Putin-Lexikon |
Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ PUTIN-LEXIKON:
K6
(Kol-Kom)
Neu im April 2024
KOLBIN,
Sergej Nikolaevich
II III (1969-, ukrain. u. russ.
Polizeibeamter, Staatspolitiker aus Sevastopol, Krym.
Absolvent eines Studiums der Sozialpädagogie u.
Psychologie an der Höheren Militärpolit. Schule für
Ingenieurs- u. Fernmeldewesen in Doneck, Ukraine, u.
später eines Jurastudiums an der Akademie für Arbeit u.
Sozialbeziehungen in Moskau. 2003-4 leitete er die Abteilung
für Berufsausbildung
für Polizeibeamte der Personalabteilung des ukrain.
Innenministeriums von Sevastopol. 2004-16 leitete er die
Spezialeinheit "Berkut“ des
ukrain. Innenministeriums u. war in dieser Funktion an
den berüchtigten Ereignissen 2013-14 auf dem "Euromajdan" teil beteiligt.
Ausserdem war er bei der völkerrechtswidrigen Annexion der Krym durch Russland
involviert u. befehligte eine Gruppe von Aktivisten an
den Kontrollpunkten am Eingang der Halbinsel. 2016
leitete er die Abteilung der "Russ. Nationalgarde" in Sevastopol
u. wurde
im Sept. 2018 zum
stv. Leiter der Hauptverwaltung dieser Garde in der Republik Krym ernannt. 2019 wurde
er als Kandidat der kremlnahen Partei "Einiges Russland“
in die gesetzgebende Versammlung von Sevastopol gewählt,
in der er Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für
Gesetzgebung u. Staatsaufbau ist. Ende Okt. 2020 wurden
ihm durch die Stimmen von 20 Abgeordneten der
gesetzgebenden Versammlung von
Sevastopol die
Befugnisse eines Mitglieds des Föderationsrats RF in der
Gestalt eines Vertreters der gesetzgebenden Körperschaft
der Staatsgewalt in Sevastopol übertragen. D.h.
er wurde Abgeordneter im Föderationsrat RF aus
der Legislative der von Russland besetzten Stadt
Sevastopol u. Mitglied des Verteidigungs- u.
Sicherheitsausschusses. KOLEROV, Modest Alekseevich
II
III (1963-, russ. kremlnaher
Historiker, Publizist, Verleger u. polit. Stratege.
Absolvent der Fakultät für Geschichte der MGU mit einer
Dissertation zum Thema "P.B. Struve u. der russ.
Marxismus, 1888-1901. Erfahrung einer polit.
Biographie.“ zur Erlangung des Grads eines Kandidaten
der Geschichtswissenschaften.
In den 1990er Jahren war er für verschiedene
Zeitschriften tätig, leitete die Abteilung für das
Studium u. die Veröffentlichung von Dokumenten des
Staatsarchivs RF, arbeitete als Kolumnist für die
Zeitung Segodnja, war stv. Leiter des
Informationsdienstes der Allruss. staatl. TV- u.
Rundfunkgesellschaft u. Leiter des Pressedienstes der
"ONEXIM Bank". 1999-2000 Miteigentümer der
Online-Publikation "Polit.ru", Gründer der
Nachrichtenagentur "Regions.ru". In diesen Jahren war er
auch Berater des Gouverneurs von St. Petersburg s.
Vladimir Jakovlev, des Präsidenten von Tschuwaschien s.
Nikolaj Fjodorov u. des Gouverneurs des Landes
Krasnojarsk s. Aleksandr Lebed u. nahm an verschiedenen
Wahlkampagnen teil. 2002 wurde er Mitbegründer u.
Chefredaktor der Nachrichtenagentur "Regnum", die auf das Gebiet der
ehem. Sowjetunion spezialisiert ist, sowie Professor am
Institut für Informationspolitik der
Wirtschaftshochschule in Moskau. 2005-7 leitete er die
Abteilung für interregionale u. kulturelle Beziehungen
des Präsidenten RF. Im Okt. 2007 wurde er zum
Vorsitzenden der Union öffentlicher Vereinigungen
"Freies Russland“ ernannt. Seit Juli 2009 war er wieder
Chefredaktor der Nachrichtenagentur "Regnum". Im Okt.
2011 wurde er zum Vorsitzenden des Politbüros der
internationalen Bewegung "Internationales Russland“
gewählt. Seit Mai 2012 ist er Präsident des
"Regnum"-Verlags u. seit Dez. 2014 erneut Chefredaktor
der Nachrichtenagentur "Regnum". 2014 verfügte "Gazprom
Media" über einen unbekannten Anteil des Unternehmens. KOLESNIKOV,
Andrej Vladimirovich II III VI V VI VII VIII IX X XI /engl. SRF/ XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX
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XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII LIV LV (1965-,
sowjet. Jurist, russ. kritischer Journalist-Kolumnist u.
Politikwissenschaftler, Wirtschafts- u. Politikbeobachter- u.
-analyst, PR-Berater, Buchautor. Absolvent der Jurist.
Fakultät der MGU. Ab 1987 arbeitete er als leitender Berater
des Justizgremiums für Strafsachen des Obersten Gerichtshofs
RSFSR, als Kolumnist der Zeitung Rossijskie vesti, der
Zeitschriften Ogonjok u. Novoe vremja - ab
1998 1. stv. Chefredaktor - u. der Zeitung Izvestija -
ab 2005 stv. Chefredaktor. Er war auch Chefredaktor der
investigativen Novaja gazeta. Er war u. ist
weiterhin Kolumnist der Online-Zeitung Gazeta.ru, der
Rossijskaja gazeta u. der Zeitschriften Profil
u. Forbes, regelmässiger Mitarbeiter der Nezavisimaja
gazeta u. der Zeitung New Russian Word /USA/
sowie anderer Zeitschriften. Mitarbeiter des Moskauer Büros
von "Radio Liberty/Svoboda". Im Jan. 2000, als er sich
entschloss, ein polit. Journalist zu werden, verglich er in der Zeitung Vedomosti
V. Putin mit Mussolini. Ferner war er 2001-5
Geschäftsführer für Öffentlichkeitsarbeit bei der
Wirtschaftsprüfungs- u. Beratungsgesellschaft FBK. Er
lehrte an der Hochschule für Journalismus der Moskauer
Wirtschaftshochschule, war PR-Berater für eine Reihe russ.
Unternehmensstrukturen u. Redenschreiber für eine
Reihe russ. Politiker. Als Buchautor verfasste Kolesnikov über
10 Sachbücher, darunter über s. Egor Gajdar /II/ u. s. Anatolij Chubajs. 2020
erschien in der DGO-Zeitschrift Osteuropa Kolesnikovs
Aufsatz über "Erinnerung als Waffe. Die Geschichtspolitik
des Putin-Regimes". In diesem Beitrag kam Kolesnikov zu
folgender Schlussfolgerung: „Russlands historisches
Selbstverständnis ist ein negatives. Wenn man den
Zusammenbruch der Sowjetunion als grösste Katastrophe des 20.
Jahrhunderts begreift, so ist die aus ihren Trümmern entstande
Russländische Föderation eine Art Nicht-Staat. Genau als
solcher wird das Russland der 1990er Jahre gezeichnet. Das
echte Russland wird es erst wieder geben, wenn es wieder gross
ist –
"great again" – also der Sowjetunion ähnlich, mit all
ihren historischen Mythen." ... Aber „Russland
braucht keine mythologisch propagandistische
Geschichtspolitik, sondern eine Politik zur Bewältigung seiner
schwierigen Vergangenheit. ... eine kontinuierliche
Aufarbeitung u. konsequente Verteidigung der Freiheit,
schwierige Fragen der Geschichte zu erforschen u. sich dazu zu
äussern." 2020
zeigte sich Kolesnikov in der Presse davon überzeugt, dass
beim Giftanschlag auf s. Aleksej Navalnyj in
Tomsk ein russ. Geheimdienst beteiligt war. Im
Dez. 2022 wurde er auf die Liste der "ausländ. Agenten“ des Innenministeriums
RF gesetzt u. wird damit von Staates wegen in seiner freien
journalist. Tätigkeit eingeschränkt u. behindert. Mitglied des Verwaltungsrats der "Egor Gajdar-Stiftung", des "Finnischen
Instituts für Internationale Beziehungen" u. Mitglied des
Expertenstabs des "Carnegie Endowment for International Peace";
2015-22
leitete er das Programm "Russ. Innenpolitik u. polit.
Institutionen“ des "Carnegie Moscow Center". In einem Interview mit SRF vom Jan. 2023 erklärte
Kolesnikov, dass die Ideologie Putins u. seiner Kumpane nicht
mit dem Gros der Bevölkerung in Russland übereinstimme, denn
das Leben habe sich in Russland in den letzten Jahrzehnten
stark modernisiert, während Putin eine
vergangenheitsorientierte Haltung vertrete, obwohl die
Geldeinnahmen bei ihm natürlich eine zentrale Rolle spielten.
