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(Z1)
(Teil 1 Za-Ze)
ZABOLOTNYJ,
Igor Viktorovich
(russ. Geschäftsmann, gehört zu den 100 einflussreichsten
Persönlichkeiten der IT-Kommunikationsbranche.
Persönlichkeit des öffentl. Lebens. Absolvent der Moskauer Technischen Universität für
Fernmeldewesen u. Informatik mit einem Abschluss als
Telekommunikationsingenieur. Nach dem ersten Kurs wurde
Igor in die Armee eingezogen, wo er bei den
Fernmeldetruppen in der Westukraine diente. 1994 erhielt
er die 2. Hochschulausbildung als Patentspezialist am
Allruss. Institut für gewerbliches Eigentum u. Innovation
/heute: Russ. Staatl. Akademie für geistiges
Eigentum./ 1996 war er an der Entwicklung des
staatl. Automatisierungssystems "Vybory“ beteiligt. Ab 1998 bekleidete er leitende Positionen
in den grössten russ. Telekommunikationsunternehmen: 1998-99
Geschäftsführer von "Rostelekom", dann Leiter der
Marketingabteilung u. Organisation des Verkaufs von
Dienstleistungen bei "Investment Company Verbindungen“. 2002
wurde er Generaldirektor von "Dalsvjaz", danach blieb er Mitglied
des Verwaltungsrats. 2005 erhielt er einen "Master of
Business Administration" MBA von der "Russ. Akademie für Volkswirtschaft u.
Öffentl. Dienst beim Präsidenten RF". 2005 wurde er
Generaldirektor des grössten russ. staatl. Anbieters von
Satellitenkommunikationsdiensten, "Kosmicheskaja Svjaz". Zabolotnyj ist
auch Vorstandsmitglied der Firma "Akos/Rostelekom", einem der 5
Mobilfunkbetreiber im Fernen Osten/Primorje. Im Aug. 2007
wurde er stv. Generaldirektor u. dann Generaldirektor von "Interregional TransitTelecom". Laut
Analysten stand Zabolotnyj in dieser Position vor der
Aufgabe, „das Geschäft unter den Bedingungen eines
gesättigten, hart umkämpften Telekommunikationsmarktes in
Moskau ... u. einer ungünstigen wirtschaftlichen Situation
zu erhalten“.
2009-12 war er Generaldirektor von "Central Telegraph". 2011 wurde die
Amtszeit bis 2013 verlängert.
Der Pressedienst des Betreibers berichtete, dass die
Wiederwahl „mit den
Aufgaben der Reformierung von "Svjazinvest" verbunden
gewesen sei. Ende 2012 wurde er vom Vorstand des
Unternehmens entlassen. Seit Okt. 2015 ist
Zabolotnyj Generaldirektor von "Isatel",
einer Tochtergesellschaft von "INTERSPUTNIK". Ausserdem war
Zabolotnyj für die
Zentralen Wahlkommission RF tätig. 2010 organisierte
Zabolotnyj eine karitative Kampagne "Telegramm gegen den
Terror“, um die Moskauer mit Schutzausrüstung u. Erster
Hilfe zu versorgen. Die Aktion wurde von der Zeitung
Moskovskij komsomolec, Interfax u. anderen grossen
Medien unterstützt. Die Aktion wurde zeitlich auf den 40.
Tag nach den Explosionen in der Moskauer U-Bahn abgestimmt.
Ferner wurde unter der Leitung von Zabolotnyj die
Unterstützung von Schulen für Kinder mit Behinderungen
organisiert. Korrespondierendes Mitglied der "Akademie für
Telekommunikation u. Informatik", Mitglied der
"International Academy of Telecommunications Quality",
Mitglied der "International Academy of Telecommunications"
IAC. Nach der Ansicht Zabolotnyjs waren u. blieben die
GUS-Staaten im Geiste ein gemeinsames Land.)
ZABRALOVA,
Olga Sergeevna
II III IV (russ. Politikerin, 1. stv.
Vorsitzende des Ausschusses des Föderationsrates RF für
Sozialpolitik, seit 2004 arbeiteit sie im Apparat der
Staatsduma RF. Früher
war sie Vertreterin des Exekutivorgans der Staatsmacht des
Moskauer Gebiets, Leiterin der Hauptabteilung für
staatl. u. kommunale Dienstleistungen des Moskauer Gebiets
im Rang einer Ministerin,
Ministerin für sozialen Schutz der Bevölkerung des Moskauer
Gebiets, Beraterin des Gouverneurs des Moskauer Gebiets s.
A. Vorobjov, 1. stv. Gouverneurin des Moskauer Gebiets. Im
Mai 2021 wurde ihr durch einen Erlass des Gouverneurs
Vorobjov die Befugnisse einer Senatorin verliehenm, d.h.
eines Vertreters des Moskauer
Gebiets im Föderationsrat RF. Zabralova wird vom
"Forum Freies Russland" der öffentlichen Unterstützung für
die russ. Militäraggression gegen die Ukraine Beschuldigt.
Ihr Name ist im Bericht "1500 Kriegstreiber“ enthalten, der
vom "Forum Freies Russland" zusammengestellt wurde. Das
Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.
Offenbar wurde Zabralova im Juni 2022 auf die entsprechende
Liste gesetzt. Sie unterliegt den Sanktionen von EU, GB,
Kanada, Australien, Schweiz.)
ZABRISKY, Zarina II III IV V (US-amerikan. Schriftstellerin
russ. Herkunft aus San
Francisco Bay Area, Kalifornien.
Zuvor hatte sie Jobs als Kickboxlehrerin,
Ölfeldübersetzerin, Reisekoordinatorin mit
Geschäftsverbindung nach Kasachstan, sowie als
Strassenkünstlerin u. Masseurin. In Russland absolvierte sie
ein Studiums in englischer Sprache u. Literatur an der
Philolog. Fakultät der Staatl. Universität St. Petersburg -
der Alma Mater Putins, Medvedevs u. Sechins. Dieser Kurs
beinhaltete angeblich eine Ausbildung in Propaganda- u.
Gehirnwäschetechniken. 1998 siedelte sie in die USA über.
Sie
ist Autorin eines Romans sowie eines Buches mit
"kollaborativer" Poesie u. Kunst. Für ihre Arbeit erhielt
sie verschiedene Nominierungen u. den "Acker Award for
Achievement" für Avantgarde" /2013/. Zabriskys Werke
wurden in über 40 Literaturzeitschriften u. Anthologien in
GB, USA, Kanada, Hongkong u. Nepal veröffentlicht.
Zabrisky war an Menschenrechtskampagnen beteiligt,
einschliesslich der "Pussy-Riot"-Bewegung, u.
organisierte 2013 einen Protest vor dem russ. Konsulat,
obwohl sie ihr ganzes Leben lang unpolitisch gewesen sei,
wie sie sagte. Ihr Engagement rechtfertgte sie mit diesem
Motiv: Die meisten Russen wüssten, dass Protest in
Russland absurd sei; es gebe jedoch eine „Linie,
wo man so empört sei, dass Gefühle zu Taten u. Worten
werden u. manchmal zu ungewöhnlichen Taten u. Worten." Sie
ist Mitbegründerin von "The Arts Resistance", einer
Bewegung von Künstlern u. Schriftstellern, die sich
vereinigt haben, um der Ungerechtigkeit u. dem Krieg in
der Welt zu widerstehen u. die Menschenrechte durch die
Kunst zu unterstützen. Seit 2016 ist Zabrisky aktiv im
investigativen Journalismus tätig u. wurde in mehreren
Büchern u. Artikeln zitiert, so in Craig Ungers Bestseller
von 2018 "House of Trump, House of Putin", u.a. Medien.
Zusammen mit der Menschenrechtsanwältin Olga Tomchin hat
Zabrisky verschiedene Seminare über Propaganda
koproduziert. 2018 präsentierte Zabrisky auf dem "Byline
Festival" in Grossbritannien angebliche Verbindungen
zwischen Präsident Donald Trump u. Russland, dem hybriden
Krieg, dem "Mafia-Staat“ u. globalen Alt-Right-Bewegungen.
Seit dem Ausbruch
der russ.
Kriegsaggression gegen die Ukraine im Feb. 2022 engagiert sie sich als
Reporterin u. Dokumentationsjournalistin.)
ZAKAEV, Akhmed Khalidovich II (tschetschen.
Schauspieler u. Politiker, ehem. Brigadegeneral der
nationalen Armee, Kulturminister, Aussenminister u. stv.
MP der nicht anerkannten tschetschen. Republik Itschkerija unter s. Aslan
Maskhadov. Im 1. Tschtschenienkrieg war er
Kommandeur von Teilen der Streitkräfte Itschkerijas u. war
an der Planung u. Durchführung der Eroberung Groznyjs im
Aug. 1996 beteiligt. Im 2. Tschetschenienkrieg war er
wiederum Kommandeur einer Brigade" der Streitkräfte
Itschkerijas.
Exil und jurist.
Verfolgung: Seit Jan. 2002 lebt Zakaev in
Grossbritannien. Im selben Jahr wurde er von der
Generalstaatsanwaltschaft RF beschuldigt, zwischen 1991 u.
2001 eine Banditenformation geschaffen zu haben, deren
Zahl zwischen 300 u. 1500 Kämpfern schwankte, sowie
terrorist. u. gewöhnl. Verbrechen begangen zu haben. Als im
Okt. 2002 in Kopenhagen, Dänemark, der "World Chechen
Congress“ stattfand, der u.a. von Zakaev organisiert
wurde, protestierte Russland u. argumentierte, dass
diese Versammlung von tschetschen. Terroristen,
Komplizen u. Gönnern von Al-Qaida organisiert u.
finanziert werde. Der dänische Aussenminister Per Stig
Meller versicherte, dass die dänischen Behörden bereit
seien, unverzüglich die notwendigen Massnahmen zu
ergreifen, um die Terroristen festzunehmen, wenn die
russ. Behörden die Namen der Verdächtigen nennen u.
konkrete Beweise für ihre Beteiligung an
Terroranschlägen vorlegen. Die russ. Behörden
beschuldigten Zakaev der Beteiligung an den
Terroranschlägen in den Jahren 1996-1999 sowie der
Vorbereitung des Terroranschlags auf das Theater
Dubrovka in Moskau von 2002. Nach Ende des
Kongresses wurde Zakaev festgenommen. Ein offizieller
Antrag Russlands auf Auslieferung Zakaevs wurde von
Dänemark jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass die
russ. Seite „keine überzeugenden Beweise für die
Beteiligung Zakaevs an terrorist. Aktivitäten vorgelegt
habe“ u. das Auslieferungsersuchen „nicht den
Bedingungen des Europ. Auslieferungsübereinkommens von
1957 entspreche." Es wurde erklärt, dass Zakaev
freigelassen würde, wenn die russ. Behörden keine
zusätzlichen Informationen liefern. Am 5. Nov. übergab
der Generalstaatsanwalt RF zusätzliche Unterlagen an den
Justizminister Dänemarks. Laut diesen Unterlagen schuf
Zakaev in der Zeit nach der Machtübernahme s. Dshohar
Dudaevs eine bewaffnete Bande namens "Südwestfront“, an
deren Spitze er Verbrechen begangen habe. 7 Fälle von
angebl. Verbrechen wurden in dem Schreiben aufgelistet.
Die von russ. Seite vorgelegten Beweise für diese
Verbrechen wurden von dänischer Seite jedoch als
unzureichend angesehen. Zudem wiesen die eingereichten
Unterlagen diverse formale Mängel auf. Die dänischen
Behörden forderten wiederholt zuverlässigere Beweise von
russ. Seite u. verlängerten 2x die Inhaftierung Zakaevs.
Am 3. Dez. entschied das dänische Justizministerium mit
entsprechender Begründung, Zakaev nicht auszuliefern.
Zakaev wurde am folgenden Tag freigelassen und flog am
nächsten Tag nach Grossbritannien.
Da der internationale Haftbefehl gegen Zakaev, der von der
russ. Generalstaatsanwaltschaft an Interpol ausgestellt
wurde, weiterhin in Kraft war, wurde Zakaev sofort nach
seiner Ankunft in London am 5. Dez. 2002 festgenommen u.
gegen eine Kaution von 50 Tsd. Pfund wieder freigelassen,
die u.a. von der Stittung s. Boris Berezovskijs gespendet
wurden. Einige Tage später sandte die
Generalstaatsanwaltschaft RF eine Petition nach London für
die Auslieferung Zakaevs, der unter 11 Artikeln StGB
RF, darunter Terrorismus, Geiselnahme, Mord, Raub,
Entführung, Banditentum u. Teilnahme an einer bewaffneten
Rebellion beschuldigte wurde. Ende Jan. 2003
unterzeichnete der Chef des britischen Innenministeriums
eine Anordnung zur Einleitung des Auslieferungsverfahrens
für Zakaev, die die Grundlage für eine gerichtliche
Behandlung des Auslieferungsfalls schuf. Das
Gerichtsverfahren für Zakaev begann im Juni 2003 vor dem
Londoner Magistrates Court. Richter Timothy Workman lehnte
den Auslieferungsantrag mangels Beweisen ab u. erklärte
die Anschuldigungen für polit. motiviert. Der Richter
sagte auch, dass ein erhebliches Folterrisiko für Zakaev
bestünde, wenn er nach Moskau zurückgebracht würde.
Vertreter
der russ. Behörden äusserten ihre Ablehnung der
Entscheidung des Londoner Gerichts. In einer Erklärung
der Generalstaatsanwaltschaft RF wurde den Londoner
Behörden vorgeworfen, „in
einem Fall mit ausschliesslich kriminellem Schwerpunkt
politische Untertöne zu erkennen."
Ende 2003 erhielt Zakaev in GB polit. Asyl.
Im Juni 2004 wurden im
NATO-Hauptquartier Informationen über die Aktivitäten
internationaler Terrororganisationen für 1992-2001
präsentiert, die auf der Grundlage von Interpol erstellt
wurden. Einer Unterlage zufolge war Akhmed Zakaev Teil
der sogenannten „tschetschen. Gruppe“, die direkte
Verbindungen zu Al-Qaida hatte. Was den Angrff auf die Schule in Beslan u.
die dortige Geiselnahme am 1. Sept. 2004
anbelangt, glaubt Zakaev, dass die Explosionen von den
Bundesstreitkräften auf Befehl von s. Vladimir Putin
initiiert wurden, weil „jemand Angst vor unserer
Intervention hatte“. Im
Okt. 2005 verübten tschetschen. Kämpfer einen
grossangelegten Terroranschlag auf Nalchik, Hauptstadt der
russ. Teilrepublik Kabardino-Balkarien. Zakaev erklärte,
der Angriff sei „unser erster Massenangriff“ gewesen seit
s. A. Sadulaevs Ernennung zum Präsidenten der Republik
Itschkerija, u. versprach, dass solche Angriffe
fortgesetzt würden. Russland wandte sich diesbezüglich
erneut an das britische Aussenministerium, beschuldigte
Zakaev der Anstiftung zum Terrorismus, sah darin einen
Verstoss gegen die Anti-Terror-Resolutionen des
UN-Sicherheitsrats u. forderte erneut die Auslieferung
Zakaevs. Im Juli 2006 forderte der russ. Präsident Putin
erneut die Auslieferung Zakaevs mit der Begründungu, dass
„es genügend Beweise für
seine kriminellen Aktivitäten gibt". 10 Tage nach der
Erklärung des Präsidenten kündigte die russ.
Generalstaatsanwaltschaft eine neue Anklage gegen Zakaev
an wegen „Aufstachelung zu Hass u. Feindschaft gegen eine
Gruppe von Menschen auf der Grundlage von Nationalität,
Sprache u. Herkunft, begangen unter Verwendung der Medien
u. unter Androhung von Gewalt“. Sie berief sich auf
Aussagen in Zakaevs Interviews, „die Russen aus
Tschetschenien zu vertreiben“, u.ä. Zakaev erwiderte, dass
es in seinen öffentl. Kommentaren keine Aussagen über
Angriffe auf Russen oder Vertreter anderer ethnischer
Gruppen gebe, er habe nur über die russ. Aggression
gesprochen, bei der mehr als 200 Tsd. Einwohner
Tschetscheniens starben, darunter übrigens eine grosse
Anzahl Russen.
