Putin-Lexikon
Über 20 Jahre im Dienst der Information
Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland
_______________________________________________________________________





PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN


З2 (Z2)  (Teil 2 Zi-Zy)

ZIMA, Pjotr Anatolevich (ehem. Mitarbeiter der Hauptdirektion des Innenministeriums der Ukraine in der Autonomen Republik Krym, 2012 von s. Viktor Janukowitsch zum Leiter des Sicherheitsdienstes SBU der Ukraine in der Stadt Sevastopol ernannt. Es scheint Beweise dafür zu geben, dass Zima im Feb. 2013 an den Massakern an Zivilisten in Kiev beteiligt war. Im März 2014 wurde Zima von der illegalen Regieung der Krym von Sergej Aksjonov zum Leiter des Krym-Hauptquartiers des SBU der Ukraine ernannt; aus dieser Position wurde er jedoch vom damals amtierenden Präsidenten der Ukraine, Oleksandr Turchynov, entlassen. s. Valentin Nalivaichenko, Leiter des SBU, gab an, dass Zima als FSB-Offizier bei der Annexion der Krym mithalf; sein Name steht auf den Sanktionslisten der EU.)

ZIMENKOVA, Faina Nikolaevna (russ.  Lehrerin, Journalistin, Dichterin. Mitglied des Schriftstellerverbandes Russlands, des russ. u. internationalen Journalistenverbandes, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Pädagogischen u. Sozialwissenschaften APSN, Professorin, Kandidatin der Pädagog. Wissenschaften, Vom "Forum Freies Russland" wird sie der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Sie ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

ZIMIN, Boris Dmitrievich (russ. Geschäftsmann, Persönlichkeit des öffentl. Lebens u. Motorsportler. 2001 gründete der Vater von Boris Zimin, Dmitrij Borisovich Zimin /1933-2021/, die Stiftung "Dinastija" mit dem Ziel, die russ. Bildung, Grundlagenforschung u. ihre Popularisierung zu unterstützen u. zu entwickeln. Der jährliche Betrag der Stiftung wurde auf 10 Mln. USD festgelegt. Seit 2004 war Boris Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Im Mai 2015 wurde die Stiftung vom Justizministerium RF zum "ausländ. Agenten“ erklärt. Im Juni verhängte das Tverskoj-Gericht in Moskau eine Geldstrafe von 300 Tsd. Rubel gegen "Dinastija" für die Weigerung, sich selbst als ausländ. Agent zu registrieren. Im Juli beschloss Zimin sr., die Stiftung zu liquidieren u. ihre Programme bis Ende 2015 zu schliessen. s. Aleksandra Elbakjan kritisierte, dass die Popularisierung der Wissenschaft in Russland dank der Arbeit der Stftung “Dinastija” politisiert wurde, da die Stiftung nur diejenigen Wissenschaftler finanzierte, deren Ansichten mit denen ihres Eigentümers übereinstimmte. Ausserdem sei das Finanzierungsprinzip verborgen geblieben. Sie ist der Ansicht, dass polit. Ansichten die persönliche Angelegenheit einer Person seien, aber gleichzeitig sei „es inakzeptabel, einen wissenschaftlichen Preis auf der Grundlage zu vergeben, dass sich eine Person zu einer bestimmten Ideologie bekennt“. Sohn Boris Zimin gründete Anfang 2014 die Stftung "Sreda". Die neue Stiftung, wie sie von Zimin jr. konzipiert wurde, sollte „Redaktionsbüros u. bestimmte Teams unterstützen, die in schwierigen Krisenzeiten wie Änderungen in Technologie- u. Werbemodellen, Druck von Eigentümern, Beamten usw. weiterhin ihre Arbeit verrichten können". Im ersten Jahr finanzierte die Stiftung unabhängige liberale Medien mit mehreren Mln. USD wie die TV-Sender "Dozhd" u. "TV2", die Online-Medien "Colta.ru" u. "Mediazona", die Zeitungen "Pskovskaja gubernija" u. "Svobodnyj Kurs" usw. Im Juli 2015 wurde die Stiftung jedoch durch Beschluss des Justizministeriums RF zum "ausländ. Agenten“ erklärt. Danach gab Boris Zimin bekannt, dass die Stiftung "Sreda" geschlossen werde. Ende 2015 gaben die Zimins bekannt, dass sie ihre Stiftungsaktivitäten in Russland fortsetzen u. diese auch auf das Vereinigte Königreich ausdehnen würden. So wurde die internationale gemeinnützige "Zimin-Stiftung" 2016 von der Familie Zimin gegründet u. vom "Zimin Trust" finanziert. Zu den von der "Zimin-Stiftung" unterstützten Projekten gehören der "Preis "Prosvetitel", der "Moskauer Preis zur Entwicklung der Kultur u. Bildung", die "Business-Schule "Skolkovo" u.a. 2016 rief die gemeinnützige Stiftung "Sreda" einen neuen "Editorial Board Award" ins Leben, um „unabhängige Journalisten in Russland“ zu unterstützen.
Polit. Tätigkeit: Seit 2011 fungiert/e Boris Zimin als öffentlicher Hauptsponsor des Politikers s. Aleksej Navalnyj und dessen "Anti-Korruptions-Stiftung" FBK. Er gehörte zu den ersten 16 Gründungssponsoren, die 4,4 Mln. Rubel aufbrachten, um die FBK 2011 zu gründen, u. der war der erste, der zusammen mit s. Vladimir Ashurkov öffentlich seine Unterstützung für diese ankündigte. 2020 bestätigte er, dass er die FBK weiterhin monatlich finanziere. Im Juni 2021 wurde die FBK als "extremkstsche Organisation" eingestuft u. verboten. Im Aug. 2020 bezahlte Boris Zimin die Notevakuierung des nach einer schweren Vergiftung ins Koma gefallenen Aleksej Navalnyj von Omsk nach Berlin. Ein Privatflugzeug u. die Dienste deutscher Ärzte kosten 79 Tsd. Euro. Navalnyj selbst wurde nach seiner Rückkehr aus dem Spitalaufentalt in Deutschland in Russland verhaftet u. zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt u. ins Gefängnis gesteckt. Ferner unterstützt Boris Zimin den Politiker s. Ilja Jashin u. politische Gefangene. Im Aug. 2020 spendete Boris Zimin während der Proteste in Belarus Gelder an die "Belarus Solidarity Foundation". Nach dem russ. Überfall auf die Ukraine im Feb. 2022 ist Zimin Mitglied des Antikriegskomitees Russlands /II/.
Privates: Seit 2004 lebte Boris Zimin in London, zog später in die USA u. lebt seit 2020 in Israel. Boris Zimin hat 7 Kinder u. ist zum 3. Mal verheiratet. Britische Medien berichten seit Jahren über das skandalöse Scheidungsverfahren zwischen Boris u. Ella Zimin. Das Ehepaar wurde 2009 geschieden, aber erst 2014 wurde in Moskau eine Vereinbarung über die Vermögensaufteilung unterzeichnet. Bei dem Abfindungsstreit handelte es sch um Millionen Pfund bzw. USD. Boris Zimin versuchte, die Nachzahlung anzufechten. Insgesamt gaben die ehem. Ehepartner 2,3 Mln. Pfund Sterling für den Scheidungsprozess aus. Der Ex-Ehemann soll weiterhin luxuriös leben, insbesondere nutze er eine Familienyacht im Wert von 3,5 Mln. u. habe sich unmittelbar nach der Scheidung einen Hubschrauber für 850 Tsd. Pfund gekauft.)

ZIMIN, Ilja Anatolevich (gew. russ. Journalist u. TV-Reporter. Die ersten TV-Erfahrungen machte er bei der lokalen TV-Gesellschaft RVC /Russian Broadcasting Corporation/ u. arbeitete bei TGTRK "Vladivostok". Im Jahr seines Abschlusses an der Universität erhielt er ein Angebot, sich beim quasi-staatl. "Gazprom"-Privatsender NTV zu versuchen. 1995 wurde er Direktor des Fernost-Büros von NTV. Seit Aug. 2000 arbeitete er in Moskau bei NTV für die Sendungen "Segodnja", "Itogi" u.a. Im April 2001 wechselte er nach einem Konflikt im Zusammenhang mit dem Führungswechsel des TV-Senders auf Initiative der Aktionärsversammlung von "Gazprom" mit vielen anderen Kollegen zum Sender "TV-6" u. war dort als Korrespondent des Informationsdienstes der Gesellschaft tätig. Dann arbeitete er weiterhin in derselben Position beim Kanal "TVS". Dort berichtete er im Rahmen der Sendung "Novyj vek" u.a. über die Beziehungen zwischen Russland u. China. Nach der Schliessung von TVS im Juni 2003 kehrte Zimin zu NTV zurück u. arbeitete als Sonderkorrespondent. Zimin berichtete u.a. über die Katastrophe des U-Boots K-141 "Kursk", aus dem Theaterzentrum Dubrovka anlässlch der Geiselnahme von 2002, über die polit. Krise in der Ukraine auf dem Majdan. Im Feb. 2006 wurde Zimin in seiner Moskauer Wohnung tot aufgefunden. Die Ermittler wiesen die Version des Raubüberfalls ab. Ebenfalls für unwahrscheinlich wurde die Version des Mordes im Zusammenhang mit beruflichen Tätigkeiten gehalten. Als Hauptversion wurde ein häuslicher Streit vorgebracht, doch der im Juni 2006 in Moldawien festgenommene Angeklagte, der von abgewiesenen  „Vorschlägen zum Geschlechtsverkehr" sprach, bestritt seine Schuld u. wurde vom moldaw. Gericht freigesprochen.)

ZIMIN, Viktor Mikhajlovich (gew. russ. Politiker, ehem.Oberhaupt der Republik Chakassien, ehem. Mitglied der Staatsduma RF. Absolvent der Tomsker Staatl. Universität für Architektur u. Bauingenieurwesen. Im Herbst 2004 wurde Viktor Zimin, stv. Leiter der Abakan-Filiale der Krasnojarsker Eisenbahn, in die Liste der Partei  "Einiges Russland" aufgenommen, die bei den Wahlen zum Obersten Rat der Republik Chakassien der 4. Einberufung vorgeschlagen wurde. Bei den Wahlen vom Dez. 2004, die nach dem Proporzsystem abgehalten wurden, gewann die Partei "Einiges Russland" 23,17% u. erhielt 11 Mandate. So wurde Zimin Abgeordneter, dessen Befugnisse im Jan. 2005 vom Obersten Rat der Republik Chakassien anerkannt wurden. Im Dez. 2007 kandidierte er für die Wahlen zur Staatsduma RF auf der Liste von "Einiges Russland", wo er die erste Nummer in der Regionalgruppe der Republik Chakassien hatte. Infolgedessen gewann "Einiges Russland" in Chakassien 59,53% u. Zimin erhielt ein Mandat als Abgeordneter der Staatsduma RF. Er war Mitglied der Fraktion "Einiges Russland" u. Mitglied des Ausschusses für Agrarfragen. Im Mai 2008 wurde Zimin Sekretär des polit. Rates der chakassischen Niederlassung von "Einiges Russland", die er dort gründete. Im Dez. 2008 reichte der Präsident RF s. Dmitrij Medvedev die Kandidatur Viktor Zimins zur Prüfung durch den Obersten Rat der Republik Chakassien ein, um ihn mit den Befugnissen des Vorsitzenden der Regierung der Republik Chakassien zu ermächtigen. Die Abgeordneten des Obersten Rats von Chakassien bestätigten Viktor Zimin als neuen Gouverneur der Republik. Im Jan. 2009 übernahm er auf einer Sitzung des Obersten Rats von Chakassien offiziell das Amt des Oberhaupts der Republik u. wurde dadurch auch Vorsitzender ihrer Regierung. 2009-10 u. 2017 war er Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Anfang Jan. 2013 lief Zimins Amtszeit als Oberhaupt der Republik Chakassien aus. Noch im gleichen Monat wurde er vom Präsidenten RF s. Vladimir Putin zum Übergangschef der Republik bis zu den nächsten Wahlen des Oberhaupts von Chakassien ernannt. Im Sept. 2018 belegte Zimin jedoch nur den 2. Platz bei der Wahl zum Oberhaupt der Republik zugunsten des Kandidaten der KPRF. Er bewarb sich bei Wahlkommission Chakassiens zwar noch einmal für die Teilnahme an der 2. Runde, zog dann aber seine Kandidatur zurück. Die Medien gaben unter Berufung auf ihre Quellen an, dass die Entfernung Zimins aus dem 2. Wahlgang mit der Entscheidung des Kremls zu tun gehabt habe, der die Chancen von Zimins Wiederwahl ohne Betrug u. Skandale als gering eingeschätzt hatte. Zimin erklärte daraufhin, dass er „eine Entscheidung getroffen habe u. gehe, um eine Spaltung" der Republik zu verhindern". Ab März 2019 wurde Zimin als stv. Generaldirektor der Russ. Eisenbahnen u. Leiter der Direktion für die Entwicklung der Eisenbahnen des östlichen Polygons eingesetzt, zu dem die BAM u. Transsib gehören. Im Aug. 2020 erkrankte Zimin auf einer Dienstreise am Coronavirus u. verstarb im Nov. 2020 in Moskau an einer schweren Form der Lungenentzündung, die durch SARS-CoV-2 verursacht wurde.)

ZLATOPOLSKAJA (-SPIRIDONOVNA) geb. GALIMOVA, Darja Erikovna II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI  (bekannte russ. Journalistin u. TV-oderatorin. Als Kind liebte sie Ballett u. Geschichte, nahm an Hausaufführungen teil, besuchte eine englische Sonderschule, ging an einer olympischen Reserveschule schwimmen, nahm Gitarrenunterricht, nahm an einem US-amerikan. Schüleraustauschprogramm teil u. lernte Französisch in der Stadt Aix-en-Provence, Frankreich. 1999-2001 war sie Chefredaktorin der Fachzeitschrift Office File. 2004 schloss sie ihr Studium an der Fakultät für Journalistik der Staatl.  Lomonosov-Universität in Moskau mit einer Spezialisierung im Bereich Fernsehen ab. 2002 kam sie zum Fernsehen. Zunächst arbeitete sie beim Sportsender 7TV, wo sie die interaktive Sendung "Bewegung“ moderierte. Dann arbeitete sie bis 2004 beim quasi-staatl. "Gazprom"-Privatsender NTV. Sie war für das Programm "Gordon" tätig, das 2001-3 auf dem Kanal ausgestrahlt wurde. 2003-4 war sie zusammen mit Mikhail Baitman Moderatorin des Programms "NTV am Morgen". Seit 2004 arbeitet sie bei der Allruss. Staatl. Fernseh- u. Rundfunkgesellschaft VGTRK u. war Moderatorin der Sendung "Morgen in Russland" auf dem TV-Kanal "Rossija-1". Einige Zeit leitete sie die Rubrik "News. Interview" auf dem TTV-Sender "Vesti" von "Russland-24". 2009-16 war sie Co-Moderatorin des Projekts "Tänze mit Stars“, wo sie eines der Jury-Mitglieder wurde. Seit 2012 ist sie Moderatorin der Interviewsendung "Weisses Studio" auf dem TV-Kultursender "Rossija K". Sie wirkt auch als Gastgeberin eines Nachwuchswettbewerbs u. von Konzerten, die auf Sender "Rossija-1" ausgestrahlt werden. Bis Ende 2014 arbeitete sie unter dem Namen ihres ersten Mannes - Spiridonova; seit 2015 trägt sie den Namen ihres zweiten Mannes - Zlatopolskaja. Ehefrau von s. Anton Zlatopolskij. )

ZLATOPOLSKIJ, Anton Andreevich II (russ. Medienmanager, Film- u. TV-Produzent. Seit 2000 1. stv. Generaldirektor der "Allruss. Staatl. TV-u. Rundfunkgesellschaft" VGTRK , seit 2002 Generaldirektor des Fernsehsenders "Rossija-1", seit 2014 Chefredaktor u. Produzent des Kinderfernsehkanals "Mult", seit 2018 Vorstandsvorsitzender von "Digital Television". Mitglied der "Akademie des russ. Fernsehens". Mitglied der Direktion von "Rostelekom", des Öffentlichen Rates des Innenministeriums RF, des Öffentlichen Rates der Föderalen Agentur für Presse u. Massenkommunikation "Rospechat" sowie des Rates der Vereinigung "Industrieausschuss für Telemetrie“ IKT. Mitglied des Kuratoriums der nach O. E. Kutafin benannten Staatl. Jurist. Universität Moskau MSLA, Mitglied der allruss. öffentl. Organisation "Vereinigung der Juristen Russlands“ AJUR, Mitglied der Literarischen Akademie - Jury des russ. nationalen Literaturpreises "Grosses Buch". Preisträger des Staatspreises RF im Bereich Literatur u. Kunst im Jahr 2013. Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Ehemann von s. Darja Zlatopolskaja.)