Aber die Menschen in Russland wüssten sich dem vom Kreml
vorgegeben Mainstream anzupassen. Das vorherrschende Gefühl in
der Gesellschaft sei Gleichgültigkeit u. Flucht vor der
Verantwortung. Putin stelle sich auf einen langen Krieg ein,
obwohl dies ursprünglich so nicht geplant gewesen sei. Trotz
der sich verschärfenden Wirtschaftskrise werde Putin sich noch
eine Zeit lang halten können. Z.Zt. ist Kolesnikov Senior
Fellow am "Carnegie Berlin Center for Russian and
Eurasian Studies". Seine Beiträge erschienen 2024 unter
den Titeln "Eroding Consolidation: Putin`s Regime Ahead
of the 2024 "Election"", "Russia is Burning Up Its Future", "The Death of Alexei Navalny - and His
Alternative Russia", "Learned Indifference: How Russians Have
Adapted to War". Verheiratet mit der Schriftstellerin Masha
Traub. Im Sept. 2024 erklärte der Politjournalist in der
NZZ, warum die russ. Bevölkerung
für nichts, insbes. den Ukrainekrieg des Kremls,
verantwortlich sein will, trotz Repression u. Geiselhaft.)
09.24 KOLESNIKOV,
Andrej Ivanovich II III IV V VIa VIb VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIIIa XVIIIb XVIII XVIIId
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XXVIII XXIX XXXa XXXb XXXc XXXI XXXII (1966-, sowjet. bzw. russ.
Journalist des sog. "Kreml-Journalistenpools“, Herausgeber,
Publizist, Buchautor. Absolvent der Fakultät für Journalismus
der MGU. Er arbeitete für die Zeitungen Moskovskaja pravda
u. Moskovskie novosti u. war seit 1996
Sonderkorrespondent des Kommersant. 2008 wurde er
Chefredaktor der Literaturzeitschrift "Russkij pioner". 2012 wurde er zum
Geschäftsführer der "Kommersant"-Holding u. 2018 zum stv.
Generaldirektor ernannt. A,usserdem ist er seit 2008
Chefredaktor des Magazins Russkij pioner. Zusammen mit s.
Natalja Gevorkjan u.a. bereitete er 2000 ein legendäres
Buchinterview mit V. Putin "Aus erster Hand“ vor, das die erste
biographische Quelle über den neuen Präsidenten RF darstellte u.
aus voller Legenden u. vermutlich auch Märchen u. Lügen seitens
Putin bestand. Autor zahlreicher Artikel über Putin. Sein ehem.
Kommersant-Teamkollege u. Abteilungsleiter Valerij Drannikov sagte über Kolesnikov:
Er „schreibt, was er sehen
will". Kolesnikov, der auch bei einigen unkritischen
Dokumentarfilmen über Putin mitwirkte, ist u.a. Träger der
Auszeichnung "Goldene Feder Russlands“ /2003/ u. des "Preises
der Regierung RF im Bereich Printmedien /2012/. Sein 2017
erschienenes Buch "Putin. Prorab na galerach." /II/ vereinigte unterschiedliche Reaktionen. KOLESNIKOV, Sergej Anatolevich
I II III IV V VI VII VIII IXa IXb X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI
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XXVIII XXIX XXX XXXI (1972-, russ. Physiker-Ingenieur,
Top-Geschäftsmann, USD-Doppelmilliardär. Absolvent der
Fakultät für Physikal. u. Quantenelektronik des Moskauer Instituts für Physik u.
Technologie mit Abschluss als Physikingenieur.
Kolesnikov begann in den 1990er Jahren mit einem Geschäftspartner ein Dachreparaturgeschäft
aufzubauen. Das von ihnen gegründete Unternehmen "Technonikol" erwarb eine Fabrik zur
Herstellung von Dach-,
Abdichtungs- u. Wärmedämmmaterialien in der Stadt
Vyborg. Innerhalb von 5 Jahren nach der Übernahme des Werks in
Vyborg fügte das Unternehmen 4 weitere Produktionsstätten u.
35 Vertriebsbüros hinzu, darunter das erste ausländische in
Kiev, Ukraine. 2001
erwarb "Technonikol" ein Werk in Litauen, wo es die
Produktion von flexiblen Fliesen startete.
Das Unternehmen besitzt
inzwischen Fabriken in Russland, Belarus, Litauen, Italien,
Polen, Grossbritannien u. Deutschland sowie wissenschaftliche
Abteilungen, Repräsentanzen u. Schulungszentren. Seit 2015 hat
"Technonikol" unter der Leitung Kolesnikovs in Russland 10
Fabriken in 6 Regionen mit einer Gesamtzahl von über 6000
Mitarbeitern eröffnet. Die Höhe der an den Staat gezahlten
Steuern überstieg 33 Mrd. Rubel. Bis heute ist es eines der
200 grössten Privatunternehmen Russlands. KOLESNIKOV, Sergej Vladimirovich II III
IV V VIa VIb VIc VII (1948-,
sowjet. bzw. russ. Biophysiker u. Unternehmer, USD-Milliardär.
Absolvent der Fakultät
für Physik u. Mechanik des Leningrader
Polytechnischen Instituts mit Schwerpunkt u. Abschluss in
Biophysik. Nach seinem Abschluss am Polytechnikum trat er in
die Militärmedizin. Akademie namens S.M. Kirov ein, an der er seine
Doktorarbeit verteidigte.
In der Sowjetzeit
arbeitete er 20 Jahre lang als Wissenschaftler-Physiker in einem streng geheimen
Forschungsinstitut, das u.a. medizin. Apparate
entwickelte, u.
spezialisierte sich auf die Anwendung der Biophysik in der
Medizin. 1991 wurde er Generaldirektor von "Lenbiomed
International“, eingetragen beim Komitee für
Aussenwirtschaftsbeziehungen des St. Petersburger Rathauses,
das V. Putin leitete. KOLESOV, Nikolaj
Aleksandrovich II
III
(1956-, sowjet. bzw. russ. Finanzökonom,
Elektrotechnologie-Unternehmer u. Staatspolitiker. Absolvent
des nach V.V.
Kujbyshev benannten Staatl. Finanz- u.
Wirtschaftsinstituts in Kazan, Tatarstan, mit Fachrichtung
Industrieplanung, Doktor der Wirtschaftswissenschaften. In den
1980er Jahren arbeitete er als stv. Werkstattleiter, Leiter in
der mechanischen Fertigung u. in einer Zulieferabteilung u. in
den 1990er Jahren als kaufmänn. Leiter u. Generaldirektor
einer Firma u. bis 2007 als Leiter einer Fabrik. Im Jan. 2009
wurde er zum Generaldirektor des Konzerns "Radioelektron. Technologien" KRET des
Staatskonzerns "Rostec" ernannt, eines Herstellers u.
Lieferanten moderner integrierter radioelektron. Systeme für
zivile u. militär. Zwecke. KOLOKOLCEV,
Vladimir Aleksandrovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII
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LXI LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII LXVIII LXIX LXX LXXI LXXII LXXIII LXXIV LXXV LXXVI LXXVII LXXVIII LXXIX LXXX
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(1961-, sowjet. bzw. russ. Jurist-Anwalt, ehem.
Strafverfolgungsbeamter, Staatspolitiker/beamter. Seit 2012
Innenminister RF. 1982 trat er in den Dienst der Organe für
innere Angelegenheiten der Polizeibehörde zum Schutz der in
Moskau akkreditierten diplomat. Vertretungen ausländ. Staaten
ein. 1984 wurde er zum Zugführer eines separaten Bataillons des
Streifenpolizeidienstes der Verwaltung für innere
Angelegenheiten des Moskauer Gagarin-Bezirksexekutivkomitees
ernannt. 1985 trat er in die Höhere Polit. Schule ein, die nach
dem 60. Jahrestag des Komsomol des Innenministeriums der UdSSR
benannt war, und schloss sie 1989 mit Auszeichnung ab. Nach
seiner Ausbildung begann er als Ermittler der Kriminalpolizei
der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Moskauer Kuncevo-
Bezirksexekutivkomitees zu arbeiten. Später wurde er zum stv.
Leiter der 20. u. dann zum Leiter der 8. Moskauer Polizeisektion
ernannt. In den 1990er Jahren war er leitender Kriminalbeamter
der 2. Abteilung der Kriminalpolizei der Moskauer
Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten, Leiter der 108.
Moskauer Polizeisektion, Leiter der Kriminalpolizei der 2.
Bezirkspolizeisektion des Zentralen Verwaltungsbezirks, Leiter
der 4. Regionalabteilung der Regionalverwaltung zur Bekämpfung
der organisierten Kriminalität des Innenministeriums RF für
Moskau u. Leiter des regionalen Büros für operative Ermittlungen
für den Südöstlichen Verwaltungsbezirk der zentralen regionalen
Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität bei der
Hauptverwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität
des Innenministeriums RF. 2001 wurde er zum Leiter der 3.
Abteilung des operativen Ermittlungsbüros der Hauptverwaltung
des Innenministeriums RF für den Zentralen Föderationskreis u.
2003 zum stv. Leiter dieses Büros ernannt. 2007 wurde er zum
Leiter der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebiets
Orjol ernannt. Während seiner Tätigkeit in Orjol wurden Anklagen
gegen die beiden 1. Vizegouverneure u. gegen mehrere
Abteilungsleiter der Gebietsverwaltung erhoben, während einige
aktive Mitglieder der "Vorobjover“
Mafia festgenommen u. zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.