Im Sept. 2010 wurde Zakaev von der polnischen Polizei
festgenommen. Er reiste nach Polen zum Tschetschen.
Weltkongress an. Die polnische Staatsanwaltschaft hatte
zuvor erklärt, dass Zakaev im Falle eines Erscheinens auf
dem Staatsgebiet Polens aufgrund eines internationalen
Haftbefehls festgenommen werde. Das Verhör Zakaevs dauerte
6 Stunden, danach stellte die Staatsanwaltschaft einen
Haftbefehl aus. Wenige Stunden nach der Festnahme liess
ein Gericht in Warschau Zakaev frei, obwohl er von
Russland wegen Terrorismusvorwürfen auf die internationale
Fahndungsliste gesetzt wurde.
Politische
Ansichten: Zakaev verteidigt aktiv die Idee der
Unabhängigkeit Tschetscheniens im Rahmen einer Republik
Itschkerija. 2001 erklärte er, dass der Status
Tschetscheniens nicht Gegenstand von Verhandlungen sein
könne, der Grund dafür sei „der Wille des gesamten
tschetschen. Volkes, der durch den 1. u.
2. [Tschetschenien-] Krieg bestätigt" worden sei.
Während des 2. Tschetschenienkriegs bestand Zakaev auf der
Notwendigkeit, dass der „tschetschen. Widerstand“ die
Normen des Völkerrechts einhalten müsse. Während er selbst
den Terrorismus verurteilt, glaubt Zakaev, dass der
Terrorismus in Tschetschenien von der russ. Politik
produziert wurde u. dass Russland letztendlich dafür
verantwortlich sei.Beziehung
zu Ramzan Kadyrov: Im
Feb. 2006 erklärte Ramzan Kadyrov bei einem Treffen mit
dem Hohen Kommissar der UN für Menschenrechte, dass Zakaev
zusammen mit s. Boris Berezovskij den Terroranschlag
finanziert habe, der zum Tod seines Vaters Akhmat Kadyrov
führte. Im Gegensatz dazu lud Kadyrov ein Jahr später
Zakaev ein, nach Tschetschenien zurückzukehren, u. sprach
insgesamt positiv über ihn, insbes. unter ironischem
Hinweis auf seine schauspielerischen Talente u. seine
Verdienste um die tschetschen. Kultur. Er spiele auch gut
in London – er spreche die Wahrheit u. lüge gleichzeitig.
Im Nov. 2007 wurde Kadyrovs Ton schärfer, als er sagte,
dass Zakaev sich daran erinnern sollte, dass es seine
Schuld sei, dass das tschetschen. Volk in die längste u.
schrecklichste Tragödie des 20. u. frühen 21. Jhs.
gestürzt wurde. Er sei systematisch an Entführungen
beteiligt, am Verkauf von Männer, Frauen u. Kindern gegen
Lösegeld verwickelt gewesen u. habe ausländ.
Journalisten u. Ärzte entführten lassen u. Geschäfte mit
der Trauer u. dem Leid der Menschen gemacht. Er sei vom
tschetschen. Volk verflucht worden. Im Juli 2009 machte
Zakaev in einem Interview mit der BBC deutlich, dass er
bereit sei, mit Ramzan Kadyrov zusammenzuarbeiten u. die
derzeitigen tschetschen. Behörden samt ihrem Oberhaupt,
der von Russland ernannt wurde, für legitim zu halten.
Laut offiziellen Vertretern der Regierung der Tschetschen.
Republik von 2009 sei Zakaev zwar „einer der wenigen
angemessenen Vertreter der sog. Regierung von
Itschkerija“, der „terrorist. Methoden des Widerstands
ablehnt“ u. der „keine Grabspur von Verbrechen“
hinterlassen habe. Im Juli 2009 gab Zakaev die Einstellung
des militanten Widerstands ab 1. Aug. bekannt: Die Führung
von Itschkerija habe beschlossen, die bewaffneten
Operationen der Widerstandskräfte gegen die tschetschen.
Polizei auf dem Territorium Tschetscheniens ab diesem
Datum einzustellen. Am 30. Okt. 2009 erliess der
Vorsitzende des Parlaments der Tschetschen. Republik,
Abdurakhmanov, ein Dekret zur Auflösung der sogenannten
"Regierung von Itschkerija“, zu der auch Zakaev gehörte.
Im Jan. 2021 warf Ramzan Kadyrov Zakaev vor, die
Terrororganisation des Islamischen Staates IS zu
unterstützen, u. drohte mit seiner Ermordung.
Ausserdem forderte Kadyrov die Auslieferung Zakaevs an
Russland.
Einschätzungen u.
Charakteristik Zakaevs:
Laut der Zeitung Izvestija genoss Zakaev während des 1.
Tschetschenienkriegs kein grosses Ansehen unter den
Tschetschenen. Eine Reihe von Journalisten, darunter s.
Anna Politkovskaja, die Zakaev gut kannte, glaubten, dass
er einer der letzten Vertreter des "gemässigten" Flügels
in der tschetschen. Führung gewesen sei u. dass er zu den
säkular orientierten u. rational denkenden Nationalisten
gehört habe, die von islamischen Extremisten verdrängt
worden seien. Laut Politkovskaja war Zakaev „in erster
Linie eine Person, die aufgrund ihrer hohen
intellektuellen Entwicklung in der Lage war, friedliche
Kontakte im Namen s. Aslan Maskhadovs zu führen u.
Tschetschenien aus der Sackgasse zu führen. Nach dem
Terroranschlag auf das Dubrovka-Theater von 2002 u. der
Forderung nach Auslieferung Zakaevs verschlechterte sich
die Haltung ihm gegenüber in Russland stark. In den russ.
Medien wurde Zakaev allmählich als „Terrorist“ bezeichnet.
2003 behauptete die Zeitung Gudok, Zakaev sei an der Ermordung von
Zivilisten u. Militärangehörigen beteiligt gewesen, es
gebe „mehr als genug echte Beweise für die terrorist.
Aktivitäten Zakaevs u. seine Beteiligung an der
Organisation von Banden ... , um unbewaffnete Menschen zu
töten“. Bei einer Anti-Terror-Kundgebung in London von
2004 wurden die britischen Behörden aufgerufen, die
Entscheidung, solchen Leuten wie Zakaev polit. Asyl zu
gewähren, zu überdenken. Die Aussage Louisa Petchys, der
Witwe eines entführten Telecom-Ingenieurs, der von
tschetschen. Separatisten enthauptet wurde, wurde von "RIA
Novosti" so interpretiert, dass sie ihr Unverständnis
darüber ausdrückte, dass „Grossbritannien
tschetschen. Kämpfern erlaubt, ins Land zu kommen, hier zu
bleiben u. sogar polit. Asyl zu beantragen".)
ZALDOSTANOV, Aleksandr
Sergeevich II III (Anführer eines von Putin
verehrten russ. Motorrad-
u. Rockerclubs namens
"Nachtwölfe".
Absolvent des Moskauer Instituts für
medizin. Zahnheilkunde "N. A. Semashko"–
jetzt Moskauer Staatl. Universität für Medizin u.
Zahnmedizin, benannt nach A. I. Evdokimov. 1983 kaufte der aus Kirovograd /Ukrain. SSR/
stammende Sohn einer Arztfamilie sein erstes
Motorrad – die tschechoslowak. "Java". Nach u. nach
schlossen sich Gleichgesinnte um ihn. So entstand
"Khirurgija", eine Fahrradbande von Jugendlichen mit dem
Ruf von Hooligans wegen nächtlicher lärmiger
Strassenmotorradrennen von mächtigen Motorrädern ohne
Schalldämpfer. 1985 war Zaldastanov mit einer Deutschen
verheiratet u. besuchte des öftern West-Berlin. Nach ihrer
Scheidung arbeitete er als Türsteher im Punkrock-Club
"Sexton" in West-Berlin. In den 1990er Jahren reiste er
weiterhin häufig nach Berlin, wo er eine für ihn neue
Subkultur kennenlernte, insbes. die "Hells Angels". 1989 wurde
in Moskau der erste öffentliche
Bikerclub der UdSSR u. Russlands, "Nachtwölfe",
gegründet, dessen Vorsitzender Zaldostanov war. Ab
1995 veranstaltet der Club jährlich stattfindende
internationale Fahrradmessen. Ab 2003 veranstaltet das
Moskauer Fahrradzentrum Silvesterpartys für Kinder, deren
Leiter Zaldastanov ist u. die sich teilweise auch als
Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten von
behinderten Kindern, Waisen, Kindern aus kinderreichen
u. einkommensschwachen Familien verstehen. 2019
überwies Zaldastanov den Erlös des letzten Weihnachtsbaums
im Fahrradzentrum an die Opfer u. Angehörigen der bei
einer Explosion in einem Wohnhaus in Magnitogorsk am 31.
Dez. 2018 getöteten Menschen. Als Antwort dankte der
Bürgermeister von Magnitogorsk, Sergej Berdnikov,
Zaldastanov für dessen OpferhHilfe.
Zaldastanov fährt Motorrad ohne Helm, verstösst damit
gegen die Verkehrsregeln u. hat daher Probleme mit der
Strafverfolgung. Zaldastanov bezeichnet sich selbst als
Freund des russ. Präsidenten s. Vladimir Putin, wofür er
offenbar staatl. finanzielle Unterstützung für seinen Club
in zweistelliger Rubel-Millionenhöhe erhalten haben soll.
Zaldastanov wurde auch bekannt
als Organisator von Aktionen mit offensichtlich
propagandistischem Zweck wie den Sonderzug
"Sewastopol - Stalingrad", der 2013 Veteranen des 2. WK zu
einer Fahrradmesse brachte. 2015 initiierte er zusammen
mit dem Schauspieler Mikhail Porechenkov, eines
Mitglieds des Föderationsrates RF u.a. die Gründung der
russ. Anti-Maidan-Bewegung. Im Dez. 2014
verhängten die USA im Zusammenhang mit den Ereignissen in
der Ukraine Sanktionen gegen den Club "Nachtwölfe",
einschliessl. Zaldastanovs persönlich. Im Feb. 2015 wurde
Zaldastanov aus den gleichen Gründen die Einreise nach
Kanada verboten.
Im
Sommer 2015 unterzeichnete er Appelle, in denen
gefordert wurden, die Biker-Clubs "Hells Angels" u.
"Bandidos MC" in die „patriotische Stoppliste“
aufzunehmen u. als „unerwünschte Organisationen“
anzuerkennen, weil diese „ausländischen Organisationen
mit Sitz in den USA“ die Gesetze Russlands nicht
einhalten, an den Ereignissen auf dem Majdan
teilgenommen haben u. als Hauptstreitmacht während der "Farbenrevolutionen" in Russland
eingesetzt werden können. 2015
wurde dem Club "Nachtwölfe" u. seinem Anführer die
Einreise nach Polen u. in die EU verweigert, um die
„Victory Motorcycle Ride „To Berlin!““ durch
Weissrussland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich u. Deutschland durchzuführen,
was von den Behörden Deutschlands u. Polens als
Provokation angesehen wurde, wogegen Zaldastanov auf einer
Pressekonferenz in Brest, Belarus, die mediale
Aufmerksamkeit erhielt, heftig protestierte. Im Okt. 2016
kommentierte Zaldastanov die öffentliche Rede s.
Konstantin Rajkins, in der der Schauspieler u. Regisseur
unter Hinweis auf die zunehmenden Angriffe von Aktivisten
auf Ausstellungen u. Aufführungen über die Unzulässigkeit
der Zensur im Land sprach. Zaldastanov sagte bei dieser
Gelegenheit: „Der Teufel verführt immer mit Freiheit! Und
unter dem Deckmantel der Freiheit wollen diese Rajkins das
Land in eine Kloake verwandeln, durch die Abwässer
fliessen."
Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen
Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen
die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500
Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde:
Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in
der EU an.)
ZALESSKIJ,
Konstantin Aleksandrovich II III (offiziöser russ. Historiker,
Journalist, Autor einer Vielzahl von Werken, hauptsächlich
biografischer Nachschlagewerke. Absolvent der Fakultät für
Journalistik der Moskauer Lomonosov-Staatsuniversität, die
er 1987 mit einer Arbeit über die "Deutsche
National-Zeitung und Soldaten-Zeitung - Sprachrohr der
rechtsextremen Kräfte der BRD" abschloss. 1987 trat er dem
Verlag der Grossen Sowjetischen Enzyklopädie - seit 1991
Grosse Russische Enzyklopädie - in der Redaktion der
Geschichte der UdSSR u. KPdSU bei, wo er die Redaktion zum
Thema "Russische Innen- u. Außenpolitik im 19. - frühes
20. Jahrhundert“ leitete u. sich an der Arbeit an den
Enzyklopädien "Politiker Russlands. 1917“,
"Nationalgeschichte. Von der Antike bis 1917“,
"Russlanddeutsche“, "Auslandsfeldzüge der russ. Armee.
1813-1815“ beteiligte.
An 1998 war er Chefredaktor des Verlags "Avanta+",
Herausgeber u. Chefredaktor des Bandes "Russ. Hauptstädte“
der Enzyklopädie für Kinder. Ab Dez. 2000 arbeitete er
beim "Astrel"-Verlag der Verlagsgruppe AST, wo er Bücher
zur Militär- u. Politikgeschichte schreibt. Im Juli 2013
wechselte er als Forscher an das "Russian Institute for
Strategic Studies", im März 2017 kündigte er seine dortige
Stelle. Seit Okt. 2019 Vizepräsident der nach O.A.
Rzheshevskij benannten Vereinigung der Historiker des 2.
WK von 1939-1945. Zahlreiche Publikationen der 2000er
Jahre zur Geschichte Nazideutschlands sind unter seiner
Beteiligung erschienen: Er war entweder deren Herausgeber,
oder Autor des Vorworts, oder hat sie zur Veröffentlichung
empfohlen, oder war Initiator der Publikation, z.B. auch
eines Buches über Stalin. 2013 begannen Memoiren der
Heeresführer des Dritten Reiches zu erscheinen, so von G.
Guderian, J. Friessner, E. von Manstein, die von
Zalesskij kommentiert u. herausgegeben sowie mit
einem kommentierten Register u. Vorwort
versehen wurden.
Zalesskij spricht oft im Radio u.
Fernsehen über die Geschichte des 3. Reiches, seine
Artikel erscheinen in histor. Zeitschriften. Er war auch
Autor einer Reihe von Artikeln zu Fragen der
Staatsstruktur, Selbstverwaltung u. der Geschichte der
staatl. Institutionen des Russ. Reiches.)
ZALUZHNYJ, Valerij Fjodorovich
(ukrain. General u. seit 2021 Oberkommandierender der Streitkräfte der Ukraine.
Ukrain. Armeechef Valerij Zaluzhnyj
zieht ernüchternde Zwischenbilanz (NZZ) /
II (russ.) III (russ.) IV (russ.) V (russ.) VI (russ.) 11.23
ZAMASHNJUK,
Aleksandr (russ. Richter, 2010-14 Richter am
Moskauer Stadtgericht. Dieser Richter wird vom "Forum
Freies Russland" beschuldigt, polit. Repression unter
Ausnutzung seiner offiziellen Position umgesetzt u. seine
vorsätzlich
ungerechten Entscheidungen gegen Oppositionelle getroffen zu
haben. Nach der Bekanntgabe des ungerechten Urteils gegen s.