ZLENKO, Elena Gennadevna II III (russ. Politikerin, Mitglied des Föderationsrates RF, Vertreterin des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen, stv. Vorsitzende des Föderationsratsausschusses für Agrarernährungspolitik u. Umweltmanagement. Vor ihrer Wahl diente sie als Abgeordnete der 6. Gesetzgebenden Versammlung des Autonomen Kreises der Jamalo-Nenzen, war stv. Vorsitzende der Gesetzgebenden Versammlung des Autonomen Kreises der Jamalo-Nenzen u. Vorsitzende des Ausschusses für Sozialpolitik u. Wohnungs- u. Kommunaldienste. Vom "Forum Freies Russland" wird sie der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Sie ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Sie unterliegt der Sanktionen von EU, GB, Kanada, Australien, Schweiz.)

ZOBNEV, Viktor Viktorovich II III IV (russ. Politiker, Mitglied des Föderationsrates RF, Vertreter des Altaj-Territoriums, Mitglied des Ausschusses des Föderationsrates für Regeln u. Organisation parlamentar. Aktivitäten. Vor seiner Wahl war er Abgeordneter der 7. Staatsduma RF u. Mitglied des Ausschusses für Nationalitäten. Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Er unterliegt der Sanktionen von EU, GB, Kanada, Australien, Schweiz, Ukraine.)

ZOLOTOV, Viktor Vasilevich II III IV V VI (russ. Militär u. Politiker-Beamter, zentrale Figur des Putin-Regimes. 2014-16 1. stv. Innenminister u. Oberbefehlshaber der inneren Truppen des Innenministeriums RF. Seit April 2016 Direktor des Föderalen Dienstes der Nationalgardetruppen RF u. Oberbefehlshaber der Nationalgarde RF, damit auch der OMON u. der SOBR. Armeegeneral. Persönlicher Vertrauter s. Vladimir Putins aus SPB-Zeiten, ehem. Chef des Sicherheitsdienstes des russMP Vladimir Putin. 2000-13 Leiter des Sicherheitsdienstes RF. Mitglied des Sicherheitsrates Russlands. Zu Sowjetzeiten diente er bei den Grenztruppen des KGB der UdSSR u. war Mitglied der KPdSU. 1991 diente er weiterhin beim KGB der UdSSR u. dann im neuen Sicherheitsdienst des Präsidenten RSFSR Boris Elcyn. Anlässlich des Putsches vom 19. Aug. 1991 soll Zolotov zu denen gehört haben, die den Präsidenten der RSFSR Boris Elcyn während seiner Rede auf einem Panzer bewacht haben. In den 1990er Jahren wurde Zolotov als Leibwächter für den Bürgermeister von St. Petersburg, s. Anatolij Sobchak, angeheuert. Bei diesem Job lernte er s. Vladimir Putin kennen, der zu dieser Zeit das Amt des stv. Bürgermeisters innehatte. Anschliessend kam er Putin näher, begann wie Putin Boxen u. Judo zu betreiben.
Einkommen/Vermögen:
Laut Steuererklärung für 2014 belief sich das offizielle Einkommen Zolotovs auf 6,5 Mln. Rubel u. des Ehegatten auf 400´744 Rubel. Die Immobilienliste umfasst u.a. 2 Grundstücke mit einer Fläche von 1,19 Hektar u. 0,4 Hektar sowie zwei Wohngebäude im Umfang von 275 u. 1070 m² sowie eine Wohnung mit einer Fläche von 189 m². Laut dem investigativen Redaktor der Novaja gazeta, Roman Anin, besitzt Viktor Zolotov mehrere Grundstücke, Wohnungen u. Häuser, deren Geldquellen für den Kauf unbekannt sind; Zolotovs Sohn u. Schwiegersohn besitzen Grundstücke in Barvikha mit einem Gesamtwert von ungefähr 1,5 Mrd. Rubel. 2018 schätzte s. Aleksej Navalnyj, Gründer der Anti-Korruptions-Stiftung FBK, den Wert der Immobilien der Familie Zolotov auf 3,5 Mrd. Rubel.
Sanktionen: Im April 2018 wurde Zolotov in die sog. "Kreml-Liste“ der US-Sanktionen unter 17 Beamten u. 7 Geschäftsleuten aus Russland aufgenommen, die Putin nahe stehen. Im März 2019 verhängte Kanada Sanktionen gegen 114 Personen, darunter Viktor Zolotov, wegen des Vorfalls in der Strasse von Kertsch. Aufgrund der Inhaftierung Aleksej Navalnyjs verhängte die EU Anfang März 2021 Einreisesperren in die EU u. Kontensperrungen gegen Zolotov wegen seiner Funktion als Befehlshaber der russ. Nationalgarde. Er unterliegt gleichzeitig der Sanktionen von Ukraine, GB, Australien, Japan.
Korruptionsvorwürfe, Drohung u. Rechtstreit mit Aleksej Navalnyj: Im Aug. 2018 veröffentlichte Aleksej Navalnyj auf seiner Website eine Untersuchung, in der behauptet wurde, dass die Führung der russ. Nationalgarde Lebensmittel zu überhöhten Preisen gekauft habe, um ihre Angestellten zu ernähren, wobei Viktor Zolotov der Hauptbeschuldigte war. Die Abteilung der Russ. Nationalgarde sprach von einer Fälschung u. betrachtete die Untersuchung als „gescheitertes Experiment“, bei dem die Produktionsfaktoren der Ware „ziemlich bewusst“ nicht berücksichtigt worden seien. 2 Wochen später veröffentlichte der Chef der Nationalgarde, Viktor Zolotov, seine Videobotschaft, in der er Navalnyj zu einem Duell herausforderte u. versprach, aus dem Oppositionellen ein „saftiges Kotelett“ zu machen u. hinzufügte, dass der Gründer der FBK „verleumderische Erfindungen“ gegen ihn getätigt habe, bei denen „es nicht üblich ist, einfach zu vergeben“. Dies sei laut einem der Autoren von Vedomosti eine direkte Drohung von Seiten des Chefs der russ.  Nationalgarde, Gewalt gegen seine Gegner anzuwenden. Navalnyjs Ehefrau Julija sagte, dass die Videobotschaft Zolotovs an ihren Ehemann eine Bedrohung für die ganze Familie darstelle. Im Sept. 2018 wurde im Sobesednik über den Kauf von Uniformen für die Truppen der Nationalgarde zu überhöhten Preisen berichtet. Anfang Okt. 2018 wurde bekannt, dass die Einkäufe der von Zolotov geleiteten Abteilung von der Militärstaatsanwaltschaft überprüft würden. Valerij Petrov, der militär. Hauptstaatsanwalt, nahm die Ermittlungen unter persönl. Kontrolle. Anfang Okt. 2018 wurde bekannt, dass der Fleischverarbeitungsbetrieb "Völkerfreundschaft" Navalnyj wegen der FBK-Untersuchung verklagt habe. Im Okt. 2018 wählte Navalnyj, der vom 25. Aug. bis 14. Okt. in Haft war, die Herausforderung Zolotovs zum Duell an, die Form der öffentl. Debatte als "Waffe" des Duells u. rief Zolotov auf, mit ihm
im staat. Fernsehen oder auf seinem YouTube-Kanal eine Debatte zu führen, u. gab Zolotov eine Woche Zeit, um zu antworten. Aber Zolotov weigerte sich, an der Debatte teilzunehmen, u. sagte, er habe Navalnyj zu einem „Sportwettkampf“ eingeladen. Später forderte Zolotov, dass Navalnyj auf einem Lügendetektor getestet werden sollte. Im Dez. 2018 reichte Viktor Zolotov beim Lubliner Gericht in Moskau eine Klage gegen Navalnyj zum Schutz der Ehre, der Würde u. des geschäftlichen Rufs ein. Aufgrund einer Reihe von Verstössen bei der Einreichung einer Klage gab es beim Gericht keine Bewegung u. die Klage wurde Zolotov retourniert. Nach dem russ. Überfall auf die Ukraine im Feb. 2022 hatte Zolotov sich erlaubt einzugestehen, dass Russland bei seiner Invasion nicht so vorankomme wie geplant, u. widersprach daher Putin, der behauptete, dass alles nach Plan laufe.
Vom "Forum Freies Russland" wird Zolotov der Komplizenschaft bei der Machtübernahme, Unterstützung der Diktatur Vladimir Putins, Führung des repressiven Organs des Putin-Regimes - der Nationalgarde, einer der tragenden Säulen des Putin-Regimes in Russland, beschuldigt. Zolotov wurden wiederholt Verbindungen zu kriminellen Behörden  - hauptsächlich in St. Petersburg -  u. Korruption vorgeworfen. So ist z.B.bekannt, dass Zolotov für s. Roman Cepov in seiner Firma "Baltic Escort" gearbeitet hat, die einigen Informationen zufolge in enger Verbindung mit der kriminellen Welt von St. Petersburg stand. Berühmt war auch das Foto, auf dem Zolotov bei der Beerdigung von Roman Cepov festgehalten wurde. Das Foto zeigt auch den bekannten St. Petersburger Autorität s. Vladimir Kumarin.
In einem Interview vom Juni 2023 sprach Zolotov über den Marsch der "Wagner"-Söldner s. Evgenij Prigozhins auf Moskau. Danach gefragt, warum es den Aufständischen gelungen sei, so schnell auf die russ. Hauptstadt vorzurücken, sagte er: Weil wir alle unsere Kräfte auf die Verteidigung Moskaus konzentrierten." Diese Aussage wurde dahingehend interpretiert, dass die Nationalgarde RF schwach sei u. grosse Probleme hatte, die "Wagner"-Söldner zu stoppen.)

ZORIN, Vladimir Jurevich (ehem. Minister RF, zuständig für nationale Politik; ehem. föderaler Inspektor für die Gebiete Lipeck u. Nizhnij Novgorod, ehem. stv. Bevollmächtigter des Präsidenten RF im Volga-Bundesdistrikt; ehem. stv. Direktor des Instituts für Ethnologie u. Anthropologie der Russ. Akademie der Wissenschaften; Experte für  "Staatliche nationale Politik in Russland"; stv. Vorsitzender des Expertenrates der Höheren Beglaubigungskommission RF für Politikwissenschaft. Mitglied der "Eurasischen Akademie für Fernsehen u. Radio", der "Internationalen Akademie für Informatisierung", der "Akademie für Pädagogik u. Sozialwissenschaften", Mitglied des Schriftstellerverbands Russlands, Autor mehrerer Monographien zur nationalen Frage, er veröffentlichte auch mehrere Bücher mit Märchen u. Geschichten für Kinder unter dem Pseudonym Jurij Volodin. 2000 war er stv. Leiter des Exekutivkomitees des Polit. Rates der allruss. sozialen u. polit. Bewegung "Unser Haus Russland", Mitglied des Präsidiums des Polit. Rates der allruss. polit. Volksbewegung "Einheit". 2000 verteidigte er seine Dissertation zum Kandidaten für Geschichtswissenschaften zum Thema "Die nationale Frage in der III. Staatsduma Russlands in den Jahren 1907-1912". .2003 verteidigte er seine Dissertation zum Doktor der Politikwissenschaft zum Thema "Staatliche nationale Politik in Russland: historische u. politische Analyse“. Kunstsammler.)

ZORKAJA, Natalja II III IV V (kritische russ. Soziologin des "Levada-Zentrums" in Moskau, die für nichtstaatsnahe Medien schreibt.)

ZORKIN, Valerij Dimitrevich II III (sowjet. u. russ. Jurist, seit März 2003 Präsident des Verfassungsgerichts RF. 2004 unterstützte er die Entscheidung des Präsidenten RF, s. Vladimir Putin, die Direktwahlen der Oberhäupter der Subjekte RF abzuschaffen. 2005-12 Mitglied der Kommission des Europarates für Demokratie durch Recht, der sog. Venedig-Kommission. 2006, 2009 u. 2012 wurde er erneut zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts RF gewählt. Mitglied des Präsidiums der Juristenvereinigung RF, Mitglied des Antikorruptionsrats des Präsidenten RF, genehmigt durch Dekret des Präsidenten RFvon 2008). Ende Jan. 2018 wurde Zorkin erneut für eine Amtszeit von 6 Jahren zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts RF gewählt. Valerij Zorkin war an der Entwicklung einer Reihe von Verfassungs- u. Rechtslehren beteiligt, die die Grundlage der Rechtspositionen des Verfassungsgerichts FR bildeten. Die Menschenrechtsschutzlehre formuliert insbesondere die Grundsätze der Wahrung des Vertrauens der Bürger in das Recht u. das Handeln des Staates, den Grundsatz der Rechtssicherheit u. angemessenen Stabilität der Rechtsordnung, den Grundsatz der Berechenbarkeit der Gesetzgebungspolitik. In seinen Reden u. Vorträgen fiel Zorkin immer wieder mit extrem konservativen, antiquierten u. reaktionären Auffassungen auf, die in das Gefüge des aggresiven, nationalistischen Repressivstaates Putins perfekt passten. So sprach er wiederholt über den Vorrang des russ. Rechts vor dem Völkerrecht. Insbesondere wies er darauf hin, dass die Bestimmung der Verfassung RF über den Vorrang internationaler Verträge vor russ. Gesetzen keine Übertragung von Souveränität bedeute u. dass dieser Vorrang nicht auf die Verfassung RF ausgeweitet werden könne. Im Zusammenhang mit den Massenbeschwerden von Bürgern der RF beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erklärte Zorkin: „... unser internes Justizsystem ist unvollkommen, einschlieslich der Ebenen der Aufsicht, Berufungen u. Kassationsinstanzen. Sie müssen mit den Standards in Einklang gebracht werden." Nach Massendemonstrationen gegen Betrug bei den Parlamentswahlen 2011 gab Zorkin eine Erklärung ab, in der er die Ansicht vertrat, dass die Leidenschaft für Kundgebungen „aktiv aus dem Ausland geschürt“ werde u. das Land besser geeignet sei für Menschen, die „Laster nicht geisseln, sondern geduldig arbeiten“. Er kritisierte die Perestrojka scharf, betrachtete sie als „Smuta“ /Zeit der Wirren/ u. „Chaos“, ohne moralische Grundlage, was eine polemische Reaktion von s. Mikhail Gorbachjov hervorrief. In seinem Artikel, der im Sept. 2014 in der Rossijskaja gazeta veröffentlicht wurde, äusserte sich Zorkin über die Leibeigenschaft, die in Russland 1861 abgeschafft wurde. Ihre Abschaffung habe die Verbindung zwischen den beiden wichtigsten sozialen Klassen der Nation – dem Adel u. den Bauern – zerstört: „Bei allen Kosten der Leibeigenschaft" sei sie die „Hauptklammer" gewesen, die „die die innere Einheit der Nation“ gewährleistet habe.
2014 billigte das Verfassungsgericht RF den Vertrag über den Anschluss der Krym an die RF. Das Dokument sei mit der russ. Verfassung konform, sagte Gerichtspräsident Valerij Zorkin in St. Petersburg der Agentur Interfax zufolge nach einer nichtöffentlichen Sitzung. Die Entscheidung sei einstimmig getroffen worden, sagte Zorkin. Das Urteil wurde von der Verfassungsrechtlerin Elena Lukjanova in der Novaja gazeta einer scharfen Kritik unterzogen. Darauf antwortete Verfassungsgerichtspräsident Valerij Zorkin in der Regierungszeitung Rossijskaja gazeta. In seiner Replik warnte Zorkin u.a. vor einer Schwächung des Staates durch Kritik u. lieferte so mit Lukjanova einen heftigen u. ungewöhnlichen öffenlichen rhetorischen Schlagabtausch.
In einer Reihe von Texten unterschied Zorkin zwischen rechtlichen u. geistlichen Bindungen: „Russland wurde Jahrhunderte u. sogar Jahrtausende lang durch höhere geistige Bindungen zusammengehalten, die zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich genannt wurden. Gebunden durch diese Bindungen, könnte es rechtliche Bindungen mit mehr oder weniger Geringschätzung behandeln“. Zorkin glaubt, dass die Februarrevolution von 1917 auf den Verlust der etablierten kanonischen Ordnung zurückzuführen war: „Schliesslich wissen wir alle, wie alles begann, was zu der Tragödie im Feb. 1917 führte. Angefangen hat alles mit Kleinigkeiten. Die Soldaten, die die Kirche betraten, liessen sich nicht mehr taufen, drückten ihre Zigaretten nicht aus u. so weiter. Die Autorität der Offiziere sank, es häufte sich der Negativismus, der zunächst nur mit innerer Ablehnung behaftet war. Und dann verwandelte sich diese innere Ablehnung in den Zusammenbruch aller Institutionen, aller Systeme des sozialen Lebens“. Ferner kritisierte er den Schutz „mehrerer Arten von Minderheiten" zu Lasten der Interessen anderer Gesellschaftsschichten. In einem Bericht auf einer internationalen Konferenz in Serbien stellte Zorkin fest: „Die alten Demokratien, inspiriert von den Ideen des Liberalismus, bewegen sich sehr aktiv in Richtung des Schutzes verschiedener Arten von Minderheiten u. ignorieren oft ziemlich entschlossen die Einwände ihrer Bürger, die besorgt über die Folgen solcher Entscheidungen sind“. Wahrscheinlich meinte er Minderheiten wie LGBT u.ä. Ähnliche Thesen wurden von ihm 2014 in einem öffentlichen Bericht in Seoul geäussert. Im Mai 2017 erklärte Zorkin, dass der Schutz der Menschenrechte nicht die moralischen Grundlagen der Gesellschaft untergraben u. ihre religiöse Identität zerstören sollte. Auf dem IV. BRICS-Rechtsforum in Moskau forderte Zorkin die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Russland nach dem Vorbild Finnlands. Laut Zorkin steht die Welt am Rande des moralischen Verfalls, u. es ist notwendig, Barrieren gegen Marktegoismus u. wachsende Armut zu schaffen. Er wies auch auf die weltweite Automatisierung der Produktion hin, die zu totaler Arbeitslosigkeit u. noch grösserer Armut führen kann. Ausserdem schliesst Zorkin die Möglichkeit der Wiedereinführung der Todesstrafe in Russland nicht aus, wie aus seinem Buch „Verfassungsgerichtsbarkeit: Verfahren u. Bedeutung“ hervorgeht, das im Okt. 2021 auf der Website des Gerichts veröffentlicht wurde. Nach Ansicht des Chefs des russ. Verfassungsgerichts würde die Einführung eines Moratoriums für eine aussergewöhnliche Strafmassnahme einst zu einem Zugeständnis an Werten führen, die für das russ. nationale Rechtsbewusstsein ungewöhnlich sind; dieses Thema sei also noch nicht abgeschlossen u. „die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, in Zukunft zu dieser Strafmassnahme zurückzukehren“. Gleichzeitig wies Zorkin darauf hin, dass sich derzeit „ein verfassungsmässiges u. rechtliches Regime herausgebildet hat, in dessen Rahmen stabile Garantien für die Nichtanwendung der Todesstrafe geschaffen wurden“, u. äusserte die Hoffnung auf eine prinzipielle Ablehnung der Todesstrafe in Russland. Bei dieser Gelegenheit wies ein Vertreter der russ.-orthodoxen Kirche darauf hin, dass Patriarch s. Kirill von Moskau u. ganz Russland sich wiederholt gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe in Russland ausgesprochen habe.)