2009 wurde Kolokolcev zum 1. stv. Leiter der Kriminalpolizei des
Innenministeriums RF ernannt. Im Sept. 2009 wurde er per Dekret
des Präsidenten RF s. Dmitrij Medvedev zum Leiter der
Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten der Stadt Moskau
ernannt. Per Dekret des Präsidenten RF Medvedev wurde Kolokolcev
im März 2011 als Leiter der Hauptverwaltung für innere
Angelegenheiten der Stadt Moskau entbunden u. zum Leiter der
Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für die Stadt Moskau
ernannt. Durch Erlass des Präsidenten RF V. Putin wurde Kokolcev
im Mai 2012 zum Innenminister RF ernannt. Rangentwicklung: 2008
Generalmajor der Polizei, 2010 Generalleutnant der Polizei, 2011
Generalleutnant der Polizei, 2013 Generaloberst der Polizei,
2015 General der Polizei RF. Verdienter Mitarbeiter der Organe
für innere Angelegenheiten RF. Nach dem Rücktritt der Regierung
RF von Dmitrij Medvedev im Jan. 2020 wurde Kolokolcev im selben
Monat erneut zum Innenminister RF im neuen Kabinett s. Mikhail
Mishustins ernannt. Von Amtes wegen ist der Innenminister
Mitglied des Sicherheitsrats RF. KOLOMOJSKIJ, Igor
Valerevich (ukrain. KOLOMOJSKYJ,
Ihor Valerjovych)
II III IV V VIa VIb VII VIII IX X XI
XIIa XIIb XIII XIV XVa XVb XVI XVIIa XVIIb XVIIIa
XVIIIb XVIIIc XIXa XIXb XXa XXb XXI XXII
XXIII XXIV XXV (1963-,
sowjet. bzw. ukrain. Metallurgieingenieur, hochkarätiger
ukrain. Finanz- u. Industrieoligarch jüdischer
Herkunft mit Staatsbürgerschaft Israels u. Zyperns,
milliardenschwerer Top-Unternehmer, ehem. ukrain. Politiker. Absolvent
des nach L.I. Brezhnev benannten Metallurg. Instituts
Dnepropetrovsk, heute Nationale Metallurg. Akademie der Ukraine,
mit den Schwerpunkten Wärmetechnik u. Automatisierung metallurg.
Öfen u. einem Diplom als Ingenieur. Kontroversen u. Kritik: In den 2000er-Jahren soll Kolomojskyj mittels eigener "quasi-militärischer“ Einheiten mehrere feindliche Übernahmen von Unternehmen vollzogen u. einen Ruf als Corporate Raider erlangt haben, während die "Privat"-Gruppe als „grösster Raider in der Ukraine“ bezeichnet wurde. So berichtete das Magazin Forbes etwa, er habe 2006 bewaffnete Schläger angeheuert, um eine Stahlfabrik in Kremenchug zu übernehmen. Die entsprechende Struktur der "Privat"-Gruppe, das Sicherheitsunternehmen "B.O.G.", wurde vom ehem. Leiter der regionalen Polizeibehörde von Dnepropetrovsk, General Kozin, organisiert u. soll sich wiederholt an der Durchführung von Raider-Operationen beteiligt haben. Um Konkurrenten auszustechen, soll Kolomojskyj auch Einfluss auf die Justiz genommen haben. Zivile Luftfahrt: Über die "Privat"-Gruppe war Kolomojskyj Anfang der 2000er Jahre auch an den inzwischen insolventen ukrain. Fluggesellschaften "Aerosvit Airlines", "DniproAvia" u. "DonbassAero" beteiligt. Auf der Grundlage dieser Fluggesellschaften entstand die Ukrain. Luftfahrtgruppe, die ihren Eigentümern bald die Kontrolle über 48,5% des Luftverkehrsmarkts der Ukraine ermöglichte. 2010 erwarb Kolomojskyj die 2003 gegründete private Charterfluggesellschaft "Windrose Aviation“¨mit Sitz in Kiev/Kyiv u. Heimatflughafen Kyiv-Boryspil, die einige Destinationen in Europa u. dem Nahen Osten bedient/e. 2011 stieg er auch in den internationalen Lufttransportmarkt ein. Über die Vermögensverwaltungsgesellschaft "Mansvell Enterprises Ltd." kontrollierte er 3 skandinav. Fluggesellschaften: "Skyways Express", "City Airline" u. "Cimber Sterling". Aber schon 2012 wurde das zivile Fluggeschäft der "Privat"-Gruppe unrentabel. Während "Aerosvit" u. "DonbassAero" 2013 u. den Flugbetrieb einstellten, gab "DniproAvia" ihn 2018 auf. Auch die erwähnten skandinav. Fluggesellschaften mussten innerhalb weniger Jahre Insolvenz anmelden u. den Betrieb einstellen. Medienimperium: Kolomojskyjs
Medienkonzern wurde ursprünglich von der "Glavred Media Holding"
kontrolliert, zu der die Newsagentur "UNIAN", das Wochenmagazin Profile u.
die Zeitungen Novaja gazeta u. Gazeta po-Kievski
gehören. 2010 sicherte sich Kolomojskyj über sein
100%-Unternehmen "Harley Trading Ltd." für rd. 300 Mln. USD die
Kontrolle über einen der grössten Medienkonzerne der Ukraine,
die "1+1
Media Gruppe", die 8 ukrain. TV-Kanäle betreibt: "1+1", "1+1 International“, "2+2“, "TET“, "PlusPlus“, "UNIAN TV“ u.a. Ferner werden das
Nachrichtenportal "TSN.ua“
sowie einige Internetprojekte wie "Glavred“, "Telekritika“ u.
das Medientabloid "Dusja“ betrieben. Zu Kolomojskyjs
Medienressourcen gehör/t/en auch der "9 Kanal" in Dnipro u. die Website
"Oligarch“. Vermögen u. Rankings: Da die "Privat"-Gruppe" intransparente Kommunikationsstrukturen verwende, sei es schwierig, Kolomojskyjs Geschäftsvermögen im Einzelnen genauer einzuschätzen, hiess es. Zwischen 2006 u. 2013 befand sich Kolomojskyj auf dem 2. bzw. 3. Platz der reichsten Ukrainer - nach s. Rinat Akhmetov u. s. Viktor Pinchuk. Sein geschätztes Vermögen lag je nach Quelle 2006 bei 2,8 Mrd. USD, 2007 bei 3,3-3,82 Mrd. USD, 2008 bei 4,7-6,55 Mrd. USD, 2009 bei max 2,3 Mrd. USD, 2010 bei 2,9-6,5 Mrd. USD, 2012 bei 3,0-4,187 Mrd. USD u. 2014 bei 1,8-3,398 Mrd. USD. Im März 2015, nach dem drastischen Wertzerfall der ukrain. Landeswährung Grivna/Hryvnja UAH, gab The Economist Kolomojskyjs Nettovermögen mit 1,36 Mrd. USD an. 2018 befand er sich auf Platz 5 unter den reichsten Menschen in der Ukraine u. auf Platz 1795 der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 1 Mrd. USD laut Forbes. 2020 belegte Kolomojskyj laut Forbes mit einem Vermögen von 1 Mrd. USD den 8. Platz im Ranking der reichsten Menschen der Ukraine. 2021 belief sich sein Vermögen laut Forbes Ukraine auf 1,8 Mrd. USD u. 2022 laut Forbes.com auf rd. 1 Mrd. USD bzw. betrug in diesem Jahr laut Forbes Ukraine noch 850 Mln. USD, was den tiefsten Stand seit Langem bedeutete.
Gesellschaftl. Engagement: Kolomojskyj engagiert/e sich in diversen sozialen Bereichen. Zu den öffentl. Projekten gehören die Beteiligung an der Errichtung des Museumskomplexes "Art Arsenal“ in Kiev. Er war Präsident des FC "Dnipro Dnepropetrovsk" sowie Vizepräsident des Ukrain. Fussballverbands u. trug wesentlich zur Finanzierung des Neubaus der "Dnipro-Arena" in seiner Heimatstadt bei. Kolomojskyj ist oder war ferner Präsident des Basketballclubs "Dnepr" u. des Hockeyclubs "Budivelnik". Allerdings beschloss der Unternehmer 2013, die Finanzierung von einer Reihe von Fussballvereinen einzustellen. 2018 wurde dem FC "Dnipro" aufgrund millionenschwerer Schulden der Profistatus entzogen u. 2019 wurde dieser FC nach dem Abstieg aufgelöst. Jüdische Gemeinde: Als gebürtiger ukrain. Jude ist oder war Kolomojskyj ein aktives Mitglied u. eine prominente Figur der jüdischen Gemeinde seiner Heimat. Dort ist oder war er Mitglied des Kuratoriums der Jüdischen Gemeinde von Dnepropetrovsk/Dnipro. 2008 wurde er zum Präsidenten der "Vereinigten Jüdischen Gemeinde" der Ukraine“ in Kiev gewählt. Er wurde zu einem wichtigen Geldgeber der Chabad-Bewegung in der Ukraine, die dort ihre Wurzeln hat. 2010 wurde Kolomojskyj in Berlin zum Vorsitzenden des "Europäischen Rats jüdischer Gemeinden" ECJC ernannt, was in den eigenen Reihen für Kritik sorgte. Nachdem mehrere Vorstandsmitglieder aus Protest zurückgetreten waren, trat Kolomojskyj aus dem ECJC aus u. gründete zusammen mit s. Vadim Rabinovych 2011 das "Europäische Jüdische Parlament", das nach dem Vorbild der israelischen Knesset, aus 120 Mitgliedern bestehend, die Anliegen der jüdischen Gemeinschaft gegenüber der EU vertreten sollte. Ausserdem gründete er mit seinem Kollegen den pro-israelischen, englischsprachigen TV-Sender "Jewish News One" JN1. Mit einer Spende von rd. 100 Mln. Euro finanzierte er den Bau des wohl grössten jüdischen Gemeinde-, Kultur- u. Geschäftszentrums in Osteuropa mit, des 2012 eröffneten "Menorah Centers" in Dnepropetrovsk. Nicht zu übersehen ist die Tatsache des jüdischen Hintergrunds Kolomojskyjs u. des späteren ukrain. Präsidenten s. Volodymyr Zelenskyj, der als Filmkomiker u. Präsidentschaftskandidat vom Oligarchen gefördert wurde. Politik: Ihor Kolomojskyj wird bzw. wurde ein erheblicher Einfluss auf die Politik in der Ukraine nachgesagt. Nach der Präsidentschaft Leonid Kuchmas war er ein Verbündeter des ehem. Zentralbankgouverneurs s. Viktor Jushchenko, dem er bei der Finanzierung seiner polit. Bewegung half u. der 2004 zum neuen ukrain. Präsidenten gewählt wurde. Er galt auch lange Zeit als Unterstützer der früheren ukrain. MP s. Julija Tymoshenko u. deren polit. "Blocks". Bei der Präsidentschaftswahl 2010 unterstützte er ihren Wahlkampf allerdings nicht mehr. Nach dem Amtsantritt des proruss. Staatschefs s. Viktor Janukovych im Feb. 2010 geriet Kolomojskyj zunehmend unter Druck. Er lehnte die Präsidentschaftsambitionen u. die Regierungspolitik Janukovychs u. seiner weitgehend proruss. "Partei der Regionen" ab. Bei den ukrain. Parlamentswahlen 2012 wurde Kolomojskyj von den Kritikern der demokrat. Allianz als Unterstützer von s. Vitalij Klychkos "UDAR" angesehen, obwohl diese Partei bestritt, dass er ein Sponsor gewesen sei. Im Kontext der konstanten existentiellen Bedrohung der Ukraine durch Putin-Russland u. der russ. militär. Aggression gegen sein Heimatland galt Kolomojskyj als ein Finanz- u. Industrieoligarch, der sich einer pro-europäischen Politik der Ukraine zugewandt hatte, obwohl seine Beziehung zum Kiever Zentrum schwierig blieb u. diese westliche Orientierung später auch von ihm selbst wieder in Frage gestellt werden sollte. Euromajdan, Gouverneur
u. Ukrainekrieg 2014: Bis 2014
lebte Kolomojskyj hauptsächlich in der Schweiz, v.a. in Genf, u.