Sergej Udalcov u. s. Leonid Razvozzhaev wurde er 2014 zum
Richter des Obersten Gerichtshofs RF ernannt: 2014 entschied
Zamashnjuk vor dem Moskauer Stadtgericht zweimal, den
Hausarrest von Sergej Udalcov zu verlängern, der beschuldigt
wurde, im Mai 2012 Massenunruhen auf dem Bolotnaja-Platz
organisiert zu haben. Verlängert wurde auch die
Untersuchungshaft von s. Leonid Razvozhaev, der wegen
ähnlichen Vorwürfen angeklagt wurde. Im Juli 2014
verurteilte Zamashnjuk diese Demonstranten zu je 4,5 Jahren
Gefängnis. Darüber hinaus wurde Leonid Razvozhaev mit einer
Geldstrafe von 50 Tsd. Rubel für den illegalen
Grenzübertritt bestraft, obwohl er auf dem Territorium der
Ukraine gewaltsam entführt u. illegal nach Russland
zurückgeschafft wurde. Als Richter des Obersten Gerichtshofs
RF liess Zamashnjuk Ende Juni 2015 Anton Izokaitis im
Straflager in Haft, der beschuldigt wurde, Terrorismus,
Extremismus, Gewalt u. Diskriminierung zu fördern. Das
Menschenrechtszentrum "Memorial“ erkannte Anton Izokaitis
als polit. Gefangenen an. Im Juli 2015 liess Zamashnjuk das
Urteil - 7 Jahre strenger Strafvollzug - gegen
Aleksej Chyrniy unverändert, eines Krym-Aktivisten,
der vor Gericht gestellt wurde. Mit seiner Verhaftung u.
angeblich unter Folter erfolgten Aussage begann der Prozess
gegen s. Oleg Sencov u. Aleksandr Kolchenko. Im Juli 2015
bestätigte der Richter das Urteil gegen den Publizisten
Boris Stomakhin, der der Anstiftung zu Terrorismus u.
Extremismus beschuldigt u. wegen seiner Texte zu 7 Jahren
Haft mit strengem Vollzug verurteilt wurde.)
ZANKO, Olga Nikolaevna II III IV (russ. Politikerin, Abgeordnete in
der
8. Staatsduma RF,
Mitglied der Partei "Einiges Russland“, stv.
Vorsitzende des Ausschusses der Staatsduma für die
Entwicklung der Zivilgesellschaft, Fragen der
öffentlichen u. religiösen Vereinigungen, Vorsitzende
der Zentralstelle der Allruss. öffentlichen Bewegung
"Freiwillige de Sieges". Vom "Forum Freies Russland"
wird sie der öffentlichen Unterstützung für die russ.
Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Sie ist
im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum
erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese
Personen in der EU an. Sie uterliegt den Sanktionen von
EU, GB, USA, Kanada, Australien, Japan, Schweiz)
ZAOSTROVCEV,
Jurij Evgenevich
(russ. Sicherheitsbeamter u. Geschäftsmann, Sohn eines
Mitarbeiters des KGB der UdSSR. Ehem. Mitarbeiter des FSB, zuständig für wirtschaftl.
Sicherheit. Ehem. Leiter der
Hauptkontrolldirektion des Präsidenten RF /1998/, ehem.
amtierender Staatsrat RF, 1. Klasse /1998/. In den frühen 1990er Jahren arbeitete
Zaostrovcev im Sicherheitsministerium von Karelien unter
Minister s. Nikolaj Patrushev u. wurde später nach Moskau in
das Büro zur Bekämpfung von Schmuggel u. Korruption des FSB
RF versetzt, wo er das Staatl. Zollkomitee RF
beaufsichtigte. 1993 schied er im Rang eines Obersten aus
dem FSB aus. Danach leitete er den Sicherheitsdienst der
"Tveruniversalbank". Später arbeitete er bei der Firma
"Medox", die Teil der "Siberian Aluminium Group" war, u.
gründete mehrerer Handelsunternehmen. Im Nov. 1998 wurde er
erneut ins FSB übernomen u. der Abteilung für
Wirtschaftsabwehr zur Verfügung gestellt, während er noch
einige Zeit für die Präsidialverwaltung tätig war. Bis Jan.
2000 stv. Leiter der Abteilung für wirtschaftl. Sicherheit
u. Leiter der Abteilung für Spionageabwehrunterstützung des
Finanz- u. Bankenbereichs /Abteilung "K"/ des FSB RF unter
Abteilungsleiter s. Viktor P. Ivanov. Anfang 2000 wurde er
zum stv. Direktor des FSB RF u. Leiter der Abteilung für
wirtschaftl. Sicherheit ernannt. Jurij Zaostrovcev wurde in der
Öffentlichkeit bekannt nach der Veröffentlichung des
Artikels „Bankier der unsichtbaren Front“ im April 2000 u.
nach weitere Beiträgen in der Zeitung Segodnja,
die s. Vladimir Gusinskijs Holding "Media-Most" gehörte.
Aus diesen Veröffentlichungen ging hervor, dass die von
Zaostrovcev geleitete FSB-Abteilung eine der
Schlüsselrollen bei der strafrechtl. Verfolgung Gusinskijs
u. der Medien, die Teil seiner "Media-Most-Holding" waren,
einschliessl. NTV, spielte, wie auch später in den Fällen
"Aeroflot" gegen s. Boris Berezovskij u. "Yukos" gegen s.
Mikhail Khodorkovskij. Der Befehl für die Strafverfolgung
von "MOST-Bank" soll vom Präsidenten RF s. Vladimir Putin
persönlich gekommen sein. 2004
wurde er im Rang eines Generalobersten in die aktive Reserve
versetzt. Im März 2004 wurde
Zaostrovcev zum 1. stv. Vorstandsvorsitzenden der
"Vnesheconombank"
ernannt, 2007 aber nicht mehr in den Vorstand dieser Bank
berufen.)
ZAPASHNYJ, Edgard Valterovich II (Vertreter der berühmten
russ. Zirkusdynastie Zapashnyj in der 3. Generation.
Seit 2012 Generaldirektor des Grossen Moskauer
Staatszirkus am Prospekt Vernadskij. Generalproduzent
u. Moderator des Weltfestivals der Zirkuskunst "IDOL"
Sein Bruder Askold Valterovich
/II/ ist russ. Zirkuskünstler aus
derselben Zapashnyj-Zirkusdynastie in der vierten
Generation, Volkskünstler RF, Künstlerischer Leiter
des Grossen Moskauer Zirkus.
Vom "Forum Freies Russland" werden beide der
öffentlichen Unterstützung für die russ.
Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Sie
sind im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom
Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen
diese Personen in der EU an.)
ZARIF, Salima Khanovna
(russ. Journalistin u. Fernsehmoderatorin; seit 2015
Leiterin des Programmbüros von "Vesti" in St.
Petersburg. Figuriert auf der Sanktionsliste der Ukraine
wegen ihrer Position zum Krieg im Osten der Ukraine u.
zur Annexion der Krym durch Russland.)
ZASLAVSKY, Victor Lvovich (gew. russ. Soziologe, Historiker,
Emigrant. Nach seiner Erstausbildung zum Bergbauingenieur
war er später Absolvent der Fakultät für Geschichte der
Universität Leningrad. Nach der Entdeckung der Schriften
Solschenizyns durch den KGB wurde er beruflich
disqualifiziert u. arbeitete als Fremdenführer in
Leningrad. Unter dem Druck der Behörden auf ihn u. seinen
Sohn Alexander Zaslavsky, Elektrophysiker u. später
Professor an der Brown University, musste er 1975 mit
seiner Familie die UdSSR verlassen. In der Folge lebte,
arbeitete u. lehrte er in Italien, Kanada, USA, dann
wieder in Italien. Er war ein aktiver Organisator vieler
russ.-amerikan. u. italien.-russ. Symposien u.
Verlagsinitiativen. Er arbeitete als Dozent für Politische
Soziologie an der Fakultät für Politikwissenschaft der
Internationalen Freien Universität für Sozialforschung in
Rom u. war Mitherausgeber der geschichts- u.
politikwissenschaftl. Zeitschrift Twenty-First
Century sowie Autor von Werken in engl. u.
italien. Sprache über die Geschichte der Sowjetunion, ihre
National- u. Aussenpolitik von Stalin bis Putin sowie über
die Beziehungen zu Italien u. die KP Italiens, von denen
einige in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Historikerin
Elena Agarossi, verfasst wurden. 1991 erschien auf Deutsch
sein Buch "Das russ. Imperium unter Gorbatschow". Er
war auch als russischsprachiger Romanautor, Übersetzer aus
der russ. Sprache u. als Berater für russischsprachige
Veröffentlichungen für eine Reihe italien. Verlage tätig.
Ausserdem begleitete er die italien. Veröffentlichung
ausgewählter Kolyma-Geschichten von Varlam Shalamov. Sein
auf Archivdokumenten basierendes Buch über das Massaker von Katyn von 2006 fand
internationale Beachtung, wurde auch auf Engl., Frz. u.
Deutsch veröffentlicht u. in Deutschland mit dem
"Hannah-Arendt-Preis" ausgezeichnet.
2009 erhielt er den "Ignazio-Silone-Preis", starb
unerwartet wenige Tage vor der Preisverleihung. 2011
erschien ein lesenswertes Buch über Russland, das einen Text von Zaslavsky
u. s. Lev Gudkov vereinigte.)
ZASURSKIJ, Ivan Ivanovich II (russ. Journalist, Produzent,
Spezialist für die Geschichte der russ. Massenmedien;
Kandidat der Philologie, Politiker u. Klimaaktivist,
Moderator, Autor von über 500 Veröffentlichungen in russ. u.
ausländ. Zeitschriften. Leiter der Abteilung für Neue Medien
u. Kommunikationstheorie an der Fakultät für Journalistik der Staatl.
Lomonossov-Universität Moskau. Enkel von s.Jasen Zasurskij.
Er begann seine Karriere Anfang der 1990er Jahre als
Reporter für die Nezavisimaja gazeta, deren Leiter
der Wirtschaftsabteilung er wurde. 1997 zog er sich
vorübergehend aus dem professionellen Journalismus zurück u.
wurde Berater des 1. stv. MP RF s. Boris Nemcov - 1995 war
er Wahlkampfleiter des Gouverneurs des Gebiets Nizhnij
Novgorod. 1999 veröffentlichte er das Buch "Massenmedien in der Zweiten Republik“
– eine Studie zur Geschichte der russ. Medien in den 1990er
Jahren. Das Buch, das mit dem "MSU-Shuvalov-Preis"
ausgezeichnet wurde, thematisiert die Transformation der
Medien von der sogenannten vierten Macht zu einer Art
Agenten neuer polit. Zentren. 1998 Dissertation zum Thema
„Russ. Medien im Kontext globaler Transformationsprozesse:
Bildung eines neuen Informationssystems u. seine Rolle im
polit. Leben des Landes in den Jahren 1990-1998“ an der
Fakultät für Journalistik der Staatl. Lomonosov-Universität
Moskau für die Erlangung des Grads eines Kandidaten für
philolog. Wissenschaften. In denselben Jahren war er
Nachwuchswissenschaftler an der Fakultät für Journalistik
dieser Universität. In den frühen 2000er Jahren kehrte er
vollständig zum professionellen Journalismus zurück. Von
besonderem Interesse war für ihn die wachsende
Bedeutung des Online-Journalismus u. des Bloggens als
neue Formen des Journalismus. Er wurde Co-Direktor des
Russ.-Amerikan. Zentrums der State University of New York u.
führte eine Vortragsreise entlang der Ostküste der USA
durch. Einige Jahre später wurde er Direktor des Labors für
Medienkultur u. Kommunikation der Fakultät für Journalistik
der Lomonosov-Universität u. Leiter der Abteilung für neue
Medien u. Kommunikationstheorie. 2001-5 arbeitete er bei der
"Rambler Internet Holding" als stv.
Generaldirektor für Öffentlichkeitsarbeit, später als
Direktor für Sonderprojekte u. erstellte wissenschaftl.
Berichte für das Unternehmen. In Vorbereitung auf den
Verkauf von Rambler-Media-Anteilen machte Zasurskij einen
Deal zwischen Rambler und ICQ. 2005 wurde er bei den Wahlen zur
Moskauer Stadtduma der IV. Einberufung auf die ersten drei
Plätze der Parteiliste der Sozialdemokrat. Partei Russlands SDPR
gesetzt. Im Okt. 2005 erklärte die Moskauer Wahlkommission
jedoch 26,55% der Unterschriften der Wähler für ungültig u.
weigerte sich, die Parteiliste der Stadt zu akzeptieren.
2008 gründete Zasurskij die Online-Publikation "Private Korrespondenz", die erste
ihrer Art in Russland, die vollständig auf eine "Creative-Commons"-Lizenz umstellte.
Einer der Hauptgründe dafür war der Wunsch, das russ.
Wikipedia zu unterstützen u. talentierten Menschen die
Möglichkeit zu geben, sich im Bereich des Bürgerjournalismus
zu betätigern. 2011 gewann die "Private Korrespondenz" den
Runet-Preis in der Nominierung "Kultur u.
Massenkommunikation". Im
Dez. 2009 war Zasurskij einer der ersten, der einen offenen
Brief unterzeichnete, in dem eine Reform des russ.
Urheberrechtssystems gefordert wurde. 2010-11 Moderator der
Talkshow "Press Club XXI". Seit 2012 Mitglied
des Rats für die Entwicklung der
Zivilgesellschaft u. der Menschenrechte beim Präsidenten
RF. Das technologisch auf der Wissensbankplattform
"Vernsky.ru" von 2013 basierende Projekt "Wissenschaftskorrespondent" wurde 2015
gestartet. Das Hauptziel des Projekts ist es,
Studenten-Autoren von Lehr- u. Qualifikationsarbeiten zu
ermöglichen, ihre Arbeiten zu veröffentlichen, um die Rechte
an ihren Texten zu behalten. 2019 griff Zasurskij die
Problematik des globalen Klimawandels auf u. veröffentlichte
auf der Website des Menschenrechtsrats einen Artikel, in dem
er eine neue nationale Idee für Russland auf der Grundlage
von Umweltprinzipien vorschlug. Bei einem Treffen mit dem
Präsidenten RF s. Vladimir Putin informierte Zasurskij über
die Bedrohungen Russlands durch den Klimawandel u. forderte
die technolog. Umwandlng der russ. Wirtschaft im Rahmen der
neuen staatl. Klimapolitik. 2020 führte Zasurskij die
Internetplattform "climatescience.ru"
ein, die als Plattform für Experten u. wissenschaftl.
Veröffentlichungen zu Fragen des Klimawandels Stellung
nimmt. 2021 wurde auf dieser Plattform ein 170-seitiger
Bericht des "Ständigen Ausschusses für Umweltrechte beim
Präsidialrat für Zivilgesellschaft u. Menschenrechte RF" mit
dem Titel „Green Turn“ /auf Engl./
veröffentlicht. Die Schrift erklärt, wie genau sich der
Klimawandel auf Russland auswirken wird u. macht Vorschläge;
sie wurde vom Präsidenten RF anscheinend zur Kenntnis
geenommen u. konnte offenbar zu einer Änderung der russ.
Position in Bezug auf globale Massnahmen zur Bekämpfung des
Klimawandels beitragen. Bei den Wahlen zur Staatsduma RF
2021 wurde Zasurskij von der "Russ. Partei für Freiheit u. Gerechtigkeit"
nominiert, aber diese Partei wurde nicht in die Duma
gewählt. s. auch VOLIN, Aleksej.)
ZASURSKIJ, Jasen Nikolaevich II
III IIIa IV V VI VII VIII IX X / I II III IV V VI VII
VIII IX
X
XI XII XIII XIV XV XVI / I
II
III
IV V
VI
VII
VIII IX
X
(gew. sowjet. u. russ. Literaturwissenschaftler jüd.
Herkunft mit Interessen- u. Forschungschwerpunkt
US-Literatur u. -Journalismus; langjähriger Dekan u.
