsprechenden Hochschulen in Deutschland, USA, Frankreich. Verdienter Rechtsanwalt RF. Ehem. Direktor des Sekretariats des stv. Vorsitzenden der Staatsduma RF, ehem. stv. Vizerektor für Forschung, Direktor des Wissenschafts- u. Informationszentrums der Russ. Akademie für öffentl. Verwaltung beim Präsidenten RF RAGS, ehem. Prorektor der RAGS für wissenschaftl. Arbeit. Seit 2011 Direktor der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. Öffentl. Dienst beim Präsidenten RF RANEPA/РАНХиГС. Mitglied zahlreicher Expertenräte u. der Akademie der Polit. Wissenschaften. Chefredaktor der Revue Staatsdienst, Mitglied mehrerer Fachzeitschriftredaktionen. Autor von 4 Lehrbüchern u. über 200 wissenschaftl. Beiträgen. Chefredaktor der "Encyklopädie für Öffentl. Verwaltung in Russland", wissenschaftl. Fachreferent für Fragen der Verfassung RF u. des Verfassungsrechts. Ende Dez. 2020 wurde Barcic auf Veranlassung des Lefortovo-Gerichts in Moskau als Hauptangeklagter im Strafverfahren wegen Unterschlagung öffentl. Gelder am Institut für Staatsdienst u. Verwaltung der RANEPA festgenommen. FSB-Beamte hätten an dieser Universität einen Plan zur Unterschlagung von Geldern aufgedeckt. Der Betrugsfall habe sowohl die Leitung als auch das Lehr- u. Verwaltungspersonal der Universität betroffen. Gegen Barcic wurde wegen besonders schwerer Unterschlagung ermittelt. 2024 wurde er deshalb zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren auf Bewährung verurteilt.) 11.24 BASAEV, Shamil Salmanovich
II
III IV / V VI VII VIII IX X XI (1965-2006, gew. tschetschen.
islamist.-fundamentalist. Rebellenführer,
Terrorist,
Politiker. Nach seinem Dienst in der Sowjetarmee in
einer Einheit für Bodenunterstützung der Luftwaffe bemühte er
sich 3x erfolglos, in die Jurist. Fakultät der MSU einzutreten,
weil er die Auswahlprüfungen nicht bestand. So trat er 1987 in
die Moskauer Staatsuniversität für Landnutzungsplanung ein,
wurde aber im folgenden Jahr wegen akadem. Unfähigkeit in
Mathematik - nach anderen Quellen wegen Fehlzeiten - aus der
Institution ausgeschlossen. Während seines Aufenthalts in Moskau
arbeitete er als Kontrolleur im öffentl. Verkehr u. als Wachmann
in einem Imbissladen, danach als Leiter der
Computerverkaufsabteilung einer Firma namens "Vostok-Alfa" u.
lebte mit dem Eigentümer der Firma, Supjan Taramov, zusammen,
der später auf der Seite der Streitkräfte der RF kämpfte.
Während des Putsches gegen Gorbachjov im Aug. 1991 war Basaev an
der Verteidigung des "Weissen Hauses" in Moskau, d.h. des
Regierungsgebäudes der RSFSR,
in dem sich s. Boris Elcyn verschanzt
hatte, beteiligt, denn laut seinen Aussagen
in einem Interview mit der Zeitung Moskovskaja pravda
vom Jan. 1996 war zu befürchten, dass bei einem Erfolg des
Putsches die Unabhängigkeit Tschetscheniens gefährdet wäre.
Danach kehrte er nach Tschetschenien zurück. Im
Sommer 1991 wurde Basaev Teil einer bewaffneten Gruppe, die im
Rahmen des "Nationalkongresses des tschetschen. Volkes"
gegründet wurde. Er selbst gründete die bewaffnete Gruppe
"Vedeno", die Gebäude bewachte, in denen die Kongresse der
"Konföderation der Völker des Kaukasus" stattfanden. Im Okt.
1991 kandidierte Basaev für die Präsidentschaft
Tschetscheniens. Nach dem Wahlsieg Dzhokhar Dudaevs bildete er eine
Sabotage- u. Aufklärungsgruppe mit Sitz in der Hauptstadt
Groznyj, um „die Freiheit u. Interessen der "Tschetschen. Republik Itschkerien"
/1991-2000/ u. ihres Präsidenten“ zu schützen. Laut einigen
Berichten war Basaev an Terroranschlägen u. der Entführung
eines Passagierflugzeugs beteiligt. Dann diente er als
Kommandeur einer Kompanie eines Spezialbataillons der
Nationalgarde Dudaevs. 1991-92 nahm Basaev an der Seite
Aserbaidschans am Konflikt in Berg-Karabach teil. Im Aug. 1992
ging Basaev an der Spitze einer Abteilung von Militanten nach
Abchasien, um im georg.-abchas. Konflikt auf abchas. Seite zu kämpfen;
dort wurde er zum Kommandeur der Gagra-Front, zum stv.
Verteidigungsminister Abchasiens u. zum Berater des
Oberbefehlshabers der abchas. Streitkräfte im Rang eines
Oberstleutnants befördert. Für besondere Verdienste verlieh
ihm der Präsident Abchasiens s. Vladislav Ardzinba die
Medaille "Held Abchasiens“. Einigen Behauptungen zufolge soll
Basaev während des georg.-abchas. Kriegs von GRU-Offizieren beim russ. 345.
Luftlanderegiment ausgebildet worden sein. In einem Interview
mit Nezavisimaja gazeta vom März 1996 bestritt Basaev
diese Information. Anfang 1993 kehrte Basaev nach Groznyj
zurück u. bildete eine separate Kampfeinheit aus
Tschetschenen, die später als "abchas. Bataillon“ bekannt
wurde, das Dudaevs Hauptstreitmacht gegen die russ.
Streitkräfte bildete, die Tschetschenien angriffen.
Zudem reiste er zu einer speziellen
militär. Ausbildung nach Afghanistan.
Während des 1. Tschetschenienkriegs
war Basaev ein Anführer der Verteidigung Groznyjs, diente als
Kommandeur der Süd-, danach der Ost- u. Zentralfront u. leitete
Überfälle auf russ. Stellungen auch ausserhalb Tschetscheniens,
so im Stavropoler Land, wo die Eroberung von Budjonnovsk mit einer
Geiselnahme den spektakulärsten Fall eines solchen
Überfalls darstellte. Dafür wurde er auf Dudaevs Anordnung „für
besondere Verdienste um das Vaterland, für Mut u.
Selbstlosigkeit bei der Abwehr der russ. Aggression“ geehrt u.
zum Brigadegeneral der "Tschetschen. Republik Itschkerien"
befördert. Nach dem Tod Dudaevs wurde Shamil Basaev im April
1996 Führer des Staatl. Verteidigungskomitees u.
Oberbefehlshaber der Streitkräfte Itschkeriens. Basaev forderte
von Russland Reparationszahlungen u. den Austritt aller
muslimischen Republiken des Nordkaukasus aus der RF u. ihre
Vereinigung zu einem einzigen Staat.
Im Nov. 1996 kündigte Basaev seine Kandidatur für das Amt des
Präsidenten der "Tschetschen. Republik Itschkerien" an. Bei
der Wahl vom Jan. 1997 erhielt er 23,5% der Stimmen u. belegte
damit den 2. Platz. Im Feb. wurde Basaev auf dem
Gründungskongress der "Freiheitspartei" zu ihrem
Ehrenvorsitzenden gewählt. Anfang April wurde er zum 1. stv.
PM der Regierung von Itschkerien ernannt, wobei er die
Industrie überwachte u. Regierungschef s. Aslan Maskhadov
während dessen Abwesenheit vertrat. Im Jan. 1998 wurde Basaev
zum amtierenden Vorsitzenden des Ministerkabinetts der
"Tschetschen. Republik Itschkerien" ernannt. Im April wurde er
zum Vorsitzenden des "Kongresses der Völker von Itschkerien u.
Dagestan" gewählt, dessen Ziel „die Befreiung des muslimischen
Kaukasus vom russ. imperialen Joch“ sein sollte. Im Juli trat
Basaev vom Posten des amtierenden MP zurück u. wurde zum stv.
Oberbefehlshaber der Streitkräfte Itschkeriens ernannt. Im
Feb. 1999 löste Basaev seine "Freiheitspartei" auf u. wurde
Chef der Opposition gegen Aslan Maskhadov. In der
"Zwischenkriegszeit" näherte sich Basaev dem Wahhabismus u. Salafismus u. somit dem islam.