in Frankreich. Nachdem die Ereignisse des "Euromajdan" im Feb. 2014 Janukovych zum
Rücktritt u. Verlassen des Landes gezwungen hatten, ernannte der
ukrain. Übergangspräsident Oleksandr Turchinov Kolomojskyj per
Dekret vom 2. März zum Leiter der Verwaltung bzw. zum Gouverneur
des Gebiets Dnepropetrovsk, wobei dieser sein Amt am nächsten
Tag antrat, nachdem er in seine Heimatstadt zurückgekehrt war.
Bei seiner Antrittspressekonferenz erklärte
Kolomojskyj, er könne „nicht verstehen, wie sich Russen u.
Ukrainer gegenseitig bekämpfen können“. Er machte dabei
Janukovych u. den Präsidenten RF V. Putin für die Unruhen in der
Ukraine verantwortlich u. bezeichnete beide als „schizophren",
den einen im Wuchs grösser, der andere kleiner, der „den
Verstand komplett verloren" habe. Letzterem warf er vor, einen
„messianischen Drang“ zu haben, um das Russ. Reich oder die
Sowjetunion neu zu erschaffen, was seiner Meinung nach die Welt
in eine Katastrophe stürzen würde. 2 Tage später hetzte Putin
anlässlich einer Pressekonferenz gegen den neuen Gouverneur
Kolomojskyj, den er einen „einzigartigen Gauner“ nannte, weil er vor
einigen Jahren angeblich einen Deal mit dem kremlnahen russ.
Oligarchen s. Roman Abramovich über mehrere Mrd. USD gebrochen
u. das Geld selbst eingesteckt habe, ohne die Sachlage, um was
es bei diesem Deal genau ging, darzulegen. Konflikt mit dem
Zentrum / mit Poroshenko u. Rücktritt als Gouverneur:
Dennoch fand ein erbitterter Konflikt zwischen Kolomojskyj u.
dem Kiever Zentrum statt, nachdem im März 2015 durch
Verabschiedung eines Reformgesetztes über Aktiengesellschaften
Kolomojskyjs Einfluss auf den grössten Ölproduzenten "Ukrnafta", das das grösste Tankstellennetz
der Ukraine unterhält, u. den Pipelinebetreiber "UkrTransNafta" durch das ukrain. Parlament
beschnitten wurde. Das vom Parlament beschlossene Reformpaket
für die staatl. Industrie gehörte zu den Massnahmen, die der IWF
als Gegenleistung für benötigte Kredite forderte. Während der
Staat über "Naftohas" 50% u. 1 Aktie bei "Ukrnafta" innehatte,
gehörten 42% oder 43% der Anteile den von Kolomojskyj
kontrollierten Strukturen. Diese blockierten wiederholt die
Einberufung einer Versammlung der Aktionäre von "UkrTransNafta",
was eine Entscheidung über die Zahlung von Dividenden an den
Staat verhinderte. Nach einem widerlichen Zwischenfall im
Machtkampf mit der Führung von "UkrTransNafta", bei dem
bewaffnete Sicherheitskräfte beider Parteien in den Zentralen
der beiden Unternehmen erschienen /NZZ/, was von der Kiever Führung als
illegaler Akt scharf gerügt wurde, u. einem Ausfall gegen einen Journalisten von "Radio
Svoboda", vor dem Kolomojskyj behauptete, dass russ.
Diversanten eine Raider-Übernahme von "UkrTransNafta" versucht
hätten, schlug Kolomojskyj zurück. Präsident s. Petro
Poroshenkos Konten in Höhe von rd. 50 Mln. USD wurden von der
"PrivatBank" kurzerhand gesperrt. Ausserdem drohte der mächtige
Magnat damit, im Falle seiner Absetzung gegen "Naftohas" seine Privatarmee - das
"Bataillon Dnipro" - nach Dnepropetrovsk zu beordern. Nach
weiteren bizarren Vorfällen zwischen dem Zentrum Kiev u. dem SBU einerseits u. der Dnepropetrovsker
Seite um Kolomojskyj andererseits unterzeichnete Präsident
Poroshenko, selbst ein ukrain. Oligarch, am 24. März 2015 nach
einer nächtlichen
Sitzung mit dem widerspenstigen Oligarchen ein Dekret über
Kolomojskyjs Rücktritt vom Amt des Leiters der Gebietsverwaltung
Dnepropetrovsk, den der Gouverneur selbst beim Präsidenten
eingereicht hatte /NZZ I / NZZ II/. Seinen Erzrivalen bedachte
Kolomojskyj mit der sarkast. Bemerkung, der einzige Unterschied
zwischen Poroshenko u. Janukovych sei „eine gute Ausbildung,
gutes Englisch u. das Fehlen einer Vorstrafe“, während alles
andere gleich sei: „Es ist dasselbe Blut, dasselbe
wiedergeborene Fleisch. Wenn Janukovych ein Lumpendiktator war,
ist Poroshenko der gebildete Usurpator, Sklave seiner absoluten
Macht u. gierig nach absoluter Macht.“ In einem Interview mit Dmitrij Gordon von 2018
sagte Kolomojskyj, das Problem Poroshenkos - u. des Landes -
sei, dass er Präsident geworden sei ohne aufgehört zu haben,
Oligarch zu sein, er sei ein amoralischer Mensch. Obwohl es ihm
unter Poroshenko nicht schlecht ging, wie er Gordon sagte. Zum
Nachfolger auf dem Posten des Gouverneurs des Gebiets
Dnepropetrovsk wurde der bisherige Gouverneur des Gebiets
Zaporizhzhja Valentin Reznichenko ernannt. Beziehung zu
Zelenskyj: Im Juni 2017 verliess Kolomojskyj die Ukraine,
zog nach Genf, Schweiz, u. verlegte 2018 wegen der gegen ihn in
der Ukraine laufenden Strafuntersuchung seinen Wohnsitz
vorläufig nach Tel Aviv, Israel. 2019 kehrte er in die Ukraine
zurück, nachdem der ungewöhnliche TV-Komiker s. Volodymyr
Zelenskyj als Kandidat der polit. Partei mit dem skurrilen Namen
"Diener des Volkes" am 21. April 2019 in der 2. Runde mit 73%
der Stimmen zur Verblüffung vieler internationaler Beobachter
die Präsidentschaftswahl gegen Poroshenko gewonnen hatte
u. unerwartet neuer Präsident der Ukraine wurde. Kolomojskyj
unterstützte
den
kuriosen u. von vielen belächelten Politneuling
quasi als Rache im Machtkampf mit Poroshenko.
Dennoch blieb Kolomojskyj
gemäss dem ukrain. Magazin Focus auf
Platz 3 der Liste der 100 einflussreichsten Ukrainer
- nach Volodymyr Zelenskyj u. Andrij Bohdan. Zelenskyj
galt bei Kritikern u. Gegnern, nicht zuletzt beim Amtsinhaber
Poroshenko selbst, als Kandidat Kolomojskyjs. Zelenskyj hatte
Kolomojskyjs persönl. Anwalt zum wichtigsten Wahlkampfberater
ernannt, reiste mehrfach nach Genf u. Tel Aviv, um sich mit dem
damals im Exil lebenden Magnaten zu beraten, u. profitierte von
der Unterstützung durch Kolomojskyjs Medienimperium. Nach seiner
Amtsübernahme schien Zelenskyj Beamte zu entlassen, die als
Bedrohung für Kolomojskyjs Interessen betrachtet wurden,
darunter den Generalstaatsanwalt Ruslan Rjaboshapka, den
Gouverneur der Nationalbank der Ukraine Jakiv Smoliy u.