Präsident der Fakultät für Journalistik der Moskauer
Staatl. Universität MGU namens M.V. Lomonosov von 1965 bis
2007/21. Seine Forderung, die er als Professor für
Journalistik an seiner Fakultät lehrte, dass der Journalist
- er verwendete kaum die weibl.
Form - als Vertreter der "Vierten Macht" „neugierig",
„ehrlich", „objektiv",
„mutig", „analytisch", „zweifelnd" u. „kritisch"
sein sollte, wurde unter Putin auf tragische Weise teilweise
schwer enttäuscht, kompromittiert u. ins Gegenteil
pervertert. Ein Beispiel eines prominenten Absolventen der
Fakultät für Journalistik, der sich dem Medienstil des
Putin-Regimes perfekt angepasst hat, ist der
TV-Nachrichtensprecher des 1. Kanal s. Ernest Mackevicius.
In Russland seien z.Zt. die Bedingungen für einen ehrlichen,
objektiven, analytischen, kritischen usw. Journalismus nicht
gegeben, sagte Zasurskij einem Journalisten. Aber Lobhudelei
und Propaganda bringe keinen Nutzen. Obwohl der Professor
Polemik u. scharfe Kritik gegenüber dem Putin-Regime und
dessen Praxis der sträflichen Beschneidung der
Pressefreiheit vermied, kritisierte er dennoch ´zwischen den
Zeilen´ den propagandist. Charakter eines grossen Teils des
vom Staat kontrollierten Fernsehens, das aus seiner
Sicht zu einem langweiligen Medium wurde. Langweiliges
Fernsehen wecke im allgemeinen kaum das Interesse des
Zuschauers. 2011 sagte er in einem Gespräch mit TV Dozhd,
dass es in Russland „keine
seriösen Zeitungen" gebe, u. einem anderen Sender sagte er,
dass es in Russland zu wenig professionelle Journalisten
gebe - vermutlch verglich er die Situation Russlands mit der
weit günstigeren Lage der Presse im Ausland, wo es richtige
Zeitungen des Typs New York Times gibt. Einzelne
russ. Zeitungen wie Kommersant, Nezavisimaja gazeta, Moskovskij komsomolec oder
Rossijskaja gazeta hielt er
dennoch für seriös u. weit interessanter als das russ.
Fernsehen. Was die Informationsbeschaffung über das Ausland
betreffe, sei das russ. Fernsehen „nutzlos", er ziehe das
Internet vor. In der Schnelllebigkeit des heutigen
Journalismus, beschleunigt v.a. durch das Internet, sah er
ein Problem. Es sei wichtig, den Lesern zu erklären, was
geschehe. Dabei seien die
„freien Ansichten" eines
Journalisten von grosser Bedeutung. Den Journalisten riet
Zasurskij, dessen Vorbild Don Quijote war, die Werke Tolstojs,
Dostoevskijs u. Solzhenicyns u. anderer russ. Klassiker mit
kritischem Geist wie Saltykov-Shchedrin
zu lesen u. zu kennen. Andererseits war es in der Putin-Ära
eine kühne Forderung, ein kritischer u. neugieriger
Journalist zu sein, zumal viele investigative Journalisten,
die sich mit verschiedenen, vom Putin-Regime gedeckten u.
teilweise unaufgeklärt gebliebenen Verbrechen befasst haben,
ihr Leben riskiert oder ín Ausübng ihrer journalist. Arbeit
- während der Amtszeit Zasurskijs - verloren haben.
Zasurskij war ein Professor "alter Schule" mit den
Qualitäten eines talentierten Lehrers, der seine
hörenswerten, inhaltlich möglicherweise etwas veralteten Vorlesungen etwa über die amerikan. Presse des 19. Jhs. u. des
20. Jhs oder über den Weltjournalismus, die deutsche, französische u. englische Presse, die auch für des
Russischen mehr oder weniger mächtige Ausländer verständlich
waren, meist in vollen Hörsälen didaktisch klug an den Mann
u. an die Frau brachte, was ihn von Langweilern oder
Effekthaschern u. Besserwissern wohltuend unterschied. Mit
Studenten od. Absolventen, die nach seiner Meinung
„unseriösen" Journalismus betrieben, hatte die "moralische
Gewissen" des russ. Journalismus Probleme. Seinen Studenten
erklärte er, wie die Zeitungen in den westl. Ländern
funktionieren u. lehrte sie zu verstehen, dass sie nur unter
der Bedingung erfolgreich sein können, wenn es ihnen
gelingt, einen interessanten Inhalt für möglichst viele
Leser u. Abonnenten zu produzieren, denn dann stelle sich
auch der wirtschaftl. Erfolg einer Zeitung ein, was auch den
Einbezug von Reklame bedeute. Die Zeitungsredaktionen seien
auf gute Journalisten angewiesen. In der aktuellen Lage sei
dies in Russland äusserst schwierig, die Auflagenstärke der
Zeitungen sei zu gering, die Zeitungen würden die Massen -
im Unterschied zur ehem. sowjet. Presse mit ihrer
Millionenauflage - kaum erreichen. Von sog. „verkäuflichen"
Journalisten hielt Zasurskij nicht viel, da sie im Dienst
von bestimmten Arbeitgebern, so auch von Politikern wie
Präsidenten, Gouverneuren od. Bürgermeistern stünden, die
von ihren Journalisten erwarteten, dass sie ihre Interessen
vertreten u. für ihre Ideen u. Ziele Propaganda machten.
Weil bei dieser Art von Presse die Bedingungen der absoluten
Freiheit des Wortes u. Gedankens fehle, handle es sich hier
nicht um eine richtige Presse im eigentl. Sinn, sondern um
eine Parteipresse, wie dies etwa während des Sozialismus der
Fall gewesen war, wo die Presse ausschliesslich den
Kommunisten gedient habe, die ihre Gesichtspunkte darin zum
Ausdruck brachten. Die von Zasurskij während mehr als vier
Jahrzehnten geleitete Moskauer Journalistik-Fakultät
entwickelte sich zum Massenfach u. zum Grossbetrieb; zu
Zasurskijs Zeiten erhielten 20-30 Tsd. Absolventen das
Diplom eines Journalisten. Auf die Frage eines Journalisten
nach der Rolle des berüchtigten "Roskomnadzor" gab Zaskurskij die
verblüffende Antwort, dass man in Russland die Presse nicht
vollständg einschränken könne, denn die Bürger fänden immer
einen Weg, Beschränkungen zu umgehen. Den Namen s. Vladimir
Putins od. anderer zentraler Führer des heutigen Russlands
nahm Zasurskij kaum in den Mund, u. er wurde in öffentl.
Interviews nach solchen Namen, die in der vom Staat
gelenkten und beherrschten öffentl. Mediendiskussion
Russlands quasi tabuisiert sind, auch nicht od. nur selten
gefragt. Zasurskij konnte u. wollte sich in seiner Position
als hoher u. prominenter Vertreter einer staatl. Institution
nicht erlauben, mit dem Putin-Regime in offene Konfrontation
zu treten, denn damit hätte er nicht nur seine Fakultät in
Gefahr bringen, sondern auch das persönl. Schicksal z.B.
eines hoch angesehenen Wissenschaftlers wie s. Lev Gudkov
erleiden können, der auf der Liste "ausländischer Agenten"
landete. Einem Journalisten sagte er 2015, dass Putin zwar
"viel Nützliches getan" habe, aber "nicht der beste Weg" für
Russland sei..S. Mikhail Gorbatschov lobte er, weil dieser
Mann ehrlich gewesen sei, die Wahrheit gesagt u. seriöse
Veränderungen eingeleitet habe.
Zasurskij war ein Glücksfall für
die Moskauer Journalistik-Fakultät gewesen, denn
ursprünglich - 1965 - sollte ein Funktionär der Höheren
Parteischule des ZK der KPdSU den Posten des Dekans
übernehmen, was von den meisten Lehrern der Fakultät
abgelehnt worden sei. An der Stelle des vorgesehenen
Parteifunktionärs wurde der 36-jährige Zasurskij berufen.
2010 sagte Zasurskij, dessen Aussprache des
Russischen irgendwie an diejenige Andrej Sakharovs
erinnerte, in einem Interview, dass er viele Male in den USA
gewesen sei, aber jedesmal Probleme mit der
Visumsbeschaffung erfuhr, aber der Grund sei ihm unbekannt.
Zasurskijs ehem. Studentin u. heutige Assistenzprofessorin
u. Dozentin Tamara Jakova II III befasst sich mit der Analyse der
Schweizer Presse. Zasurskijs Nachfolgerin im Amt des Dekans
wurde 2007 s. Elena Vartanova. Zasurskij hielt stets auch
den Kontakt mit dem Publikum aufrecht. Noch 2015 stellte der
sympathische u. bescheidene Humanist an der 28. Moskauer
internationalen Buchmesse neue Bücher vor, geriet dabei aber
offenbar unter den Einfluss der aussenpolit.
Putin-Propaganda, als er die Nato als „aggressiv", die
Führerschaft der USA als „kriegslüstern", antiruss.
u. „verloren" bezeichnete u. die Rolle der BRICS-Staaten lobte. Nach seinem
Ableben im Aug. 2021 wurde sein Leichnam auf dem Campus der
Fakultät für Journalistik an der Mokhovaja aufgebahrt, bevor
er zum Friedhof überführt wurde.
Mikhail Rostovskij, der seinerseits
von Zasurskij als guter Journalist gelobt wurde, würdigte im
Moskovskij komsomolec die Verdienste des verstorbenen
Professors, Dekans u. Präsdienten der Fakultät für
Journalistik mit folgenden Worten: „Ein legendärer Mann,
Mentor u. Lehrer, moralischer Führer u. absolute Autorität –
all diese guten Noten klingen auf Jasen Zasurskij bezogen
wie leere Klischees. Jasen Nikolaevich war nicht nur ein
Symbol der journalist. Fakultät. In gewisser Weise war er
eine journalist. Fakultät. ... Jasen Nikolaevich gelang es,
an der Fakultät eine Atmosphäre der inneren Freiheit u. des
tiefen Respekts für die journalist. Professionalität zu
schaffen. Zasurskij war ein Meister der Maxime der
Notwendigkeit, journalist. Arbeit so professionell wie
möglich zu machen. Er war ein glühender Verfechter der
Medienfreiheit. Aber gleichzeitig zeichnete er sich durch
ein subtiles Verständnis unserer polit. Realitäten aus, wie
unser Land u. die ganze Welt um ihn herum tatsächlich
funktionieren. Jasen Nikolaevich war kein Mann von Parolen
u. Aktionen, die auf die Aussenwirkung abzielten. Aber er
war immer noch ein Titan mit einer journalist. Abteilung auf
seinen Schultern. Der Chefredaktor des "MK", Pavel Gusev,
schlug vor, den Namen von Jasen Nikolaevich Zasurskij
offiziell der Fakultät für Journalismus der MSU zuzuweisen.
... In den Köpfen vieler von uns trägt die journalist.
Fakultät bereits den Namen Jasen Zasurskijs."
Enkel S. Ivan Zasurskij, selbst Dozent für
Medienkommunikation, sagte über seinen Grossvater u.a.: „Er
war in erster Linie eine Person mit sehr guten
Eigenschaften. In einem Land, in dem das Ideal eines Mannes
ein strenger Kommunist u. Proletarier war, hatte er ganz
andere Werte u. Moralvorstellungen. Er war immer offen für
neues Wissen, neugierig. Im allgemeinen beschränkte nichts
sein Bewusstsein, die Art der Kommunikation. ... Er hat
immer versucht, Menschen zu schützen, die sich in
schwierigen Situationen befinden. Diejenigen, die aus den
Regionen nach Moskau kamen, profitierten am meisten davon.
... Und auch die Juden, die immer geplagt wurden. ... Die
Journalistenfakultät war in gewisser Weise ein
Naturschutzgebiet, in dem Wahrhaft u. internationalist.
Werte gepflegt wurden. Ohne Antisemitismus u. Blödsinn. Das
heisst nicht, dass es unter den Lehrern der Fakultät keine
Dummköpfe gab, dass es keine Leute gab, die kommunist.
Doktrinen od. irgendetwas anderes lehrten. Im sowjet. System
war dies nur schwer zu vermeiden. Aber die Qualität der
Bildung - die von Jasen Nikolaevich für richtig gehalten
wurde - überschattete alles. Mein Grossvater hat es wirklich
geschafft, eine richtige Festung zu bauen. ... Und er
schaffte es, diese Festung der sowjet. Dummheit zu umgehen,
weil er Literatur in einer solchen Menge unterrichtete, dass
ein Schüler, der alle von ihm empfohlenen Bücher las, gegen
jede kurzfristige Propaganda geimpft wurde. ... Perestroika
u. Glasnost entsprachen voll und ganz seinen Werten. ... In
den frühen 90er Jahren haben viele bereits verstanden, dass
Bildung nicht in der Form existiert, in der wir sie gewohnt
sind. Alle diese kommunist. Geschichten fielen ab.")
ZATOMSKAJA
(ehem. BOROVKOVA), Olga Jurevna (russ. Richterin am Tverskoj-Gericht
in Moskau. Absolventi der Moskauer Staatl.
Sozialuniversität, Fakultät für Recht u.
Jugendgerichtsbarkeit. Durch Beschluss der Moskauer
Stadtduma wurde sie Ende Juli 2010 zum Magistrat des
Gerichtsbezirks Nr. 369 des Bezirks Tverskoj der Stadt
Moskau ernannt. Perf Dekret des Präsidenten RF vom Okt.
2016 wurde Zatomskaja zur Richterin am Bezirksgericht
Tverskoj in Moskau ernannt. Kritiker monieren, dass diese
Richterin nicht über die erforderlichen Erfahrungen u.
Grundlagem verfügt, um in dieser Position Recht zu
sprechen. Die Richterin wird verdächtigt, ihren Status
durch Umgehung der gesetzlich festgelegten Regeln erworben
zu haben. Vom Forum "Freies Russland" wird sie der polit.
Repression gegen polit. Gegner unter Ausnutzung ihrer
offiziellen Position beschuldigt. Einige Fälle: 2010
weigerte sich die Richterin, die am 11. Juni vor der
Staatsduma abgehaltene Kundgebung als Einzeldemonstration
anzuerkennen, u. verurteilte die Aktivisten der Parte
"Jabloko" Galina Mikhaleva, Igor Savjolov, Maksim Kruglov
u. Artur Grokhovsky gemäss Art. 20 Teil 2 des VwGB RFfür
die „Abhaltung einer nicht genehmigten Kundgebung“ für
jeden von ihnen eine Strafe von 500 Rubel. Im Aug. 2010
verurteilte sie einen der Führer der "Linksfront", den
64-jährigen Konstantin Kosjakin, gemäss Art. 19.3 VwGB RF
zu 3 Tagen Haft. Am selben Tag verurteilte sie auch den
Koordinator der" Linksfront" u. der "Avantgarde der Roten
Jugend" Sergej Udalcov zu 4 Tagen Haft. Zuvor war Udalcov
von derselben Richterin bereits wegen eines ähnlichen
Vergehens am Tag des Zorns im Juni mit einer Geldstrafe
von 500 Rubel belegt worden.
Im Sept. 2010 befand die Richterin den 69-jährigen Führer
der Bewegung "Für die Menschenrechte“, Lev Ponomarjov, der
Begehung einer Ordnungswidrigkeit gemäss Art. 19.3 des
Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten FR während des Tages
des Zorns für schuldig u. verurteilte ihn zu 4 Tagen
Arrest. Amnesty International äusserte sich besorgt über
die Entscheidung des Moskauer Gerichts. Eine Berufung beim
Bezirksgericht Tverskoj wurd abgewiesen. Zuvor hatte
dieselbe Richterin Ponomarjov bereits zu einer Geldstrafe
von 500 Rubel wegen Teilnahme am Tag des Zorns im Juni
verurteilt.