Radikalismus an u. sprach öffentlich über die Möglichkeit,
Massenvernichtungswaffen gegen Russland einzusetzen. Ausserdem
forderte er die Schaffung eines "Kalifats" vom Kaspischen bis
zum Schwarzen Meer. Im Aug. u. Sept. 1999 führte er zusammen
mit s. Amir ibn Al-Khattab die islamische *Friedensbrigade“ u.
die vereinten Abteilungen der Feldkommandanten während des
Feldzugs in Dagestan an, der den 2. Tschetschenienkrieg auslöste, der
von dem Präsidenten RF s. Boris Elcyn u. Vladimir Putin, der
inzwischen zum PM u. amtierenden Präsidenten RF aufgestiegen
war, angeordnet wurde. Ende 1999/Anfang 2000 leitete
Basaev zusammen mit Aslan Maskhadov die Verteidigung Groznyjs
gegen die Bundestruppen. Beim Versuch, aus der belagerten
tschetschen. Hauptstadt auszubrechen, erlitten die tschetschen.
Kämpfer schwere Verluste, während Basaev selbst von einer Mine
getroffen u. schwer verwundet wurde, was ihn jedoch nicht davon
abhielt, weiterhin die militär. Führung über die Aktionen seiner
Kämpfer auszuüben. Nach Angaben der föderalen Streitkräfte
befand sich Basaevs Stützpunkt bis zum Frühjahr 2001 im Dorf
Duisi in der Region Akhmeta in Georgien. Im Jan. 2001 entführten tschetschen. Kämpfer den US-Bürger
Kenneth Gluck, einen Vertreter der internationalen
Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen“ in Tschetschenien. Basaev
schrieb einen Brief an Gluck, in dem er sich für die Entführung
mit der Begründung entschuldigte, „unsere Mudschaheddin“ hätten
ihn für einen Spion gehalten. Gluck wurde schliesslich vom FSB befreit. Den Ermittlungen zufolge
wurde der Amerikaner von Kämpfern der Einheit des
Feldkommandanten Abubakar Dzhumaev entführt, der im Feb. 2002
getötet wurde. Nach diesem Vorfall stellten sowohl "Ärzte ohne Grenzen" wie auch
die UN ihre Arbeit in Tschetschenien ein. Im Sommer 2002
organisierte Basaev zusammen mit Maskhadov die "Grosse
Mejlis"-Konferenz in den Bergen Tschetscheniens, die eine grosse
Anzahl von tschetschen. Feldkommandanten zusammenbrachte u.
Änderungen der Satzung der "Tschetschen. Republik Itschkerien"
verabschiedete. Basaev übernahm den neuen Posten des Leiters des
Militärkomitees des "Obersten Rats der Vereinigten Kräfte der
Mudschaheddin des Kaukasus" u. wurde zum stv. Oberbefehlshaber
u. zum Stv. Maskhadovs ernannt. Im Frühherbst 2002 bildete
Basaev die Sabotage- u. Terroreinheit "Rijadus-Salikhin". Nachdem die Gruppe von
s. Movsar Baraev im Okt. 2002 im Moskauer Dubrovka-Theater eine
Massengeiselnahme durchgeführt hatte, für die Basaev die
organisator. Verantwortung übernahm, trat er von allen seinen
offiziellen Stellungen in der Führung der "Tschetschen. Republik
Itschkerien" zurück u. rief das tschetschen. Volk auf, sich um
Maskhadov zu scharen. Später behauptete Basaev, dass seine
Gruppe die Gebäude der Staatsduma u. des Föderationsrats RF in
Beschlag nehmen sollte. Basaev bekannte sich im Namen der
"Rijadus-Salikhin"-Einheit auch zur Explosion eines mit
Sprengstoff beladenen u. von einer tschetschen. Familie
gefahrenen Lastwagens in der Nähe des Regierungsgebäudes in
Groznyj vom Dez. 2002, bei der 71 Menschen getötet wurden. Des
weiteren übernahm Basaev die Verantwortung für eine Serie von
brutalen Selbstmordanschlägen des Jahres 2003, darunter
Bombenanschläge auf ein Rockfestival in Tushino bei Moskau, das
Militärspital von Mozdok, den Zug Kislovodsk-Mineralnye Vody in
Essentuki u. beim Moskauer Hotel "National". Später wurde
festgestellt, dass alle diese Anschläge von der autonomen Gruppe
"Dschamaat der Mudschaheddin von Karatschaj“ ausgeführt wurden.
2003 wurde Shamil Basaev von den USA offiziell
als Terrorist eingestuft, u. der UN-Sicherheitsrat setzte ihn auf die
schwarze Liste von Personen, die wegen Kontakten zu
Al-Kaida geächtet werden sollen. Im
Feb. 2004 berichtete
Basaev, dass Saboteure der "Rijadus-Salikhin"-Einheit
im Moskauer Gebiet mit Granatwerfern u. einer bestimmten Menge
Plastitsprengstoff Gasleitungen u. Strommasten
gesprengt hätten mit dem Zweck, das
Heizungssystem in Moskau auszuschalten. Der Schaden hielt sich
offenbar in Grenzen. Auch im März 2004 u. Mai 2005 wurden
offenbar von derselben Gruppe wieder mehrere Strommasten im
Moskauer Gebiet gesprengt.
Ausserdem bekannte sich Basaev zur Ermordung des
tschetschen. Präsidenten s. Akhmat
Kadyrov,
der bei
einer Siegesparade zum 9. Mai 2004 mit
anderen Führungspersonen des Landes im Fussballstadion von Groznyj in die Luft
gesprengt wurde. Im Sept. 2004 übernahm Basaev im
Namen der "Rijadus-Salikhin"-Einheit auch die Verantwortung
für die damaligen Terroranschläge in Moskau, darunter eine
Explosion auf der Kashirskoe-Autobahn u. ein
Selbstmordattentat in der Nähe des Eingangs der Metrostation
Rizhskaja. Später wurde festgestellt, dass auch diese u.
einige andere Terroranschläge ebenfalls von der autonomen
Gruppe "Dschamaat der Mudschaheddin von Karatschaj“ verübt
wurden. Auf das Konto Basaevs gingen
schliesslich offenbar auch die Anschläge auf 2 russ. Passagierflugzeuge im
Aug. 2004 mit 44 Todesopfern, obwohl Basaev behauptete,
dass die von ihm entsandten Terroristen die Flugzeuge nicht in
die Luft gesprengt, sondern nur erbeutet hätten, u. dass diese
Flugzeuge von russ. Luftverteidigungssystemen abgeschossen
worden seien.
Basaev galt jetzt als einer der meistgesuchten Männer Russlands.
Der russ. Inlandsgeheimdienst FSB setzte
300 Mln. Rubel /8,2 Mln. Euro/
auf seinen Kopf aus. In den
Sommermonaten 2003 versteckte sich Basaev mit seiner Frau u. 2
Wachleuten in einem Privathaushalt in der Stadt Baksan in der
Republik Kabardino-Balkarien. Nachdem die russ. Geheimdienste
entsprechende Angaben über Basaevs Aufenthaltsort erhalten
hatten, umstellten Sondereinheiten des Innenministeriums u. des
FSB in der Nacht des 24. Aug. das Haus u. versuchten, einen
Angriff durchzuführen, aber Basaev u. seine Gefährten konnten im
Kampf entkommen, wobei Basaev selbst verwundet wurde. Danach
soll Basaev in die Tyzyl-Schlucht geklettert sein u.
Kabardino-Balkarien verlassen haben. Indessen
gingen die von tschetschen. Separatisten u. Terroristen
verübten Anschläge auf zivile Ziele in Russland weiter. Laut
Basaevs Erklärung wurden im Mai 2005 auch das Stanislavskij- u.
das Nemirovich-Danchenko-Theater in Moskau von einer
tschetschen. Sabotagegruppe in Brand gesteckt. Vertreter der
russ. Behörden bestritten jedoch Basaevs Beteiligung an der
Moskauer Energiekrise u. den Theaterbränden stets u. sprachen
von Propaganda.
Im Juni 2004 überfielen militante Kämpfer unter der
Führung Basaevs Inguschetien u. eroberten oder blockierten
mehrere grosse Verwaltungs- u. Militäreinrichtungen im Hauptort
Nazran. Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Angriff, an dem
insgesamt 570 bewaffnete Mitglieder inguschetischer u.
tschetschen. Gruppen beteiligt gewesen seien, 97 Menschen
getötet, davon 28 Zivilisten, während auf der Seite der
Militanten 6 Tote u. mehrere Verwundete anfielen. Eine
Videoaufnahme zeigte Basaev im Lagerhaus des Innenministeriums
von Inguschetien.