Zelenskyjs ersten MP Oleksij Honcharuk. Zelenskyj galt in der
Tat als abhängiger Günstling, als "Diener des Oligarchen" /Bund Abo/, also
als Marionette Kolomojskyjs, zumal dieser bei seiner TV-Holding
"1+1" unter Vertrag stand. Ausgerechnet auf dem entsprechenden
TV-Sender lief die populäre Serie "Diener des Volkes“, in der
Zelenskyj einen einfachen Lehrer spielte, der unverhofft ukrain.
Präsident wurde. In einem Interview mit Dmitrij Gordon vom Dez. 2018
sagte Kolomojskyj, Zelenskyj sei nicht sein Projekt, u. glaubte
noch nicht daran, dass Zelenskyj neuer Präsident werden könnte.
Nach der Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen gegen
Kolomojskyj u. seine Komplizen in den USA schien der Oligarch
bei Zelenskyj jedoch an Einfluss zu verlieren; die gegenseitigen
Beziehungen kühlten sich rasch ab u. schlugen in Feindschaft um.
2020 unterstützte Zelenskyj ein Gesetz des Parlaments, das es
ehem. Eigentümern verbot, verstaatlichtes Vermögen zurück zu
fordern. Als Reaktion auf die Ankündigung von US-Sanktionen
gegen Kolomojskyj im April 2021 veröffentlichte das Büro des
ukrain. Präsidenten eine Erklärung, in der es hiess: „Die
Ukraine muss ein von Oligarchen dominiertes System überwinden“ –
die Ukraine sei „jedem Partner für seine Unterstützung auf
diesem Weg dankbar.“ Um die EU-Beitrittsperspektive der Ukraine
nicht zu gefährden, sah sich Zelenskyj gezwungen, die Bekämpfung
der grassierenden Korruption in seinem Land öffentlichwirksam zu
verschärfen. In der Folge schlugen Leute wie der verärgerte
Kolomojskyj, die solche Aufrufe als Kriegserklärung gegen die
Oligarchen verstehen mussten, als Mitbegründer der
Oppositionsplattform einen schrillen antiwestlichen Ton an,
indem er sagte, dass die NATO „sich in die Hosen machen u.
Pampers kaufen“ sollte, u. eine neue Partnerschaft zwischen der
Ukraine u. Russland forderte, während Zelenskyj auf die
Mitgliedschaft in der EU u. NATO drängte. Im Okt. 2021
enthüllten die "Pandora Papers", dass Zelenskyj u. 2 seiner
Mitarbeiter seit 2012 selbst ein Netzwerk von
Offshore-Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln, Zypern
u. Belize unterhielten. Zelenskyjs Büro versuchte, das Netzwerk
damit zu rechtfertigen, dass es ein Mittel gewesen sei, ihn vor
dem aggressiven Missbrauch durch die Steueraufsicht unter
Präsident Janukovych zu schützen. In diesem Offshore-Netzwerk
sollen nach Angaben eines Poroshenko-nahen ukrain. Journalisten
etwa 41 Mln. USD an Geldern von Kolomojskyjs "Privatbank" durch eine indirekte Kontentransaktion
gewaschen worden sein. In der Folge erklärte Kolomojskyj,
dass er auf die Kommunikation mit seinem ehem. Schützling
verzichten wolle, denn dieser habe „seinen eigenen Weg gewählt“.
Aber auch unter Präsident Zelenskyj wurde die Ukraine ihren
schlechten Ruf als Staat von korrupten Oligarchen u.
Kleptokraten sowjet.-russ. Machart nicht los –
"Transparency
International" setzte die Ukraine in Europa gleich hinter
Russland in Bezug auf institutionelle Korruption. Im Herbst 2021
wurden die Zukunftsperspektiven der Ukraine als Rechtsstaat nach
westlichem Modell unter einem zunehmend autoritären Präsidenten
Zelenskyj von Analysten recht düster bewertet. Verstaatlichung
der "PrivatBank": 2016 wurde Kolomojskyj u. seinem
Geschäftspartner u. Hauptmiteigentümer Hennadij Boholjubov
vorgeworfen, die grösste private Bank der Ukraine, die
"PrivatBank", durch grosse ungesicherte Kredite an Aktionäre um
Milliarden USD betrogen zu haben. 2015-16 hatte die Bank Kredite
in Höhe von über 1 Mrd. USD an Unternehmen vergeben, die 7
Topmanagern u. 2 Untergebenen Kolomojskyjs gehörten. Ausserdem
soll Kolomojskyj selbst über 5 Mrd. USD von seiner Bank geliehen
haben, die offensichtlich auf eine Reihe von
Offshore-Unternehmen abgezweigt wurden. Die Bank von Italien
hatte in der Zwischenzeit die italien. Filiale des lettischen
Kreditgebers "PrivatBank" geschlossen, nachdem Verstösse gegen
Geldwäschereivorschriften festgestellt wurden. Nachdem 4,5 Mrd.
USD aus ihrer Bilanz verschwunden waren u. die Bank massiv
unterkapitalisiert war, wurde das Kreditinstitut im Dez.
2016 nach dem Scheitern eines Rekapitalisierungsplans
zwangsverstaatlicht. Ein Zusammenbruch sowohl der als
systemrelevant geltenden Bank wie auch des ukrain. Finanzsystems
selbst sollte vermieden werden. Ein Rettungspaket in Höhe von
5,6 Mrd. USD wurde mit Mitteln des IWF finanziert. Die Bank
beschäftigt/e etwa 30 Tsd. Mitarbeiter. Valerija Hontareva, die ehem. Präsidentin
der Nationalbank der Ukraine, die bei der Verstaatlichung der
"PrivatBank" eine Führungsrolle spielte, bezeichnete die Affäre
rund um die "PrivatBank" von Kolomojskyj u. Boholjubov als einen
der grössten Finanzskandale des 21. Jhs.: „Grossangelegte
koordinierte betrügerische Aktionen der Aktionäre u. des
Managements der Bank hätten für den Staat einen Verlust von
mind. 5,5 Mrd. USD verursacht“, sagte sie im März 2018, „das
seien 33% der Einlagen der Bevölkerung … [u.] 40% der Einlagen
unseres Landes“ gewesen. Im April 2019 genehmigte das Kiever
Bezirksverwaltungsgericht eine Entscheidung zur Aufhebung der
Verstaatlichung der "PrivatBank", gegen die die Nationalbank der
Ukraine Berufung einlegte mit der Begründung, es sei nicht
möglich, die Verstaatlichung rückgängig zu machen. Im Mai 2020
wurde ein Sondergesetz verabschiedet, das die Rückgabe der
verstaatlichten Bank an ihre ehem. Eigentümer verbietet.
Kolomojskyj seinerseits erklärte, er habe kein Interesse daran,
die Kontrolle über die Bank zurück zu erlangen, forderte jedoch
eine Entschädigung in Höhe von 2 Mrd. USD für die Verluste, die
seiner Ansicht nach während der Verstaatlichung entstanden
waren. Darauf entschied dasselbe Gericht zugunsten von
Kolomojskyj. Während die ukrain. Regierung erfolglos versuchte,
einen Teil des verschollenen Geldes von den ursprüngl.
Eigentümern zurück zu gewinnen, hatten die Steuerzahler ein Loch
zu stopfen, das gut 6% der ukrain. Wirtschaftsleistung
entsprach. Im Sept. 2019 erklärte Kolomojskyj, er wolle einen
Teil der Anteile der Bank zurück erhalten u. diejenigen
„bestrafen“, die ihre Verstaatlichung konzipiert u. durchgeführt
haben. In der Tat fanden bei Hontareva im Sept. u. Okt.
mysteriöse Unfälle statt. Im Sommer 2022 bestätigten das
Wirtschaftsgericht Kiev u. der Oberste Gerichtshof der Ukraine
die Rechtmässigkeit der Massnahmen der Nationalbank der Ukraine,
die "PrivatBank" unter staatl. Kontrolle zu bringen.