Nachdem ende Dez. 2010
s. Boris Nemcov vor dem Triumfalnaja-Platz am Ausgang der
genehmigten Kundgebung festgenommen wirde
befand die Richterin am 2. Jan. 2011 Nemcow
des Verstosses gegen die rechtmässigen Forderungen der
Polizei für schuldig u. verurteilte ihn zu 15 Tagen
Verwaltungsarrest. Am 12. Jan. prüfte die Richterin des
Bezirksgerichts Tverskoj, Elena Stashina, die Berufung in
diesem Fall u. entschied, dass es keinen Grund gebe, die
Entscheidung des Magistrats aufzuheben oder zu ändern. Die
Anwälte Nemcovs reichten eine Beschwerde beim EuGH für
Menschenrechte ein. Im Feb. wurde eine Beschwerde gegen
Richterin Borovkova beim Qualifikationskollegium der
Moskauer Richter ein.
Am 31. Dez. 2010 wurde bei derselben Kundgebung einer der
Führer der Solidaritätsbewegung, s. Ilja Jashin,
festgenommen. Am 2. Jan. erliess Richterin Borovkova eine
Entscheidung über 5 Tage Haft für Jashin.
Im Jan. 2011 verurteilte Borovkova den Führer der
Bewegung "Slavjanskaja Sila", Dmitrij Demushkin, zu
3 Tagen Haft, weil er während einer Kundgebung am 11. Januar
auf dem Manezhnaja-Platz einen doppelten Polizeizaun
durchbrochen hatte. Ausserdem verurteilte sie einen der
Führer der "Bewegung gegen die illegale Einwanderung" DPNI,
Vladimir Tor, zu 15 Tagen Haft. 9 Tage zuvor verurteilte
dierselbe Richterin Tor zu 10 Tagen Verwaltungshaft.
Im Okt. 2011 verurteilte sie Sergej Udalcov zu 10 Tagen
Haft, weil er an dem von der Moskauer Regierung genehmigten
Tag des Zorns teilnahm.. Am 4. Dez. 2011 wurde Udalcov von
Polizeibeamten festgenommen, nachdem zwei Gerichte
Zwangshaft gegen ihn angeordnet hatten, u. wurde am selben
Tag von Borovkova zu 5 Tagen Haft wegen Missachtung der
„rechtmässigen Forderungen der Polizeibeamten“
verurteilte ihn. Am 25. Dez. 2011 verurteilte
Borovkova Udalcov erneut zu 10 Tagen Haft wegen eines Falls
von vor 2 Monaten, als der Oppositionelle angeblich
Polizeibeamten nicht gehorcht hatte.
Am 5. Dez. 2011 fand in
Moskau eine Kundgebung gegen Verstösse bei den Wahlen statt,
bei der die Polizei etwa 300 Personen festnahm. Am 6. Dez.
2011 verurteilte Borovkova gemäss Art. 19.3 VwGB RFIlja
Jaschin, ein Mitglied des polit. Rates der "Solidarität", u.
s. Aleksej Navalnyj zu 15 Tagen Haft. Beide wurden am 5.
Dez. 2011 bei einer Kundgebung in Moskau wegen
Wahlverstössen festgenommen. Während der Anhörungen drohte
Borovkova, Navalnyjs Anwalt aus dem Gerichtssaal zu
entfernen, u. weigerte sich auch, die Videoaufzeichnungen
seiner Inhaftierung den Zeugen in zu zeigen. Jashin u.
Navalny legten darauf beim EuGH für Menschenrechte Berufung
ein mit einer Beschwerde über die Verletzung ihrer Rechte,
insbesondere durch Richterin Borovkova.
Am 3. März 2021 ernannte Zatomskaya einen
Sonderkorrespondenten für Novaya Gazeta, Ilya Azar, 15 Tage
Haft und eine Geldstrafe von 150.000 Rubel für das erneute
Posten einer Nachricht auf Facebook, die acht Monate vor dem
Prozess angeblich „auf unbestimmte Zeit gefordert“ wurde
Personenkreis, der sich an der Aktion beteiligen soll. Im
März 2021 verurteilte Zatomskaja einen Sonderkorrespondenten
der Novaja gazeta, Ilja Azar, zu 15 Tagen Haft u.
eine Geldstrafe von 150 Tsd. Rubel für das erneute Posten
einer Nachricht auf Facebook. Im April 2021 verurteilte
Richterin Zatomskaja Valerij Evzin, einen Teilnehmer an den
Demonstranten vom 23. Januar zur Unterstützung von Aleksei
Navalnyj, zu 2 Jahren /!/ Haft in einer Strafkolonie mit
allgemeinen Vollzug. Den Ermittlungen zufolge schob, wobei
gemäss der Aussage des Anwalts von Evzin sagte, dass keine
Aggression gegen einen Polizisten angewandt wurde.u. der
Polizist wurde nicht verletzt.)
ZATULIN,
Konstantin Fjodorovich II (russ. Politiker, 2003 in
die 4.
Staatsduma RF
gewählt, wo er stv. Vorsitzender des Ausschusses
für GUS-Angelegenheiten u. Beziehungen zu russ.
Landsleuten der Fraktion "Einiges Russland" im Ausland war.
2007 wurde er in die 5. Staatsduma RF als Teil der
föderalen Kandidatenliste der Allruss. polit. Partei
"Einiges Russland" gewählt. In dieser Zusammensetzung war er
1. stv. Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für
GUS-Angelegenheiten u. Beziehungen zu Landsleuten der
Fraktion "Einiges Russland" im Ausland. Wegen
Meinungsverschiedenheiten über die Aussenpolitik der RF in
der Libyen-Krise wurde er seines Amtes enthoben. Er wurde
nicht mehr in die föderale Kandidatenliste aufgenommen u.
nahm nicht mehr an den Wahlen teil. Im Mai 2010 nahm Zatulin
als Beobachter an den Parlamentswahlen der nicht anerkannten
Republik Berg-Karabach teil, weshalb er vom
Aussenministerium der Republik Aserbaidschan wegen
Verletzung des „Gesetzes über die Staatsgrenze“ der Republik
Aserbaidschan auf die Liste unerwünschter Personen gesetzt
wurde. Seit 2018 ist Zatulin auch die Einreise nach Estland
für 5 Jahre verboten. 2002-11 moderierte Zatulin eine
wöchentliche Autorensendungen auf dem Kanal des TV-Zentrums:
„Festland“ über Probleme des postsowjet. Raums u.a. Themen.
2012-16 war Zatulin wöchentlich im TV mit einer
Informations- u. Analysesendung unter dem Titel "Die russ.
Frage", zu sehen, die mit 143 Folgen ausgestrahlt wurde.
Zatulin unterstützte aktiv das Referendum über den Status
der Krym am 16. März 2014 u. die Annexion der Halbinsel
durch die RF, obwohl er 2010 im Chor der dreisten Lügen der
Russen erklärte, Russland wolle die Krym nicht von der
Ukraine abspalten. Noch am 14. März 2014 gründete Zatulin in
Sevastopol die öffentliche Organisation "Revolutionary
Committee“ Sevastopol – Krym – Russland“, um die Ergebnisse
des Referendums umzusetzen. Per Dekret des Präsidenten RF
V.V. Putin vom Juli 2014 wurde er mit dem Ehrenorden für
seine Verdienste um internationale Aktivitäten u. die
Gewährleistung der Sicherheit der RF ausgezeichnet. Bei den
Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung von Sevastopol am 14.
Sept. 2014 kandidierte Zatulin als unabhängiger Kandidat im
Wahlkreis Gagarin mit nur einem Mandat u. verlor gegen
Ekaterina Altabaeva, einer Vertreterin des Chaly-Teams. Seit
Feb. 2014 ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung
"Wir sind alle Berkut“. 2014-16 war er Berater des
Vorsitzenden des Staatsrates und des Oberhauptes der
Republik Krym /auf freiwilliger Basis/. Im Feb. 2015 wurde
Zatulin per Dekret des Präsidenten RF V.V. Putin gemäss der
Quote des Präsidenten RF zum Mitglied der
"Gesellschaftskammer RF" ernannt. Im Feb. 2016 wurde er
Leiter der Arbeitsgruppe der Gesellschafftskammer RF zur
eurasischen Integration sowie anderer Institutionen der
internationalen Zusammenarbeit. Im Sept. 2016 wurde Zatulin
aus dem Wahlkreis Nr. 50 in Sotschi in die 7. Staatsduma RF gewählt als russ.
Staatsbürger in der Republik Estland. Er kehrte auf den
Posten des 1. stv. Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses
für GUS-Angelegenheiten, eurasische Integration u.
Beziehungen zu Landsleuten der Fraktion "Einiges Russland"
im Ausland zurück u. wurde im Juli 2019 zum
Sonderbeauftragten der Staatsduma RF für Migration und
Staatsbürgerschaft gewählt. Seit Dez. 2016 ist er auch
wieder im Amt des Vorsitzenden der Kommission für
internationale Politik der Interparlamentarischen
Versammlung der Orthodoxie, das er schon 2008-12 innehatte.
Nach einer dreitägigen Abstimmung im Sept. 2021 wurde
Zatulin aus dem Wahlkreis Sotschi als Abgeordneter der 8. Staatsduma RF wiedergewählt. Dort
setzte er seine Arbeit in den Ausschüssen, in denen er
früher tätig war, fort. Im Nov. 2021 verfasste er eine
Erklärung der Staatsduma RFzum dreihundertjährigen Bestehen
des Russischen Reiches. Von 1995 bis 2019, während seiner
Amtszeit als Abgeordneter der Staatsduma, war er Mitautor
von 30 Gesetzesinitiativen u. Änderungen von
Bundesgesetzentwürfen. Im Juni 2021 legte er der Staatsduma
einen Gesetzentwurf über die Rückführung von Landsleuten aus
dem Ausland in die RF vor.
Autor zahlreicher Veröffentlichungen in russ. u. ausländ.
Medien, von Büchern mit den Titeln „Zwischen Ost u. West:
Die Ukraine vor dem Hintergrund der Orangenen Revolution“
/2005/, „Russland u. Abchasien: Zwei Länder – ein Volk“
/2011/, „Russische Frage“ in 4 Bänden /2013-16/. Zatulin
erhielt zahlreiche Verdienstorden, -medaillen u.
-auszeichnungen.
Beziehungen zu den ukrain. Behörden: Im März 1996
gab es eine Note des Aussenministeriums der Ukraine über das
Verbot von K.F. Zatulins Einreise u. Aufenthalt auf der Krym
u. in Sevastopol für einen Zeitraum von 5 Jahren. Im Juni
2006 wurde Zatulin im Zusammenhang mit „Aufstachelung zum
ethnischen Hass“ u. Handlungen, die die territoriale
Integrität der Ukraine gefährden, zur unerwünschten Person
erklärt. Grund für das zweijährige Einreiseverbot in die
Ukraine war die Teilnahme Zatulins an Protesten auf der Krym
während der Nato-Übung Sea Breeze 2006. Zusammen mit Zatulin
wurde auch Kirill Frolov, ein Mitarbeiter des von ihm
gegründeten u. geleiteten "Instituts der GUS-Staaten"
UFISSNG /s. KORNILOV, Konstantin/, zur unerwünschten Person
erklärt. Im Juli 2008 schickte die russ. Botschaft in der
Ukraine eine Protestnote an das Aussenministerium der
Ukraine. Im Juli 2008 wurde K.F. Zatulin am Flughafen
Simferopol festgenommen, als ihm zum 3. Mal für ein Jahr die
Einreise in die Ukraine verboten wurde. Nach Angaben des SBU
wurde diese Entscheidung im Zusammenhang mit Verstössen
gegen Art. 14 u. 294 StGB UA /angebliche Vorbereitung von
Massenunruhen während des Besuchs des Patriarchen von
Konstantinopel in der Ukraine/ getroffen. Zusammen mit
Zatulin wurde Kirill Frolov erneut die Einreise verweigert.
Im Mai 2008 warnte der SBU Zatulin offiziell vor
unerwünschten radikalen Äusserungen gegen die Ukraine. Im
Aug. 2008 wurde das Einreiseverbot für Zatulin in die
Ukraine aufgehoben. 2009 wurde ihm erneut ein Einreiseverbot
in die Ukraine auferlegt, das bis zum Ende der
Präsidentschaft von s. Viktor Juschtschenko 2010 in Kraft
blieb. Ein erneutes Einreiseverbot in die Ukraine wurde nach
dem Machtwechsel in diesem Land im Feb. 2014 verhängt. Im
Sept. 2017 wurde Zatulin von der
Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Ukraine auf die
Fahndungsliste gesetzt, u. im Dez. erteilte das
Bezirksgericht Pecherskij in Kiev eine Genehmigung zur
Verhaftung Zatulins. Im März 2021 gab der Präsident der
Ukraine s. Wolodymyr Zelenskyj die Entscheidung des
Nationalen Sicherheits- u. Verteidigungsrates der Ukraine
bekannt, persönliche Sanktionen gegen Zatulin u. eine Reihe
weiterer staatlicher u. polit. Persönlichkeiten der RF zu
verhängen.)
ZAUERS,
Dmitrij Vladimirovich (russ. Ökonom.
Schlüsselprojektmanager für die Umwandlung des
Geschäftsmodells der "Gazprombank" von einer
Investmentbank für Unternehmen in eine Universalbank mit
Schwerpunkt auf der aktiven Entwicklung des Einzelhandels,
der Einführung fortschrittlicher digitaler Technologien u.
dem Aufbau eines eigenen Ökosystems. Er fordert die
Entwicklung von Quantentechnologien als Abwehr gegen
Cyber-Bedrohungen, denn er glaubt, dass man sich nur mit
Hilfe von Quantenkryptografie-Technologien zuverlässig
schützen kann, über die er auf Fachkonferenzen referiert.
Sauers wies auch darauf hin, dass Quantentechnologien
zertifiziert werden müssen u. die "Gazprombank" „mit der
russ. Zentralbank über die Schaffung eines solchen
Standards im Gespräch“ sei.)
ZAVADSKIJ,
Maksim (russ. Ermittler der
Stadtabteilung Petrosavodsk des Untersuchungsausschusses
RF in Karelien. Zavadskij wird vom "Forum Freies Russland"
der Umsetzung der polit. Repression gegen polit. Gegner
unter Ausnutzung seiner offiziellen Position beschuldigt.
Dieser Ermittler führte eine Untersuchung im Rahmen des 2.
Strafverfahrens gegen den Leiter der karelischen Abteilung
der Gesellschaft "Memorial", s. Jurij Dmitriev. Medien u.
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erkannten diesen
Fall als politisch motiviert an, u. Jurij Dmitriev selbst
wurde als polit. Gefangener anerkannt.)
ZAVALNYJ,
Pavel Nikolaevich
II III IV V (russ. Politiker, Abgeordneter in
der Staatsduma RF,
Mitglied der Partei "Einiges Russland“, Vorsitzender
des Energieausschusses der Staatsduma. 1996 wurde er
zum Generaldirektor der "Tjumentransgaz" von "Gazprom"
ernannt u. arbeitete in dieser Position bis 2008. 2008
wurde er zum Generaldirektor von "Gazprom Transgaz
Jugorsk" ernannt, wo er bis 2011 tätig war. 2011 wurde
er zum Mitglied von Go gewählt. Präsident der russ.
Gasvereinigung. 2001-11 war er 3x Abgeordneten der
Duma des Autonomen Kreises Khanty-Mansijsk - Jugra. In
der Rangliste der Einkommen von Beamten der russ.
Ausgabe des Forbes-Magazins für 2012 belegte
Pavel Zavalnyj den 35. Platz mit einem
Gesamtfamilieneinkommen von 250 Mln. Rubel.Vom "Forum
Freies Russland" wird er der öffentlichen
Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen
die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500
Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde:
Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in
der EU an.)
ZAVERUKHA,
Vita (1996 geborene Kämpferin des ukrain.
Bataillons "Ajdar", die seit 2014 im Kampf aktiv
ist u. mit Komplizen in der Ukraine Raubüberfälle u.