Das "Rijadus-Salikhin"-Kommando bekannte
sich im Sept. 2004 auch zur Geiselnahme von Beslan,
die internationales Entsetzen erregte, weil dabei mind.
335 Menschen ums Leben kamen, darunter viele Kinder.
Im Aug. 2005 wurde Basaev per Dekret des Präsidenten
"Itschkeriens", s. Abdul-Khalim Sadulaevs, zum Vizepremier der
Republik ernannt. Im Juni 2006 erhielt Basaev von Sadulaevs
Nachfolger s. Doku Umarov per Dekret auch die Position des
Vizepräsidenten der Republik. Gleichzeitig wurde ein Brief Basaevs an Putin bekannt, in dem
dem Kreml /gross/russ.
Expansion/sträume/ in den Kaukasus u. „Russismus"
vorgeworfen wurde.
BASANSKIJ, Anton Aleksandrovich
II III IV V VI VII VIII XI (1987-, russ.
Bergbauingenieur u.
Staatspolitiker. Absolvent der Staatl.
Bergbau-Universität St. Petersburg namens "G.V. Plekhanov",
qualifiziert als Bergbauingenieur mit einem Abschluss in
Untertagebergbau von Mineralvorkommen. Später trat er in das
Institut für Staatsdienst u. Verwaltung der Russ. Akademie für
Volkswirtschaft u. Öffentlichen Dienst beim Präsidenten RF ein.
Danach arbeitete er als Untertagebaubergmann u. als
technischer Direktor im Gebiet Magadan u. als Ingenieur in einer
Firma in SPB. Ausserdem war er stv. Leiter für Beziehungen zu
öffentl. Organisationen von Bergbauunternehmen in der
Nordwestregion u. Mitglied der öffentl. Kommission für
Korruptionsbekämpfung in SPB. BASARGIN, Viktor Fjodorovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIIII (1957-, sowjet. bzw. russ. Bergbauingenieur, Staatspolitiker. Absolvent des "Asbest-Bergbau-Technikums", des Sverdlovsker Bergbau-Instituts namens "V.V. Vakhrushev" u. des Uraler Verwaltungs-Instituts. Danach arbeitete er als leitender Ingenieur im Asbest-Bergbau. In der Sowjetzeit war er 1. Sekretär des Asbest-Stadtkomitees des Komsomol u. Sekretär des Komsomol-Gebietskomitees Sverdlovsk. In den 1990er Jahren arbeitete er als stv. Vorsitzender der Vermögensstiftung des Gebiets Sverdlovsk, als 1. stv. Vorsitzender des Sverdlovsker Gebietskomitees für die Verwaltung des Staatseigentums u. als Vorsitzender der Vermögensstiftung des Gebiets Sverdlovsk. Ab 2000 arbeitete er als Leiter des Büros des Bevollmächtigten Vertreters des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural u. als stv. Bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural. 2008-12 war er Bundesminister für regionale Entwicklung RF, ab 2010 Mitglied der Regierungskommission für wirtschaftl. Entwicklung u. Integration. Als Bundesminister für regionale Entwicklung RF unterzeichnete er 2010 zusammen mit dem Leiter des Kulturministeriums eine Verordnung, wonach die Liste der historischen Städte Russlands um mehr als das 10-fache reduziert werden sollte u. in der insbes. Städte wie Moskau, Pskov, Nizhnij Novgorod u.a. nicht mehr enthalten waren. Nach seiner Entlassung als Minister RF wurde er im April 2012 zum amtierenden Gouverneur des Landes Perm ernannt. Als solcher war er 2014-15 Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Als Gouverneur von Perm setzte Basargin die Politik seines Vorgängers teilweise fort, begann jedoch, der Sozial- u. Infrastrukturpolitik mehr Beachtung zu schenken, die aus 15 Elementen bestand u. u.a. den Wiederaufbau des Bahnhofs Perm-2 umfasste, um ihn zu einem grossen Verkehrsknotenpunkt zu machen. Weitere Elemente betrafen den Bau einer neuen Strassenbrücke über den Fluss Kama sowie die Umbenennung des Flughafens "Bolshoe Savino" in "Perm International Airport" mit der Absicht, ihn zu privatisieren u. 100% der Anteile an "Kolcovo-Invest" als Teil der "Renova"-Unternehmensgruppe von s. Viktor Vekselberg zu verkaufen, die den Wettbewerb für den Bau eines neuen modernen Flughafens gewann. Bei einem neu ausgeschriebenen Wettbewerb im selben Jahr erhielt jedoch s. Oleg Deripaska den Zuschlag. Nach der Annullierung dieses Resultats ging der Zuschlag erneut an einen anderen Investor. Die meisten der von Basargin vorgesehenen Infrastrukturprojekte, die auch den Bau u. Ausbau moderner Autobahnen umfassten, bzw. die Bauarbeiten wurden aus verschiedensten Gründen entweder nicht begonnen oder nicht realisiert, abgebrochen oder verschoben - Stand 2017. In der Rangliste der Effizienz von Gouverneuren, die im Okt. 2015 vom "Civil Society Development Fund" veröffentlicht wurde, belegte Basargin den letzten 83. Platz. 2013 bezeichnete der russ. Oppositionsführer u. Moskauer Bürgermeisterkandidat s. Aleksej Navalnyj in seinem Blog den Gouverneur von Perm als Betrüger im Zusammenhang mit der Unterschlagung von Haushaltsmitteln durch das Ministerium für regionale Entwicklung RF im Fall des Kaufs einer Handelsvertretung Ungarns im Jahr 2008. Im Feb. 2017 reichte Basargin seinen vorzeitigen Rücktritt als Gouverneur ein u. wurde von Präsident RF V. Putin per Dekret unverzüglich aus dem Amt entlassen. Sein Nachfolger als Gouverneur von Perm wurde s. Maksim Reshetnikov. Basargin übernahm die Leitung des Bundesamts für Verkehrsüberwachung "Rostransnadzor" u. wurde somit Hauptverkehrsinspektor RF.)
BASKOV, Nikolaj Viktorovich
II III IV V VI VII (1976-, russ. populärer
offiziöser Pop- u. Opernsänger, Komponist, Liedtexter,
TV-Moderator, Filmschauspieler, Pädagoge, Hochschuldozent.
Absolvent der Musikschule am Novosibirsker Konservatorium.
Nach seinem Umzug nach Moskau studierte er an einer Schule
Musik u. Choreographie. 1992 stand er auf der Bühne eines
Kindermusiktheaters u. ging auf Tournee in USA, Israel,
Schweiz u. Frankreich . 1993 trat er in die
Russ. Akademie für Theaterkunst GITIS,
danach in die Russ. Gnesin-Musikakademie ein. 1998
wurde er Solist am Novosibirsker Opern- u. Ballett-Theater,
1999 Praktikant am Bolshoj-Theater u. übernahm erste
bedeutende Rollen. Dann unterzeichnete er einen Vertrag mit 2
spanischen Theatern in Barcelona u. Madrid. Nachdem er 2004
das Bolshoj-Theater verlassen hatte, unterschrieb er einen
Vertrag mit dem Staatl. Akadem. Opern- u. Balletttheater "A.S.
Pushkin" in Nizhnij Novgorod u. 2005 mit dem Staatl. Opern- u.
Balletttheater der Republik Mari El in Joshkar-Ola. Titel:
"Volkskünstler der Ukraine" - 2004; 2022 aberkannt, "
Volkskünstler Tschetscheniens" - 2005; "Meister der Kunst"
Moldawiens - 2007, "Volkskünstler RF" - 2009, "Volkskünstler
Baschkiriens - 2022. Im April 2011 trat er im "Goldenen Saal"
der Wiener Philharmoniker mit einem Konzert aus klassischen
Arien u. Romanzen auf. Während vieler Jahre trat Baskov an
Konzerten des russ. Staatsfernsehens auf, so an der beliebten
Samstagssendung "Subbotnyj vecher", u. nahm am Festival "Novaja
volna" /II/ teil. 2011-16 war Baskov Professor
an der Fakultät für Gesang der Moskauer Staatl. "M.A.
Sholokhov"-Universität für Geisteswissenschaften, seit 2016
Professor am Institut für Künstle der Moskauer Pädagog. Staatsuniversität MPGU. BASMANOV, Vladimir Anatolevich II III IV V VI VII VIII (eigtl. BELOV-POTKIN, 1980-,
russ. rechtsradikaler Nationalist u. Politaktivist. Das
Pseudonym "Basmanov“ wurde aufgrund seiner Leidenschaft für die
Geschichte der Smuta-Zeit
der Wirren u. in Anlehnung an den russ. Militärführer Pjotr Basmanov unter Zar Boris Godunov
gewählt. Absolvent der Moskauer Staatsuniversität für Kultur u.