ZOSIMOF, Boris Gurevich (russ. Medienmanager u. Musikproduzent. 1998-2002 Vorstandsvorsitzender des TV-Senders MTV-Rossija, Präsident des Medienkonzerns "PolyGram Russia" u. von "Universal Music Russia". 2002 verkaufte er seinen Anteil an "MTV Russia" an den Eigentümer der globalen Marke MTV, vertreten durch "Viacom International Inc." 2001 unterzeichnete er einen Brief zur Verteidigung des Senders NTV. Im März 2017 veröffentlichte das russ. Kriminalportal einen Artikel „Wie u. wer hat Vladislav Listev, - den damaligen Direktor von ОRТ -, getötet“, der unter Bezugnahme auf Interpol-Daten besagt, dass Zosimov zusammen mit s. Sergej Lisovskij die Ermordung von Vladislav Listev angeordnet habe. Mitglieder der "Solncevo"-Bande waren an der Vorbereitung der Liquidierung des Generaldirektors von ORT beteiligt.)

ZUBAREV, Evgenij Lvovich (russ. Medienmanager, Genraldirektor von RIA FAN. Politiker, Abgeordnete in der 8. Staatsduma RF, Mitglied der Partei "Einiges Russland“. Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

ZUBAREV, Igor Dmitrevich II III (russ. Unternehmer u. Politiker. 2001 arbeitete er als Vorsitzender der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft "Ryboloveckij kolkhoz Barents Rybak “ im Bezirk Kemskij, Republik Karelien. 2001-2 war er stv. Vorsitzender für Handelsangelegenheiten der Fischereikolchose "Barents Rybak". 2002-3 war er Generaldirektor der Karelischen Fischereiflotte, Murmansk, Belomorsk. 2003 wurde Zubarev Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Union der Fischindustriellen Kareliens“. Mitglied des Föderationsrates RF, Vertreter der Republik Karelien, Mitglied des Föderationsratsausschusses für Agrarernährungspolitik u. Naturmanagement. Vor seiner Wahl war er Abgeordneter der gesetzgebenden Versammlung der Republik Karelien. Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Er unterliegt der Sanktionen von EU, GB, Kanada, Australien, Schweiz.)

ZUBAREV, Viktor Vladislavovich II III IV (russ. Politiker, Abgeordnete in der 8. Staatsduma RF, Mitglied der Partei "Einiges Russland“. Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an. Er unterliegt den Sanktionen von EU, GB, USA, Kanada, Australien, Japan, Schweiz, Ukraine.)

ZUBAREV, Vjacheslav Viktorovich (russ. Unternehmer u. Politiker. Gründer u. Leiter von "TransTechService", einem der 3 grössten Händlerunternehmen in Bezug auf den Autoverkauf in Russland u. das grösste unter den regionalen Unternehmen, das auf die Liste der systembildenden Unternehmen des Landes gesetzt wurde. Von "Forbes"  wurde das Unternehmen in die Liste der „200 grössten privaten russ. Unternehmen“ aufgenommen. 1999-2019 war er Abgeordneter des Staatsrates der Republik Tatarstan. 1999-2004 Mitglied der Kommission für Staatsaufbau, kommunale Selbstverwaltung u. Aussenbeziehungen. 2004-9 arbeitete er im Ausschuss für Legalität, Recht u. Ordnung sowie parlamentar. Ethik. 2009-19 war er Mitglied des Ausschusses für Haushalt, Steuern u. Finanzen. Im Sept. 2020 wurde er zum Präsidenten des Verbandes der russ. Automobilhändler.ROAD gewählt u. ersetzte Oleg Moseev in diesem Amt.)

ZUBEC, Aleksej Nikolavich II (russ. Manager, Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Buchautor. 2002-12 Berater des Präsidenten des Allruss. Versichererverbandes. 2003-16 Leiter der Abteilung für strategisches Marketing u. des strateg. Forschungszentrums bei "Rosgosstrakh", 2013-16 Leiter des Instituts für Angewandte Soziologie, Leiter des Instituts für Soziologie, 2016-19 - Prorektor für Strategische Entwicklung u. Praxisorientierte Lehre, Professor am Institut für Soziologie, Geschichte u. Philosophie. Seit 2019 Direktor des Instituts für Sozial- u. Wirtschaftsforschung der Finanzuniversität bei der Regierung RF. Rezensent bei "Tsargrad TV". Vom "Forum Freies Russland" wird er der öffentlichen Unterstützung für die russ. Militäraggression gegen die Ukraine beschuldigt: Er ist im Bericht „1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom Forum erstellt wurde: Das Forum strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.)

ZUBICKIJ, Boris Davydovich (gew. russ. Unternehmer u. Politiker. Miteigentümer der "Industrie- u. Metallurgie Holding", Abgeordneter der Staatsduma /1999-2015/ von der Partei "Einiges Russland". Im Feb. 2000 wurde er auf dem Gründungskongress der Allruss. Polit. Öffentlichen Bewegung "Einheit" zum Mitglied des polit. Rates gewählt. Auf dem Gründungskongress der Partei im.Mai 2000 wurde er zum Mitglied ihres polit. Rates gewählt. 2001 versuchte er erfolglos, mit Igor Zjuzin über den gemeinsamen Kauf des grossen Hüttenwerks "Metschel" von "Glencore" mit der anschliessenden Gründung eines gemeinsamen koksmetallurgischen Unternehmens zu verhandeln (s. ZJUZIN, I.V.). 2003 wurde er in 4. Staatsduma RF gewählt, in der er zur Fraktion der Partei "Einiges Russland“ gehörte u. Mitglied des Ausschusses für Wirtschaftspolitik, Unternehmertum u. Tourismus war. 2007 wurde er in die 5. Staatsduma RF gewählt, in der.er stv. Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftspolitik u. Unternehmertum war. 2011 wurde er auch in die 6. Staatsduma RF gewählt, in der er Mitglied des Ausschusses für Gesundheitsschutz war. Boris Zubickij war einer der reichsten Unternehmer u. Dumaabgeordneten Russlands mit einem Vermögen von 450 Mln. USD. In der Rangliste der Einkommen der Beamten der Zeitschrift Forbes belegte er 2010 den 21. Platz mit einem Familieneinkommen von 423 Mln. Rubel, 2011 den 4. Platz mit einem Familieneinkommen von 1908 Mln. Rubel u. 2012 den 12. Platz mit einem Einkommen von 680,9 Mln. Rubel. Nach offiziellen Angaben erhielt Zubickij 2011 ein Einkommen von über 677 Mln. Rubel. Zusammen mit seiner Frau besass er 4 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 7,7 Tsd. m2, 2 Wohngebäude, 1 Wohnung, 3 Mercedes-Benz u. Bentley Mulsanne. Im Rating der russ. Milliardäre 2010 belegte er laut dem Magazin Finanz Platz 168 mit einem Vermögen von 490 Mln. USD. Sein Sohn, Andrej Borisovich Zubickij, russ. Unternehmer, Manager, Miteigentümer u. 1. stv. Generaldirektor der "Industrie- u. Metallurgie-Holding "Koks", Kandidat der Wirtschaftswissenschaften, ist seit 2010 im Ranking des Magazins Forbes mit einem Vermögen von 700 Mln. USD auf Platz 96 aufgeführt. Im Rating der russ. Milliardäre 2010 belegte er laut Magazn Finanz Platz 191 mit einem Vermögen von 420 Mln. USD. Andrejs Bruder Evgenij Borisovich Zubickij, russ. Unternehmer, Manager, Miteigentümer u. Generaldirektor der Industrie- u. Metallurgie-Holding "Koks", war 2008 u. 2010 im Rating des Magazins Forbes aufgeführt: 2008 belegte er mit einem Vermögen von 1400 Mln. USD den 80. Platz, 2010 belegte er mit einem Vermögen von 700 Mln. USD den 98. Platz. Im Rating der russ. Milliardäre 2010 belegt er laut dem Magazn Finanz Platz 138 mit einem Vermögen von 580 Mln. USD. Im Jan. 2022 erwarb er über den Kanal von ihm kontrollierter Unternehmen einen Anteil von 16% an "Kemerovo Koks". Sein Anteil stieg auf 82%. Im m 13. April 2022 fiel er im Zusammenhang mit dem russ. Überfall auf die Ukraine im Feb. 2022  unter die persönlichen Sanktionen Grossbritanniens.)

ZUBKOV, Viktor Alekseevich II (russ. Politiker, Ökonom. Im Nov. 2001 wurde Zubkov zum stv. Finanzminister ernannt u. übernahm die Leitung des neugegründeten Komitees für Finanzkontrolle RF, dessen Aufgabe in der Bekämpfung von Geldwäsche bestand. 2004 wurde das Komitee für Finanzkontrolle in den Föderalen Dienst für Finanzkontrolle umgewandelt, dessen Leitung weiterhin Zubkov innehatte. Nach dem Rücktritt von MP RF s. Mikhail Fradkov im Sept. 2007 wurde Zubkov von Präsident s. Vladimir Putin überraschend als dessen Nachfolger vorgeschlagen. Nachdem die Duma ihre Zustimmung zu diesem Vorschlag gegeben hatte, woraufhin Präsident Putin Zubkov zum neuen MP ernannte. Gegen die Ernennung Zubkocs votierte vor allem die Fraktion der KPRF. Im Mai 2008 löste der bisherige Präsident Putin Zubkov als MP RF ab. Seit der Regierungsneubildung am 12. Mai 2008 war Zubkob 1. stv. MG RF im neuen Kabinett Putins. Zusätzlich ist Zubkov seit Juni 2008 Aufsichtsratsvorsitzender des staatlich kontrollierten Öl- u. Gaskonzerns Gazprom. Vom 7. bis 8. Mai 2012, von der Vereidigung des bisherigen MP Putin als Präsident RF bis zur Wahl seines Nachfolgers Dmitrij Medvedev, war Zubkov erneut kommissarischer MP RF. Seit dem 30. Mai 2012 ist er Sonderbeauftragter des Präsidenten RF für die Zusammenarbeit mit dem Forum der Gas exportierender Länder. Parteipolitisch war er seit 1995 Mitglied der regierungsnahen Partei "Unser Haus Russland". 2000 übernahm er den Posten des Leiters des St. Petersburger Verbandes der Partei. Seit 2002 war er Mitglied des Koordinierungsrats der Bewegung der Anhänger der Partei "Einiges Russland"; nachdem er die Fraktion verlassen hatte, war er nicht mehr mit ihr verbunden. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung zum Vorsitzenden der Regierung RF war er überparteilich. Im Zuge spanischer Ermittlungen gegen die russ. Mafiaorganisation Tambov-Bande wurden Zubkov enge Verbindungen zu dieser kriminellen Struktur zur Last gelegt. Im Januar 2016 erliess die spanische Justiz internationale Haftbefehle gegen 12 prominente Persönlichkeiten aus dem engeren Kreis um Vladimir Putin, darunter Viktor Zubkov.
Vom "Forum Freies Russland" wird Viktor Zubkov der Komplizenschaft beim Aufbau u. Funktionieren des staatl. Korruptionssystems Russlands beschuldigt, das die Grundlage des Putin-Regimes u. die Quelle der illegalen Bereicherung einer schmalen Schicht seiner Hauptnutzniesser darstellt u.bildet. In der Karriere des hohen Staatsbeamten Zubkov sind 3 wesentliche Stationen klar zu unterscheiden: In Putins 1. Amtszeit als Präsident RF war ZUbkov für die Kontrolle der Finanzströme zuständig, dann erfüllte er die wichtige Aufgabe des Platzhalters für Putin, indem er für mehrere Monate den Vorsitz der Regierung innehatte, um Putins Präsidentschafts- u. Premierministerposten abzuwechseln. Ab 2008 war Zubkov Kurator von Putins wichtigster Ressource, der quasi-staatlichen privaten Gesellschaft "Gazprom". 2007 sahen viele Experten Zubkov als Putins möglichen Nachfolger auf dem Scheinposten des stv. Präsidenten während seines Übergangs zum MP-Posten nach den "Wahlen“ von 2008 an, weil es „im Gegensatz zu s. Sergej Ivanov oder s. Dmitrij Medvedev unwahrscheinlich war, dass Zubkov Anspruch auf die 2. Amtszeit des Präsidenten RF im Jahr 2012 erheben wird."
Zubkov ist aber zweifellos eine Person aus dem engeren Kreis Putins, der laut Vedomosti-Quellen von Putin regelmässig zu dessem Geburtstagsfeier eingeladen werde. Laut der Überwachungsgruppe "Election2012", die den Bericht "Macht der Familien 2011" erstellte, kann Zubkov als eine Art "Pate“ der berühmten "Ozero"-Genossenschaft angesehen werden, die zum Kern von Putins Oligarchie wurde. Obwohl Zubkov selbst als Beamter nicht direkt in das Geschäft involviert war, haben unabhängige investigative Journalisten wiederholt seine direkte oder indirekte Mittäterschaft an dubiosen Clan-Korruptionsplänen festgestellt. Es war die Rede von grossen Sonderoperationen zur Übertragung von Geldern u. Vermögenswerten von "Gazprom" u. seinen Tochtergesellschaften im Interesse u. unter der Kontrolle der sog.. Putin-Oligarchen sowie von zahlreichen kriminellen u. korrupten Episoden u. vom schnellen Karriereaufstieg seines Schwiegersohns s. Anatolij Serdjukov. Zubkov wurde auch mehr als einmal verurteilt, weil er Insiderinformationen zum persönl. Vorteil verwendet hatte, indem er seine Anteile an "Gazprom" kaufte u. verkaufte. So berichtete Vedomosti im März 2014, dass Zubkov „von Juli 2013 bis Feb. 2014 rund 0,0001% der "Gazprom"-Aktien besass, den Anteil kurz vor einem deutlichen Kursrückgang vor dem Hintergrund der Krуm-Annexion verkaufte, um dann einen grossen Anteil zu reduziertem Preis zurückzukaufen u. ihn später zu einem höheren Kurs verkaufte. 2018 stellte dieselbe Vedomosti fest, dass Zubkov mehrmals ähnliche Transaktionen auf der Grundlage von Insiderinformationen getätigt habe. s. auch KOROLJOV, Sergej)