Anschläge verübt. Im Mai 2015 wurde im Bezirk Desnjanskyj
in Kiev eine Tankstelle angegriffen, ihr Angestellter
wurde verletzt, u. die Angreifer stahlen die dort
verfügbaren Gelder /823 Grivna/ aus der Kasse. Zu einem
späteren Zeitpunkt in diesem Monat wurden fünf
mutmassliche Täter von Raubüberfällen festgenommen,
darunter Zaverukha. Ein weiterer wurde bei einer
Schiesserei getötet. Die Verdächtigen waren zum Zeitpunkt
ihrer Festnahme zwischen 17 u. 23 Jahre alt und dienten in
Freiwilligenbataillonen. Vita Zaverukha war zum Zeitpunkt
ihrer Verhaftung 19 Jahre alt, sie war das einzige Mädchen
unter den Inhaftierten. Die Inhaftierten wurden gemäss
Art. 187, Teil 3 /Raub/, Art. 263, Teil 1 StGB UA
/illegaler Waffenbesitz/,
u.
Art. 348 StGB UA /Eingriff in das Leben von
Strafverfolgungsbeamten/ angeklagt. Im Jan. 2017 wurde
Zaverukha gegen Kaution in Höhe von 1,6 Mln. Grivna
freigelassen. Das Geld wurde vom Unternehmer Aleksej
Tamrazov bezahlt, der mehrere Positionen in Öl- u.
Gasunternehmen in der Ukraine innehatte. Er stellte auch
eine Kaution in Höhe von 5 Mln. Grivna für die Freilassung
von Denis Polishchuk, der des Mordes an dem Schriftsteller
Oles Buzina angeklagt wurde, in Aussicht. Im Feb. 2017
wurde Vita bei einer Schlägerei verletzt.)
ZAVGAEV, Doku Gapurovich
(sowjet. u. russ. Politiker u. Diplomat, ehem.
Vorsitzender des Obersten Sowjets der
Tschetscheno-Inguschischen ASSR. 1995 Mitglied des
Komitees der "Nationalen Einigung" Tschetscheniens, dann
Leiter der Regierung der "Nationalen Wiedergeburt"
Tschetscheniens u. pro-Moskauer Premierminister u.
Oberhaupt der Republik Tschetschenien. Im Aug. 1996, nach der Einnahme
Groznyjs durch Militante, verliess er Tschetschenien.
Nachdem er die Abkommen von Khasavjurt unterzeichnet hatte,
fungierte er bis Mitte Nov. 1996 als Oberhaupt
Tschetscheniens innerhalb Russlands. Von Jan. 1996 bis Mai
1998 war er Mitglied des Föderationsrats der Republik
Tschetschenien. Im Föderationsrat war er Mitglied des
Ausschusses für internationale Angelegenheiten. 1997-2004
war er russ. Botschafter in Tansania. 2004 wurde er zum
stv. Aussenminister RF ernannt u. war zuständig für
administrative, wirtschaftliche u. finanzielle
Angelegenheiten, u. Generaldirektor des
russ. Aussenministeriums. 2009-19 rundete ein Posten
als russ. Botschafter in Slowenien seine
Diplomatenkarriere ab.)
ZAKHAROV, Konstantin Jurevich II
III IV (russ. Politiker, Mitglied
der Partei "Einiges Russland“, 2004-12
Abgeordneter der Stadtduma von Nizhnij Tagil, 2017-21
Personaldirektor von "Uralvagonzavod". Als
Abgeordneter des Gebiets Sverdlovsk gewann 2021
die Wahlen in einem Wahlkreis mit einem Mandat zur 8. Staatsduma RF. Vom "Forum
Freies Russland"
wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ.
Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er
ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom
Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen
gegen diese Personen in der EU an. Er unterliegt
Sanktionen von EU, GB, USA, Kanada, Australien, Japan,
Schweiz.)
ZAKHAROVA, Marija Vladimirovna I II
III IV
V VI VII VIII IX
X
XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX
XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII (russ. Diplomatin u.
Pressesprecherin, seit 2015 Leiterin der
Abteilung für Information u. Presse des Aussenministeriums
MID RF; als solche vertritt sie knallhart, arrogant,
vorlaut u. rechthaberisch, den Standpunkt der
offiziellen Politik S. Lavrovs u. scheut sich nicht vor
Sarkasmus u. Häme u. der Verbreitung zweifelhafter
Legenden, Narrative u. "alternativer Fakten", wobei sie
in klassischer Manier systemat. Desinformation in
grossem Stil betreibt u. so die ganze Verlogenheit des
Systems Putin entlarvt. Für ihre Eskapaden wurde sie von
diverser Seite als undiplomat. Zynikerin oder als
Cheftroll Putins kritisiert. Mit ihrer demagog.
Politpropaganda im Dienst eines modernen imperialist.
Gewalt- u. Unrechtsstaats, die sie offenbar mit Lust u.
zur Genugtuung ihrer Auftraggeber zur Spitze u. an die
Grenze des Zumutbaren zu treiben pflegt u. ad absurdum
führt, übertrifft sie sogar die lügnerische Praxis
sowjet. Zeiten in der Aussenplitik u. ignoriert u.
pervertiert somit nicht nur die Forderung einer
gebührenden professionellen Objektivität, sondern geht
auch vollends ihrer persönl. Glaubwürdigkeit verlustig
u. wird so unweigerlich zur bizarren Karrikatur der
russ. polit. Indoktrination. Als der russ. Botschafter
s. Sergej Kisljak in den USA 2017 als Spion verdächtigt
wurde u.
russ. Beamte „ihre Wut“ über die Anschuldigungen gegen ihren
Botschafter äusserten, nannte Zakharova dies unverblümt „die
niedrigen professionellen Standards der amerikan.
Nachrichtenmedien“. Zakharova,
die als ausgesprochene professionelle Zynikerin gilt,
schrieb etwa im Okt. 21 nach der Niederschlagung der
Proteste auf Telegram über die Lage der
Journalisten in Belarus: „Wir
gehen davon aus, dass die Rechte von Journalisten nach
den allgemein anerkannten internationalen Normen
gewahrt werden." Die Tatsache ist, dass die
viele dieser Journalisten verfolgt oder inhaftiert
wurden oder das Land fluchtartig verlassen mussten. Auch
während des russ. Angriffs-, Eroberungs- u.
Vernichtungskriegs gegen die Ukraine ab Feb. 2022 half
sie, die dreisten systemat. Lügen der russ. Führung zu
verbreiten. Noch am 16. Feb. 2022 verspottete Zakharova
die Vorhersagen der westlichen Medien über eine
bevorstehende Invasion der Ukraine durch Russland, als
sie spöttisch nach dem Zeitplan der russ. Invasionen
gefragt hatte, damit sie angeblich „ihren Urlaub
entsprechend planen“ könne. Am 23. Feb. 2022, dem Tag
vor dem Beginn
der russ.
Kriegsaggression gegen die Ukraine, wurde
Zakharova zusammen mit anderen prominenten russ.
Medienvertretern von der EU als „eine zentrale Figur der
Regierungspropaganda“ sanktioniert u. weil sie „den
Einsatz der russ. Streitkräfte in der Ukraine gefördert
hat." Zu den Sanktionen gehören ihre Aufnahme in eine
Flugverbotsliste u. das Einfrieren von Vermögenswerten.
Am 8. bzw. 18. März verhängten auch Australien u. Japan
entsprechende Sanktionen gegen Zakharova.
Marija Zakharova wird vom "Forum Freies Russland" als
das öffentliche Sprachrohr der Kreml-Aussenpolitik
gesehen, die ausnahmslos die aussenpolit. Aggression des
Putin-Regimes unterstützt, die Politik der
Selbstisolation Russlands in Kauf nimmt u. die
innenpolit. Repressionen u. die Konfrontation Russlands
mit dem Westen rechtfertigt. Sie unterstützte die
Annexion der Krym 2014 u. bestritt die Präsenz russ.
Truppen im Donbass. Zakharova fiel dem "Forum" durch
ihre Artikel u. Kommentare
in den sozialen Medien, bei Pressekonferenzen u.
öffentlichen Versammlungen auf, in denen sie eine
aggressive u. beleidigende Rhetorik verwendet,
absichtlich Tatsachen verdreht u. sich
ungerechtfertigte harte Äusserungen gegen die Gegner
des Putin-Regimes erlaubt.
Im April 2022 kritisierte
Zakharova in einem von der russ. Botschaft in Bern
verbreiteten Tweet den Schweizer Bundesrat u. vor
allem Bundespräsident s. Ignazio Cassis heftig.
Russland verurteile die von der CH-Seite im
Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg gemachten
"einseitigen" aussenpolit. Äusserungen „aufs
Schärfste" u. „fordere Bern auf, das sich als
neutraler u. ‹ehrlicher Makler› zu positionieren
versucht, nachdrücklich dazu auf, objektiv u.
treulich mit den Fakten umzugehen". Nachdem der
ukrain. Präsident Zelenskyj
im Okt. 2022 bei einem Auftritt vor dem Lowy
Institut in Sydney gefordert hatte, die Nato müsse
einen russ. Atomwaffeneinsatz notfalls mit
Präventivschlägen verhindern, behauptete
MID-Sprecherin Zakharova, dass der
Westen einen Atomkrieg
anzettele:
„Jeder Mensch auf dem Planeten muss erkennen, dass
die mit Waffen vollgepumpte u. unstabile
Marionette Zelenskyj sich in ein Monster
verwandelt hat, mit dessen Händen man den ganzen
Planeten vernichten kann". Anlässlich der Midterms
in den USA vom Nov. 2022 erreichte ihre legendäre
Arroganz einen neuen Höhepunkt, indem sie sagte /Min. 23:45/:
„Vor dem Hintergrund des harten russophoben
Konsenses kann man sich in den Beziehungen zu
Russland nicht auf den gesunden Menschenverstand
der amerikan. Elite verlassen, unabhängig von
ihrer Parteizugehörigkeit." Damit wollte sie zum
Ausdruck geben, dass es für das Verhältnis zu
Russland keine Rolle spiele, wer dort gerade an
der Macht sei. Der endlose Zynismus der
MID-Sprecherin erhielt einen neuen Höhepunkt, als
sie
sich am 16. Nov. über den tödlichen
Raketeneinschlag in Polen lustig machte. Die Ukraine
habe immer in die NATO eintreten wollen, nun sei sie mit
Gewalt eingedrungen - mit einer S-300, kommentierte sie
auf ihrem "Telegram"-Kanal, wohl als Witz gemeint.
Polen wurde von ihr aufgefordert, sich zu entschuldigen,
weil Russland wegen des Vorfalls verdächtigt u. der russ.
Botschafter einbestellt wurde. Als die USA im Aug. 2023 das Internationale Kinderlager "Artek" der
Mutter s. Ramzan Kadyrovs, Ajmani Kadyrova, auf der Krym
mit Sanktionen belegte, kommentierte Zakharova diese
Entscheidung in ihrem "Telegram"-Kanal mit dem üblichen
Sarkasmus wie folgt: „Wenn dies ein Lager zur
Geschlechtsumwandlung für Minderjährige oder ein Ort zum
Erfahrungsaustausch von Transgender-Gemeinschaften wäre,
dann würde Washington es mit Zuschüssen in Millionenhöhe,
mehrjährigen Visa u. allen möglichen Auszeichnungen u.
Nominierungen überhäufen“.) 8.23
In seinem Abrechnungsbuch "Im Ministerium der Lügen"
/2023/ hat der in Genf "getürmte" Diplomat des
Aussenministeriums RF s. Boris Bondarev ein gesondertes
Kapitel der
Marija Zakharova gewidmet, die seit 2015 als Direktorin
des Departements für Information u. Presse fungiert u.
direkt dem Aussenminister RF untersteht. Während
Bondarev Aussenminister Lavrov selbst für seine
intellektuellen Fähigkeiten Respekt zollt, scheint er für
Zakharova nur Verachtung zu verspüren. Diese habe sich
zwar zum Medienstar entwickelt, ihre Informationspolitik
habe sich jedoch als einzige Peinlichkeit
erwiesen. Sogar Putin habe sich für die Taktlosigkeit
der "Diplomatin" entschuldigen müssen. Zakharovas Wirken
als Pressesprecherin des Aussenministeriums RF habe
wegen ihrer Niveaulosigkeit u. ihren unverzeihlichen
rhetorischen Entgleisungen das Image der russ.
Diplomatie schwer, eigentlich irreparabel beschädigt.
Warum die Wahl auf Zakharova fiel, sei ihm nicht
bekannt. /S.
149f./). Angesichts der neuen Offensive der Russen im
Gebiet Kharkiv u. der angekündigten
US-Waffenlierferungen sagte Zakharova
im Mai 2024: „Keine
Menge an Waffen wird das kriminelle Regime von
Zelenskyj vor dem Zusammenbruch bewahren" 05.24
ZAKHARCHENKO,
Aleksandr Vladimirovich II (gew.
Oberhaupt der selbstproklamierten u. international
nicht anerkannten "Volksrepublik Doneck" /VRD/DNR/ im
Donbass, Ostukraine. Angehöriger einer Familie eines Bergmanns des Donbass;
Vater ist Ukrainer, Mutter ist Russin.
Studierte am Donecler Rechtsinstitute des
Innenministeriums der Ukraine, schloss das Studium
jedoch nicht ab. Später war er unternehmerisch tätig im
Bereich der Kohleindustrie. Während der Proteste im Südosten der
Ukraine im Frühjahr 2014 führte er im April eine Gruppe von
7 bewaffneten Männern an, die das Gebäude der
Stadtverwaltung von Doneck besetzten. Im Mai 2014 wurde er
zum Militärkommandanten von Doneck ernannt. Im Juli 2014
wurde er zum stv. Innenminister der "DVR" im Rang eines
Polizeimajors ernannt. Gleichzeitig war er Kommandeur der
Einheit "Oplot" der "DVR"-Armee bis 7. Juli 2014. Er nahm
persönlich an den Kämpfen teil, befehligte den Angriff auf
das Dorf Kozhevnja am 22. Juli 2014 u. wurde am Arm
verwundet. Im Feb. 2015 wurde ihm nach den Ergebnissen der
Kämpfe in Debalceve auf Beschluss des Präsidiums des
Ministerrates der "DVR" der militär. Rang eines
Generalmajors verliehen. Im Aug. 2014 übernahm s. Aleksandr
Borodaj nach seinem Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden des
Ministerrats der "DVR" Zakharchenkos Amt. Ende Aug. 2014
wurde ein Attentatsversuch gegen Zakharchenko unternommen.
Er selbst wurde nicht verletzt, aber der Fahrer des Autos,
in dem er fuhr, wurde verletzt. Im Okt. reichte er als
Kandidat für das Amt des Oberhaupts der "DVR" Dokumente bei
der Zentralen Wahlkommission der VRD ein u. wurde damit der
erste registrierte Kandidat. Nach
den Wahlen in der VRD vom Am 3. Nov. gab die Zentrale
Wahlkommission der Republik bekannt, dass Zakharchenko sie
gewonnen habe: 765 Tsd. Personen hätten für ihn gestimmt,
was etwa 75% der Wähler entsprach - ob dies der Wahrheit
entspricht sei dahigestellt, bei Wahlen unter russ. Regie
muss immer mit Fälschung gerechnet werden. Das
Aussenministerium RF erklärte den Respekt vor dem Willen der
Bewohner des Gebiets Doneck. Die Führungen der Länder der
EU, USA, Ukraine sowie des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon
bezeichneten die Wahlen als illegitim, da sie die im Sept.