/Berichterstattung NZZ: II III IV V/. Beschlagnahmung u. Verstaatlichung von "Ukrnafta": Im Sept. 2022 informierte das Nationale Antikorruptionsbüro Nabu Beamte von "Ukrnafta" u. Direktoren mehrerer Unternehmen über den Verdacht der Veruntreuung von Unternehmenseigentum u. -geldern im Wert von 13,3 Mrd. UAH /umger. damals ca. 430 Mln. USD/. Unter dem Kriegsrecht, das infolge des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgerufen wurde, nutzte die Regierung von Präsident Zelenskyj die Gelegenheit, um die Kontrolle über die Unternehmen "Ukrnafta" u. "Ukrtatnafta" zu übernehmen. Kurz vor der Beschlagnahmung besass "Naftohas" 50% +1 Aktie, während Kolomojskyj u. Boholjubov 42% der Anteile an "Ukrnafta" besassen. Diese Aktien wurden auf ein Sonderdepotkonto übertragen, das vom Verteidigungsministerium der Ukraine verwaltet wird. Anfang Feb. 2023 gab das "Büro für Wirtschaftssicherheit der Ukraine" bekannt, dass es eine mutmassliche Unterschlagung von 1 Mrd. USD im Zusammenhang mit "Ukrtatnafta" u. "Ukrnafta" aufgedeckt habe. Ende Jan. 2023 führten die Beamten eine Razzia in Kolomojskyjs Haus durch. Internationale
Strafverfolgung, Beschlagnahmungen u. Sanktionen: Ukraine: Schon
vor Jahren untersuchte das Antimonopolkomitee der Ukraine
angeblich unlautere Wettbewerbspraktiken von Unternehmen, die
von Kolomojskyj kontrolliert wurden. 2003 verhängte das Komitee
gegen Kolomojskyj-Unternehmen wie "Avias" u. "Sentosa Oil" eine
Geldstrafe in Höhe von 52,4 Mln. u. 46,4 Mln. UAH. Später wurde
auch das mit Kolomojskyj verbundene Unternehmen "Krebo" mit
einer Geldstrafe von 125 Mln. UAH belegt. Um die Zahlung von
Geldstrafen zu vermeiden, wurden diesen Unternehmen
Vermögenswerte entzogen, während die Unternehmen selbst
künstlich in den Bankrott getrieben wurden. Verhaftung,
Vorwürfe u. U-Haft: Im Feb. 2023 fand im Haus Kolomojskyjs
im Zusammenhang mit der Untersuchung des Betrugs bei
"Ukrtatnafta" u. "Ukrnafta", d.h. im Fall der Unterschlagung von
Ölprodukten u. der Umgehung von Zöllen in grossem Stil eine Durchsuchung statt. Anfang Sept. 2023 ordnete
das Shevchenko-Gericht in Kiev gegen den Geschäftsmann
Ihor Kolomojskyj 60 Tage U-Haft an,
um Vorwürfe des "Betrugs" u. der "Legalisierung von auf
kriminellem Wege erlangtem Eigentum", d.h. Geldwäscherei,
aufgrund Art. 190 u. 209 StGB UA zu untersuchen, wobei die
Möglichkeit bestand, eine Kaution in Höhe von 509 Mln. UAH
/umger. 14 Mln. USD bzw. 12 Mrd CHF zu hinterlegen /NZZ I NZZ II/. Die
Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine beschuldigte Kolomojskyj,
zwischen 2013 u. 2020 eine halbe Mrd. UAH bzw. 13,5 Mln. USD
durch Transfer von Geldern ins Ausland gewaschen zu haben, wobei
er die Infrastruktur der von ihm kontrollierten Bankinstitute
genutzt haben soll. Kolomojskyjs Anwälte sagten, er werde die
Kaution nicht zahlen u. gegen das Urteil Berufung einlegen. Er
wurde vom SBU in Haft genommen. In seiner nächtlichen Ansprache
vom 2. Sept. dankte Präsident Zelenskyj den ukrain.
Strafverfolgungsbehörden u. sagte, dass es „kein
jahrzehntelanges Weiter wie bisher für diejenigen geben werde,
die die Ukraine ausgeplündert u. sich über das Gesetz u. alle
Regeln gestellt“ hätten. Noch im selben Monat erhob das
Nationale Antikorruptionsbüro Nabu zusätzliche Anklage gegen
Kolomojskyj wegen mutmasslicher Veruntreuung von 9,2 Mrd. UAH
/umger. 250 Mln. USD/ von der "PrivatBank" zwischen Jan. u. März
2015 mithilfe einer Offshore-Firma u. beschlagnahmte zusammen
mit der Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung SAPO
sein Vermögen. Allerdings lehnte der Richter des Obersten
Antikorruptionsgerichts Oleg Tkachenko es ab, den Staatsanwälten
der Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung SAPO zu
gestatten, die Vermögenswerte des Oligarchen Igor Kolomojskyj zu
beschlagnahmen. Mitte Sept. gab der SBU bekannt, dass
Kolomojskyj eine 3. Verdachtsanzeige wegen mutmasslicher
Unterschlagung von 5,8 Mrd. UAH /umger. ca. 155,6 Mln. USD/,
ebenfalls seitens der "PrivatBank", zugestellt worden sei.
Serhij Leshchenko, ein Berater in Zelenskyjs Büro, berichtete
auf "Telegram", dass es sich bei den neuen Vorwürfen um
„Dokumentenfälschung, illegale Übernahme von Eigentum durch eine
organisierte Gruppe u. Eigentumserwerb unter fragwürdigen
Umständen“ /wie von "Reuters" zusammengefasst/ handele, die auf
einer Untersuchung durch das "Büro für Wirtschaftssicherheit der
Ukraine" beruhten. Nach der 3. Anschuldigung erhöhte das Gericht
die Kaution für den Verhafteten auf 3,8 Mrd. UAH /umger. 105
Mln. USD/. Im Okt. lehnte das Shevchenko-Gericht in Kiev den
Antrag der Verteidigung Kolomojskyjs ab, die Präventivhaft in
Hausarrest umzuwandeln, beliess die Kaution in Höhe von 3,9 Mrd.
UAH u. schickte ihn zu einer ärztlichen Untersuchung. Wie Meduza aufgrund der Aussage des
unabhängigen Journalisten Konstantin Skorkin die Vorgänge um
Kolomojskyj kommentierte, sei „der Mythos von Zelenskyj als
"Kolomojskyjs Marionette“, der in verschiedenen polit. Kreisen –
von kremlfreundlichen Politikwissenschaftlern bis zu ukrain.
Ultrapatrioten – existierte, mit der Verhaftung Kolomojskyjs
endgültig begraben worden. Inzwischen prüfte das Nördliche
Berufungsgericht von Kiev den Antrag eines der Aktionäre der
"Privat"-Gruppe, Hennadij Boholjubov, die Verstaatlichung der
"PrivatBank" als illegal zu erklären. Am 23. Nov. verlängerte
das Shevchenko-Bezirksgericht in Kiev die Voruntersuchung im
Fall des Oligarchen Ihor Kolomojskyj bis einschliesslich 2. März
2024. Ende Nov. 2023 verlängerte dasselbe Bezirksgericht die Präventuvhaft w verlängerte
Präventivhaft für den Oligarchen Ihor Kolomojskyj mit
einer Kaution von 3,7 Mrd. UAH bis zum 26. Jan. 2024.
Kolomojskyj u. seine Verteidigung forderten, die Haft auf
Hausarrest zu ändern. Kolomojskyj gab an, dass er an
Pankreatitis u. Diabetes leide u. in der Haft nicht die
notwendige Behandlung erhalte. Insbes. der Generaldirektor von
"1+1-Media" Jaroslav Pakholchuk, der "1+1"-Moderator Ihor
Zyganik, der Abgeordnete von "Diener des Volkes" Artjom Kovalev
u. der Oberrabbiner von Dnopro Shmuel Kamineckyj u.a. schlugen
vor, Kolomojskyj auf Kaution freizulassen. Gleichzeitig erklärte
der Unternehmer selbst, dass er keine Kaution zahlen werde.
Kolomojskyjs Anwalt Oleg Pushkar sagte, dass die Verteidigung
Berufung einlegen werde. Am 22. Jan. 2024 wurde entschieden, für
die Dauer der Ermittlungen die Haftdauer Kolomojskyjs bis zum 2. März 2024 zu
verlängern. Die zu hintgerlegende Kaution wurde auf 2,650
Mrd. UAH festgesetzt. Aufgrund des unbefriedigenden
Gesundheitszustands des Geschäftsmanns bestanden die Anwälte
darauf, die Präventivhaft auf Hausarrest im Dorf Nikolskoe am
Dnjepr umzustellen. Aber das Gericht lehnte jetzt auch einen
Antrag auf Freilassung Kolomojskyjs auf Kaution ab. Am 27. Feb.
2024 wurde vom Shevchenko-Bezirksgericht in Kiev der Beschluss
gefasst, Kolomojskyj
in U-Haft zu belassen u. die Höhe der Kaution von 2,65 auf
2,4 Mrd. UAH (umger. über 52,2 Mln. USD) zu reduzieren. Am 25.