Kunst MGUiKI. 1993 trat er der 1980 in der SU entstandenen russ.
ultranationalist.-patriot. u. antisemit. Gruppierung "Pamjat" bei. Im Okt. 1993 beteiligte er
sich im Alter von 13 Jahren an der Verteidigung des "Weissen Hauses" in
Moskau. Gründer u. ehem. Anführer der 2002 nach ethnischen Pogromen in Krasnoarmejsk
entstandenen rechtsextremist. russ.-nationalist. "Bewegung gegen illegale Einwanderung"
DPNI. Er war der Autor des Programms u. der ersten ideolog.
Dokumente der Organisation, ab Sept. 2002 Koordinator des
Zentralrats der "DPNI" u. 2003-6 Koordinator der Moskauer
Regionalabteilung der "DPNI". Bei der Präsidentschaftswahl RF
2004 wurde er als Vertrauensperson des ultranationalist.
Dumaabgeordneten s. Sergej Glazev registriert. Basmanov war
ferner der Initiator des ersten "Russ. Marsches" der russ.
Nationalisten, der am 4. Nov. 2005 stattfand, u. Organisator der
meisten nachfolgenden russ. nationalist. Märsche, in
Zusammenarbeit mit s. Dmitrij Djomushkin u. s. Aleksandr
Belov-Potkin, dessen Bruder Basmanov ist. Nach den ethnischen Spannungen in Kondopoga vom
Sept. 2006 musste er untertauchen, wobei er ab Juli 2007 erneut
als Koordinator des Moskauer Regionalbüros der "DPNI" tätig war.
Im Frühjahr 2008 initiierte er eine Reform der "DPNI" u. trat im
Mai von seinem Amt als Koordinator des ZK der "DPNI" zurück. Im
Juli wurde er auf dem 1. Kongress der "DPNI" in deren
Nationalrat u. zu einem der stv. Vorsitzenden der "DPNI"
gewählt. 2008 war er auch der Organisator eines unbewilligten
"Russ. Marsches" am Arbat in Moskau, bei dem er von der
Bereitschaftspolizei OMON festgenommen wurde. Anschliessend
wurde ihm die Organisation von Massenunruhen vorgeworfen. Ende
April 2009 wurde er aufgrund des Rücktritts von Aleksandr Belov
kommissar. Leiter der Zentralverwaltung der "DPNI". Im Juli 2009
wurde er auf dem 2. Kongress der "DPNI" erneut in deren
Nationalrat gewählt u. zum Vorsitzenden der "DPNI" ernannt. Nun
wurde er strafrechtlich verfolgt. Im April 2010 tauchte er
unter. BASSOV, Oleg Irenarkhovich (1950-, Komplize der Separatisten von Doneck. Als Direktor des Instituts für Notfall- u. Rehabilitationsmedizin in Doneck habe er seit März 2014 die Mitarbeiter des Instituts u. der Nationalen Medizin. Universität Doneck aufgefordert, zu separatist. Kundgebungen zu gehen, u. habe Propagandaarbeit zur Notwendigkeit der Vorbereitung eines bewaffneten Aufstands in Doneck gegen die „Kiever Junta“ durchgeführt. Vom Frühjahr 2014 an habe er die Mitarbeiter der medizin. Einrichtungen von Doneck, die die selbsternannte "Volksrepublik Doneck“ nicht unterstützt hätten, einschliessl. derer, die die besetzten Gebiete verlassen hatten, erpresst u. mit Repressalien bedroht. Nach der Evakuierung der medizin. Einrichtungen sei er in Doneck geblieben u. habe mit den Separatisten /"Terroristen"/ zusammengearbeitet u. eine Stelle an der "wiederhergestellten" Medizin. Universität bekommen.) BASTRYKIN, Aleksandr Ivanovich II III IV V VI VII VIII IX X-Nav XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII
XIX
XX
XXI XXII XXIII (1953-, sowjet. bzw.
russ. Jurist u. Justizgeneral RF des Putin-Regimes. Als Chef
des berüchtigten Ermittlungskomitees RF u. enger
persönl. Vertrauter V. Putins ist Bastrykin als ein
zentraler "Silovik" u. berüchtigter jurist.-polit. Hardliner
des Putin-Regimes zu betrachten, dessen mutmassliche
Mitschuld an den Verbrechen dieses Regimes noch zu
untersuchen u. aufzuklären sind. Absolvent
der Jurist. Fakultät der
Staatsuniversität Leningrad,
wo er in derselben Gruppe mit Putin studierte, Aspirant am
Lehrstuhl für Strafprozess u. Kriminalistik. 1. Dissertation
zum Thema "Probleme der Untersuchung von Strafsachen unter
Beteiligung ausländ. Staatsbürger" zur Erlangug des akadem.
Grads eines Kandidaten der Rechtswissenschaften. 2.
Dissertation zum Thema "Interaktion des nationalen u.
internationalen Rechts im Bereich der sowjet. Strafjustiz“ zur
Erlangung des akadem. Grads eines Doktors der
Rechtswissenschaften. Später fanden die Mitarbeiter der
Dissernet-Community
in Bastrykins Doktor-Dissertation Entlehnungen/Plagiate aus
Werken anderer Autoren. Während eines "Runden Tisches" an der Sorbonne in
Paris 2013 wurde er gebeten, sich dazu zu äussern, aber er
weigerte sich u. drohte, die Beschwerdeführer zu
verklagen. Auch
blieb er bei dieser Gelegenheit in seiner Funktion als Chef
des Ermittlungskomitees RF die Antwort auf die Frage nach
Folter in russ. U-Haftgefängnissen schuldig. Daraufhin wurde
er von den Anwesenden im Saal mit der
Anschuldigung ausgebuht,
er sei ein Mörder. Als
Wissenschaftler u. "Verdienter Jurist RF" ist Bastrykin
Autor zahlreicher Fachartikel u. von /Lehr-/Büchern zu
jurist., straf- u. völkerrechtl. Themen. 2016
veröffentlichte er ein Buch über "neue Versionen" zur
Ermordung Sergej Kirovs 1934, die dem
Säuberungsterror Stalins vorausging. In
den 1970er Jahren diente Bastrykin in den Organen für innere
Angelegenheiten von Leningrad als Inspektor der
Kriminalpolizei u. Ermittler, war Mitglied der KPdSU u. Sekretär des Komsomol, Volksabgeordneter in Leningrad u. in
der späten Sowjetzeit als Dozent am Lehrstuhl für
Strafverfahren u. Kriminalistik der Jurist. Fakultät der
Staatsuniversität Leningrad tätig. In den 1990er Jahren war er
Direktor des Instituts für Fortbildung von
Ermittlungsmitarbeitern der Staatsanwaltschaft der UdSSR in
Leningrad, Leiter der Abteilung für Ermittlungstaktiken,
Leiter der Jurist. Fakultät der Gewerkschaftsuniversität St. Petersburg, Rektor u. Professor des
SPBer Rechtsinstituts, Leiter der Rechtsabteilung des
Nordwestbezirks der Truppen des Innenministeriums RF, Dozent
an der SPBer Akademie des Innenministeriums RF u. an der SPBer
Schule für die Truppen des Innenministeriums RF, Direktor der
nordwestl. Filiale der Rechtsakademie des Justizministeriums
RF, Vorsitzender des Akadem. Rats u. Leiter des Lehrstuhls für
Staats- u. Rechtstheorie. Ab 2001 leitete er die
Hauptverwaltung des Justizministeriums RF für den Nordwestl.
Föderationskreis u. setzte seine Lehrtätigkeit an der
Rechtsakademie des Justizministeriums RF fort. 2006 wurde er
Leiter der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für den
Zentralen Föderationskreis. Im Okt. 2006 wurde Bastrykin auf
einer Sitzung des Föderationsrats RF als stv.
Generalstaatsanwalt RF bestätigt, als welcher er für Fragen
der Rechtstreue in den Ermittlungsorganen zuständig war. Im
Juni 2007 wurde er vom Föderationsrat RF in der Position eines
1. stv. Generalstaatsanwalt RF als Vorsitzender des
Ermittlungskomitees der Staatsanwaltschaft RF bestätigt u.
trat im Sept. sein neues Amt an. Ab Okt. 2010 war er
amtierender u. ab Jan. 2011 ernannter Vorsitzender des
Ermittlungskomitees RF. Justizgeneral RF. Mitglied des
Präsidiums des Rats des Präsidenten RF zur Bekämpfung der
Korruption, des Rats des Präsidenten RF für
Kosakenangelegenheiten sowie des Nationalen
Antiterrorismuskomitees. Laut Slon.ru wurde das berühmt-berüchtigte
Ermittlungskomitee
RF 2013 zusammen mit anderen Strafverfolgungsbehörden zu einer
polit. Einheit aufgestellt, die von der Präsidialverwaltung
unabhängig sei u. quasi zum Staat im Staate wurde, um
willkürlich u. auf Befehle von oben frei schalten u. walten zu
können, wobei sie v.a. der Ausübung der Repression gegen
Dissidenten diene u. wohl den Straftatbestand des
Amtsmissbrauchs erfüllt. 2009 wurde Bastrykin bei einem
Bombenanschlag auf den Nevskij-Express zw. Moskau u. SPB verletzt.