2014 geschlossenen Vereinbarungen von Minsk verletze. Am
4. Nov. wurde Zakharchenko feierlich ins Amt eingeführt,
indem er den Amtseid leistete u. seine Hand auf die
Bibel legte. Der Leiter der Zentralen Wahlkommission der
VRD, Roman Ljagin, überreichte ihm eine Urkunde des Leiters
der VRD. Im Feb. 2015 unterzeichneten Zakharchenko u. der
Leiter der benachbarten "Volksrepublik Luhansk", s. Igor
Plotnickij, ein Dokument, auf das sich die Normandie-Vier geeinigt hatten. Im
Feb. 2015 wurde Zakharchenko bei den Kämpfen um Debalceve am
Bein verletzt, sodass er sich längere Zeit auf Krücken oder
mit einem Stock fortbewegte. Ende Feb. 2015 wurde er auf dem
1. Kongress der Volksbewegung der DVR" zu ihrem Vorsitzenden
gewählt. Im April 2016 berichtete das "Ministerium für
Staatssicherheit" der "DVR", dass es ein Attentat auf das
Oberhaupt der VRD verhindert habe, das mit einem Sprengsatz
im Artemis-Schiesskomplex in Doneck von einer Gruppe von
Personen vorbereitet worden sei, die aus dem von der Ukraine
kontrollierten Gebiet gekommen seien. im Juli desselben
Jahres geriet Zakharchenko in der Nähe von Doneck unter
Artillerie- u. Mörserfeuer von ukrain. Seite. Im Juni 2018
wurde Zakharchenko zum Vorsitzenden der öffentl.
Organisation "Oplot of Donbass“ gewählt. Unter dem Namen
Zakharchenko wurde eine Kinderorganisation "Zakharovcy"
gegründet, die der Pionierorganisation ähnlich war.
Tod:
Aleksandr Zakharchenko starb am 31. Aug. 2018 um 17:28 Uhr
Ortszeit an den Folgen einer Explosion im Separ-Café im
Zentrum von Doneck, nachdem er sich eine schwere
Kopfverletzung zugezogen hatte. Der Anschlag wurde mit einem
hülsenlosen Sprengsatz ausgeführt, der über dem Eingang des
Cafés angebracht worden war. Zusammen mit Zakharchenko wurde
ein Leibwächter getötet, 11 weitere Personen wurden
verletzt, darunter ein "Minister" der "DVR" u. die Leiterin
der Jugendabteilung der Organisation "Oplot of Donbass". Am
Abend desselben Tages tauchten Informationen auf, wonach die
Strafverfolgungsbehörden der "DVR" mehrere Verdächtige des
Attentats festgenommen hätten, die als ukrain. Saboteure
bezeichnet werden. Der amtierende Leiter der "DVR", Dmitrij
Trapeznikov, sagte, dass die Häftlinge nach dem Verhör die
Beteiligung der ukrain. Seite an dem Verbrechen bestätigt
hätten. Die ukrain. Behörden bestritten Vorwürfe der
Beteiligung an der Ermordung Zakharchenkos´u. erklärten, er
sei vermutlich von russ. Sonderdiensten getötet worden. Die
Führung der "DVR" betrachtete den Vorfall hingegen als
Terrorakt, der von den ukrain. Behörden inszeniert worden
war. Die gleiche Position wurde von der Führung der RF in
Moskau geteilt. Im Zusammenhang mit dem Tod Zakharchenkos
wurde in der "DVR" u. "LVR" ab 1. Sept. eine 3-tägige Trauer
ausgerufen. Es entwickelte sich ein Volksauflauf u.
über 120 Tsd. Menschen nahmen an der Abschiedszeremonie ihren
Anführer teil. Im Namen der RF erschienen mehrere bekannte,
aber mittelrangige Vertreter wie s. Sergej Aksjonov, s.
Natalja Poklonskaja u.a. sowie der Putin-treue Führer des
legendären Bikerclubs "Nachtwölfe" s. Aleksandr Zaldostanov.
Im Sept. 2018 erklärte der amtierende Leiter der "DVR", s.
Denis Pushilin, dass der Mord an Zakharchenko „unter
Beteiligung der 5. Abteilung des SBU mit Unterstützung
westlicher Geheimdienste" durchgeführt wórden war. Eine
Woche nach dem Tod Zakharchenkos wurden seine Mitarbeiter
Dmitrij Trapeznikov u. Aleksandr Timofeev, die grossen
Einfluss in der "DVR" hatten, von Denis Pushilin entmachtet,
der sich selbst zum amtierenden Oberhaupt der Republik
ausrufen liess.
Ermittlungen: Im März 2019 berichtete "Radio
Liberty", dass der SBU der Ukraine eine Audioaufnahme von
Auszügen aus Gesprächen vorlegte, die angeblich zwischen
Denis Pushilins Adjutant Aleksandr Lavrentev u. zwei nicht
identifizierten Personen geführt wurden, u. behauptete, dass
Zakharchenkos Tod von Pushilin orchestriert wurde, um selbst
die Macht zu ergreifen. "Radio Liberty" stellte fest, dass
„es keine Bestätigung der Authentizität dieser Informationen
aus unabhängigen Quellen gibt“. Im Mai 2019 erklärte
Pushilin zunächst, dass die Verdächtigen des Mordes an
Zakharchenko festgenommen worden seien, u. sagte später an
einer Pressekonferenz, dass Auftraggeber, Organisatoren u.
Täter identifiziert worden seien. Laut Pushilin waren unter
den Auftraggebern
„hochrangige Bürger der Ukraine u. eine
Reihe anderer Länder", die die Kiever Behörden
unterstützten.
Sanktionen u. jurist Verfolgung:
Zakharchenko wurde auf die Liste der Personen gesetzt, die
dem Erlass des US-Präsidenten Barack Obama über Sanktionen
gegen Russland vom Sept. 2014 unterliegen. In der
Ukraine wurde Zakharchenko vom SBU gemäss Art. 258-3, Teil 1
StGB UA wegen „Gründung einer terrorist. Gruppe bzw.
terrorist. Organisation“ auf die Fahndungsliste gesetzt.
Ende Mai 2016 erklärte der Generalstaatsanwalt der Ukraine
Juryj Lucenko, dass das Strafverfahren dem ukrain. Gericht
noch keine Beweise für die Schuld Zakharchenkos vorlegen
konnte.
Privates: Zacharchenko bekannte sich zur
Orthodoxie, die er neben dem Katholizismus, dem Islam u. dem
Judentum als vierte führende religiöse Konfession der Welt
hervorhob.
Pseudochristliche religiöse Organisationen /Sekten/ wurden
von ihm als negative Erscheinungen angesehen, da sie sich
negativ auf die Jugend auswirkten.
Geopolitisch war Zakharchenko überzeugt, dass
„wir uns als
Teil der Sowjetunion, Russlands betrachten werden." Im Feb.
2015 nannte Zakharchenko an einer Pressekonferenz in Doneck
die Führung der Ukraine „Juden" u.
„erbärmlich".
Laut dem Journalisten Semjon Charnyj reproduzierte er damit
„den antisemit. Mythos über die Machtübernahme durch Juden
in der Ukraine infolge des Sturzes von Präsident Janukowych
im Jahr 2014“.
Erinnerungskult: Im Sept.
2018 wurde in der Nähe des Separ-Cafés, in dem Zakharchenko
starb, ein Gedenkstein errichtet. Im Aug. 2019 wurde der
Platz vor dem Regierungsgebäude in Doneck nach A.
Zakharchenko benannt. Ende Aug. 2019 wurde im
Lenin-Komsomol-Park in Doneck ein Denkmal für den ersten
Leiter der "DVR" A. Zakharchenko enthüllt. 2020 wurde eine
Strasse in Simferopol nach A. Zakharchenko benannt.)
ZAKHARCHENKO, Dmitrij
Viktorovich II III
IV (ehem. Angestellter
der Organe für innere Angelegenheiten RF, Oberst der
Polizei, Absolvent dreier Hochschulausbildungen:
Wirtschaft, Management- u. Geschichte sowie
Rechtswissenschaften, Kandidat der
Wirtschaftswissenschaften. 2001 begann er seinen Dienst
bei der Steuerpolizei. 2005 zog er nach Moskau, wo er der
Abteilung für wirtschaftl. Sicherheit des
Innenministeriums RF beitrat u. seit 2011 in der
Hauptdirektion für wirtschaftl. Sicherheit u.
Korruptionsbekämpfung des Innenministeriums RF arbeitete.
Bekanntheit erlangte Zakharchenko durch einen Skandal im
Sept. 2016, als er zu dieser Zeit die Position des
Interimsleiters einer Abteilung der Hauptdirektion für
wirtschaftl. Sicherheit u. Korruptionsbekämpfung des russ.
Innenministeriums innehatte u. wegen Korruption u.
Machtmissbrauchs verhaftet, angeklagt u. später aus dem
Dienst des Innenministeriums entlassen wurde. Ausser
zahlreichen Wohnungen, mehreren Autos u. verschiedenen
Wertgegenständen sollen auf Konten Zakharchenkos Valuta im
Gegenwert von 8,5 Mrd. Rubel sichergestellt worden sein.
Im Juni 2019 wurde er vom Presnenskij-Gericht wegen
Bestechung u. Behinderung der Justiz zu 13 Jahren
Gefängnis u. einer Geldstrafe von 117 Mln. Rubel
verurteilt. Auch staatliche Auszeichnungen u. der
Sonderrang eines Obersten werden ihm entzogen. Im Okt.
2019 reduzierte das Gericht die Haftstrafe auf 12 Jahre u.
6 Monate, wobei es von der Anklage das Indiz eines
Verbrechens ausschloss, das von einer Gruppe von Personen
in Absprache begangen wurde.)
ZAKHARJAEV, German
Rashbilovich
(russ. Geschäftsmann, Sozialaktivist u.
Philanthrop. Vizepräsident des Russ. Jüdischen Kongresses,
Präsident der 2001 in Moskau gegründeten Internationalen
Wohltätigkeitsstiftung für die Bergjuden STMEGI. Die
STMEGI engagiert sich für die Bewahrung der historischen
u. kulturellen Vielfalt des Erbes der Bergjuden, die
Veröffentlichung von Büchern, koordiniert die Arbeit der
wichtigsten bergjüdischen Organisationen auf der ganzen
Welt u. leistet regelmässige Unterstützung für Mitglieder
der Diaspora. Die Aktivitäten der Stiftung umfassen
religiöse Projekte wie die Restaurierung der Moskauer
Choral-Synagoge, die Reparatur der Tora-Rolle, die Besuche
von Rabbinern u. Kantoren in russ. Städten an
verschiedenen Feiertagen, Spenden an Synagogen u.
Jeschiwas, Teilnahme an der Verteilung von
Wohltätigkeitsprodukten zu Pessach, Unterstützung von
Religionsgemeinschaften, Verlagstätigkeit. Die STMEGI
nimmt an Veranstaltungen teil, die von der russ.
Repräsentanz der Heydar-Aliyev-Stiftung, der Russ.
Akademie der Wissenschaften, der Moskauer jüdischen
Religionsgemeinschaft, der Föderation der jüdischen
Gemeinden Russlands, des israelischen Kulturzentrums in
Moskau, des Allruss. Aserbaidschan. Kongresses u. der
Internationalen Vereinigung "Israel-Aserbaidschan"
organisiert werden, u. arbeitet mit vielen jüdischen
Gemeinden u. Organisationen zusammen. 2011 wurde unter
Beteiligung von German Zakharjaev das erste jüdische
Medien- u. Informationsportal STMEGI.COM erstellt. Eine der
jüngsten Erfolge Zakharjaevs war die Initiative, einen
neuen Feiertag in den jüdischen Kalender einzuführe, den
26. Ijar 5705 als heiligen Tag für Juden, der zeitlich mit
der Kapitulation Nazideutschlands am 9. Mai 1945
zusammenfällt. im Mai 2014 feierten jüdische Gemeinden auf
der ganzen Welt zum ersten Mal offiziell den 26. Ijar –
den Tag der Erlösung u. Befreiung /Yom Shihrur ve-Atsala/.
Am 7. Mai 2018 verabschiedet die israelische Knesset ein
Gesetz zur Aufnahme dieses neuen Gedenk- u. Feiertages in
die offizielle Liste der Feiertage u. denkwürdigen Daten
des Judentums. 2018 fand zu Ehren des 26. Ijar eine
besondere Gedenkzeremonie an der Klagemauer in Jerusalem
statt. An dem Gebet nahmen der sephardische Oberrabbiner
von Israel, Yitzhak Yosef, der Vorsitzende des Rats der
Rabbiner Europas, der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas
Goldschmidt, u. der Oberrabbiner der kaukasischen
/bergjüdischen/ Gemeinde, Yaniv Naftaliyev, teil.
Kollektive Gebete fanden auch in anderen Städten Israels
statt.)
ZAKHARCHENKO, Viktor
Gavrilovich II (Volkskünstler
Russlands u. der Ukraine, Held der Arbeit der RF,
Preisträger der Staatspreise Russlands, Künstlerischer
Leiter des Staatl. Akademischen
Kuban-Kosaken-Chores /II/,
Mitglied des Staatspolitischen Rates beim Vorsitzenden des
Föderationsrates der Föderalen Versammlung RF, Dirigent,
Professor, Komponist.
Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen
Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen
die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500
Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde:
Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in
der EU an.)
ZAJAKIN,
Andrej Viktorovich
(russ. Physiker-Mathematiker, Absolvent der Fakultät für
Physik der Moskauer Staatl. Lomonosov.Universität /2004/,
anschliessend absolvierte er ein Praktikum an der Freien
Universität Berlin. Doktor der Physik u. Mathematik.
2008-10 arbeitete er an der Universität München,
Deutschland, 2011-11 an der Universität von Perugia,
Italien. Seit Ende 2012 arbeitet er an der Universität
Santiago de Compostela, Spanen sowie - seit 2005 - am
Institut für Theoretische u. Experimentelle Physik in
Moskau. Seine wissenschaftl. Schwerpunkte sind die Theorie
integrierbarer Systeme, Quantenchromodynamik,
Stringtheorie. Mitarbeiter der Novaja Gazeta.
Andrej Zajakin
ist in der Blogosphäre unter dem Spitznamen „Doctor Z“
bekannt. Seit Mitte 2011 begann er mit s. Aleksej Navalnyj
zusammenzuarbeiten u. nahm am Antikorruptionsprojekt "RosPil" teil. 2013 begann er zusammen
mit Aleksej Navalnyj u. s. Dmitrij Gudkov mit der Suche nach
nicht deklariertem Eigentum hochrangiger russ. Beamter, etwa
in Miami Beach, USA. Der veröffentlichte Bericht dazu stiess
auf grosse Resonanz. Infolgedessen trat der Betroffene V. Pekhtin im Feb. 2013 als
Abgeordneter zurück. Dieser Fall führte zum neuen Wort
„pekhting“, was Skandale im Zusammenhang mit Enthüllungen zu
hochrangigen russ. Beamten bedeutet, die gegen die
gesetzlich festgelegten Anforderungen verstossen. Im Aug.
2013 hielt Zajakin in der Staatsduma RF einen Vortrag über
den Kampf gegen die Korruption. Nach den Wahlen zur
Staatsduma RF von 2011 u. den Präsidentschaftswahlen von
2012 versuchte Zajakin - der beide Male als Beobachter
fungierte -, bei den Gerichten eine Reihe von Klagen wegen
verschiedener Verstösse einzureichen. Diese wurden
abgewiesen, weil die Gerichte es ablehnten, Fälle von
Bürgern zu prüfen, u. auf die Tatsache verwiesen, dass das
Wahlrecht der Bürger zum Zeitpunkt der Abstimmung endet.
Infolgedessen wandte sich Zajakin mit einer Beschwerde über
die Verletzung der Bestimmungen der Zivilprozessordnung u.
des Bundesgesetzes „Über die Wahl der Abgeordneten der
Staatsduma RF“ an den Menschenrechtskommissar RF, V. Lukin.
Diese Beschwerde wurde in der Sitzung des
Verfassungsgerichtshofs RF im März 2013 geprüft. Der
Verfassungsgerichtshof kam zum Schluss, dass Verstösse gegen
die Vorgaben des Wahlrechts, die nach Abschluss der Wahl
begangen werden, zu einer Verfälschung des Wahlergebnisses
führen, die die Legitimität der Behörden u. die Grundsätze
der Demokratie in Frage stellen, u. ordnete beim
Bundesgesetzgeber an, die Voraussetzungen für den
Rechtsbehelf gegen die Massnahmen der Wahlkommissionen für
die Auszählung von Stimmen u. die Zusammenfassung von
Wahlergebnissen zu klären.