ZUBOV, Andrej Borisovich (russ. Historiker, Politologe, Theologe; 1994-2012 Leiter der Abteilung "Religionswissenschaft" der Philosoph.-Theolog. Fakultät des Russ.-Orthodoxen Instituts St. Johannes der Theologe; ehem. Professor des Staatl. Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen MGIMO, Institut für Philosophie, u. Generaldirektor des Universitätszentrums "Kirche u. Internationale Beziehungen".
Im März 2014 kritisierte Zubov in einer Kolumne für die Zeitung Vedomosti die Annexion der Krym als „gefährliches Abenteuer“ u. verglich s. Vladimir Putins Vorgehen mit dem Anschluss Österreichs 1938 an das Dritte Reich. In einem Radiointerview erklärte Zubov zu den möglichen Motiven Putins, dass es diesem nicht in erster Linie um die Eroberung fremder Länder gehe, sondern darum, Russen u. Ukrainer zu entzweien. Die Geschäftsführung von MGIMO warnte ihn vor einer möglichen Entlassung wegen  „unangemessener u. beleidigender historischer Analogien". Der Historiker wurde wegen des Artikels „zutiefst gerügt“, sagte aber, er könne weiter lehren. Anschliessend stellte sich heraus, dass Zubov von MGIMO dennoch gefeuert wurde; auf der Website der Universität erschien eine offizielle Meldung „Über A.B. Zubov“. Der Historiker selbst begründete seine Entlassung mit dem Druck der höchsten Exekutivgewalt Russlands, dem „Kreml“, u. sagte, dass diese Entlassung ein schwerer Schlag für seine Lehrkarriere darstelle, weil  es mit dem polit. Kainsmal" versehen schwierig sein werde, von einer anderen Bildungseinrichtung in Russland angenommen zu werden. Die Arbeitsrechtskommission des Rates beim Präsidenten RFerklärte die Entlassung Zubovs zwar für rechtswidrig u. im April 2014 wurde die Entscheidung zur Entlassung Zubovs aufgehoben. Als Ende Juni 2014 Zubovs Arbeitsvertrag bei MGIMO auslief, wurde er nicht verlängert. Daraufhn verliess Zubov die Universität. Nach seiner Entlassung aus MGIMO meldete er sich des öftern in den oppositionellen Medien zu Wort, auch mit historischen Fragen, hielt an verschiedenen Orten u. im Internet Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie u. der religiösen Ideen u. zur russ. Geschichte. Bis 2018 war er Kolumnist der Zeitung Novaja gazeta. Im Sept. 2014 unterzeichnete er eine Erklärung, in der er forderte, „das aggressive Abenteuer in der Ukraine zu beenden: die russ. Truppen aus dem Territorium der Ukraine abzuziehen u. die Propaganda, materielle u. militärische Unterstützung der Separatisten im Südosten der Ukraine einzustellen“. Mitglied des Schriftstellerverbandes Moskau. Mitglied des Redaktionsbeirats der Nachfolgeausgaben der Dissidenten- u. Emigraten-Zeitschrift Kontinent, die seit 2013 nur noch in engl. u. russ. Sprache als Internet-Ausgabe erscheint /II/. Zubov spricht Englisch, Thai u. Französisch.
In den 2000er Jahren war Zubov Chefredaktor des Projekts zur Veröffentlichung des 1118 Seiten umfassenden Buches "Geschichte Russlands. XX Jahrhundert." /II III IV/ Die Verfasserruppe vereint über 45 Autoren aus Russland, der russ. Diaspora u. Ausländern wie Vittorio Strada, Richard Pipes. Das Projekt wurde ursprünglich unter der Leitung von A.I. Solzhenizyn erstellt, der den grössten Teil des Manuskripts bis etwa 1956 las u. bearbeitete, sich dann aber zurückzog. Das Buch wurde 2009 in 2 Bänden veröffentlicht: Bd. 1: Einführungskapitel u. Geschichte 1894-1939, Bd. 2 1939-2007. 2016-17 wurde die "Geschichte Russlands. XX Jahrhundert“ vom Eksmo-Verlag in drei Bänden neu aufgelegt (1. Bd. 1894-1922; 2. Bd. 1923-1953; 3. Bd. 1953–2008. 2010 erschien es im Verlag "Astrel"/AST". Das Werk wurde in 2 Bänden auch auf Tschechisch veröffentlicht. Im April 2010 veröffentlichte die Zeitschrift Expert einen Artikel unter dem Titel "Geschichte eines Fälschers", der dem Buch "Geschichte Russlands. XX Jahrhundert" u. A.B. Zubov gewidmet war. Im Juni 2011 ordnete das Justizkollegium für Zivilsachen des Moskauer Stadtgerichts die Herausgeber der Zeitschrift Expert an, „eine Widerlegung von Informationen zu veröffentlichen, die nicht der Realität entsprechen u. den geschäftlichen Ruf von A.B. Zubov diskreditieren“.
1998 wurde Zubov der Preis der Znamja-Stiftung u. 2014 wurde ihm der Titel eines Ehrendoktors der Kiever-Mohyla-Akademie der Ukraine verliehen, 2019 erhielt er einen Ehrendoktor der Tomáš-Masaryk-Universität in Brno/Brünn, Tschechische Republik.
Religion: Zubov bekennt sich zum orthodoxen Christentum. Er wurde am Lazarus-Samstag 1978 getauft. Gemeindemitglied u. bis 2014 Lektor in der Kirche Mariä Geburt in Krylatskoe  bei Moskau. 1999 sprach er sich gegen die Heiligsprechung des letzten russ. Zaren Nikolaus II. aus. Mitautor der Schrift "Grundlagen der Gesellshaftskonzeption  der Russ.-Orthodoxen Kirche" von 2000. Im Dez. 2000 wurde er auf Beschluss des Heiligen Synods in die Delegation der Russ.-Orthodoxen Kirche für bilaterale Gespräche zu kirchlichen u. sozialen Themen mit der Armenisch-Apostolischen Kirche aufgenommen. Im Juli 2005 wurde er auf Beschluss des Heiligen Synods in die Arbeitsgruppe der Synode aufgenommen, um ein „konzeptionelles Dokument zur Darlegung der Position der Russ.-Orthodoxen Kirche auf dem Gebiet der interreligiösen Beziehungen“ zu entwickeln. 2009-14 Mitglied der synodalen biblischen u. theologischen Kommission der Russ.-Orthodoxen Kirche u. Mitglied der Interkonzilispräsenz der Russ.-Orthodoxen Kirche sowie Mitglied diverser anderer Vereine. 2009 wurde er auf Anordnung des Patriarchen von Moskau u. ganz Russland, s. Kirill, in die Redaktion aufgenommen, die ein Lehrbuch u. methodische Materialien für den Schulungskurs "Grundlagen der orthodoxen Kultur“ für die Sekundarschule verfassen soll. Autor des Buchs "Lektionen zur Religionsgeschichte". Im März 2012 sprach er im Zusammenhang mit dem "Fall Pussy Riot" mit der Presse. Seiner Meinung nach war die Strafe für die Mitglieder der Künstlerinnengruppe unangemessen hart, selbst im Russ. Reich seien solche Taten milder behandelt worden. 2014 trat Zubov nicht mehr der neuen Zusammensetzung der Interkonzilspräsenz bei, die im Okt. durch die Entscheidung des Heiligen Synods der Russ.-Orthodoxen Kirche genehmigt wurde.
Politik: Im Frühjahr 2016 kündigte Andrej Zubov seine Teilnahme an den Wahlen zur Staatsduma RF im Namen der "Partei der Volksfreiheit" an. Er veröffentlichte sein eigenes polit. Programm, das auf Vorschlägen zur Entsowjetisierung der Gesellschaft basierte u. folgende Postulate enthielt: Anerkennung der Oktoberrevolution u. des kommunist. Regimes als illegal u. den Widerstand dagegen als legitim; Lustration für KGB-Offiziere u. Mitglieder der KPdSU; Entschädigung für enteignetes Eigentum u. Zwangsarbeit; Einschränkung der Verwendung sowjet. Symbole usw. Das Programm sah auch einen Übergang zu einem parlamentar. Staat vor. Ferner forderte Zubov eine Untersuchung der Verbrechen des "Putin-Regimes“; Gewährleistung des Rechts auf nationale u. kulturelle Selbstverwaltung für alle Völker Russlands; friedliche Beilegung des Konflikts mit der Ukraine durch die Anerkennung ihrer territorialen Integrität sowie die Weigerung, die nicht anerkannten "Volksrepubliken" Doneck u. Luhansk im Donbas zu unterstützen, ferner die Abhaltung eines neuen Referendums auf der Krym unter der Kontrolle einer UN-Übergangsverwaltung. Als Ergebnis seiner Kandidatur bei den Wahlen zur 7. Staatsduma RF im 208. Wahlkreis mit nur einem Mandat aus dem zentralen Bezirk der Stadt Moskau erhielt Zubov 18´789 Stimmen, d.h. 11,27% der Abstimmenden u. verpasste so den Einzug in die Duma.
Nach dem russ. Überfall auf die Ukraine im Feb. 2022 protestierte er gegen die russ. Invasion in der Ukraine.)

ZUBOV, Valerij Mikhajlovich (gew. sowjet. u. russ. Ökonom u. Politiker, ehem. Gouverneur des Landes Krasnojarsk /1993-8/, ehem. Abgeordneter der Staatsduma RF. Doktor der Wirtschaftswissenschaften mit einer Dissertation zum Thema "Methodik der statistischen Bewertung der Qualität des Wirtschaftswachstums", wobei er als Spezialist auf dem Gebiet der Wirtschaftsstatistik anerkannt war; ehem. Professor an der "Hochschule für Business" der Staatl. Moskauer Lomonosov-Universität, Buchautor. 2001-4 war er Mitglied der Arbeitsgruppe zur Verbesserung der zwischenstaatlichen Beziehungen in der RF u. Mitglied anderer Duma-Kommissionen. 2002 wurde er zum Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für Kreditinstitute u. Finanzmärkte gewählt. Im Dez. 2003 wurde er aus dem Krasnojarsker Einzelmandatswahlkreis Nr. 50 in die Staatsduma wiedergewählt. Dort war er stv. Vorsitzender der interministeriellen Kommission des Sicherheitsrates RF für Sicherheit im Wirtschaftsbereich. Er war Mitglied der Bewegung "Unser Haus Russland", dann Mitglied der "Volkspartei RF" u. der Partei "Einiges Russland". Im April 2005 verliess er die Partei "Einiges Russland" u. ihre Fraktion in der Staatsduma u. trat der "Republikan. Partei Russlands" bei, dessen Mitglied des polit.Rates er bis 2007 war. 2007 führte er die Wahlliste der Partei "Gerechtes Russland“ bei den Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung des Landes Krasnojarsk an. Im gleichen Jahr wurde er auf der Wahlliste dieser Partei in die Staatsduma RF wiedergewählt. Dort war er Mitglied der Fraktion "Gerechtes Russland" u. Mitglied des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik u. Unternehmertum. 2011 wurde er erneut in die Staatsduma RF gewählt. Dann kritisierte er das Präsidium der Partei "Gerechtes Russland", als  s. Gennadij Gudkov aus dieser Partei 2013 ausgeschlossen wurde. 2014 belegte er den 4. Platz unter den reichsten Abgeordneten der Staatsduma RF aus dem Land Krasnojarsk. Er war einer von 8 Abgeordneten, die gegen das sog. "Gesetz von Dima Jakovlev" stimmten, das die Adoption russ. Waisen durch ausländ. Bürger verbietet. Er war auch einer von 3 Abgeordneten, die sich 2014 bei der Abstimmung über die Annexion der Krym enthielten. Valerij Zubov starb am im April 2016 in Moskau nach langer Krankheit. Von verschiedenen Akteuren wurde die Arbeit Valerij Zubovs als intelligenter u. kompetenter Politiker u. Gouverneur weitgehed positiv bewertet. Seine kritische, sogar oppositionelle Haltung im System Putin ist dabei deutlich zu erkennen.)

ZURABOV, Mikhail Jurevich (russ. Politiker u. Diplomat, ehem. Vorsitzender des Pensionsfonds RF /1999-2004/, ehem. Minister für Gesundheit u. soziale Entwicklung RF /2004-7/. Nach einer Prüfung der obligator. Krankenversicherungskasse FOMS, die von Zurabov beaufsichtigt wurde, durch die Rechnungskammer RF, eröffnete die Generalstaatsanwaltschaft RF im Herbst 2006 ein Strafverfahren u. verhaftete ihre Führung, darunter den Vorsitzenden des MHIF, Taranov. Er war zusammen mit Zurabov u. seinem 1. Stv. im MHIF, Jakovlev, einer der Gründer der Firma MAKS, bei der er 1994-8 tätig war. Unbestätigten Berichten zufolge setzte sich Zurabov 1998 für seine Ernennung zum Leiter des MHIFein. Nach seinem Ausscheiden aus dem Ministerium für Gesundheit u. soziale Entwicklung wurde Zurabov im Okt. 2007 per Dekret zum Berater des Präsidenten RF für die Probleme der Reform des sozialen Bereichs ernannt, aber das Dekret wurde in der Rubrik "Dokumente" der Website des Präsidenten RF nicht veröffentlicht. Nach der Amtseinführung von s. Dmitrij Medvedev als Präsident RF 2008 wurden Informationen über die Ernennung Zurabovs auf der Website des neuen Präsidenten veröffentlicht. Im Aug. 2009 wurde Zurabov zum Botschafter Russlands in der Ukraine ernannt, wo er in dieser Funktion den ehem. Ministerpräsidenten Viktor Chernomyrdin ersetzen sollte. Der damalige Präsident RF Medvedev verzögerte jedoch die Entsendung eines neuen russ. Botschafters in die Ukraine „angesichts der antiruss. Haltung der derzeitigen ukrain. Behörden". Im Jan. 2010 wurde Mikhail Zurabov von Medvedev endlich beauftragt, die Aufgaben des ausserordentlichen u. bevollmächtigten Botschafters RF in der Ukraine zu übernehmen. Das Staatsoberhaupt kündigte gleichzeitig die Ernennung Zurabovs zum Sonderbeauftragten des Präsidenten RF für die Entwicklung der Handels- u. Wirtschaftsbeziehungen mit der Ukraine an. Am 25. Jan. 2010 traf Zurabov in Kiev ein u. überreichte dem Aussenminister der Ukraine, Petro Poroshenko, Kopien seines Beglaubigungsschreibens, wodurch er de facto die Aufgaben des russ. Botschafters in der Ukraine übernahm. Zurabov selbst überreichte sein Beglaubigungsschreiben jedoch nicht dem damaligen Präsidenten Viktor Jushchenko, sondern Viktor Janukowitsch, der am 2. März zum nächsten Präsidenten der Ukraine gewählt wurde. In einem Interview mit der Zeitung Izvestija v Ukraine vom Juni 2010 behauptete Zurabov als russ. Botschafter in der Ukraine, dass Russen u. Ukrainer eine „einzige Nation mit einigen Nuancen u. Besonderheiten" seien. Zurabov liess die ukrain. Hymne „die Ukraine ist nicht verloren“ als russ. Volkslied ankündigen, das vom Kosakenchor am Russlandtag im Juni 2012 aufgeführt werden sollte. 2016 wurde Zurabov von seinen diplomat. Funktionen entlassen. Vom Feb. bis Juni 2014 wurde Zurabov zu Konsultationen im Zusammenhang mit dem Machtwechsel in der Ukraine nach Moskau zurückgerufen. Ende Juli 2016 wurde er von seinem Amt als ausserordentlicher u. bevollmächtigter Botschafter RF in der Ukraine entbunden. Anfang Aug. wurde er auch von seinem Posten als Sonderbeauftragter für die Entwicklung der Handels- u. Wirtschaftsbeziehungen mit der Ukraine entlassen. Im Okt. 2021 wurde Zurabov zum Generaldirektor der Versicherugsgesellschaft MAKS ernannt u. ersetzte Nadezhda Martjanova in dieser Position.)