Im Mai 2009 gab er auf einer abteilungsübergreifenden Sitzung
harte Erklärungen insbes. zur Bekämpfung der Kriminalität
unter Migranten u. zur Verbesserung der Migrationspolitik ab,
wobei er auf das zunehmende Ausmass der illegalen Migration
nach Russland u. das hohe Mass an Korruption im föderalen
Migrationsdienst zu sprechen kam u. unter Wanderarbeitnehmern
"illegale" Bandenbildung feststellte. Dieses Thema
beschäftigte ihn auch in späteren Jahren, so 2023. Andererseits wurde der Name
Bastrykins selbst auch in einer Reihe von Medienbeiträgen
kritischer Journalisten wie s. Aleksandr Khinshtejn, s.
Evgenija Albac u. s. Anatolij Baranov erwähnt, die über die
mutmassl. Verbindungen des Ermittlungskomitees RF
zur kriminellen Unterwelt schrieben. Laut eines Beitrags der
Zeitung New Times, der auf der Oppositionswebsite
"Open Russia" veröffentlicht wurde, habe bei der Ernennung
Bastrykins zum Vorsitzenden des Ermittlungskomitees RF der
Einfluss der kriminellen Bande von s. Gennadij Petrov
eine Rolle gespielt. Im Zusammenhang mit der Bildung ständig
neuer Abteilungen bei der Verbrechensbekämpfung schrieb die Novaja
gazeta, Bastrykin u. sein Komitee jage imaginäre
Verräter, nämlich diejenigen Politikwissenschaftler, die die
Amtszeitverlängerung Putins kritisierten, oder Ärzte u.
Journalisten, die während der COVID-19-Pandemie ihre
kritischen Beobachtungen veröffentlichten, denn seine
eigentliche Aufgabe sei die Abschreckung der Opposition. Vom
oppositionellen Blogger s. Aleksej Navalnyj wurde
Bastrykin wohl ironisch beschuldigt, ein Doppelagent u. Spion
für die NATO-Staaten zu
sein, nachdem Navalnyj in seiner Wohnung eine
Videoüberwachungsanlage gefunden hatte, die er der Abteilung
Bastrykins zuordnete. Bastrykin wurde wiederholt Korruption
vorgeworfen. So entdeckte Navalnyj öffentlich zugängliche
Dokumente der Tschechischen Republik, die bewiesen, dass
Bastrykin 2007-9 eine Aufenthaltserlaubnis für Tschechien
besass u. dort über eine von ihm kontrollierte tschech. Firma
Wohneigentum erwarb. Er wies darauf hin, dass Bastrykin seine
Beteiligung an der tschech. Firma rückwirkend verkauft habe,
beschuldigte ihn, die für den Verkauf der Beteiligung an dem
Unternehmen erforderlichen Vollmachten gefälscht zu haben, u.
forderte seinen Rücktritt. Problematisch sei dabei der Umstand
gewesen, dass russ. Staatsbeamte in seiner Position laut
Gesetz - auch im Ausland - keine Firmen besitzen dürften. Die
besagte Firma sei auch in der Steuererklärung Bastrykins nicht
angegeben worden, was dem Tatbestand der Steuerflucht nahekam
u. auch sonstige Gesetze, die das erlaubte Einkommen der
Beamten regelten, verletzt habe. BASURIN, Eduard Aleksandrovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII Weitere (1966-, militärpolit. Figur aus der sowjet. Ostukraine, pro-russ. militär. Separatistenführer in der sog. "Volksrepublik Doneck" DVR. Absolvent der "A.A. Elpishev"-Militärpolit. Ingenieurs-Hochschule in Doneck, danach diente er in der sowjet. u. russ. Armee im Land Perm. 1997 trat er in den Ruhestand u. kehrte danach nach Doneck zurück, wo er als Direktor einer Produktionsfirma arbeitete. Er begann seine aktiven polit. Aktivitäten in der selbsternannten DVR im Juli 2014 als polit. Offizier der Kalmius-Brigade, einer Spezialeinheit der bewaffneten Volksmiliz dieses umstrittenen Separatistengebiets. Im Herbst 2014 wurde er auch einer der Koordinatoren des militär. Konflikts in Doneck. Später genehmigte der "Volksrat" der DVR seine Kandidatur als stv. Korpsführer des Verteidigungsministeriums der DVR, zuständig für die Arbeit mit dem Personal. Ab Jan. 2015 war er als Oberst der DVR inoffizieller Pressesprecher des Militärkommandos der DVR u. "Neurusslands". In dieser Funktion gab er auf Pressekonferenzen Informationen über den Verlauf der Kriegshandlungen in der DVR bekannt. In seinen "coolen" Presseauftritten als Stv. des "Kommandeurs des Operativen Kommandos" pflegte er, das ukrain. Militär als Banditen u. Kriegsverbrecher zu bezeichnen. Sowohl Basurin als auch die Kalmius-Brigade wurden 2015 von der EU sanktioniert. Basurin wurde vorgeworfen, wiederholt versucht zu haben, die OSZE-Mission im Donbass zu behindern. Im Jan. 2016 wurde Basurin im Rahmen des Sanktionsprogramms "Ukraine Designations Regarding Separatists“ auch von den USA sanktioniert, "weil er verantwortlich oder mitschuldig ist oder sich direkt oder indirekt an Handlungen oder Strategien beteiligte, die die Sicherheit, Stabilität, Souveränität oder territoriale Integrität der Ukraine bedrohen“ u. weil er "die Regierungsgewalt über einen Teil oder eine Region der Ukraine ohne Genehmigung der Regierung der Ukraine behauptet u. im Namen der selbsternannten Volksrepublik Doneck u. der selbsternannten Volksrepublik Lugansk handelt". Nach Beginn des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine forderte Basurin den Einsatz chemischer Waffen gegen die Verteidiger von Mariupol. Im April berichtete der Militärgeheimdienst der Ukraine, Basurin sei im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Einsatz chemischer Waffen von Russland festgenommen worden, wobei diese Anschuldigung nicht bestätigt wurde. Basurin setzte seinen Auftrag fort u. drängte im Juni in seiner offiziellen Funktion als Militärsprecher der DVR die ukrain. Truppen in Severodoneck, sich zu ergeben. Im Feb. 2023 berichtete der Militärkorrespondent Aleksandr Sladkov, dass Basurin von seinem Posten als Sprecher der DNR-Militärführung entlassen wurde.) BATUEV, Erik (Valerij Nikolaevich) (1969-2002, gew. sowjet. Tierarzt, russ. Journalist, Schriftsteller u. udmurt. Dichter, Experte für militär Konflikte. Studium an der Journalist. Fakultät der MSU, Mitglied des Schriftstellerverbands RF. Reisen nach Tschetschenien, Tadschikistan, Türkei, Afghanistan, Jugoslavien/Kosovo, Iran, Palästina, Israel. Veröffentlichung von Gedichtsammlungen. Im März 2002 wurde er bei einem Raubüberfall im Alter von 32 Jahren getötet. Zum Zeitpunkt des Mordes war er Sonderkorrespondent der Moskovskie novosti. In Izhevsk, Udmurtien, u. anderen ugrofinnischen Republiken erhielt sein Tod breite Medienaufmerksamkeit; so wurde auch ein Dokumentarfilm über ihn in der TV der Republik Udmurtien ausgestrahlt.)
BATURIN, Viktor Nikolaevich II III
IV V VI VII VIII IX
X XI
XII XIII
XIV XV
XVI XVII
XVIII
(1956-, sowjet. Organisations-
u. Produktionsmanager, russ. Geschäftsmann.
Absolvent des nach S.
Ordzhonikidze benannten Moskauer Instituts für
Verwaltung mit einem Abschluss in Organisations- u.
Produktionsmanagement. In der Sowjetzeit arbeitete er in
leitenden Positionen in der Luft- u. Raumfahrtindustrie.