Dissernet: Seit Anfang 2013 suchte Zajakin nach
Plagiaten von in Russland verteidigten Dissertationen von
Abgeordneten der Staatsduma. Die ersten Fälle traten
diesbezüglich bei A. Babakov, T. Alekseeva, N. Bulaev, R.
Abubakirov u. D. Vyatkin auf. Diese Vorarbeit diente als
einer der Gründe für die Entstehung des Projekts
"Dissernet
Free Network Community" im Feb. 2013, dessen
Hauptaufgabe es ist, gefälschte Dissertationen aufzudecken.
Mitgründer des Projekts waren der Journalist Sergej
Parkhomenko, der Physiker Andrej Rostovcev u. der Biologe
Mikhail Gelfand. In dieser Zeit wurde eine Reihe von
Plagiaten von Abgeordneten der Staatsduma RF u. Kandidaten
für Abgeordnete der 6. Moskauer Stadtduma geprüft. Ein
Bericht über diese Arbeit wurde 2014 in der Zeitung
Novaja Gazeta veröffentlicht. Trotz der errichteten
Hindernisse verfasst Zajakin unermüdlich Berufungen an die
zuständigen Behörden bezüglich der identifizierten
Plagiatsfälle. Als Reaktion auf eine solche Berufung wurde
auf Anordnung des Ministeriums für Bildung u. Wissenschaft
RF der akadem. Grad einer gewissen G.V. Zhukova, die ihre
Doktorarbeit 2011 verteidigt hatte, aberkannt. Ferner wurde
2014 Zhukovas Schwester, eine gewisse L.V. Fedjakina, vom
Posten der Rektorin der Russ. Staatl. Sozialuniversität
enthoben, obwohl ihre Entlassung formal in keinem
Zusammenhang mit Plagiatsvorwürfen Zajakins stand. Bei der
folgenden Prüfung ihrer Doktorarbeit durch "Dissernet"
stellte die Abteilung fest, dass „der Hauptgrund für die
Entlassung die Entnahme einer ganzen Reihe von
Textfragmenten von anderen Wissenschaftlern während der
Niederschrift ihrer Doktorarbeit war“.
Bei den Wahlen zur Staatsduma RF von 2016 führte Zajakin die
Regionalliste der Partei "Jabloko" im Fernen Osten an.
Nach dem russ. Kriegsangrff gegen die Ukraine im Feb. 2022
unterzeichnete Zajakin einen offenen Brief russ.
Wissenschaftler, in dem er die russ. Invasion in der Ukraine
verurteilte u. den Abzug der russ. Truppen aus dem
ukrainischem Territorium forderte.)
ZVINCHUK,
Mikhail Sergeevich
(russ. Militärblogger, Autor von Veröffentlichungen
im proruss. "Telegram"-Kanal "Rybar“, der mehr als
1,1 Mln. Abonnenten hat. Bis 2019 arbeitete er im
Pressedienst des russ. Verteidigungsministeriums.
Jeder Zvinchuk-Bericht wird von durchschnittlich 600
Tsd. Followern gelesen. Der Kanal bzw. sein
Betreiber wird von allen EU-Ländern wegen
„Verbreitung von Desinformation u. kremlfreundlicher
Propaganda“ sanktioniert. Fortsetzung folgt.) 07.24
ZDRYLJUK,
Sergej Anatolevich
(ukrain. Kollaborateur Russlands, gew.? militär. Aktivist
der sog. "Volksrepublik Doneck". Nach seinem
Abschluss an der Simferopoler Höheren Militärpolit. Schule
der Ukraine diente er auf der Krym in einer
Militäreinheit, dann in der Spionageabwehr der SBU, dann
bei der Steuerpolizei. Dann setzte er mit s. Igor Girkin
alias Strelkov u. anderen russ.-separatist. Kämpfern in
den Donbass über. Nach Angaben des SBU führte Zdryliuk mit
einer Gruppe von über 30 Personen unter Strelkovs Kommando
im April 2014 einen bewaffneten Angriff auf SBU-Offiziere
durch, wobei ein SBU-Offizier getötet u. 3 weitere
verletzt wurden. Nach Angaben des SBU-Pressezentrums wurde
Zdryliuk auch als an der Entführung von Mitgliedern der
OSZE-Mission in Slovjansk beteiligt erklärt. Laut ukrain.
Medien inszenierte er im Mai 2014 einen bewaffneten
Aufstand in Horlivka, setzte den Bürgermeister ab u.
wechselte die Stadtverwaltung aus. Er erklärte sich zum
„stv. Befehlshaber der Streitkräfte der Volksrepublik
Doneck Igor Strelkovs. Er stellte dem Oligarchen s. Rinat
Akhmetov ein Ultimatum, in dem er forderte, „sich auf die
Seite des Volkes der Ukraine zu stellen", andernfalls
schlug er vor, Akhmetov als Feind zu betrachten. Am selben
Tag gab er eine Erklärung ab, dass er in den kommenden
Tagen damit beginnen werde, die Ukraine von „deutschen
Nazi-Invasoren“ zu „säubern“. Seit Herbst 2014 war er
wieder auf der Krym, wo er sein Kleinbusiness weiter
betrieb, während er Doneck mit humanitären Gütern -
hauptsächlich Medikamenten - belieferte. Im Mai 2017 wurde
in den sozialen Medien über den Tod von Zdryliuk in der
Nähe des Dorfes Spartak bei Doneck berichtet, wobei diese
Information nicht bestätigt wurde. Im Sept. 2019
kandidierte ein Mann unter diesem Namen im Namen der
Kommunist. Partei bei den Wahlen zum Staatsrat der von der
russ. Besatzung geschaffenen "Republik Krym".)
ZDUNOV,
Artjom Alekseevich
II (russ. Politiker, seit Sept.
2021 Oberhaupt der Republik Mordwinien. Abgeordneter
in der Staatsduma RF,
Mitglied der Partei "Einiges Russland“.
Versicherungsfachmann, 2004-6 Dozent am Lehrstuhl für Makroökonomie u.
Wirtschaftstheorie in Kazan. 2006-10 stv. Direktor
für Wissenschaft der staatl. Institution "Zentrum für
fortgeschrittene Wirtschaftsforschung der Akademie der
Wissenschaften der Republik Tatarstan“. Ab Mai 2010 stv.
Wirtschaftsminister der Republik Tatarstan, 2014-18 -
Wirtschaftsminister der Republik Tatarstan. Im Nov. 2020
unterzeichnete der Präsident RF Vladimir Putin ein Dekret
zur Ernennung von Zdunov zum amtierenden Oberhaupt der
Republik Mordowien. Im Sept. 2021 gewann Zdunov die Wahl
zum Oberhaupt der Republik Mordowien mit 78,26% der
Stimmen. Ende des Monats wurde er von der
Staatsversammlung der Republik offiziell im Amt bestätigt.
Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen
Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen
die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500
Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde:
Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in
der EU an.)
ZEJNALOVA, Irada Avtandilovna
II /min. 32:40/ III IV V VI
VIII (russ. Kreml-nahe Journalistin,
Korrespondentin, bekannte TV-Moderatorin. Künstlerische
Leiterin der Hauptredaktion für Informations- u.
Unterhaltungsprogramme der Informationsdirektion der
TV-Gesellschaft NTV. Ihr Vater ist Aserbaidschaner,
die Mutter ist Russin, ihre jüngere Schwester ist die
Radio- u. TV-Moderatorin Svetlana Zejnalova. Absolventin der
Russ. Staatl. Technolog. Universität
MATI im. K. E. Ciolkowskogo. Seit 1997 ist sie beim
Fernsehen, wo sie zunächst als Redaktorin im Programm
"Vesti" von RTR sowie als Übersetzerin aus dem Englischen
arbeitete. 2000-3 war sie Korrespondentin für "Vesti" u.
"Vesti Nedeli". Den TV-Sender "Rossija" verliess sie im April 2003,
um danach bis 2016 beim "Ersten Kanal" z arbeiten. 2003-7 war
sie zunächst Korrespondentin der Nachrichtensendungen
"Novosti“, "Vremja“ u. "Drugie novosti". Sie berichtete
über die Explosionen in der Moskauer Metro vom Feb. 2004
u. März 2010, über den Terroranschlag in Beslan im Sept.
2004, das Unglück in Moskaus Stromnetz im Mai 2005 sowie
vom Endspiel der Fussball-WM 2006 in Deutschland. Sie
arbeitete bei den Olymp. Winterspielen 2006 in Turin,
Italien, den Olymp. Sommerspielen 2012 in London, GB, u.
bei den Spielen in Sotschi, Russland, 2014, als Teil der
Teams des "Ersten Kanals". Sie war Leiterin der Büros des
"Ersten Kanals" in London, GB, u. Tel Aviv, Israel.
2012-16 moderierte sie die Sonntagsausgabe des Programms
"Vremja". Mitglied der Akademie des russ. Fernsehens. Im
Nov. 2016 wurde bekannt, dass sie zum quasi-staatl. "Gazprom"-Privatsender NTV wechselte. Seither
moderiert sie die Sendung "Itogi nedeli" /"Ergebnisse der
Woche“ auf NTV. Ausserdem nahm oder nimmt sie an den
jährlichen "Gesprächen mit s. Dmitrij Medvedev" teil. 2014
wurde sie von der Ukraine wegen ihrer Haltung zum Krieg in
der Ostukraine u. zur Annexion der Krym an Russland auf
die Sanktionsliste gesetzt.
Bewertung: Für viele russ. Medienbeobachter ist
der Name Irada Zejnalovas mit Berichten aus "heissen“
Orten u. Problemgebieten der Welt verbunden. Eine tiefe
Stimme, ein bestimmtes Timbre, Eile in der Diktion
erzeugen ein Gefühl ständiger Spannung. Ihr Stil zeichne
sich durch Dynamik, Analytik u. Reporterklarheit aus. Die
Moderatorin nutze aktiv „Professionalismen" u.
„Einheiten des Buchvokabulars", spiele ein „Spiel
mit dem Wort“, verwende „sprachliche Klischees" u.
„Intertextualität" sowie lakonische u. keck-forsch-flotte
Charakteristiken. In ihrer Rede würde sie ferner „wichtige
semantische Knoten des Materials betonen", ihr Stil sei
„durch lexikalische, morphologische, wortbildende u.
syntaktische Mobilität der Sprachstruktur gekennzeichnet“,
man spüre, dass „sie an den Themen beteiligt" sei.
Zejnalova „kombiniere erfolgreich u. professionell die
Arbeit einer Ansagerin mit derjenigen einer einer
Reporterin, indem sie durch Nachrichtenthemen navigiere,
sich in die Feinheiten verschiedener Themen vertiefe u.
sie analysiere". Zejnalova wird unter den modernen russ.
Journalisten aufgeführt, „die die Emotionen ihres
Publikums am effektivsten berühre". Des weiteren wurde
festgestellt, dass „Zejnalova in ihren Berichten durch
aktive Gesten u. schnelles Sprechen auffalle, was nicht
allen Zuschauern behage“; es „fehlten Pausen, was die
Wahrnehmung ihrer Berichte erschwere u. die Präsentation
des Materials aggressiv mache". Trotz aller Kritik an
ihrere Art zu moderieren verfüge sie über „ihren eigenen,
unnachahmbaren u. einzigartigen Stil". „Trotz der
Schnelligkeit ihrer Rede baue sie diese klar, verständlich
u. prägnant auf, versuche in ihren Erzählungen oder
Kommentaren die alltäglichen Probleme des Zuschauers
anzusprechen." In der Arbeit des Kandidaten für
Politikwissenschaften N.S. Vinogradova wurde behauptet,
„dass die Sendungen von Irada Zejnalova auf einer
sachlichen Präsentation von Informationen, die neutraler
Natur sind", basierten u. so im Kontrast zu „vielen
Kommentaren westlicher Experten stünden, die mit einer
negativen Interpretation der russ. Politik" aufwarteten,
„hauptsächlich in Bezug auf den Ukraine-Konflikt, den
Syrien-Konflikt u. die internationalen Beziehungen der EU,
der USA u. Russlands sowie auf die Sanktionen gegen
Russland". Freilich ist eine Kritik des Putin-Regimes auch
in ihren Sendungen völlig ausgeschlossen. Im Aug. 2014
wurde die Moderatorin auf die Sanktionsliste der Ukraine
gesetzt. Von der youtube-community wurden gewisse
Sendungen als „unangemessen oder beleidigend
eingestuft" u. gelöscht. Vom "Forum Freies Russland"
wird Zejnalova der Durchführung von Propagandaaktivitäten
im Interesse des Putin-Regimes, der öffentlichen
Unterstützung aussenpolit. Aggression wie die Annexion der
Krym, der Propaganda von Hass u. Feindschaft, der
Verbreitung von vorsätzlich falschen Informationen u. der
Verzerrung von Tatsachen im Interesse der polit. Führung
der RF beschuldigt. Zejnalova wurde bekannt, als sie im
Juli 2014 auf dem "Ersten Kanal" in der wöchentlichen
Nachrichtensendung „Ergebnisse der Woche“ die berüchtigte
Geschichte über den „gekreuzigten Jungen“ verbreitete.
Anschliessend stellte sich heraus, dass diese Geschichte
frei erfunden war.)
.
ZELENIN,
Dmitrij Vadimovich
(russ. Politiker, Ökonom u. Unternehmer, ehem. Gouverneur
des Gebiets Tver. In
den 1990ern war er für die "Interbranch Commercial Resource
Bank", die russ. börsenkotierte "RATO Bank" sowie für die
Firmen "AMO ZIL" u. "Perm Motors" u. für die MCB "Resource
Bank" tätig. Anschliessend war er in verschiedenen führenden
Stellungen für "Norilsk Nickel" tätig. 2007 Mitglied
des Generalrats der Partei "Einiges Russland". Ferner bekleidete
er Ämter in anderen Organisationen. 2003 gewann er die Wahl
zum Gouverneur des Gebiets Tver. 2007 wurde er zum
Gouverneur dieses Gebiets wiedergewählt, nachdem der
Präsident RF, Putin, seine Kandidatur unterstützt hatte.
2007-8 war er Mitglied des Präsidiums des Staatsrates RF.
Im Sept. 2008 übernahm er die Leitung des Lehrstuhls für
Staats- u. Gemeindeverwaltung an der Russ. Staatl. Geisteswissenschaftlichen
Universität. Nach einem kleineren banalen Skandal, der
öffentl. Aufsehen erregte, unterzeichnet der Präsident RF,
s. Dmitrij Medvedev, im Juni 2011 das Dekret „Über die
vorzeitige Beendigung der Befugnisse des Gouverneurs des
Gebiets Tver“ u. ernannte Andrej Sheveljov zum amtierenden
Gouverneur des Gebiets. Nach seinem Rücktritt im Sommer 2011
kündigte Zelenin an, landwirtschaftliche Projekte im Gebiet
Tver entwickeln zu wollen – um Kartoffeln u. Fleisch zu
produzieren. Zelenin versprach, Milliarden Rubel in die
Landwirtschaft zu investieren. Ausserdem ist er seit 2014
Moderator der Sendung "Delo" auf dem TV-Sender RBK. S. auch hier.)
ZELENSKA,
Olena Wolodymyrivna I II III IV
V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII (seit 2019 First
Lady der Ukraine als Gemahlin von Präsident s. Wolodymyr
ZELENSKYJ. Im Jan. 2023 nahm sie am WEF Davos mit einer
Rede teil
u. richtete schwere Anschuldigungen an Russland /II/.) 5.9.23
So
war das diesjährige WEF in Davos | Schweizer Illustrierte
(schweizer-illustrierte.ch)