ZJAZIKOV, Murat Magometovich (ehem. hoher russGeheimdienstoffizier des KGB/FSB, ehem. Präsident der zu Russland gehörenden Republik Inguschetien /2002-8/. Als Generalleutnant des russ. Geheimdienstes FSB galt Zjazikov als Vertrauter u. Gefolgsmann des russ. MP s. Vladimir Putin. Vor seiner Zeit als Präsident Inguschetiens war er stv. Leiter der Direktion des FSB RF für das Gebiet Astrakhan. Während seiner Tätigkeit in dieser Position war er gleichzeitig Mitglied der Kommission des Föderationsrates der Föderalen Versammlung RF, zuständig für die Probleme des Nordkaukasus. Ab 2002 war er stv. bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im südlichen Föderationskreis. Wenige Tage vor den Wahlen von 2002 wurde der Hauptkandidat für den Posten des Republikoberhauptes, Khamzat Guceriev, Bruder von s. Mikhail Guceriev, widerrechtlich abgesetzt. Im April 2002 wurde Zjazikov "auf alternativer Grundlage" unter 8 Kandidaten vom Volk zum Präsidenten der Republik Inguschetien gewählt. Die Ergebnisse der Wahlen lösten in der Republik einen breiten öffent. Protest aus; die Medien wiesen auf zahlreiche Verstösse u. Fälschungen im Abstimmungsprozess hin. 2002-8 war Zjazikov Mitglied des Staatsrats RF, 2004-5 Mitglied seines Präsidiums. Im April 2004 wurde ein Attentat auf Zjazikov verübt, bei dem er leicht verletzt wurde. 2005-8 wurde ihm auf Vorschlag des Präsidenten RF V.V. Putin von der Volksversammlung der Republik Inguschetien die Befugnisse des Präsidenten der Republik Inguschetien übertragen. Ende Okt. 2008 wurde Zjazikov durch die Entscheidung des Präsidenten RF entlassen, s. unten. 2008-12 blieb Zjazikov als Berater des Präsidenten RF s: Dmirij Medvedev dem Kreml erhalten. Seit Okt. 2012 stv. bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Zentralrussland. Seit 2013 Mitglied des Rats für Kosakenangelegenheiten beim Präsidenten RF, im Präsidium des Rats leitet/e er die beratende Expertenkommission.  Mitglied des Schriftstellerverbandes Russlands, Doktor der Philosophie, Autor von über 40 wissenschaftl. Arbeiten über die internationale Jugendbewegung u. die traditionelle Kultur der Völker des Nordkaukasus.
Einschätzung der Verdienste Zjazikovs: Der bekannte russ. Historiker u. Publizist s. Roy Medvedev bezog sich in seinen Büchern nicht nur kritisch auf die Persönlichkeit Vladimir Putins, sondern behandelte auch die Veränderungen in Inguschetien unter Präsident Murat Zjazikov. Dessen Onkel, der erste Führer des sowjet. Inguschetien, Idris Zjazikov, leitete das 1924 gegründete Autonome Gebiet der Inguschen u. legte damit den Grundstein für die Staatlichkeit Inguschetiens. Er habe viel für die Entwicklung seines kleinen Landes getan, wurde aber 1937 während der Jahre des stalinist. Terrors verleumdet u. erschossen. Murat Zjazikov selbst wurde in Kasachstan in einer deportierten Inguschen-Familie geboren. Dem Präsidenten von Inguschetien, s. Ruslan Aushev, habe keinen nennenswerten Erfolg bei der Lösung der Folgen des ossetisch-inguschischen Konflikts u. der Rückkehr von etwa 40 Tsd. Inguschen, die aus ihren Häusern im Bezirk Prigorodnyj in Nordossetien vertrieben wurden, verzeichnen können. Zu diesem Zeitpunkt habe er auch angespannte Beziehungen zur russ. Regierung gehabt, die Inguschetien den Status einer „freien Wirtschaftszone“ entzog, weil dort kriminelle Strukturen agierten u. die Haushaltsschulden der Republik stark anwuchsen. Viele neue Probleme seien hinzugekommen. Die Wirtschaft Inguschetiens wurde stark subventioniert, es gab keine haushaltsbildenden Unternehmen u. Industrien, Kolchosen u. Sowchosen lösten sich auf. In den ländlichen Gebieten Inguschetiens herrschte Subsistenzwirtschaft vor. Die hochprofitable petrochemische Industrie der Vergangenheit habe aufgehört, zu produzieren. Die Arbeitslosigkeit erreichte 70-80% unter Arbeitern u. Angestellten. R. Aushev sei zu dieser Zeit ein ziemlich bekannter regionaler Führer gewesen, dessen Meinung im Kreml, im Weissen Haus u. im Föderationsrat angehört worden sei. Gleichzeitig habe er nicht nur in Moskau, sondern auch in seiner Heimat Inguschetien schnell an Autorität verloren. Bei den Wahlen für eine neue Amtszeit des Präsidenten von Inguschetien, die für Ende April 2002 angesetzt wurden, liess sich Aushev selbst nicht als Kandidat aufstellen u. unterstützte die Kandidatur von Alikhan Amirkhanov. Vladimir Putin setzte aber auf den ausserhalb Inguschetiens wenig bekannten 44-jährigen FSB-General Murat Zjazikov. Zwischen Zjazikov u. Aushev kam es zu einer Konfliktsituation, so dass Zjazikov gezwungen war, zum FSB des benachbarten Gebiets Astrakhan zu wechseln. Später wurde er zum stv. bevollmächtigten Vertreter des Präsidenten RF im südlichen Bundesdistrikt ernannt. Der Wahlkampf in Inguschetien konzentrierte sich auf die Kandidaturen Amirkhanovs u. Zjazikovs. In der 1. Runde belegte Zjazikov mit nur 18% der Stimmen den 2. Platz. Die 2. Runde, die Ende April 2002 stattfand, gewann er jedoch souverän. Bei der Amtseinführung Zjazikovs als Präsident der Republik Inguschetien wurde zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren die russ. Nationalhymne gespielt, russ. Symbole erschienen über den Regierungs- u. Parlamentsgebäuden in dr Hauptstadt Magas u. über den Verwaltungsgebäuden auf verschiedenen Regierungsebenen Inguschetiens. Zjazikov zog einen bedeutenden Teil der Mitarbeiter des Teams des ehem. Präsidenten der Republik auf sein Seite u. übergab ihnen verantwortungsvolle Ämter. In der Republik begannen spürbare Änderungen zu greifen, so wurden verfassungswidrige Strukturen liquidiert, die Gesetze Inguschetiens an die gesamtruss. Gesetzgebung angepasst, die Rechnungskammer u. die Institution des Kommissars für Menschenrechte wurden geschaffen. Flüchtlinge kehrten nach Tschetschenien, Inguschen kehrten nach  Nordossetien zurück. Zwischen den beiden Republiken Inguschetien u. Nordossetien-Alanien wurde ein Abkommen über Zusammenarbeit u. gute Nachbarschaft geschlossen, das die zehnjährige Konfrontation zwischen den beiden Völkern beendete. Russ. Familien kamen nach Inguschetien, wo sie  Grundstücke u. Hilfe beim Bau von Häusern oder Wohnungen erhielten. 3 orthodoxe Kirchen wurden gebaut. Ferner leitete Zjazikov die Restaurierungsarbeiten nach schweren Naturkatastrophen in den betroffenen Gebieten. Insgesamt wurden mit Unterstützung des Bundes etwa 3000 Häuser gebaut. Der Sept. 2002 brachte neue Herausforderungen für Inguschetien, nachdem tschetschen. Kämpfer u. ihre Söldner aus dem benachbarten georgischen Pankisi-Tal auf das Territorium Inguschetiens stürmten. Dort erhofften sie sich Unterstützung oder zumindest freundliche Aufnahme. Aber die inguschische Polizei u. FSB-Einheiten schlugen mit der Hilfe der 58. Armee, die hier stationiert war, die Eindringlinge zurück u. vertreiben sie. Mit Beschluss des Abgeordnetenrats der Stadt Groznyj in Tschetschenien wurde 2014 eine Strasse nach M.M. Zjazikov für seine Verdienste um die Stärkung der interethnischen Beziehungen benannt.
Menschenrechtsorganisationen u. Oppositionelle kritisierten, dass es in Zjazikovs Amtszeit zu einer Verschlechterung der Menschenrechtslage in Inguschetien gekommen sei. So sollen seit seinem Amtsantritt etwa 150 Menschen  verschwunden sein. Kritiker machen Zjazikov auch für den Tod des Journalisten s. Magomed Evloev verantwortlich. Sein Tod in Nazran von Ende Aug. 2008, der infolge einer Schusswunde am Kopf während der Festnahme verurscht wurde, führte zu Anschuldigungen durch die inguschische Opposition u. von Seiten von Menschenrechtsaktivisten wegen vorsätzlichen Mordes. Einige Oppositionelle u. Verwandte des Verstorbenen beschuldigten Zjazikov persönlich, den Mord an Evloev organisiert zu haben, u. forderten seinen Rücktritt u. seine Verhaftung. Ende Aug. 2008 erklärten die inguschischen Oppositionellen, dass sie sich an die Weltgemeinschaft mit der Bitte wenden würden, „Inguschetien von Russland zu trennen“, wenn die föderalen Behörden keine entscheidenden Massnahmen ergreifen würden, um den Mord aufzuklären u. die Täter zu bestrafen. An einer Kundgebung von Anfang Sept. 2008 in Nazran forderten etwa 100 Personen den Rücktritt Murat Zjazikovs u. die Rückkehr des ehem. Präsidenten Ruslan Aushev in die Republik. Ende Okt. 2008 wurde Zjazikov durch die Entscheidung des Präsidenten RF entlassen, u. s. Junus-Bek Evkurov wurde zum Interimspräsidenten der Republik Inguschetien ernannt.
Nach der Geiselnahme in einer Schule in Beslan, Nordossetien, im Sept. 2004, wurde Zjazikov Feigheit vorgeworfe, weil er u. der Präsident Nordossetiens, A. Dzasokhov, nicht in der besetzten Schule zum Verhandeln erschienen waren. Später rechtfertigte sich Zjazikov in einem Interview mit Moskovskij komsomolec wie folgt: „Ich habe meine Unterstützung zum Ausdruck gebracht u. meine Dienste angeboten. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan. Niemand hat mit einer solcher Entwicklung gerechnet. ...” Ruslan Aushev war der einzige Unterhändler, dem es gelang, die besetzte Schule zu betreten u. 26 Geiseln zu befreien.)