Mitgründer u. Direktor des Bauunternehmens "Inteco / Inteko", Moskau.
Ehem. Vorsitzender der Regierung der Republik Kalmückien u.
Berater des Präsidenten s. Kirzan Iljumzhinov. Anfang 2006 gab
die Schwester Viktor Baturins, s. Elena Baturina, in den
Medien bekannt, dass ihr Bruder den Posten des Vizepräsidenten
des Unternehmens "Inteko" verlassen u. das Recht verloren
habe, ihre Interessen zu vertreten u. in ihrem Namen
Erklärungen abzugeben. Von allen
USD-Multimilliarden-Vermögenswerten von "Inteko" erhielt
Baturin nur 50% der Anteile von "Inteko-Agro" u. des
Entwicklungsgeschäfts in Sotschi. Baturin versuchte, seine
Schwester zu verklagen, u. forderte die rechtliche
Vollstreckung der Kündigungs- u. Entschädigungszahlungen auf
der Grundlage des Gesetzes, jedoch ohne Erfolg. 2008 wurde ein
Strafverfahren gegen Viktor Baturin wegen Morddrohungen
eröffnet. Die Klage wurde von seiner Ex-Frau Jana Rudkovskaja
bei der Polizei eingereicht, nachdem Baturin mit einer Pistole
gedroht hatte, sie zu erschiessen. 2011 hat ein Moskauer
Gericht Baturin im Zusammenhang mit gross angelegtem Betrug u.
wegen Verkaufs von Immobilien für schuldig befunden. Baturin
wurde zu 3 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Im gleichen
Jahr wurde er wegen Betrugsversuchs in besonders grossem
Umfang erneut von der russ. Polizei festgenommen. Das Gericht
verlängerte die Haftzeit Baturis bis März 2012. 2013
verurteilte ein anderes Moskauer Gericht Baturin wegen Betrugs
mit Schuldscheinen der Firma "Inteko" zu 7 Jahren Haft in
einem Gefängnis mit normalem Strafvollzug. 2016 wurde er vom
Obersten Gericht Kalmückiens vorzeitig aus der Haft entlassen,
der Rest der Frist wurde durch eine Geldstrafe kompensiert.
Nach seiner Freilassung verklagte Baturin über die von ihm
kontrollierten Firma "Batu" seine Anwältin Saglara Bakhnikova,
die ihm half, das Gefängnis vorzeitig zu verlassen, wegen
Betrugs. Bakhnikova behauptete, Baturin habe die
Strafverfolgung gegen sie eingeleitet, um die Schulden für die
von ihr geleisteten Hilfe nicht zurückzahlen zu müssen. Im
Juli 2021 wurde bekannt, dass die Zentralstelle des
Ermittlungskomitees RF ein Strafverfahren gegen Baturin wegen
versuchten Betrugs eröffnete. Viktor Baturin wurde
beschuldigt, Beweise in einem Zivilverfahren vor Gericht gegen
seine Schwester Elena Baturina gefälscht zu haben /ausführl.
s. russ. Wikipedia-Text/. Die Parteien beschuldigten sich
gegenseitig der Fälschung, wobei die Behauptungen Baturins vom
Gericht zurückgewiesen wurden. Im April 2022 bekannte sich
Baturin wegen Betrugs u. Beweisfälschung schuldig. Das
Moskauer Stadtgericht beliess ihn bis Juni 2022 in Haft. BATURINA, Elena Nikolaevna
II
III IV
V VI
VII VIII
IX X (1963-,
sowjet. Konstruktionstechnikerin u. -ingenieurin, bekannte
russ. Top-Unternehmerin u.
USD-Milliardärin, Schwester des Geschäftsmanns s.
Viktor Baturin u. Witwe des ehem.
Moskauer Oberbürgermeisters s.
Jurij Luzhkov /1992-2010/. Absolventin des nach S. Ordzhonikidze
benannten Moskauer Instituts für Verwaltung. In den 1980er
Jahre arbeitete sie als leitende Bauingenieurin u. als
Forscherin am Institut für wirtschaftl. Probleme der
komplexen Entwicklung in Moskau, u.a. 1989
begann ihre Geschäftstätigkeit mit der Errichtung einer
Genossenschaft, die sie zusammen mit ihrem Bruder Viktor
Baturin gründete. 1991
wurde "Inteco / Inteko" als Firma
registriert, die als russ. Entwicklungsgruppe, eigtl. als russ. Investment- u.
Baufirma auf die Herstellung verschiedener
Arten von Kunststoffprodukten spezialisiert war. Bis
1994 war Baturina Direktorin u. bis 2011
Präsidentin dieses Unternehmens. Ausserdem war sie Mitglied
der Kommission für die Entwicklung des Marktes für
bezahlbares Wohnen im Rat des Präsidenten RF, zuständig für
die Umsetzung vorrangiger nationaler Projekte u. der
demograph. Politik. Des Übrigen besass sie Anteile an "Gazprom" u.
"Sberbank". BATCHIKOV, Sergej Anatolevich II (1953-, sowjet. bzw. russ. Ökonom u. Unternehmer. Absolvent des Instituts für Sozioökonom. Geographie des Auslands an der Geograph. Fakultät der MSU u. eines Aufbaustudiums am Institut für Weltwirtschaft u. Internationale Beziehungen der AdW der UdSSR. Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. Experte für Lateinamerika. Ehem. stv. Vorstandsvorsitzender der privaten branchenübergreifenden russ. Investmentholdinggesellschaft "Interros" des "Oligarchen" s. Vladimir Potanin. Ehem. Vorstandsmitglied der systemrelevanten russ. Versicherungsgesellschaft "RESO-Garantija". Derzeit ist Batchikov Vorstandsmitglied der russ. Privatbank "Jugra" des superreichen russ. Geschäftsmanns Aleksej Khotin, ferner Vorstandsvorsitzender der Russ. Handels- u. Finanzunion u. Direktor des "Zentrums der Internationalen Akademie für Probleme des Managements". 2003 kandidierte Batchikov für die 4. Staatsduma RF auf der Liste der KPRF u. leitete später den Wahlkampf s. Sergej Glazevs als Präsidentschaftskandidat. Als Kritiker der bestehenden Regierung Russlands u. der Politik V. Putins hält er die von ihm angekündigten „nationalen Projekte“ nicht geeignet für die weitere Umstrukturierung u. Modernisierung der Wirtschaft u. des sozialen Bereichs, weil sie keine Anzeichen für eine Neuausrichtung der staatl. Politik zeigten. Die darin vorgesehene Mittelzuführung entspreche dem Ausmass der Probleme, die diese "Projekte" zu lösen versprechen, nicht. Als Kommunist befürwortet er die Planwirtschaft, soziale Gerechtigkeit u. Souveränität, wie er in einem Interview von 2019 bei "Jamal Media" sagte. Russland gehöre zur „polaren Zivilisation", die ein Teil der „eurasischen Zivilisation" sei. China sei als strateg. Partner für Russland zu gross/stark. China, das Russland für rückständig halte, sei daher lediglich ein situativer Partner. Mitglied des 2012 gegründeten "Izborsk-Klubs". Vizepräsident der Russ.-Kubanischen Freundschaftsgesellschaft. Batchikovs Name ist in der Sanktionsliste der Ukraine eingetragen, weil er, als Mitglied des "Izborsk-Klubs", Narrative im Einklang mit der Kreml-Propaganda zur Unterstützung russ. Aktionen verbreite, so in einigen Publikationen des "Izborsk-Klubs", die die Ukraine diskreditieren, verunglimpfen u. in einem negativen Licht darstellen, Zweifel am Recht der ukrain. Nation auf Selbstbestimmung u. Eigenstaatlichkeit aufkommen lassen, Aufrufe zur Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine enthalten u. die Geschichte verzerren.) BAUMGERTNER, Vladislav Arturovich II III IV V (1972-, russ. Unternehmer. Absolvent der Staatl. Technischen Universität des Uralgebiets mit späterer Weiterbildung bei der Kingston Business School in Financial Management bei der University of London. 1996-8 arbeitete er im internationalen Konzern ABB. Ehem. Werbekaufmann, dann Generaldirektor des russ. Bergbauunternehmens "Uralkali". 