April 2024 hiess es in der Presse, dass das Kiever
Bezirksgericht Shevchenko die Haft Kolomojskyjs bis zum 2. Juni verlängert
u. die Höhe der Kaution auf 1,96 Mrd. UAH gesenkt habe. In der
Folge hätten Kolomojskyjs Anwälte beim Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte EGMR Berufung eingelegt. Gleichzeitig habe
das Gericht erneut den Vorschlag abgelehnt, Kolomojskyj gegen
Kaution freizulassen u. die U-Haft aus gesundheitlichen Gründen
aufzuheben. Kolomojskyj drohen in der Ukraine bis zu 12 Jahre
Gefängnis. USA: Wegen folgender Umstände erstreckte sich die Justizverfolgung gegen Kolomojskyj u. seine Partner auf die USA: 2010-16 kaufte Hennadij Boholjubov, der 2. Grosseigentümer der "PrivatBank", mit Hilfe von Kolomojskyj u.a. über Strohfirmen in den USA Stahlfirmen, Hotels usw., wobei die Gruppe einige Zeit der grösste Grundstücksbesitzer in Cleveland, Ohio, war. Im April 2019 wurde berichtet, dass das FBI gegen Kolomojskyj wegen Finanzverbrechen ermittle, an denen Hennadij Boholjubov u.a. beteiligt gewesen sein sollen. In Gerichtsakten US-amerikan. Staatsanwälte von 2019 wurde detailliert beschrieben, wie Kolomojskyj seine Kontrolle über die gröste Privatbank der Ukraine, die "PrivatBank", nutzte, um schwindelerregende Summen von Vermögenswerten ukrain. Einleger zu erbeuten u. die Gelder über eine Reihe von Briefkastenfirmen u. Offshore-Konten in die USA zu schleusen. 2019 ermittelte auch die Staatsanwaltschaft von Ohio, USA, wegen dortiger Investitionen von Seiten Kolomojskyjs. Im Mai 2020 folgte eine Anklage in den USA wegen Finanzbetrugs in grossem Stil; das US-Bundesgericht ermittelte höchstpersönlich wegen Geldwäscherei auf dem Gebiet der USA. Im Aug. 2020 sprach das US-Justizministerium in Miami, Florida, im Falle Kolomojskyjs u. seiner Partner von der Organisation eines Schneeballsystems zum Zwecke des Erwerbs zahlreicher Grundstücke zum Waschen von auf betrügerische Weise erlangten Geldern in Höhe von 5,5 Mrd. USD, die von der 2016 verstaatlichten "PrivatBank" unterschlagen worden seien, um einen Zusammenbruch des ukrain. Äquivalents der FDIC zu verhindern. Dabei sei die zyprische Zweigstelle der "PrivatBank" als Waschmaschine genutzt worden. Im März 2021 kündigte US-Aussenminister s. Antony Blinken Sanktionen gegen Ihor Kolomojskyj /NZZ/ u. seine Familie an, während die USA ihm die Einreise wegen „Beteiligung an korrupten Handlungen“ in seiner Zeit als Gouverneur des Gebiets Dnepropetrovsk verbot. Diese Handlungen hätten „die Rechtsstaatlichkeit u. das Vertrauen der ukrain. Öffentlichkeit in die demokrat. Institutionen u. Prozesse ihrer Regierung untergraben, wobei er seinen polit. Einfluss u. seine offiziellen Befugnisse zum persönl. Vorteil genutzt" habe, wie die Begründung lautete. Im Jan. 2022 gab das US-Justizministerium bekannt, dass es beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Florida eine zivilrechtliche Einziehungsklage gegen Kolomojskyj eingereicht habe, in der behauptet wurde, dass „über 6 Mln. USD an Erlösen aus dem Verkauf von Gewerbeimmobilien in Dallas, Texas … aufgrund von Verstössen gegen die Bundesgesetze über Geldwäscherei dem Verfall unterliegen“. Dies war die 4. Klage dieser Art, die das US-Justizministerium im Zusammenhang mit derselben Angelegenheit der Wäsche von Geldern einreichte, die von der ukrain. "PrivatBank" durch millionenschwere Immobilieninvestitionen in den USA illegal erlangt wurden. GB/UK: 2013
äusserte ein Londoner Richter im Rahmen eines
Gerichtsverfahrens, bei dem es um eine versuchte feindliche
Übernahme der "Oil & Gas Company" von Aleksandr Zhukov ging,
„starke Gründe für Zweifel an der Ehrlichkeit“ Kolomojskyjs.
2015 erhob Victor Pinchuk vor dem High Court of Justice in
London eine Zivilklage gegen Kolomojskyj u. Boholjubov in Höhe
von 2 Mrd. USD wegen des Kaufs eines ukrain. Bergbauunternehmens
im Jahr 2004. Zu den erhobenen Vorwürfen zählten Mord u.
Bestechung. 2016 kam es kurz vor Prozessbeginn zu einer nicht
veröffentlichten aussergerichtlichen Einigung. 2018 reichte die
inzwischen verstaatlichte "PrivatBank" vor dem High Court in
London eine Klage gegen Kolomojskyj u. Boholjubov ein u.
erwirkte ein weltweites Einfrieren ihrer Vermögenswerte. Der
Oberste Gerichtshof entschied, dass er nicht zuständig sei, doch
2019 wurde das Urteil im Berufungsverfahren aufgehoben, wobei
der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs feststellte,
dass die 3 Mrd. USD-Klage gegen die ehem. Eigentümer der Bank
vor einem Londoner Gericht verhandelt werden könne. Im Juni 2023
begann vor dem High Court in London ein Prozess gegen die ehem.
Eigentümer der "PrivatBank" Kolomojskyj u. Boholjubov, wobei die
Rechtsvertreter der verstaatlichten Bank ihnen vorwarfen, durch
illegale Scheingeschäfte rd. 1,9 Mrd. /Währung?/ aus der Bank
herausgezogen zu haben. KOLPAKOV, Aleksandr Sergeevich II III (1967-, sowjet. KGB-Mitarbeiter, hoher russ. FSO-Beamter des Putin-Regimes. In der Sowjetzeit diente er im Separaten Rotbanner-Kreml-Regiment des Staatssicherheitskomitees KGB UdSSR, heute Präsidentenregiment, u. arbeitete in der 9. Verwaltung des KGB UdSSR. Ab 1992 war er für den Föderalen Sicherheitsdienst FSO RF tätig, wo er leitende Positionen im Zusammenhang mit wirtschaftl. Aktivitäten innehatte. Insbes. war er Leiter der Abteilung "V“ des Präsidialen Sicherheitsdienstes SBP des FSO RF – zu den Aufgaben dieser Einheit gehört der Bau u. die Verwaltung von Residenzen des Staatsoberhaupts. Ab 2013 war er stv. Leiter des Sonderkommunikations- u. Informationsdienstes des FSO RF im Rang eines Generalleutnants. Seit Mai 2014 ist Kolpakov Leiter des Direktorats des Präsidenten RF V. Putin. Die Zuständigkeit der Abteilung umfasst die Organisation von Logistik- u. Sozialdienstleistungen für das Staatsoberhaupt, die Regierung, beide Kammern des Parlaments, höhere Gerichte, die Zentrale Wahlkommission u. die Rechnungskammer. Er leitete des russ. Organisationskomitees "Sieg“, das 2020 die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Sieges im "Grossen Vaterländ. Krieg" organisierte. Nach den Ergebnissen einer privaten Untersuchung des Journalisten Suren Ghazarjan wurde Aleksandr Kolpakov - Leiter der Abteilung "V“ des SBP des FSO RF - als Beteiligter am Bau einer privaten Sommerresidenz in einem geschützten Wald am Kap Idokopas in der von Gelendzhik an der Schwarzmeerküste, bekannt geworden als "Putins Palast", identifiziert oder wird als solcher angesehen /II/. Gemäss "The Insider" u.a. soll auch Kolpakov Milliardär geworden sein. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland" wird Aleksandr Kolpakov "Sicherstellung des Funktionierens des staatl. Machtsystems unter der Diktatur von V. Putin" vorgeworfen. Es gibt von ihm so gut wie kein öffentl. Video.) KOLPAKOV, Ivan Sergeevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV (1983-, russ. kremlkritischer Journalist. Absolvent der Fakultät für Geschichte u. Politikwissenschaft der Permer Staatsuniversität u. eines Praktikums an der Universität Oxford, wo er 2012 eine Vortragsreihe über die Lage in den russ. Medien abhielt. 2010 gründete er im Rahmen des Projekts "Permer Kulturrevolution" zusammen mit s. Marat Gelman u. Ivan Davydov die Online-Publikation "Sol“ /Salz/ u. wurde deren Chefredaktor. Das Projekt wurde jedoch im folgenden Jahr wieder geschlossen. 2012-14 lebte Kolpakov in Moskau u. leitete die Abteilung für Sonderkorrespondenten bei Internet-Zeitung Lenta.ru. Im Okt. 2014 zog er nach Riga, Lettland, um stv. Chefredaktor des neuen, dort angesiedelten Onlinemedienprojekts Meduza zu werden. 2016 ernannte die Gründerin u. Chefredaktorin von Meduza u. ehem. Herausgeberin von Lenta.ru s. Galina Timchenko Kolpakov zum Chefredaktor, während sie weiterhin Generaldirektorin der Publikation blieb. Nachdem 2018 Kolpakov sexuelle Belästigung gegenüber der Frau eines Mitarbeiters vorgeworfen wurde, was in den Medien auf grosse Resonanz stiess, wurde er für zwei Wochen von der Arbeit suspendiert. Zwar beschloss der Vorstand von Meduza, den Chefredaktor an seinen Arbeitsplatz zurückzuholen, was bei den Lesern heftige Kritik auslöste. Kolpakov zog die Konsequenzen aus diesem Skandal u. verliess aus eigener Entscheidung Meduza. Trotzdem blieb er mit Meduza verbunden. Im März 2019 wurde er erneut zum Chefredaktor von Meduza ernannt. Timchenko besitzt an Meduza 65% u. Kolpakov 35%. Im Jan. 2023 wurde Meduza in Russland als "ausländ. Agent", d.h. als unerwünschte Organisation erklärt. Am 27. März 2022 interviewte Kolpakov zusammen mit dem Chefredaktor des TV-Senders "Dozhd" s. Tikhon Dzjadko, dem Journalisten u. Schriftsteller s. Mikhail Zygar u. dem Korrespondenten der Zeitung Kommersant Vladimir Solovjov den Präsidenten der Ukraine s. Volodymyr Zelenskyj.) KOLTASHOV, Vasilij Georgievich II III IV V VI VI VII IX X XI XIIa XIIb XIII XIV XV (1979-, russ. linker Ökonom, Politikwissenschaftler, Publizist, Buchautor, Historiker. Absolvent der Sibirischen Staatl. Transportuniversität in Novosibirsk. Im Rahmen eines Graduiertenstudiums spezialisierte er sich auf die sozialphilosoph. Untersuchung polit. Führung. 2004 leitete er die sibirische Zweigstelle des "Instituts für Probleme der Globalisierung" IPROG unter der Führung von s. Boris Kagarlickij. 2007 leitete er das Zentrum für Wirtschaftsforschung am "Institut für Globalisierung u. soziale Bewegungen", das im Wesentlichen vom IPROG-Team gebildet wurde. Später war er Doktorand am Lehrstuhl für polit. Ökonomie u. Geschichte der Wirtschaftslehren u. Mitarbeiter des Labors für internationale polit. Ökonomie der Russ. Wirtschaftsuniversität namens "G.V. Plekhanov". Z.Zt ist er Direktor des "Instituts für eine Neue Gesellschaft" u. Leiter seines Zentrums für polit. Wirtschaftsforschung sowie Dozent am Lehrstuhl für polit. Ökonomie u. Geschichte der Wirtschaftslehren der Russ. Plekhanov-Wirtschaftsuniversität. Während seiner Studienzeit trat er der KPRF bei. 2002 wurde er zum 1. Sekretär des Novosibirsker Gebietskomitees der "Union der Kommunist. Jugend RF" u. 2004 zum Mitglied des ZK dieser Organisation gewählt. Im Dez. 2006 wurde er auf Beschluss des ZK aus dieser Union u. kurz zuvor auch aus der KPRF ausgeschlossen. U.a. behauptete er, dass das Wirtschaftssystem der UdSSR ein Kapitalismus unter der Kontrolle der Arbeiterklasse gewesen sei, denn es habe sich um das Zeitalter des Kapitalismus gehandelt. Wegen seiner Unterstützung des Ukrainekriegs des Kremls figuriert Koltashovs Name auf der sog. "Putin-Liste", die vom "Forum Freies Russland" geführt wird.) KOMAROV, Igor Anatolevich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII
XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL (1964-, sowjet. bzw. russ. Ökonom,
ehem. Bankier, Industrieller, Manager u. hoher Staatsbeamter. Absolvent der Wirtschaftsfakultät der
MGU. Bis 2002 war er in leitenden Positionen für
Finanzinstitute wie die "Inkombank", "Nationale Reservebank"
u. "Sberbank" tätig. 2002-8 stv. Generaldirektor der Bergbau-
u. Metallurg. Gesellschaft "Norilsk Nikel" bzw. "Nornikel", zuständig für Wirtschaft u.