ZJUGANOV, Gennadij Andreevich II III IV V VI VII VIII (russ. Politiker, seit 1993 Vorsitzender des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der RF - KPRF.)
1990er Jahre: Nach der Gründung der KPRF /RSFSR/ im Juni 1990 wurde Zjuganov auf dem 1. Gründungskongress zum Vorsitzenden der ständigen Kommission des ZK der KP für humanitäre u. ideolog. Probleme gewählt. Im Sept. 1990 stieg er als Sekretär des ZK u. als Mitglied des Politbüros des ZK der KP RSFSR auf. Anfang 1991 forderte er die Absetzung s. Mikhail Gorbachjovs vom Posten des Generalsekretärs der KPdSU. Im Mai 1991 veröffentlichte die Zeitung Sovetskaja Rossija Zjuganovs offenen Brief "Architekt in den Ruinen", der an das ehem. Mitglied des Politbüros der KPdSU u. den leitenden Berater des Präsidenten der UdSSR, Aleksandr Jakovlev, gerichtet war u. eine scharfe Kritik an der Politik der Perestrojka enthielt. 1991 leitete Zjuganov die Wahlzentrale von N.I. Ryzhkov bei den Präsidentschaftswahlen in der RSFSR. Diese Wahlen wurden von s. B oris Elcyn, dem Vorsitzenden des Obersten Sowjets der RSFSR, gewonnen. Im Juli 1991 unterzeichnete Zjuganov zusammen mit einer Reihe namhafter Persönlichkeiten aus Staat, Politik u. Öffentlichkeit einen Aufruf zur Verhinderung des Zusammenbruchs der UdSSR. Beim Antigorbatschov-Putsch vom Aug. 1991 wurde er als Kandidat für die Wahl des 1. Sekretärs des ZK der KP RSFSR nominiert, zog seine Kandidatur jedoch zurück. Im Sept. 1991 bezeichnete Zjuganov das Dekret des Präsidenten der RSFSR Boris Elcyn über die Aussetzung der Aktivitäten der KP" als willkürlich u. gesetzlos. Im Dez. trat Zjuganov 1991 dem Koordinierungsrat der "Russ. Volksunion" u. dem Koordinierungsrats der Bewegung "Vaterland" bei. ende 1991 hört die Sowjetuion auf zu existieren, Gorbachjov trat als Präsident der UdSSR zurück.
Im Okt. 1992 trat Zjuganov dem Organisationskomitee der "Front der Nationalen Rettung" bei, u. m Dez. 1992 trat er dem Organisationskomitee der Initiative zur Einberufung des Restaurierungskongresses der KP RSFSR bei.
Auf dem II. Ausserordentlichen /Restaurativen/ Kongress der KP RSFSR vom Feb. 1993 wurde Zjuganov zum Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der KPRF u. während des 1. Organisatiosplnums zu dessen Vorsitzendem gewählt. Im Juli 1993 nahm er am II. Kongress der "Front der Nationalen Rettung" in Moskau teil. Nach der Rede Elcyns, in der er im Sept. 1993 die Auflösung des Kongresses der Volksdeputierten u. des Parlaments ankündigte, war Zjuganov einer der Organisatoren von Massenaktionen zur Verteidigung des Kongresses u. des Obersten Sowjets. Im Oktober sprach er im Radio der Allruss. staatl. Fernseh- u. Rundfunkgesellschaft über die Notwendigkeit, um günstige Bedingungen für Verhandlungen über vorgezogene Neuwahlen des Kongresses der Volksdeputierten zu schaffen. Im Dez. 1993 wurde Zjuganov auf der föderalen Liste der KPRF in die 1. Staatsduma RF gewählt. Seit 1994 ist er ständiger Vorsitzender der Fraktion der KPRF in der Staatsduma RF.
Im Jan. 1995 wurde er auf dem III. Kongress der KPRF zum Vorsitzender des ZK KPRF gewählt. Im Dez. 1995 wurde er auf der föderalen Liste der KPRF in die 2. Staatsduma RF gewählt. In diesem Jahr verteidigte er an der Staatl. Moskauer Lomonosov-Universität seine Doktorarbeit zum Thema "Haupttendenzen in der gesellschaftspolit. Entwicklung Russlands u. ihre Mechanismen in den Jahren 1980-1990" auf dem Spezialgebiet "Philosophie der Politik u. des Rechts". Im März 1996 wurde Zjuganov als Kandidat für die Präsidentschaft RF registriert. An den Wahlen vom Juni wurde seine Kandidatur von 32,04% der im 1. Wahlgang abgegebenen Stimmen unterstützt, was nur geringfügig weniger war als 35%, die der Kandidat u. amtierende Präsident Elcyn erhielt. Bei der Abstimmung im 2. Wahlgang vom Juli stimmten 40,31% der Wähler für Zjuganovs, deutlich weniger als für Elcyn. Später wurde von einer Reihe von Politikern die Meinung vertreten, dass die wahren Ergebnisse zumindest des 1. Wahlgangs von 1996 anders ausgefallen seien. Angeblich habe Zjuganov damals mehr Stimmen als Elcyn erhalten. Zjuganov versäumte es, wegen dem staken polit. Druck das Resultat mit rechtlichen u. öffentlichen Mitteln anzufechten. 2004 sprach Zjuganov im Rückblick dazu, dass man „eine ungeheuerliche Fälschung vermutete, diese aber nicht beweisen konnte"; aber „heute wenden wir uns an die Gerichte, um die Tatsachen des verfassungswidrigen Verhaltens der Wahlkommissionen zu überprüfen“. Im Feb. 2012 soll Präsident s. Dmitrij Medvedev über die Wahlen von 1996 gesagt haben, das in der Tat nicht Elcyn [sondern Zjuganov] die Präsidentschaftswahlen von 1996 gewonnen habe. Später bestritt eine anonyme Quelle im Kreml diese Aussage. Im Aug. 1996 wurde Zjuganov zum Vorsitzenden des Koordinierungsrats der "Patriot. Volksunion Russlands" gewählt, der Parteien u. Bewegungen angehörten, die ihn bei den Präsidentschaftswahlen unterstützten. Anfang 1997 forderte er, Elcyn zum Rücktritt vom Präsidentenamt zu zwingen. Im März 1998 forderte er die Amtsenthebung Elcyns. Im Mai 1999 stimmte die Duma für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Elcyn ab. Das Manöver misslang. Zjuganov sagte, das dass Hauptergebnis der Abstimmung in der Staatsduma immerhin sei, dass die Amtsenthebung Elcyns von der Mehrheit der Duma-Mitglieder unterstützt worden sei. Im Dez. 1999 wurde Zjuganov in die 3. Staatsduma RF auf der föderalen Liste der KPRF wiedergewählt.
2000er Jahre: 2000 kandidierte Zjuganov erneut für das Präsidentenamt RF. Sein Wahlprogramm enthielt Versprechen, alle natürlichen Ressourcen dem Staat zu übergeben, die natürl. Rendite unter allen Bürgern des Landes aufzuteilen, das staatl. Monopol auf Vodka u. Tabak wiederherzustellen, jedem Bürger das Recht auf Arbeit u. angemessene Entlohnung zu garantieren, das Recht auf kostenlose Gesundheitsversorgung zu sichern u. kostenlose Bildung zu gewährleisten, die doppelte Besteuerung der Produktion zu senken, Vorteile für High-Tech-Industrien einzuführen, die Verfassung zu ändern, um das Land in eine parlamentar. Republik umzuwandeln. Im März 2000 erhielt er bei den Präsidentschaftswahlen in Russland 29,21% der Stimmen u. belegte damit den 2. Platz hinter Vladimir Putin, der von Elcyn zum neuen Herrscher Russlands aufgebaut, vorgeschlagen u. gewählt wurde. Im Sept. 2003 schickte der Abgeordnete Zjuganov einen Antrag an die Generalstaatsanwaltschaft u. die Zentrale Wahlkommission RF, in dem er die Eröffnung eines Verwaltungsverfahrens gegen Putin als Beamten der Kategorie "A“ forderte. Ihm sollte eine Geldstrafe für die Durchführung von Wahlkampagnen ausserhalb der Wahlkampfperiode der Partei "Einiges Russland" auferlegt werden. Der Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission RF u. der Vorsitzende des Föderationsrates wandten jedoch ein, dass sie in den Auftritten des Präsidenten nichts Illegales gesehen hätten. Der Vorsitzende der KPRF versuchte, eine Beschwerde bei höheren Behörden einzureichen, aber kein einziges Gericht war bereit, seine Beschwerde zu prüfen. Im Jan. 2001 wurde er als Vorsitzender der Union der Kommunist. Parteien - KPdSU gewählt. 2003 wurde Zjuganov auf der Liste der KPRF in die 4. Staatsduma RF wiedergewählt. An den Präsidentschaftswahlen 2004 nahm Zjuganov nicht teil. Statt seiner Kandidatur wurde die Partei von Nikolaj Kharitonov als Spitzenkandidaten der KPRF vertreten. Nach offiziellen Angaben belegte dieser mit 13,69% der Stimmen den 2. Platz nach Putin. 2004 verliess Zjuganov den Posten des Vorsitzenden des Koordinierungsrates der "Nationapatriot. Union Russlands". In diesem Jahr kam es zu einem innerparteilichen Konflikt: Im Juli fanden in Moskau zwei X. Kongresse der KPRF statt, von denen einer Zjuganov zum Vorsitzenden des ZK wählte, während der andere Vladimir Tikhonov als Chef des ZK wählte. Das Justizministerium RF erkannte den „alternativen Kongress“ als illegitim an. So behielt Zjuganov die Führung in der KPRF. Im selben Jahr wurde Zjuganovs Buch "Über die Russen u. Russland" veröffentlicht, in dem er die Notwendigkeit für alle Patrioten u. Kommunisten erklärte, die Russen zu schützen, u. die globale antiruss. Intrige für derzeit am Rande des Zusammenbruchs hielt. 2006 äusserte Zjuganov seine Meinung über die Wünschbarkeit der Entwicklung einer „Neuen Aussen- u. Innenpolitik“ u. empfahl, die Erfahrungen von Belarus, Indien, China, Vietnam u. Europa zu nutzen. 2007 wurde Zjuganov auf der Liste der KPRF in die 5. Staatsduma RF wiedergewählt. Er nahm an den Präsidentschaftswahlen 2008 teil u. belegte den 2. Platz hinter s. Dmitrij Medvedev, der als Platzhalter Putins in Aktion trat. Als im Nov. 2008 die Wirtschaftskrise in Russland aufflammte, schlug Zjuganov als Anti-Krisen-Massnahme die Verstaatlichung des grössten Reichtums Russlands vor.
2010er Jahre: 2011 wurde Zjuganov erneut in die nunmehr 6. Staatsduma RF gewählt. Er nahm an den Präsidentschaftswahlen 2012 teil u. belegte mit offiziellen 17,18% wiederum den 2. Platz nach Vladimir Putin. Er blieb Fraktionsvorsitzender der KPRF. Ab Juli 2012 war Zjuganov Mitglied des Staatsrats RF, weil gemäss eines Dekrets des Präsidenten RF die Fraktionsvorsitzenden der Staatsduma von Amts wegen Mitglieder des Staatsrates sein sollen. Im Sept. 2012 äusserten sich die US-Behörden empört über Zjuganows Mikroblog über den Tod des Botschafters in Libyen - „der amerikan. Botschafter in Libyen wurde wie der letzte Hund erschossen. Er war der Chefexperte der libyschen „Revolution. Er bekam was er gesät hatte." Zjuganov bestritt später die Echtheit dieses Zitats, kritisierte jedoch weiterhin die US-Politik in Libyen u. nannte sie Aggression. Auf dem XV. Kongress der KPRF vom Feb. 2013 wurde Zjuganov in geheimer Wahl mit einer überwältigenden Stimmenmehrheit für eine weitere Amtszeit zum Vorsitzenden seiner Partei wiedergewählt. Im Nov. 2014 wurde er als Vorsitzender des Zentralrats der Union der Kommunist. Parteien - KPdSU gewählt. Im Dez. 2017 schlug Zjuganov auf dem XVII. Kongress der KPRF vor, den Geschäftsmann s. Pavel Grudinin für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Jahr 2018 zu nominieren, während er selbst seine Wahlkampfzentrale leitete.
Im Juni 2012 wurde Zjuganov während eines Sommerurlaubs im Sanatorium Zarja in Kislovodsk) zur Untersuchung ins städtische Krankenhaus eingeliefert. Nach der Eingangsuntersuchung wurde beim Führer der KPRF ein akuter Q-bildender Myokardinfarkt des linken Ventrikels diagnostiziert. Zjuganovs Zustand wurde als „befriedigend“ bewertet. Zjuganov wurde mit einem Sonderflugzeug vom Flughafen Mineralnye Vody nach Moskau gebracht u. im Moskauer Institut für Kardiologie untergebracht. Laut "Life News" unterzog sich Zjuganov am 9. Juni 2012 einer Herzoperation. Der Pressedienst der KPRF dementierte diese Information jedoch. Am 10. Juni 2012 kehrte Zjuganov an die Arbeit zurück u. gab ein Interview zur aktuellen politischen Situation in Russland.
2020er Jahre/Sanktionen: Ende Feb. 2022, nachdem Russland die selbsternannte DVR u. LPR anerkannt hatte, fiel Zjuganov als Person, die „die territoriale Integrität, Souveränität u. Unabhängigkeit der Ukraine untergräbt“, unter EU-Sanktionen. Im März 2022 wurden gegen ihn ähnliche Sanktionen von USA verhängt. Ausserdem wurde er auf die Sanktionslisten von EU, GB, Kanada, Australien, Japan, Schweiz, Ukraine gesetzt.
Sozialpolit. Ansichten u. Verhältnis zum Marxismus/Sozialismus: Laut Zjuganov geht es im Kontext der Globalisierung v.a. um den Widerspruch zwischen Kosmopolitismus u. Patriotismus. Zjuganow nennt als seine theoretischen Quellen nicht so sehr Karl Marx u. Vladimir Lenin, sondern eher „konservativ-schützende“ Ideologen wie Nikolaj Danilevskij u. Konstantin Leontev, aber auch Vladimir Solovjov, Nikolai Berdjaev, Oswald Spengler, Arnold Toynbee u. Francis Fukuyama. Laut dem linken Soziologen s. Boris Kagarlickij stellt sich die überwiegende Mehrheit dieser Ideologen offen gegen Marxismus, Sozialismus u. Bolschewismus. Es wird die Meinung geäussert, dass „Zjuganov nie Marxist war u. deshalb den Marxismus nicht verraten" habe. In einem Interview mit der Komsomolskaja pravda im Jahr 2014 hielt Zjuganov diese Meinung für Unsinn u. bezeichnete sich selbst als überzeugten Marxisten-Leninisten u. Unterstützer des erneuerten Sozialismus. Er hält es für zweckmässig, die leninist. Dialektik u. die stalinist. Praxis zu nutzen, um Parteiziele zu erreichen. Ungeachtet seiner kommunist. Einstellung ist Zjuganov bekennender russ.-orthodoxer Christ. 2014 überreichte ihm Patriarch Kyrill I. den kirchlichen Orden der "Ehre u. der Würde" In einem Interview mit der Komsomolskaja pravda von 2014 erklärte Zjuganov, dass er nie positiv über die Leibeigenschaft gesprochen habe u. ihr gegenüber eine negative Einstellung habe. Er schlug vor, das Belovezher Abkommen aufzukündigen u. einen Unionsstaat aus Weissrussland u. Russland zu gründen. Er ist ein Befürworter der Integration von Staaten im Raum der ehem. UdSSR. Er unterstützte die Idee, Gott in der Verfassung RF zu erwähnen, lehnte aber gleichzeitig die Änderung ab, mit der die Amtszeit von Präsident Putin aufgehoben werden soll.
Verhältnis zur Macht:.Im März 2009 kritisierte Zjuganov die Behörden u. sagte, dass diese „vor kurzem vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Krise auf die Taktik der schmutzigen Provokationen umgestiegen" seien. So hatte die regierungstreue Mehrheit der Staatsduma zuvor eine Protokollweisung angenommen, in der Zjuganov beschuldigt wurde, eine nicht autorisierte Kundgebung in Brjansk organisiert zu haben. Im März 2009 erklärte die Zeitung Vedomosti, dass Zjuganov „begannen habe, die Gunst des Kremls auszunutzen": Im Zusammenhang mit Informationen über eine direkte Telefonleitung zum Präsidenten RF sagte der Abgeordnete der Staatsduma, Oleg Shein von der Fraktion "Gerechtes Russland", dass die Rolle der KPRF eine „Nachahmung der Opposition“ sei. Laut Sergej Obukhov, einem Mitglied des ZK KPRF, gab es jedoch keine Vorzugsbehandlung, u. jetzt stehe die KPRF unter Druck, „damit die Kommunisten keine Kundgebungen in den Regionen abhalten u. in der Staatsduma schweigen sollen“. Im April 2018 schickte Zjuganov einen Brief an Generalstaatsanwalt s. Juri Chajka, in dem er sich über die massiven Doppelstimmen bei den russ. Präsidentschaftswahlen vom März 2018 beschwerte. Dass ein Bürger sowohl an seinem offziellen Wohnort wie auch am tatsächlichen Wohnort u. am Ort sener Anmeldung wählen könne, wurde laut Zjuganov als Gesetzeslücke identifizert.
Verhältnis zur Ukraine u. zur Krym: Zjuganov unterstützte nachdrücklich die Annexion der Krym durch die RF u. die Politik von Präsident Putin gegenüber der Ukraine. Andererseits befürwortete der KPRF-Führer die Föderalisierung der Ukraine u. die Anerkennung der Ergebnisse von "Volksreferenden", die der russ. Sprache den Status einer Staatssprache verliehen, u. unterstützte in seinen öffentlichen Reden ständig die proruss. Rebellen u. die Kommunisten als Parteifraktion im ukrain. Parlament. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Ukraine u. anlässlich seines 70. Geburtstags am 26. Juni 2014 empfing Präsident Putin Zjuganov im Kreml, versicherte ihm seine Anerkennung u. verlieh ihm den Alexander-Nevskij-Orden. Einen Monat später eröffnete die Hauptermittlungsabteilung des Innenministeriums der Ukraine nach Art. 110-2, Teil 4 StGB ein Strafverfahren gegen Gennadij Zjuganov, Vladimir Zhirinovskij u. Sergej Mironov wegen des Verdachts der Finanzierung in besonders grossem Umfang durch eine Personengruppe von Handlungen, die gegen die Souveränität der Ukraine gerichtet sind, um ihr polit. System oder ihre Grenzen zu ändern. Als Antwort darauf sagte Zjuganov, dass er dies mit besonderer Verachtung wahrnehme, u. nannte die Ermittlungsabteilung des Innenministeriums der Ukraine „Kriminelle“ und „Menschen, die illegal die Macht in der Ukraine ergriffen haben“.
Kritik: Zjuganov wurde während seiner gesamten polit. Karriere sowohl von Liberalen als auch von Sozialisten u. Kommunisten kritisiert. s. Anatolij Chubais meinte, dass man „für die Widerstandsfähigkeit Zjuganovs dankbar sein sllte". Aus s. Michail Deljagins  Sicht „ist Zjuganov der Totengräber der Partei u. der gesamten linken Bewegung in Russland, die heute die Funktion eines Friedhofswächters ausübt." Erst später werde es „möglich sein, ernsthaft darüber zu sprechen, ob die neuen Leute fähig sind oder nicht, die KP zu einer echten Partei, zu einer echten Volksvertretung zu machen.". Zjuganov wurde von eigenen Mitgliedern für sein Streben kritisiert, lebenslang an der Spitze der Partei zu stehen. Er habe Intoleranz gegenüber innerparteilichem Dissens geübt u. Parteizensur in der Zeitung Pravda ausgeübt. Schon in einer im April 2004 vom unabhängigen Levada-Zentrum durchgeführte Umfrage auf die Frage: „Denken Sie, dass Gennadij Zjuganov an der Spitze der KPRF bleiben sollte oder ob ein anderer Politiker kommen sollte, um ihn zu ersetzen?“ antworteten nur 27%, dass Zjuganov bleiben solle, während 54% sich einen anderen Politiker an der Spitze der Partei wünschten.
Auch vom "Forum Freies Russland" wird Zjuganov scharf kritisiert u. beschuldigt, seit den 1990er Jahren ein Regime der persönl. od. personalist. Diktatur errichtet, die Aktivitäten der Partei als wichtigste parlamentar. Opposition an der linkspatriot. Front imitiert, die Menschen- u. Bürgerrechte verletzt, Kriegsverbrechen gerechtfertigt u. Propaganda des Stalinismus betrieben zu haben. Obwohl die KPRF wiederholt Putin kritisierte, verzichteten die Kommunisten als Ganzes u. Zjuganov persönlich auf einen harten Konflikt mit den Behörden des Puti-Staates, da ein solcher ihre polit. Existenz direkt bedroht hätte, denn Putin wollte wie seinerzit Elcyn eine mögliche Rückkehr der Kommuniste an die Macht in Russland verhindern. Es wird vermutet, dass die KPRF bei verschiedenen Wahlen mehr Stimmen erhielt, als die Wahlkommissionen offiziell zugaben. Die "oppositionelle" Tätigkeit der KPRF bekam allmählich den Charakter einer Nachahmung u. zielte im Grunde darauf ab, den linken Teil der Wählerschaft an sich zu ziehen, um ihn im Sinne des Kremls zu neutralisieren. Während jede wirkliche Opposition in Russland unter Putin systematisch zerstört u ausgeschaltet wurde, bewahrte die KPRF eine gewisse Stabilität u. mobilisierte ihre Wählerschaft, um Regierungsinitiativen zum richtigen Zeitpunkt zu unterstützen. Aus der Sicht einiger Experten war dies die unmittelbare Aufgabe der KPRF, die aus informellen Vereinbarungen hervorging, die ihr Führer bei geheimen Verhandlungen im Kreml erzielte. Zjuganov nutzte seine Position als Vorsitzender der KPRF, um seinen Status zu stärken, Regierungsposten zu erlangen u. sich persönlich zu bereichern, was die Zusammenarbeit mit den reichsten Leuten in Russland sicherstellte. Laut Materialien, die auf der Website Kompromat.ru veröffentlicht wurden, war eine der grossen Einnahmequellen der KPRF der Verkauf von Abgeordnetenmandaten, wobei der Preis für ein Mandat 2 Mln. USD erreichte. Darüber hinaus erhielt die Partei Geld dank der Sammlung von "schwarzen Tributen" von einer grossen Anzahl von Geschäftsleuten. So kauften sich die Wirtschaftsmagnaten durch die Zahlung beeindruckender Summen an die KPRF eine „Versicherung“ für die Zukunft u. gewannen im voraus die Sympathie der potenziellen Machthaber des Kremls. Wie es in einigen Materialien unter Bezugnahme auf eine vertrauliche Quelle im Kreml hiess, haben dies sogar die Leiter einiger Bundesministerien u. staatl. Unternehmen nicht verschmäht. Die mächtigste Quelle der Bereicherung für die KPRF war die Schattenlobby in der Zeit V. Tschernomyrdins in den 1990er Jahren. Betroffen war dabei die Verteidigungsindustrie, das Bauwesen oder der agroindustrielle Komplex. Sobald die Anträge befriedigt waren, landete ein Teil der zugeteilten Haushaltsgelder in den Tresoren der KPRF. Laut Experten war sich B. Elcyn der aktuellen Situation bewusst, mischte sich aber nicht ein. Es gibt auch eine Meinung, dass die Staatskasse der KPRF auf Kosten von Geldern, die für die Wiederherstellung Tschetscheniens bereitgestellt wurden, aufgefüllt wurde.
Im Zusammenhang mit der Durchführung eines "alternativen Kongresses" der KPRF im Jahr 2004, der vom Justizministerium als illegitim eingestuft  wurde, wurde Zjuganov scharf kritisiert. Die Umstände der Durchführung dieses parallelen Kongresses warfen unter Experten Fragen auf. Seine Probleme habe der KPRF-Chef erneut mit Hilfe regierungsnaher Strukturen gelöst. Er habe damit nicht nur die Ideale seiner Partei verraten, sondern auch das Vertrauen der Wähler enttäuscht u. somit seine eigene Wählerschaft u. die Öffentlichkeit irregeleitet. Laut Maksim Surajkin, einem ehem. Mitglied der KPRF, wurde klar, dass: „nach dem Kongress von 2004 der Kreml Zjuganov erneut zum Vorsitzenden der KPRF ernennt; er warf die Frage auf, wie es sein könne, dass man Mitglied einer Partei sein kann, deren Führer von der Präsidialverwaltung des Kremls ernannt werde, u. zwar auf so dreiste Weise. Es verliessen damals etwa 50 Tsd. Mitglieder die KPRF, darunter viele Regionalsekretäre. Laut der Ansicht, de in massgeblichen Publikationen vertrete wird, habe sich die Tätigkeit des Bundespolitikers Zjuganov längst auf Opportunismus, Spekulation u. polit. Handel reduziert. So wurde in einem Artikel in der Zeitung Vedomosti vom März 2009 festgestellt, dass Zjuganov „den Standort des Kremls geniesse“ u. dass „in seinem Büro Direkttelefone zu den Führern des Landes installiert worden sind“. Seine Loyalität zum Kreml, dessen offiziellen polit. Kurs Zjuganov stillschweigend billigt, u. seine „aufmerksame Haltung gegenüber den Wünschen der Staatsspitze" wurde offensichtlich damit belohnt, dass der Führer der KPRF Zjuganov Mitglied des Staatsrats RF u. somit in die Strukturen des Kremls eingebunden wurde. Es sei offensichtlich, dass die eigentliche Aufgabe der KPRF nicht darin bestehe, eine oppositionelle Politik zu führen, sondern die bestehende Staatspolitik des Krems zu unterstützen, ganz gleich, welche Form u. Gestalt sie annimmt.
Im Zusammenhang mit den Schuldsprüchen im "Fall Pussy Riot" von 2012 unterstützte Zjuganov einerseits das Urteil des Gerichts nicht, andererseits verurteilte er die Aufführung unter dem Motto „Muttergottes, vertreibe Putin!“ in der Moskauer Kathefdrale scharf. Bei dieser Gelegenheit liess sich Zjuganov von Gewaltphantasien leiten u. sagte im Aug. 2012, dass er die Gefängnisstrafe für die jungen Frauen zwar missbillige, dass „eine gute Tracht Prügel“ für die Verurteilten ausreiche". Dabei äusserte er den Wunsch, die Hinrichtung der Verurteilten persönlich durchzuführen: „Meine persönliche Sichtweise: Ich würde einen guten Gürtel nehmen, sie auspeitschen u. ihn an die Kinder u. Eltern schicken. Dies wäre eine Verwaltungsstrafe für sie. Und ich würde sagen, dass sie sich nicht länger auf solche Blasphemie u. Schande einlassen sollten“. Ob diese Aussage ernst oder ironisch gemeint war, ist unklar. Nach diesen Worten erlangte Zjuganov in der Presse den Ruf eines Mannes, der wohl „Erfahrung in der Kunst der Prügelstrafe“ habe. Beobachter machten darauf aufmerksam, dass KPRF-Führer mit solchen Äusserungen  eindeutig die Bestimmung der Verfassung RF ignorierte, wonach der russ. Staat säkular sei. Eine Analyse dieser u. anderer Äusserungen des KPRF-Chefs zeigt, dass seine Rhetorik im Grunde wenig mit den Postulaten des auf materialist. Ideen beruhenden Kommunismus gemein hat. Aus der Aussage folgt auch, dass das Oberhaupt der russ.-orthodoxen Kirche, s. Patriarch Kyrill I., der die Verurteilung der Pussy Riot-Gruppe guthiess, vom Vorsitzenden der KPRF als Autorität respektiert u. die Religion als integraler Bestandteil der Staatsideologie anerkannt wird, obwohl die Religionsfreiheit in Russland gesetzlich verankert ist.
Nach der militär. Invasion des souveränen Staates Ukraine durch die RF von 2014 unterstützte KPRF-Chef Zjuganov nachdrücklich die gegen das Völkerrecht gerichtete Aussenpolitik des russ. Präsidenten. In seinen Reden plädierte der Kommunist offen für den Beitritt der Krym zur RF u. erklärte die Anerkennung der völkerrechtlich fragwürdig abgehaltenen Referenden u. die Verleihung des Status der russ. Sprache als offizielle Staatssprache in den russ. besetzten Gebieten der Ukraine als legal. Ausserdem leistete Zjuganov öffentlich moralische Unterstützung für die pro-russ. Rebellen im Donbass u. für die Fraktion der KP im ukrain. Parlament /Letzteres dürfte sein gutes Recht gewesen sein./ Dazu sei angemerkt, dass KPRF-Chef Zjuganov 1997 eine grundlegend andere Position gegenüber der Ukraine einnahm, als die Regierung von Boris Elcyn von der Duma u. der Fraktion der KPRF verlangte, ein Abkommen mit der Ukraine zu ratifizieren, wonach die Krym u. Sevastopol an sie abgetreten würden, wobei dank der Unterstützung Zjuganovs Partei das Abkomen ratifiziert werde konnte. Obwohl Zjuganov die kommunist. Fraktion im ukrain. Parlament unterstützte, leistete er seinen Mitarbeitern auf der zurückgenommenen Krym jedoch keine Hilfe, wie Mitglieder der KP selbst bezeugten. Im selben Jahr 2014 erschienen bei einer Kundgebung zu Ehren des 97. Jahrestages der Oktoberrevolution in Moskau die Flaggen der DVR u. LVR u. es wurden Reden zur Unterstützung der selbsternannten Donbass-Republiken gehalten. 2015 billigte KPRF-Chef Zjuganov öffentlich die Militäraktion des russ. Präsidenten in Syrien. Er nannte die Herrschaft B. Assads, der seit 30 Jahren an der Macht ist u. von der internationalen Gemeinschaft wegen Massakern an Zivilisten u. anderen Kriegsverbrechen angeklagt wird, legitim u. forderte V. Putin auf, Syrien in jeder Hinsicht zu unterstützen, einschliessl. durch Waffen. Im selben Jahr wurde Zjuganov mit der Medaille "Teilnehmer an der Militäroperation in Syrien“ ausgezeichnet.) 10.24