2011 gehörte er zu den ersten 100 der Reserve der Führungspersonen des Präsidenten RF s. Dmitrij Medvedev. Im Aug. 2013 wurde er in Weissrussland/Belarus wegen Machtmissbrauchs festgenommen, als er auf Einladung zu Gesprächen mit MP M. Mjasnikovich eintraf. Der Häftling wurde demonstrativ in den zentralen TV-Sendern von Belarus gezeigt, als er sich in Handschellen u. mit gepressten Händen im Minsker KGB-Gefängnis wiederfand; die Operation wurde von Experten als öffentl. Demütigung der russ. Seite interpretiert. Ein dreimonatiger Aufenthalt in einer U-Haftanstalt, Hausarrest in Minsk, angespannte Verhandlungen zwischen hochrangigen Vertretern beider Länder, darunter die Staatschefs Putin u. Lukashenko, u. ungewöhnliche Bedingungen in der Auslieferungshaft am Minsker Flughafen vor dem Rückflug nach Russland erregten eine erhebliche öffentl. u. mediale Beachtung des Falls. Im Juli 2013 gab Baumgertner den Rückzug von "Uralkali" bekannt - die Firma unterhielt eine enge Partnerschaft mit "Belaruskali". Im Hintergrund spielte sich ein Konkurrenzkonflikt zwischen den beiden Unternehmen ab. Ende Juli 2013 gab "Uralkali" bekannt, den Verkauf ihrer Produktion über die Belaruss. Kali AG zu stoppen u. diese selbst zu vermarkten, da "Belaruskali" vorgeworfen wurde, seit Dez. 2012 mehrfach Geschäfte an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft vorbei getätigt zu haben. Im Nov. 2013 wurde Baumgertner nach Russland überstellt, wo kurz zuvor zur Erleichterung der Auslieferung noch ein Strafverfahren gegen ihn wegen angeblichen Amtsmissbrauchs eingeleitet wurde, das erst im Feb. 2015 eingestellt wurde. Ende Nov. 2013 wurde Baumgertner zwar erneut in den Vorstand von "Uralkali" gewählt, im Dez. jedoch vom Posten des Generaldirektors von "Uralkali" entlassen. Im Aug. 2015 nahm Baumgertner seine Karriere als Top-Manager wieder auf u. leitete nun die Hafengesellschaft "Global Ports" bis März 2017. Danach leitete er das Schweizer Unternehmen "Alevo", das Energiespeichertechnologien entwickelte. Im Aug. meldeten die Produktionseinheiten von "Alevo" in Concord, North Carolina, USA, Insolvenz an. /s. auch KERIMOV, Sulejman/.) BAUNOV,
Aleksandr Germanovich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI Weitere (1969-, russ. Philologe,
Journalist, Publizist. BAKHIN, Arkadij Viktorovich II (1956-, sowjet. bzw. ehem. hochrang. russ. Militärfigur. Absolvent der Moskauer Militär. Kommandohochschule, Student der "M.V. Frunze"-Militärakademie u. der Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte RF. Ab 1987 Kommandeur in verschiedenen Einheiten der Sowjetarmee u. der Streitkräfte RF. Ab 2000 Kommandeur der russ. Transkaukas. Militärbasis, stv. Kommandeur des Nordkaukas. Militärbezirks, stv. Kommandeur der Streitkräfte des Sibir. Militärbezirks, Kommandeur der Streitkräfte des Militärbezirks Volga-Ural, Kommandeur des Westl. Militärbezirks. 2012 von Präsident RF V. Putin zum stv. Verteidigungsminister RF ernannt. Im Feb. 2015 wurde ihm vorgeworfen, direkt an der Annexion der Krym durch Russland u. v.a. an dem bewaffneten Konflikt in der Ostukraine beteiligt gewesen zu sein. Die investigative journalist. Plattform "Bellingcat" betrachtet Bakhin als einen der russ. Militärbefehlshaber, die für den Transport des Buk-Luftverteidigungssystems in das von pro-russ. Separatisten kontrollierte Gebiet des Donbass u. den Abschuss der Rakete verantwortlich waren, durch den im Juli 2014 die malaysische Boeing MH17 mit 298 Passagieren abstürzte. Aus diesem Grund wurde er auf die Sanktionslisten der EU u. Kanadas sowie der Schweiz u. der Ukraine gesetzt. Er befand sich jedoch nicht unter den Angeklagen oder Verurteilten des Strafprozesses vom Nov. 2022 in NL. Im Nov. 2015 wurde der Armeegeneral aus dem Militärdienst entlassen u. wechselte zum staatl. Konzern "Rosatom", wo er die Produktion konventioneller, d.h. nicht nuklearer Waffen überwachen sollte.) BAKHMINA, Svetlana Petrovna II III IV V VI VII VIII IX (1969-, russ. Juristin. Absolventin der Jurist. Fakultät der MSU. In den 1990er Jahren arbeitete sie als Rechtsberaterin u. in der allgemeinen Rechtsunterstützung in Unternehmen, die zur "Menatep Bankengruppe" von s. Mikhail Khodorkovskij gehörten. Ab 1997 leitete sie die Rechtsabteilung des von ihm gegründeten u. geleiteten russ. Erdölförderungskonzerns "Jukos", hatte bei dieser Firma aber auch andere Positionen inne u. war seit 1998 Vorstandsmitglied von "Jukos Exploration and Production" u. von "Jukos-Moskau", "Samaraneftegaz", "Tomskneft" u. "Juganskneftegaz". Als "Jukos" 1997 einen Anteil von 54% an der "Eastern Oil Company" VNK erwarb, übertrug der neue VNK-Vorstand die Anteile einer Reihe von Tochtergesellschaften des Unternehmens, darunter "Tomskneft", an Offshore-Unternehmen auf den Bahamas, in Belize u. Zypern. 2001 eröffnete die Moskauer Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren in dieser Sache. Im Rahmen des Strafverfahrens wurden bei "Jukos-Moscow" mehrere Durchsuchungen durchgeführt u. Mitarbeiter der Rechtsabteilung der Firma, darunter Svetlana Bakhmina, verhört. Im Dez. 2004 wurde Bakhmina festgenommen u. wegen Steuerhinterziehung u. Unterschlagung angeklagt. Inzwischen war Khodorkovskij selbst verhaftet und zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. 2005 trat die Mutter von 2 Kleinkindern in einen Hungerstreik, weil ihr die Möglichkeit verweigert wurde, mit ihren Kindern zu telefonieren. Im April 2006 wurde Bakhmina wegen Steuerhinterziehung zu 2 Jahren Haft u. wegen Unterschlagung zu 6,5 Jahren Haft verurteilt, was das Simonovskij-Bezirksgericht zu einer 7-jährigen Haftstrafe in einem Gefängnis mit verschärftem Strafvollzug verband. Nach einer Berufung wurde die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Aug. 2006 vom Moskauer Stadtgericht aufgehoben u. ihre Haftstrafe entsprechend auf 6,5 Jahre verkürzt. Bakhmina erhielt jedoch die Erlaubnis, eine Verschiebung der Haftstrafe zu beantragen, weil sie kleine Kinder hatte. Ihr Antrag auf Aufschub ihrer Strafe um 9 Jahre wurde vom Berufungsgericht jedoch abgelehnt. Im Mai 2008 legte sie bei einem Gericht in Mordwinien Berufung auf eine vorzeitige bedingte Entlassung ein. Die Berufung wurde abgelehnt. Im Sept. 2008 legte sie erneut beim gleichen Gericht in Mordwinien Berufung auf eine vorzeitige bedingte Entlassung ein, da sie die Hälfte ihrer Haftzeit im Frauenstraflager Nr. 14 in Mordwinien abgeleistet hatte. Die Berufung wurde erneut abgelehnt, obwohl Bakhmina im 7. Monat schwanger war. Im Nov. 2008 brachte sie ein Mädchen zur Welt. Ihr Begnadigungsgesuch wurde nicht beantwortet. Im April 2009 wurde sie jedoch endlich aus dem Gefängnis entlassen. Kommentatoren waren der Meinung, dass Svetlana Bakhmina keiner Straftat schuldig war, aber aufgrund der polit. Rache der Behörden gegen "Jukos" u. dessen leitenden Mitarbeiter de facto eine polit. Gefangene war. In der Anschuldigung wurde behauptet, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht in der Lage gewesen seien, den Leiter der Rechtsabteilung von "Jukos" s. Dmitrij Gololobov zu fassen, u. sich daher für die Strafverfolgung von Svetlana Bakhmina entschieden hätten, weil sie die einzige jurist. Person von "Jukos" war, derer man habhaft werden konnte. Der kanad. Anwalt des inhaftierten "Jukos"-Vorstandsvorsitzenden Mikhail Khodorkovskij, Robert Amsterdam, behauptete nach seiner Ausweisung aus Russland u. vor dem Urteil über Bakhmina, dass „die Staatsanwaltschaft zugegeben hat, dass sie eine Geisel des Kremls" u. somit ein Bauernopfer war. 2009-17 war Bakhmina Geschäftsführerin einer Kanzlei von Juristen "zur systemat. Unterstützung des Business". Derzeit ist sie Partnerin einer Anwaltskanzlei, wo sie sich mit Fragen des Unternehmens-, Kartell- u. internationalen Privatrechts befasst. Bakhmina ist Mitgründerin der gemeinnützigen Hilfsstiftung "Protjani ruku" u. der öffentl. Bewegung "Russland hinter Gittern", die Menschen im Gefängnis unterstützen. 