Finanzen. Ab Okt. 2008 Berater des Generaldirektors der
Staatsgesellschaft "Rostec“, die auf Entwicklung, Produktion
u. Export von industriellen High-Tech-Erzeugnissen für den
zivilen u. militär. Bereich spezialisiert ist. Im Mai 2009
wurde er zum Vizepräsidenten u. im Aug. zum Präsidenten des
grössten russ. Herstellers
von PKWs "AvtoVAZ" ernannt u. Anfang Okt. 2009
wurde er zum Vorstandsvorsitzenden von "GM-AVTOVAZ" gewählt. Im Okt. 2013 gab er
seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten von "AvtoVAZ"
bekannt. Noch im selben Monat wurde er auf Anordnung des
Regierungschefs RF s. Dmitrij Medvedev zum stv. Leiter der
Föderalen Raumfahrtbehörde "Roskosmos" ernannt. Im März 2014 wurde
er von der Regierung RF zum Leiter der "Vereinigten Raketen- u.
Raumfahrt-Korporation" ernannt. Im Mai 2018 wurde er per
Dekret des Präsidenten RF V. Putin von seiner Position als
Generaldirektor des Staatskonzerns "Roskosmos" entbunden. Vom Juli bis Sept. 2018 war er stv.
Minister für Wissenschaft u. Hochschulbildung RF. Im Sept. 2018 wurde er zum Bevollmächtigten Vertreter des Präsidenten
RF im Föderationskreis Volga ernannt. In dieser Position ist er von Amtes wegen
Nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrats RF. Mitglied der
kremlnahen Partei "Einiges Russland". KOMAROVA, Natalja Vladimirovna
II III (1955-, sowjet. Ökonomin, russ.
Staatspolitikerin. Seit 2010 Gouverneurin des Autonomen Kreises der Chanten u.
Mansen-Jugra. Absolventin eines Bergbau- u.
Metallurgieinstituts in Kommunarsk, heute Alchevsk, Gebiet
Lugansk, Donbass, Ukrain. SSR, mit Spezialisierung in
Wirtschaftswissenschaften u. Bauorganisation. In der
Sowjetzeit arbeitete sie in einem Labor für wissenschaftl.
Arbeitsorganisation, dann als Ökonomin in der Planungs- u.
Wirtschaftsabteilung des Hüttenwerks von Kommunarsk.
Ursprünglich aus dem Gebiet Pskov stammend, zog sie 1980 nach
Novyj
Urengoj im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen im nördlichen
Westsibirien, wo sie bis 1994 in
verschiedenen Stellungen der Stadtverwaltung arbeitete, so als stv. Vorsitzende des Stadtvorstands
u. Vorsitzende der Stadtplanungskommission u. zuletzt
als 1. stv.
Leiterin der Stadtverwaltung u. 1994-2000
als Verwaltungsleiterin – ab 1997 Bürgermeisterin von
Novyj Urengoj. Vom Sept. 2000 bis Dez. 2001 war sie unter Jurij Nejolov 1. stv.
Gouverneurin des
öl- u. gasreichen Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen, das
administrativ zum Gebiet Tjumen gehört. 2000-2 vertrat sie
die RF im Kongress der lokalen u. regionalen Gebietsbehörden
Europas u. war stv. Vorsitzende des Komitees für nachhaltige
Entwicklung der Kammer der Lokalverwaltungen. Gleichzeitig war
sie in der Lehre tätig u. wurde 1999 ao. Professorin am
Lehrstuhl für Sozialmanagement des Jamal-Öl- u. Gasinstituts
/Zweigstelle/ der Staatl. Öl- u. Gasuniversität Tjumen. KOMKOV, Sergej Konstantinovich II III IV Va Vb Vc Vd VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII (1952-, russ. - wohl selbsternannter - Schriftsteller u. halboppositioneller Journalist. In der Sowjetzeit war er Direktor einer Schule in Moskau u. wurde 1986 als Internatsleiter an der Botschaft der UdSSR nach Jugoslawien geschickt. Nach seiner Rückkehr nach Moskau arbeitete er 1989-91 im Bildungskomitee der Stadt Moskau als Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen. 1991 wechselte er zum Allruss. Bildungsfonds, der auf Initiative des Obersten Sowjets der RSFSR neu gegründet wurde, wurde zum Exekutivdirektor des Fonds ernannt u. leitete ihn 1993 als Präsident. Komkov ist Mitglied des Moskauer Schriftstellerverbands u. Chefredaktor einer Publikation namens "Präsident“. Er ist korrespondierendes Mitglied der nichtstaatl. Russ. Akademie der Naturwissenschaften. Er bezeichnet sich selbst als Mitglied der Europäischen Akademie für Informatisierung /Belgien/ u. der Internationalen Akademie der Wissenschaften von San Marino, wobei er angab, dass er seinen Doktortitel in Rechtswissenschaften an der in Russland offenbar anerkannten osteuropäischen Zweigstelle der Internationalen Akademie der Wissenschaften von San Marino erhalten habe, wo er seine Dissertation über die rechtlichen Grundlagen des Bildungswesens verteidigte. In Biografien wird Komkov als Doktor der Pädagog. Wissenschaften, als Doktor der Philosophie u. als Doktor der Rechtswissenschaften erwähnt. Auf der Website der Elektron. Dissertationsdatenbank der Russ. Staatsbibliothek konnte jedoch keine einzige Zusammenfassung /"Avtoreferat"/ oder Dissertation selbst zum Namen Sergej Konstantinovich Komkov gefunden werden. 2021 wurde über die Kuriosität berichtet, dass Komkov angeblich V. Putin für den Friedensnobelpreis - zum 5. Mal - nominiert habe. Nachdem er in seiner Publikation "Präsident" offenbar kritische Artikel über namentlich genannte angeblich korrupte Staatsangestellte im Gebiet Rjazan veröffentlicht hatte, kriegte er offenbar Probleme mit der Justiz u. richtete sich in einem Video an Präsident RF V. Putin, der Komkov wegen seines angeblichen Status als ehem. Vertrauensperson persönlich kennen soll. In einigen Videos wurde Komkov als Scharlatan bezeichnet.) KOMOEDOV, Vladimir Petrovich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII (1950-, sowjet. militär.
Flottenkommandeur, russ. Admiral i.R. u. ehem. KPRF-Politiker.
Absolvent der Marinehochschule "M.V. Frunze" in
Leningrad u. der Marineakademie, benannt nach
Sowjetmarschall A.A. Grechko. In der
Sowjetzeit diente Komoedov u.a. als Stabs- u. Brigadechef u.
Divisionskommandeur von U-Jagdschiffen der Baltischen Flotte
u. als Stabschef u. stv. Kommandeur der Baltischen
Marinebasis. Nach dem Besuch der Militärakademie des
Generalstabs der Streitkräfte RF diente er bis 1997
weiterhin als Kommandeur in der Baltischen Flotte. 1997-98
1. stv. Kommandeur der Nordflotte, 1998-2002 Kommandeur der Schwarzmeerflotte RF. Im Juli 2004
wurde er in die Reserve versetzt. Zurück zu K5 |