ZJUZIN, Igor Vladimirovich (russ. Unternehmer. Vorstandsvorsitzender u. grösster Aktionär der Bergbau- u. Metallurgieholding "Metschel". Im Ranking 2010 der Top-Manager der Zeitung Kommersant  belegte Zjuzin den 5. Platz in der Nominierung „Metallurgie“. Mit einem Privatvermögen von 8,9 Mrd. USD belegte er laut Magazin Forbes 2011 den 16. Platz in der Liste der 200 reichsten Geschäftsleute Russland. Infolge des Kapitalverlusts im Jahr 2013 fiel er aus den Top 100 des Forbes-Ratings. Ende 2013 verlor "Metschel" aufgrund eines Rekordrückgangs des Aktienkurses den grössten Teil seines Vermögens. Im Dez. 2019 erhielt Zjuzin laut Forbes den 3. Platz in der Bewertung russ. Geschäftsleute, deren Vermögen in den letzten 10 Jahren am stärksten zurückgingen. Zjuzins Vermögen fiel von 6,4 Mrd. USD auf weniger als 0,5 Mrd. USD. Im Juli 2008 wurde Zjuzin, der krankheitsbedingt nicht anwesend war, bei einem Treffen zur Entwicklung der Eisenmetallurgie vom Vorsitzenden der Regierung RF V.V. Putin wegen der hohen Rohstoffpreise für Metallurgen scharf kritisiert - der Grund war die Unterschätzung der Exportpreise um die Hälfte im Vergleich zu den Inlandspreisen. Putin versprach, dem erkrankten Zjuzin „Ärzte“ in Form des Antimonopoldienstes u. Ermittler zu schicken. Laut Forbes erhielt Zjuzin daraufhin einen „Schlag ungeheurer Kraft“. Eine Reihe von Wirtschaftspublikationen behauptete, dass Putins Worte an die Adresse Zjuzins eine Panik auf dem russ. Aktienmarkt auslösten u. einen Zusammenbruch der Aktienkurse provozierten, von dem sich die Börsen erst Jahre später erholten. "Metschel" überlebte jedoch dank externer Unterstützung. Da die "Metschel"-Krise einige Monate vor der globalen Finanzkrise begann, gelang es Zjuzin, Unterstützung für die Refinanzierung von Krediten zu erhalten, die von westlichen Banken vergeben wurden. Im Juni 2010 sagte Putin, dass Zjuzin nach der Kritik an ihm „alles getan u. sich in Bezug auf Verbraucher u. Gesetzgebung korrekt verhalten habe“. Nach der Kritik Putins unternahm Zjuzin eine Reihe von Schritten, um sein Image in den Augen der Beamten zu verbessern. So nahm er 2009 an einem Projekt zur Rettung des Metallurgiewerks "Zlatoust" teil, das sich in einem ernsten Zustand befand. Das als „Beispiel für hohe soziale Verantwortung“ präsentierte Projekt erwies sich jedoch als Fehlschlag. Ende 2013 leiteten die von Zjuzin kontrollierten Strukturen das Insolvenzverfahren des Werks ein. Dafür wurde Zjuzin von mehreren russ. Medien kritisiert. Im Juni 2009 wurde bekannt, dass mehr als die Hälfte von Zjuzins Anteil an der "Metschel"-Gruppe – 37,9% der Anteile von 66% – für Bankdarlehen verpfändet wurde. In der Zukunft stiegen die Schulden von "Metschel" stark an. In 9 Monaten des Jahres 2012 belief sich die Nettoverschuldung des Unternehmens auf 9,1 Mrd. USD. Bis Ende 2013 verlor Zjuzin nach einem Rekordrückgang der Aktienkurse den grössten Teil seines Vermögens. Ende Nov. 2013 waren 88% des gesamten Aktienpakets Zjuzins an "Metschel" an Banken verpfändet.)

ZVAGELSKIJ, Andrej Petrovich (russ. Unternehmer u. Politiker, Abgeordneter der 5. u. 6. Staatsduma RF als Vertreter der Partei "Einiges Russland", stv. Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik, innovative Entwicklung u. Unternehmertum. Stv. Vorsitzender der Partei "Partei des Wachstums". Geschäftsführender Co-Vorsitzender des Zentrums für öffentliche Verfahren "Business Gegen Korruption“ im Appar des Bevollmächtigten des Präsidenten RF zum Schutz von die Rechte der Unternehmer, öffentlicher Ombudsmann für Fragen im Zusammenhang mit der rechtswidrigen strafrechtlichen Verfolgung von Unternehmern, öffentlicher Ombudsmann für den Schutz der Rechte von Unternehmern im Bereich der Regulierung der Produktion u. des Verkehrs verbrauchsteuerpflichtiger Waren. Mitglied des General- u. Koordinierungsrats der gesamtruss. öffentl. Organisation "Delovaja Rossija", stv. Vorsitzender des russ. Teils des russ.-chines. Komitees für Freundschaft, Frieden u. Entwicklung. 2016 waren auf dem Kongress der Partei "Ge/rechte Sache", an dem s. Boris Titov zum Vorsitzenden gewählt wurde, ebenfalls Viktor Zvagelskij u. Elena Nikolaeva anwesend, beide Mitglieder des Generalrats von "Delovaja Rossija". Zvagelskij war zu dieser Zeit Mitglied von "Einiges Russland". Titov erklärte, dass Zvagelskij nicht von der Parte "Gerechte Sache", sondern von "Einiges Russland" für die Staatsduma RF kandidieren könne, da er Mitglied jener Partei sei. Im März 2016 wurde die Partei "Ge/rechte Sache" in "Partei des Wachstums" umbenannt. Im Frühjahr 2016 hatte Zvagelskij seine Kandidatur für die Vorwahlen von "Einiges Russland“ eingereicht, konnte aber nicht daran teilnehmen, weil er der formalen Vorgabe des Reglements, 2x an der Debatte teilzunehmen, nicht nachgekommen war. Im Juli 2016 wurde er jedoch von der "Partei des Wachstums“ bei den Wahlen zur 8. Staatsduma RF als Teil der Kandidatenliste nominiert. Bei den Wahlen vom Sept. 2016 erhielt die Liste der "Partei des Wachstums" nur 1,29% der Stimmen u. durfte keine Mandate verteilen. Nach seinem Rücktritt als Abgeordneten der 6. Staatsduma wurde Zvagelskij im Dez. 2016 als Vizepräsident der Unternehmensgruppe "DMS"- ernannt. Die Firma ist einer der grössten russ. Hersteller von Milchprodukten.. Im Juli 2021 wurde  Zvagelskij bei den Wahlen zur 8. Staatsduma RF als Kandidat der "Partei des Wachstums" im Wahlkreis von Shchelkovskij, Gebiet Moskau, nominiert. Zvagelskij wurde wiederholt wegen „Vodka-Lobbyarbeit“ kritisiert. Zusammen mit der Abgeordneten s. Irina Jarovaja von "Einiges Russland" brachte er wiederholt Initiativen u. Gesetzentwürfe ein, die die Werbung u. den Verkauf von Bier, Alkoholprodukte u. Energydrinks organisierte.)