2016 lancierte die Stiftung das Projekt "Оtkrytyj spisok", bei dem es sich um eine Datenbank zu Opfern polit. Repression zwischen 1917 u. 1991 handelt. Autorin von jurist. Artikeln in russ. Wirtschafts- u. Rechtspublikationen u. Bloggerin im Magazin Snob.) BACHURIN, Sergej Viktorovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII (1969-, sowjet. Landwirtschaftstechniker, russ. Jurist, hoher Polizeifunktionär der Organe für innere Angelegenheiten RF. Absolvent des Orjoler Technikums für Mechanisierung u. Elektrifizierung der Landwirtschaft, später auch des Rechtsinstituts des Innenministeriums RF in Orjol mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften. In der 2. Hälfte der 1990er Jahre war er Detektiv der Kriminalpolizei für die Aufdeckung von Eigentumsdelikten der Abteilung für innere Angelegenheiten im Gebiet Orjol u. stv. Leiter der Kriminalpolizei der Abteilung für innere Angelegenheiten im Gebiet Orjol. Ab 2002 war er Leiter einer Abteilung der Verwaltung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Orjol. Wiederholte Dienstreisen für besondere Aufgaben in das Gebiet des Nordkaukasus. Dann wurde er Leiter der analogen Abteilung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität in der Stadt Livnyj des Gebiets Orjol, stv. Leiter der Abteilung für die Bekämpfung terrorist. u. extremist. Verbrechen im Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums RF der entsprechenden Verwaltung für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Kriminalpolizei des Gebiets Orjol, stv. Leiter der Verwaltung u. Leiter der Polizeidienststelle für öffentl. Sicherheit der Verwaltung für innere Angelegenheiten von Voronezh, stv. Leiter der Verwaltung für Straffahndung der Kriminalpolizei der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Voronezh, Leiter der Verwaltung für Straffahndung der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Lipeck, stv. Leiter der Kriminalpolizei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets Lipeck; Leiter der Verwaltung für Straffahndung, stv. Leiter der Polizei für operative Arbeit der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für das Land Krasnodar, Leiter der Verwaltung des Innenministeriums RF des Gebiets Kaluga. Seit Juni 2016 leitet er die Hauptverwaltung des Innenministeriums RF im Föderationskreis Nordkaukasus. 2015 Generalmajor der Polizei, 2017 Generalleutnant der Polizei, 2019 Generaloberst der Polizei. Im Dez. 2022 wurde Bachurin vor dem Hintergrund des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Sanktionsliste Kanadas gesetzt als "enger Vertrauter des Regimes“ u. wegen grober u. systemat. Menschenrechtsverletzungen gegen russ. Bürger, die "gegen die illegale Invasion des russ. Regimes in der Ukraine protestierten u. wegen antidemokratischer Politik“. Wegen "Beteiligung an der Bildung, Unterstützung u. Umsetzung der Politik der Regierung RF, wegen Untergrabung demokrat. Prozesse u. Institutionen in der Ukraine u. wegen Bedrohung ihres Friedens, ihrer Stabilität u. Sicherheit sowie ihrer territorialen Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit" figuriert sein Name auch in der ukrain. Sanktionsliste.) BASHAEVA, Valerija Evgenevna (russ. Ermittlerin für besonders wichtige Fälle der Koptevskij Mezhrajonnyj Ermittlungsabteilung der Ermittlungsverwaltung des Nördl. Verwaltungsbezirks der Stadt Moskau. Leutnant der Justiz. Der Ermittlerin Bashaeva wird von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, "Durchführung polit. Repressionen unter Ausnutzung ihrer offiziellen Position u. Amtsmissbrauch" vorgeworfen. Sie war eine der Beteiligten an der strafrechtl. Verfolgung von Teilnehmern an friedlichen Protesten am 27. Juli u. 3. Aug. 2019 in Moskau gegen die Weigerung der Wahlkommission, unabhängige Kandidaten bei den Wahlen zur Moskauer Stadtduma zuzulassen. Die Ermittlerin nahm in mehreren Fällen im Bezirksgericht Presnenskij an Anhörungen von Personen teil, die irgendwelcher Vergehen mit polit. Hintergrund beschuldigt wurden. Im Meshchanskij-Gericht versuchte Bashaeva, Dmitrij Vasilev, Teilnehmer der Protestaktion vom 27. Juli u. Direktor des TV-Senders "Doktor", in absentia, da er aus gesundheitl. Gründen nicht IV anwesend sein konnte, festzunehmen. Ihr Antrag wurde jedoch abgelehnt.) BASHIROV, Marat Faatovich II III IV V VI VII VIII IX (1964-, sowjet. Maschinenbauer u. Radiotechniker, russ. Polittechnologe tatar.-udmurt. Herkunft. Absolvent des Izhevsker Mechan. Instituts mit einem Abschluss als Ingenenieur-Konstrukteur u. Technologe für radioelektron. Geräte. Später studierte er an der Akademie für Volkswirtschaft der Regierung RF u. an der MBA-Fakultät "Government Relations“ der MGU. 1987 wurde er ins Innenministerium der Stadt Izhevsk, Udmurt. ASSR, entsandt. In den 1990er Jahren war er im Volksabgeordnetenrat des Oktober-Bezirks politisch tätig. Er wurde Assistent des Vorsitzenden des Ausschusses des Föderationsrats RF für internationale Angelegenheiten Vladimir Podoprigora. Ab 1997 arbeitete er als Generaldirektor einer Firma u. war als Polittechnologe an Präsidentschaftswahlen in Russland u. der Ukraine sowie an Wahlen zur Staatsduma RF u. an Gouverneurswahlen in den russ. Regionen beteiligt. 2003-4 war er stv. Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit u. Leiter des Pressedienstes des Gouverneurs des Gebiets Nizhnij Novgorod. Danach war er Vorsitzender des Aufsichtsrats des "Interregionalen Verbands der Arbeitgeber von Energieversorgern" u. Präsident einer gemeinnützigen Partnerschaft im Bereich "Business u. Government Relations". Mitglied des "Nationalen Registers unabhängiger Direktoren der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer", Mitglied der Arbeitsgruppe für Wohnungswesen u. kommunale Dienstleistungen des Öffentl. Rats des Ministeriums für Regionalentwicklung RF, Mitglied der Kommission des Energieministeriums RF für die Durchführung von Kongressen u. Ausstellungen, Mitglied der Energiekommission der Russ. Union der Industriellen u. Unternehmer. Generaldirektor des "Center for the Study of Problems of International Sanctions Regimes“. Ab April 2004 arbeitete er als Berater des Generaldirektors der Firma "Renova" u. leitete die Direktion für regionale Projekte des "Instituts für Unternehmensentwicklung" der "Renova"-Unternehmensgruppe. Usw. Im Juli 2014 ernannte der Chef der sog. "Volksrepublik Lugansk" LVR, s. Valerij Bolotov, Marat Bashirov zum provisor. Vorsitzenden des "Ministerrats der LVR", danach wurde er vom "Obersten Sowjet der LVR" in diesem Amt bestätigt. Aber schon im Aug. trat er im Zusammenhang mit dem Abgang Bolotovs von diesem Amt zurück u. wurde von s. Igor Plotnickij ersetzt. Noch im selben Monat kehrte er nach Russland zurück. Sanktionen: Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ostukraine folgte eine beispielslose westl. Sanktionswelle gegen ihn u.a. Funktionäre der "LVR". Ausser der Sanktionen der EU gelangte er auf die Sanktionslisten Kanadas u. Japans. Im Okt. 2020 wurde er von Australien, im Juni 2021 von der Ukraine sanktioniert. Aufgrund der Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine unterliegt Bashirov seit März 2022 den Sanktionen aller EU-Staaten u. der Schweiz. Später wurde er auch auf die Sanktionslisten Grossbritanniens u. Neuseelands gesetzt. Im Juli 2022 fror Montenegro Bashirovs Eigentum in Budva ein.)
BGANBA, Valeri(j)
Ramshukhovich
II III IV V VI VII VIII IX (1953-, sowjet. Agronom, abchas. Politiker.
Neuster Stand: 11.23 (33) Keine Garantie für Richtigkeit u. Vollständigkeit der Angaben. |
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