ZVJAGINCEV, Viktor Friedrichovich II (sowjet. u. russ. Jurist u. Politiker, Schriftsteller u. Historiker. Staatl. Justizrat 1. Klasse. Verdienter Rechtsanwalt RF. Ehem. stv. Generalstaatsanwalt RF /2000-16/. Über 40 Jahre arbeitete er in der Staatsanwaltschaft, insbes. überwachte er die Fragen der Beziehungen zwischen der Staatsanwaltschaft RF, der Öffentlichkeit u. den Medien. Ab Juni 2000 war er stv. Generalstaatsanwalt RF für den Föderationsdistrikt Volga. Dort erreichte er Änderungen von mehreren Dutzend Artikeln der Verfassungen von Baschkirien u. Tatarstan, die im Widerspruch zur Bundesgesetzgebung standen. Anfang 2003 wechselte er nach Moskau, wo er die internationale Rechtsabteilung überwachte - die die Auslieferung von s. Boris Berezovskij, s. Akhmed Zakaev, s. Leonid Nevzlin u.a beantragte. 2007 leitete er eine Delegation in London, die den Mord an dem ehem. FSB-Offizier s. Aleksandr Litvinenko untersuchte. Im April 2010 beschloss er, die frühere Top-Managerin der BTA Bank, Veronika Efimova, an Kasachstan auszuliefern. Im Sept. 2013 führte er in Minsk erfolgreiche Verhandlungen über die Überstellung des verhafteten Generaldirektors von "Uralkali", Vladislav Baumgertner, nach Russland. Im Dez. desselben Jahres sagte er, dass er mehrere Strafverfahren gegen s. Mikhail Khodorkovskij überprüfen werde - im selben Monat wurde er von Präsident s. Vladimir Putin begnadigt.  Vizepräsident der Internationalen Vereinigung der Staatsanwälte.
Als Schriftsteller ist er Autor von über 40 Büchern u. Bestsellern, Kurzgeschichten u. Novellen sowie Hunderten Artikel. Er veröffentlichte eine Reihe von Büchern über das russ. Justizsystem, die Geschichte der Staatsanwaltschaft u. zu den Nürnberger Prozessen. Einige seiner Bücher erschienen unter dem Pseudonym Aleksandr Holgin. Er war auch Autor einer Reihe von Detektiv- u. polit. Actionfilmen. Als Dramatiker, Drehbuchautor u. Regisseur schuf er Dutzende Filme, Dokumentationen, Theaterstücke u. Sachbücher. Über seine Werke sagte er: „Normalerweise sind alle meine Arbeiten – mit der möglichen Ausnahme der "Sarmat"-Serie – biografische Arbeiten. Sie sind das Ergebnis der Untersuchung einiger spezifischer Fälle u. menschlicher Schicksale, einiger Geschichten, an denen ich sowohl in Russland als auch im Ausland beteiligt war. In den 1970er Jahren war er mehrere Jahre lang regelmässiger Autor u. Moderator einer der Radiosendungen des ukrain. Radios - er wurde übrigens in Zhitomir geboren. Mit Eduard Anatolevich Khrutskij leitete er den Moskauer Thriller Club. Er war auch mit dem Dramatiker Mikhail Shatrov bekannt, mit dem er Ende der 1980er Jahre Mitglied des Präsidiums des internationalen Clubs "For the Renewal of the World" war. Zvjagincev ist oder war ferner 1. stv. Präsident der Akademie der Russ. Literatur, Sekretär des Schriftstellerverbandes RF, Vizepräsident der Union der Kriminalisten u. Kriminologen, Mitglied des Kuratoriums des Malyj-Theaters, Vorsitzender des Expertenrats des Projekts „Nürnberg. Der Anfang der Welt“. Er wurde wiederholt mit Staats- u. Behördenpreisen ausgezeichnet.)

ZVJAGINCEV, Andrej Petrovich II III IV V VI VII (russ. Filmregisseur u. Drehbuchautor aus Sibirien. Absolvent der Hochschule für Theater von Novosibirsk. Er begann am Novosibirsker Jugendtheater zu arbeiten, wurde aber bald zur Armee eingezogen u. diente als Entertainer im Militärensemble von Novosibirsk. 1986 verliess er Novosibirsk in Richtung Moskau u. trat in die Russ. Akademie für Theaterkunst GITIS ein, wo er 1990 die Schauspielausbildung abschloss. Nach seinem Abschluss an der GITIS ging er nicht ins Theater, sondern versuchte sich zunächst wenig erfolgreich als Schrifstetller. Ausserdem interessierte er sich ernsthaft für das Kino. Er arbeitete als Hausmeister u. drehte bis 2000 Werbespotsm, als er zum Sender Ren TV wechselte, um als Regisseur zu debütieren. Andrej Zvjagincev wurde v.a. nach der Veröffentlichung des Films "Die Rückkehr" /2003/  bekannt, der ihm mehrere bedeutende internationale Filmpreise in Venedig u. Cannes bescherte. 2007 wurde er mit seinem Film "Die Verbannung" für die "Goldene Palmeder 60. Internationalen Filmfestspiele von Cannes nominiert. 2009 wirkte er als Regisseur in dem Episodenfilm "New York, I Love You" mit. Das Hauptereignis des Jahres 2011 war Zvjagincevs Familiendrama "Elena", das in 45 Ländern gezeigt wurde, einen Sonderpreis der Jury in Cannes erhielt, bei der Preisverleihung des "Goldenen Löwen" auf den Filmfestspielen von Venedig als bester Film des Jahres 2011 u. mit einem entsprechenden Award für den besten Debütfilm des Festivals ausgezeichnet wurde. Für grosses Publikumsinteresse u. eine lebhafte Diskussion unter Fernsehkritikern sorgte die Premiere von "Elena“ im zentralen TV-Kanal "Rossija 1“ im Nov. 2011. Zvjagincevs Erfolg wiederholte sich 2014 mit der Veröffentlichung des Sozialdramas "Leviathan", das zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den "Golden Globe Award" für den besten fremdsprachigen Film u. eine "Oscar"-Nominierung in derselben Kategorie.
Im Okt. 2016 nahm Zvjagincev an einem Streit über die Zensur der Kreativität in Russland teil, bei dem er mit dem Pressesprecher des Präsidenten RF, s. Dmitrij Peskov, zusammenstiess. Die öffentliche Diskussion begann mit einer Kritik am Theaterregisseur s. Konstantin Rajkin, der sich auf dem Kongress der "Union der Theaterschaffenden Russlands" über die zunehmenden Angriffe von gewissen Aktivisten auf Ausstellungen u. Aufführungen empörte. Dabei wurden drei Aufsehen erregende Ereignisse in Russland genannt: die Entfernung der Oper "Tannhäuser" aus dem Repertoire des Novosibirsker Opernhauses, die Unterbrechung der Aufführung des Rockstücks "Jesus Christ Superstar" in der Omsker Oper u. die Schliessung der Ausstellung des weltberühmten US-Fotografen Jock Sturges "Ohne Verlegenheit“ in der Moskauer Galerie der Brüder Lumière, die Fotos von jungen Nudistinnen beinhaltete. Rajkin beschrieb diese Vorkommnisse als „Rückkehr der schändlichen Zensur aus Stalins Zeiten nach Russland“. Peskov kommentierte die Kritik mit der Unzulässigkeit der Zensur, bestätigte aber gleichzeitig ein besonderes Verfahren für Produktionen u. Werke, die auf Kosten des Staatsbudgets inszeniert u. verfilmt werden: Der Staat bestelle Kunstwerke zu einem bestimmten Thema. Zvjagincev protestierte gegen Putins Pressesprecher, indem er eine Kolumne in der Zeitung Kommersant veröffentlichte, in der er die Werke seiner Gegner als „elendes Handwerk“ u. „Agitation“ bezeichnete. Laut Zvjagincev kastrierten Beamte mit ihren "Befehlen" kreatives Denken. Auf Ablehnung stiess auch Peskovs allgemeines Prinzip der staatlichen Ordnung in der Kunst, das darauf hinausläuft, dass Beamte Staatsgelder für Filme u. Aufführungen im Interesse des Staates ausgeben. Zvjagincev moniserte In Peskovs Interpretation, dass dieser nicht vergessen sollte, „dass dies nicht ihr Geld, sondern unseres ist". Es gehe nicht an, dass diese Beamten entscheiden, was das Volk brauche u. dann mit ihrem Geld irgendwelches erbärmliches Handwerk bestellen.“
2017 wurde Zvjagincevs Film-Melodram "Loveless“ bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Ausserdem erhielt er auf dem Filmfest München 2017 dafür den "ARRI/Osram Award" für den besten ausländ. Film. Im Jahr darauf wurde "Loveless" als offizieller russ. Beitrag bei der "Oscar"-Verleihung 2018 u. bei den "Golden Globe Awards" jeweils als bester fremdsprachiger Film nominiert. 2018 wurde der Regisseur selbst als Mitglied der Jury bei den 71. Filmfestspielen von Cannes berufen. Ab März 2018 drehte Zvjagincev eine von der Hollywood-Firma "Paramount Television" finanzierte 10-teilige Fernsehserie, von der bekannt ist, dass es sich um ein Psychodrama mit Thriller-Elementen handelt. Der Regisseur stellte jedoch klar, dass die Ankündigung der Serie, die auf der Grundlage des Films "Loveless" basiert, verfrüht war. Im Dez. 2019 wurde das Familiendrama "Elena" als einziger Film aus Russland in die Liste der 50 besten Filme der Welt des 2. Jahrzehnts des 21. Jhs. aufgenommen, die vom US-Magazin Rolling Stone zusammengestellt wurde. Im Feb. 2020 präsentierte Zvjagincev noch ein Buch mit Drehbüchern für seine Filme.
Anfang Juli 2021 erkrankte Zvjagincev schwer an COVID-19; seine Lungen waren zu 92% betroffen, so dass er an einem ECMO-Gerät angeschlossen werden musste. Sein Zustand war äusserst prekär, so dass sogar eine Lungentransplantation geplant war. Mitte Aug. wurde Zvjagincev zur Behandlung in eine Klinik in Hannover, Deutschland, gebracht, wo er in ein künstliches Koma versetzt wurde. Ende Sept. wurde er aus dem künstlichen Koma geholt, wobei ein Delirium u. eine Schädigung der Stimmbänder festgestellt wurden. Zvjagincevs Rehabilitation in Deutschland wurde von dem privaten russ- Investor "AFK Sistema" finanziert. 2015 kommentierte Zvjagincev den Konflikt zwischen Russland u. der Ukraine als "wahre Katastrophe für die slavische Welt".)

ZYGAR, Mikhail Viktorovich II III IV V (russJournalist, Buchautor, Chefredaktor, Moderator, Online-Produzent. Als Kind lebte er in Angola am Dienstort seines Vaters. 2003 Abschluss des Studiums an der Fakultät für Internationalen Journalismus der MGIMO. Als Student verbrachte er ein Austauschjahr an der Universität Kairo, wo er Arabisch studierte. 2000-9 war er Mitarbeiter des Verlags "Kommersant“, wo er sich auf die Berichterstattung aus Hotspots spezialisierte u. über die Kriege in Irak, Libanon, Sudan, Syrien, Palästina, über die Revolutionen in der Ukraine u. Kirgistan, die Schiessereien in Andijan u. die Unruhen in Serbien u. Kosovo u  Estland nach der Versetzung des Bronzesoldaten. berichtete. 2003-9 lehrte er am MGIMO als Dozent im Studiengang "Geschichte des Auslandsjournalismus“ u. leitete den Studiengang „Analytischer Journalismus“. 2007 verfasste er ein Buch mit dem Titel "Krieg .u. Mythos", das Berichte aus Krisenherden enthielt. 2008 veröffentlichte er zusammen mit Valerij Panyushkin das Buch "Gazprom. Neue russische Waffen ". 2009-10 arbeitete er als Redaktor u. stv. Chefredaktor der Zeitschrift Russkij Newsweek.
2010-15 war er Chefredaktor des TV-Senders "Dozhd", wo er die Berichterstattung über Protestkundgebungen im Winter 2011-12  leitete. Er war Autor u. Produzent der Sendung „"Sobchak Alive“ u. moderierte andere Sendungen mit verschiedenen KollegInnen. Während seiner Arbeit bei "Dozhd" drehte er auch verschiedene Dokumentarfilme, z.B. "Stalin beerdigen", sowie eine historische Miniserie über die Duma u. s. Vladimir Putin. Im März 2012 nahm er an einer Debatte zum Thema "Russland wählt: Kann Putin überleben?" teil. 2012-14 nahm er am jährlichen „Gespräch mit Dmitrij Medvedev“ mit führenden Journalisten russ. Fernsehmedien teil. Im Sept. 2014 wurde ihm vom "Komitee zum Schutz von Journalisten"  in New York der "Internationale Preis für Pressefreiheit" verliehen. Anfang Dez. 2015 wurde bekannt, dass Zygar Ende des Jahres den Posten des Chefredaktors von "Dozhd" verlässt u. sich privaten Projekten u. dem Schreiben von Büchern widmen wolle. Bis April 2016 blieb er jedch Moderator der wöchentlichen Sendung "Zygar“ auf TV „Dozdh“. Er ist oder war auch Kolumnist für Slon.ru, OpenSpace.ru, Gzt.ru, Forbes.ru.
Im deutschen Sprachraum wurde er v.a. mit dem Buch “Endspiel - die Metamorphosen des Wladimir Putin” /2015, russ. "Вся кремлёвская рать: Краткая история современной России"/ bekannt, in dem das personelle Umfeld Putins auf sensationelle Weise analysiert wird. Das Buch wurde in der internationalen Presse umfassend behandelt. Ein Rezensent bemerkte in The Guardian, dass der Text eine der „aufregendsten“ Geschichten über Putins Russland sei. Ein Rezensent der einflussreichen britischen Wochenzeitung The Economist wies auf das Fehlen von Quellen in dem Buch hin, zumal die Informationen angeblich aus Insider-Kreisen stammen sollen. Der Rezensent war der Meinung, dass die Ansichten des Autors über Putin mit Vorsicht bewertet werden sollten. 2016 gewann das Buch zweimal den "Runet Buchpreis" in den Kategorien Bestseller u. den Preis "Bestes Digitales Buch". Bis 2016 wurden mehr als 100 Tsd. Exemplare des Buches verkauft, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
2017 war Zygar Gastgeber von s. Aleksej Navalnyjs Debatte mit s. Igor Strelkov/Girkin.
Im Rahmen eines weiteren Projekts studierte Zygar die Geschichte der Revolutionen von 1917. Das Ergebnis seiner Arbeit war das Buch "Das Imperium muss sterben“, eine Geschichte darüber, wie die russ. Gesellschaft vor hundert Jahren lebte. Das Buch erschien sowohl auf Russisch  als auch auf Englisch. Im April 2018 startete das Studio "1968.DIGITAL" von Mikhail Zygar u. Karen Shainjan; es handelt sich um eine "Geschichte der Zukunft“, eine Dokumentarserie für Mobiltelefone. Die Serie erzählt über die Helden u. Ereignisse des Jahres 1968. Bis Dez. 2018 wurde die Serie mehr als 30 Mln. Mal angesehen. Sie wurde auch die beliebteste russ. Serie in der Amediatek. Der Autor des Projekts Mikhail Zygar erhielt dafür den Preis "Prosvetitel-2018“ in der Kategorie "Digital".
Ende Juni 2019 startete Zygar zusammen mit dem Theaterkritiker Aleksej Kiseljov das "Mobile Kunsttheater", das sich ebenfals mit der "Geschichte der Zukunft" befasst u. eine Audioperformance für Mobiltelefone ist. Die erste Aufführung hiess "1000 Schritte mit s. Kirill Serebrennikov“, ein Spaziergang entlang der Strecke, die der Regisseur in den letzten Monaten des Hausarrests täglich ging. Die zweite Aufführung hiess "Das Ferkel u. der Hirte“, die dritte "Der Meister und Margarita“. „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, dem modernen Internetpublikum ein demokratisches Theater verständlich zu machen. In Moskau, St. Petersburg, London u. New York zur gleichen Zeit“, sagte Zygar. 2021 gewann das "Mobile Kunstheater" den Preis "Kultur Online" in der Kategorie "Kulturelle Gamifikation". Im März 2022 wurde das Projekt durch das freie Theaterstück "Moskau im Kreis“ ergänzt, das von den Orten erzählt, an denen der MCC-Zug vorbeifährt .
2021 erschien das Buch „Jeder ist frei: Die Geschichte, wie Russlands Wahlen 1996 endeten“, das der Wiederwahl von Boris s. Elcyn zum Präsidenten Russlands gewidmet ist. Während des Schreibens führte Zygar über 120 Interviews mit Teilnehmern u. Augenzeugen dieser Ereignisse. Im Sommer 2021 war Zygar "Showrunner" der sechsteiligen Serie „Puschkins Märchen. Für Erwachsene“ für die Online-Plattform more.tv, deren Premiere für den Herbst 2021 geplant war. Im Rahmen des Projekts wird die Handlung von fünf Märchen Puschkins in moderne Realitäten übertragen, die jeweils von ihrem Regisseur gefilmt werden.
Nach Beginn der russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine im Feb. 2022 lancierte Zygar eine Onlinepetition der Schriftsteller gegen den Krieg, kurz darauf reiste er aus Russland aus u. befindet sich derzeit in Berlin, wo er für den Spiegel Kolumnen über Russland schreibt, z.B. darüber "Wie der Atomkrieg in Russland populär wurde".)

 

Neuster Stand 06.23 (32)

Zurück zu Z1